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1945 im Kampf gegen das nationalsozialistische Deutsche Reich im Luftkrieg<br />
über dem heutigen Österreich ihr Leben verloren hatten, nach ihrem<br />
Absturz ermordet wurden bzw. bis heute als vermisst gelten. Es handelt sich<br />
dabei um 1.715 Personen, darunter 1.582 US-Amerikaner, 94 Angehörige<br />
des Vere<strong>in</strong>igten Königreichs, 24 südafrikanische, elf australische, drei kanadische<br />
und e<strong>in</strong>en neuseeländischen Staatsbürger.<br />
Das Gedenkbuch gibt nun nicht nur die Namen jener Flieger<br />
wieder, sondern ermöglicht die zeitliche und räumliche E<strong>in</strong>ordnung ihres<br />
Schicksals, ergänzt um zahlreiche H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen. Die alphabetisch<br />
gereihte Liste enthält Familien- und Vornamen, Angaben zum Dienstgrad<br />
sowie zum Zeitpunkt und Ort des Todes gemäß dem aktuellsten zur<br />
Verfügung stehenden Informationsstand. Ergänzt werden diese Angaben<br />
um die Zugehörigkeit zum Verband (Air Force und Group), um das betreffende<br />
Flugzeug (Typ und Kennnummer) sowie um Ort und Zeitpunkt des<br />
Absturzes. Das Gedenkbuch erfasst die Todesopfer unter den Angehörigen<br />
der alliierten Air Forces im Luftkrieg über dem heutigen Österreich erstmals<br />
vollständig und nimmt sie so auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong> österreichisches Gedenken auf.<br />
Das <strong>in</strong>kludiert auch ermordete alliierte Flieger, deren Namen und Identität<br />
der NS-Staat zu tilgen trachtete, um Verbrechen zu verschleiern. In<br />
besonderer Weise gilt dies für jene Besatzungsangehörigen, die <strong>in</strong> das Konzentrationslager<br />
Mauthausen-Gusen verschleppt, ermordet und im dortigen<br />
Krema<strong>to</strong>rium verbrannt wurden. 42 Besonders <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung gerufen<br />
werden zudem all jene Personen, deren Schicksal nie geklärt und deren<br />
sterbliche Überreste bis heute nicht gefunden werden konnten. Das Gedenkbuch<br />
richtet sich gerade unter diesem Aspekt ausdrücklich an Familienangehörige<br />
und Freunde der ums Leben gekommenen Flieger. Sie sollen<br />
den aktuellen Informationsstand und so die größtmögliche Gewissheit über<br />
den Verbleib ihrer Nächsten erhalten.<br />
Das Gedenkbuch versteht sich auch als Beitrag zur Er<strong>in</strong>nerungskultur<br />
<strong>in</strong> Österreich. Auch 70 Jahre nach Ende des Krieges ist die Wahrnehmung<br />
des alliierten Bombenkrieges ambivalent. In den letzten Jahren gab<br />
es zwar lokale Gedenk<strong>in</strong>itiativen für gefallene Flieger, aber an vielen Orten<br />
ist diese Er<strong>in</strong>nerung noch e<strong>in</strong>e Leerstelle, vor allem dort, wo Besatzungsmitglieder<br />
unter Beteiligung der lokalen Bevölkerung misshandelt und ermordet<br />
wurden. Dieses Gedenkbuch ist den jungen Männern aus den USA,<br />
dem Vere<strong>in</strong>igten Königreich, Australien, Kanada, Neuseeland und Südafrika<br />
thank the follow<strong>in</strong>g people: Dieter A. B<strong>in</strong>der, Günter Bischof, John W.<br />
Boyer, Richard Boylan, Marcus Carney, Jan Cemper-Kiesslich, Anne Kozeluh,<br />
Matthias Hoy, Sylvester Jackson, Helmut Konrad, Chris<strong>to</strong>pher Mc-<br />
Dermott, Andreas Penkler, Mart<strong>in</strong> Polaschek, Markus Reisner, Axel Scala,<br />
Friedrich Schrötter, Roman Schuh, Eduard Staud<strong>in</strong>ger, Heidemarie Uhl,<br />
Jerry Whit<strong>in</strong>g, Rebecca Todd York, James York and Michael York. Particular<br />
thanks go <strong>to</strong> all the former airmen and their families for shar<strong>in</strong>g their<br />
personal memories with us.<br />
Graz, March 2016<br />
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