Di Bler Nr. 56
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Unkostenbeitrag 2,00 € <strong>Nr</strong>. <strong>56</strong><br />
Vereinszeitung der Morsumer Kulturfreunde<br />
Kulturelles<br />
Aktuelles<br />
Historisches<br />
aus Morsum<br />
<strong>Nr</strong>. 03<br />
XX 2015<br />
<strong>Di</strong>e vereinseigene Kerze der Kulturfreunde<br />
mit den drei Farben des Morsum Kliffs.<br />
Gestaltet von den Sylter Werkstätten.<br />
Inhalt<br />
Seite 2-4<br />
Neues aus Morsum<br />
Seite 5-6<br />
Max un sein exotischen<br />
Wiehnachtsurlaub<br />
Seite 7<br />
<strong>Di</strong>e Unterirdischen vom<br />
Morsum Kliff<br />
Seite 9<br />
C.P. Hansen Preis<br />
für Alfred Bartling<br />
Seite 11<br />
Goldener Herbst<br />
Seite 12<br />
Weihnachtsmarkt
2. Seite<br />
Neues aus Morsum:<br />
Wann wird endlich die Straße Gurtmuasem erneuert?<br />
Schon zur Zeit der Gemeinde Sylt-Ost wurde festgestellt, dass die Straße Gurtmuasem wegen des sehr schlechten<br />
Zustandes dringend erneuert werden muss. Im Haushalt der Gemeinde wurde sogar das Geld dafür eingestellt.<br />
Da aber zwischendurch Wahl war, und der neue Bürgermeister nicht seine Unterschrift unter die Auftragsvergabe<br />
setzte, wurde es nichts mit dem notwendigen Straßenausbau. Das einzige was in den vielen Jahren und bis heute<br />
geschehen ist, die Straße wurde immer schlechter. Als es vor ca. drei Jahren losgehen sollte, schlugen die Morsumer<br />
vor, die Erneuerung zu verschieben. Sie befürchteten, dass durch den mit dem Brückenneubau verbundenen Schwerlastverkehr<br />
die neu ausgebaute Straße wieder in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Das war gut gemeint,<br />
aber ein Fehler. Auf einer Gemeindevertretersitzung<br />
wurde danach auf Nachfrage mitgeteilt, dass die Morsumer<br />
Straßenbaumaßnahme in der Prioritätenliste<br />
ganz hinten steht. Zu aller Überraschung wurden dann<br />
aber auf der Sitzung des Ortsbeirates Ende Januar 2015<br />
nicht nur ein Ausbauplan der Straße vorgestellt, sondern<br />
auch ein Baubeginn des ersten Bauabschnittes, Anfang<br />
der Straße Gurtmuasem im Westen bis zur Straße Ruar<br />
Öört, für September 2015 angekündigt. Daraus ist aber<br />
auch nichts geworden. Nun wurde auf der OB-Sitzung<br />
am 05. November 2015 (beinahe 10 Jahre nachdem<br />
der Straßenausbau auch von der Gemeinde als hoch<br />
notwendig angesehen wurde) verkündete der Bürgermeister,<br />
dass es wegen der schlechten Haushaltslage<br />
der Gemeinde vorerst keine Erneuerung der Straße geben kann. Er begründete dies mit der schlechten Haushaltslage<br />
der Gemeinde und einer langen Liste von höheren Umlagen, wie z. B. auch der Kreisumlage, die im nächsten Jahr<br />
die Gemeinde zu zahlen hätte. Dabei verschwieg er, dass die Gemeinde auch durch Erhöhung mehrerer Steuern<br />
nicht nur mehr Einnahmen haben wird, sondern gerade diese Mehreinnahmen auch Ursache der von der Gemeinde<br />
zu zahlenden höheren Umlagen sind. Nun ist die Straße Gurtmuasem, wegen anderer baulichen Maßnahmen, wie<br />
z. B. Kabel-und Rohrverlegungen, an vielen Stellen nur noch zur Hälfte eine Asphaltstraße, die andere Hälfte ähnelt<br />
einer Grandstraße. Was sagte ein Mitglied des Ortsbeirates auf der letzten Sitzung, da die Straße Gurtmuasem ein<br />
so starkes Gefälle zur einen Seite hat, hatte man bei Glatteis in den letzten Jahren schon Mühe, überhaupt auf der<br />
Straße zu bleiben. Aber statt dass der Ortsbeirat für eine Sperrung der Straße, für Anlieger frei plädiert, wurde<br />
nur die Bitte an den Bürgermeister heran getragen, falls es im nächsten Jahr freie Haushaltsmittel geben sollte, diese<br />
dann doch bitte für die Morsumer Straße einzusetzen. Nach der Erfahrung, die die Morsumer mit der Gemeinde<br />
gemacht haben (Verschiebung der Straßenerneuerung bis nach Fertigstellung der Brücke), nicht nachvollziehbar. Wie<br />
lang die Straße ist, ist bekannt, aber wie lang der Weg noch sein wird, bis diese Straße endlich erneuert wird, steht<br />
bei solchen Empfehlungen des Ortsbeirates in den Sternen.<br />
Alfred Bartling<br />
Biikeplatz<br />
Beim Tagesordnungspunkt „Ausgestaltung Biikebrennen<br />
und Petritag“ wurde bei der OB-Sitzung von Bürgern auch<br />
angefragt, was bisher von der Gemeinde unternommen<br />
worden ist, damit auch in Morsum sicher gestellt ist, dass<br />
weiter die Morsumer Biike auf dem idealen Platz draußen<br />
auf Nösse gebrannt wer-den kann. Dazu hieß es, dass die<br />
Gemeinde mit dem Landbesitzer Kontakt aufgenommen<br />
hat. In Archsum kann durch Anpachtung der Biikebrennenfläche<br />
bis 2030 das Biikebrennen dort stattfinden.<br />
Alfred Bartling
Neues aus Morsum<br />
3. Seite<br />
MarktTreff Morsum<br />
Für das Dorf Morsum mit seinen Bürgern, seinen Zweitwohnungsbesitzern<br />
und seinen Gästen ist der Morsumer<br />
MarktTreff im Muasem Hüs ein großer Gewinn. Denn nicht<br />
nur der Edeka-Laden wird gut an-genommen, sondern<br />
mit der Sylter Bank, der Appartementvermietung Seestern<br />
und dem Bistro und dem Foyer für größere Feiern,<br />
ist das Muasem Hüs zu einem richtigen Dorfmittelpunkt<br />
geworden. Angeregt wurde auf der letzten Ortsbeiratsitzung,<br />
dass die Gäste wieder wie früher im Muasem<br />
Hüs die Möglichkeit bekommen, über einen WLAN- Anschluss<br />
im Internet zu surfen. In der heutigen Zeit sollte<br />
dies in einem öffentlichen Haus wie das Muasem Hüs<br />
eigentlich selbstverständlich sein. Da dies auch schon für<br />
das Ge-meindehaus in Tinnum beantragt worden sei, soll<br />
dies nun auch für das Muasem Hüs beantragt werden.<br />
Seit Mitte November sind nun Sven Kiesling und Frau<br />
die neuen Wirtsleute im Bistro des Muasem Hüs. Wie<br />
auch beim Edeka-Markt liegt es jetzt auch hier mit an den<br />
Morsumern, ob der Laden dort wie man sagt, brummt<br />
oder nicht brummt. Den neuen Betreibern ist zu wünschen,<br />
dass nicht nur ihr Bistro zu einem richtigen Treffpunkt<br />
der Morsumer, der Sylter, ihrer Gäste und auch<br />
der Zweitwohnungsbesitzer<br />
wird, sondern auch die Veranstaltungen<br />
und größeren<br />
Feiern, für die sie im Hüs die<br />
Bewirtung haben, zu aller und<br />
damit auch zu ihrer Zufriedenheit<br />
stattfinden wird.<br />
Für die Grünanlagen am Muasem<br />
Hüs, die in letzten Jahren<br />
etwas vernachlässigt worden<br />
sind, wurde im Ortsbeirat<br />
ein Plan einer Neugestaltung<br />
des ganzen Platzes vorgestellt.<br />
Da erst im Frühjahr<br />
mit den Arbeiten begonnen<br />
werden kann, wurde auf der Sitzung vorgeschlagen, dass<br />
zuvor noch einmal mit den Morsumer Vereinen über ihre<br />
gemachten Erfahrungen, aber auch Vorstellungen und Erwartungen,<br />
die sie an einen solchen Platz haben, gesprochen<br />
wird.<br />
Alfred Bartling<br />
Morsum und sein neues „Wie Zuhause“<br />
Nachdem Antje und Holdi Schmitz schon frühzeitig angekündigt<br />
hatten, dass sie zum Herbst aus Altersgründen<br />
die Bewirtschaftung im Muasem Hüs aufgeben würden,<br />
wurde von der KLM die Bewirtschaftung neu ausgeschrieben.<br />
Neue Wirtsleute im Muasem Hüs sind nun Anke und<br />
Sven Kiesling. Und das Bistro trägt nun den Namen „Wie<br />
Zuhause“.<br />
Zur Eröffnung am Sonnabend den 14 November hatten<br />
die beiden neuen Wirtsleute um 19 Uhr ins Foyer des<br />
Hauses geladen. Und schon beim Betreten der Räumlichkeiten<br />
bemerkten die in etwa 150 Gäste, dass nicht<br />
nur mit der neuen Bestuhlung, sondern auch durch<br />
kleine Veränderungen das Bistro und auch das Foyer<br />
mehr Atmosphäre und Gemütlichkeit ausstrahlt. Bewirtet<br />
wurden die Gäste nicht nur mit den verschiedenen Getränken,<br />
sondern auch mit einer solch großen Schweinshaxe,<br />
dass so mancher Mühe hatte, Herr darüber zu<br />
werden. Musikalisch untermalt wurde der Abend von Piano-<br />
Wolfgang. Vom Ortsbeirat Morsum überbrachte der<br />
Vorsitzende Claus Mungard die Grüße und wünschte den<br />
neuen Wirtsleuten alles Gute. Für die Morsumer Kulturfreunde<br />
gratulierte Jens Bleeg, und sprach die Hoffnung<br />
auf eine gute Zusammenarbeit aus. Sind es doch die Morsumer<br />
Kulturfreunde, die die meisten Veranstaltungen<br />
im Hüs durchführen. Vom MarktTreff- Beirat, der für das<br />
Muasem Hüs und auch alle Belange des gesamten Grundstückes<br />
zuständig ist, überbrachte Holger Weirup die besten<br />
Wünsche. Sollte es irgendwelche Probleme oder aber<br />
auch Verbesserungsvorschläge geben, so Holger Weirup<br />
zu den neuen Betreibern, sollten sie sich bei ihm melden.<br />
Gemeinsam sollte dann nach Lösungen gesucht oder auch<br />
die Umsetzung der Verbesserungsvorschläge angestrebt<br />
werden.<br />
Mit dem Namen fürs Bistro „Wie Zuhause“ haben die<br />
neuen Wirtsleute ins Schwarze getroffen. Denn dass viele<br />
der Gäste am Eröffnungsabend auch etwas länger blieben,<br />
hatte wahrscheinlich auch damit zu tun, dass sie sich<br />
bei den neuen Wirtsleuten gleich wie Zuhause fühlten.<br />
Den neuen Wirtsleuten ist zu wünschen, dass ihr „Wie<br />
Zuhause“ zu einem Treffpunkt der Morsumer, der Sylter<br />
und auch ihrer Gäste wird. Auch für Morsum wäre das<br />
sehr wichtig.<br />
Alfred Bartling
4. Seite<br />
Neues aus Morsum<br />
Bahnübergänge<br />
Seit Jahrzehnten geben die in Gurtmuasem wohnenden<br />
Bürger immer den geschlossenen Schranken am Morsumer<br />
Bahnhof die Schuld, wenn sie zu Anlässen zu spät<br />
erscheinen. Aber bei über hundert Zügen am Tag, und da<br />
oftmals wegen der in Morsum sich kreuzenden Züge die<br />
Schranken länger geschlossen bleiben, sind sie auch wirklich<br />
meistens Urheber ihres späten Erscheinens. Wenn in<br />
Zukunft noch mehr Züge fahren sollen, dann werden nicht<br />
nur am Morsumer Bahnübergang, sondern auch am Bahnübergang<br />
an der Keitumer Umgehungsstraße noch öfter<br />
die Schranken geschlossen sein. Dabei kommt es schon<br />
bei dem heutigen Zugverkehr oft zu kritischen Situationen,<br />
da die endlosen Autoschlangen das Herein- und<br />
Herausfahren auf den südlich und nördlich der Bahn gelegenen<br />
Ausfallstraßen erschweren oder sogar behindern.<br />
Eigentlich sollte die Bahn, wenn sie noch mehr Züge fahren<br />
lassen will, doch auch für die dadurch verursachten negativen<br />
Auswirkungen auf der Straße aufkommen. Nicht nur<br />
das die,vor den Schranken endlosen Autoschlangen die<br />
Luft verpesten, auch das kolonnenhafte Herein- und auch<br />
Durchfahren der Dörfer dient nicht gerade der Verkehrssicherheit.<br />
Bei noch mehr Zügen müsste es zumindest in Keitum statt<br />
des beschrankten Bahnüberganges einen Tunnel geben.<br />
Da dies wahrscheinlich nicht passieren wird, sollten sich die<br />
Ortbeiräte von Keitum, Archsum und Morsum zusammen<br />
setzen und über Entlastungsmöglichkeiten nachdenken.<br />
Eine Möglichkeit wäre, die zwischen Keitum und Morsum<br />
bei der Bahndammverstärkung nördlich des Bahndammes<br />
neu ausgebaute Straße für den Autoverkehr freizugeben.<br />
Für die Fussgänger, Radfahrer und Reiter, für die dann<br />
der Weg gesperrt werden müsste, könnte der nur ein<br />
paar hundert Meter lange grüne Weg übers Archsumer<br />
Kliff hergerichtet, und weiter der Weg über Norder Inge<br />
nur für sie frei gegeben werden. Von der Freigabe der<br />
nördlich des Bahndammes befi ndlichen Straße für den<br />
Autoverkehr würde auch Keitum profi tieren. Denn die<br />
Archsumer und Morsumer, deren Gäste und auch Zweitwohnungsbesitzer<br />
würden dann ohne den Umweg der<br />
Umgehungsstraße mit den dortigen Bahnschranken, zu<br />
den zwei in Keitum ansässigen Arztpraxen, der Apotheke<br />
und dem Blumenladen, der ISTS-Info, dem Keitumer<br />
Friesensaal, den Hotels und Gastronomiebetrieben, und<br />
falls auf dem Thermengelände etwas Neues entsteht,<br />
dort hin, ansonsten zu der schon bald unter Denkmalschutz<br />
zu stellende Thermenruine gelangen können. <strong>Di</strong>e<br />
Archsumer würden auch durch die Öffnung der Straße<br />
keine Nachteile haben, können sie doch die hinter dem<br />
Bahndamm fahrenden Autos weder sehen noch hören.<br />
Für die Fussgänger, Radfahrer und Reiter wäre das auch<br />
zum Vorteil. Denn wer öfter und bei nur wenig Wind<br />
den Weg entlang der Bahn genutzt hat, der weiß welchen<br />
Schreck man bekommt, wenn von hinten kommend ein<br />
Zug mit 120 km/h oder mehr an einem vorbei donnert.<br />
Und auch als Reitweg ist der Weg nicht ideal. Da ihr<br />
Pferd durchging, musste doch auch schon eine Frau von<br />
dort mit dem Hubschrauber in die Klinik gefl ogen werden.<br />
Mit der Öffnung der nördlich des Bahndammes befi ndlichen<br />
Straße für den Autoverkehr würde das Problem<br />
der in Zukunft noch öfter geschlossenen Schranken nicht<br />
gelöst, könnte aber doch etwas abgemildert werden. Und<br />
bei der Freigabe für den Autoverkehr würden dann nicht<br />
nur zwei laute Verkehre nebeneinder stattfi nden, wie es<br />
eigentlich auch sein sollte, sondern Radfahrer, Fussgänger<br />
und Reiter würden dabei auch noch unbeschwerter die<br />
Natur genießen können.<br />
Alfred Bartling
Max un sien exotischer Wiehnachtsurlaub<br />
5. Seite<br />
Max un sien exotischer Wiehnachtsurlaub.<br />
Max Schmidt hett dat hild. „In elkeen Johr datsülvige“,<br />
schimpt he. Morgen is all Hilligabend, un vundaag jachtert<br />
he dör Horborg un mutt noch een ganzen Barg inkeupen.<br />
Hi seegt to Martin un Kai. „ji hebbt dat good“ Noch twee<br />
Daag, denn sitt ji ünner Palmen.“ Martin will nach Sri Lanka,<br />
so as jümmer över de Fierdaaag, un Kai hett sik de<br />
Karibik utsöcht. „Woso schüllt wi dat good hebben? Wat<br />
is denn mit di? Ward dat nix ut Java, ut dien Bungalow in<br />
Surabaya?“ fraagt Martin.<br />
All dree sitt se op gode Baantjes bi een grote Bank, un se<br />
hebbt öllig wat in de Melk to kreumen. Af un to hauen se<br />
an een Wekenenn bummelige duusend Euro op di Kop.<br />
Nee, nich all dree tohoop. Jedereen för sik. Un jümmer<br />
twüschen Wiehnachten un Neejohr neiht se ut, um so di<br />
Winter mit sin Küll een poor Daag to vergäten. Sünnerlich<br />
Max hett bi sein Urlaub een ganz fasten Grundsatz, un dor<br />
lett he nich an wrackeln un nich an wruckeln. de heet: Je<br />
exotischer, je bäter.<br />
Man mit Java hett dat nich slumpt. Max sien ollen Vadder<br />
is op`n Stutz swor krank worrn, un he hett gor keen Tied<br />
hatt, sein Reis klortomaken. Ganz benaut vertellt he nun<br />
sein Frünnen, dat he sik na Westerland in de Bahn setten<br />
will. Un de beiden gluupt Max an, as wenn hi fortelt harr:<br />
Ik bün doodkrank, de Doktor gifft mi bloots noch fief<br />
Wäken. „Wat seggst du dor? Sylt? Wat wullt du dor denn?<br />
Dor fohrt ja hüüdtieds sogor Punkers, Rockers un so`ne<br />
Kanuten hen.“ Man liekers wünscht se em heel duursaam<br />
een gode Fohrt, reisen Lüüd schall`n nich opholen, un se<br />
pliert em mit Krankensüster-Ogen achterto.<br />
Un nu sitt he in´n Tog, un mag gor nich ut dat Finster kieken.<br />
Sylt, dat is villicht wat för een oder twee Daag, man<br />
nix för´n helen Urlaub, dinkt he. Dat pladdert egaalweg<br />
gägen de Schieven, de Störm huult, dat he schuddert.<br />
Man denn dinkt he an Westerland, ´nähm fein hi dat dor<br />
hebben kann – mit Laila op´n Schoot in dat schummerige<br />
Nachtlokaal in de Strandstraat to´n Bistpill. Düsse Laila<br />
hett he köttens kennenlehrt, un wenn he nu an ehr dinken<br />
deit, feuhlt he sik´n bäten kommodiger.<br />
In Westerland geiht he glieks na´n Zimmernawies an´n<br />
Bahnhof. Man dor hett een Uul säten, de hele Stadt is puttendicht,<br />
nix mehr free, sogar de düürsten Hotels sünd vull<br />
bit babenhin. Se slaat em vör: Verseukt se dat maal op de<br />
Dörper, in Keitum oder Morsum. Man ook in Keitum ward<br />
he nix, rein to dull an düsse Wiehnachten. Nu heet dat:<br />
Taxi anropen un wieder na Morsum, sein letzte Schangs.<br />
Gediegen, dinkt Max. Al dörtig Johr lang fohr ik af un an för<br />
een Wekenenn na Sylt hen, aver hier bün ik noch nienich<br />
henkamen. Na ja, süht ja ook na nix ut. An de Dörpstraat<br />
keen vun de smucken Fresenhüüs. In den groten Kroog<br />
an de Straat slurrt he rin, ganz säker wäät se dor, ´nähm<br />
he in dür Dörp an een Matratz luustern kann. Un richtig,<br />
de Kreuger schrifft em een Adress op. Tweete Straat<br />
rechts, seggt he. „Säärkwai 15 c“, lääst he op´n Zeddel, un<br />
he wunnerwarkt: Wat hebbt de hier bloots för snaaksche<br />
Naams? Man hier geiht allens klor, de Kamer is nich maal<br />
sünnerlich düür. Freustück giff´t in mien Wahnstuuv, bütt<br />
de öllerhaftige Fro em an. Klock halvig nägen, inverstahn?<br />
Buten is dat nu pickendüüster, meist nüms to sehn. Een<br />
poor Stratenlanterns spendeert een swack un stümperig<br />
Licht. Bloots twe-, dreemal verbiestert siek een Auto in´t<br />
Dörp. Richtig weh deit düsse Stillnis. Max lengt na lude<br />
<strong>Di</strong>scomusik, na Danz un Schubidu, na een smucke Deern<br />
in sein Arm. Na Laila in de Strandstraat. Sogar een Bahnhoff<br />
gifft dat hier. Schall he nich glieks in´n Tog rin un trügg<br />
na Westerland?<br />
Man eerstmaal geiht he wedder in´n Kroog an de<br />
Dörpstraat vör Anker un mutt een stieven Grog gägen de<br />
Küll wegslubbern. Un dat blifft nich bi een. As he wedder<br />
opsteiht, is he al wat stökerig op de Been. Meist nix in´n<br />
Maag, un denn de Grog – dat duunt asig fix. Op Westerland<br />
hett he nu keen Viduutz mehr. Vunabend noch een<br />
kotten Strämel de Been verpedden, wat äten un achterna<br />
do Koje, dinkt he.<br />
Blangen sein Weg op de Wisch reugt sik wat. De Keuh<br />
sünd noch buten, een kümmt an´n Tuun ganz dicht an em<br />
ran. Max eit ehr över dat Fell un innert wat melanklöterig:<br />
Na, mien Deern, tominnst di kann ik an düssen Abend<br />
strakeln. Dor kriggt he dat Lachen: Keen Deern ut Surabaya<br />
op sein Schoot, keen Laila in sein Arms, de eenzige<br />
Deern wied un sied is een Koh, de Wiehachtsurlaub fangt<br />
ja good an.<br />
Un denn kümmt dat noch leger. He hett sik verlopen, de<br />
Hüüs vun´t Dörp höört al op. Dor günt een Lateern krüüzt<br />
sik dree lütte Wääg. An een Wiespahl bookstabeert he de<br />
Nams vun de Straten: Hiirlön. Terpstig. Uasterhörn. To´n<br />
Duner, dinkt Max, in wat för´n Düvels Achterort bün ik<br />
hier egenlich lannt. Un denn knippt he sik in´n Arm. Is dat<br />
mit Sylt, mit den Kroog in Morsum, mit sein Kamer hier<br />
sachs bloots een beusen Droom? Bün ik hier in een ganz<br />
annern Eerdeel, villicht doch in de Südsee? Man dor höört<br />
he vun achtern op de Wisch dat „Muuh“, un dat klingt so<br />
grantig, as wenn dat Deert em vermahnen will.<br />
Opletzt süht he ganz wied weg de ole Kark. Se ward de<br />
hele Nacht mit grote Lüchten anstrahlt, villicht dat eenzige<br />
in düt Dörp, dat´n sik ankieken kann. Glieks blangen düsse<br />
Kark steiht dat Huus mit sein Kamer, steiht sein Puuch, un<br />
dor stüürt he nu op to.<br />
An´n annern Morgen geiht em dat Opstahn bannig swor
6. Seite<br />
Max un sien exotischer Wiehnachtsurlaub<br />
an. Kees un Bottermelk smekt em nich sünerlich, man de<br />
scheune Kaffee, wat de ole Fro för Max praat hett, helpt<br />
em gau op de Been. Dat Wedder is jüst so schietig as güstern.<br />
Westerland hett noch Tied, dinkt he. Wat schall dat<br />
ok to , Laila eehrn Deenst fangt ja eerst an´n Abend an. He<br />
löppt na de Kark hen. Worüm nich maal een Gottsdeenst<br />
beläven, fraagt he sik sülben. Denn kann he sik düsse Kark<br />
nu ook vun binnen ankieken, anners is se förwiss meisttieds<br />
afslaten. An de Wand is een witt Plakaat anbröcht:<br />
„Sölring Hööf“. Wat heet dat nu wedder? Man he hett<br />
keen Tied mehr, dat to studeern. Dat is Klock teihn dör, de<br />
Lüüd in de Kark sünd al bi´t Singen. Sünnerbor. Is de Kark<br />
hier jümmer so vull? Man good, dat he noch een Platz<br />
afkriggt. Twors heel achtern an de Wand, man he sitt.<br />
Wat se dor singt, versteiht he<br />
nich. Welk lääst den Text vun´t<br />
Blatt af. Un he weer ja to laat,<br />
he hett keen Text mehr afkrägen.<br />
Un as de Paster snackt,<br />
kriegt Max sein Muul gor nich<br />
wedder to. Wat is denn dat<br />
för´n Spraak? Plattdüütsch nich,<br />
däänsch ook nich. Hier an de<br />
Grenz gifft dat däänsche Karken,<br />
hett he maal höört. Villicht<br />
een däänschen <strong>Di</strong>alekt?<br />
Af un to versteiht he, üm wat<br />
dat geiht, de Liturgie kennt he,<br />
un he markt ook, wann ehr<br />
dat Vadderunser an´n Törn is.<br />
Man wat de Paster in sien Predigt<br />
för´n Thema für de Plünnen<br />
hett, dor kriggt he keen<br />
lütten Spier vun mit. An de<br />
Wand kickt he tofällig op een<br />
brune holten Tafel. Dat mutt<br />
dat Glovensbekenntnis wään,<br />
meent he, un lääst: „Ik liiv ön<br />
Got di Faader, di Almachtig,<br />
Skaaper fan Hemel en Öört.<br />
En ön Jesus Kristus, sin iiningeberen<br />
Seen, üüs Her….“ Nu<br />
will he dat nipp un nau wäten. As de Gottsdeenst vörbi is,<br />
överleggt he: Schall ik nich eenfach de Lüüd fragen? Man<br />
dat is em to schaneerlich, amenn lacht se em noch ut, dat<br />
he ´ne hele Stünn in düsse Kark sitt un nich Koh un nich<br />
Kalf kennen deit.<br />
An´n Utgang op een lütten <strong>Di</strong>sch gifft dat Postkoorten<br />
mit Biller vun de Kark to keupen. Dor fallt sein Oog op<br />
een lütt blau Book: „Friesische Haus- und Straßennamen“.<br />
He nimmt dat Book un blädert – un nu markt he Müüs.<br />
Vun de Fresen kennt he bitherto bloots de Freesenhüüs,<br />
lever dood as Slaav, Teepunsch un Pharisäer. Dat de Fresen<br />
överto een egen Spraak hebbt un de ook noch plägen<br />
doot, dor hett he afsluuts noch nix vun höört. Un dat, wo<br />
he doch al dörtig Johr lang na Sylt henfohrt. Klor, egentlich<br />
kennt he düsse Insel meist gor nich. Jümmer bloots een,<br />
twee Daag, un nix anners as an´n Strand un an´n Abend<br />
op´n Swutsch in een Kroog in Westerland twüschen Friedrich-<br />
und Strandstraat. Un knappe teihn Kilometer wieder<br />
weg kriggt he nu wat to wäten, wo he noch nienich wat<br />
vun lääst, höört oder ahnt hett. Un dor kann he sien Eed<br />
op doon: Ook sein Frünnen Martin un Kai, de jüst so as<br />
he sülben egaalweg rund üm de Wilt jachtert, de sik an<br />
de Copacobana so utkennen doot as in Horborg op de<br />
Lüünborger Straat, de wäät dor ook nix vun. So as Vokabels<br />
kann he nu ut dat lütte Book lehrn: Säärkwai heet<br />
„Kirchweg“, Hiirlön „Heideland“, Terpstig „Dorfstraße,<br />
Uasterhörn „Ostspitze“.<br />
Egenlich ist dat jüst so, as ik<br />
dat wullt heff, dinkt he. Richtig<br />
exotisch is dat hier. As dat utsiit,<br />
is hi de eenzige Tourist in de<br />
Kark. De Lüüd mööt vun hier<br />
wään, vun Morsum un ümto.<br />
un nich ut Däänmark oder<br />
annerswägens. Twee Rehgen<br />
vör em seet de Kreuger vun<br />
güstern abend, un ook´n poor<br />
annere, de mit em an´n Tresen<br />
klöönt un drunken hebbt,<br />
kennt he wedder. As he na buten<br />
geiht, kickt he sik de Autos<br />
vör de Kark an. All hebbt se<br />
NF-Nummern, Nordfreesland.<br />
He mutt trügg in´t Huus un<br />
will nu allens bi de ole Fro<br />
rutkriegen. Sölring, so heet uns<br />
Spraak, vertellt se. Un „Sölring<br />
Hööv“, dat bedüüdt slichtweg:<br />
Gottsdeenst op Sölring. Leider<br />
snackt wi dat jümer weniger.<br />
Meisttieds dinkt de Öllern:<br />
För de Göörn is dat op School<br />
bäter, wenn se mit Düütsch<br />
opwassen doot.<br />
Dor kümmt een lütte Deern in de Stuuv lopen. „Lekelk<br />
Jööl“, kreiht se un grient. „Dat is mien Enkeldochter ut<br />
Keitum“, seggt de Fro. „Se hett Se jüst frohe Wiehnachten<br />
wünscht. Dat Sölring lehrt se siet kotte Tied in´n Keitumer<br />
Kinnergoorn.“<br />
Max maakt bloots grote Ogen. Un he vergitt ook noch, sik<br />
bi de Deern to bedanken. Man hi freut sik all dor op, wen<br />
Martin un Kai weler dor sünd. Hi will se dann forklooren,<br />
wat hi belewt hät. Un dat se, biföör se weler an Palmen,<br />
Sri Lanka un Karibik denken, Sylt anstüüern, un disse Insel<br />
fon en ganz annere Siit eenmol kenen to lernen. För<br />
Staunen krigen se eer Muul wis nich meer to.<br />
Unbekannter Verfasser
<strong>Di</strong>e Unterirdischen vom Morsum Kliff<br />
7. Seite<br />
<strong>Di</strong>e Unterirdischen vom Morsum Kliff<br />
Lange, bevor die Menschen Sylt in Besitz nahmen, bevölkerten<br />
Zwerge die Insel. Als die Friesen kamen, wurden<br />
die kleinen Leute verjagt und zogen sich in unwegsame<br />
Gegenden wie die Heide, die Dünen und die Kliffe zurück,<br />
wo sie in Hügeln und Höhlen Unterschlupf fanden. <strong>Di</strong>e<br />
Zwerge waren dennoch allzeit fröhlich, und bei Mondenschein<br />
konnte man sie auf den Anhöhen tanzen und singen<br />
sehen. Sie pfl ückten Beeren auf der Heide, suchten Möweneier<br />
in den Dünen und wussten Fische und Vögel zu<br />
Am roten Teil des Morsum-Kliffs kann man noch heute das<br />
„Geschirr der Unterirdischen“ fi nden.<br />
Foto: Eberhrd Rohde<br />
fangen, denn sie hatten Messer und Äxte aus Stein.<br />
In Morsum hausten einige Zwerge in verschlungenen<br />
Gängen im Morsum-Kliff und wurden daher die Unterirdischen<br />
genannt. Noch heute fi nden sich dort ihre Spuren:<br />
Eigenartig geformte, vom Wind ausgeblasene Röhren<br />
aus Sandstein liegen am Fuße des Kliffhangs herum. <strong>Di</strong>ese<br />
Fundstücke waren das Geschirr der Unterir-dischen, denn<br />
am Kliff hatten sie eine Schmiede gebaut, in der sie Töpfe,<br />
Schalen und anderes Gebrauchsgut herstellten.<br />
<strong>Di</strong>e Morsumer hatten unter den Gnomen oft zu leiden,<br />
denn diese benahmen sich wie diebische Elstern, drangen<br />
in die Keller der Häuser ein und taten sich in den Speisekammern<br />
gütlich. Einmal ertappte eine Morsumerin einen<br />
der Schelme und hielt den strampelnden Wicht am Hosenbund<br />
fest. Der wurde bange und versprach, dem Stehlen<br />
eine Ende zu bereiten und zur Sühne einen Segen über<br />
die Biertonne ihres Mannes zu legen, auf dass die Tonne<br />
niemals leer werde.<br />
Und siehe da: So oft der Herr des Hauses auch in den<br />
Keller stieg, um sich einen Krug Bier abzufüllen, so wurde<br />
das Fass doch niemals leer. Das wunderte den braven<br />
Mann, und eines Tages rief er aus: „Was ist das nur für eine<br />
Teufelstonne, die niemals leer wird?“ Kaum hatte er den<br />
Fluch ausgesprochen, versiegte das Bier. <strong>Di</strong>e Tonne blieb<br />
leer, die Gnome aber stahlen fortan wieder wie die Raben.<br />
Frank Deppe<br />
Homepage aufgefrischt<br />
Bereits seit einigen Jahren sind die Morsumer<br />
Kulturfreunde auch im Internet<br />
präsent, doch bedurfte die Homepage<br />
dringend einer Auffrischung. <strong>Di</strong>eser Thematik<br />
widmete sich nun eine Arbeitsgruppe<br />
mit Helga Simonsen, Alfred Bartling,<br />
Michael Schlüter und Frank Deppe.<br />
Das Ergebnis: Eine informative und gut<br />
überschaubare Darstellung des Vereins<br />
in einer zeitgemäßen Optik.<br />
Ob am heimischen PC in Morsum,<br />
Mannheim oder München – dank Internet<br />
wird jeder Interessierte auf dem<br />
Laufenden gehalten. Aktuelle Mitteilungen<br />
und eine Vorschau auf kommende<br />
Veranstaltungen fi nden sich ebenso wie<br />
ein Rückblick auf die Geschichte und die<br />
vielfältigen Aktivitäten der Morsumer<br />
Kulturfreunde und anderes mehr.<br />
In diesem Sinne: Immer mal wieder die Homepage<br />
„www.morsumer-kulturfreunde.de“ anklicken,<br />
empfi ehlt sich!
8. Seite<br />
Maskenlaufen und Altjahresumritt<br />
Maskenlaufen und Altjahresumritt:<br />
Über zwei Morsumer Traditionen<br />
Sollten am letzten Abend des Jahres plötzlich einige vermummte<br />
Gestalten vor Ihrer Haustür stehen, brauchen<br />
Sie nicht gleich das Schlimmste befürchten. <strong>Di</strong>e unerwarteten<br />
Gäste wollen nicht Ihr Hab und Gut, sondern<br />
lediglich etwas vortragen: Maskenlaufen ist in Morsum<br />
eine lebendige Tradition. Am Silvesterabend gehen kleine<br />
Gruppen maskiert von Haus zu Haus, um launige Verse<br />
vorzutragen, die sich vornehmlich mit den Geschehnissen<br />
im Dorf befassen. Dafür werden die kleinen Läufer mit<br />
Süßigkeiten, die älteren mit einem Glas Schnaps belohnt.<br />
Auch die Tradition des Altjahresumritts wird in Morsum vereinzelt<br />
noch gepflegt Foto: Deppe<br />
In bunter Verkleidung machen die Maskenläufer am Silvesterabend<br />
ihre Aufwartung Foto: Deppe<br />
Auch der Brauch des Altjahresumritts wird in Morsum<br />
vereinzelt noch gepflegt. Reiter ziehen gemeinsam durchs<br />
Dorf und bekommen von den Bürgern so manchen Satteltrunk<br />
gereicht. In früheren Zeiten, als die meisten der<br />
Sylter Männer zur See fuhren, muss die Erscheinung eines<br />
solchen Seemannes hoch zu Ross – zumal im angeheiterten<br />
Zustand – ein recht kurioser Anblick gewesen sein.<br />
Der Volksmund prägte dafür den friesischen Ausspruch<br />
„En Seeman to Hingst es en Gruul fuar Gott“ („Ein Seemann<br />
auf einem Hengst ist ein Gräuel für den lieben Gott“).<br />
„<strong>Bler</strong>“ für Senioren<br />
Eine gute Idee für eine gute Sache: Seit der vergangenen<br />
Ausgabe werden die Seniorenheime in Westerland nun<br />
immer mit der „<strong>Bler</strong>“ beliefert. Exemplare werden sowohl<br />
in den Johanniter-Seniorenheimen an der Steinmannstraße<br />
und am Wenningstedter Weg als auch im Pflegeheim<br />
des DRK an der Stephanstraße an die Bewohner verteilt<br />
– natürlich zum Nulltarif. Wir freuen uns, den Seniorinnen<br />
und Senioren mit informativer und unterhaltsamer Morsumer<br />
Lektüre die Zeit zu bereichern.<br />
Ebenso war das Pottsmiten („Pottschmeißen“) in früheren<br />
Zeiten am Silvesterabend auf Sylt eine weit verbreitete<br />
Sitte. Dabei wurden die Türen und Fensterläden der Häuser<br />
mit allerlei zerbrechlichen Gegenständen beworfen,<br />
denn man wollte nichts Altes mit ins neue Jahr nehmen.<br />
„Vormals galt es für eine Ehre, wenn einem Pfannen, Töpfe<br />
und anderes mehr an die Türen geworfen wurden, und<br />
diejenigen, die es taten, wurden von den Hausbewohnern<br />
bewirtet“, notierte ein Chronist Anno 1865, fügte aber<br />
schnell hinzu, dass sich der gute Brauch mit der Zeit zu<br />
einer üblen Schmähung gewandelt hatte: „<strong>Di</strong>e alten Töpfe<br />
wirft man nun hauptsächlich an die Türen seiner Feinde,<br />
und statt der Bewirtung erhält man jetzt aber Schläge,<br />
wenn man sich nicht eilig auf die Beine macht.“<br />
Frank Deppe<br />
Auch die Bewohner des Seniorenheims in der Westerländer Steinmannstraße<br />
können jetzt regelmäßig in der „<strong>Bler</strong>“ blättern<br />
Foto: Deppe
C.P. Hansen Preis für Alfred Bartling<br />
9. Seite<br />
C.-P.-Hansen-Preis für Alfred Bartling<br />
Im Rampenlicht und Mittelpunkt des allgemeinen Interesses zu stehen,<br />
das ist Alfred Bartlings Sache eigentlich nicht. Doch in diesem Fall kam der<br />
Ehrenvorsitzende der Morsumer Kulturfreunde um eben eine solche Situation<br />
nicht herum, wurde ihm doch der renommierte C.-P.-Hansen-Preis<br />
verliehen – und dies auch noch in seinem Heimatdorf: Proppevoll war das<br />
Muasem Hüs, in dem sich Familie, Wegbegleiter, offizielle Repräsentanten<br />
bis hin zum Kreispräsidenten sowie viele weitere Besucher eingefunden<br />
hatten.<br />
Im Rahmen der festlichen Veranstaltung, die von der Big-Band der Kreismusikschule<br />
musikalisch und von der Trachtengruppe „Jungensdrachten“<br />
optisch umrahmt wurde, würdigte Maren Jessen als Vorsitzende des<br />
C.-P.-Hansen-Kuratoriums den Preisträger für sein „gelebtes friesisches<br />
Selbstverständnis“. Auch Bürgervorsteher Peter Schnittgard stellte „das<br />
ebenso konstruktive wie streitbare Denken und Handeln“ des engagierten<br />
Friesen heraus.<br />
Alfred Bartling selbst dankte in seiner auf Söl‘ring gehaltenen Rede herzlich,<br />
erklärte aber zugleich: „Ich musste anfangs erst einmal überlegen, ob<br />
ich den Preis annehme. Ich wusste nicht, womit ich ihn verdient habe.“<br />
Nun, das Kuratorim wusste es umso besser: Der Preis würdigt Bartlings<br />
kontinuierlichen Einsatz für die friesische Sprache, das Brauchtum und den<br />
dörflichen Zusammenhalt in Morsum. Neben Aktivitäten in Vereinen bekleidete<br />
Alfred Bartling in der Vergangenheit zahlreiche Ämter, unter anderem im Vorstand der Söl‘ring Foriining, als<br />
stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Sylt-Ost sowie als Vorsitzender des Morsumer Ortsbeirats. „Neben<br />
diesen zeitaufwändigen Tätigkeiten und seinem Beruf vergaß er jedoch nie seine friesischen Wurzeln und fand stets<br />
noch die Zeit, sich mit Wort und Tat für das Fortbestehen der friesischen Kultur auf Sylt einzusetzen“, lobte das Kuratorium.<br />
Alfred Bartling ist als ein Mann des offenen Wortes bekannt – und sparte damit auch nicht bei der Preisverleihung.<br />
So bekundete er seine Sorge über die Zukunft der Sylter Sprache: „Es ist gut, dass in den Schulen und Kindergärten<br />
Friesisch gelehrt wird – doch wenn die Kinder vom Unterricht nach Hause kommen, dann spricht mit ihnen niemand<br />
Friesisch.“ Ebenso monierte der Geehrte den Ausverkauf der Häuser. Kein neues Phänomen im übrigen: Schon Christian<br />
Peter Hansen habe einst von „der Geldkrankheit“ berichtet, „von der viele Sylter befallen sind.“<br />
Frank Deppe<br />
„Lebendiger Adventskalender“<br />
Stimmgewaltig intonierte Pastor Ekkehard Schulz das Weihnachtslied<br />
„O du fröhliche“ und rund 50 Besucher stimmten<br />
fröhlich mit ein. Allabendlich öffnen sich beim „Lebendigen<br />
Adventskalender“ in Morsum die (Haus-)Türen – so wie im<br />
Muasem Hüs, wohin erstmalig die Morsumer Kulturfreunde<br />
eingeladen hatten. „Das ist eine schöne Veranstaltungsreihe,<br />
die die Dorfgemeinschaft bestärkt“, befand die amtierende<br />
Vereinsvorsitzende Angelika Böhm.<br />
Bei Punsch, Kakao und Schmalzbroten verlebten die Anwesenden<br />
eine gemütliche Stunde mit Singen, Klönen und lauschten<br />
einer vom Pastor vorgetragenen Weihnachtsgeschichte.<br />
Bereits seit 2009 findet der „Lebendige Adventskalender“<br />
im Dezember statt – „es gibt so viele Interessenten, die als<br />
Gastgeber dabei sein wollen, dass wir sogar eine Warteliste<br />
führen“, freut sich Pastor Schulz. Mehr noch: Einige besonders<br />
treue Besucher sind stets bei allen Adventstreffen mit dabei.
10. Seite<br />
Veranstaltungen: Rückblick<br />
02. September 2015 –<br />
Liedermacher „Peter Scheller“<br />
Lieder von Reinhard Mey, Hannes Wader, Klaus Hoffmann<br />
und Peter Maffay im Muasem Hüs – das gab es noch nie.<br />
<strong>Di</strong>e 2. Vorsitzende Angelika Böhm begrüßte den Interpreten<br />
und das Publikum und wünschte allen einen schönen<br />
Abend.<br />
Der Liederabend mit Peter Scheller an der Gitarre zeigte<br />
die große Bandbreite aus dem Repertoire von Reinhard<br />
Mey. Gefühlvoll vorgetragen von Peter Scheller, der zwar<br />
schon einige Male in Morsum als Gast war, aber nun zum<br />
ersten Mal im Muasem Hüs auftrat. Das begeisterte Publikum<br />
hörte u.a. bekannte Lieder wie „Flaschenpost“ und<br />
„Weißt Du noch, Etienne“ von Mey, „Amsterdam“ von Hoffmann, oder „Nun Freunde“ von Wader. Nach einer kurzen<br />
Pause waren die besonderen Highlights des Abends „Nessaja“ von Peter Maffay und „Über den Wolken“ von Reinhard<br />
Mey. Mit „Gute Nacht Freunde“ verabschiedete sich Peter Scheller. Nur bis zum nächsten Jahr, wie Angelika Böhm zum<br />
Abschluss sagte. Am 31. August 2016 wird es wieder einen Liederabend mit Peter Scheller, Reinhard Mey und anderen<br />
Liedermachern geben.<br />
Helga Simonsen<br />
11. September 2015 – Theater und Sketche mit den „Inselspeelern“<br />
Das erste Mal mit einer neuen Bühne bei uns im Muasem Hüs. Sie locken immer wieder ihre Fans vom Sofa und<br />
vom Fernseher weg ins Muasem Hüs, ein „Fanclub“ von über 20 Personen reserviert schon seit Jahren einen großen<br />
Tisch. Ausschließlich Einheimische, nicht nur Morsumer, waren anwesend und lauschten den Sketchen, meist auf<br />
Platt. Es wurde viel gelacht und der Applaus kam auch nicht zu kurz. Es war wieder ein toller Abend, nach dem Motto<br />
der Inselspeeler“: „Lieber Falten vom Lachen als vom Weinen. Sie sind mittlerweile ein fester Bestandteil in unserem<br />
Jahresprogramm und werden auch im nächsten Jahr am 02. September wieder dabei sein, wir freuen uns drauf.<br />
Angelika Böhm<br />
12. September 2015 – Shanty-Chor im Muasem Hüs<br />
Das Konzert des „Sylter Shanty-Chors“ lockte am Samstag, 12. September wieder viele Gäste und etliche Morsumer in<br />
das Muasem Hüs. Genau wie bei den „Inselspeelern“ ist ein Abend mit den „Shanties“ ein Selbstgänger. Holger Weirup<br />
vom Vorstand der Kulturfreunde begrüßte die Besucher und den Chor und wünschte allen einen schönen Abend: „Es<br />
darf geschunkelt werden!“<br />
Der Chorleiter Horst Henningsen stellte seinen Chor vor und freute sich, dass sie nun schon seit drei Jahren auch in<br />
Morsum auftreten. Im Muasem Hüs, aber auch im Innenhof bei gutem Wetter, ist es immer sehr gemütlich.<br />
<strong>Di</strong>e „singenden Botschafter der Insel“,<br />
wie sie sich selbst nennen, gaben<br />
ihr Bestes. Ob bei „Sonne über Sylt“,<br />
„Eine Insel im Meer“ oder aber der<br />
Klassiker „Wo die Nordseewellen“, das<br />
begeisterte Publikum sang und schunkelte<br />
mit den „Shanties“ um die Wette.<br />
Es wurde ein schöner Abend und mit<br />
zwei Zugaben verabschiedete sich der<br />
Shantychor bis zum 10. September im<br />
nächsten Jahr.<br />
Helga Simonsen
Goldener Herbst 2015<br />
11. Seite<br />
Goldener Herbst 2015<br />
Drei Tage lang, vom 18. – 20. September, konnten sich<br />
zahlreiche Besucher im herbstlich geschmückten Muasem<br />
Hüs und auf den umliegenden Veranstaltungsflächen bei<br />
einem Bummel über den Markt auf die bunte Jahreszeit<br />
einstimmen. Das Angebot der Aussteller war so vielfältig<br />
wie die Farben des Herbstlaubs. Kunsthandwerk, Kerzen,<br />
Schmuck, Geschenke, Antikes, Bilder, Eingemachtes und<br />
vieles mehr waren zu bestaunen und konnten natürlich<br />
auch käuflich erworben werden. Schnäppchenjäger freuten<br />
sich über den gut sortierten Flohmarkt auf der Galerie<br />
und Leseratten wurden in der Bücherei der Morsumer<br />
Kulturfreunde beim Stöbern fündig. <strong>Di</strong>e Malgruppe der<br />
Kulturfreunde präsentierte ihre Kunstwerke und zeigte<br />
ein breites Spektrum ihres kreativen Schaffens mit unterschiedlichen<br />
Maltechniken und Motiven. Im Ostflügel<br />
boten die Weberinnen eine Auswahl ihrer liebevoll gefertigten<br />
Stücke an und Interessierte konnten die antiken<br />
Webstühle aus nächster Nähe in Augenschein nehmen. Ein<br />
wahrer Publikumsmagnet war die im Innenhof aufgebaute<br />
Apfelsaft-Station. Dort konnten die Besucher zuschauen,<br />
wie aus knackigen Äpfeln von unterschiedlicher Sorte, frischer<br />
Apfelsaft gepresst wurde. Dafür wurden die Äpfel<br />
zunächst in einem Häcksler zerkleinert. <strong>Di</strong>e zerstückelten<br />
Früchte wurden in ein Netz gefüllt und in einer ausgedienten<br />
Wäscheschleuder zentrifugiert. Zirka 15 Zentner<br />
Äpfel verarbeitete das eingespielte Team der Morsumer<br />
Kulturfreunde auf diese Art und Weise zu Saft, um diesen<br />
anschließend an der Saftbar im Morsumer Zimmer an die<br />
Marktbesucher auszuschenken. Auf Wunsch konnte sich<br />
der Genießer dieses köstliche und gesunde Getränk mit<br />
einem Schuss Sekt oder Korn „verfeinern“ lassen.<br />
Auch kulinarisch hatte der Markt für jeden Geschmack<br />
etwas zu bieten. Das gut bestückte Kuchenbuffet wurde<br />
an allen drei Markttagen im Nu von den Gästen erobert.<br />
Wer es lieber herzhaft mochte, ließ sich ein deftiges<br />
Herbstgericht aus der Küche von Gastwirt Holdi Schmitz<br />
schmecken.<br />
Für Kinder hielt Marion Lauritzen verschiedene Naschereien<br />
bereit. Der herrliche Duft von frisch zubereitetem<br />
Popcorn zog durch das Foyer des Hauses und lockte nicht<br />
nur kleine Naschkatzen an. Wer Glück hatte, erhaschte<br />
einen der begehrten Plätze auf der Terrasse im Innenhof,<br />
um dort unter blauem Himmel, von den Strahlen der<br />
Herbstsonne gewärmt, die kulinarischen Köstlichkeiten zu<br />
genießen. So manch einer verharrte dort ausgiebig, um<br />
den Keyboard- Klängen von „Piano Wolfgang“ zu lauschen.<br />
Der Musiker erfreute die Marktbesucher und Aussteller<br />
mit einem großen Repertoire bekannter Songs. Für die<br />
jüngsten Besucher des Marktes gab es zwei ganz besondere<br />
Attraktionen. Am Samstag konnten die Kinder am<br />
Spielplatz hinter dem Muasem Hüs im Outdoor-Bewegungspark<br />
von der Sylter Event Agentur G*Soundz unter<br />
Anleitung von dem Pädagogen Ambroise Gaglo und seiner<br />
Kollegin Susanne Rohde nach Herzensluft toben, klettern<br />
und spielen. Das zweite Highlight war das Ponyreiten<br />
auf dem Ringreiterplatz hinter dem Muasem Hüs. Von<br />
Birgit Decker und Maike Thevagt sicher geführt, drehten<br />
die kleinen Reiter und Reiterinnen stolz und glücklich ihre<br />
Runden auf den Rücken der geduldigen Rösser. Beide Aktionen<br />
fanden großen Anklang bei den Kids, deren Eltern<br />
oder Großeltern die Begeisterung ihrer Sprösslinge gerne<br />
mit einem Schnappschuss zur Erinnerung festhielten.<br />
Ein riesengroßes Dankeschön geht an alle Beteiligten, die<br />
dazu beigetragen haben, dass der „Goldene Herbst“ zu<br />
einer rundum gelungenen Veranstaltung geworden ist.<br />
Das war nur möglich durch die vielen helfenden Hände<br />
aller Beteiligten, die leider nicht alle namentlich im Text<br />
genannt werden konnten.<br />
Maren Ehmke
12. Seite<br />
Weihnachtsmarkt<br />
<strong>Di</strong>e „Jööltir ön Muasem“ war wieder ein Publikumsmagnet<br />
Im Innenhof meckerten in der „Lebenden Krippe“ ein Schaf und zwei Ziegen um die Wette, auf der Ostterrasse<br />
empfi ng die Besucher der Duft von Glühwein und drinnen stimmte der Pastor das Lied „O du fröhliche“ an: Bereits<br />
zur Eröffnung des Morsumer Weihnachtsmarktes, im übrigen der älteste der Insel, strömten viele Sylter und Gäste ins<br />
Muasem Hüs.<br />
Drei Tage lang hatten Marktleiterin Sabine Clahsen, die Helfer von den Morsumer Kulturfreunden und die knapp zwei<br />
Dutzend Aussteller alle Hände voll zu tun. Ob Gestricktes, Gebasteltes oder Gebackenes – die verschiedensten Angebote<br />
fanden ihre Abnehmer.<br />
Vielbeschäftigt waren auch Manfred Holst und fünf weitere Mitglieder der Sylter Trachtengruppe, die unermüdlich Lose<br />
an den Mann und die Frau brachten. „Es macht hier immer viel Spaß und man trifft viele Bekannte. Seit den Anfängen<br />
des Marktes verkauft die Trachtengruppe hier die Lose. Das machen wir gerne – es ist doch schön, wenn man sich<br />
gegenseitig hilft“, befand Holst. Vollauf mit der Gewinnausgabe beschäftigt war indes Angelika Böhm, stellvertretende<br />
Vorsitzende der Morsumer Kulturfreunde, galt es doch weit über 200 Preise auszugeben.<br />
„Eine gute Tradition wird fortgeführt“, freuten sich Morsums Ortsbeiratsvorsitzender Klaus Mungard und Morsums<br />
Pastor Ekkehard Schulz, die unter anderem die liebevolle Dekoration des Muasem Hüs und das Engagement des<br />
Festausschusses lobten. <strong>Di</strong>esen bildeten in diesem Jahr Kathrin Bleeker, Angelika Böhm, Marken Ehmke, Brigitte Gilde,<br />
Boy-Henning Hoffmann und Ann-Christin Rose.<br />
Auch das umfangreiche Kinderprogramm kam sehr gut an – ebenso wie das dafür eigens geschaffene Ambiente im festlich<br />
gestalteten Garten der Bäckerei Ingwersen, der mit aparten Ständen viele kleine wie auch große Besucher lockte.<br />
Stimmungsvolle, von Björn Hecht-Bleicken und Janina Sass eindringlich vorgetragene Weihnachtslieder, fl otte Rhythmen<br />
des Duos „Nervling“ – das waren weitere (musikalische) Zutaten der „Jööltir ön Muasem“, die an den Abenden bei<br />
kulinarischen Genüssen von Glühwein bis Flammkuchen ihren fröhlichen Abschluss draußen im Hüttendorf fand.<br />
Frank Deppe<br />
Schon zur Markteröffnung kamen viele Besucher ins Muasem Hüs<br />
Mit stürmischem Applaus wurden die Darbietungen von Björn<br />
Hecht-Bleicken und Janina Sass bedacht<br />
Auch die „Lebendige Krippe“ durfte nicht fehlen<br />
Zum Klönschnack und Schlemmen lud das Hüttendorf ein
KINDER- und JUGENDSEITE<br />
Haferfruchtflocken in weißer Schokolade.<br />
Zutaten: Haferfl ocken, Walnüsse, Haselnüsse, Rosinen,<br />
Cranberries, Kuvertüre<br />
Aus den getrockneten Früchten und den Nüssen wird eine bunte Mischung<br />
hergestellt, da können schon die<br />
Kleinsten helfen. Nüsse etwas kleinhacken. <strong>Di</strong>e Mischung gibt man in eine<br />
Pfanne und röstet sie kurz an. <strong>Di</strong>e Kuvertüre wird geschmolzen.<br />
In die geschmolzene Kuvertüre gibt man die Fruchtmischung, und gut umrühren.<br />
Mit zwei Teelöffeln werden Häufchen abgestochen und auch Backpapier<br />
zum Trocknen gegeben.<br />
Nach dem Trocknen werden die Haferfruchtfl ocken in kleine Papierförmchen<br />
gegeben. Lecker und gesund!<br />
Geschenke würfeln<br />
Mit älteren Kindern kann man Heiligabend<br />
bereits um die Geschenke würfeln.<br />
Wer eine 2 oder eine 4 würfelt, sagt ein Gedicht<br />
auf oder singt die erste Strophe eines<br />
Weihnachtsliedes (zu den restlichen Strophen<br />
stimmen alle mit ein).<br />
Bei einer 3 wird ausgesetzt. Wer eine 5 würfelt<br />
zeigt eine Weihnachtspantomime, die<br />
von den anderen Mitspielern erraten werden<br />
muss. Wer eine 1 oder eine 6 würfelt,<br />
darf sich eines seiner Geschenke nehmen.
14. Seite<br />
Unsere Termine 2016<br />
NEUJAHRSEMPFANG<br />
KINDER-KINO<br />
MITGLIEDER-LOTTO<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />
OSTERMARKT<br />
KLAVIERKONZERT (Christian Elsas)<br />
GITARREN-DUO<br />
ANBADEN<br />
MORSUMER LANDPARTIE<br />
„MITTSOMMERNACHT“ (Kaluza & Blondell)<br />
„MORSUM-AUSSTELLUNG“ Galerie<br />
KAMMERMUSIKFEST Sylt<br />
COUNTRY-MUSIK (Dave Lee Howard)<br />
LIEDERABEND (Peter Scheller)<br />
„INSELSPEELER“<br />
„SHANTYCHOR“<br />
HERBSTMARKT<br />
WANDERTAG (MKF,NSG,TSV)<br />
TERMINBÖRSE<br />
„GOLDENER OKTOBER“<br />
WEIHNACHTSMARKT<br />
NEUJAHRSMARKT<br />
Sonntag; 10. Januar – 11 Uhr<br />
Samstag, 30. Januar – 15 Uhr<br />
Samstag, 27. Februar – 20 Uhr<br />
Freitag, 11. März – 20 Uhr<br />
Samstag, 19. März – 11 bis 18 Uhr<br />
Sonntag, 20. März – 11 bis 17 Uhr<br />
Freitag, 22. April – 20 Uhr<br />
Mittwoch, 11. Mai – 20 Uhr<br />
wird noch bekannt gegeben<br />
Donnerstag, 16. Juni – 11 bis 17 Uhr<br />
<strong>Di</strong>enstag, 21. Juni – 20 Uhr<br />
25. Juni bis 08. August<br />
Mittwoch, 27. Juli – 20 Uhr<br />
Donnerstag, 11. August – 20 Uhr<br />
Mittwoch, 31. August – 20 Uhr<br />
Freitag, 02. September – 20 Uhr<br />
Freitag, 10. September – 19 Uhr<br />
Samstag, 17. Sept. – 11 bis 18 Uhr<br />
Sonntag, 18. Sept. – 11 bis 17 Uhr<br />
Sonntag, 02. Oktober – 14 Uhr<br />
Donnerstag, 06. Oktober<br />
Samstag, 22. Okt. – 11 bis 18 Uhr<br />
Sonntag, 23. Okt. – 11 bis 17 Uhr<br />
Freitag, 25. Nov. – 14 bis 18 Uhr<br />
Samstag, 26. Nov. – 11 bis 18 Uhr<br />
Sonntag, 27. Nov. – 11 bis 17 Uhr<br />
Mittwoch, 28. Dez. – 14 bis 18 Uhr<br />
Donnerstag, 29. Dez. – 11 bis 18 Uhr<br />
Freitag, 30. Dez. – 11 bis 17 Uhr
„<strong>Di</strong> Bokerskaap fan di Kulturfrinjer“ ist jeden<br />
Montag, von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.<br />
Es ist keine reine Bücherei mehr, sondern eine<br />
BÜCHERTAUSCH- u. KAUFBÖRSE.<br />
Mit Sylta Schmidt kann und soll Friesisch gesprochen<br />
werden. Mit Kindern ab 8 Jahre (in Begleitung eines<br />
Elternteiles) möchte Sylta alte Spiele, wie „Mensch ärgere<br />
<strong>Di</strong>ch nicht“, oder Kartenspiele wie „Phase 10“ usw.<br />
wieder aufleben lassen und spielen.<br />
<strong>Di</strong>e Weberinnen treffen sich<br />
dienstags 15.00 bis 17.00 Uhr<br />
im Ostflügel im Muasem Hüs. Kinder können<br />
an kleinen Webstühlen selber weben.<br />
Neujahrsmarkt im Muasem Hüs<br />
„Zwischen den Tagen“<br />
Montag, 28.12. von 14 bis 18 Uhr<br />
<strong>Di</strong>enstag, 29.12. von 11 bis 18 Uhr<br />
Mittwoch, 30.12. von 11 bis 17 Uhr<br />
Stände mit Antikem und Kunsthandwerk.<br />
<strong>Di</strong>e Aussteller freuen sich auf Ihren Besuch.<br />
„D A M M B A U“<br />
von Margarete Boje<br />
*****<br />
Begleithefte der Ausstellungen im Muasem Hüs<br />
„75 Jahre Hindenburgdamm“ und<br />
„80 Jahre Morsum Kliff„<br />
zum Preis von jeweils 8 Euro<br />
*****<br />
<strong>Di</strong>e Morsumer Fahne<br />
Preis auf Anfrage<br />
*****<br />
Grußkarten (mit Umschlag)<br />
Morsumer Notgeld<br />
Stck. 2 Euro<br />
*****<br />
„<strong>Di</strong>e Chronik des Dorfes Morsum“<br />
von W. Schröder 9,90 Euro<br />
Alles erhältlich in unserer Bücherei!<br />
Für unsere nächste Ausstellung<br />
im Muasem Hüs über<br />
„Morsum – im Wandel der Zeit“<br />
suchen wir noch<br />
Bildmaterial, Berichte usw.<br />
Vorkriegszeit, Nachkriegszeit.<br />
Abzugeben beim Vorstand der<br />
Morsumer Kulturfreunde,<br />
oder per Email: info@sylt-kultur.de<br />
E-mail: info@morsumer-kulturfreunde.de<br />
info@sylt-kultur.de<br />
Internet: www.sylt-kultur.de<br />
Konto bei der Sylter Bank e.G.<br />
IBAN: DE06217918050000159000<br />
BIC: GENODEF1SYL<br />
Unsere Malgruppe trifft sich<br />
jeden Mittwoch, 15.30 bis 18.00 Uhr<br />
im Morsumer Zimmer im Muasem Hüs.<br />
Gemalt wird in Aquarell, Acryl, Öl.<br />
Interessierte sind herzlich willkommen!<br />
Öffentliche Vorstandssitzung der Morsumer Kulturfreunde<br />
jeden 1. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr<br />
im Muasem Hüs im Morsumer Zimmer<br />
Impressum:<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Di</strong>e MORSUMER KULTURFREUNDE e.V.<br />
Redaktion:<br />
Alfred Bartling<br />
Helga Simonsen / Einer<br />
Angelika Böhm<br />
Maren Ehmke<br />
Frank Deppe<br />
Satz/Layout:<br />
SYLTMEDIASTATION<br />
Auflage: 500 Stück
<strong>Di</strong>e „Friihair“ und die fünf Seeleute<br />
Als das Eisboot 1996 nach Morsum kam, war es schon nicht mehr das Jüngste. Seit nun 20 Jahren liegt es am Anfang<br />
des Dorfes und begrüßt die Morsumer, die Sylter und natürlich auch die Gäste. <strong>Di</strong>e fünf Seeleute trotzen Regen, Sturm,<br />
eisige Kälte und auch in den heißen Sommermonaten stehen sie ihren Mann.<br />
Was hat die Besatzung nicht schon alles mitgemacht. Anfangs (Sommer 1996) noch Körper aus Heu – in Overalls<br />
gestopft. <strong>Di</strong>e Gesichter waren auf Leinentaschen gemalt, mit Heu ausgestopft waren das die Köpfe. Im Herbst bekamen<br />
sie neue Gesichter mit Karnevalsmasken, die alten waren vom Regen weggewaschen. Gegen die Kälte gab es<br />
„Friesennerze“ und Strickmützen. Halb Morsum war auf den Beinen als wir im Herbst 1996 Taufe feierten. „FRIIHAIR“<br />
fanden wir den passenden Namen für das Boot. Sie und die Fünf kamen fast nicht zur Ruhe. Jährlich zu Weihnachten<br />
schaute der Weihnachtsmann vorbei, zu Silvester knallten immer die Sektkorken und zu Ostern brachte jedes Jahr der<br />
Osterhase einen Eierkorb.<br />
1998 war ein tolles Jahr für die fünf Seeleute. Es gab eine Generalüberholung – richtige Köpfe und neue Körper aus<br />
Maleroveralls und Schafwolle. Das war aber auch nicht das Richtige, da fühlten sich nur die Mäuse drin wohl. Deshalb<br />
gab es 1999 neue Körper – sie wurden aus Draht geformt und halten noch eine Ewigkeit aus. Es kam immer mehr<br />
Besuch. Ganze Busladungen mit Touristen, es kamen Brautpaare, Spaziergänger, Fahrradfahrer, Autofahrer. Mit und<br />
ohne Hund. Bald waren sie in ganz Deutschland bekannt. Sie freuten sich wenn die Menschen zu ihnen kamen. Sie<br />
wurden bewundert und immer wieder fotografi ert. <strong>Di</strong>e Kinder winkten ihnen zu wenn die Autos wieder wegfuhren,<br />
es machte sie stolz.<br />
Ach ja, es blieben mal Eispapier oder Tempos liegen auch mal eine Kippe. Auch wurden mal ein paar Blumen zertrampelt,<br />
aber das haben die Besucher wohl nicht bemerkt. <strong>Di</strong>e meisten<br />
Menschen achteten ja ihre Privatsphäre. Aber dann gibt es die, die auf<br />
Tuchfühlung gehen wollen. Sie gingen nicht immer sehr nett mit der<br />
„Friihair“ und den fünf Seeleuten um. Mal wurde an den Köpfen gedreht,<br />
mal die Arme verdreht, damit es fürs Foto besser aussah. Bei<br />
jedem Wetter stiefelten die Leute auf der „Friihair“ rum. Traten ihr in<br />
die Rippen, drückten auch schon mal eine Zigarette auf ihr aus. Mit der<br />
Zeit wurde sie gebrechlicher, liebte es gar nicht wenn viele Menschen<br />
auf ihr rumturnten. Auch an den Fünfen nagte der Zahn der Zeit. Sie<br />
träumen von neuen Köpfen, von einer Ganzkörpermassage und neuem<br />
Outfi t für den Sommer und den Winter.<br />
Aber es wird wohl ein Traum bleiben. Es geht mit<br />
ihnen zu Ende.<br />
Ist es das Aus für das Morsumer Wahrzeichen?<br />
Gibt es noch eine Rettung für unser Eisboot „Friihair“ mit den fünf Seemännern?<br />
Kann vielleicht das Eisboot mit ein- oder umbauten noch gerettet werden?<br />
Gibt es irgendwo ein Holzboot gleich unserem Eisboot?<br />
Gibt es jemanden der für ein neues Eisboot die Verantwortung sprich Pflege usw. übernimmt?<br />
Helga Simonsen