Der Wickler 1. Ausgabe 2016
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1952<br />
DER WICKLER 1/<strong>2016</strong> - Offizielles Ringer-Magazin SV 1952 Fahrenbach e.V.<br />
FAHRENBACH<br />
Olympia-Qualifikation in Istanbul<br />
Aus im Achtelfinale<br />
Die Enttäuschung war ihm deutlich anzuhören:<br />
Durch eine knappe 0:3-Punktniederlage<br />
gegen den Türken Selcuk Cebi schied Pascal<br />
Eisele im Achtelfinale des zweiten Qualifikationsturniers<br />
für die Olympischen Spiele<br />
in Rio vorzeitig aus. Damit verpasste der<br />
23-jährige Ringer aus Fahrenbach sein nach<br />
dem Gewinn der Europameisterschaft vor<br />
sechs Wochen nächstes großes Ziel.<br />
<strong>Der</strong> bei nationalen Turnieren nach wie vor für<br />
seinen Heimatverein SV Fahrenbach startende<br />
Ringer hatte schon beim ersten Qualifikationsturnier<br />
in Ulan Bator in der Mongolei<br />
das Ticket nach Brasilien knapp verpasst, als<br />
er im Kampf der drittplatzierten gegen den<br />
Armenier Julfalakyan knapp unterlegen war.<br />
Zuvor hatte er Cebi klar mit 9:0 Punkten geschlagen.<br />
So war er mit großen Hoffnungen<br />
nach Istanbul geflogen, wo bei einem weltweiten<br />
Turnier die letzten beiden Startplätze<br />
für Rio vergeben wurden.<br />
Nach dem Wiegen am Donnerstagnachmittag<br />
startete Pascal Eisele dann am Freitagmorgen<br />
in die Ausscheidungskämpfe in der<br />
75-kg-Klasse der griechisch-römischen Stilart.<br />
Zunächst stand die Qualifikation für das<br />
Achtelfinale auf dem Programm. Hier wartete<br />
auf ihn der Rumäne Ilie Cojocari. „Ich bin sehr<br />
gut drauf gewesen, habe mich richtig gut gefühlt“,<br />
beschreibt Pascal seine Verfassung<br />
vor dem Kampf.<br />
Und auf der Matte bestätigte er diese Einschätzung,<br />
der junge Deutsche beherrschte<br />
das Geschehen auf der Matte. Schon in der<br />
ersten Minute konnte er einen Kopfzug ansetzen,<br />
der ihm eine Vier-Punkte-Wertung<br />
„Da war die Hölle los“<br />
einbrachte. Eisele setzte sofort nach und<br />
beendete den Kampf mit zwei Durchdrehern<br />
nach gerade einmal 62 Sekunden.<br />
Im Achtelfinale traf er dann auf Cebi. Auch<br />
hier rechnete er sich gute Chancen aus, denn<br />
schließlich hatte er den Türken schon vor zwei<br />
Wochen in Ulan Bator glatt bezwungen. Die<br />
beiden Top-Ringer lieferten sich von Beginn an<br />
einen verbissenen Kampf, wobei sein Gegner<br />
auf die ohrenbetäubende Unterstützung der<br />
türkischen Fans in der Halle bauen konnte. „Da<br />
war die Hölle los“, berichtete Timo Kaiser, einer<br />
der mitgereisten Anhänger aus Fahrenbach.<br />
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Dennoch konnte Eisele den Kampf zunächst<br />
ausgeglichen gestalten. „Cebi konnte mich<br />
dann aber einmal ausheben, womit er mir<br />
zwei Punkte abgenommen hat“, berichtete<br />
er zerknirscht. In der verbleibenden Zeit versuchte<br />
er alles, um die drohende Niederlage<br />
noch abwenden zu können, doch Cebi spielte<br />
seine Routine aus und bot seinem jungen<br />
Kontrahenten keine entscheidende Angriffsmöglichkeit<br />
mehr, nutze stattdessen noch<br />
eine Aktion, in der er die Oberhand gewann<br />
und einen weiteren Punkt verbuchen konnte.<br />
So stand am Ende eine 0:3-Punktniederlage<br />
für den Fürther auf dem Papier und der Traum<br />
von den Olympischen Spielen war geplatzt.<br />
„Das war eine ganz enge Kiste über die volle<br />
Kampfzeit von sechs Minuten hinweg, aber<br />
es hat leider nicht gereicht. Aber ich bin erst<br />
23 Jahre alt und habe im Ringen noch viel vor<br />
mir. Ich nehme alles mit, was in diesem Jahr<br />
noch passiert“, sagte er im Gespräch mit der<br />
Odenwälder Zeitung – und unterstrich: „Ich<br />
mache in diesem Jahr so weiter wie bisher<br />
auch“.<br />
Quelle: Odenwälder Zeitung, 09.05.<strong>2016</strong>