Liebefeld Magazin 05.2016
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DAS INTERVIEW-MAGAZIN
LIEST! BIELEFELD HAT WAS ZU ERZÄHLEN! | AUSGABE 01/2016
TITEL: PAULA KALENBERG | KLAUS STUCKENBRÖKER
PHILIPP KREUTZER UND MICHAEL KÖNIG | DIE LIEBEFELDSTORY
EIN KLEINER PIKS?
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LIEBEFELDER
GRÜSSE!
ES GIBT JA NAMEN, DIE BLEIBEN IM KOPF
HÄNGEN, WEIL SIE EMOTIONEN UND BILDER IN
EINEM WECKEN. »LIEBEFELD« IST SO EIN BEGRIFF,
DER UNS ALS AGENTURMENSCHEN ZIEMLICH
GUT GEFALLEN HAT. DIE BESTEN EINFÄLLE
SIND MEISTENS DIE EINFACHEN: EIN KLEINER
BUCH STABENDREHER, EINE GROSSE BEWEGUNG …
Liebefeld klingt nicht nur gut – die Idee, die dahintersteckt, füllt den Namen mit Leben. Dafür
sorgen vier Bielefelder Typen, die für ihre Stadt brennen: Ole Möhlenkamp, Wögen Tadsen,
Jan Assion und Stefan Grunert. Sie haben Liebefeld zu einer Marke entwickelt, mit der sich viele
Bielefelder identifizieren können. Jutebeutel, Postkarten und T-Shirts gibt es, eine Facebook-
Community mit mittlerweile mehr als 8.000 Fans ist aufgebaut worden, Events sind geplant – da
dachten wir uns: Warum gibt es eigentlich kein Liebefeld-Magazin? Ganz herkömmlich, auf Papier
und gedruckt und so. Zum Mitnehmen, Schmökern, Informieren, Unterhalten. Einfach mal ’ne
Runde »bielefeldern«.
Die Idee war kaum gesponnen, da saßen wir schon mit den Liebefelder Jungs und einer Ration
Salz stangen, Rohkost (und Kaltschalen) am großen Redaktionstisch in der »Liebefeld-Zentrale«
in der Dr.-Viktoria-Steinbiß-Straße. In der Hand halten Sie das Ergebnis: das erste Liebefeld-
Interview-Magazin, gespickt mit bekannten und weniger bekannten Bielefeldern, die uns
dankenswerterweise für die erste Ausgabe Rede und Antwort standen. Mal ernst, mal skurril, mal
lustig, mal nachdenklich. Und zwischendurch immer wieder kleine Hotspots, die zeigen: Bielefeld
hat was – zu erzählen und zu bieten.
Wie finden Sie das Ergebnis? Klar, an einer Erstausgabe ist immer etwas dran zu feilen. Umso
mehr freuen wir uns über jede Rückmeldung (redaktion@liebefeld-liest.de), über Kritik und Lob
und über Ideen, die dieses Magazin nach vorne bringen. Denn der Premiere sollen Zugaben
folgen. Der Name Liebefeld erzeugt ein Gefühl von Zuhausesein – das Magazin trägt es durch
Bielefeld.
Bis dahin: Liebefelder Grüße!
Tobias Uffmann und Alberto Alonso Malo
KIRCHNER Kommunikation und Marketing
LIEBEFELD - 03 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
LEUTE, LEUTE!
10 > 18 >
PAULA KALENBERG:
ENGAGIERTE SCHAUSPIELERIN
PHILIPP KREUTZER UND MICHAEL KÖNIG:
111 GRÜNDE, ARMINIA ZU LIEBEN
LIEBEFELDER ART
06 > GUTE SACHE: VEREIN WOLKE 7
> BIELEFELD HAT KLANG
07 > REISE-BLOG: REBECCAS WELT
09 > IN ALLER MUNDE
24 > BIELEFELD AUF EINEN KLICK
> OLDERDISSENS UNTERSCHÄTZTE TIERE
LECKERFELD
16 > BIELEFELDER HOPFENKUNST
LICHTBLICKE
23 > VERLIEBTE HUNDE
VOR DER RAVENSBERGER SPINNEREI
24 > DER MENSCH HINTER DER LINSE
> WIR WOLLEN EURE LICHTBLICKE
LÄUFT
34 > TERMINE UND EVENTS IN BIELEFELD
LIEBEFELD - 04 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
26 > 36 >
KLAUS STUCKENBRÖKER:
DER BIELEFELDER TATORTREINIGER
DIE LIEBEFELDER:
AUS EINER IDEE WIRD EINE MARKE
LIEBEFELD-SHOP
DAS L-TEAM
40 > EURE STADT ZUM MITNEHMEN 42 > WER HAT’S VERBROCHEN?
IMPRESSUM
Herausgeber, Konzeption und Realisation:
KIRCHNER Kommunikation und Marketing GmbH
Herforder Straße 18, 32257 Bünde
05223 498110
info@kirchner-kum.de
www.kirchner-kum.de
Gesamtverantwortung:
Tobias Uffmann, Tim Perlemann
Chefredaktion: Alberto Alonso Malo (V. i. S. d. P.)
Redaktion: Ole Möhlenkamp, Wögen N. Tadsen,
Jan Assion, Stefan Grunert
Gastautorin: Rebecca Schirge
Kreativdirektion: Uwe Burmeister
Layout: Eckart Kleffmann,
Lena Borstelmann
Illustration: Valentina Goeck
Fotos/Bildnachweise: Stefan Klüter (Titel),
Meike Kenn (S. 4, 10-15), Sandra Kreutzer (S. 4,
18-21), Michael Adamski (S. 5, 26-33),
Jan Assion (S. 24), Liebefeld (S. 5, 26-40),
Bielefeld Marketing GmbH (S. 34),
Bildgefährten (S. 22-24), Sven Köllmann (S. 34)
Anzeigen: Susan Hastings
Lektorat: Sprachenfabrik,
www.sprachenfabrik.de
Bildbearbeitung und Herstellung:
KIRCHNER Kommunikation und Marketing GmbH
Druck: Kirchner Print.Media
GmbH & Co. KG
Spradower Weg 100
32278 Kirchlengern
www.kirchner-printmedia.de
Liebefeld ist eine Marke der:
Die Erlebnismanager GmbH
Dr.-Viktoria-Steinbiß-Straße 1B, 33602 Bielefeld
www.erlebnismanager.info
© KIRCHNER Kommunikation
und Marketing GmbH, 2016
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher
Genehmigung der KIRCHNER Kommunikation
und Marketing GmbH gestattet!
WOLKE 7
ERFÜLLT
KINDERWÜNSCHE
Kinderaugen zum Leuchten bringen – das ist das Ziel des im Mai 2016
gegründeten gemeinnützigen Bielefelder Vereins »Wolke 7«. Hier haben
sich Menschen zusammengeschlossen, die mit viel Herz, Engagement
und Power kleine und große Träume erfüllen und Kinderwünsche fördern.
Ein neues Klettergerüst, Fahrrad oder Fußballtor? Die Bielefelder
Charity-Organisation packt an und unterstützt Institutionen beim
Freudeschenken. Sie möchten dabei helfen, Kindern Wünsche zu
erfüllen? Wolke 7 freut sich über Freunde und Unterstützer, die diese
Vision teilen. Denn gemeinsam Geben macht doppelt Spaß. Welche
Geldspende auch immer: Jeder Cent fließt direkt in die jeweiligen
Projekte – transparent erleben Sie unmittelbar, was mit Ihrer Spende
geschieht. Mit Wolke 7 werden Wünsche wahr. h
> www.wolke7.bi
BIELEFELD
HAT
KLANG!
Frisch aus der CD-Presse: Der neue »Soundz Of The City
Sampler 2016« ist seit dem 25. Mai da! Was Sie auf die
Ohren bekommen? Eine Art Bestandsaufnahme der
Bielefelder Musikszene. 75 Bewerbungen sind in diesem
Jahr eingegangen, 19 verschiedene Bands und Musiker
aus der hiesigen Rock- und Pop-Szene haben es diesmal
drauf geschafft. HipHop und Reggae, Singer/Songwriter
bis Rock – so vielfältig und bunt klingt die Bielefelder
Musiklandschaft! Herausgeber sind die Musikkooperative
Auftakt e.V. und NewTone mit Unterstützung des
Kulturamtes Bielefeld. Zu kaufen ist der Sampler für 8 €
auf der Seite www.newtone.de, direkt bei den Bands
sowie in ausgewählten Bielefelder Musikläden. h
BIELEFELDER
KNEIPENWISSEN
WIR HABEN DA MAL ’NE FRAGE AN:
Rebeccas Welt
DIE POESIE DES REISENS
»Auch wenn ich gerne zu Hause bin, ist das Fernweh mein ständiger
Begleiter.« Durch Rebecca Schirge fließt die Sehnsucht nach fernen
Ländern quasi in den Adern. Ihre Mutter Halbschottin, der Vater in
Südafrika aufgewachsen, wehte schon von Kindesbeinen an internationale
Luft durch ihr Leben. Für die Bielefelderin steht das Reisen entsprechend
ganz hoch im Kurs – dass die Redakteurin ihre Erfahrungen fern der
Heimat in ihrem Blog »Rebeccas Welt« festhält: Das liegt schon wieder
nahe. Immer wenn es ihre Zeit zulässt, geht sie auf Tour: Europa und Asien,
Amerika, Ozeanien und Afrika – überall irgendwo schon mal gewesen.
Teresa
»Bach 17 bei Teresa«
FRAGE:
»KOMMEN KNEIPENGÄNGER
IN DEN HIMMEL?«
ANTWORT:
»ALSO, FÜR MICH IST
JEDER GAST WIE EIN GOTT!«
Dabei müssen es nicht der Sunrise Beach in Australien oder andere von
Bielefeld extrem weit entfernte Punkte der Welt sein – es kann auch mal
an die entspannte Mecklenburgische Seenplatte gehen. Wichtig sind ihr
nachhaltige Reisen: »In meinem Blog möchte ich Geheimtipps rund um
diese Themenwelten vorstellen, die man nicht in jedem Reiseführer findet.
Fernab vom Massentourismus.« Und wenn sie mal nicht auf Achse ist?
»Dann jogge ich nach einem stressigen Tag gerne durch den Teutoburger
Wald oder chille im Baumhaus im Garten.« Übrigens: Einer ihrer beliebtesten
Blog-Beiträge spielt sich direkt vor der eigenen Tür ab:
»Bielefeld – das ist der Ort, wo es nachts nach Vanillepudding duftet.« h
> www.rebeccasreisen.de
Köstliche Präsente zur
Erstausgabe von Liebefeld
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LIEBEFELD - 07 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
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Guten Freunden gibt man ein Plätzchen:
Wir bedanken uns bei allen Partnern, die die
Premiere-Ausgabe des Liebefeld- Magazins
unterstützt haben – hier haben sie es schwarz
auf weiß: Ihr Vertrauen ist in besten Händen.
Werden auch Sie Freund des Hauses –
wir halten Ihnen ein Plätzchen frei! h
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LIEBEFELD - 08 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
IN ALLER MUNDE
»IN EINEM INSELSTAAT, IN DEM
SO VIELE MENSCHEN LEBEN,
WIE IN BIELEFELD – JEDER KENNT
DA JEDEN ...«
Claus Kleber, heute-journal, 9. Mai 2016,
Anmoderation zum Thema
»Island: Panama Papers lösen Sturm aus.«
Faktencheck: Einwohner Island: 332.750 (Stand 31.12.2015) – Einwohner Bielefeld: 329.728 (Stand 31.12.2014)
TANZNASS
DURCH
DIE NACHT
GERADELT
INTERVIEW: ALBERTO ALONSO MALO
FOTOS: MEIKE KENN
SCHAUSPIELERIN
PAULA KALENBERG
IHRE ERSTE ROLLE? EIN VERSCHWITZTER FUCHS IN EINEM
VIEL ZU ENGEN KOSTÜM. DAS TIERISCHE AUSDÜNSTEN
HAT SICH ABER GELOHNT: MITTLERWEILE IST AUS DER MIT
MEHREREN WICHTIGEN DEUTSCHEN NACHWUCHSPREISEN
AUSGEZEICHNETEN SCHAUSPIELERIN PAULA KALENBERG EIN
GESETZTES GESICHT IM FERNSEHEN UND KINO GEWORDEN.
DEN SINN FÜR DAS ECHTE LEBEN HAT DIE 29-JÄHRIGE DEN-
NOCH NIE VERLOREN: DIE IN BIELEFELD AUFGEWACHSENE
WAHL-BERLINERIN IST GESELLSCHAFTSPOLITISCH AKTIV UND
UNTERSTÜTZT DAS BIELEFELDER MÄDCHENHAUS.
LIEBEFELD - 11 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
1986 in Dinslaken geboren, als Teenager
nach Bielefeld gezogen – wie konnte das
passieren?
Paula Kalenberg Das habe ich mich
damals auch gefragt. Ich war in der
Pubertät und meine Mutter hatte sich
entschlossen mit mir nach Bielefeld zu
ziehen. Wir hatten zuvor im tiefsten
Ruhrgebiet, in Essen, gelebt, sicher nicht
der schönste Flecken Erde. Bielefeld klang
in meinen Ohren jedoch extrem provinziell
und dementsprechend ablehnend war
anfänglich meine Haltung.
»Anfänglich« klingt, als ob Sie sich
arrangiert hätten mit der Stadt …
Ja, auf jeden Fall. Dass ich meine bis
heute engsten Freunde und eine herrliche
Jugend dieser unliebsamen Entscheidung
meiner Mutter zu verdanken habe,
konnte ich erst viel später erkennen.
Was haben Sie für sich als typisch
bielefelderisch abgespeichert?
Wir haben im Stadtzentrum gelebt, in der
Nähe des Rathauses. Jeden Morgen habe
ich die Linie 1 in Richtung Schildesche
genommen und war ehrlich gesagt
fasziniert davon, vielen aus #Bethel
kommenden Menschen mit Behinderungen
zu begegnen. Das war völlig neu für
mich. Dieses lange gewachsene Selbstverständnis
im Zusammenleben halte ich
für einen großen gesellschaftlichen
Schatz Bielefelds.
Inwiefern hat Sie dieser Schatz persönlich
bereichert – hat er Ihre Ansichten
zum Anderssein geändert?
Ich erinnere mich an eine Situation, in
der mir eine Frau mit einem epileptischen
Anfall in der Linie 1 direkt in die Arme
gefallen ist. Eine erschreckende Situation,
in der es jedoch einige Menschen
drumherum gab, die wussten, was zu
tun ist. Das hat mich beeindruckt und
HASHTAGS
#Bethel – v. Bodelschwinghsche
Stiftungen Bethel
Mittendrin statt außen vor:
Seit fast 150 Jahren setzen sich
die v. Bodelschwinghschen
Stiftungen Bethel für alle ein,
die auf Hilfe, Unterstützung oder
Assistenz angewiesen sind.
Königsweg 1 · 33617 Bielefeld
0521 144-00
#Obersee
Plitsch, platsch ins Vergnügen
Ein Naherholungsgebiet, wie es
im Buche steht: zum Joggen,
Radfahren und Entspannen.
An den höchsten Punkten des
Geländes gibt es einen geilen
Ausblick über Schildesche in
Richtung Teutoburger Wald
als Zugabe obendrauf!
Schildesche · Am Obersee
33611 Bielefeld
#Forum Bielefeld
Eine Legende seit 1974
Liveclub, Hammerkonzerte,
Partys von Elektro über Metal,
Soul, Indie und Balkan …
Meller Straße 2 · 33613 Bielefeld
0521 9679977
info@forum-bielefeld.com
> www.forum-bielefeld.com
#Ringlokschuppen Bielefeld
Bands und Musiktrends
Der hippe Nachtclub in einer
alten Lokhalle gibt Mottopartys
von Charts bis Gothic sowie
großen Livekonzerten einen
Sound.
Stadtheider Straße 11
33609 Bielefeld
info@ringlokschuppen.com
0521 557388-0
> www.ringlokschuppen.com
angeregt, meine eigene Befangenheit,
die Vorurteile und Ängste, die ich hatte,
zu hinterfragen.
Hinterfragen, sich engagieren, tolerant
und offen sein – auch ein Ergebnis Ihrer
schulischen Erfahrungen?
Eine große Zäsur in meinem Leben
war definitiv der Schulwechsel auf die
Waldorfschule in Schildesche. Das war
für mich ein bisschen wie nach Hause zu
kommen. Ich wurde unglaublich herzlich
aufgenommen und einige der damals
geschlossenen Freundschaften haben
in meinem Leben noch heute Bestand.
Freunde, mit denen Sie auch mal
gegen Missstände in der Welt
rebellierten – den Jahnplatz sollen
Sie mal gegen Ihr Bett zu Hause
eingetauscht haben …
Eine sehr intensive Zeit, in der wir
nahezu täglich gegen den Irakkrieg
demonstriert haben, der von der amerikanischen
Regierung unter George W. Bush
angezettelt wurde. Ich hatte wirklich aus
tiefstem Herzen das Gefühl, Teil eines
großen Umdenkens, einer neuen politisch
relevanten Friedensbewegung zu sein.
Einmal haben wir aus Protest bei der
Mahnwache auf dem Jahnplatz übernachtet.
Im Nachhinein vielleicht etwas
albern und naiv zu glauben, damit etwas
zu bewegen, aber die Einigkeit darüber,
etwas tun zu müssen, und die Hilflosigkeit,
nicht zu wissen, was, waren groß.
Klingt, als ob Sie sich schon immer viele
Gedanken gemacht hätten. Blieb da noch
Platz für – sagen wir mal: trivialen Spaß?
Lustigerweise war die Schule plötzlich
auch kein Ort mehr, von dem man nach
Schulschluss möglichst schnell geflüchtet
ist, im Gegenteil. Wir haben oft ganz freiwillig
unsere Nachmittage dort verbracht
oder auch Partys am nahe gelegenen
#Obersee gefeiert.
LIEBEFELD - 12 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Party feiern, abtanzen – wo hat denn Paula
Kalenberg am liebsten die Sau rausgelassen?
Als wir die Ausweiskontrollen nicht mehr
gefürchtet haben, waren wir bei diesen
schlimmen, hemmungslosen Freibierpartys
im Kick in Herford. Am liebsten hatte ich das
JZ Kamp und natürlich das #Forum . Ich bin
immer viel auf Konzerte gepilgert und war
ganz euphorisiert davon, wie viele meiner
Lieblingsbands im #Ringlokschuppen und
im Forum auf ihrer Tour Halt gemacht haben.
Mit der Ultimo in der Hand erschien mir
Bielefeld plötzlich alles andere als provinziell.
Die legendären Elektropartys im Forum und
dann tanznass geschwitzt mit Freunden auf
dem Fahrrad durch die Nacht radeln … Das
hatte definitiv einen hohen Liebefeldfaktor!
Gut, wir halten fest: Die Waldorfschule fördert
das reflektierte Denken, mit Waldorfschülern
lässt sich ordentlich abfeiern – und nicht
zuletzt scheint die Schule auch ein gutes
Sprungbrett für Schauspieltalente zu sein …
An der Schule war ich mal der Fuchs bei dem
Theaterstück »Der kleine Prinz«. Ich hatte ein
extra auf den Leib geschneidertes Kostüm aus
Wollfleece, das sehr eng war, nur mein Gesicht
ausgespart hat und ziemlich unvorteil haft
aussah. Im Scheinwerferlicht habe ich
extrem geschwitzt und hatte bei dem Hitzestau
Schwierigkeiten, mir meine Zeilen zu
merken. Trotzdem war’s ein großer Spaß. Die
Waldorfschule war aber auf alle Fälle der
perfekte Ort, wenn es darum ging, sich
musisch auszuprobieren. Ich hatte das große
Glück, dass mir von den Lehrern keine Steine
in den Weg gelegt wurden, als ich mit dem
Drehen angefangen habe. Für diese Unterstützung
und die Toleranz meiner Mitschüler
bin ich heute noch sehr dankbar.
Lehrer top, Mitschüler top – welche Lieblingsbielefelder
haben Sie sonst noch?
Ich habe letztes Jahr im Spätsommer einen Film
für die ARD gedreht (»Eine Sommerliebe zu
Dritt«, Anm. d. Red.), in dem ganz zufällig die
wundervolle Bielefelder Regisseurin Nana Neul
Regie geführt hat und mein Ehemann von
niemand Geringerem als Florian Panzner
gespielt wurde, der ja ebenfalls aus Bielefeld
stammt. Ja, ich kann schon sagen, dass die
zwei jetzt ganz oben in meinem Ranking der
Lieblingsbielefelder stehen. Der Film ist –
glaube ich – ganz schön geworden und wird
Ende dieses Jahres in der ARD ausgestrahlt. h
Waschen und dosieren kann jeder. Perfekt nur die eine.
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Seit bald 30 Jahren ist das
#Mädchenhaus
Bielefeld
bundesweite anonyme Zufluchtsstätte
für Mädchen mit
Gewalterfahrung.
Paula Kalenberg ist seit 2007
Schirmherrin der Einrichtung.
Wie sind Sie auf das Mädchenhaus
aufmerksam geworden?
Paula Kalenberg Als ich 2007 von dem
Mädchenhaus um Unter stützung gebeten wurde,
stand deren anonyme Zufluchtsstelle wegen
finanzieller Kürzungen vor der Schließung.
Mädchen, die Gewalt erleben, brauchen einen
schnellen und unbürokratischen Schutz, den nur
eine solche Zuflucht bietet.
Die Lage war akut und ich war schockiert
darüber, dass überhaupt in Erwägung gezogen
wurde, an der Zukunft dieser jungen Mädchen zu
sparen. Da wollte ich gerne helfen.
Kleines Budget, große Wirkung –
was leistet das Mädchenhaus?
Das Mädchenhaus erweitert sein Angebot stetig.
So haben seine Betreiber inzwischen auch das
Clearinghaus PORTO AMAL ins Leben gerufen,
das unbegleiteten Mädchen auf der Flucht hilft.
Insbesondere Mädchen, die unbegleitet und
minderjährig nach Deutschland gekommen sind,
benötigen eine Unterbringung in einer mädchenspezifischen
Einrichtung, die auch auf die
Traumatisierungen eingehen kann. Dies ist in
Bielefeld der Fall, aber es gibt bundesweit nur
ganz wenige Einrichtungen, die sich auf Mädchen
spezialisiert haben. Die anonyme Zuflucht im
Mädchenhaus Bielefeld ist derzeit die einzige in
ganz NRW. Im ganzen Bundesland gibt es nur
fünf explizite Mädchen beratungsstellen. Für
Bielefeld ist das gut, aber grundsätzlich kann
man schon sagen, dass das zu wenige sind. Nur
weil insgesamt mehr Jungen als Mädchen
kommen, dürfen die Mädchen nicht vernachlässigt
werden.
Gibt es weitere Projekte,
die Ihnen am Herzen liegen?
Das Mädchenhaus führt seit letztem Jahr ein
Modellprojekt zum Gewaltschutz von Mädchen
mit Behinderungen durch, die zwei- bis dreimal
so häufig von Gewalt betroffen sind wie Mädchen
ohne Behinderung. Und es betreut die NRWweit
aktive Fachberatungsstelle für Mädchen,
die von Zwangsverheiratung bedroht sind.
> www.mädchensicherinklusiv-nrw.de
> www.zwangsheirat-nrw.de
Geburtstag: 9. November 1986
Geburtsort: Dinslaken
Größe: 1,56 m
Sternzeichen: Skorpion
Zur Schauspielerei kam Paula Kalenberg, als
sie mit 14 Jahren im Radio von einem Casting
hörte. Sie meldete sich und wurde auf Anhieb
genommen. Ihre erste große Rolle als Darstellerin
bekam sie 2001 im Psychokrimi »Hanna – wo
bist du?«. Seitdem zeigt die Wahl-Berlinerin in
ihren Filmen eine wunderbare Wandlungsfähigkeit.
Hier ein kleiner Auszug aus Ihrer Filmografie:
2005 > Kabale und Liebe
2006 > Die Wolke
2008 > Krabat
2010 > Jud Süß – Film ohne Gewissen
2011 > Countdown – Die Jagd beginnt
> Heiter bis tödlich: Nordisch herb – Alles nur aus Liebe
2012 > Tatort – Tote Erde
2013 > Kokowääh 2
> Systemfehler – Wenn Inge tanzt
2014 > Mit Burnout durch den Wald
2016 > Das Programm
> Der Fall Barschel
> Der Äthiopier
> Eine Sommerliebe zu Dritt
LIEBEFELD - 14 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Was können Sie als Schirmherrin
dazu beitragen, dass das
Mädchenhaus auch in Zukunft
seine wichtige gesellschaftliche
Rolle wahrnimmt?
Meine Aufgabe besteht vor allem darin, den
Mädchen eine Stimme in der Öffentlichkeit zu
geben. Außerdem kann ich Gelegenheiten wie
dieses Interview zum Anlass nehmen, die
Menschen zum Spenden aufzurufen. Wir können
stolz auf das Bielefelder Mädchenhaus sein, aber
so bewundernswert das Engagement der Mitarbeiterinnen
des Mädchenhauses ist und so
beeindruckend die Bedeutung dieser bundesweit
einzigartigen Einrichtung auch sein mag, es ist
nicht selbstverständlich. Durch Förderer und
private Spender kann das Mädchenhaus sein
Bestes für die Zukunft dieser Mädchen tun. h
HASHTAG
#Mädchenhaus Bielefeld
BERATUNGSSTELLE
Renteistraße 14, 33602 Bielefeld
0521 173016
beratungsstelle@maedchenhaus-bielefeld.de
> www.maedchenhaus-bielefeld.de
Bankverbindung Spendenkonto
Förderverein Mädchenhaus Bielefeld e.V.
IBAN DE20480501610047003215
BIC SPBIDE3BXXX, Sparkasse Bielefeld
TROPFEN
FÜR TROPFEN
"
"
FEINSTER HOPFEN
Bielefeld, eine Stadt des feinen Bieres? Bislang nicht unbedingt ein Markenzeichen. Aber irgendwie
braut sich etwas zusammen – das besondere Bier sucht sich seine Nische und trifft den Nerv
von Genussmenschen. Zudem mischen junge, experimentierfreudige „Craft Brauer“ die heimische
Bier-Szene auf. Nur ein Trend, der vor sich hingärt, oder eine Entwicklung mit hopfenhaltiger
Zukunft? Wer im Bielefelder Sommer Bierdurst verspürt, aber keinen Bock mehr auf herkömmliches
Bier hat, kann auf jeden Fall ausweichen! Drei Beispiele für exklusive Braukunst in Bielefeld:
Braustube Bielefelder
Biermanufaktur
Was einmal mit einem Hobby begann, hat sich
für David Karpa und René Kallus zu einer echten
Berufung entwickelt. Die beiden Bielefelder
Jungs sind zwar keine gelernten Bierbrauer,
aber leidenschaftliche Biertrinker.
Umso größer ist die Lust gewesen, „enthusiastische,
authentische und handgemachte Biere
zu kreieren, nicht die industriell hergestellte
Plörre“. Ein Credo, das man schmeckt. Nach
vielen experimentierfreudigen Versuchen mit
den unterschiedlichsten Zutaten kamen sie
der Braukunst immer näher. Mittlerweile hat
die Bielefelder Braustube neben einem fruchtigen
IPA, einem erfrischenden Saison Ale auch
ein Lager mit Hallertauer Mittelfrüh und Tettnanger
Hopfen sowie weitere interessante
Stile im Sortiment. Das Bier der Bielefelder
Brauerei gibt es unter anderem im Plan B
(Friedrich straße 65) und im Brause Syndikat
(Ellerstraße 36).
> Braustube Bielefelder Biermanufactur GbR
Wattstraße 1 a
brausteine@gmail.com
> www.braustube.diemeisterwerker.de
Bielefelder
Biersalon
Mehr als 120 Biersorten aus aller Welt, jede
mit einer eigenen Note und Geschichte – wenn
jemand ein besonderes Faible für ausgefallene
Hopfen- und Malzvarianten hat, findet er bei
Frank Loddemann ziemlich sicher den
richtigen Geschmack. In den Regalen treffen
die kreativsten Mischungen zusammen, da
steht auch mal die „Wilde Hilde“ (dunkles Bier
aus der Steinhagener Brauerei Sandforth)
neben „Onkel Herbert“ (Berliner Weiße mit
dem säuerlichen Einschlag des Rhabarbers).
Scharf, süß, herzhaft oder fruchtig? Sorten wie
„Chili Triple“, „Honey Dew“ oder „Organic
Rasp berry“ machen es möglich. Getrunken
wird das Bier passend stilvoll aus Gläsern, die
von Bier- Sommeliers entworfen worden sind.
> Bielefelder Biersalon
Rohrteichstraße 42
montags bis freitags von 11–19 Uhr
und samstags 9 –17 Uhr geöffnet
frank@bielefelder-biersalon.de
Ravensberger
Brauerei
Noch ist es ein langer Weg, den Mike Cacic
gehen muss – sein Ziel hat er dennoch klar vor
Augen: Der Bielefelder möchte sein eigenes
Bier brauen und bereits im Herbst unter die
Leute bringen. Dabei bringt sich der 27-Jährige
das Bierbrauen autodidaktisch bei: Er liest
sich das nötige Wissen an und probiert es aus.
Eine erste eigene Sorte kann er sich bereits
schon ins Glas einschenken: sein fruchtig-herbes
Premiere-Bier „Flutlicht“. Im Laufe des
Jahres will er das Bier auf den Markt bringen,
wie praktisch, dass seine Familie einen
Getränkemarkt besitzt. Den Namen seiner
künftigen Brauerei hat er auch schon: Ravensberger
Brauerei. Was dem Azubi jetzt noch
fehlt, ist Geld: Die Kosten für die Tanks, Flaschenabfüll-Anlage
und Kisten schätzt er auf
40.000 Euro. Seine Hoffnung: Crowdfunding,
bei dem Privatpersonen ein Projekt im Internet
finanziell unterstützen. Mitte Mai hat es
Cacic so auf 1.665 Euro gebracht. Der Weg ist
noch lang …
> www.bielefelder-biersalon.de > www.startnext.com/ravensbergerbrauerei
LIEBEFELD - 16 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
www.elasten.de
Unsere Haut ist wie ein maßgeschneidertes
Kleid – ein individuelles Lieblingsstück,
das wir ein Leben lang tragen. Natürlich
braucht dieses Unikat eine besondere und
individuelle Pfl ege, gerade wenn mit zunehmendem
Alter das für die Hautstruktur
so wichtige Kollagen-Gerüst schwächer
wird. Studien belegen: Das natürliche
Kollagen in ELASTEN ® (28 Trinkampullen)
wirkt von innen und am ganzen Körper.
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»ARMINE ZU
SEIN, IST EIN
STRESSTEST«
PHILIPP KREUTZER UND MICHAEL KÖNIG HABEN EIN BUCH
ÜBER IHREN VEREIN GESCHRIEBEN. ÜBER ARMINIA.
INTERVIEW: ALBERTO ALONSO MALO
FOTOS: SANDRA KREUTZER
SIEBEN MAL IN DIE BUNDESLIGA AUFGESTIEGEN, SIEBEN MAL WIEDER ABGESTIEGEN. IN DER RELEGATION 2014 GE-
GEN DARMSTADT UNTER BIS HEUTE UNERKLÄRLICHEN UMSTÄNDEN IN DIE DRITTE LIGA GESTÜRZT, EIN KNAPPES
JAHR SPÄTER IM DFB-POKAL DAS HALBFINALE ERREICHT: ARMINIA BIELEFELD IST DER FUSSBALLCLUB FÜR FORTGE-
SCHRITTENE, WEIL ER TRIUMPHE UND TRAGÖDIEN IN EINER ZUVERLÄSSIGKEIT LIEFERT WIE KAUM EIN ANDERER.
UNZÄHLIGE GESCHICHTEN UND ANEKDOTEN RUND UM DIESEN UNGEWÖHNLICHEN VEREIN, DER IN DIESEN TAGEN
SEIN 111-JÄHRIGES BESTEHEN FEIERT, VERLANGTEN GERADEZU DANACH, AUFGESCHRIEBEN ZU WERDEN. MICHAEL
KÖNIG UND PHILIPP KREUTZER HABEN ES GETAN UND »111 GRÜNDE, ARMINIA BIELEFELD ZU LIEBEN« VERFASST.
Herr König, Herr Kreutzer, Arminia hat den Klassenerhalt
diesmal recht früh sichergestellt. Sie können
mit der Zweitliga-Saison sehr zufrieden sein, oder?
Philipp Kreutzer Stimmt. Aber irgendwie fühlt sich das
auch komisch an. So früh gerettet zu sein und entspannt
zusehen zu können, wie sich andere Vereine noch
abstrampeln müssen, das kennen Arminia-Fans nicht.
Für uns ist ja eigentlich immer Drama bis zum Schluss
vorgesehen. Ulrich Zwetz von Radio Bielefeld hat den
Normalzustand bei Arminia in unserem Buch so
beschrieben: »Es ist immer spannend, es geht immer um
Leben oder Tod.«
Der Misserfolg liegt bei Arminia immer nah.
Wie viel Liebe spüren Sie da wirklich?
Michael König Wir haben für das Buch mit einem Vater
gesprochen, der seine Kinder nach dem Verein benannt
hat: Arminia und Arminius. Er sagte: »Deinen Verein
kannst du dir halt nicht aussuchen. Ich habe so viele
Aufs und Abs mitgemacht, das ist wie im richtigen
Leben. Verluste, Trennungen, aber auch überschäumende
Freude und Dinge, auf die man stolz sein kann.« Das
fasst es wohl ganz gut zusammen.
Zeichnet das den Arminia-Fan aus,
diese Leidensfähigkeit?
König Absolut. Armine zu sein, das ist ein Stresstest,
der auf die Härten des Lebens vorbereitet. Wer das
durchhält, den kann nichts mehr umwerfen.
Kreutzer: Genau das macht kollektive Gefühlsausbrü-
che wie in der vergangenen Saison im Pokal möglich,
als von der berühmten Gänsehautentzündung die Rede
war. Wenn man aus Erfahrung weiß, dass es eigentlich
doch noch immer schiefgeht, erlebt man die rar gesäten
Momente des Glücks umso intensiver.
Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Besuch
auf der Alm?
Kreutzer Das war 1984 in der Bundesliga, gegen den
HSV, 0 : 1 verloren. Viele Jahre danach habe ich irgend-
wo im Internet nachgelesen, dass Wolfgang Rolff kurz
vor Schluss das Tor zum Sieg der Hamburger erzielt hat.
Damals, als Achtjähriger, habe ich von dem Spiel nicht
viel mitbekommen. Ich stand mit meinem Vater in
Block 5, der später der neuen Osttribüne weichen
musste, und war vollkommen damit beschäftigt, mich
über die Leute um mich herum zu wundern.
Und seit dem Tag sind Sie Arminia-Fan?
Kreutzer Nein, das war wohl erst mal nur eine allge-
meine Faszination für Fußball und dafür, was
er mit Menschen macht. Arminia wurde erst ein paar
Jahre später zur Herzensangelegenheit, als ich mit
Schulfreunden mit dem Fahrrad zu den Spielen fuhr.
Wir standen hinterm Tor, neben ein paar älteren
Typen. Einer von denen hatte ein Palästinensertuch
umgebunden und wurde nur Arafat gerufen.
Arafat war meistens Bier holen, und er war herrlich
sarkastisch. Als Arminia die Aufstiegsrunde zur
zweiten Liga verdamelt hatte, war auch Arafat traurig.
Aber gesagt hat er das nicht. Er meinte nur, dann
fahren wir eben nächstes Jahr wieder nach Verl.
Das hat mir als 15-Jährigem irgendwie gefallen,
und das gefällt mir heute noch.
Und wann waren Sie zum ersten Mal im Stadion,
Herr König?
König Gegen Paderborn-Neuhaus, das muss die Saison
1994/1995 gewesen sein. Der Anfang vom Durchmarsch
in die Bundesliga, aber das ahnten wir damals
natürlich nicht.
LIEBEFELD - 19 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Bier, Bratwurst, Brezel: Was empfehlen Sie für
die Halbzeitpause?
Kreutzer Ostwestfälische Bratwurst natürlich. Schmeckt
spitze – wenn man sie endlich bekommen hat. Damals zu
Oberliga-Zeiten, als nicht viel los war im Stadion, stand
man manchmal völlig allein an der Bude. Das ist aber
auch schon das Einzige, was ich mir aus der damaligen
Zeit zurückwünsche.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Buch über
Arminia zu schreiben?
Hatten Sie Mühe, auf 111 Gründe zu kommen?
Kreutzer Überhaupt nicht. Es standen
zwischenzeitlich mal mehr als 130
auf unserer Liste, dann mussten wir
kürzen. Inzwischen sind 112 im Buch
– ein Bonusgrund anlässlich der
grandiosen Saison 2014/2015 mit
Aufstieg und DFB-Pokal-Halbfinale.
König Wir haben einen Literaturagenten kennengelernt,
der sich auf Fußballbücher spezialisiert hat.
Bayern, Dortmund, Schalke und so weiter hatte er
schon im Programm. Da haben wir gesagt: Da fehlt
der DSC. Und er fragte: wer? Dann haben wir ihm
nur mal die Geschichte von Jahrhunderttrainer
Ernst Middendorp geschickt, testweise. Schon war
er überzeugt.
Für wen ist das Buch? Für Arminia-Einsteiger?
Für erfahrene Fans?
König Für alle. Wer sich schon bestens auskennt,
der kann darin schwelgen: Die bewegte Vereinsgeschichte,
die wichtigsten Trainer, die prägenden
Spieler, die treuesten Fans, die verrücktesten
Geschichten, die Aufstiege, die Abstiege, die Erzrivalen,
die Siege gegen den FC Bayern … das steht
alles drin. Wer noch kein erfahrener Fan ist, der ist
nach der Lektüre einer.
Haben Sie einen Lieblingsgrund?
König Nicht direkt, aber auf unseren Lesungen kamen
die einzigartigen Typen sehr gut an: Dieter »Stopper«
Schulz, der Erfinder der Fluggrätsche nach Bielefelder
Art. Ansgar Brinkmann, der weiße Brasilianer. »Power-
Ernst« Middendorp, den wir in seiner Wahlheimat
Südafrika für ein Interview erreichen konnten und der
noch immer mit Arminia fiebert.
Werden Sie von ehemaligen Spielern oder Funktionären
angesprochen, nach dem Motto: Warum bin ich
nicht drin?
König Das kommt vor, und tatsächlich hätte das Buch
noch mal so dick sein können, hätten wir alle guten
Geschichten erzählen wollen. Wenn man einmal
anfängt, ist es schwer aufzuhören. Ein Alt-Armine lud
uns ein und bat uns darum, ein eigenes Buch zu
schreiben, nur über ihn. Dabei steht er sogar drin!
Zu den Personen:
Michael König (links), geboren 1983, schreibt in
München für die Süddeutsche Zeitung und führt
Arminia als Beleg dafür an, dass es seine Heimat
wirklich gibt.
Philipp Kreutzer (rechts), geboren 1975, schoss sein
erstes Eigentor auf Oerlinghausener Asche. Später
Anfragen von Arminia, allerdings für die zweite
Mannschaft. Dann eben Germanistik-Studium. Heute
Redakteur. Und noch immer hüftsteifer Abwehrspieler.
LIEBEFELD - 20 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Herr Kreutzer, Sie wohnen in der Nähe der Alm. Ein
Stadion mitten im Viertel – Fluch oder Segen?
Kreutzer Ich lebe gerne im Westen, und das hat
natür lich auch damit zu tun, dass Arminia und die
Alm zu diesem Viertel gehören. Hier zu leben ist nicht
nur praktisch, weil ich in ein paar Minuten zu Fuß im
Stadion bin. Ich mag auch die Atmosphäre, wenn ich
mich vor dem Spiel mit Freunden auf dem Siggi treffe.
Dass ich bei Heim spielen meistens keinen Parkplatz
direkt vor der Haustür finde, nehme ich dafür gerne in
Kauf.
Und das schönste?
König Gar nicht so leicht. Das
gewonnene Elfmeterschießen
gegen Gladbach im DFB-
Pokal-Viertelfinale 2015
war natürlich fantastisch ...
Was ist das Besondere an diesem Flair?
Kreutzer An Spieltagen kann man die Vorfreude und die
Spannung spüren. Das merkt man, wenn man auf die
Straße geht. Da sind viel mehr Leute unterwegs als sonst,
viele mit Trikot oder Schal. Manche lächeln einander
wissend an, und manche von ihnen sprechen sogar
plötzlich miteinander, obwohl sie einander gar nicht
kennen. Und das mitten in Ostwestfalen!
Kreutzer … der 3 : 1-Heimsieg gegen die Bayern im Februar
2005 bei abgeschalteter Rasenheizung hatte aber auch
was. Ich saß im #Stolander , der Kneipe an der Alfred-Bozi-
Straße, weil ich keine Karte bekommen hatte – im Gegensatz
zu Karl, dem Wirt. Der stürmte schon eine Viertelstunde
nach Abpfiff mit eingeschneiter Pudelmütze zurück in seine
brodelnde Kneipe, stellte das Fahrrad auf dem Flur ab,
zapfte sofort an und brüllte ein donnerndes »Schweine-
Bayern!« durch den Saal. Wunderbar! h
Mitte der 90er Jahre strebte der damalige Manager
Rüdiger Lamm den Bau eines neuen Stadions an, auf
der grünen Wiese. Was hätte das für Arminia bedeutet?
König Schwer zu sagen, aber vermutlich nichts Gutes.
Die Alm ist einfach Teil dieses Vereins. Außerdem hatte
Lamm angeblich Tribünen für 50.000 Zuschauer
eingeplant. Und er wollte wohl auch den Rasen lila
färben lassen, als Werbemaßnahme für einen Schokoladenhersteller.
Darauf haben wir gut verzichten können.
HASHTAGS
#Stolander
Arminias gastronomisches
Traditionsstübchen
Das Stolander ist die zeitlose
Fußballkneipe in Bielefeld-
Mitte mit einem Urgestein als
Wirt.
Alfred-Bozi-Straße 9
33602 Bielefeld
0521 123304
> www.stolander.de
Herr König, ein Ostwestfale in Bayern,
wie fühlt sich das an?
DRITTE AUFLAGE MIT
BONUSGRUND
König Ich bin in München umgeben von 1860-Fans,
die mir ihr Leid klagen. Manchmal halte ich mit der
DSC-Vereins geschichte dagegen. Da sind sie dann
schnell ruhig und zeigen Respekt für das, was man
als Armine schon alles durchgemacht hat.
Ihr schlimmstes Erlebnis mit Arminia?
Kreutzer Die verlorene Relegation gegen Darmstadt
2014 ist noch sehr präsent. Man hatte vorher ja schon
einiges mitgemacht, aber das entscheidende Gegentor
in der 122. Minute hat alles getoppt. Auf so brutale Weise
abzusteigen, das kann wohl nur Arminia.
»111 Gründe, Arminia
Bielefeld zu lieben. Eine
Liebeserklärung an den
großartigsten Fußballverein
der Welt« von Michael König
und Philipp Kreutzer ist im
Verlag Schwarzkopf &
Schwarzkopf erschienen.
Inzwischen liegt die dritte
Auflage vor – inklusive eines
112. Grundes zur Saison 2014/2015 mit Wiederaufstieg
und Pokalsensationen. Das Taschenbuch hat rund 300
Seiten und kostet 9,95 Euro. ISBN: 978-3-86265-415-4.
Foto: Bildgefährten.de
LICHTBLICK
Wer und was steckt hinter der
Momentaufnahme auf Seite 22/23?
VERLIEBTE HUNDE
VOR DER RAVENSBERGER SPINNEREI
Mein Name ist Antje und ich bin Teil der Bildgefährten. Ich liebe es, nicht nur besondere
Momente mit der Kamera einzufangen, sondern damit auch Dinge sichtbar zu machen, die
sonst in der Schnelligkeit des Augenblicks gar nicht so bewusst und intensiv wahrgenommen
worden wären. Die Inspiration für dieses Liebefeld-Bild war das »Susi und Strolch«-Motiv,
natürlich mit Bielefeld- Bezug. Da die beiden Hunde allerdings – im Gegensatz zu unseren
Paaren – wenig dafür zu begeistern waren, sich verliebt anzugucken, stehen in der eigentlichen
Aufnahme Herrchen und Frauchen daneben und halten Leckerchen über die Nase.
UND JETZT SIND SIE DRAN: WIR WOLLEN IHRE LICHTBLICKE!
Ein zufälliger Augenblick, eine künstlerische Eingebung: Wenn Ihnen in oder rund
um Bielefeld ein knalliges Motiv vor die Linse hüpft: draufdrücken, abschießen,
abschicken – per Mail an uns. Unsere Liebefeld-Fotojury entscheidet, welches Foto
es in der kommenden Ausgabe auf die Lichtblick-Doppelseite schafft. h
Auf den Gewinner warten neben der zehntausendfachen Veröffentlichung
des eingesendeten Fotos zwei Flaschen »Gin Lossie«
in den Geschmacksrichtungen Heidelbeere und Botanischer Garten.
Foto bis 15.08.2016 (min. 5 MB) senden an: redaktion@liebefeld-liest.de, Stichwort »Lichtblick«
BIELEFELD AUF
EINEM KLICK
»Heimspiel: Eine Metropole
im Nirgendwo«
heißt die Stadtreportage von Autor,
Journalist und Fotograf Robert B.
Fishman. Ein Rundum-Schlaglicht auf
Bielefeld und darauf, was Bielefeld
zu bieten hat. Ecken und Kanten,
Sehenswürdigkeiten und Skurrilitäten,
Galerien, Naturidylle und
kunstvolle Plätze, Veranstaltungen
und Events – kurzweilig und
komprimiert als Blog-Beitrag
zusammengefasst. Garniert ist
das kleine Online-Sahnestück
mit knackigen Bildern. h
> ecomedia.info/heimspielmetropole-im-nirgendwo
UNTERSCHÄTZTE TIERE IN OLDERDISSEN
450 Tiere, 90 verschiedene Arten auf 16 Hektar – der
Heimat-Tierpark Olderdissen lockt jedes Jahr hunderttausende
von Besuchern an. Der Park hat natürlich seine »Stars«,
wie die Bären Alma und Max, den urigen Keiler Karlchen oder
die Wölfe Aik und Rieke. Was aber ist mit den Olderdissener
Tieren, die weniger im Rampenlicht stehen? Wir finden, es
hat sich ausgedisst, und geben den Underdogs eine eigene
Rubrik: Olderdissens unterschätzte Tiere.
HEUTE DIE AFRIKANISCHE ZWERGZIEGE
Mit gedrungenem Rumpf, kurzen Beinen, breitem Kopf,
aufrecht stehenden Ohren und krumm gehörnt steht sie da:
Nun gut, die Afrikanische Zwergziege scheint auf den ersten
Blick kein Wunderwerk der Natur zu sein. Die ursprünglich
vermutlich aus Asien stammenden Zwergziegen (daher
»afrikanisch«!) werden circa vierzig bis fünfzig Zentimeter
groß, eine ausgewachsene Ziege wiegt etwa zwanzig bis
dreißig Kilogramm. Aber, aber! Bunt-variantenreich ist sie
dafür: Es gibt sie in den Farbschlägen braun, grau, weiß und
schwarz, die meisten Tiere haben ein geschecktes Fell. h
LIEBEFELD - 24 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
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ZU HAUS’ BEI
TAT
ORT
REI
NI
GER
KLAUS
STUCKENBRÖKER
INTERVIEW: REBECCA SCHIRGE
FOTOS: MICHAEL ADAMSKI
ZUM VIERTEN MAL VERHEIRATET, FÜNFFACHER VATER – KLAUS
STUCKENBRÖKER IST ALLES ANDERE ALS KONVENTIONELL. DER
HAUPTBERUFLICHE GEBÄUDEREINIGER TRITT REGELMÄSSIG ALS
»DER TATORTREINIGER« AUF, SEHR ZUR FREUDE SEINER FANS.
UND DAVON HAT DER 66-JÄHRIGE VIELE. WIR DURFTEN IHN IN
SEINEM HAUS AM SIGGI BESUCHEN – UND DAS IST MINDESTENS
GENAUSO ABGEFAHREN WIE ER SELBST.
LIEBEFELD - 27 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Wie lange lebst du schon in Bielefeld?
Klaus Stuckenbröker
Seit 66 Jahren, also mein ganzes Leben,
denn ich bin auch hier geboren. Seit 35
Jahren wohne ich am Siggi und ich bin
glücklich hier.
Dein Lieblingsort in der Stadt?
Klaus Stuckenbröker: Ganz klar – der Siggi! Ich mag außerdem die Nähe zum Wald, von hier ist man in fünf Minuten
dort. Früher bin ich da oft mit unserem Hund spazieren gegangen, das war echt schön. Vielleicht holen wir uns bald
wieder einen Hund.
Wie kam es zu deinen Auftritten als »Der Tatortreiniger«?
Meine Frau Insa ist Schauspielerin und tritt regelmäßig im Movement-Theater auf. Sie hat
mich dazu gebracht, es auch mal mit der Schauspielerei zu probieren. Meine erste Rolle
war allerdings ein Mafiaboss namens Salvatore Mascarpone. (Klaus zeigt mir auf
seinem Handy ein Foto von seinem Auftritt, auf dem er wirklich mafiös aussieht).
Woher hattest du das geniale Outfit dafür?
Die Teile habe ich fast alle in der Brockensammlung in Bethel gekauft.
Okay, und wie wurde aus »Salvatore Mascarpone« »Schotty, der Tatortreiniger«?
Insa und ich haben den »Tatortreiniger« zusammen im NDR gesehen und Insa meinte
»Das bist voll du!« So kamen wir auf die Idee, das einfach mal nachzuspielen. Sechs Wochen
haben wir gebraucht, bis wir den Text der Folge auswendig gelernt hatten. Wir lieben die
Serie, Bjarne Mädel spielt einfach genial! Ich fand ihn schon bei »Stromberg« und »Mord
mit Aussicht« toll. Am besten hat mir einmal sein Spruch gefallen: »Da habe ich ’ne
Putzblockade.« (lacht)
LIEBEFELD - 28 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Hast du ihn schon einmal persönlich getroffen
oder weiß er vielleicht sogar von deinem
Hobby?
Nein. (lacht) »Aber ich habe überlegt, ob ich
ihm mal schreibe«, sagt Insa Stuckenbröker,
die nebenan mit Klausi, dem gemeinsamen
Kind, spielt. (Anmerkung der Redaktion:
Klaus Stuckenbröker ist frischgebackener
Vater, sein jüngster Sohn heißt Klausi.)
Du arbeitest hauptberuflich als Gebäudereiniger.
Schüttelst du den Kopf, wenn du
siehst, wie der echte Serientatortreiniger
Flecken entfernt?
Nein, das ist das Leben.
Wie oft trittst du als Tatortreiniger auf?
Bevor Klausi auf die Welt kam, war es drei- bis
viermal im Jahr, jetzt ist es ruhiger geworden.
Den »Tatortreiniger« führst du ja hier bei euch zu Hause
auf, wie viele Gäste kommen da so?
Einige, bei unserem ersten Auftritt waren es so 80 bis 90.
Wow, und die können dann eine kleine Spende geben?
Ja, genau. Siehst du den großen Mülleimer da hinten?
Der ist für die Spenden. Meistens kommen wir so bei
plus/minus null raus. Wir versorgen die Gäste hier ja
auch mit Getränken und Häppchen.
Wie erfahren Interessierte, wann der nächste Auftritt
von dir stattfindet?
Das ist meist Mund-zu-Mund-Propaganda, manchmal
läuft es auch über WhatsApp.
Würdest du deinen Beruf gegen die Schauspielerei
tauschen?
Auf keinen Fall. Man muss schon im Beruf so viel
schauspielern, das reicht!
Welche Folge vom »Tatortreiniger« würdest
du besonders gerne mal nachspielen?
Die erste mit der
Prostituierten, da,
wo sie sich immer
gegenseitig sagen,
warum sie den Job
des anderen nicht
machen könnten.
LIEBEFELD - 30 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Hast du schon mal einen echten Tatort gereinigt?
Ich glaube nein … (überlegt) Daran würde ich mich
erinnern. Aber einmal wurde ich angerufen und sollte an
der Gadderbaumer Straße einen Fleck entfernen. Keiner
sagte mir, dass es sich um Blut handelt. Ein Mann war
durchs Spitzdach eines Gebäudes gestürzt und tödlich
verunglückt. Auf dem Boden war ein Riesen-Blutfleck.
Du als Profi: Wie bekommst du Blut am besten weg?
Mit Wasser. Wenn es getrocknet und dick genug ist,
dann mit dem Spachtel.
Ist dir Sauberkeit bei dir zu Hause besonders wichtig?
Nein. Wenn ich nichts mehr sehen kann, dann putze ich
die Fenster.
Ist Bielefeld eine saubere Stadt?
In Bielefeld ist es nur dort sauber, wo Privatleute
sich drum kümmern. Letztens habe ich vor der
Oetkerhalle den Fahrstuhl genommen, das ist ein
richtiges Drecksloch. Und das vor einem repräsentativen
Gebäude wie der Oetkerhalle …
Und wenn du in Restaurants und Bars unterwegs bist,
was stört dich da?
Wenn ich irgendwo in der Gaststätte auf der Toilette
sitze und überlege, ob ich hier nicht gesund wieder
runterkomme, geht das gar nicht!
Kochst du lieber zu Hause?
Nein. Kochen im privaten Bereich wird überbewertet, ich
gehe lieber zum #Koch ! (lacht)
Damit meinst du das Restaurant am Siggi?!
Genau.
Wo bist du sonst noch gerne unterwegs?
Montags bin ich immer mit Klausi im #Desperados und
treffe mich mit einer Clique, da sind auch noch einige
andere Kids. Außerdem gehen wir gerne in der
#Röstwerkstatt Kaffee trinken.
Ich habe selten ein Haus gesehen,
das so außergewöhnlich eingerichtet
ist. Ist das alles dein Werk?
Ja, ich habe immer allerlei Ideen.
Schau, alles, was hier ums Haus
herum und im Haus grün ist, habe
ich gepflanzt. (Klaus zeigt auf die
Bäume, die sein Haus umgeben,
und all die Pflanzen, die sich wie ein
grüner Faden durch sein gesamtes
Anwesen schlängeln.) Und siehst du
das CD-Regal hinter dir an der
Wand? Ich habe einfach einen alten
Wagen abgeschnitten und zum
CD-Träger umgebaut.
Und die anderen Möbel?
Die kaufe ich meistens bei
#Tick und meine Bilder sind
von #FrankHerzog . Er hat
mir auch damals den Tipp
gegeben: »Kauf keine billigen
Möbel. Setz lieber erst mal ein
paar Leute auf Orangenkisten,
aber kauf niemals billige
Möbel.« Daran habe
ich mich bis heute
gehalten.
Was ist mit den Schiffsrohren an
der Treppe und dem Lenkrad
auf der Dachterrasse?
Die sind vom Hamburger Hafen.
Wenn ich irgendwo was sehe, das
mir gefällt, rufe ich an und frage,
ob ich es haben kann.
Hast du weitere Interieurprojekte?
Ja, nebenan im Raum ist ein
Schwimmbad, das stillgelegt ist.
Das will ich wieder in Betrieb
nehmen. Ich liebe den Geruch von
Chlor. h
HASHTAGS
#Koch
So schmeckt frisch
Detailverliebt, atmosphärisch, herzhaftes
Bio-Bier und schmackhaftes Bio-Fleisch
und sowieso – alles frisch zubereitet.
So schmeckt es am Siggi.
Rolandstraße 15 · 33615 Bielefeld
0521 132313 · essen@derkoch.de
> www.derkoch.de
#Desperado
Hier läuft’s rund
Die Kultkneipe an der Vier-Kneipen-
Kreuzung. Nach Fußballspielen der
Arminia eine der ersten Anlaufstellen
zum Feiern.
Arndtstraße 20 · 33615 Bielefeld
0521 3299582
mike.rueschoff@googlemail.com
> www.desperado-bielefeld.de
#Röstwerkstadt
Koffein vom Feinsten
Das Kultgetränk als Lebensphilosophie – Kaffee
schmeckt hier irgendwie ein Tröpfchen edler.
Weststraße 62 · 33615 Bielefeld
0521 55731104 · info@dieroestwerkstadt.de
> www.dieroestwerkstadt.de
#Tick
Einrichten mit Kultur Coole Designs, hochwertige
Möbel, durchdachte Innenarchitektur.
Gadderbaumer Straße 14 · 33602 Bielefeld
0521 96565-0 · info@tick-moebel.de
> www.tick-moebel.de
#FrankHerzog
Maler, Bildhauer, Zeichner
Mittelstraße 9 · 57612 Eichelhardt (Westerwald)
02681 981331 · mail@frank-herzog.com
> www.frank-herzog.com
LIEBEFELD - 33 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
NIX VERPASSEN,
COUCH-POTATO!
TERMIN-HIGHLIGHTS
[ JUNI BIS AUGUST ]
〉
Foto: Bielefeld Marketing GmbH
Was ist los in Bielefeld und Umgebung? Eine
ganze Menge – auf jeden Fall so viel, dass
alle Veranstaltungen nicht auf eine Seite
Papier passen. Hier gibt es nur einige kleine
Schmankerl – das große Futter – Konzerte,
Sportereignisse, Kulturelles, Familienspaß
und vieles mehr – wartet heiß gekocht und
konzentriert im Netz, zum Beispiel hier:
> www.bielefeld.jetzt
> www.bielefelds-westliche.de
> www.facebook.com/liebefeld
Abendmarkt
Wann? Mitte Mai bis Oktober
(Marktstände 16 – 20 Uhr, Gastronomie bis
21 Uhr. In Sommermonaten regelmäßig kleine
Live-Konzerte ab 19 Uhr.)
Wo? Klosterplatz, Bielefelder Altstadt
Entspannt Einkaufen nach Feierabend –
und dabei Altstadt-Flair genießen: der
Abendmarkt hat seit Mai wieder seine
Stände geöffnet. Obst und Gemüse, Wurst-
und Fleischwaren, frischer Fisch, Blumen,
Pasta-, Kaffee- und weitere Feinkostspe-
zialitäten gibt es hier zu kaufen, regionale
Leckerbissen zu probieren. Und zwischendurch
immer wieder Musikeinlagen zu
hören. Das ist Bielefelds Markt mit
Event-Charakter.
Nachtreise 14
Wann? 11. Juni, 17:30 Uhr
Wo? Diverse Theater in Bielefeld
Kostet? Tourticket 24 Euro (ermäßigt 18 Euro)
Eine Nachtreise durch die Bielefelder Theaterszene:
Unter kundiger Reiseleitung zu
Fuß oder mit Bus und Bahn geht es von
Spielort zu Spielort – eine Abenteuertour
mit Kult(ur)charakter, auf der neun Freie
Theater in Bielefeld ihre Spielstätten öffnen
und Ausschnitte aus aktuellen Inszenie-
rungen präsentieren. Das Publikum hat die
Wahl zwischen drei Touren.
> www.freie-theater-bielefeld.de
Campus Festival Bielefeld '16
Wann? 23. Juni, 16 Uhr
Wo? Campus Bielefeld
Kostet? 19 bis 25 Euro
Nach einer ausverkauften Premiere im
letzten Jahr steigt die zweite Ausgabe des
CAMPUS FESTIVAL Bielefeld. Outdoor- und
Indoorbühnen verwandeln den Campus Bielefeld
auch 2016 in ein Festivalgelände! Mit
dabei: Sportfreunde Stiller, Bosse, Frittenbude,
Moop Mama und viele mehr.
> www.campusfestival-bielefeld.de
20. Bethel athletics
Wann? 02. Juli, 10 – 18 Uhr
Wo? Sportplatz Gadderbaum
Kostet? 10 Euro
Von Boule bis Fußball und Judo, Streetball
bis Tischtennis und Leichtathletik: Die
20. Bethel athletics bieten aktiven und breitensportlich
interessierten Menschen jeden
Alters mit und ohne Behinderung eine tolle
Wettkampfatmosphäre. Das Programm der
Bethel athletics wird ergänzt durch Aktionen,
Präsentationen und Informationen von
Bielefelder Sportvereinen und der Universität
Bielefeld.
> www.bethel-athletics.de
Mittelalterliches Burg-Spektakulum
Wann? 29. – 31. Juli
Wo? Sparrenburg, Am Sparrenberg
Kostet? Tagesticket 6 Euro (ermäßigt 4 Euro)
Vom 29. bis 31. Juli nehmen Ritter, Knechte,
holde Damen und allerlei andere Gestalten
die Besucher der Sparrenburg mit auf eine
Zeitreise ins Mittelalter. Auf zwei Bühnen
und zahlreichen Aktionsflächen wird ge-
gaukelt, gefeiert, gefalknert, jongliert,
geritten und verzaubert ...
> www.bielefeld.de/sparrenburgfest
Bielefeld City Jam
Wann? 06. – 07. August
Wo? Kesselbrink 1
Kostet? Nichts
Seit 2003 reist die deutsche BMX-Elite nach
Ostwestfalen: Der Bielefeld City Jam hat
sich über die Jahre zu einer festen Größe innerhalb
der Szene etabliert – der Neubau
der Skate-Anlage im Kesselbrink-Park hat
das Event noch einmal gepusht, mittlerweile
weckt der City Jam auch das Interesse
von europäischen Spitzenfahrern. Aber
nicht nur eingefleischte BMX-Fans kommen
auf ihre Kosten: Die Szene-Sportveranstaltung
bietet auch Familien eine Menge
Abwechslung.
> www.bcjam.de
Foto: Sven Köllmann
LIEBEFELD - 34 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
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Kataloge und Preislisten
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Es l(i)ebt sich
in Bielefeld
EINE MARKE IST DER INBEGRIFF FÜR EINE STADT MIT GANZ VIEL HERZ GEWORDEN:
LIEBEFELD. Dieser Tag beginnt wie jeder andere in und um Bielefeld. Auf den Straßen
herrscht quirliges Berufstreiben, Menschen sind unterwegs, die das Wirtschaftszentrum
Ostwestfalen-Lippes anpeilen. Und wer in die Stadt hineinfährt, wird von einem Bielefeld-
Ortsschild begrüßt. Gähn. Unspannend. Ganz normal, wie jeden Morgen halt.
LIEBEFELD - 36 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
TEXT: ALBERTO ALONSO MALO
FOTOS: LIEBEFELD
gut
Stopp mal bitte,
wie jeden Morgen?
Rückwärtsgang einlegen.
Nein, irgendetwas ist anders.
Die meisten Autofahrer vermuteten an
jenem 1. April 2014 einfach noch nicht
wach zu sein – es sei noch zu früh, als
dass sie ihre Umgebung begreifen
könnten: Wie sonst sollten sie da wohl
den Namen »Liebefeld« auf dem
Ortsschild gelesen haben? Die vermeintliche
Täuschung entpuppte sich bei
genauerem Hinsehen allerdings als ein
realer, richtig guter und aus Sicht von
Werbeprofis ziemlich effektiver Aprilscherz.
Liebefeld war geboren. Ein
kreativer Einfall, aus dem zwei Jahre
danach eine erfolgreiche Marke
gewachsen ist, die Bielefeld, oftmals als
»graue Maus« verschrien, einen bunten
Farbtupfer schenkt. Geht es nach
Liebefeld-Miterfinder Ole Möhlenkamp,
hat seine Stadt ohnehin viel mehr Liebe
verdient!
»Mit dieser Aktion wollten wir das Image
Bielefelds positiv aufladen. Denn
Bielefeld hat definitiv alles, um innig
geliebt zu werden. Das Anagramm
»Liebefeld« soll die Stadt sinnbildlich
nach vorne tragen, mit Herz und
Leidenschaft. Damit wollen wir ein
Plädoyer für die #schönenEcken
halten, die es hier gibt. Und für den
Schlag Mensch – typisch ostwestfälisch,
heimatverbunden, zurückhaltend und mit
einem Drang zum Unterstatement.
Aber immer herzlich und offen, wenn
das Eis einmal auftaut. Und es sollte
der emotionale Gegenpart sein zu
dem Running Gag, den wir gar nicht
mehr hören können: dass es Bielefeld
nicht gibt.«
ES KLINGELT AN DER
REZEPTION
Ole Möhlenkamp ist einer von insgesamt vier
Gesichtern, die hinter »Liebefeld« stehen.
Genauso wie seine Mitstreiter Wögen N. Tadsen
und Stefan Grunert ist der 34-Jährige als
Oldenburger zwar »nur« zugezogen, aber ein
umso leidenschaftlicherer Bielefeld-Verfechter.
Gemeinsam mit dem Vierten im Bunde – dem
gebürtigen Bielefelder Jan Assion – haben sie
den Kunstnamen als geschützte Wortmarke
beim Deutschen Patent- und Markenamt
eintragen lassen. Ein heller Geistesblitz oder
das Ergebnis einer geselligen Runde, in der viel
Bier floss?
»Eher ein Zufall, der uns gedanklich nicht mehr
losgelassen hat. Während eines Hotelbesuchs
in Hamburg hatte ich den obligatorischen
Meldezettel an der Rezeption ausgefüllt. Als
die Rezeptionistin den Ort Bielefeld las, sagte
sie mit unnachahmlicher Betonung: »Oh, aus
Liebefeld!« Dieses Wortspiel ging mir das ganze
Wochenende nicht mehr aus dem Kopf, ich
spürte, dass Liebefeld Potenzial in sich trug.
Daraus konnte man was machen. Wögen habe
ich bei meiner Rückkehr aus Hamburg gleich
mit der Idee infiziert.«
Die »Liebefelder« (von links): Jan Assion, Ole Möhlenkamp, Wögen N. Tadsen, Stefan Grunert
Knast oder Gloria
So sehr, dass das Duo eine ungewöhnliche
Aktion plante: die spektakuläre Nacht-und-
Nebel-Ortsschildüberklebung. Dass sie damit
aber gleich so durchstarten würden, hätten
beide nicht gedacht. Ganz im Gegenteil: Die
Gefahr, dass die Marketingaktion aus der
Rubrik »Guerilla« auch nach hinten hätte
losgehen können, war dem Liebefelder-Team
bewusst.
»In erster Linie hatten wir vor den juristischen
Folgen Bedenken. Im Vorfeld listete uns ein
Anwalt 16 Seiten auf, welche Straftatbestände
sich ergeben könnten – von Urkundenfälschung
bis zu Sachbeschädigung. Er riet uns davon ab.
Da mussten wir schon einmal kurz schlucken,
ob wir das Ding wirklich durchziehen sollen.
Letztendlich sind wir das Risiko eingegangen
und mit Warnweste und Leiter nachts losgezogen.
Gemeinsam mit einigen Freunden haben
Wögen und ich 18 Ortsschilder mit statisch
haftenden Liebefeld-Aufklebern überklebt –
um nichts zu beschädigen. Danach hieß es,
erst einmal abzuwarten was passiert – wir
waren auf die Reaktionen gespannt und hielten
uns für alle Fälle inkognito im Hintergrund.
Rückblickend waren es wirklich sehr aufregende
Stunden.«
Das Risiko hat sich gelohnt – mit einem Echo,
dass die Liebefelder so nicht erwartet hatten.
Bereits am Morgen danach gab es Liebefeld-
Aufrufe im Radio, die kurz zuvor eingerichtete
Fan-Seite auf #Facebook spülte innerhalb
kürzester Zeit 2.000 neue Anhänger an.
Freunde und Bekannte, die wussten, wer
dahintersteckt, gratulierten reihenweise, das
Handy stand nicht mehr still. Das Medieninteresse
war groß, die Resonanz von allen Seiten
durchweg positiv. Liebefeld klang nach was –
vor allem stiftete es unter den Einheimischen
Identifikation und Verbundenheit. Die Bielefelder
wollten mehr davon!
LIEBEFELD - 38 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
EINMAL
BIELEFELD
WELTWEIT,
BITTE!
»Wir waren selber über die erfreuliche Entwicklung
überrascht. Aber noch viel mehr freuen wir uns, dass
es nicht bei einem einmaligen Leuchtfeuer geblieben ist.
Dass wir nach der Aktion in Bielefeld auf Jan und Stefan
gestoßen sind, die im Zuge einer Projektarbeit an der
Bielefelder Uni an einer Fake-Doku arbeiteten, in der
es um Liebefelder Biobauern ging, machte die Sache
rund. Das passte von Anfang an zwischen uns.«
HASHTAGS
#schönenEcken
DEN WESTEN TESTEN
Wenn Ole Möhlenkamp aus der Haustür tritt und in Bielefeld
loszieht, kommt er nicht weit: Der Stadtteil im Westen – rund
um den »Siggi« – hat es ihm angetan. Umrahmt von einer urigen
Altbaukulisse vermischen sich hier frische Studenten mit denen, die
gerne noch in alten Studentenzeiten schwelgen. Jung, bunt, alternativ
geht es zu. »Tolle Gastronomie und immer gut dafür, um sich mit
Freunden auf ein Bierchen zu treffen«, lautet Oles knappes Urteil.
Übrigens: Im Sommer führt bei ihm kein Weg vorbei am Garten Eis
Cafe in der Teutoburger Straße 45. Hier gibt es unter anderem seit
mehr als 50 Jahren Eis aus zu 100 % eigener Herstellung – und ganz
sicher mit 0 % Stadtlärm.
> www.bielefeld.jetzt/tipp/siegfriedplatz
> www.garten-eis-cafe.de
Die vier verstanden sich so gut, dass sie das gemeinsame
Ziel formulierten, mit der Marke Liebefeld alternatives
Stadtmarketing »nach innen« zu betreiben. Um
vor allem die Bielefelder selbst davon zu überzeugen,
dass ihre Stadt mehr zu bieten hat als das bundesweit
vorherrschende grau-triste Image – dass sie bunt und
lebendig ist.
»Das Licht strahlt seit zwei Jahren weiter in alle Richtungen
aus. Liebefeld trägt dazu bei, dass unsere Stadt positiv ins
Gedächtnis der Menschen gerufen wird. Damals fingen wir
an, erste identitätsstiftende Produkte mit dem Liebefeld-
Logo zu entwickeln und zu produzieren, mittlerweile bauen
wir unsere #Produktpalette regelmäßig mit neuen Ideen
aus. Wir liefern sogar europaweit aus – Exil-Bielefelder
bestellen T-Shirts, Jutebeutel und Postkarten, die Liebefeld in
die Welt tragen. Und wir sind mit unseren Ideen noch nicht
am Ende. Dieses Liebefeld-Magazin ist zum Beispiel ein
weiterer Schritt, den Namen zu etablieren und einem breiten
Publikum Bielefelds schöne, kreative, lebendige Seiten
vorzustellen. Geplant sind auch Veranstaltungen, zum
Beispiel »Liebefeld live« – ein Konzept, bei dem wir kulturelle
Events mit Einkaufserlebnissen verbinden und damit die
Attraktivität des städtischen Einzelhandels steigern wollen.«
Der 1. April 2014 begann tatsächlich so wie jeder andere
Morgen in Bielefeld: aufgeweckt, freundlich, lebendig. So
wie die Stadt nun einmal ist. Nur seit jenem Tag mit einem
Farbtupfer mehr. h
#Facebook
FREUNDCHEN: JETZT ABER MAL ZACKIG FREUNDE WERDEN!
Oder gleich live vor Ort hallo sagen. Es ist noch ein bisschen hin,
aber schon einmal fett im Kalender eintragen: jedes Jahr ist Liebefeld
mit einem Stand auf den Weihnachtsmärkten am Siggi (Samstag,
26. November 2016 ) und dem Winzerzauber in Jöllenbeck.
> www.facebook.com/liebefeld
#Produktpalette
LIEBEFELD SATT!
Aus einem einfachen Buchstabendreher wurde eine Bewegung. Eine
Bewegung derer, die sich in Bielefeld pudelwohl fühlen, die all die
liebenswerten Ecken (und Kanten) ihrer Stadt kennen, die sich in der
Innenstadt genauso zu Hause fühlen wie im grünen Teuto und die kein
Blatt vor den Mund nehmen, wenn sie gefragt werden, wo sie her-
– äh – wechkommen! Liebefeld halt! Dieses Gefühl möchte Liebefeld
mit schönen, ansprechenden, authentischen und individuellen
Produkten unterstützen.
Liebefeld-Laden:
siehe Seite 40.
PRODUKTE MIT
VIEL LIEBEFELD!
JUTEBEUTEL
Ihr habt entschieden! Immer wieder habt ihr uns gefragt und gefordert:
Gibt es auch ein anderes Liebefeld-Motiv? Habt ihr auch andere Farben?
Beide Fragen können wir jetzt mit einem klaren »Ja« beantworten.
Selbstverständlich! Pünktlich mit Erscheinen dieses Magazins haben wir
uns eurer Wünsche angenommen. Unser neues Motiv gibt es in drei Farb -
varianten. Selbstverständlich produziert in Bielefeld. Ab sofort findet ihr
unsere Standardtaschen in Natur und Grau, jeweils schwarz bedruckt und
natürlich mit langen Henkeln sowie Taschen in der limitierten Sonderfarbe
Rot, naturfarben bedruckt, bei uns im #Laden . Zur Wintersaison planen wir
dann eine neue Farbe, die das Rot ersetzen wird.
Unsere Jutebeutel sind allesamt aus 100 % Baumwolle und waren
ursprünglich eine Schnapsidee im Rahmen eines #UnifilmProjekt s.
Und auch da habt ihr uns schon gefragt und gefordert. Genau genommen
liegt es also an euch, dass wir überhaupt Jutebeutel im Angebot haben. ;)
Fragt und fordert uns also bitte jederzeit mit euren Ideen und Anregungen!
JUTERUCKSÄCKE
Alt trifft Neu! Die runde Sparrenburg, naturfarben auf Juterucksäcke aus
100 % Baumwolle gedruckt: Lange habt ihr sie vermisst. Endlich gibt es sie
wieder! Und das auch gleich in der umgekehrten Variante Schwarz auf Natur.
Etwas übereifrig haben wir zudem ein weiteres Motiv ins Rennen gebracht,
so dass ihr unsere Liebefeld-Pflanze jetzt auch in beiden Farbkombinationen
im #Laden findet.
Außerdem hat uns unser ökologisches Selbstverständnis gepackt, so dass es
jetzt auch eine Kleinauflage robusterer Rucksäcke aus 100 % Bio-Baumwolle
(Control-Union-zertifiziert) gibt. Diese sind exklusiv erhältlich bei USED.
HASHTAGS
#Laden
Noch gibt es kein Liebefeld-Ladengeschäft,
aber (fast) das gesamte Sortiment findet ihr online
unter www.liebefeld-laden.de. Außerdem findet
ihr eure Liebefeld-Produkte bei USED (Obernstraße 29A)
und im Arminia-Fanshop auf der Alm.
#UnifilmProjekt
Im Rahmen des Seminars »Campus TV« ist ein Film
über eine »Biobewegung Liebefeld« entstanden, die die
Bielefelder Mensa erobert:
www.youtube.com/watch?v=9oOFFF9mKE4
Zu den Filmrequisiten gehörten Einzelanfertigungen der
bekannten Liebefeld-Jutebeutel, seitdem sind sie in aller
Hände.
LIEBEFELD - 40 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
KIRCHNER
KUM
Definition:
die, KIRCHNER
Kommunikation und Marketing GmbH.
Anhäufung von
Sp zialist n, Exp rt n,
Fachkräft n, Routini rs,
Fr ig ist rn, Könn rn,
Ass n, L ucht n, Tal n-
t n, Koryphä n … mach n
wir s kurz: G ballt
Komp t nz auf all n
Kommunikations- und
Mark tingkanäl n,
um für Unt rn hm n
M hrw rt zu schaff n
und Marktvort il zu
g n ri r n. B vorzugt
in d n B r ich n:
DESIGN
DIGITAL
CONTENT MARKETING
3D/FOTOGRAFIE
WWW.KIRCHNER-KUM.DE
Mit einer Hand
lässt sich kein Knoten knüpfen
So sagt man in der Mongolei. Wir sagen: Vermuckt nomma, da hat der Mongole aber recht!
Wir sehen dieses Liebefeld-Magazin als Gemeinschaftsprojekt, jeder Kopf hat seinen Teil zum Gelingen
dieser Premiere-Ausgabe beigetragen. Unsere Teamaufstellung für 01/2016:
Ole Möhlenkamp
Liebefeld
»Sag’ doch, dass Du Ideen brauchst!«
Rebecca Schirge
Gastautorin
»Ich mach’ mir die Welt
Widdewidde wie sie mir gefällt.«
Stefan
Grunert
Liebefeld
»Interview?
Mach ich!«
Uwe Burmeister
Chefgrafiker
»Lieber hässlich
als unsichtbar«
Jan Assion
Liebefeld/Fotografie
»Auf Augenhöhe
mit der afrikanischen
Zwergziege«
Alberto Alonso Malo Tobias Uffmann
Chefredakteur Konzept
»Alter, das schaffen »Doch, das
wir nicht!« schaffen wir!«
Susan Hastings
Anzeigen
»Besser spät als nie.«
Tim Perlemann
Vertrieb
»Wir müssen!«
Eckart Kleffmann
Grafik
»Schreibt man das jetzt so?«
Wögen N. Tadsen
Liebefeld
»Die Dropbox ist
voll! Iss so!«
Lena Borstelmann
Grafik
»Einatmen,
ausatmen.«
LIEBEFELD - 42 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Alles schläft,
einsam wacht:
DER NEUE
SHERIFF ERHELLT
DIE NACHT.
Gut zu wissen, dass Beresa Tag und Nacht an
Ihrer Seite ist. Mit Bestleistung für Bielefeld und
OWL sind wir Ihr neuer Mercedes-Benz Partner.
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