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aus Roth - Gemeinde Weimar

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Am Karfreitag bauten sie um das Dorf herum Flakstellungen auf Samstag fuhren die auch<br />

wieder weg.<br />

Am zweiten Oster-Feiertrag gab es den Befehl zum Räumen. Die alte und die neue Schule,<br />

Schulgehans (jetzt <strong>Weimar</strong>), Pfeffers, Muths (vormals Plims), Ernste (jetzt Moderer) mussten<br />

<strong>aus</strong>ziehen.<br />

Auf dem Schulhof wurde eine Autowerkstatt eingerichtet und so waren jede Nacht 40 - 50<br />

Autos im Dorf.<br />

Dienstag, 14. April: Nun sind es morgen schon drei Wochen, dass der Amerikaner hier ist.<br />

Die Autowerkstatt ist wieder fort und die Leute konnten wieder in ihre Häuser. Es haben sich<br />

hier noch viele Soldaten gestellt. Sie kamen dann in "Hankurts"-Keller (Weisbrod an der<br />

Brücke), bis sie abgeholt wurden. Ein Soldat wurde hier noch erschlossen.<br />

20. April: Es ist keine Besatzung mehr in unserem Dorf. Wir dürfen uns nicht beschweren. Es<br />

ist keiner frech geworden, sie waren alle sehr anständig und es hat keiner etwas geholt oder<br />

mitgenommen. Seit gestern haben wir wieder Strom und Licht und können nun wieder hören,<br />

was in der Welt vorgeht.<br />

In der Goldbach hatten sie ein großes Feldlazarett eingerichtet. Es sah vom Geiersberg <strong>aus</strong><br />

wie ein Dorf. Man sagte, es beherberge 900 Mann. Ab und zu kam einer ins Dorf und fragte,<br />

ob er ein Ei (Äck = egg) kriegen könne.<br />

Der ganze Verkehr auf der Bahn lag still. Dort sah alles sehr schlimm <strong>aus</strong>. Beim Doppelh<strong>aus</strong><br />

stand ein Güterzug, da haben wir eine ganz dicke Rolle Papier und Schmierseife geholt.<br />

Vor Wolfsh<strong>aus</strong>en hatten die Amerikaner ein Sammellager deutsche Soldaten (auf einer<br />

Viehweide zwischen Dorf und Lahn) eingerichtet. Täglich wurden viele Lastwagen voller<br />

Soldaten weggefahren, wahrscheinlich in größere Kriegsgefangenenlager.<br />

[Wir beenden hier die Tagebuchaufzeichnungen der Elisabeth Heuser über die letzten Kriegstage in <strong>Roth</strong> und<br />

sind ihr dankbar, dass sie in dieser schweren Zeit dies alles niedergeschrieben hat.]<br />

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