Slack-O-Tastic Magazine #1

SLACK-O-TASTIC! MAGAZINE #1 / STUFF / A BLAST FROM THE PAST – HERO QUEST 08
Im Nachhinein kann ich gar nicht
genug betonen, wie beeindruckend
diese Erfahrung damals war. Die
kindliche Mentalität umarmte die
Welt von 'Hero Quest' - wie oft lag
ich auf dem Bauch in der Küche, das
Brett vor mir ... und die Blicke
wanderten einfach nur über die
Szenerie. Wie oft studierte ich das
"Cover" und saugte all die Details in
mich auf? Jedes kleinste Teil des
Spiels war beseelt, alles mit so viel
Liebe inszeniert. Vom Karton bis zu
den Karten, von den Figuren bis
zum Dekor: 'Hero Quest' schoß ein
Pfeil direkt in das Fantasiezentrum
der Kinder. Es ist schlichtweg ein
zeitloses Meisterwerk. Verfluchte
Scheiße - Danke 'MB'! Danke
'Games Workshop'! Danke Stephen
Barker!
Kurbelte meine Fantasie an: Das Cover zur
Erweiterung 'Gegen die Ogre Horden'.
Wenn es um echte Fantasy ging,
hatte ich als Siebenjähriger bisher
nur Ausschnitte aus dem 'Herr der
Ringe'-Cartoon von 1978 gesehen.
Die düstere Mittelalterstimmung
empfand ich da schon interessant.
Außerdem kannte ich 'Barbarian'
und 'Moonstone', da ein Freund
einen Amiga besaß. Doch 'Hero
Quest' besiegelte meine Liebe zum
Fantasy-Genre: Als ich den
mächtigen Karton erblickte, war
mein Faible für axtschwingende
Vollbartzwerge, blitzschleudernde
Elementarmagier und
säbelwetzende Orks so gut wie
beschlossen. Der finstere,
gothikartige Mittelalter-Fantasy-Flair
begeisterte mich noch mehr, als ich
die Erweiterungen für das Basisspiel
ergattern durfte.
Erst viel später kam ich dahinter,
dass J.R.R. Tolkien mit seinen
Werken den Grundstein der
„Fantasy“ gelegt hat. Ohne
Tolkien kein 'Dungeons &
Dragons', ohne 'D&D' kein
'Warhammer' und ohne
'Warhammer' kein 'Hero Quest'.
Kein 'Im Reich der Urwesen',
kein 'Warcraft', kein ALLES.
Beschämenderweise las ich 'Der
Herr der Ringe' viel zu spät … im
Alter von 27 Jahren. Es war
faszinierend dorthin zu reisen,
wo alles begann. Zu erkennen,
wie weitreichend Tolkien's
Welten meine Lieblingsspieleund
Universen beeinflusst hatte,
versetzte mich in Ehrfurcht.
Meine Fantasy-Kindheit
Zur gleichen Zeit erschien damals die Fantasy-"Heft"-Reihe 'Im Reich der
Urwesen'. Es war halb "Bilderbuch", halb "Roman". Es lag einfach irgendwann
in meinem Kiosk herum (goldene Zeiten). Die wunderschönen Illustrationen
waren düster und melancholisch, die Story von Tolkien inspiriert (was auch
sonst). Dieses Medium versprühte eine ähnliche Magie wie 'Hero Quest'. Im
Fernsehen lief 'Der Zauberbogen'. Nicht viel später durfte ich meinem Onkel bei
'Warcraft I' zuschauen. Ein Freund zeigte mir das geniale 'Warcraft II'. Dann
folgte 'Warhammer - im Schatten der gehörnten Ratte' für die Playstation. Und
immer begleitete mich dieses wohlige Grundgefühl von 'Hero Quest' ... meinem
persönlichen Urgestein der Fantasy; wann immer Orks und Goblins
auftauchten, Kettenhemden und Breitäxte klimperten ... es erinnerte mich an
das Gefühl dieses großartigen Brett-Abenteuers. Mich inspirierte das Spiel so
sehr, dass ich mir im Alter von Acht eine Schreibmaschine schnappte und die
Anfänge eines Fantasy-Romanes tippte, bei dem es um einen Schmiedelehrling
ging, dessen Dorf von einer Horde Fimire überrannt wurde. Haha!
'Im Reich der Urwesen' bleibt ewig
unvergessen. Klare Empfehlung!