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DAS INTERVIEW-MAGAZIN
LIEST! BIELEFELD HAT WAS ZU ERZÄHLEN! | AUSGABE 02/2016
TITEL: RÜDIGER NEHBERG | MARKUS HINKER | KOLJA FACH
KRISTIN SHEY | BIELEFELDER KAFFEEKULTUR
Gin der
Ostwestfalen
www.lossie.de
LIEBEFELDER
ZWIEGESPRÄCH!
Alonso: Uffmann, haben wir es wieder geschafft, was?
Liebefeld liest, Numero dos, ist raus ...
Alonso: Allerdings wären wir ohne das Team, das wir
hinter uns haben, noch auf einer leeren Seite eins.
Alonso: Ich muss schon sagen, dass mich der Nehberg
beeindruckt hat. Krasser Kerl, mit wie viel Power er sich
mit Anfang 80 noch für die gute Sache einsetzt ... Dabei
hing sein Leben oft am seidenen Faden. Halt Sir Vival.
Du kämpfst ja schon ums Überleben, wenn du zwei Kilometer
am Stück durch den Teutoburger Wald walken musst.
Alonso: Immerhin hat Bielefeld eine echt abgebrühte
Kaffeekultur zu bieten, wie wir in diesem Heft erfahren.
Alonso: Eher von der Schneeeule aus dem Heimat-Tierpark
Olderdissen, die ich während unseres Termins mit dem
Tierpflegemeister Markus Hinker getroffen habe.
Die hatte Uffmann‘sche Züge ...
Alonso: Und all den anderen da draußen wünschen
wir rauschende Festtage und schon jetzt einen
guten Start ins neue Jahr.
Uffmann: Alonso, so sieht es aus. Mit heißer Nadel –
aber du weißt ja: „no pain, no gain“.
Uffmann: ... das kannste wohl sagen – von den Jungs
von Liebefeld über unsere Redakteure und Fotografen
bis zu den Grafikern: Alle on fire ... Nur so geht‘s!
Apropos on fire: Welcher Interview-Partner hat dich
besonders elektrisiert?
Uffmann: ... sagt der, der sich morgens hektoliterweise
Kaffee in den Rachen gießt, um von den Scheintoten
aufzuerstehen ...
Uffmann: Kult ist auch schon fast die Lockenpracht
auf dem Kopf von Poetry Slammer Kolja Fach –
von seiner Frisur träumst du seit deinem Interview
mit ihm, oder?
Uffmann: Genug gefrotzelt, lass mal die Leute das
Heft lesen, lohnt sich. Auch das Stück mit Sängerin
Kristin Shey. Komm, wir lassen jetzt chillige Musik
von ihr durch die Boxen dröhnen und stoßen mit den
anderen auf die zweite Ausgabe an ...
Liebefelder Grüße!
LIEBEFELD - 03 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
LEUTE, LEUTE!
10 > 18 >
MARKUS HINKER:
ACHTUNG, WILD!
KOLJA FACH:
AUF EIN WORT
LIEBEFELDER ART
06 > BIELEFELDS NEUES CRAFTBEER
> BENEFIZKALENDER 2017
> OLDERDISSENS UNTERSCHÄTZTE TIERE
08 > FREUNDE DES HAUSES
09 > IN ALLER MUNDE
24 > NEUES LOGO EROBERT BIELEFELD
LIEBEFELD-SHOP
16 > POST AUS LIEBEFELD!
LICHTBLICKE
22 > WIR SIND NICHT ALLEIN O_o
24 > DER MENSCH HINTER DER LINSE
LÄUFT
07 > TERMINE UND EVENTS IN BIELEFELD
LIEBEFELD - 4 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
26 > 38 >
RÜDIGER NEHBERG:
EIN LEBEN UNTER DAUERSTROM
KRISTIN SHEY: BIELEFELD?
... WIE EIN SOUNDTRACK VON DIDO
LECKERFELD
LETZTENDLICH
34 > EINE COFFEE-LOVE-STORY 42 > KLAUS LAS KLAUS BEI KLAUS
IMPRESSUM
Herausgeber, Konzeption und Realisation:
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Gesamtverantwortung:
Tobias Uffmann, Tim Perlemann
Chefredaktion: Alberto Alonso Malo (V. i. S. d. P.)
Redaktion: Ole Möhlenkamp, Wögen N. Tadsen,
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Fotos/Bildnachweise: Jens Wunderlich (Titel, S.5),
Sabine Meyer (S. 3), Antje Huck/Bildgefährten
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10-15), Alberto Alonso Malo (S.4, 18-21), Annica
Ebmeyer (S.22-23, S.24), Bielefeld Marketing GmbH
(Bielefeld-Logo S.24), Rebecca Schirge (S.34-36,
40), Jens Fricke (S.5, 38), Jan Assion/jungeJunge
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Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher
Genehmigung der KIRCHNER Kommunikation
und Marketing GmbH gestattet!
#endlichkeinBiermehrausHerford
Bereits in der letzten Ausgabe haben wir über Mike Cacic und seiner geplanten
Ravensberger Brauerei berichtet – knapp ein halbes Jahr später erfüllt sich der
28-jährige „Jung-Bierbrauer“ seinen Traum: Sein Craftbeer „Bielefelder Flutlicht“
hat es unter dem Hashtag-Motto #endlichkeinBiermehrausHerford auf den Markt
geschafft. Und das, obwohl sein Online-Crowdfunding knapp gescheitert ist.
„Die Finanzierung war schwer, ich konnte aber eine örtliche Bank überzeugen,
mir einen Kredit zu genehmigen“, freut er sich. Seitdem fließt sein Bier wie
frisch gezapft – in seiner Bierbrauerei in Senne braue er derzeit 200 Liter am
Tag. Bier in Flaschen herzustellen sei der nächste Schritt.
Wer sich von dem süffigen Geschmack des Bielefelder Biers überzeugen und
frisch gezapft mit nach Hause nehmen möchte, kann die Ravensberger Brauerei
an der Windelsbleicher Straße 215 jeden Mittwoch besuchen (14 – 19 Uhr). h
> www.ravensberger-brauerei.de
In Bielefeld steht das Craftbeer »Bielefelder
Flutlicht« unter anderem auf der Getränkekarte der
Bar Zwanzig Dreizehn und der Extra-Blues-Bar.
BIELEFELDS
BENEFIZKALENDER
GIBT ES AUCH 2017
Eine tolle Aktion, die bereits 2016 erfolgreich gewesen
ist, bekommt jetzt eine Zugabe: Gemeinsam mit den
Stadtwerken Bielefeld bringt Hobbyfotograf Uwe
Schmale wieder einen Benefizkalender für 2017
heraus. Schmales Fotos aus Bielefeld tauchen immer
wieder als Wetterbilder im Fernsehen auf, zum Beispiel
in den Tagesthemen. Der Reinerlös aus dem Kalenderverkauf
fließt in diesem Jahr in das Bauernhausmuseum.
Zum 100-jährigen Jubiläum soll dort ein Wasserspielplatz
entstehen. Weder Schmale noch die
Stadtwerke oder die Vorverkaufsstellen verdienen
etwas an dem Kalender, der 9,90 Euro kostet und ab
sofort im Beratungszentrum HdT am Jahnplatz, im
MoBiel-Haus am Niederwall und in den Geschäftsstellen
der NW an der Niedernstraße und in Brackwede
erhältlich ist – oder online unter shop.mobiel.de/
specials/bielefeld-kalender-2017.html. h
UNTERSCHÄTZTE
HEUTE: DIE NUTRIA
TIERE
in Olderdissen
450 Tiere, 90 verschiedene
Arten auf 16 Hektar – der
Heimat-Tierpark Olderdissen
lockt jedes Jahr hunderttausende
von Besuchern an.
Der Park hat natürlich seine
„Stars“, wie die Bären Alma
und Max, den urigen Keiler
Karlchen oder die Wölfe Aik
und Rieke. Was aber ist mit
den Olderdissener Tieren, die
weniger im Rampenlicht
stehen? Wir finden, es hat
sich ausgedisst, und geben
den Underdogs eine eigene
Rubrik: Olderdissens
unterschätzte Tiere.
Schauen wir uns die Nutria – auch als Biberratte
oder Sumpfbiber bekannt – mal etwas näher an.
Noch ein bisschen näher. Ah, da isses ja, das kleine,
possierliche Nagetierchen südamerikanischer Abstammung.
Etwa einen halben Meter lang und bis
zu neun Kilogramm schwer, hat die Nutria einen
langgezogenen Kopf und eine stumpfe Schnauze
mit langen Barthaaren. Der Hals kurz und dick, die
Ohren klein, der Schwanz rund und – nun ja: nackt.
Wie alle Nagetiere besitzen auch die Nutrias große
Nagezähne, die von einer orangefarbenen Schutzschicht
überzogen sind. Der Zahnarzt ihres Vertrauens
hätte dennoch wenig zu tun: Die Zähne
sehen zwar aus wie nach einer Überdosis Tic Tac
Orange, aber sie sind robust und wachsen ein
Leben lang nach. Am nächsten sind Nutrias mit
den Trugratten und den Baum- und Ferkelratten
verwandt – was soll man sagen, Verwandtschaft
kann man sich halt nicht aussuchen. Aber auch
wenn die optischen Defizite nicht zu leugnen sind:
Ihr Fell ist dafür (in dem Fall „leider“) sehr beliebt:
Es ist rotbraun und hat samtig-weiche Unterhaare
sowie lange, raue Deckhaare – weswegen Nutrias
als Pelztiere auf Farmen gezüchtet werden. h
LIEBEFELD - 6 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
FLIEGENDER NIKOLAUS
Wann? 11. Dezember, 15–17 Uhr
Wo? Flugplatz Bielefeld, Am Flugplatz 1
Kostet? Nichts
Der Nikolaus landet auf dem Flugplatz Bielefeld
und bringt Geschenke für die Kinder mit.
NIX VERPASSEN,
COUCH-POTATO!
KLINGELINGELING-TERMINE
[ IM DEZEMBER]
CHRISTMAS BEAT
Wann? 23. Dezember, 20 Uhr
Wo? Jazzclub Bielefeld
Kostet? VVK 10 Euro, AK 12 Euro
Der Christmas Beat mit den Fulltones & Vinyl-DJ
Mr. Christian Norkowski lässt den Weihnachtsmann
einen Tag vor Heiligabend im Jazzclub
Bielefeld noch einmal abrocken. Ein musikalisches
Geschenk ist der frische Beat der
Fulltones, der nichts mit dem üblichen Oldie-
Einheitsbrei zu tun hat. Also: Die eingepackten
Socken unter die Tanne legen, Weihnachtsstress
abstreifen und zu Klassikern von Kinks,
Rolling Stones, Them und Sonics abhotten.
> www.bielefelder-jazzclub.de
WEIHNACHTS MATINEE
Wann? 26. Dezember, 11 Uhr
Wo? Rudolf-Oetker-Halle, Lampingstraße 16
Kostet? Zwischen 10 und 20 Euro,
Eintritt unter zwölf Jahren frei
Die ambitionierte Nachwuchsarbeit des Bunker
Ulmenwall hat jede Unterstützung verdient –
ein Teil des dringend benötigten Geldes zum
Erhalt der Bielefelder Jugendkultur-Spielstätte
soll wie in jedem Jahr auf der Weihnachts-
Matinee des Bunkers gesammelt werden.
Familientaugliches Programm mit Musik,
Lesung und Kinderaktionen.
> www.bunker-ulmenwall.org
WEIHNACHTSMARKT
Wann? Noch bis zum 30. Dezember,
So. – Do. 11–21 Uhr, Fr. + Sa. 11–22 Uhr
Wo? Bielefelder Innenstadt
Kostet? Kommt auf den Glühweindurst
und Bratwurst-Heißhunger an
> www.bielefeld.jetzt/weihnachtsmarkt
TIERISCHES SILVESTER
Wann? 31. Dezember, 22.30 – 0.45 Uhr
Wo? Tierpark Olderdissen, Dornberger Straße
Kostet? Rundwanderung: 20 Euro für Erwachsene
und 14 Euro für Kinder und Jugendliche von
12 bis 16 Jahren
Anmeldungen bei Renate Dyck:
Tel.: 0521 5229908/dyck@wege-erleben.de
Was ist in der festlichsten aller Zeiten
in Bielefeld und Umgebung los? Eine
ganze Menge – auf jeden Fall so viel,
dass nicht alle Termine auf eine Seite
Papier passen. Hier gibt es ein paar
Dezember-Schmankerln. Wer mit dem
Weihnachtsfirlefanz nichts anfangen
kann und dennoch losziehen möchte,
schaut am besten hier rein:
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LIEBEFELD - 8 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
IN ALLER MUNDE
»IST WEIMAR DAS
NEUE BIELEFELD?«
... fragte sich der MDR Thüringen auf seiner Facebook-Seite in einem Post vom 11. Oktober 2016.
Der Grund: Auf der im Netz veröffentlichten Karte des Thüringer Ministeriums für Inneres und Kommunales
zur Neueinteilung der Kreise gibt es zweimal Jena, aber kein Weimar. Wir wittern „die Weimar-Verschwörung“ –
die ganz nebenbei den größten deutschen Dichter und Denker heimatlos macht: Johann Wolfgang von Goethe
verbrachte die längste Zeit seines Lebens in Weimar.
W
ACHTUNG,
WILLST DU MEHR ÜBER HEIMISCHE TIERE WISSEN, KOMM DOCH MAL NACH OLDERDIS-
SEN. ODER SO ÄHNLICH: DER HEIMAT-TIERPARK OLDERDISSEN IST MIT SEINEN 450 TIERI-
SCHEN BEWOHNERN EINE DER FREIZEITATTRAKTIONEN IN BIELEFELD, ETWA EINE MILLION
BESUCHER SCHAUEN HIER JEDES JAHR REIN. DASS HIER NICHT DIE MÄUSE AUF DEN TI-
SCHEN TANZEN, DAFÜR SORGT DER LEITENDE TIERPFLEGEMEISTER MARKUS HINKER MIT
SEINER ELFKÖPFIGEN MANNSCHAFT.
INTERVIEW: ALBERTO ALONSO MALO
FOTOS: MICHAEL ADAMSKI
Herr Hinker – den ganzen Tag Kaninchen streicheln,
Braunbären beim Rumtollen zuschauen und Fischötterchen
mit Fischhäppchen füttern. So in etwa
sieht der Alltag eines Tierpflegers aus, nicht wahr?
Markus Hinker: Ja, diesen Eindruck könnte man
bekommen, wenn man sich die vielen Zoo-Sendungen
im Fernsehen anschaut. Eine einzige Idylle, in der
man sich rund um die Uhr um seinen Lieblingspinguin
kümmert (schmunzelt).
Und so in echt?
ILD!
Diese Bilder zeigen natürlich nur die Highlights. Im
realen Berufsleben machen Tierpfleger zu 90 Prozent
Stallungen und Gehege sauber oder richten Futter her
und lagern es ein. Immer mehr steht aber halt auch die
Öffentlichkeitsarbeit im Vordergrund, dazu gehören zum
Beispiel Schaufütterungen. Wir Tierpfleger suchen im
Gegensatz zu früher viel mehr die Interaktion mit den
Besuchern, erklären und versuchen unseren Bildungsauftrag
zu erfüllen – so als kleine Weltverbesserer.
Wie tierlieb muss man als Tierpfleger denn sein?
Natürlich mögen wir unsere Tiere und arbeiten gerne
mit ihnen. Das Wohl der Tiere steht immer im Vordergrund.
Dazu gehört, dass die Stallungen immer schön
sauber gehalten werden – mit dem Wissen, dass am
nächsten Tag wieder alles verkotet ist. Wir müssen aber
auch viel über Tieranatomie wissen, um Tiere besser
zu verstehen. Unter anderem, um Krankheitsbilder
frühzeitig zu erkennen.
Klar sollte aber auch sein, dass wir in
der Anlage keine Menschen mehr sind.
LIEBEFELD - 11 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Sie mutieren im Käfig zum Tier?
Optisch hoffentlich nicht (lacht). In meiner Zeit im
Münsteraner Zoo bin ich aber zum Beispiel als Elefantenpfleger
der Oberelefant gewesen. Dazu gehörte auch
immer ein artspezifisches ruppiges Verhalten, sonst hätte
ich ein Problem bekommen, wäre nicht als Alphatier
akzeptiert worden. Die Rangstreitigkeiten hätte ich
verloren ... Ein anderer Aspekt ist auch, dass unsere
Tiere nicht alle Pflanzenfresser sind, die den ganzen
Tag Möhren und Blättchen futtern, wir haben auch eine
Reihe Raubtiere. Heißt: Es kommt vor, dass wir auch mal
Kaninchen, Wildschweine oder Schafe schlachten –
wofür wir ausgebildet sind.
sollten wir aber, dass auch ein Steak aus der
Tiefkühltruhe mal Fell, Augen und Ohren hatte ...
Wie sehr nimmt es Sie denn mit, wenn Ihre
Tiere eines natürlichen Todes sterben?
Wir haben jeden Tag Kontakt zu unseren Tieren,
beobachten sie, kennen sie gut, die meisten mit
Namen. Dass dabei eine innige Beziehung aufgebaut
wird, ist normal. Jeder, der schon mal sein
Haustier verloren hat, weiß, wie man sich fühlt,
wenn das Tier verstirbt.
Und das geht Ihnen leicht von der Hand?
Ich muss mich emotional davon befreien.
Wenn ich ein Kaninchen schlachte, darf
ich das Tier nicht vorher
zehn Minuten
streicheln. Wir selbst
halten bei uns zu
Hause unter anderem
Kaninchen und Laufenten,
die könnte ich
nicht schlachten. Ich
mache mir aber auch
bewusst: Wenn der
Luchs das Kaninchen
nicht bekommt, muss
er verhungern.
Würde es nicht auch
ein Steak aus der
Tiefkühltruhe tun?
Das könnten wir machen,
es würde aber
nicht zum artgerechten Fressverhalten unserer Raubtiere
passen. Luchse oder Wölfe reißen immer zuerst die
Bauchdecke ihrer Beute auf, um an die nährstoffreichen
Innereien zu gelangen. Würden wir den Tieren nur
reines Muskelfleisch geben, müssten wir diese fehlenden,
wichtigen Nährstoffe auf anderem Wege nachreichen.
Das wollen wir nicht. Bevor wir aber Schafe, Wildschweine
oder auch mal ein verunfalltes Reh ins Gehege
legen, warnen wir unsere Besucher und erklären ihnen
den Grund. Wer es sich also nicht ansehen möchte, hat
immer die Möglichkeit wegzugehen. Nicht vergessen
»Es gehört zu unseren
Aufgaben, auch mit
Menschen umgehen
zu können und ihnen
wichtige Inhalte über
die heimische Tierwelt
zu vermitteln.«
Markus Hinker
Dann müssten es Sie und Ihre Kollegen ganz schön
mitgenommen haben, als Ihr Park im Fokus öffentlicher
Kritik stand: 2015 ist der letzte Wolf aus
einem zeitweise sieben Tiere umfassenden Rudel
überraschend gestorben.
Keine schöne Phase, weder für die verstorbenen
Wölfe, noch für uns Verantwortliche. Das öffentliche
Urteil stand fest – wir sind alle doof und haben
keine Ahnung. Das war für uns Tierpfleger schlimm.
Sie fühlen sich ungerecht behandelt. Gibt
es denn eine einfache Erklärung für das
Wolfssterben?
Ich könnte Ihnen zu jedem einzelnen Todesfall
die Hintergrundgeschichte erzählen. Auf jeden
Fall ist es alles wesentlich komplexer als die
verkürzte Darstellung in den Medien.
Vielleicht eine Olderdisser Kurzversion?
2008 ist das Wolfsgehege auf 6.000 Quadratmeter
vergrößert worden, zu unseren beiden Altwölfen
kamen 2008 fünf junge Weibchen aus einem Tierpark
in Stendal nach Olderdissen. Da es nicht einfach
ist, Wölfe in andere Zoos zu vermitteln, haben wir
uns damals entschlossen, eine gleichgeschlechtliche
Gruppe zu halten, um keinen Nachwuchs zu bekommen.
Als die beiden Altwölfe aufgrund ihres
Alters und von Krankheiten starben, kam es vor
allem während der Läufigkeit zu Rangstreitigkeiten
zwischen den übrig gebliebenen Fähen. Dazwischen
gab es aber auch immer Phasen, in denen es rundlief.
Wir haben uns damals zusammen mit Tierärzten
und Biologen viele Gedanken gemacht, tagtäglich mit
den Wölfen zu tun gehabt und natürlich auch die
Rangkämpfe beobachtet. Es war eine kritische, aber
nicht unmögliche Konstellation. Letztendlich gab es
Todesfälle, teilweise infolge von Beißereien, bei denen
es um den Rang im Rudel ging, teilweise während
einer OP infolge einer Narkose. Es lag an einer
Verquickung unglücklicher, manchmal erklärbarer,
manchmal unerklärbarer Umstände. Übrigens sind
auch nicht alle verstorben – einen Wolf haben wir
an den Biotopwildpark Anholter Schweiz abgegeben.
LIEBEFELD - 13 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Genug über tote Tiere gesprochen, kommen wir zu
denen, die noch leben – ein neues Wolfspärchen
erobert seit 2015 die Besucherherzen ... Mit welchem
Gefühl gehen Sie die neue Wolfsmission an?
Wir verfolgen nun eine andere Strategie, in der unsere
Wölfe ein eigenes Rudel bilden sollen, wie es in freier
Natur auch der Fall wäre. Rieke, eine Fähe aus Osnabrück,
und Aik, ein Rüde aus Gotha, haben sich gut
eingelebt. Wir sind guter Dinge und schauen mal, ob
sie zur Nachzucht schreiten. Gerade jetzt, in Zeiten, in
denen sich der Wolf in Deutschland wieder in freier
Natur ansiedelt, sehen wir es als unseren Bildungsauftrag
an, aufzuklären, für den Wolf zu kämpfen und
dem Menschen die Angst vor dem Tier zu nehmen.
Menschen umgehen zu können und ihnen wichtige
Inhalte über die heimische Tierwelt zu vermitteln.
Muss es denn immer der Tierpark Olderdissen
sein, oder können Sie noch andere Orte in und
um Bielefeld empfehlen, die einem den Naturkick
geben?
Naheliegend ist der Teutoburger Wald, der von
Wanderwegen durchzogen und super dazu geeignet
ist, um die Naturwelt kennenzulernen. Ganz schön
finde ich auch den #BotanischenGarten. Ein richtig
guter Familientipp ist das #BielefelderBauernhausmuseum
mit angrenzender Ochsenheide. Ein
Eldorado für Pflanzen.
Haben Sie in Ihrem Park
ein Lieblingstier?
450 Tiere leben im
Park. Davon eines
herauszustellen,
fände ich gemein.
Es gibt Tiere, die beim Besucher sehr gut ankommen –
zum Beispiel unsere schottischen Hochlandrinder, die
ohne Frage knuffig aussehen. Oder unser neu geborenes
Ponyfohlen Thor und seine Mutter Uschi, die ich bei
meiner morgendlichen Runde mit einem freudigen
Guten-Morgen-Gewieher begrüße. Ich finde aber, dass
unsere Ratten, die für viele Besucher nicht wirklich
schön sind und eher nicht so hoch in der Gunst stehen,
es verdient haben, lieb gehabt zu werden.
Haben Sie sich für Ihren Beruf eigentlich entschieden,
weil Sie Tiere besonders gerne mögen oder weil Sie
mit Menschen besonders wenig Kontakt haben wollten?
Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, habe also
von klein auf mit Tieren zu tun gehabt. Bei einem
Praktikum im Zoo Münster hat mir die Arbeit so einen
Spaß gemacht, dass ich dabeigeblieben bin. Menschenscheu
sollte aber keiner von uns hier sein – immerhin
kommen jedes Jahr mehr als eine Million Besucher in
den Park. Es gehört zu unseren Aufgaben, auch mit
Markus Hinker
Ein Nordrhein-Westfale in Ostwestfalen:
Aufgewachsen im Kreis Steinfurt, ist Tierpflegemeister
Markus Hinker in seinen
mehr als 30 Berufsjahren herumgekommen:
Nach einer Ausbildung im Münsteraner
Zoo kümmerte er sich dort einige Jahre
um die Elefanten, um dann tierisch abzuspecken
– er wechselte in den Kölner
Zoo ins Insektarium. Nach weiteren Stationen
in Saarbrücken und Nordhorn
begann der 49-Jährige und zweifacher
Familienvater 2007 als Haupttierpfleger
in Olderdissen.
LIEBEFELD - 14 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Floramäßig sieht es in unseren Breitengraden im Winter
ja eher mau aus. Wie machen Sie das mit Ihren Tieren –
werden die Stallungen jetzt mit Heizpilzen ausgestattet?
Wie unser Name schon aussagt, sind wir ein „Heimat-Tierpark“
– unsere Bewohner stammen also vorrangig aus der
heimischen Tierwelt, aus unserer Klimaregion, und haben
während der kalten Jahreszeit keine Probleme. Es gibt nur
wenige Tiere, die in den Winterschlaf gehen, zum Beispiel
unsere Murmeltiere. Denen kann man nur einen guten
Schlaf wünschen, die sind dann in ihren selbst gegrabenen Höhlen
für ein halbes Jahr weg.
Zum Abschluss eine Frage von meinem fünfjährigen Sohn, die ihn
wirklich sehr beschäftigt: Muffelt Muffelwild wirklich so viel rum?
„Muffelwild“ kommt von „Mufflon“ (lacht). Ich kann Ihren Sohn beruhigen
– die Tiere sind von ihrem Wesen her recht ausgeglichen.
Sagen Sie ihm, dass ich Hinker heiße und trotzdem nicht hinke. h
HASHTAGS
#BielefelderBauernhausmuseum
Wie die Menschen auf dem Land um 1850 gelebt haben?
Das zeigt das Bielefelder Bauernhausmuseum in Gadderbaum.
Dornberger Straße 82, 33619 Bielefeld, Telefon 0521/5218550
> www.bielefelder-bauernhausmuseum.de
#BotanischerGarten
Hier blühen und wachsen 2.500 Pflanzenarten. Besondere
Highlights: Rhododendren- und Azaleensammlung, Steingarten,
Alpinum, Arznei- und Gewürzgarten, Heidegarten und
Buchenwaldflora. Rund um die Uhr geöffnet!
Botanischer Garten, Am Kahlenberg, Telefon 0521/513178
> www.bielefeld.de/de/un/boga/
Detmolder Str. 10 | 33 604 Bielefeld | Tel. (05 21) 9 64 68-0 | www.kgd-anwalt.de
POST AUS
LIEBEFELD!
Was haben Motive wie das Rathaus, das Theater oder die Kunsthalle einer Stadt gemeinsam? Alle sehen
sich ähnlich. Das muss doch nicht sein – und schon gar nicht so bleiben, wie unsere Liebefeld-Postkarten-
Serie mit den „Fotomodels“ Sina und Martin zeigt. Zusammen mit Antje Huck von den Bildgefährten haben
wir außergewöhnliche Motive in Bielefeld gesucht. Und dabei einige Ideen in Bild (ohne Ton) verewigt.
EINE AUSWAHL UNSERER POSTKARTEN-MOTIVE STELLEN WIR EUCH GLEICH MAL VOR:
Hunde vor Ravensberger Spinnerei
Die beiden Hunde, die den Liebefeld-
Ballon fest im Blick haben, zierten bereits
die Heftmitte unserer Erstausgabe. Dieses
„leinenlose“ Motiv mit der Ravensberger
Spinnerei im Hintergrund darf in unserer
Postkarten-Kollektion nicht fehlen!
Sparrenburg
Die Sparrenburg im Hintergrund und
das „ei, ei, ei, was sehe ich da, ein
verliebtes Bielefeld-Paar“ Hand in Hand
im Vordergrund.
Ortsschild
Der Klassiker und Evergreen, mit dem
alles begann: Nicht mit der Kamera,
sondern am Computer entstanden ist
das Ortsschild „Liebefeld“ mit dem
typisch ostwestfälischen Statement
„Da komm` ich wech!“. Postkarte und
wetterfester Aufkleber in einem.
Altstädter Nicolaikirche
Bielefelds pochendes Herz, in dessen Mitte
sich nicht nur die Altstädter Nicolaikirche,
sondern auch ein verliebtes Paar nicht aus
der Ruhe bringen lässt.
LIEBEFELD SHOPPEN
Weitere Postkarten findet Ihr auf www.liebefeld-laden.de, bei USED in der Altstadt oder bei Copylight
in der Stapenhorststraße. Die Fotomotive kosten 1,50 Euro/Stück, das Ortsschild kann für 2 Euro/Stück
mitgenommen werden.
LIEBEFELD - 16 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Unser Name: ein Versprechen.
Ihre Agentur für Live-Kommunikation.
www.erlebnismanager.info
Jubiläum ▪ Mitarbeiterfest ▪ Tag der offenen Tür ▪ Gala ▪ Empfang ▪ Preisverleihung ▪ Messe ▪ Promotion
AUF
EIN
WORT
ERST 18 UND IN BIELEFELD SCHON BEKANNT WIE EIN BUNTER HUND: KOLJA FACH
MACHTE MIT SEINER SPRACHGEWALT FRÜH ALS POETRY-SLAMMER AUF SICH
AUFMERKSAM. MIT 13 GEWANN ER SEINEN ERSTEN WETTBEWERB, IM JULI 2016
SIEGTE KOLJA BEI DEN U20-OWL. EIN EIGENES COMEDY-PROGRAMM HAT DER FRISCH-
GEBACKENE ABITURIENT, DER DERZEIT BEI ANTENNE BETHEL ARBEITET UND SPÄTER
ETWAS MIT MEDIEN MACHEN MÖCHTE, AUCH SCHON AUF DIE BEINE GESTELLT.
INTERVIEW/FOTOS: ALBERTO ALONSO MALO
Kolja, du hast dein Abi in der Meine „Auftritte“ in der Schule
kann ich natürlich nicht mit
Tasche. So als Wortakrobat:
Hast du deine Lehrer eigentlich den Auftritten auf der Bühne
zwischendurch mal was sagen vergleichen. Es ist aber schon
lassen?
so, dass es Aufgaben in der
Schule gab, die mir schwerergefallen
sind als mündliche Vorträge – beim Gedichteschreiben plätscherte
es nur so aus mir heraus, auch Referate waren kein großes
Problem. Eher im Gegenteil, ich musste mich zügeln, nicht zu viel zu
reden (lacht). Dafür habe ich es nicht so mit Zahlen, die sind wie eine
Fremdsprache für mich. Da fehlten selbst mir die Worte ...
Wann hast du denn bemerkt,
dass du ein besonders gewitztes
Talent für Sprache hast?
Oh, schon früh. Meine Eltern
erzählen, dass ich bereits mit
anderthalb Jahren frühsprachlich
unterwegs gewesen bin.
Ich soll alle in Grund und Boden geredet haben. Dass ich früh in der
Lage war, mich zu artikulieren, hat sicher auch damit zu tun, dass
ich mit Büchern und viel Musik groß geworden bin,
Geschichten von Astrid Lindgren und Sven Nordqvist haben mir
meine Eltern vorgelesen. Dafür ist mir als Kind die digitale Welt
fremd gewesen.
Wie würdest du denn deine Meine Texte baue ich oft als
Handschrift beschreiben?
eine Art Tagebucheintrag auf,
ich staffele sie nach Uhrzeiten,
mache Zeitsprünge. Auf diese Art und Weise überrasche ich das
Publikum.
Merkst du eine Entwicklung Auf jeden Fall. Meinen ersten
in deinen Texten?
Live-Auftritt hatte ich mit 13
Jahren im #BunkerUlmenwall
. Damals trug ich etwas über das Småland bei Ikea vor – darüber,
wie Eltern dort ihre Kinder abgeben und die Sprösslinge einen
Ausbruchsversuch unternehmen. Etwas absurd, die Zuhörer
fanden es gut. Heute trete ich aber nicht mehr mit den Texten von
damals auf, da bin ich etwas rausgewachsen. Mit 18 verändert sich
der Humor, ich habe ein bisschen mehr erlebt, sehe die Dinge
anders, denke politischer.
Wie war denn das eigentlich
so, mit 13 Jahren plötzlich
vor Publikum auf der Bühne
zu stehen?
Der Weg vom Reden über das Geschrieben habe ich eigentlich
immer viel, mir Geschich-
Schreiben zum Poetry Slam ist
die logische Folge gewesen? ten auszudenken war schon
als Kind mein Ding. Die Idee,
aus meinen Texten einen Slam zu machen, kam mir, als ich angefangen
habe die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling zu hören.
Ich mochte seinen Stil, sehr witzig. Ohnehin zogen mich Kabarett
und Comedy schon immer an – Martin Schneider ist der Erste gewesen,
den ich live gesehen habe. Schon etwas her. Heute finde ich
eher Kabarettisten wie Jochen Malmsheimer oder Thorsten Sträter
großartig, die auf eine ganz brillante Art und Weise mit Sprache umgehen.
Einen Poetry-Slam zu verfassen – Es ist immer ein Stück Handwerk
dabei. Wer sich für
kann das nur jemand, der sprachlich
besonders talentiert ist, oder diese rhetorische Kunstform
ist auch viel Handwerk dabei? interessiert, kann sie zum Beispiel
in Workshops vermittelt
bekommen. Aber man hat natürlich auch seinen eigenen Stil und
Humor, so etwas kann man nicht lernen.
Unglaublich spannend, ich wusste
nicht, was mich erwartet, war vorher
nie dort gewesen. Beim #Bunkerslam
stimmt das Publikum per Applaus
ab, wer weiterkommt. Diese
Lautstärke, wenn alle schreien und
stampfen, als ob man auf einer Welle
steht. Das war schon ein irres, berauschendes
Gefühl. Ich habe mich
auf jeden Fall gefreut, dass die Leute
Spaß an meinem Text hatten.
Und heute, so als alter Hase,
gehst du völlig cool in den
nächsten Auftritt?
Nein, Lampenfieber ist immer da. Es hat sich aber gelegt, weil ich
einfach auch mehr Selbstvertrauen bekommen habe nach den vielen
positiven Reaktionen. Diese Erfahrung, dass es funktioniert, mal
mehr, mal weniger gut, macht einen sicherer. Spätestens, wenn der
Moderator meinen Namen aufruft, möchte ich einfach das Beste
herausholen.
LIEBEFELD - 19 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Mittlerweile hast du auch dein Ja, wenn ich als Comedian
eigenes Comedy-Programm – auftrete, ist es etwas anders.
„Alles muss raus!“. Comedian und Mich buchen Leute, damit ich
Poetry-Slammer, sind das auf der sie unterhalte. Letztes Jahr
Bühne zwei unterschiedliche habe ich auf dem Wirtschaftsforum
in der #Stadthalle das
Paar Schuhe?
Pausenprogramm gefüllt, da
war ich sehr aufgeregt. 400 Menschen, eine andere Klientel, als die,
die ich gewohnt bin – beim Slam weiß ich, da passe ich rein, und die
Besucher wissen, was sie in etwa erwartet. Auf dem Wirtschaftsforum
wusste ich aber nicht, ob die Besucher aufgeschlossen für
meine Unterhaltung sein würden. Aber: Auch das hat sehr gut
funktioniert.
Sorry, ich gehe hier nicht weg, Meine Haare sind ein Erbstück
ohne wenigstens einmal auf von meiner Mutter. Nein,
deine Haare zu sprechen zu
kommen.. Ich selbst trage ja
eher den Schnitt „Platte“ – was
ist bei dir da oben los? Und:
Rastet dein Friseur aus, wenn er
da herandarf?
warte, das klingt so nach Skalp
(lacht). Also, die Struktur meiner
Haare habe ich von meiner
Mutter. Die Farbe von
meinem Vater. Als ich jünger
war, sahen sie auch eher korkenziehermäßig
aus. Ich bin
heute aber sehr dankbar dafür, weil ich mich auch mit glatten
Haaren kenne. Geht gar nicht. Wenn sie geschnitten werden, gehe
ich zu Creazione Di Leo, die Friseure dort können am besten damit
umgehen und freuen sich, wenn ich da bin.
Wo kommen die Einfälle zu deinen Die Dinge, über die ich schreibe,
haben meistens einen
Texten her, macht es dir Bielefeld
da einfach?
Auslöser. Da ich in Bielefeld
wohne, fallen mir halt hier die
alltäglichen Dinge auf. Ich schaue genau hin, bin aufmerksam und
habe meine Sinne auf meine Umwelt ausgerichtet. Daraus können
dann Texte über Sportwahn und Fitnessstudios herauskommen
oder auch mal über eine Busfahrt von Bielefeld nach Hamburg, die
in einem Desaster endete.
Speziell auf Bielefeld gemünzt:
Diese Stadt scheint
übersät von Chihuahuas
zu sein!
Ach ja? Ich würde meinen, die
übersieht man recht schnell?
Nicht, wenn es einem erst
einmal aufgefallen ist. Überall,
Wahnsinn! Davon handelt
auch mein aktuellster Text: „Trixie“, mein persönliches Lieblingsstück,
mit dem ich bislang am zufriedensten bin.
Und was machst du sonst so,
wenn du nicht gerade kleine
Ich fahre gerne Skateboard,
nutze mein Longboard als primäres
Taschenhunde zählst?
Verkehrsmittel oder
gehe auch mal ins Fitnessstudio,
damit ich körperlich nicht komplett verfalle. Ansonsten sitze
ich gerne im #Moccaklatsch oder hier im #OzoneCoffeeStore, wo
wir ja auch gerade das Interview führen.
So ein bisschen Markenpflege Na klar, meine Haare haben
ist das aber auch, oder?
Wiedererkennungswert, das
hilft auf jeden Fall. Oft werde
ich entsprechend an- und abmoderiert, so nach dem Motto: „der mit
Haaren“. Was mich dann aber doch manchmal erschreckt, ist, wenn
Leute einfach meine Haare anfassen, „weil sie so flauschig aussehen“.
Der Rekord liegt bei 22 Mal in einer Nacht ...
HASHTAGS
#BunkerUlmenwall
Literatur- und Musikzentrum
Seit 1956 ist der Bunker die soziokulturelle Bildungs- und Musikveranstaltungsstätte
Bielefelds. Hier findet auch jeden dritten
Mittwoch im Monat der #Bunkerslam statt, der älteste Poetry-Slam
in Ostwestfalen.
Kreuzstraße 0, 33602 Bielefeld
Telefon: 0521 1368170
> www.bunker-ulmenwall.org
> www.bunkerslam.de
#OzoneCoffeeStore
Im Jahr 2013 wurde angrenzend an den Ozone Hinterhof der Ozone
Coffee-Store eröffnet. Altes Bauhaus, Ebay-Second Hand Möbel,
ein urgemütliches Ambiente auf vier Ebenen empfängt den Gast,
der sich mit Free-Wifi oder einem Buch aus der Ozone-Tauschbibliothek,
in einem der vielen Winkel im Coffee-Store oder auf
dem Innenhof zurückziehen möchte.
Bahnhofstraße 22, 33602 Bielefeld
Telefon: 0521 32936653
> www.brooks.de/ozone-coffee-store
LIEBEFELD - 20 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Poetry-Slam
Ein verbaler Wettstreit der poetischen
Art: Der Poetry Slam – deutsch: Dichterwettstreit
– ist ein literarischer Vortragswettbewerb,
in dem selbstgeschriebene
Texte innerhalb einer bestimmten Zeit
einem Publikum vorgetragen werden.
Die Zuhörer bewerten sowohl den Inhalt
der Texte als auch die Art des Vortrags.
Gut, statt dir jetzt durch die Haare zu gehen,
würde ich zum Abschluss von dir lieber eine
Slam-Ode über dein Bielefeld hören.
#Moccaklatsch
Café und Restaurant
Kuchen, mediterrane und vegetarische
Gerichte sowie Cocktails, dazu gemütliche
Sofas zum Abchillen. Was braucht
man mehr?
Arndtstraße 11, 33602 Bielefeld
Telefon: 0521 7709431
> www.moccaklatsch.de
#StadthalleBielefeld
Ausstellungs- und
Veranstaltungshalle
Willy-Brandt-Platz 1, 33602 Bielefeld
> www.stadthalle-bielefeld.de
Kann ich machen, die muss ich aber erst aufschreiben:
Bielefeld ist mein Zuhause, schon mein ganzes Leben lang. Eine lebendige Innenstadt, genauso
wie viele grüne Lungen, dazu eine unglaublich reichhaltige Kulturlandschaft, voll mit Klassik
und Tradition, aber auch mit jungen Wilden, und eine sehr junge urbane alternative Szene machen
die Stadt in meinen Augen unfassbar attraktiv. Und auch wenn es mich im nächsten Jahr
wohl erstmal von hier wegzieht ... Zuhause wird es immer bleiben und ich habe genug Gründe,
immer wieder zurückzukommen. Und wer weiß, irgendwann vielleicht sogar zu bleiben ...?! h
Foto: Annica Ebmeyer
LICHTBLICK – Wer und was steckt hinter der Momentaufnahme auf Seite 22/23?
Mein Name ist Annica Ebmeyer, ich bin 37 Jahre alt, komme gebürtig
aus Bielefeld, lebe aber seit 30 Jahren in Spenge. Seit zwei Jahren mache
ich die „Bleib im Rahmen“-Reihe, denke mir ein Motiv aus, das dann im
Rahmen in der Wirklichkeit umgesetzt wird – so wie in meinem Motiv
„Wir sind nicht allein O_o“, ein im Obersee landendes Raumschiff, das mit
dem neuen Bielefelder Stadtlogo verziert ist. Es gibt keine am Computer
künstlich eingefügten Motive. Deshalb sieht man auch immer den
Rahmen und die Hand, die ihn hält.
... EROBERT BIELEFELD
Bielefelds neuer Markenauftritt mit neuem Stadtlogo dreht seit Ende Oktober seine Runden: Die drei Anfangsbuchstaben „BIE“ bilden
die Silhouette des Wahrzeichens der Stadt, den Turm der Sparrenburg. Die öffentlichen Meinungen gehen von „langweilig“ bis
„clever“. Unser Urteil: Es ist reduziert, simpel, kein grafisches Feuerwerk – aber die feine Idee ist es, die das Logo in seiner ganzen
Einfachheit so prägnant macht.
Die Bielefeld Marketing GmbH setzt
den Stadtmarkenprozess seit
November 2015 federführend für die
Stadt um. Drei Fragen an den
Geschäftsführer Martin Knabenreich
zum neuen Stadtlogo.
FOTOWETTBEWERB
Mit Veröffentlichung des Markenauftritts
ist gleichzeitig ein Fotowettbewerb
gestartet: „Und jetzt Du!“ Das Prinzip:
Jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit,
das Logo individuell zu interpretieren
und es in einem eigenen Umfeld einzubetten.
Fotos von den Logo-Kreationen
können auf mein.bielefeld.de hochgeladen
und zur Wahl gestellt werden.
Bis Anfang Januar wählt Bielefeld
Marketing jede Woche zwei Gewinnerbilder
aus, deren Urheber eine exklusive
Umhängetasche erhalten.
Von 1000 möglichen Logo-Varianten –
warum sieht es jetzt so und nicht
anders aus?
Martin Knabenreich: „Wir haben
bundesweit zu einem Agenturwettbewerb
aufgerufen. Die fünf überzeugendsten
Kandidaten haben vor
einer fachlich besetzten Jury ihre
Konzepte präsentiert. Der neue
Markenauftritt samt Stadtlogo wirkt
klar, selbstbewusst und sympathisch,
was zum Selbstverständnis der Bielefelderinnen
und Bielefelder passt.“
Was soll das Logo bewirken, oder
anders gefragt: Was hat Bielefeld
davon?
„Zunächst geht es um mehr als ein
Logo, sondern um den gesamten optischen
Auftritt der Stadt Bielefeld.
Die Gestaltung bietet uns die Bühne,
auf der wir die Inhalte, also die
Stärken der Stadt, präsentieren. Die
Inhalte sind natürlich das Wichtigste.
Aber damit Fachkräfte, Investoren
und Studierende erkennen, was diese
Stadt zu bieten hat, ist ein prägnanter
Markenauftritt wichtig.“
Privatpersonen können das Logo
unter mein.bielefeld.de in allen
anderen Farbkombinationen –
abgesehen vom offiziellen Rot-Weiß –
frei verwenden und einsetzen. Das
ist besonders. Befürchten Sie nicht,
dadurch die Kontrolle über das Logo
zu verlieren?
„Nein, das brauchen wir nicht zu
fürchten. Die nachweislich hohe
Identifikation der Bewohner mit
ihrer Stadt ist die wertvollste Ressource
für das Image von Bielefeld.
Wer seine Verbundenheit und seinen
Stolz zeigen möchte, kann dies
unkompliziert und kreativ tun. Die
Freigabe des Logos ist neu für eine
Stadt, aber letztlich einfach konsequent
weitergedacht. h
LIEBEFELD - 24 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
2015 als „Druckereimanager“
des Jahres geehrt,
2016 wieder voll abgeräumt.
Geschäftsführer Martin Kirchner und
sein Team von Kirchner Print.Media bekamen
bei den Druck&Medien Awards in Berlin
die Auszeichnungen:
· Katalogdrucker des Jahres 2016
sowie Silber und Bronze in den Kategorien:
· Akzidenzdrucker des Jahres
· Veredler des Jahres
Lernen Sie die ausgezeichnete Druckwelt
by Kirchner Print.Media kennen:
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Kirchner Print.Media GmbH & Co. KG
Spradower Weg 100 · 32278 Kirchlengern
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EIN
LEBEN
UNTER
DAUER-
STROM
Ein Interview in drei
KAPI-
TELN
INTERVIEW: ALBERTO ALONSO MALO
FOTOS: NEHBERG
RÜDIGER NEHBERG
1935 in Bielefeld geboren, musste
Rüdiger Nehberg mit seiner
Familie Ostwestfalen verlassen.
Der Vater, ein Bankrevisor, wurde
nach der Eroberung Polens nach
Danzig versetzt. 1945 flohen die
Nehbergs nach Dänemark und
kehrten 1947 nach Bielefeld
zurück. 1951 begann Rüdiger
Nehberg in Münster eine Bäckerlehre.
1965 arbeitete er dann
als selbstständiger Konditor in
Hamburg. Seine Konditorei mit
bis zu 50 Mitarbeitern führte er
25 Jahre. Der 81-Jährige ist Träger
des Bundesverdienstkreuzes,
#Autor von mehr als 30 Büchern
und Filmer.
ER IST „SIR VIVAL“, DER KÖNIG ALLER ÜBERLEBENSKÜNSTLER:
SEIT DEN 50ER JAHREN STÜRZTE SICH RÜDIGER NEHBERG IN
JEDES ABENTEUER. DURCHQUERTE (UND ÜBERLEBTE) WÜSTEN,
OZEANE, DSCHUNGEL. MIT 81 JAHREN MUSS DER GEBÜRTIGE
BIELEFELDER NIEMANDEM MEHR ETWAS BEWEISEN. GANZ
ZUR RUHE KOMMT ER DENNOCH NICHT: ER KÄMPFT ALS
MENSCHENRECHTLER WEITER – SEINE MENSCHENRECHTS-
ORGANISATION TARGET SETZT SICH WELTWEIT GEGEN DIE
GENITALVERSTÜMMELUNG VON FRAUEN EIN. DEN KAMPF
GEGEN DIESEN GRAUSIGEN BRAUCH ZU GEWINNEN, IST
SEIN LETZTER LEBENSTRAUM.
LIEBEFELD - 27 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
WIR
(M/W)
SUCHEN:
. FRONTEND-
UND WEB-
ENTWICKLER
. GRAFIKER
Herr Nehberg – wenn Menschen von
Fernweh sprechen, denken viele an
eine Woche Strandurlaub in Südeuropa.
Ihr Fernweh scheint eher von einem
unbändigen Entdeckerdrang geprägt
zu sein. Wie kommt`s?
Rüdiger Nehberg: Ich lernte schon 1935
den betörenden Vanilleduft von Dr. Oetker
kennen, wenn der Wind ihn zum Schildhof
trieb. Dort wohnten wir vorm Krieg.
Haus Nr. 31. Mein Vater: „Vielleicht lernst
du die Länder einmal kennen, wo diese
Aromen wachsen.“ Oetker ist der Verursacher
meiner Neugier auf die Welt.
Meine erste größere Wanderung unternahm
ich mit vier Jahren und ohne Wissen
meiner Mutter zu meiner Großmutter. Sie
beherrschte die Kunst, auf ihrem Boden auf
langen Schnüren Trockenäpfel zu zaubern.
Unwiderstehlicher Grund, sie zu besuchen.
In Höhe des Ratsgymnasiums muss ich
mich verlaufen haben. Ich kroch in einen
Rhododendronbusch und schlief ein. Meine
Eltern in Totalpanik. Am nächsten Morgen
fanden mich Passanten und brachten mich
zur Polizei. Ich selbst erinnere mich nur
vage an den Ausflug, aber meine Mutter
verstand es, die Story immer wieder neu
aufzubereiten. Wie aufgewärmtes Essen.
Ihre Lust auf Abenteuer haben Sie
auf jeden Fall früh gespürt – wir hörten
da von einer Tour durch Bielefeld ...
Hatten Sie jemanden, mit dem Sie dieses
Verlangen nach totaler Freiheit teilen
konnten?
Du legst deine Hände nicht
in den Schoß, sondern haust
in die Tasten. Denkst querfeldein,
nicht nur bis zur nächsten
Ecke. Hast kreative Einfälle,
statt geistreiche Ausreden.
Und rockst Projekte im Team,
ohne dabei eine One-Man-
Show abzuziehen?
Wenn Du jetzt noch Grafikdesign
oder Webprogrammierung
gelernt hast (und
nicht geträumt), freuen wir
uns Dich bei Kirchner KuM
kennenzulernen.
Mehr erfährst Du hier:
www.kirchner-kum.de/jobs
»Ich hätte den Wolf
am liebsten befreit
und wäre mit ihm in
Oetkers verlockende
Vanille länder
gewandert.«
Nehberg
WWW.KIRCHNER-KUM.DE
Kapitel I – der
BIELE-
FELDER
»Oetker ist der Verursacher meiner
Neugier auf die Welt.«
Nehberg
Ich hatte einen Freund. Das war der ein-
same Wolf in dem kleinen Drahtverhau
in #Olderdissen . Er lief auf seinen vier
Metern immer hin und her, hin und her.
Von morgens bis abends. Die Gebrüder
Grimm hatten mir den Wolf als böse und
gefährlich beschrieben. Hier erlebte ich
einen ganz anderen Wolf. Seit ich ihm
mein Leberwurstbrot gegeben hatte, waren
wir Freunde. Oft stapfte ich alleine vom
Schildhof zum Wolf. Immer mit einem
Leberwurstbrot. Nicht nur aus Tierliebe,
sondern auch weil ich Leberwurst nicht
mochte. Ich hätte den Wolf am liebsten
befreit und wäre mit ihm in Oetkers
verlockende Vanilleländer gewandert.
Inzwischen ist das Wolfsgehege angemessen
groß.
Sie haben sich von Pythons probewürgen
lassen, Dschungel nur mit einer Badehose
durchquert, Ureinwohner gerettet – inwieweit
hat Sie Bielefeld darauf vorbereitet,
sich aufs Überleben zu spezialisieren?
Ich bin mir sicher, dass mir in Bielefeld ein
prägendes Wesensmerkmal implantiert
wurde: der westfälische Dickkopf. Er hat
mich immer wieder zum Durchhalten
gezwungen und dadurch letzten Endes
viele Erfolge mitverschuldet.
Was würden Sie Menschen denn
empfehlen, die in oder um Bielefeld
ein Abenteuer erleben wollen?
macht`s bei Nacht und Regen und nur
in der Badehose. Sollte jemand dabei
Schüttelfrost empfinden, weiß er
schon mal, wie sich Malaria anfühlt.
Sie haben viel gesehen, kennen die entlegensten
Ecken dieser Welt. Wie entlegen
oder attraktiv empfinden Sie denn Bielefeld
im Vergleich zu anderen Orten?
Das muss man einen Fremden fragen. Als
Eingeborener findet man seine Heimat
immer schön, wie jede Mutter jedes ihrer
Kinder als einmalig schön empfindet. Oder
Inuits ihre Heimat in einer Landschaft
ohne Bäume und mit Schnee statt Gras.
Mittlerweile leben Sie mit Ihrer Frau
in einer Mühle auf dem platten Land in
Schleswig-Holstein. Welche Parallelen
sehen Sie zu Ostwestfalen?
Ähnlich sind die Bodenständigkeit und
Zuverlässigkeit. Auch die friesischen und
westfälischen Sturköppe. Oder die knackigen
Morgenbrötchen. Krass unterschiedlich
ist der Weitblick, weil bei uns keine
lästigen Berge wie der Teutoburger Wald
die Fernsicht zur Ost- und Nordsee
versperren.
Sie sind gelernter Konditor (und erfolgreicher
Unternehmer) – wie groß war der
Spagat zwischen „heute Torten backen,
morgen meine Survival-Sachen packen“?
Eine Wanderung durch den #Teutoburger
Wald . Wem das zu seniorenhaft ist, der
Die Leben zwischen Torten und Torturen,
Marzipan und Moskito, Heim- und
LIEBEFELD - 29 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Nehbergs
Nervenkitzel-Reisen
1970 > „Die tragischste
Reise war die zum Blauen
Nil (Äthiopien). Bei einem
Überfall wurde mein Freund
Michael aus zwei Metern Entfernung
erschossen. Wir zwei Überlebenden
hatten zunächst das Glück, nicht getroffen
worden zu sein. Doch dann bewährten sich
unsere Vorbereitungen. Noch bevor die etwa
zwölf Angreifer nachladen konnten (sie hatten
damals noch Repetiergewehre), konnten wir
uns zur Wehr setzen. Unter unseren Hemden
verborgen trugen wir Tag und Nacht einen
Überlebensgürtel. Dazu gehörte ein Revolver.
Schon beim ersten Schuss flohen die Angreifer
in einen nahe gelegenen Wald und verschanzten
sich. Mein Freund Andor und ich nutzten
die Verwirrung und flohen unter Zurücklassung
der Ausrüstung über den Fluss. Die Flucht
dauerte fünf Tage.“
1981 > „Tausend Kilometer durch Deutschland
ohne Ausrüstung und Nahrung von
Hamburg nach Oberstdorf. Ich lebte von
meiner Fettsubstanz und später auch vom
Abbau der Muskulatur und des Verstandes.
Ich verlor in der Zeit 25 Pfund Lebendgewicht.
Damals war ich 46 und sah aus wie 246.“
1987, 1992, 2000 > „Auch meine drei
Atlantiküberquerungen von Westafrika nach
Brasilien waren eine besondere Herausforderung.
Zum einen wegen der scheinbar
ungeeigneten Fahrzeuge Tretboot, Bambusfloß
und massiver Baumstamm (alle Fahrzeuge
waren selbstgebaut, unzerstörbar,
unsinkbar, idiotensicher. Sie haben`s überlebt
und stehen jetzt als Nachruf im Technikmuseum
zu Speyer). Zum andern wegen
meiner Angst vor Wasser, ständiger Seekrankheit
und fehlender Erfahrung mit
Seenavigation. Die Angst vorm Wasser
haben mir die Marinepiloten bei Cuxhaven
und die Kampfschwimmer in Eckernförde
abtrainiert. Die Seekrankheit musste sich
der Chemie geschlagen geben, und Navigation
hat mich ein pensionierter Kapitän
gelehrt. Damals noch mit dem Sextanten
und nicht mit GPS.“
2003 > „Aufregend war es auch, als mich ein
Hubschrauber im Dschungel Nordbrasiliens
ausgesetzt hat und ich allein versucht habe,
zurückzufinden in die „Zivilisation“. Das
Besondere an der Herausforderung: Ich hatte
keine Ausrüstung dabei. Nur Hose, T-Shirt,
Sandalen. Ich wollte mich wie jeder Yanomami-Indianer
oder jedes Tier zurechtfinden.
Nur mit meinem Survival-Wissen. Das hat
drei Wochen gedauert.“
Kapitel II – der
ABEN-
TEURER
Fernweh, Erholung und Bedrohung
sind wie eine Symbiose, die mein
Wesen ausmachen und zu meinem
Adrenalinquell wurden. Ich stehe
unter Dauerstrom. Weder Müßiggang
noch Langeweile oder die
Vokabel Rentner haben darin Platz.
Wie sähe ein Ranking Ihrer größten
Abenteuer aus?
Fast alles war zu seiner Zeit „das
Größte“, wenn ich es noch nie
gemacht hatte. Müsste ich es heute
noch einmal wiederholen, empfände
ich es als reizlos, weil es eine
Wiederholung wäre. Schlaftablette
Routine. Es war für mich stets
reizvoll, die denkbaren Schwierigkeiten
eines jeden Vorhabens
vorher bestmöglich zu analysieren
und sie mit Trainings oder geistigen
Vorbereitungen unter Kontrolle zu
bringen. Survivalisten-Schach.
Auf Ihren Reisen haben Sie auch
mal Ungewöhnliches gegessen –
denken Sie, dass gebratene
Blindschleiche die Gastronomie
Bielefelds bereichern würde?
Nein, es gibt Leckereres. Heuschrecken
und Mehlwürmer zum Beispiel.
Vierzig Jahre war ich verrufen in
Deutschland als "Würmerfresser der
Nation". Damit musste ich leben. Bis
ich vor zwei Jahren von der Weltgesundheitsbehörde
voll rehabilitiert
wurde! Sie hat höchstmenschenamtlich
2.000 Insekten zur empfehlenswerten
Nahrung der Zukunft erklärt.
Welch ein Durchbruch! Spontan
habe ich das mit einem Survivor-Sekt
gewürdigt: Teichwasser mit lebenden
Wasserflöhen und Mückenlarven!
Prickelt total.
LIEBEFELD - 30 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Wer erlebt das perfektere Abenteuer:
der mutige, tollkühne und
leichtsinnige oder der überlegte
und organisierte Abenteurer?
Mut ist eine wichtige Voraussetzung
für jedes große Abenteuer. Ihn muss
auch der überlegende Organisierer
haben. Wenn Mut sich jedoch auf
bloße Tollkühnheit reduziert, wird
man schnell zum Selbstmordkandidaten.
Tollkühnheit ist nur dann entscheidend
fürs Überleben, wenn man
bei Bedrohung keine Alternative
mehr hat. Der Leichtsinnige sollte
lieber täglich sein Testament auf den
neusten Stand bringen. Der Organisierte
wird unnötige Risiken durch
Vorbereitungen minimieren, aber
den Restrisiken eine Chance lassen.
Auch ich habe mich nie zugeplant.
Fairerweise habe ich dem Restrisiko
immer eine Chance gelassen. Erst
das macht aus einem Spaziergang
ein Abenteuer. Das unplanbarste
wirkliche Risiko bleibt der Mensch.
Tiere und die Naturgewalten
hingegen sind berechenbar.
25 Überfälle überstanden, in der
Gewalt von aufständischen Rebellen
gewesen, Sie aßen Heuschrecken,
eitrige Kaninchen, Wanderratten,
um auf Ihren Trips zu überleben –
Sie haben jeder Gefahr getrotzt.
Entschuldigen Sie die pietätlose
Frage, aber: Wie sieht für Sie
eigentlich der perfekte Abgang aus?
Perfekt wäre ein Tod wie der meines
Freundes Michael am Blauen Nil:
ohne Anruf,
Kopfschuss
von hinten.
BIELEfriends
Award 2017
WIR UNTERSTÜTZEN 10 KLIMASCHUTZPROJEKTE
MIT JE 2.000 EURO !
SCHULEN UND VEREINE – BITTE BEWERBEN!
Der BieleFriends Award 2017 zeichnet Initiativen aus,
die zum Umwelt- und Klimaschutz in Bielefeld beitragen.
Jetzt anmelden, Projekt beschreiben und gewinnen.
BEWERBUNGSZEITRAUM: 15.11.2016 BIS 15.01.2017
ABSTIMMUNGSPHASE: 16.01. BIS 12.02.2017
PREISVERLEIHUNG: 08. MÄRZ 2017
Infos, Teilnahmebedingungen und Bewerbungsunterlagen unter: www.lebenswertes-bielefeld.de
»Rein rechnerisch ist es der größte ‚Bürgerkrieg‘ der
Menschheit: die Gesellschaft gegen die Frauen, seit
5.000 Jahren, 8.000 Opfern täglich und vielen Toten.«
Nehberg
Kapitel III – der
MENSCHEN-
RECHTLER
Sie konzentrieren sich heute voll auf Ihre
Aufgabe als Menschenrechtler – eine
weitere Facette, die vor mehr als 35
Jahren ihren Ursprung hatte ...
1980 habe ich von brasilianischen Menschenrechtlern
erfahren, dass dort im
Regenwald ein Bürgerkrieg ablief, den
Brasilien offiziell kleinredete. Pfeile gegen
Feuerwaffen. 65.000 Goldsucher gegen
eine Handvoll Yanomami-Indianer. Sie
standen vor ihrer Ausrottung. Ich wollte
mir einen eigenen Eindruck verschaffen
und fuhr zu ihnen. Ein Fischerboot brachte
mich so weit es ging die Nebenflüsse des
Rio Negro hoch. Dann folgte eine Woche
Fußmarsch. Nur mit Minigepäck, einer
Mundharmonika und einem einzigen
Satz in ihrer Sprache: „Nicht schießen,
ich bin ein Freund.“
Ein prägender Moment ...
Ein Thema, das Sie mehr umtreibt als
jede Survival-Reise?
Ja. Denn die Tragödie der weiblichen
Genitalverstümmelung sprengt alle meine
vorherigen Erfahrungen. Wir sind
Augenzeugen des Dramas geworden. Rein
rechnerisch ist es der größte „Bürgerkrieg“
der Menschheit: die Gesellschaft gegen die
Frauen, seit 5.000 Jahren, 8.000 Opfern
täglich und vielen Toten. Die Überlebenden
sind ihrer Würde und Seele beraubt
und können sich nicht von selbst aus der
Situation befreien, weil das die Gesellschaftsstruktur
nicht zulässt. Es bedarf
der Hilfe von außen, der Gespräche auf
Augenhöhe unter Freunden und ohne die
übliche westliche oder christliche Überheblichkeit.
Sie gründeten dafür Ihre Menschenrechtsorganisation
TARGET. Mit welchem Ziel?
Die Begegnung mit diesem allerletzten
noch existierenden Urvolk des Kontinents
war es, die mein Leben komplett verändert
hat. Als Augenzeuge der Vernichtung
wandelte ich mich ungeplant vom Abenteurer
zum Aktivisten für Menschenrechte.
Es entstanden TV-Filme, Bücher
und medienwirksame Aktionen wie die
Atlantiküberquerungen oder Konsultationen
des Papstes und der Weltbank. Im
Jahre 2000 war die internationale Lobby
für die Yanomami ausreichend groß und
sie erhielten einen akzeptablen Frieden.
Seit 2000 setzen Sie sich gemeinsam
mit Ihrer Frau Annette für ein Verbot der
weiblichen Genitalverstümmelung ein.
Nachdem wir recherchiert hatten, dass
80 Prozent der Opfer Muslimas sind (die
übrigen sind Christen und Andersgläubige)
und die Tradition oft und falsch mit
dem Koran (und der Bibel) gerechtfertigt
wird, stand unsere Strategie fest, es mit
der Ethik des Islam zu versuchen. Und
zwar ausschließlich mit dem Islam und
ausschließlich gegen weibliche Genitalverstümmelung.
Wir wollten die höchsten
Geistlichen davon überzeugen, den
Brauch als Verbrechen einzustufen und
zur Sünde zu erklären. Als deutsche
Organisationen, die angeblich für Frauenrechte
kämpfen, unsere Idee als absurd
einstuften, haben wir unsere eigene
Organisation gegründet: TARGET, die
beste Idee unseres Lebens.
LIEBEFELD - 32 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Wie können Interessierte Ihre
Organisation unterstützen?
Mit nur 15 Euro jährlich, gern auch
mehr, kann man bei uns Förderer
werden. Dies ermöglicht es schon
Jugendlichen, indirekt mitzuwirken.
Es gibt Schüler, die gewaltige Aktionen
an ihren Schulen durchführen.
Beispielsweise Sponsorenläufe und
Flohmärkte. Weitere Anregungen
zum Mitmachen findet man auf
der #TARGET-Website.
Haben Sie noch Träume/Ziele,
die Sie diesbezüglich unbedingt
erreichen wollen?
Meine ultimative und finale Vision
ist, in Zusammenarbeit mit den
saudi-arabischen Entscheidungsträgern
die Botschaft von der Unvereinbarkeit
weiblicher Genitalverstümmelung
mit den Werten
der Religion als „Fatwa des Jahres“
in Mekka zur Pilgerzeit zu
verkünden. h
HASHTAGS
#Teutoburger Wald
Gestern noch ein Schlachtfeld, heute
beliebtes Wandergebiet: Der Teutoburger
Wald bietet eine breite Palette an Kulturund
Naturerlebnissen. Einige bekannte
Ziele sind das UNESCO-Welterbe Corvey
oder das Kaiser-Wilhelm-Denkmal.
> www.teutoburgerwald.de
#Autor
> www.ruediger-nehberg.de/
buecher.htm
#TARGET-Website
Bielefelder – spendet für die gute Sache:
> target-human-rights.de
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33719 Bielefeld | Tel. 0521 16399-0
EINE
COFFEE-
LOVE-STORY
VIELE MENSCHEN TRÄUMEN DAVON, MAL EIN EIGENES CAFÉ ZU ERÖFFNEN.
MARIA ZENS HAT IHN WAHR GEMACHT. „ES SOLLTE EIN ORT WERDEN, AN DEM
MAN SICH ZU HAUSE FÜHLT UND SINNLICHE ERLEBNISSE GENIESST“, SAGT
DIE 30-JÄHRIGE BIELEFELDERIN MIT MEXIKANISCHEN WURZELN.
Jeder, der das #CafédeMaria an der Sudbrackstraße betritt, gerät nicht nur wegen des wunderbaren Duftes nach frischem
Kaffee in Verzückung, sondern auch wegen der Herzlichkeit, die die Gastgeberin Maria versprüht.
Ein Jahr ist es nun her, dass sie ihr Café eröffnet hat. Möglich wurde das auch wegen der Hilfsbereitschaft zahlreicher Bielefelder:
Auf ihrer Website hatte sie aufgelistet, was dem Café noch fehlt, von Weckgläsern über Stühle bis hin zu einem Steuerberater:
„Ich bin glücklich, dass diese Crowdfunding-Aktion der alternativen Art so ein großer Erfolg war.“ Ansonsten war vieles Learning
by Doing, auch das Backen und Kochen. Offensichtlich mit Erfolg: „Den Gästen scheint es jedenfalls zu schmecken“, freut
sich Maria.
INTERVIEW: REBECCA SCHIRGE
FOTOS: DIMITRIE HARDER
Die große Kunst der Kaffeezubereitung erlernte sie in einem Barista-Kurs, seitdem experimentiert sie viel herum, denn Kaffee sei
eine Wissenschaft für sich. „Viele Menschen schütten einfach Milch in ihren Kaffee, damit er schmeckt, das ist schade. Man
muss ihn pur trinken, um seine Vielfalt zu entdecken. Wein hat 500 Aromen, Kaffee hingegen 800, er kann zum Beispiel
Noten von Marzipan, Schokolade oder roter Traube haben.“
Und welche Sorte mundet der Expertin am besten? „Äthiopischer Yirgacheffe, er kommt einem Tee sehr nahe und ist wunderbar
mild und fruchtig. Der perfekte Kaffee für einen perfekten Moment. Ich habe ihn das letzte Mal bei einem Sonnenaufgang am
Strand getrunken.“ Immer dieselbe Sorte würde aber schnell langweilig werden, „je nachdem, wie ich mich gerade fühle, schmeckt
der Kaffee anders. Es gibt für jeden Anlass und jede Speise den passenden Kaffee“, so Maria. Welcher das jeweils ist, kann man
bei einem von Marias Kaffee-Erlebnis-Seminaren erforschen, die sie regelmäßig anbietet – und ganz nebenbei Marias
Leidenschaft für die Kaffeebohne live miterleben.
Maria, wohin in Bielefeld zieht dich dein Kaffee-Näschen,
wenn du nicht gerade in deinem eigenen Café an einer
Tasse nippst?
1. „Ich sitze sehr gerne im #CoffeeStore,
am liebsten am großen Fenster, und trinke
einen Cappuccino. Der schmeckt mir hier
am besten und der Kaffee ist aus Direct
Trade Kaffeebohnen gemacht. Ich habe die
Kaffeebauern, die die Bohnen liefern, auch
schon mehrmals persönlich getroffen und
weiß, dass der Coffee Store zu 100 % hinter
dem Kaffee stehen kann!“
2. „Ins Hot Roasted Love (S. 36) gehe ich
freitagnachmittags unheimlich gerne
einen Kaffee trinken. An diesem Tag
verkaufen sie ihre gerösteten Bohnen und
schenken verschiedene Probier-
kaffees aus. Es ist eine einmalige Atmosphäre,
wie ein kleiner Familientreff.“
3. „Im #Mokkaklatsch (S. 21) trinke
ich auch immer wieder Mal einen
Cappuccino. Dort kann ich gut träumen
und neue Ideen und Gedanken aufschreiben.“
4. „Ganz anders ist das Café im
#Bauernhausmuseum (S. 15), da war
ich neulich. Es fühlte sich dort so sehr
nach Geborgenheit an, wie bei meiner
Oma. Das wäre auch ein Ort, wo ich mir
wieder eine Auszeit gönnen würde.“
HASHTAGS
#CafédeMaria
Sudbrackstraße 31
POR EL AMOR
AL CAFÉ
Öffnungszeiten:
montags-donnerstags:
7-15 Uhr
donnerstags zusätzlich:
15-18 Uhr
> www.cafedemaria.de
> www.cafedemaria.de/blog
#TheCoffeeStore
Obernstraße 2,
33602 Bielefeld,
Telefon 05 21/9 71 07 95
> www.coffee-store.de
LIEBEFELD - 35 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
GANZ SCHÖN
ABGEBRÜHT
KAFFEEKULTUR IN BIELEFELD
Gut Ding will Weile haben. Das gilt auch für Kaffee. Denn nur durch ein schonendes Röstverfaren
können sich seine Geschmacksaromen voll ausprägen. Viele herkömmliche Kaffeeproduzenten interessiert
das jedoch nicht die Bohne, sie wollen es lieber schnell und industriell. Wie gut, dass
Kaffeeliebhaber nicht in Wien oder Bella Italia leben müssen, um trotzdem glücklich zu werden.
Auch Bielefeld ist auf den erlesenen Geschmack gekommen und verfügt über kleine, aber feine
Kaffeeröstereien und Manufakturen, die für Gaumenfreuden sorgen.
Hot Roasted Love
Kaffeewelt
Eisbrenner
Kaffeeprinzen
Die
Röstwerkstadt
Was haben das legendäre Burning
Man Festival in der Wüste Nevadas,
Reykjavik und Bielefelder Kaffee
miteinander zu tun? Das erklärt
Hot-Roasted-Love-Inhaber Sascha
Kaiser ausführlich auf dem Blog
seiner Website. In Kurzform: Während
seiner Reisen kam dem Bielefelder
der Wunsch, seine Heimatstadt
mit Kaffeeköstlichkeiten zu
beglücken und dabei (durch fairen
Handel) Karmapunkte zu sammeln.
Eine Crowdfunding-Aktion half ihm
beim Start: Heute finden Liebhaber
des Heißgetränks allerlei Spezialitäten
in der Manufaktur. Darunter
auch den Liebefeld-Kaffee, der
aus fairem Direkthandel in Ecuador
stammt.
Hot Roastet Love
Röstmanufaktur
Sascha Kaiser
Rohrteichstraße 51
mail@hotroastedlove.de
Rösterei-Direktverkauf:
freitags 16-19 Uhr
» www.hotroastedlove.de/hrl
Es war eine Jamaika-Reise, die die
Eisbrenners zu Kaffeeröstern
machte. In einer traditionell bewirtschafteten
Kaffeeplantage in
den Blue Mountains entdeckte das
Ehepaar eine Rarität, die ihnen besonders
gut mundete. Und auch
als Mitbringsel für Freunde und
Verwandte fand die Bohne großen
Anklang. Die Idee, eine eigene
Kaffeerösterei zu gründen, war
dann nur noch eine Frage der Zeit.
Mittlerweile findet man in der
Kaffeewelt Eisbrenner Sorten aus
verschiedensten Anbauregionen
der Welt, so auch den Bielefeld-
Kaffee: einen Direktimport aus
Bielefelds Partnerstadt Estelí in
Nicaragua. Alle Kaffees werden
schonend in einem hochwertigen
Trommelröster gebrannt.
Kaffeewelt Eisbrenner
Altenhagener Straße 272
» www.kaffeewelt-eisbrenner.de
Bei Ulli Dammert und Rainer Deppe
geht es royal zu, zumindest namentlich.
Seit mehr als acht Jahren
machen die Kaffeeprinzen Freunde
des schwarzen Heißgetränks mit
ihren veredelten Produkten glücklich.
Bei ihnen kommt ein Trommelröster
der Firma Diedrich zum Einsatz,
in dem mehrmals die Woche
jede Kaffeesorte einzeln in kleinen
Chargen und bei niedrigen Temperaturen
geröstet wird. Der Rohkaffee
stammt aus Zentral- und
Lateinamerika, Afrika, Indien und
Indonesien. Auch immer mehr biound
fairtradezertifizierte Ware ist
im Angebot.
Kaffeeprinzen
Lange Str. 1, 33803 Steinhagen
(bei Bielefeld)
info@kaffeeprinzen.de
Öffnungszeiten Verkauf:
freitags: 11-18 Uhr und
samstags: 10-14 Uhr
» www.kaffeeprinzen.de
Je höher das Anbaugebiet, desto
kostbarer die Bohne – das ist nur
eine von vielen Eigenheiten des
Kaffees, die in der Röstwerkstadt
im Bielefelder Westen berücksichtigt
werden. Auch Geschäftsführerin
Annik Erdmann hat sich für das
besonders schonende Trommelröstverfahren
per Hand entschieden.
Neben einem Standardsortiment,
in dem süd- und mittelamerikanische
Sorten wie Brasilien
Santos Grinders, Costa Rica SHB
oder Honduras High Grown zu
finden sind, probiert die Röstwerkstadt
immer wieder neue exotische
Sorten aus. Neugierig? Im hauseigenen
Café können die Ergebnisse
direkt verkostet werden.
Die Röstwerkstadt
Weststraße 62
info@dieroestwerkstadt.de
montags-freitags: 9-18 Uhr
samstags: 10-15 Uhr
» www.dieroestwerkstadt.de/
kaffee.html
LIEBEFELD - 36 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
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„BIELEFELD?
... WIE EIN
SOUNDTRACK
VON DIDO.“
KAUM 18 JAHRE ALT GEWORDEN, VERLIESS KRISTIN SHEY DEN HOF DER ELTERN IM
LÄNDLICHEN HOBERGE UND ZOG MIT IHRER GITARRE ALS STRASSENMUSIKERIN DURCH
KALIFORNIEN. IHREN TRAUM VOM KÜNSTLERDASEIN GAB SIE AUCH NACH IHRER
RÜCKKEHR NACH DEUTSCHLAND NICHT AUF. 2015 FEIERTE SIE IHREN BISHER GRÖSSTEN
ERFOLG: IHR SONG »BOOMERANG« WURDE ZUR OFFIZIELLEN HYMNE DES HEINEKEN
RUGBY WORLDCUP. WARUM BIELEFELD IHRE BASIS IST UND ES IHR ANGST MACHT,
WENN UNTER IHREN ZUSCHAUERN DUTT-TRÄGER SIND? WIR WOLLTEN MEHR ERFAHREN:
BEI EINEM ESPRESSO MIT DER 31-JÄHRIGEN IN IHRER GADDERBAUMER WOHNUNG.
LIEBEFELD - 38 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Als ich eben an deiner Haustür klingeln
wollte, konnte ich „Shey“ gar nicht finden.
Wirst du von verrückten Fans verfolgt und
musst du dich schützen?
Kristin Shey: Nein, zum Glück nicht (lacht).
Shey ist nur mein Künstlername, eigentlich
heiße ich Boge, doch das klang mir damals
zu langweilig. Ich dachte damals, wenn ich
englische Texte singe, muss ich auch einen
englisch klingenden Namen haben.
Ach so, und ich dachte, du hättest eine
exotische Herkunft, und wollte dich fragen,
wie es dazu gekommen ist, dass du in
Bielefeld gelandet bist.
Ich bin in Bielefeld geboren und aufgewachsen,
ganz unspektakulär. Meine Eltern
haben einen Hof in Hoberge und ich bin
auf die Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule
in Bethel gegangen.
Wolltest du als Kind schon Sängerin werden?
Nein, seit meiner Jugend.
War es danach schwierig für dich,
wieder nach Bielefeld zurückzukehren?
Damals wäre ich gerne dort geblieben. Doch
ich mag das Übertriebene der Amis nicht,
zum Glück habe ich auch Ausnahmen kennengelernt.
Ich mag die Musik und die Landschaft
der USA, bei der aktuellen politischen Situation
bin ich aber froh, nicht dort zu leben.
Was hält dich in deiner Heimatstadt?
Bielefeld ist meine Base. Ich mag das Grün,
ich kann mit meinem Hund Woody direkt vor
der Tür in den Wald gehen, trotzdem bin ich
schnell in der Stadt. Und ich mag, dass hier
nicht dauernd Hallogalli ist, das würde mich zu
sehr ablenken. Würde ich in Berlin leben, gäbe
es da für mich zu viele Eyecatcher. Ich würde
den ganzen Tag Leute anschauen und müsste
mich immerzu ermahnen: „Kristin, hör auf zu
starren!“ (lacht) Außerdem ist von Bielefeld
aus alles in Deutschland gut zu erreichen, das
ist für meine Touren ideal, zudem lebt meine
Familie hier.
Als Kind wollte ich
Bundeskanzlerin werden.
Im Ernst?
Ja, ich habe auch immer Briefe an Helmut Kohl
geschrieben, mit so Sachen wie „Bitte denken
Sie an den Umweltschutz und die Tiere“. Es
kamen dann sogar Antworten, zwar nicht von
ihm selbst, aber immerhin von seiner Sekretärin.
Und wann startete deine Gesangskarriere?
Ich habe schon als Kind gerne gesungen, mit 13
lernte ich Gitarre. Als ich endlich 18 war, habe
ich sie mir eingepackt und bin für drei Monate
durch Kalifornien gereist. Finanziert habe ich
mir das durch Auftritte.
Wow, hattest du keine Angst?
Nein, früher war ich völlig angstbefreit,
irgendwie toll. Ich habe das Gefühl, je älter
man wird, desto ängstlicher wird man. Man
fängt immer an, alles abzuwägen. Das war
früher anders.
Wieso hat es dich ausgerechnet in die
USA gezogen?
Ich hatte eine Großtante in San Francisco,
die war arschcool, die wollte ich schon immer
besuchen. Und ich hatte eine romantische
Vorstellung von der ganzen Gegend dort.
Gibt es auch Nachbesserungsbedarf?
Es könnte schon ein paar mehr coole Clubs
und Locations für Auftritte geben.
Wenn Bielefeld einen Soundtrack hätte,
welcher wäre das?
Oh Gott, puh, das ist eine schwierige Frage.
Etwas von Dido vielleicht. Nicht untief,
aber trotzdem seicht.
Wann kommen dir die besten Textideen?
Ich brauche regelmäßig „Drömmelzeit“, das
ist für mich die beste Inspiration. Auch beim
Spazierengehen, auf Autofahrten, beim Putzen
oder Kochen kommen mir Ideen. Aber auch
im Übermut, immer, wenn ich mich mehr als
normal gut oder schlecht fühle, also so ein
bisschen „drüber“. Mal schreibe ich einen
Song in anderthalb Stunden, mal brauche ich
mehrere Tage.
Ein Künstlerdasein gilt als hartes Brot,
kannst du dich damit finanzieren?
Ja, das geht, wenn man nicht zu hohe Ansprüche
hat. Ich bin ja breit aufgestellt. Ich gebe
Gesangsunterricht, es gibt Kristin Shey solo,
mein Jazzquartett und das Kristin Shey Trio. Mit
den beiden Jungs nehme ich übrigens gerade
INTERVIEW: REBECCA SCHIRGE
FOTOS: REBECCA SCHIRGE, JENS FRICKE
D I E
* * *
5
B I E L E F E L D
* * *
B E S T- O F - F I V E
Die Bielefeld
BEST-OF-FIVE
von Kristin
1. DER TEUTOBURGER WALD: »Vormittags ist
immer Spaziergehzeit mit meinem Hund Woody.«
2. DIE EXTRA-BLUES-BAR: »Da lese ich
gerne Nietzsche und Kafka und trinke ein Bier
dabei. Manchmal kommen mir da auch Ideen für
Gedichte, aber die sind privat.«
3. DAS TROPICAL: »Ich liebe Tapas!«
4. DAS NUMA: »Irgendwie lande ich da immer.«
5. DIE OSTERIA: »Die Pizza dort ist der Hammer.«
unser erstes komplettes Album auf. Auf
#www.gofundme.com läuft gerade eine
Crowdfunding-Kampagne, damit wir es
finanzieren können.
Bist du vor einem Konzert oft aufgeregt?
Zum Glück kommt das selten vor. Das
letzte Mal war bei der #Filmhausparty
in Bielefeld.
Wie kommt’s, müsste das nicht ein
Heimspiel für dich gewesen sein?
Da waren so viele Leute und vor allem die
Coolen. So Hipster, diese mit Bart und Dutt
(lacht). Jeder möchte ja irgendwie auch cool
sein, und dass die da alle standen, hat mich
nervös gemacht.
Bekommst du viel positives Feedback
oder sogar Liebesbriefe?
Briefe nicht, aber Liebesmails gab es
schon mal. Das Schönste ist für mich,
wenn mir jemand nach einem Auftritt
sagt, dass er Tränen in den Augen oder
eine Gänsehaut hatte.
Hast du ein Idol?
Merrill Garbus von Tune-Yards, die ist
eine megakrasse Künstlerin, die mich
sehr inspiriert. Sie ist sehr originell und
mutig in ihrer Musik. Sie macht Pop, Jazz
und Weltmusik. Und sie ist eine starke
Frau. (Shey springt plötzlich auf und ruft:
„Einen Moment, ich muss gerade mal
die Platte umdrehen!“)
Cool, du hast einen Plattenspieler?!
Ich liebe Schallplatten. Es ist schade,
dass heute kaum noch jemand ein ganzes
Album durchhört, dabei hat sich der
Künstler bei der Zusammenstellung ja
eigentlich etwas gedacht. Viele lassen
sich nur noch von Musik berieseln,
anstatt wirklich zuzuhören.
Wie sieht es dann mit Radio aus,
das hören ja viele auch eher, um sich
berieseln zu lassen.
Puh, also Radio mag ich erst abends
spät hören, dann kommt auf manchen
Sendern gute Musik, nicht dieser Charts-
Kram, der sich den ganzen Tag wiederholt.
Und ich höre gerne WDR 5, alles
andere ist so anspruchslos.
Gibt es etwas, was du gerne mal
machen würdest, was man vielleicht
nicht unbedingt von einer blonden,
hübschen jungen Frau wie dir erwartet?
Hmm … (überlegt). Ich würde gerne mal
ein Autorennen fahren, so Formel-1-
mäßig. Und ich würde gerne schießen.
Ich war auch kürzlich mit meinem
Bruder auf der #RifleRanch in Borgholzhausen
und habe mit einem Großkaliber
geschossen, das hat richtig viel
Spaß gemacht. Aber ganz wichtig: Von
meiner Grundeinstellung her bin ich
Pazifistin. Also ich bin gegen Gewalt. h
LIEBEFELD - 40 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
HASHTAGS
#www.gofundme.com
Crowdfunding-Kampagne
#RifleRanch
Ins Schwarze treffen
Eine halbe Stunde von Bielefeld
entfernt, kann jedermann sein Können
an der Knarre testen. Natürlich nur
unter fachkundiger Anleitung.
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#Filmhausparty
Das ist Kult
Hier muss man mal gewesen sein,
denn sie ist eine der legendärsten
Partys in Bielefeld, mit DJs, Livemusik,
Projektionen und ungewöhnlichen
Willkommensaktionen. Dresscode:
von alternativ bis freakig.
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RÜCKBLICK: UNSER EVENT ZUR LIEBEFELD-PREMIERE!
KLAUS LAS KLAUS
bei Klaus
Wenn Liebefeld liest zur Vorstellung der Premiereausgabe
einlädt, sind die begrenzten Plätze schnell vergeben: So
geschehen Anfang Juni, als Klaus Stuckenbröker – der
„Tatortreiniger“ – seine privaten Räume für einen „kleinen“
Besucherkreis öffnete. Rund 100 Gäste lauschten seiner
Stimme, als er in seiner urigen Art aus seinem eigenen
Liebefeld-Interview vorlas. Anschließend wurde bei Schnittchen,
Bier und Gin Lossie noch ein wenig geplauscht und
über die erste Liebefeld liest-Ausgabe räsoniert. Prädikat
des Events: besonders gesellig! Ihr wollt mehr Bilder sehen
oder beim nächsten Mal dabei sein? Wir sagen euch wann
und wo – auf www.facebook.com/liebefeld
FOTOS: JAN ASSION
LIEBEFELD LIEST 2017
Wir können es einfach nicht lassen und hocken bereits über der nächsten Liebefeld liest-Ausgabe, die für das Frühjahr
2017 fest eingeplant ist. Und als total offene Geister freuen wir uns natürlich weiterhin über eure Meinung und Ideen.
Feedback immer gerne an: redaktion@liebefeld-liest.de
Bis dahin wünschen wir allen Liebefeldern eine liebevolle Festzeit und einen liebenswürdigen Übergang ins nächste Jahr!
Euer Liebefeld-Team
LIEBEFELD - 42 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
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Ehrensache
Schenken Sie Sie unseren Patienten Ihre Zeit! Wir Wir freuen uns über Ihr
Ihr
ehrenamtliches Engagement in in den Bereichen:
Engagement für für Kinder | | Begleitung | von von Patienten auf auf den den Stationen | Begrüßung | am am Empfang |
|
Hospizarbeit | | Grüne | Damen | | Büchereiarbeit | | | HELP | – – Präventionsprogramm für für ältere Menschen |
|
und und weitere spannende Einsatzfelder ehrenamtlichen Engagements
„Es „Es bedeutet mir mir viel, viel, Menschen während ihres
ihres
Aufenthalts hier hier im im EvKB EvKB zu zu begleiten.
Ich Ich nehme mir mir dafür dafür bewusst Zeit, Zeit, höre
höre
zu, zu, bin bin einfach da da und und helfe helfe vorzu-
bereiten – auf – auf das, das, was was kommt.
Dabei habe habe ich ich in in den den letzten Jahren
ganz ganz intensive Momente erlebt.“
Nina Nina Ross
Ross
Information
Information und
und und
Kontakt:
Kontakt:
Ev. Ev. Krankenhaus Bielefeld
Ev. Krankenhaus Bielefeld
Sandra Kläsener | Referentin | Ehrenamt
Sandra Kläsener Referentin Ehrenamt
Tel.: Tel.: 05 05 21 21 | 7 | 727 72 – 7 – 93 7 93 60 60
Tel.: 05 21 72 93 60
E-Mail: sandra.klaesener@evkb.de
E-Mail: sandra.klaesener@evkb.de
www.evkb.de/ehrenamt
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