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Di Bler Nr. 58

Die zweite Ausgabe im Jahr 2016.

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Unkostenbeitrag 2,00 € <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong><br />

Vereinszeitung der Morsumer Kulturfreunde<br />

Kulturelles<br />

Aktuelles<br />

Historisches<br />

aus Morsum<br />

<strong>Nr</strong>. 02<br />

XXI 2016<br />

Morsum im Wandel der Zeit<br />

Aufwändige Modelle der Ausstellung zeigen die baulichen Veränderungen in allen Ortsteilen<br />

Inhalt<br />

Seite 2<br />

100 Tage im Amt<br />

Seite 3<br />

<strong>Di</strong>e Idee der Morsum-Ausstellung<br />

Seite 4<br />

Morsum im Wandel der Zeit<br />

Seite 6<br />

Urlaubszeit<br />

Seite 7-11<br />

Veranstaltungen und Aktivitäten<br />

Seite 12<br />

Das Gerippe im Gotteshaus<br />

Seite 13<br />

<strong>Di</strong>e Zeit der Wandervögel<br />

Seite 13<br />

Das Dorffest der Feuerwehr<br />

Seite 14<br />

Kinder- und Jugendseite


2. Seite<br />

100 Tage im Amt<br />

100 Tage im Amt<br />

Auf der Mitgliederversammlung am 11. März 2016 wurden<br />

gleich drei Ämter im Vorstand unseres Vereins neu besetzt:<br />

1. Vorsitzende, Schatzmeisterin und 2. Schriftführerin. In der<br />

Politik ist es üblich, neuen Amtsinhabern eine Schonfrist von<br />

100 Tagen nach Antritt zu gewähren.<br />

<strong>Di</strong>ese Zeit darf der Neuling nutzen, um sich einzuarbeiten<br />

und erste Erfolge vorzuweisen. Anders ist es bei den Morsumer<br />

Kulturfreunden: Hier gibt es keine Schonfrist, denn<br />

wir wollen uns nicht ausruhen, sondern etwas bewegen! In<br />

Sachen Einarbeitung gilt der Leitsatz „learning by doing“, das<br />

bedeutet Lernen durch Handeln. Gleich am Abend meiner<br />

Wahl zur 1. Vorsitzenden der Morsumer Kulturfreunde erwartete<br />

mich die erste Amtshandlung. Mit zittrigen Knien<br />

und berührt von dem einstimmigen Votum der Mitglieder<br />

war es meine Aufgabe, die Wahl- und Versammlungsleitung<br />

zu übernehmen.<br />

Der erste Schritt in die Vorstandsarbeit war getan. Ab sofort<br />

gehörte ich zu einem engagierten Team, das sich für die Belange<br />

des Vereins und des Dorfes Morsum stark macht. Gemeinsam<br />

entwickelten wir Ideen, wie wir bewährte Veranstaltungen<br />

wie Ostermarkt, Anbaden, Landpartie und Jööltir<br />

ön Muasem mit neuen Angeboten und Aktionen ergänzen<br />

können, damit unser Verein für Mitglieder interessant bleibt<br />

und für Nichtmitglieder interessant wird. Neue Impulse wurden<br />

bereits auf unseren beiden Klausurtagungen Anfang des<br />

Jahres gesetzt und auf unseren Vorstandssitzungen weiter<br />

ausgearbeitet – mit Erfolg.<br />

<strong>Di</strong>e ersten 100 Tage im Amt:<br />

Man, das hatte ich mir nicht so vorgestellt! Es ist viel Arbeit<br />

und es geht viel Freizeit drauf!!! Naja, das hätte ich mir vorstellen<br />

können, aber dann ist es ja doch anders als man denkt!<br />

Ich war noch nie in einem Verein im Vorstand und somit hatte<br />

ich keinerlei Erfahrung. Ich stellte mir vor, dass man Vorschläge<br />

macht, diese dann diskutiert werden und man sich<br />

auf einen Vorschlag einigt und die Aufgaben verteilt, wie in<br />

einer Demokratie eben. Ob es sich um Konzerte, Lesungen<br />

oder Märkte handelt spielt keine Rolle. Aber dafür hatten wir<br />

noch nicht richtig Zeit, finde ich?! <strong>Di</strong>e Abläufe im Verein sind<br />

geprägt von viel Routine und ich glaube, wir müssen dringend<br />

neue Wege gehen und immer wieder versuchen, unsere Mitglieder<br />

und auch vor allem Morsumer zu motivieren zu den<br />

Meine ersten 100 Tage<br />

Alles in allem waren meine ersten 100 Tage als 2. Schriftführerin<br />

voll mit neuen Eindrücken.<br />

Als Mitbegründerin des Morsumer Kulturvereins und langjährige,<br />

ehemalige 2. Schriftführerin und für 2 Jahre im Amt<br />

der 1. Schriftführerin bin ich nach 17 Jahren dem Vorstand<br />

wieder beigetreten.<br />

Unsere Internetseite wurde komplett überarbeitet und erhielt<br />

ein neues Design. <strong>Di</strong>e benutzerfreundliche Oberfläche<br />

ist einladend und unser Verein ist weltweit präsent. Auch die<br />

„<strong>Bler</strong>“ erscheint in neuem Gewand und glänzt jetzt nicht nur<br />

durch ihren Inhalt. Jeden zweiten Montag im Monat trifft sich<br />

der Arbeitskreis „Internet/<strong>Bler</strong>“ und sorgt, unterstützt von<br />

Michael Schlüter und Frank Deppe, für die Aktualisierung des<br />

Internetauftrittes und die Gestaltung der Vereinszeitung.<br />

An die Gemeinde Sylt haben wir einen Antrag für die Anlegung<br />

eines Barfußpfades im Morsumer Kurpark gestellt und<br />

wir konnten uns darüber mit Herrn Seemann vom Bauamt<br />

bereits austauschen. Unser Antrag wird im Rahmen der<br />

Überplanung der Grünanlagen, dem Ringreiterplatz und dem<br />

Kurgarten berücksichtigt.<br />

<strong>Di</strong>e Malgruppe hat mit einer zweiwöchigen Ausstellung ihrer<br />

Werke im Morsumer Zimmer eine bemerkenswerte Aktion<br />

gestartet und Kunstliebhaber angelockt. Seit dem 17. Juli 2016<br />

präsentieren wir außerdem die Ausstellung „Morsum im<br />

Wandel der Zeit“ die von Alfred Bartling, Holdi Schmitz und<br />

Eberhard Rohde organisiert und aufwändig in Szene gesetzt<br />

wurde. Beide Projekte sind beispielhaft dafür, wie Mitglieder<br />

sich in die Vereinsarbeit einbringen können und damit den<br />

Vorstand entlasten. Für die Zukunft wünsche ich mir mehr<br />

solche und ähnliche Projekte, die von Mitgliedern organisiert<br />

und mit Unterstützung des Vorstandes durchgeführt werden.<br />

Ich bin sicher, dass es funktioniert… denn schließlich<br />

sind wir Morsumer.<br />

Maren Ehmke<br />

Veranstaltungen zu kommen. Vielleicht sollten wir weniger<br />

Veranstaltungen machen, aber dafür hochkarätiger und/oder<br />

außergewöhnlicher! (Ist auch relativ!)<br />

Ich würde mir wünschen, dass mich Morsumer und natürlich<br />

alle Anderen in der Bücherei besuchen, oder zur Vorstandssitzung<br />

kommen, und ihre Wünsche und Erwartungen erzählen,<br />

damit wir wissen was sie möchten! Dann könnten wir<br />

reagieren und versuchen etwas daraus zu machen! Es macht<br />

viel mehr Spaß, Freizeit zu investieren und ehrenamtlich zu<br />

arbeiten, wenn wir respektvoll zusammen arbeiten und unser<br />

Engagement gegenseitig wertschätzen.<br />

Wir werden sehen was die nächsten 100 Tage so bringen!<br />

Sylta Schmidt<br />

Mir gefällt, dass der Verein jetzt ein wesentlich umfangreicheres<br />

Programm anbietet und die Mitgliederzahl deutlich angestiegen<br />

ist. Voller frischer Ideen und Eifer besetzt die 1. Vorsitzende<br />

Maren Ehmke ihren neuen Posten und verwirklicht<br />

ihre Vorstellungen. <strong>Di</strong>cht an ihrer Seite die 2. Vorsitzende<br />

Angelika Böhm. Im wahrsten Sinne des Wortes, es gibt Frauen<br />

Power im neuen Vorstand.<br />

Silke Paulsen


Wie die Idee der Morsum-Ausstellung entstand<br />

3. Seite<br />

Wie die Idee der Morsum-Ausstellung entstand<br />

Bei einem Tresengespräch, in dem allgemein über Morsum<br />

diskutiert wurde, entstand die Idee einer Morsum-<br />

Ausstellung. Einer Ausstellung , in der die Besucher etwas<br />

vom alten Morsum, aber auch auf die Veränderung, die<br />

Morsum gerade in<br />

den letzten 60 Jahren<br />

durchgemacht hat, erfahren<br />

sollten. Denn<br />

bedingt dadurch, dass<br />

die landwirtschaftlichen<br />

Vollerwerbsbetriebe<br />

immer weniger<br />

wurden, dafür aber<br />

die Gästezahlen und<br />

die der Zweitwohnungsbesitzer<br />

enorm<br />

zunahmen, sind aus<br />

den von 1840 bis 1950<br />

immer zwischen hundertsiebzig<br />

und hun-<br />

<strong>Di</strong>e Macher: Eberhard Rohde, Alfred Bartling und Holdi Schmitz (v.l.)<br />

dertachtzig, inzwischen<br />

über siebenhundert Morsumer Häuser geworden.<br />

Eine von Ewald Bensel, dem ehemaligen Schulleiter der<br />

Morsumer Volksschule angefertigte Morsum- Karte mit<br />

den Häusern von 1950, sollte als Grundlage der Ausstellung<br />

dienen. Angedacht wurde, die Häuser von 1950 als<br />

kleine schwarze, und die von 2015 als rote Häuser auf die<br />

auf Landschaftskarten erhöhten fünf Morsumer Ortsteile<br />

darzustellen. Mit weiteren Bildern und Beschreibungen<br />

auf Stellwänden sollte dann die Ausstellungsbesucher<br />

über die Geschichte der St. Martin-Kirche, der Morsumer<br />

Schule, und auch über die Kaufmannsläden, Gastwirtschaften,<br />

Mühlen und was es sonst noch in Morsum<br />

gab und auch heute noch gibt, informiert werden. Ebenso<br />

auch über die Morsumer Strom- und Wasserversorgung<br />

und auch über den Anschluss an die Kanalisation. Denn<br />

fast keiner weiß heute mehr, ab wann Morsum Strom und<br />

Wasser vom Westen der Insel bezogen hat, und auch das<br />

damals geplant war, entweder am Archsumer Kliff oder am<br />

Nössedeich eine Kläranlage zu errichten.<br />

Nachdem die KLM erklärt hatte, dass eine solche Ausstellung<br />

auf der Galerie im Muasem Hüs und sogar unentgeltlich<br />

stattfi nden könne, fi ng dann die Arbeit für<br />

die drei Ausstellungsmacher Eberhard Rohde, Reinhold<br />

Schmitz und mir an. Da Morsum mit seinem rund um die<br />

Kirche liegenden Ortsteilen Klein- und Großmorsum, Osterende,<br />

Wall unterteilt in Hooger- und Liiger Wall und<br />

Scheliinghörn mit Klaampshörn und Holm ein Ringdorf<br />

war, und erst in den letzten 60 und 70 Jahren zu einem<br />

Flächendorf wurde, sollte den Ausstellungsbesuchern die<br />

Entwicklung Morsums unter „ Morsum, vom Ring zur Fläche“<br />

vor Augengeführt werden. Mit einer Morsum-Karte<br />

von 1790, in der die rund um die Kirche liegenden Häuser<br />

auch eingezeichnet waren, sollte die Ausstellung beginnen.<br />

Neben der von Lehrer Bensel gezeichneten Karte mit den<br />

Häusern von1950, benötigten wir aber noch eine Karte mit<br />

den jetzt vorhandenen Häusern. Nachdem uns eine solche<br />

von der Gemeinde Sylt zur Verfügung gestellt worden<br />

war, begann die richtige<br />

Arbeit. Als erstes<br />

wurde die St- Martin<br />

Kirche zu Morsum<br />

nachgebaut, sie sollte<br />

auch als Mittelpunkt<br />

auf der Ausstellung<br />

und von allen Seiten<br />

gut sichtbar wahrgenommen<br />

werden. Da<br />

aus den ehemaligen<br />

ca. 180 Morsumer<br />

Häusern über siebenhundert<br />

geworden<br />

waren, mussten diese,<br />

bevor sie auf den<br />

Landschaftsplänen kamen,<br />

zunächst aber auch erst einmal hergestellt werden.<br />

Angefragt wurde bei den Sylter Werkstätten, ob sie<br />

diese 700 Häuser aus Kerzenwachs herstellen könnten.<br />

Leider ging der Plan, die Sylter Werkstätten so mit ins<br />

Boot zu holen, nicht auf. Zum einen war die Herstellung<br />

der Häuser aus Kerzenwachs nicht so ganz einfach, zum<br />

anderen noch schwieriger die Häuser auf den Plänen zu<br />

befestigen. So kam es, dass wir selbst aus Holz die über<br />

700 Häuser herstellen mussten. Es war bald Zufall, dass<br />

wir kurz vor der Ausstellungseröffnung noch auf eine ca.<br />

100 Jahre alte Schulbank der ehemaligen Volksschule Morsum<br />

aufmerksam gemacht wurden.<br />

Da wir der Meinung waren, dass diese alte Schulbank, auf<br />

der viele Morsumer in ihren ersten Schuljahren gesessen<br />

haben, eine Bereicherung der Ausstellung sei, stellte sich<br />

zuvor aber die Frage, wie diese lange Schulbank auf die<br />

Galerie zu bekommen sei. <strong>Di</strong>es gelang schließlich über<br />

die neue Außentreppe zum Dartraum. Weiter sollten die<br />

Besucher der Ausstellung auf Stellwänden über die Entwicklung<br />

der Einwohner- und Gästezahlen, und auch<br />

noch über weitere, oftmals schon in Vergessenheit geratene<br />

Morsumer Ereignisse , informiert werden. Mit<br />

dieser Ausstellung möchten die drei Ausstellungsmacher<br />

nicht nur den Gästen und Zweitwohnungsbesitzern Morsum<br />

näher bringen, sondern auch die Morsumer darauf<br />

aufmerksam machen, dass es Zeit wird, sich über Morsums<br />

Zukunft Gedanken zu machen. Auch möchten sie<br />

mit der Ausstellung nachfolgenden Generationen Wissen<br />

über das alte Morsum vermitteln. Denn wie heißt es doch,<br />

nur wer die Vergangenheit kennt, kann auch die Zukunft<br />

positiv gestalten.<br />

Alfred Bartling


4. Seite<br />

Morsumer im Wandel der Zeit<br />

„Morsum im Wandel der Zeit“: Eine eindrucksvolle Ausstellung<br />

"Man muss seine Wurzeln kennen, um zu wissen, wohin<br />

der weitere Weg führen soll", befand Nordfrieslands Kreispräsident<br />

Heinz Maurus und sprach seine Anerkennung<br />

für eine Fleißarbeit aus: Zusammen mit rund 80 weiteren<br />

Besuchern – darunter Bürgervorsteher Peter Schnittgard,<br />

Amtsvorsteher Rolf Speth, Morsums Pastor Ekkehard<br />

Schulz und Repräsentanten der Morsumer Vereine – fl ankierte<br />

Maurus die Eröffnung der Ausstellung "Morsum<br />

im Wandel der Zeit", die noch bis zum 11. September im<br />

Muasem Hüs zu sehen ist.<br />

Viel Lob der Anwesenden war der Lohn für die aufwändige<br />

Arbeit der drei Organisatoren Alfred Bartling, Eberhard<br />

Rohde und Holdi Schmitz. Bis zuletzt hatte das Trio<br />

auf der Galerie die jüngere Geschichte des östlichsten Inseldorfes<br />

anhand von Modellen, Fotografi en und Texten<br />

übersichtlich in Szene gesetzt.<br />

Und das ist ihnen sehr gut gelungen, wie auch Maren Ehmke<br />

feststellte: "Man sieht, wieviel Herzblut und Akribie hier<br />

investiert wurde", unterstrich die Vorsitzende der Morsumer<br />

Kulturfreunde in ihrer Ansprache. <strong>Di</strong>e umfangreiche<br />

Ausstellung leiste einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung<br />

der Ortshistorie – "und das ist auch für die jüngeren Morsumer<br />

und die Zugezogenen sicherlich von Interesse".<br />

Vom Anwachsland bis hin zu Anekdoten, vom Ehrenmal<br />

bis zur Elektrizität, von Gasthöfen bis zum Golfplatz –<br />

kaum ein Thema wurde von den Alfred Bartling, Eberhard<br />

Rohde und Holdi Schmitz ausgespart.<br />

Der Aufwand der Recherchen und deren Umsetzung dokumentiert<br />

sich dabei besonders anschaulich in einem Modell<br />

der Morsumer Kirche sowie in einem großformatigen<br />

Lageplan von Morsum: Auf diesem sind alle im Jahr 1950<br />

existenten Häuser aufgebaut und farblich kenntlich um die<br />

Häuser ergänzt, die heute im Dorf stehen.<br />

Angesichts eines Verhältnisses von 170 zu 700 "haben wir<br />

selbst einen Schreck bekommen", erklärte Alfred Bartling<br />

und unterstrich: "<strong>Di</strong>e Ausstellung soll daher auch das Bewusstsein<br />

stärken und die Erkenntnis, dass wir sicherlich<br />

nicht noch mehr Zweitwohnungen brauchen."<br />

<strong>Di</strong>e vielschichtigen Eindrücke der Ausstellung der Morsumer<br />

Kulturfreunde können die Besucher auch mit nach<br />

Hause nehmen, ist doch ein Begleitheft erschienen, das<br />

in den benachbarten Betrieben der Sylter Bank und der<br />

Sylter Seifen-Manufaktur erhältlich ist.<br />

Frank Deppe<br />

Fotos: Frank Deppe


Wasserblasen im Nössedeich / Morsumer Wege<br />

5. Seite<br />

Wasserblasen im Nössedeich<br />

Schon vor Jahren wiesen die Morsumer Kulturfreunde<br />

in ihrer Vereinszeitung <strong>Di</strong> <strong>Bler</strong> auf die mangelhafte<br />

Entwässerung der Deichvorländereien in Höhe Gaat in<br />

Morsum, und auch auf die dadurch bedingte Gefährdung<br />

des Nössedeiches hin. Da das Vorland dort nicht mehr<br />

von Schafen begräst wird, und der starke Bewuchs eine<br />

Entwässerung des Vorlandes wie auch das Brüten der<br />

Vögel verhindert, dient das Vorland in diesem Zustand<br />

weder dem Naturschutz noch dem Küstenschutz. Nach<br />

dem man auf der Deichschau auch zu dieser Erkenntnis<br />

gelangte, wurden mit einer Fräse kleine Gräben ins Vorland<br />

gefräst. Leider waren diese schmalen Gräben schon<br />

nach einigen Monaten wieder zu. Als auf der nächsten<br />

Deichschau wieder die schlechte Entwässerung des Deiches<br />

bemängelt wurde, fräste man dort etwas breitere<br />

Gräben, nachdem man zuvor an diesen Stellen den dort<br />

hohen und starken Bewuchs geschlegelt hatte.<br />

Aber eine für die Sicherheit des Deiches erforderliche<br />

Entwässerung des Vorlandes wurde auch damit nicht<br />

erreicht. Das Ergebnis ist nun, dass sich auf der Innenseite<br />

des Deiches sogenannte Blasen gebildet haben, aus<br />

denen das Wasser aus dem Deich quillt. Auch bei längerem<br />

trockenem Wetter am Wasser erkennbar, dass an<br />

diesen Stellen über den asphaltierten Weg abfließt. Der<br />

Deich ist an diesen Stellen so aufgeweicht, dass man ohne<br />

Anstrengung einen Stock bis zum halben Meter in den<br />

Deich stecken kann. Das<br />

kann bedeuten, wenn<br />

bei einer Sturmflut der<br />

Druck von außen auf<br />

den Deich zu groß<br />

wird, dass die Innenböschung<br />

des Deiches<br />

erdrutschartig, wie auch<br />

bei den meisten Deichbrüchen<br />

immer geschehen,<br />

über den Innendeichs<br />

befindlichen Weg<br />

abrutscht. Man kann<br />

nur hoffen, dass sich die<br />

Sylter Deichschauteilnehmer diese im Deich befindlichen<br />

Blasen einmal ansehen, und auf der nächsten Deichschau<br />

dann darauf aufmerksam machen.<br />

Meistens wird bei den Deichschauen nur der Deich seeseitig<br />

geschaut. Es kann aber doch nicht sein, nur da der<br />

Naturschutz einen höheren Stellenwert als der Küstenschutz<br />

bei der Landesregierung hat, dass die Entwässerung<br />

des Vorlandes und damit auch die des Deiches<br />

so vernachlässigt wird, dass die Menschen bei jeder<br />

Sturmflut Angst vor einem Deichbruch haben müssen.<br />

Alfred Bartling<br />

Morsumer Wege<br />

Für Hundeliebhaber sind die etwas abseits gelegenen Wege im<br />

Nössekoog ideal, um ungestört ihre Hunde ausführen zu können.<br />

Aber zum Radfahren sind diese nicht asphaltierten Wege<br />

wegen ihrer Unebenheiten und auch tiefen Schlaglöcher nicht<br />

gerade geeignet. Schlimmer noch für die Landwirte, die oftmals<br />

nur im Fußgängertempo mit ihren Heurollen- und Silagefahrzeugen<br />

diese Straßen befahren können. Nun aber ist der beinahe 2<br />

km lange sich nach Archsum schlängelnde Weg, von der Straße<br />

Muasem <strong>Di</strong>kwai kurz vor der sogenannten Tommibude rechtsabbiegend,<br />

erneuert worden. Nicht nur gut für die Landwirte,<br />

sondern auch für die Radfahrer, die nun auf einer gut ausgebauten<br />

Straße und ohne viel Autoverkehr durch die Landschaft<br />

radeln können. Man kann nur hoffen, dass auch andere Wege<br />

in einem solchen Zustand versetzt werden. Denn die Zahl der<br />

Radfahrer wird wegen der E- Bikes weiter zunehmen. Leider<br />

kann, wegen der mitten im Dorf das Ende des Dorfes anzeigenden<br />

Ortsschilder, statt zuvor bis 50 km/h an vielen Stellen bis<br />

zu 100 Std/km gefahren werden. Da an manchen Stellen an den<br />

zudem für größere Fahrzeuge zu schmalen Straßen die Bankette<br />

bis zu 18 cm tiefer liegen, ist schon ein Herunterfahren für die<br />

Radfahrer nicht ganz ungefährlich, ein Herauffahren wieder auf<br />

die Straße aber unmöglich. Vor Jahren wurde schon über einen<br />

der Insel umspannenden Radweg diskutiert. Da damals viele Radfahrer<br />

und Spaziergänger draußen am Hindenburgdamm die<br />

Schienen überquerten, wurde in den gemeindlichen Gremien<br />

schon über einen Standort einer dort zu erstellende Brücke<br />

aus Holz für Fußgänger und Radfahrer diskutiert. Früher hatte<br />

Morsum schon einmal zwei Brücken. Bei der Planung des<br />

Hindenburgdammes soll<br />

dies eine Forderung der<br />

Morsumer gewesen sein.<br />

Aber statt, als die östliche<br />

Brücke marode wurde, auf<br />

die damalige Abmachung<br />

hinzuweisen, verzichteten<br />

die Morsumer leider auf<br />

eine Instandsetzung oder<br />

Erstellung einer neuen Brücke<br />

dort. <strong>Di</strong>e damals auf<br />

Nösse geplante Brücke sollte zum inselumspannenden Radweg<br />

gehören, der von dort über das Archsum-Kliff und Norderinge<br />

dann nach Keitum führen sollte. Wäre der damalige Plan umgesetzt<br />

worden, wäre es wahrscheinlich nicht zur Sperrung der<br />

nördlich des Bahndammes neu ausgebauten Straße zwischen<br />

Morsum und Keitum für den Autoverkehr gekommen. Davon<br />

hätten nicht nur die Bürger der Ostdörfer profitiert, sondern<br />

auch die Umwelt. Denn nicht nur das Warten vor den geschlossenen<br />

Bahnschranken, sondern viele der jetzt über den<br />

Umweg Keitumer Umgehungsstraße gefahrenen Kilometer, ob<br />

zum Arzt, zur Apotheke, Veranstaltungen im Friesensaal oder<br />

auch zu anderen Anlässen in Keitum, würden dadurch entfallen.<br />

Nicht nur das Bahn- und Autoverkehr nebeneinander auch<br />

sinnvoller wäre, auch die nun in Morsum im Ausbau befindliche<br />

Straße Gurtmuasem hätte das zur Anerkennung als Durchgangsstraße<br />

dienlich sein können.<br />

Alfred Bartling


6. Seite<br />

Urlaubszeit<br />

„Urlaubszeit ist manchmal leider auch eine Krisenzeit“<br />

Sie betreuen nicht nur die Schäfchen ihrer eigenen Kirchengemeinde,<br />

sondern müssen auch für viele Menschen, die nur<br />

zeitweilig auf Sylt weilen, ein offenes Ohr haben. Ein geregelter<br />

Alltag ist Sylts Pastorinnen und Pastoren fremd, denn<br />

sie sind an vielen Fronten gefordert. Welchen Anteil speziell<br />

auswärtige Gläubige am seelsorgerischen Pensum haben,<br />

darüber sprach Frank Deppe stellvertretend mit Ekkehard<br />

Schulz, der seit fast 20 Jahren als Pastor in Morsum wirkt.<br />

"Als Pastor auf einer Urlaubsinsel zu arbeiten – da unterscheidet<br />

sich Ihr Alltag sicherlich von dem vieler Amtsbrüder und<br />

-schwestern auf dem Festland."<br />

Schulz: "Gewiss. Man betreut hier ja quasi gleich drei Gemeinden:<br />

<strong>Di</strong>e Sylter selbst, die Zweitwohnungsbesitzer<br />

und die Urlauber. Das macht die Arbeit einerseits vielfältiger,<br />

bewirkt aber auch eine permanente Beanspruchung."<br />

"Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen bilden eines festen Bestandteil<br />

des seelsorgerischen Alltags. Wie verteilen sich diese<br />

Feierlichkeiten hinsichtlich Einheimischen und Auswärtigen?"<br />

Schulz: "Generell ist in Morsum beim Anteil der Zweitwohnungsbesitzer<br />

und Urlauber an den Hochzeiten und<br />

Taufen eine zunehmende Tendenz zu verzeichnen. Sie<br />

machen derzeit ungefähr zwei Drittel dieser Amtshandlungen<br />

aus. Bei den Beerdigungen ist die Zahl geringer,<br />

beläuft sich aber dennoch etwa auf ein Drittel."<br />

"Warum möchten viele Auswärtige diese Feierlichkeiten denn<br />

gerade in Morsum begehen?"<br />

Schulz: "Zumeist verbinden sie positive Urlaubserlebnisse<br />

mit Morsum oder haben hier eben ein Zweitdomizil.<br />

Unsere schöne Kirche ist auch ein wichtiges Argument.<br />

Und dann gibt es durchaus auch gebürtige Morsumer, die<br />

längst woanders leben, sich aber zu solch besonderen<br />

Anlässen auf ihre Wurzeln besinnen."<br />

"Auch mancher Prominente hat schon vor Ihrem Altar gestanden..."<br />

Schulz: "Das kommt natürlich auch vor. <strong>Di</strong>e Abgeschiedenheit<br />

und die Stille der kleinen Kirche sind dabei häufi g<br />

ein Anreiz anstatt mit großem Pomp und Publikum zu<br />

heiraten. Allerdings lauerten auch schon mal Paparazzi<br />

in den Büschen – und einmal musste ich einen besonders<br />

aufdringlichen Fotografen der Kirche verweisen."<br />

Schulz: "Nein, das gab es noch nicht. Trauungen am<br />

Strand werden schon mal gewünscht, aber dann verweise<br />

ich an andere Inselorte. Was ich aber tatsächlich<br />

mache, sind Taufen am Strand, und da kommen pro Jahr<br />

schon so zehn bis 15 zusammen."<br />

"Nutzen Gäste die Urlaubszeit für das seelsorgerische Gespräch,<br />

für das ihnen im Alltag die Zeit fehlt – was sind in<br />

diesem Fall markante Themen?"<br />

Schulz: "Urlaubszeit ist üblicherweise eine schöne Zeit,<br />

kann aber leider auch durchaus eine Krisenzeit sein,<br />

in der sich mancher fernab vom strukturierten Alltag<br />

grundlegende Lebensfragen stellt. Das betrifft etwa die<br />

Ehe, den Beruf oder auch eine Sinnkrise. Manchmal bekomme<br />

ich schon im Vorfeld entsprechende Anrufe vom<br />

Festland: Herr Pastor, sind Sie am nächsten Wochenende<br />

da – ich möchte gerne mit Ihnen reden."<br />

"Dabei entwickeln sich auch dauerhafte menschliche Beziehungen?"<br />

Schulz: "Ja, auch wenn sie etwas anders gelagert sind als<br />

zu den Morsumern, die ich ja rund ums Jahr sehe und betreue.<br />

Aber zu einigen Menschen, die nicht dauerhaft im<br />

Dorf wohnen, ist schon ein vertrauensvolles Verhältnis<br />

erwachsen."<br />

"Bringen sich Morsumer Zweitwohnungsbesitzer durch persönliches<br />

Engagement oder fi nanzielle Zuwendungen in die<br />

kirchliche Arbeit ein?"<br />

Schulz: "Oh ja. Bei Veranstaltungen wie beispielsweise<br />

dem Stiftungsfest oder dem Frühstück am Deich stellen<br />

sie einen Teil der Helfer. Andere unterstützen konkrete<br />

Projekte durch Spenden – und viele sind dankenswerterweise<br />

Mitglieder im Förderverein Sankt Martin."<br />

"Einheimische, Zweitwohnungsbesitzer und Urlauber – allen<br />

stets die nötige Zuwendung zu schenken, kann man das wirklich<br />

365 Tage lang bewältigen?"<br />

Schulz: "Es ist in der Tat manchmal schwer, die richtigen<br />

Gewichtungen zu fi nden. Denn um allen Ansprüchen<br />

gerecht zu werden, dafür müssten viele Tage schon 36<br />

Stunden haben."<br />

"Inzwischen liegt es ja im Trend, außerhalb des Standesamtes<br />

oder der Kirche zu heiraten. Erhalten Sie auch Anfragen derart:<br />

Herr Pastor, wir würden uns gerne am Deich oder am Kliff<br />

das Ja-Wort geben?"


Veranstaltungen und Aktivitäten<br />

7. Seite<br />

Veranstaltungen und Aktivitäten<br />

„Vorhang auf“ – Klavierkonzert mit Prof. Christian Elsas<br />

Am 22.04.2016 fanden sich wieder etliche Musikliebhaber<br />

im Foyer des Muasem Hüs ein, um mit Professor Christian<br />

Elsas auf eine musikalische Reise zu gehen. Der Titel des<br />

Programms, „Vorhang auf“, machte neugierig auf das, was<br />

diese Reise wohl an Klangerlebnissen mit sich bringen würde.<br />

Christian Elsas nahm die Zuhörer mit in die Klangwelten<br />

von Claude Debussy, Frédéric Chopin, Robert Schumann,<br />

Franz Liszt, Edvard Grieg und Johannes Brahms,<br />

indem er zunächst eindrucksvoll schilderte, welche Bilder<br />

und Ereignisse sich die Komponisten beim Schreiben ihrer<br />

Stücke vorgestellt haben. Elsas ließ dann den Flügel sprechen<br />

und setzte das zuvor in Worten Beschriebene mit<br />

viel Sensibilität, Virtuosität und Leidenschaft in ein einzigartiges<br />

Klangerlebnis um. <strong>Di</strong>e Zuhörer wurden emotional<br />

herausgefordert und erlebten eine Achterbahnfahrt der<br />

Gefühle. Hier ging es nicht um Berieselung und Konsum.<br />

<strong>Di</strong>e Interpretation der einzelnen Musikstücke berührte<br />

die Zuhörer, regte zum Nachdenken an und gab jedem<br />

Einzelnen viel Raum, mit dem Gehörten umzugehen.<br />

Bevor sich der imaginäre rote Samtvorhang schloss, verabschiedete<br />

Professor Elsas sich mit einem Abendlied, das<br />

die Gefühlswogen des Publikums wieder glättete und ins<br />

Hier und Jetzt zurückholte. Nach diesem gelungenen Konzert<br />

ergriff so mancher Gast noch die Gelegenheit, mit<br />

dem Künstler einige persönliche Worte zu wechseln und<br />

sich für diesen grandiosen Abend zu bedanken.<br />

Maren Ehmke<br />

Taufe des neuen Eisboots<br />

Schiff ahoi: Nun begrüßt wieder ein Eisboot am Morsumer Ortseingang<br />

alle Ankömmlinge. Bei einem festlichen Akt wurde von<br />

den Morsumer Kulturfreunden die Bootstaufe vollzogen, der<br />

am Straßenrand viele interessierte Zaungäste beiwohnten.<br />

20 Jahre lang hatte das Vorgänger-Modell den Ortseingang geschmückt,<br />

dann musste es aufgrund des maroden Zustands abgebaut<br />

werden (wir berichteten). Holdi Schmitz, Vorsitzender<br />

des Ortsgestaltungsausschusses der Morsumer Kulturfreunde,<br />

gelang es indes, per Internet einen würdigen Nachfolger aufzuspüren.<br />

Vier Monate lang wurde das historische Fischerboot aus Norwegen<br />

in der Halle von Landwirt Jens-Uwe Petersen aufgearbeitet<br />

und schließlich an seinem Bestimmungsort platziert.<br />

Helga Simonsen oblag es derweil, mit Unterstützung von Sylta<br />

Schmidt und Birgit Wachtel die Bootsbesatzung zu gestalten.<br />

Fünf Figuren in Fischerhemden und Regenhosen erinnern samt<br />

ihren Rudern an jene Ära vor dem Dammbau, als die Eisbootfahrer<br />

in strengen Wintern Lebensmittel, Medikamente und<br />

Post bei mühseligen Touren vom Festland abholten.<br />

Eine Transporttruhe und ein Proviantfass komplettieren die<br />

Ausstattung des etwa sechs Meter langen Boots, das mit – Eisschollen<br />

gleichenden – Styroporplatten unterlegt ist. Einen zusätzlichen<br />

optischen Akzent setzt die Strandhafer-Bepfl anzung,<br />

während eine Infotafel den historischen Kontext erläutert.<br />

Der – in Friesentracht gekleideten – sechsjährigen Amelie Hesbacher,<br />

die just an diesem Tag Geburtstag feierte, oblag es dann,<br />

das Boot mit Meerwasser aus einer Austernschale auf den Namen<br />

"Friihair" ("Freiheit") zu taufen. Während sich der historisch<br />

gewandete Vereinsvorstand einen hochprozentigen "Plankentrunk"<br />

gönnte, wurde allen Zuschauern Teepunsch in fi ligranen<br />

Tassen serviert. Maren Ehmke, Vorsitzende der Morsumer Kulturfreunde,<br />

dankte nachdrücklich allen Beteiligten, erinnerte an<br />

die Ära der Eisbootfahrer und verdeutlichte den symbolischen<br />

Charakter: "Lasst uns gemeinsam für Morsum nach vorne rudern."<br />

Holdi Schmitz sekundierte: "Wir sitzen alle in einem Boot<br />

– und sind nur gemeinsam stark."<br />

Lobende Worte für "die ideenreichen Morsumer" fand seitens<br />

der Gemeinde Sylt der stellvertretende Bürgervorsteher Eberhard<br />

Eberle, während der Morsumer Ortsbeiratsvorsitzende<br />

Klaus Mungard darauf verwies, dass Morsum seine Identität innerhalb<br />

der Großgemeinde wahren müsse.<br />

Nach dem offi ziellen Teil am Eisboot ging es dann im Muasem<br />

Hüs mit einem Dämmerschoppen weiter. Anfangs mit gedämpfter<br />

Musik, dann aber übergehend in den „Tanz in den Mai“ legte<br />

DJ Hendrik Sörensen die richtige Musik auf. Bis spät in die<br />

Nacht wurde getanzt und gefeiert. Für die Kulturfreunde war<br />

der „Tanz in den Mai“ eine Premiere, und wird sicher im nächsten<br />

Jahr wiederholt.<br />

Frank Deppe


8. Seite<br />

Veranstaltungen und Aktivitäten<br />

Gitarren-Duo FineArts – 11. Mai<br />

Unter dem Titel „Barock und Moderne im <strong>Di</strong>alog“ fand im Rahmen der Veranstaltungen der Morsumer Kulturfreunde<br />

ein Gitarrenkonzert der besonderen Art statt. Das Gitarren-Duo bestehend aus den Konzert-Gitarristen Tobias Metzmacher<br />

aus Münster und Thomas Schettki aus Gelsenkirchen stellte aus seinem aktuellen Programm auf interessante<br />

Weise die Musik der alten Meister Antonio Vivaldi, Jean Philippe Rameau und William Lawes den Werken zeitgenössischer<br />

Komponisten wie Ralpf Towner, Leo Brouwer und Egberto Gismonti gegenüber. Der Brückenschlag, den die beiden<br />

Musiker hierbei zogen reicht von der festen Form einer barocken Sonate bis hin zu improvisatorischen Elementen<br />

aus dem Jazz. Sowohl Klassik-Liebhaber als auch Freunde von jazziger und lateinamerikanischer Musik kamen bei den<br />

Originalwerken als auch den von FineArts teils selbst angefertigten Bearbeitungen voll auf ihre Kosten.<br />

Helga Simonsen<br />

Anbaden 21.05.– 14 Uhr<br />

Wir hatten uns entschlossen, das Ganze umweltfreundlich wie möglich stattfi<br />

nden zu lassen.<br />

Somit wurde ein Kühlwagen geordert mit Flaschen-Bier, Fanta/Cola und<br />

Wasser. <strong>Di</strong>e Wurst wurde im Brötchen serviert, was sehr gut ankam. Mit einer<br />

kräftigen Brise direkt vom Meer hatten wir unseren Verkaufsstand direkt<br />

in der Einzäunung hinter dem schützenden Kühlwagen gestellt, bereits vor<br />

13 Uhr waren einige Gäste vor Ort und suchten in den Strandkörben Schutz<br />

vor dem einsetzenden Regen. Um 14 Uhr hatte es dann aufgehört zu regnen<br />

und wir hatten schon einige Bratwürste verkauft. Durch den starken Wind<br />

war das Wasser bereits sehr hoch und um 14.30 Uhr stiegen 13 Mutige in die<br />

Fluten, nachdem unsere 1. Vorsitzende, Ehrenvorsitzender Alfred Bartling<br />

und Ortsbeirat alle anwesenden begrüßt hatten. Fiete M. spielte erst verhalten im Strandkorb sein Akkordeon. Nachdem<br />

er von uns ermutigt wurde doch in die Menge zu treten nahm alles seinen Lauf, es wurde mit gesungen/geschunkelt<br />

usw. die Stimmung war super. Somit wurde auch der Getränkeumsatz gesteigert. Wir selber waren zufrieden, mitten<br />

im Geschehen zu stehen und nicht abseits im Bierwagen. So konnte man sich direkt mit den Gästen unterhalten, die<br />

an diesem Tag die absolute Mehrheit bildeten, schade das so wenig Einheimische da waren.<br />

Angelika Böhm<br />

Landpartie<br />

Auch dieses Jahr war die Landpartie wieder eine erfolgreiche Veranstaltung. Das Wetter war ja dieses Jahr gut! Fast zu<br />

gut am Nachmittag.<br />

Nicht wie sonst Sturm und immer wieder Regen. So hatte Sven am Grill und auch sonst gut zu tun! <strong>Di</strong>e Aussteller haben<br />

es von Jahr zu Jahr schwerer die richtigen Sachen zu produzieren. <strong>Di</strong>e Leute möchten sehen wie etwas gemacht wird.<br />

So hatten die Weberinnen, der Honigmann mit seinen Bienen, Erika Jessen und Sigrid mit den Klöppelbrettern und<br />

Antje, die aus laminierten und gefaltetem Papier Taschen herstellte viel zu zeigen und zu erklären. Kurzweilig war auch<br />

der Zauberer aus Hamburg, der die Leute an den Tischen verzauberte – und man musste staunen wie er das macht,<br />

bekam es aber nicht raus. Magie ist schon faszinierend. <strong>Di</strong>eses Mal war auch die Schutzstation Wattenmeer dabei, wo<br />

man Bernstein schleifen konnte und sich über die Arbeit der Station informierte. Leider hatten wir nicht so viele Kinder<br />

wie erwartet, aber es waren ja noch keine Ferien. Sina Meerwald war wieder da mit einer Lesung und signierten<br />

Büchern (auch jetzt in der Bücherei zu haben), Birgit Decker und ihre Mitstreiter beim Ponyreiten, Tina Franzen beim<br />

Kinderschminken und Angela Lehmkuhl beim Filzen – allen Ausstellern und kulinarischen Anbietern ein Dankeschön,<br />

dass sie den Markt bereichert haben!! Bis zum nächsten Jahr.<br />

Sylta Schmidt


Veranstaltungen und Aktivitäten<br />

9. Seite<br />

Public Viewing Fußball Europameisterschaft<br />

Start war am 12.06. u, 21 Uhr mit dem Spiel Deutschland – Ukraine. Um 18 Uhr schloss das Wahllokal w/Halle 25/28<br />

und gegen 19 Uhr konnten wir unser Zimmer für die EM mit Fahnen, Flyern und Tischdeko herrichten. Bereits 20 Uhr<br />

war der Raum gut gefüllt. Dank unseres Wirt`s Sven, der uns mit der nötigen Technik versorgte, wurde ein ordentliches<br />

Bild auf die große Leinwand projiziert. Am 16.06. – 21 Uhr Deutschland – Polen. Vorher war von 11 bis 17 Uhr<br />

„Landpartie rund ums Haus“. 21.06. – 18 Uhr Deutschland – Nordirland. Bei bestem Wetter hatten es sich einige doch<br />

überlegt und zu einer Außenveranstaltung tendiert. Im Anschluss spielten „Kaluza und Blondell“ zur Mittsommernacht.<br />

<strong>Di</strong>e auch eine wurde, gegen 4 Uhr waren die letzten gegangen. Und das mitten in der Woche, für den der keinen Urlaub<br />

hatte, eine echte Herausforderung.<br />

02.07. – 21 Uhr. Unseren Helfer “Otje“ hatten wir wegen einer Geburtstagsfeier alleine gelassen. Und er musste diesen<br />

Abend noch richtig aushalten, bis dann nach dem Elfmeter schießen gegen Italien unsere Jungs gewannen. 07.07 – erst<br />

Ortsbeiratssitzung, diesmal im Ostfl ügel und anschließend Fußball im Morsumer Zimmer. Mit 25 Personen, die alle<br />

gespannt dem Spiel Frankreich – Deutschland zuguckten, teils mit Deutschlandfarben geschmückt, hier allen voran die<br />

Frauen. Leider schoss Frankreich dann in der ersten Halbzeit noch ein Tor. <strong>Di</strong>e Spannung in der zweiten Halbzeit war<br />

grenzwertig, kaum einer wagte den Weg zum WC, man könnte ja was verpassen. Nach einem Spiel, das eines der<br />

besten unserer Mannschaft bei dieser EM war, verließen wir etwas traurig nach der Niederlage die Lokalität, aber zum<br />

Endspiel wollten wir nochmal dabei sein, ohne Jogis Jungs. 10.07. – Portugal ist Europameister. Wir di3e Frauen hatten<br />

an diesem Tag im Hüs nicht zur Stange gehalten und waren um 20 Uhr nach einem kleinen Dämmerschoppen brav<br />

zu Hause, um fi t den Montag zur Arbeit zu gehen. Nach einem Monat Fussball freuen wir uns nun auf andere <strong>Di</strong>nge.<br />

Ausstellungseröffnung „Morsum – im Wandel der Zeit“, Kinderfest und vieles mehr.<br />

Angelika Böhm<br />

Mittsommernacht-Feier am 21. Juni 2016<br />

Erstmalig luden die Morsumer Kulturfreunde zur Mittsommernacht-Feier am 21. Juni 2016 ins Muasem Hüs ein. Herrschte<br />

am Vortag noch Schmuddelwetter mit Regen und Wind, war die Sonne unserer Einladung gefolgt und pünktlich<br />

zum Sommeranfang erschienen. Am frühen Abend fand sich bereits eine Schar Fußballfans im Morsumer Zimmer ein,<br />

um beim Public Viewing die deutsche Nationalelf im EM-Spiel gegen Nordirland anzufeuern. Auf der großen Leinwand<br />

wurde das Spiel mit Spannung verfolgt und nach dem Endstand von 1:0 für Deutschland herrschte Feierlaune. Für das<br />

leibliche Wohl sorgte das sympathische Team vom Bistro Wie Zuhause. Sven Kießling verwöhnte die Gäste mit Köstlichkeiten<br />

vom Grill im Innenhof und kühle Getränke fanden dankbare Abnehmer. Im Laufe des Abends fanden sich<br />

immer mehr gutgelaunte Menschen ein. Das Duo Kaluza & Blondell begeisterte mit einem fantastischen Repertoire an<br />

handgemachter Musik. Eben noch verzückt von „Sounds of Silence“ zog es das Publikum wenige Augenblicke später<br />

zum Rock‘ n Roll auf die Tanzfl äche. Bis weit nach Mitternacht wurde ausgelassen getanzt und gefeiert – eben ganz<br />

Mittsommernacht-like.<br />

Maren Ehmke


10. Seite<br />

Veranstaltungen und Aktivitäten<br />

Malgruppe präsentierte ihre Werke -11.-24.07.<br />

<strong>Di</strong>e Malgruppe der Morsumer Kulturfreunde bringt Farbe ins Leben. Davon<br />

konnten sich Sylter und Gäste im Rahmen einer zweiwöchigen Ausstellung<br />

im Muasem Hüs, selbst überzeugen. Gezeigt wurden im Morsum-Zimmer<br />

ganz unterschiedliche Motive wie Friesenhäuser, Landschaftsmotive und<br />

Blumen, die in unterschiedlichen Maltechniken wie Aquarell, Acryl und Öl<br />

kreiert wurden. Einige Bilder waren zudem auch als Briefkarten erhältlich.<br />

Das Ölbild „Winterliches Morsum Kliff“ gemalt von Eugenie Neumann aus der<br />

Malgruppe, kann zu Gunsten der Selbsthilfegruppe der Sylter Facebook Gruppe<br />

„Gesucht-Gefunden-Sylt“ GGS erworben werden. Größe 80x100cm, Preis auf<br />

Anfrage<br />

Frank Deppe<br />

Kinderfest 24. Juli – 11.00 bis 18.00 Uhr<br />

Man, das war der Oberhammer!!!! Wir hatten gehofft,<br />

dass viele Kinder kommen und mit uns einen schönen Tag<br />

verbringen mit Spiel und Spass. Es hat alle Erwartungen<br />

übertroffen und mit uns haben sich die Eltern und Grosseltern<br />

gefreut,<br />

sodass wir viele<br />

tolle Reaktionen<br />

und Lobe erhalten<br />

haben. <strong>Di</strong>e<br />

Erwachsenen haben<br />

gesagt: Endlich<br />

mal ein Tag<br />

nur für Kinder.<br />

Als wir die Wettervorhersagen<br />

angesehen haben<br />

dachten wir, oje<br />

die Leute gehen<br />

alle an den Strand und wir haben viel zuviel vorbereitet,<br />

aber weit gefehlt!<br />

Ich glaube um 14.00 Uhr waren die Spardosen in der Malgruppe<br />

schon vergeben, dann gab es noch kleine Leinwände,<br />

Steine und Muscheln zum bemalen und bald haperte<br />

es auch schon an den Punkten, sodass wir manchmal<br />

schon Punkte malen mussten.<br />

Wir hatten 120 Karten vorbereitet an Schlüsselanhängern,<br />

wo die Kinder die Stationen abarbeiten mussten<br />

um Punkte zu bekommen und als Belohnung durften sie<br />

am Glücksrad drehen und konnten verschiedene Preise<br />

gewinnen. <strong>Di</strong>e Karten reichten lange nicht – wir mussten<br />

die Klebepunkte wieder abnehmen und die Karten wieder<br />

verwenden – wir schätzen es waren 250 – 300 Karten am<br />

Ende.<br />

Das Schöne war außerdem, dass die Helfer an allen Stationen<br />

sehr viel Spaß mit den Kids hatten – herzlichen Dank<br />

an die ehrenamtlichen Helfer für ihre unglaubliche Mühe<br />

und dem liebevollen Umgang mit den Kids:<br />

Silke und Iris am Sackhüpfen und Angelspiel<br />

Otje am Schwammspiel mit Wasser Maike und Martin bei<br />

der Hüpfburg<br />

Tina Mannheims und Tina Franzen mit Ivonne vom Kinderschminken<br />

Frank, Aller, Holdi, Eberhard und Tanja Schlüter bei der<br />

Info-Kutschfahrt<br />

Petra und Simone beim Glücksrad<br />

allen Damen der Malgruppe beim Sparschweine<br />

etc. anmalen<br />

allen Weberinnen beim Weben und mehr<br />

allen Damen vom Kindergarten Morsum für das Basteln<br />

Böhmi beim Barfußpfad und alle hinter den Kulissen<br />

und weiter:<br />

Marion für den Popcorneinsatz<br />

Birgit, Maike und Lisa vom Ponyreiten<br />

Ambroise und Susanne für den Bewegungspark<br />

Angeli für die tollen Figuren aus Luftballons (die Kinder<br />

mussten lange anstehen, wollten aber auch unbedingt eine<br />

Figur mit nach Hause nehmen!)<br />

Thomas für die Zauberkurse, wonach die Kinder draußen<br />

gleich ihre Zaubertricks ausgeübt haben (er ist übrigens am<br />

24.8.2016 im Muasem Hüs mit seiner Zauberschau!)<br />

der Kinder Trachtengruppe, dem Team von Jims Bar, den<br />

Sponsoren von Gewinnen beim Glücksrad (z.B. die Drachenhöhle<br />

und das Aquarium) und natürlich Sven und Anke<br />

mit Team, die extra für die Kinder Spagetti, Pommes,<br />

Waffeln etc. gemacht haben, für die Bereicherung unseres<br />

Festes!!!(Ich hoffe ich habe keinen vergessen!)


Veranstaltungen und Aktivitäten<br />

11. Seite<br />

Es war eine sehr gelungene Veranstaltung für alle und wir<br />

haben es richtig krachen lassen, denn für die Kinder waren<br />

alle Spiele und Aktivitäten der Weberinnen und der<br />

Malgruppe, die Luftballonfi guren, Zauberkästen, Popcorn<br />

und der 1. Ponyritt kostenlos ( eben alles außer essen und<br />

trinken). Ich glaube, dass wir aus der Nummer nicht mehr<br />

raus kommen, denn alle haben gesagt wir möchten es bitte<br />

wiederholen. Es war viel Arbeit schon im Vorfeld, aber<br />

der Erfolg macht richtig Spaß! Dann wollen wir uns mal<br />

anstrengen bis zum nächsten Jahr!<br />

Sylta Schmidt<br />

Kammermusikfest –<br />

1900 und die Tradition des Kinos<br />

Zum zweiten Mal waren die Morsumer Kulturfreunde Gastgeber für ein Konzert<br />

im Rahmen der Veranstaltungsreihe Kammermusikfest Sylt. Für die Organisatoren<br />

war es bereits die fünfte Ausgabe dieser Festivaledition und anlässlich<br />

dieses Jubiläums hatten sie sich das sonnige Thema „LA DOLE VITA“<br />

ausgedacht. Auf das individuelle Ambiente der einzelnen Konzertorte abgestimmt,<br />

präsentierten die international auftretenden jungen Musiker und Musikerinnen<br />

im Muasem Hüs voller Leidenschaft die Werke von Komponisten wie<br />

Mario Castelnuovo Tedesco, Fabio Vacchi und Nino Rota. <strong>Di</strong>e fl ammende Begeisterung<br />

der Künstler beim Musizieren sprang sofort auf das Publikum über.<br />

Mit tosendem Beifall und Bravo-Rufen wurden die Akteure für ihren Einsatz<br />

belohnt. Nach der Pause spielte das hochkarätige Ensemble Filmmusik italienischer<br />

Klassiker, komponiert von Ennio Morricone, Nino Rota, Luis Bacalov<br />

und Nicola Piovani. Titel aus den Filmen „Der Pate“ von Francis Ford Coppola<br />

und „Das Leben ist schön“ von Roberto Benigni berührten die Herzen der<br />

70 Zuhörer und mit dankbarem, minutenlangem Applaus wurden die Künstler<br />

von dem begeistern Publikum verabschiedet.<br />

Maren Ehmke


12. Seite<br />

Morsumer Sagenwelt / Rundbrief<br />

Aus der Morsumer Sagenwelt: Das Gerippe im Gotteshaus<br />

Wenn im Winter die Dunkelheit hereinbricht, dann soll<br />

es an einigen Orten auf Sylt nicht ganz geheuer sein. Man<br />

raunt etwa, dass in frostigen Nächten der kopfl ose Jückersmann<br />

zwischen Keitum und Munkmarsch umher geht, dass<br />

in den Westerländer Dünen das ruhelose Gespenst eines<br />

ermordeten Schiffbrüchigen herumgeistert und am Keitumer<br />

Kliff der Riese Tipken<br />

spukt.<br />

Auch die Morsumer Kirche<br />

sollte man in solchen Nächten<br />

meiden, denn dort soll<br />

es ebenfalls nicht mit rechten<br />

<strong>Di</strong>ngen zugehen. Das<br />

war schon beim Bau des<br />

Gotteshauses der Fall, denn<br />

eigentlich sollte die Kirche<br />

an einem ganz anderen Platze<br />

stehen. Dort hatten die<br />

Bauleute das Material bereits<br />

zusammen getragen und alles<br />

vorbereitet, als die schweren<br />

Steine über Nacht auf wundersame Weise von unsichtbarer<br />

Hand an einen anderen Ort verbracht wurden. Darin<br />

erkannten die Morsumer einen Fingerzeig Gottes und erbauten<br />

die Kirche dort, wo sie heute steht.<br />

Als das Gotteshaus im Dreißigjährigen Krieg Anno 1626<br />

zu einer Wehrkirche ausgebaut wurde, zog man einen<br />

Schanzgraben durch den Friedhof, "dabei so manches Totengerippe<br />

verstümmelt und geköpft wurde", wie eine alte<br />

Chronik berichtet. <strong>Di</strong>eser Schanzgraben sei noch viele<br />

Jahre zu sehen gewesen und eines Tages habe man den<br />

Totenschädel eines Soldaten ausgegraben, "der hatte einen<br />

eisernen Bügel um die Knochen, der so fest saß, dass<br />

man den Bügel auch mit einem Messer nicht losbrechen<br />

konnte".<br />

Den Schädel vergruben die Morsumer kurzerhand auf einem<br />

Acker. Bald darauf zeigte sich ein kopfl oses Gerippe<br />

in der Kirche und schreckte ein armes Mütterlein zu Tode.<br />

Auch die Gebete des Pastors und der Gläubigen konnten<br />

das Gespenst nicht vertreiben. Da riet ein alter Bauer, man<br />

müsse den vergrabenen Schädel suchen und ihn wieder<br />

in den Schanzgraben zurücklegen. Allein, so oft und tief<br />

die Morsumer den Acker auch durchgruben, sie fanden<br />

das Haupt des Skeletts nicht mehr. Und so wandelt es bis<br />

heute durch die Kirche und sucht wohl seinen Kopf.<br />

Frank Deppe<br />

„R U N D B R I E F“ der MORSUMER KULTURFREUNDE<br />

========================================================19/16<br />

Liebe Mitglieder und Freunde der Morsumer Kulturfreunde!<br />

Möchten Sie auch mit so einem Rundbrief von<br />

uns per Email über die einzelnen Veranstaltungen,<br />

Aktivitäten oder Mitteilungen informiert werden?<br />

Teilen Sie uns dann bitte Ihre Email-Adresse<br />

an info@sylt-kultur.de oder über unsere neue<br />

Handynummer 0160/3046297 mit.<br />

Über Ihre Antwort würden wir uns sehr freuen.<br />

<strong>Di</strong>e MORSUMER KULTURFREUNDE<br />

Der Vorstand


<strong>Di</strong>e Zeit der Wandervögel / <strong>Di</strong>e Feuerwehr<br />

13. Seite<br />

<strong>Di</strong>e Zeit der Wandervögel<br />

<strong>Di</strong>e Feuerwehr lud zum Dorffest<br />

„Petrus hat heute ein schlechtes Timing“, befand eine Besucherin<br />

betrübt, als der Himmel pünktlich zu Beginn des Feuerwehrfestes<br />

seine Schleusen öffnete. Der Regen blieb ein beständiger<br />

Begleiter und minderte die Besucherzahl: „Es sind deutlich weniger<br />

Kinder und Erwachsene als sonst, aber wir machen einfach<br />

das Beste draus“, gab Wehrführer Volker Bartling unverzagt die<br />

Parole aus.<br />

Wer gekommen war, erlebte ein kurzweiliges Fest mit Spielen,<br />

appetitlichen Genüssen, Klönschnack und Tanz. Während sich<br />

im Nachmittag die Jüngsten auf der Hüpfburg, einem Surf-Simulator,<br />

beim Ponyreiten, bei Rundfahrten in den Feuerwehr-Fahrzeugen<br />

und später bei der Kinderdisco vergnügten, übten die<br />

Erwachsenen den richtigen Umgang mit Feuerlöschern oder<br />

stärkten sich bei Kaffee und Kuchen.<br />

Gut beschirmt trafen sich die Besucher zum Abend hin in der<br />

kleinen Budenmeile, die diesmal zwecks Lärmminderung hinter<br />

Anfang 1950 begann die Zeit der Wandervögel, das<br />

waren junge Frauen und Männer, die mit ihrem Fahrrad in<br />

den großen Ferien auf Wanderschaft fuhren. Ein beliebtes<br />

Reiseziel war damals schon Sylt. Ein Teil der damaligen<br />

Kasernenanlagen wurde als Jugendherberge genutzt und<br />

war als Unterkunft beliebt. Ich, ein Kind vom Bahnhof<br />

Morsum, wohnte mit meiner Familie im westlichen Teil des<br />

Bahnhauses gegenüber vom Bahnhof, in dem mein Opa<br />

als Bahnbeamter <strong>Di</strong>enst tat. Unser Spielplatz war das Umfeld<br />

vom Bahnhof, das erlaubte uns viele Besonderheiten<br />

wahrzunehmen wie im Sommer die Anreisen der Wandervögel.<br />

In den ersten Tagen der großen Ferien kamen<br />

zeitweise bis zu hundert Wandervögel mit dem Fahrrad<br />

an, die dann aus dem so genannten Packwagen entladen<br />

wurden. Das Reisegepäck dieser Leute bestand aus der<br />

ehemaligen Kriegsausrüstung wie Rucksack, Ranzen und<br />

Feldkochgeschirr. Es kam schon vor, dass der eine oder<br />

andere eine Gitarre oder Mundharmonika dabei hatte.<br />

Unsere Neugierde, woher sie denn mit dem Rad kamen,<br />

war groß und so hatten wir Gelegenheit genug, am Tag<br />

der Abreise während der Wartezeit auf den abfahrenden<br />

Zug mit ihnen zu reden. Während aus Zeitvertreib<br />

schon mal die Gitarre oder auch die Mundharmonika erklang,<br />

erzählten andere, woher sie kamen. Viele von ihnen<br />

kamen aus dem Ruhrgebiet, aber ich kann mich erinnern,<br />

dass auch welche aus dem Rhein-Main-Gebiet dabei<br />

waren. Es war für uns bewundernswert, dass diese großen<br />

Strecken mit dem Rad gefahren wurden, um aus dem<br />

zerstörten und gerade im Wiederaufbau befi ndlichen<br />

Deutschland kommend, ein paar schöne Tage der Erholung<br />

auf Sylt genießen zu dürfen. Reinhold Schmitz<br />

das Gerätehaus verlegt worden war. Der Regen konnte hier<br />

die Stimmung nicht trüben. „Ich komme gerne hierher, weil das<br />

ein typisch einheimisches Fest ist“, erklärte Volker Macht aus<br />

Niebüll. Auch für Rudi Thaermann aus Westerland ist der Besuch<br />

seit Jahren Usus, „denn hier kann man noch einen richtig<br />

schönen Schnack halten“.<br />

„<strong>Di</strong>e Begegnungen auf dem Fest stärken die Dorfgemeinschaft“,<br />

betonte Alfred Bartling von den Morsumer Kulturfreunden.<br />

Ebenfalls unter den wetterfesten Gästen: Morsums Pastor Ekkehard<br />

Schulz, der unterstrich: „Jeder Besucher belohnt die Mühen<br />

der Feuerwehr.“<br />

Auch beim Dorffest ein Thema: Der Brexit. Und der könnte<br />

womöglich Auswirkungen bis nach Morsum haben: „Es mehren<br />

sich Stimmen, die jetzt für einen Austritt Morsums aus der Gemeinde<br />

Sylt plädieren“, hatte Alfred Bartling in den vergangenen<br />

Tagen festgestellt.<br />

Frank Deppe<br />

Hoch zu Ross: Das Ponyreiten war ein beliebter Programmpunkt<br />

Gut beschirmt: Trotz Regen ließen sich die Besucher die Laune nicht<br />

verderben Fotos: Deppe


Kinderseite & Jugendseite<br />

Wer weiß das?<br />

1) Welches ist das stärkste Tier?<br />

2) Welcher Mann wird in der Sonne immer kleiner?<br />

3) Was hat keine Füße und läuft trotzdem?<br />

4) Was ist schwarz oder grün wenn es sauber ist,<br />

aber weiß wenn es dreckig ist?<br />

5) Welche Watte kann man essen?<br />

6) Warum summt die Biene?<br />

7) Auf welchem Pferd kann man nicht reiten?<br />

8) Welcher Hut passt auf keinen Kopf?<br />

9) Welcher Löwe kann sehr gut schwimmen?<br />

Antworten Seite 15


„<strong>Di</strong> Bokerskaap fan di Kulturfrinjer“ ist jeden<br />

Montag, von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.<br />

Es ist keine reine Bücherei mehr, sondern eine<br />

BÜCHERTAUSCH- u. KAUFBÖRSE.<br />

Mit Sylta Schmidt<br />

kann und soll Friesisch gesprochen werden.<br />

<strong>Di</strong>e Weberinnen treffen sich<br />

dienstags 15.00 bis 17.00 Uhr<br />

im Ostfl ügel im Muasem Hüs. Kinder können<br />

an kleinen Webstühlen selber weben.<br />

Unsere Malgruppe trifft sich<br />

jeden Mittwoch, 15.00 bis 18.00 Uhr<br />

im Morsumer Zimmer im Muasem Hüs.<br />

Gemalt wird in Aquarell, Acryl, Öl.<br />

Interessierte sind herzlich willkommen!<br />

E-mail: info@morsumer-kulturfreunde.de<br />

info@sylt-kultur.de<br />

Internet: www.sylt-kultur.de<br />

Konto bei der Sylter Bank e.G.<br />

IBAN: DE06217918050000159000<br />

BIC: GENODEF1SYL<br />

Öffentliche Vorstandssitzung der Morsumer Kulturfreunde<br />

jeden 1. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr<br />

im Muasem Hüs im Morsumer Zimmer<br />

Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Di</strong>e MORSUMER KULTURFREUNDE e.V.<br />

Redaktion:<br />

Alfred Bartling, Helga Simonsen, Angelika Böhm,<br />

Frank Deppe, Maren Ehmke, Sylta Schmidt, Renate Schneider<br />

Satz/Layout: SYLTMEDIASTATION<br />

Aufl age: 500 Stück<br />

„D A M M B A U“<br />

von Margarete Boje<br />

*****<br />

Begleithefte der Ausstellungen im Muasem Hüs<br />

NEU „Morsum - im Wandel der Zeit“<br />

zum Preis von 8 Euro<br />

****<br />

„75 Jahre Hindenburgdamm“ und<br />

„80 Jahre Morsum Kliff„<br />

zum Preis von jeweils 8 Euro<br />

****<br />

<strong>Di</strong>e Morsumer Fahne<br />

Preis auf Anfrage<br />

****<br />

Grußkarten (mit Umschlag)<br />

Morsumer Notgeld<br />

Stck. 2 Euro<br />

****<br />

„<strong>Di</strong>e Chronik des Dorfes Morsum“<br />

von W. Schröder 9,90 Euro<br />

Auflösung von der Kinderseite:<br />

1. Schnecke, sie kann ein Haus tragen<br />

2. Schneemann<br />

3. <strong>Di</strong>e Nase<br />

4. <strong>Di</strong>e Schultafel<br />

5. Zuckerwatte<br />

6. Weil sie den Text nicht kann<br />

7. Auf Seepferdchen<br />

8. Fingerhut<br />

9. Seelöwe<br />

Unsere nächsten Veranstaltungen:<br />

So., 17. Juli, bis So., 11. Sept.<br />

„Morsum – im Wandel der Zeit“<br />

Ausstellung auf der Galerie, täglich außer dienstags<br />

Führung am <strong>Di</strong>enstag, 30.08., um 17 Uhr.<br />

*****<br />

Liederabend<br />

Peter Scheller<br />

Mittwoch, 31. August – 20 Uhr<br />

*****<br />

Theater & Sketche<br />

„Inselspeeler“<br />

Freitag, 02. September – 20 Uhr<br />

*****<br />

„Sylter Shantychor“<br />

Samstag, 10. September – 19 Uhr<br />

*****<br />

„Herbstmarkt“<br />

Sa., 17.09. und So., 18.09.<br />

11 bis 17 Uhr<br />

*****<br />

Freitag, 23. September – 20 Uhr<br />

„Offene Bühne“


HARKI jens tö / Hört mal zu<br />

<strong>Di</strong>t Isbuat es weder tö Stair fan<br />

Das Eisboot ist wieder auf seinem Platz<br />

Tö Bigen fan di Febrewaari stön ön di Bleer, dat dit Isbuat<br />

ön Muasem ofbreken waar aur dit forröötet wiar.<br />

Naja eeder sa maning Jaaren, 1996 waar dit apstelt, es dit<br />

jaa uk niin Wuner aur hat es jaa üt Holt. Sa wiar dit jer<br />

en halt ek eewig. Man san Waarteeken waant jaa dach.<br />

Langsen wan ik diar fuarbi kam, wiar dit en Stek wat diar<br />

henjert en dit wiar nü wech. Man hat skul jaa weder en<br />

nii Buat diarhen kum. En dit es nü weder üp sin Plaats<br />

lönigt. Wan em nü tö Muasem köört, es dit weder en<br />

dailk skelt üp di Huk. <strong>Di</strong> Kulturfrinjer haa jam fuar 20<br />

Jaar fuul Mait maaket en nü uk weder. Ik ken diartö bluat<br />

gratliari! Hat wiar wes ek sa lecht en fo san nii Buat wat<br />

paset weder.<br />

<strong>Di</strong>. 30. Aprilmuun waar dit nü apstelt en dööpet fan en<br />

litj Faamen ön Sölring Dracht en di Kulturfrinjer wiar öntain<br />

üs di Liren jer. Ik haa mi dit di naist Dai jitjens ön Ruu<br />

önluket en finj, hat es weder en dailk Waarteeken. En di<br />

Plaats diarfuar es uk gur fuar di Gasten tö forwiili. Maningen<br />

wel jir noch set en jens töbeek tö di ual Tiren teenk<br />

Man wat wiar en Isbuat jer?<br />

Wan em ön di Histoori töbeek gair, tö di Tir hur di Dam<br />

jit ek wiar, jaav dit bluat Buaten öm tö´t Fastlön tö kumen.<br />

Hat maast jaa Post, Medikamente, litwaaren en ales, wat<br />

em tö´t. Leewent brükt aur Heef tö Söl haalet uur. <strong>Di</strong><br />

Postskeper Thomas Selmer es aaft me sin Isbuat aur dit<br />

töfröösen Heef tö Fastlön löpen en heer uk maning hart<br />

Törn her. Man hi fuan langsen weder Tüs tö Söl. Wan dit<br />

Isbuat ek wesen wiar, her dit jiir üp Söl tö di Tir ek gur<br />

ütsen. Man deling brük wü di Isbuaten ek muar om aur<br />

Heef tö kumen. Deling frügi wü üüs aur dit nii Buat ön<br />

Muasem en teenk töbeek.<br />

fan Renate Schneider<br />

Anfang Februar stand in der Zeitung, dass das Eisboot in<br />

Morsum abgebrochen wurde, weil es verrottet war. Naja,<br />

nach so vielen Jahren, 1996 wurde es aufgestellt, ist das ja<br />

auch kein Wunder weil es ja aus Holz ist. So war es früher<br />

und hält nicht ewig. Aber so ein Wahrzeichen fehlt ja<br />

doch. Immer, wenn ich da vorbei kam, war das ein Stück<br />

„was dahin gehört. Und das war nun weg.<br />

Aber es sollte ja wieder ein neues Boot dahin kommen.<br />

Und das ist nun wieder auf seinem Platz gelandet. Wenn<br />

man nun nach Morsum fährt, ist es wieder ein hübsches<br />

Bild auf der Ecke. <strong>Di</strong>e Kulturfreunde haben sich vor 20<br />

Jahren viel Mühe gegeben und nun auch wieder. Ich kann<br />

dazu nur gratulieren! Es war gewiss nicht so leicht und<br />

bekommen wieder so ein Boot was passt.<br />

Am 30. April wurde es nun aufgestellt und von einem kleinen<br />

Mädchen in der Sylter Tracht getauft und die Kulturfreunde<br />

waren angezogen wie die Leute früher. Ich habe<br />

es mir den nächsten Tag nochmal in Ruhe angeguckt und<br />

finde, es ist wieder ein schönes Wahrzeichen. Und der<br />

Platz davor ist auch gut für die Gäste zu verweilen. Mancher<br />

wird hier wohl sitzen und zurück an die alten Zeiten<br />

denken.<br />

Aber was war ein Eisboot früher? Wenn man in der Geschichte<br />

zurück geht, zu der Zeit als der Damm noch nicht<br />

war, gab es nur Boote um zum Festland zu kommen, Es<br />

musste ja Post, Medikamente, Lebensmittel und alles, was<br />

man zum Leben brauchte über das Haff nach Sylt geholt<br />

werden. Der Postschiffer Thomas Sellmer ist oft mit<br />

seinem Eisboot über das zugefrorene Haff zum Festland<br />

gelaufen und hat auch manch harten Törn gehabt. Aber<br />

er fand immer wieder nach Hause nach Sylt. Wenn das<br />

Eisboot nicht gewesen wäre, hätte es zu der Zeit hier auf<br />

Sylt nicht gut ausgesehen. Aber heute brauchen wir die<br />

Eisboote nicht mehr um über´s Haff zu kommen. Heute<br />

freuen wir uns über das neue Boot in Morsum und denken<br />

zurück.

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