Liebefeld-Magazin 05.2018
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DAS INTERVIEW-MAGAZIN<br />
LIEST! BIELEFELD HAT WAS ZU ERZÄHLEN! | AUSGABE 01/2018<br />
TITEL: ANSGAR BRINKMANN | JOSEPH METZ | OLIVER HUGO<br />
DITTA SOKOLOWSKY | STADTMARKE BIELEFELD
AUF DEINEN SUPPORT.<br />
AUF DICH.<br />
AUF, ARMINIA!<br />
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Alonso: Da haben wir ja mal einen<br />
rausgefoxt, Uffmann!<br />
Uffmann: Jawoll, Alonso! Bei den FOX<br />
AWARDS 2017 gewinnt unser <strong>Magazin</strong> den<br />
FOX VISUAL in Silber für seine „Gestaltungseffizienz“.<br />
Verfoxt noch mal,<br />
das Ding sieht jetzt offiziell geil aus!<br />
Alonso: Unser kleines Stadtmagazin<br />
kommt gut an. Jetzt haben wir sogar eine<br />
hochdekorierte Jury ganz foxig damit<br />
gemacht …<br />
Uffmann: Und zu verdanken haben wir<br />
das vor allem unserem ausgefoxten Team.<br />
Alonso: Richtig. Ohne die wären wir<br />
höchstens Fix und Foxy.<br />
Uffmann: Und wir arbeiten weiter<br />
intensiv daran, damit wir uns das nächste<br />
Mal an Gold heranfoxen.<br />
Alonso: Sich durchs Leben durchfoxen<br />
tut übrigens auch Ansgar Brinkmann, der<br />
in dieser Ausgabe über seine Zeit vor,<br />
während und nach seiner kongenialwahnwitzigen<br />
Fußballerkarriere erzählt.<br />
Uffmann: Mit Foxaugen betrachtet<br />
Hobby-Fotograf Oliver Hugo Bielefelder<br />
Menschen, die er von einer ganz spontanen<br />
und persönlichen Seite einfängt …<br />
Alonso: … und Ditta Sokolowski, die sich<br />
als „Burgherrin“ in der Sparrenburg wie in<br />
ihrer eigenen Foxhöhle auskennt.<br />
Uffmann: Ein echter Fox in seinem Metier<br />
ist auch Joseph Metz - der sich schon mit<br />
jungen Jahren als Pionier in der Drohnenentwicklung<br />
weltweit einen Namen<br />
gemacht hat.<br />
Alonso: Eine richtig satte Ausgabe also!<br />
Wollen wir also nicht weiter rumfoxen …<br />
Viel Spaß beim Durchblättern unserer<br />
ausgezeichneten Frühlingsausgabe<br />
wünscht das ganze<br />
LIEBEFELD LIEST-Team!<br />
LIEBEFELD LIEST - 03 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
LEUTE, LEUTE!<br />
26 > 18 ><br />
ANSGAR BRINKMANN:<br />
ERFOLGREICH ANDERS.<br />
U-ROB: SUMM, SUMM, SUMM –<br />
DROHNE FLIEG HERUM.<br />
LIEBEFELDER ART<br />
06 > SOUL INSIDE<br />
> OLDERDISSENS UNTERSCHÄTZTE TIERE<br />
07 > KOLJA FACHS BIELEFELD-SLAM<br />
08 > FREUNDE DES HAUSES<br />
09 > IN ALLER MUNDE<br />
24 > STARKE STADTMARKE<br />
LIEBEFELD-SHOP<br />
16 > ZEHN BUNTE BEZIRKE<br />
LICHTBLICKE<br />
22 > DIE WELT DAHINTER<br />
24 > DER MENSCH HINTER DER LINSE<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber, Konzeption und Realisation:<br />
KIRCHNER Kommunikation und Marketing GmbH<br />
Herforder Straße 18, 32257 Bünde<br />
05223 498110<br />
info@kirchner-kum.de<br />
www.kirchner-kum.de<br />
www.kirchner-content.de<br />
Gesamtverantwortung:<br />
Tobias Uffmann, Tim Perlemann<br />
Chefredaktion: Alberto Alonso Malo (V. i. S. d. P.)<br />
Redaktion: Ole Möhlenkamp, Wögen N. Tadsen<br />
Autoren: Charlotte Braun, Dennis Salge,<br />
Lea Waskowiak<br />
Kreativdirektion: Uwe Burmeister<br />
Layout: Lena Borstelmann, Angelique Casson,<br />
Eckart Kleffmann<br />
Fotos/Bildnachweise: Björn Hokamp (Titel, S. 4,<br />
S. 26 - 27, S. 29, S. 31), Andreas Zobel (S. 4,<br />
S. 18 - 19), Oliver Hugo (S. 5, S. 11 - 18, S. 32),<br />
Michael Adamski (S. 5, S. 36 - 40), Heimat-Tierpark<br />
Olderdissen (S. 6), Jakob Panhorst (S. 6),<br />
Kolja Fach (S. 7), U-ROB (S. 20 - 21), Christine Polok<br />
(S. 22 - 23, S. 24), Susanne Freitag (S. 24),<br />
Bielefeld Marketing (S. 24), Shutterstock (S. 34 - 35),<br />
Erlebnismanager (S. 42)<br />
Anzeigen: Susan Hastings<br />
Lektorat: Sprachenfabrik GmbH,<br />
www.sprachenfabrik.de<br />
Bildbearbeitung und Herstellung:<br />
KIRCHNER Kommunikation und Marketing GmbH<br />
Druck: Kirchner Print.Media GmbH & Co. KG<br />
Spradower Weg 100, 32278 Kirchlengern<br />
www.kirchner-printmedia.de<br />
<strong>Liebefeld</strong> ist eine Marke der:<br />
Die Erlebnismanager GmbH<br />
Dr.-Viktoria-Steinbiß-Straße 1 B, 33602 Bielefeld<br />
www.erlebnismanager.info<br />
© KIRCHNER Kommunikation<br />
und Marketing GmbH, 2018<br />
redaktion@liebefeld-liest.de<br />
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Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung der KIRCHNER Kommunikation<br />
und Marketing GmbH gestattet!<br />
LIEBEFELD LIEST - 04 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
10 > 36 ><br />
OLIVER HUGO:<br />
BIELEFELDER MENSCHEN!<br />
DITTA SOKOLOWSKY:<br />
„ICH LIEBE MEINE SPARRENBURG!“<br />
LÄUFT<br />
07 > VERANSTALTUNGSTIPPS<br />
LETZTENDLICH<br />
42 > LIEBEFELD CRAFTVOLL<br />
LECKERFELD<br />
34 > BEEF UM DEN BURGER
SOUL INSIDE<br />
Wenn die Band Soul Inside auf der Bühne steht, kann es schon mal ein<br />
wenig kuschelig werden. Denn dann sorgen sage und schreibe zwölf<br />
Musiker für rhythmische Beats und melodische Klänge – und die<br />
reichen von Neo-Soul über R’ n’ B und Funk bis zu Jazz. Immer präsentiert<br />
mit humorvoller Lässigkeit und echtem Soulgefühl.<br />
Seit der Gründung 2016 tourt die Band in und um Bielefeld – und spielt<br />
auf Veranstaltungen und Festivals. Während der erste Gig im Jazzclub<br />
Bielefeld stattgefunden hat, sorgten die zwölf Bandmitglieder im letzten<br />
Sommer vor 5000 Zuschauern beim Feuer-und-Flamme-Event für<br />
ausgelassene Stimmung. Den funky Neopopfunk-Soul spielen dabei:<br />
zwei Keyboarder (einer für die weißen Tasten, einer für die schwarzen,<br />
versteht sich), ein Bläsersatz, ein Gitarrist, ein Bassist, Drums und<br />
Percussion und eine beeindruckende Vocal-Section. Immer im Gepäck:<br />
ein ganz besonderes Programm, Professionalität und jede Menge Spaß<br />
an der Musik, mit Titeln, die von Bruno Mars und Justin Timberlake bis<br />
hin zu Snarky Puppy und Stevie Wonder reichen. h<br />
Wer die zwölfköpfige Band live erleben möchte,<br />
findet alle Showtermine auf > www.soul-inside.de<br />
UNTERSCHÄTZTE<br />
HEUTE: DER KOLKRABE<br />
TIERE<br />
in Olderdissen<br />
450 Tiere, 90 verschiedene<br />
Arten auf 16 Hektar – der<br />
Heimat-Tierpark Olderdissen<br />
lockt jedes Jahr Hunderttausende<br />
von Besuchern an.<br />
Der Park hat natürlich seine<br />
„Stars“, wie die Bären Alma<br />
und Max, den urigen Keiler<br />
Karlchen oder die Wölfe Aik<br />
und Rieke. Was aber ist mit<br />
den Olderdissener Tieren, die<br />
weniger im Rampenlicht<br />
stehen? Wir finden, es hat<br />
sich ausgedisst, und geben<br />
den Underdogs eine eigene<br />
Rubrik: Olderdissens<br />
unterschätzte Tiere.<br />
Dunkles Gewand, schwarze Augen, unmelodische<br />
Stimme ... Wen haben wir da gerade wohl beschrieben?<br />
Nein, nicht Professor Snape. Also bitte, wir<br />
meinen den Kolkraben, einen von 42 Arten der Gattung<br />
Corvus. Denn so ganz wie der Zaubertranklehrer<br />
sieht der Kolkrabe mit seinem blauschwarzen Gefieder<br />
und dem klobigen Schnabel dann doch nicht aus.<br />
Bis zu 6000 Meter Höhe erreicht der Singvogel und<br />
kann dabei sogar mit dem Rücken nach unten fliegen.<br />
Doch, zugegeben, Raben haben einen miesen Ruf.<br />
Sie schnappen sich Unrat aus Mülleimern und sind<br />
als krächzende Unglücksboten verschrien – und als<br />
schlechte Eltern.<br />
Dabei schaffen Rabeneltern das, was vielen von uns<br />
misslingt: Hat sich ein Kolkraben-Pärchen einmal<br />
gefunden, bildet es einen Bund fürs Leben. Der Zusammenhalt<br />
der beiden Partner wird durch Gefiederpflege<br />
gefestigt.<br />
Weniger zärtlich geht es allerdings bei der Nahrungsaufnahme<br />
zu – denn Kolkraben sind Allesfresser. Sie<br />
verspeisen Insekten, Samen, junge Vögel und Aas.<br />
Na, das klingt doch appetitlich. Wie steht es da wohl<br />
mit den Tischmanieren? Zum Glück ganz gut – zumindest<br />
was das Knacken von Nüssen angeht. Die<br />
lässt der Kolkrabe, der alte Stratege, nämlich einfach<br />
auf den Boden fallen. h<br />
LIEBEFELD LIEST - 06 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
WAHRE<br />
WORTKUNST<br />
„DAS KANN SICH SEHEN LASSEN!“<br />
Warum es sich in Bielefeld so gut leben lässt?<br />
Poetry Slammer Kolja Fach formuliert das so:<br />
„Man wird da geboren, man zieht da hin. Aber<br />
was zählt, sind die Gründe, für die es wert ist<br />
zu bleiben.“ Für die Bielefelder Wirtschaftsförderung<br />
hat er unsere schöne Stadt mit wenigen<br />
Worten in allen Facetten eingefangen. Das Video<br />
gibt es auf www.das-kommt-aus-bielefeld.<br />
de Reinschauen lohnt sich. Oder einfach Augen<br />
schließen, Play drücken und lauschen. h<br />
> www.das-kommt-aus-bielefeld.de<br />
NIX VERPASSEN,<br />
COUCH-POTATO!<br />
SPARRENBURGFEST<br />
Wann? 27. bis 29. Juli<br />
Wo? Sparrenburg<br />
Kostet? Der Wegezoll liegt bei 7 € bzw.<br />
5 € ermäßigt. Kinder unter Schwertmaß<br />
(1,20 m) dürfen zollfrei passieren.<br />
Am letzten Juli-Wochenende nehmen<br />
Ritter, Knechte und holde Damen die<br />
Besucher der Sparrenburg mit auf eine<br />
Zeitreise ins Mittelalter. Auf zwei Bühnen<br />
und zahlreichen Aktionsflächen wird<br />
gegaukelt, gefeiert, gefalknert, jongliert,<br />
geritten und verzaubert.<br />
Mit viel Liebe zum Detail lassen die<br />
Akteure das Mittelalter lebendig werden.<br />
Ob Bogenschießen oder Hufeisenschlagen<br />
– auf dem historischen Markt<br />
können die Besucher den Vertretern der<br />
Zünfte bei der Arbeit zuschauen und<br />
auch zur Hand gehen.<br />
> www.bielefeld.jetzt/sparrenburgfest<br />
Was in und um Bielefeld los ist?<br />
Eine ganze Menge. Auf jeden Fall<br />
so viel, dass nicht alle Termine auf<br />
eine Seite passen. Hier gibt es ein<br />
paar Schmankerl für Groß und<br />
Klein. Wer damit nichts anfangen<br />
kann, schaut hier nach mehr:<br />
> www.bielefeld.jetzt<br />
> www.bielefelds-westliche.de<br />
> www.facebook.com/liebefeld<br />
STADTWERKE<br />
RUN & ROLL DAY<br />
Wann? 09. September ab 8.45 Uhr<br />
Wo? Ostwestfalendamm<br />
Kostet? Eine Menge Schweiß, Motivation und<br />
Kilometer – die Startgebühren findet ihr online<br />
Nicht verpassen – das sportliche Highlight mit<br />
professionellen Wettkämpfen und umfangreichem<br />
Programm für die ganze Familie.<br />
Am zweiten Sonntag im September übernehmen<br />
die Sportler das Kommando auf der Bielefelder<br />
Stadtautobahn. Dann verwandelt sich der<br />
Ostwestfalendamm in eine Arena für zahlreiche<br />
Wettkämpfe. Vom ‚Highway Roll & Speed‘ bis<br />
zum „Team-Running“: Bis zum 31.08. kann man<br />
sich noch für die passende sportliche Disziplin<br />
anmelden. Und wer nicht selbst aktiv werden<br />
mag – auch das Zuschauen macht Spaß!<br />
> www.bielefeld.jetzt/run<br />
Start: September 2018<br />
Weiterer Informationen finden Sie unter:<br />
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Sina Vierke 0175 92 39 338<br />
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Campus Bielefeld GmbH<br />
In unmittelbarer Nähe zur Universität Bielefeld<br />
entstehen Büros, Labore, Entwicklungs- und<br />
Produktionsräume für „Start-Ups“ und<br />
technologieorientierte Unternehmen.<br />
Raum für Ideen
FREUNDE<br />
DES HAUSES<br />
Guten Freunden gibt man ein Plätzchen:<br />
Wir bedanken uns bei allen Partnern, die die<br />
zweite Ausgabe des <strong>Liebefeld</strong>- <strong>Magazin</strong>s<br />
unterstützt haben – hier haben sie es schwarz<br />
auf weiß: Ihr Vertrauen ist in besten Händen.<br />
Werden auch Sie Freund des Hauses –<br />
wir halten Ihnen ein Plätzchen frei! h<br />
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LIEBEFELD LIEST - 08 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
IN ALLER MUNDE<br />
»WIE VIELE UNSERER MÄDCHEN<br />
HABEN WIR VERLOREN<br />
IN DEN DIAMANTMINEN BEI<br />
Aus „Mitternachtsspitzen, Hymne für Wutbürger“,<br />
BIELEFELD?«<br />
WDR, Hagen Rether – Minute 00:48 - 00:52<br />
„Unsere Lebensweise ist deren Fluchtursache“, behauptet Hagen Rether in der WDR-Sendung „Mitternachtsspitzen“.<br />
Der deutsche Klavierkabarettist dreht den Spieß um und regt zum Nachdenken an: Wie würden wir uns fühlen, wenn<br />
„wir“ nicht „wir“ wären, sondern „die“ im Süden?
ALS LEHRER VERSUCHT ER AUS SEINEN<br />
SCHÜLERN SPORTSPEZIALISTEN UND<br />
RECHENKÜNSTLER ZU MACHEN, IN<br />
SEINER FREIZEIT WIDMET OLIVER HUGO<br />
SICH HINGEGEN DER KUNST DER<br />
FOTOGRAFIE. MIT SEINER GELIEBTEN<br />
SONY ZIEHT ER DURCH DIE<br />
LEINEWEBERSTADT, HÄLT MOMENTE<br />
FEST UND FÄNGT EMOTIONEN EIN –<br />
UND FOTOGRAFIERT DIE AM LIEBSTEN,<br />
DIE ER BIELEFELDER MENSCHEN<br />
NENNT. EIN SPANNENDES PROJEKT<br />
UND LIEBGEWONNENES HOBBY. FÜR<br />
DIE „BEWEGTEN“ BILDER IST SEIN<br />
FREUND JONAS VOMSTEIN ZUSTÄNDIG,<br />
DER KONZEPT, INTERVIEWS UND<br />
REDAKTIONELLEN INPUT FÜR EINEN<br />
LEBHAFTEN FILM ZU DEM PROJEKT<br />
BEIGESTEUERT HAT.
INTERVIEW: LEA WASKOWIAK<br />
FOTOS: OLIVER HUGO<br />
FASZINIERENDE MENSCHEN.<br />
UNZÄHLIGE GESCHICHTEN.<br />
EIN BIELEFELD: DAS FOTOPROJEKT<br />
ÜBER BIELEFELDER MENSCHEN,<br />
IHRE GESCHICHTEN UND<br />
IHREN FOTOGRAFEN<br />
BITTE LÄCHELN!<br />
LIEBEFELD LIEST - 11 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
KLARA hat ihre Wurzeln in OWL,<br />
wird aber immer wieder von Fernweh<br />
gepackt und macht sich auf, die Welt<br />
zu entdecken. Bielefeld ist dennoch ihr<br />
Heimathafen, sagt sie.<br />
Oliver, du bist einen Steinwurf entfernt in<br />
Porta Westfalica aufgewachsen. Was hat dich<br />
nach Bielefeld gezogen?<br />
Ich bin zum Studieren nach Bielefeld gezogen.<br />
Zugegeben, damals wusste ich nicht wirklich<br />
viel über unsere schöne Stadt. Ich war immer<br />
nur auf der Alm …, aber Bielefeld passte irgendwie<br />
zu mir, also bin ich erst mal geblieben und<br />
hier auch in den Beruf eingestiegen.<br />
Du hast Mathe und Sport auf Lehramt studiert<br />
und dein Referendariat hier gemacht.<br />
Sind Bielefelder Schüler besonders drauf?<br />
Nein, ich glaube nicht (schmunzelt). Aber ich<br />
denke, die Schulen sind hier sehr fortschrittlich.<br />
Es werden enge Kooperationen mit der<br />
Uni gepflegt, das ist ein großes Plus.<br />
Du bist nach zwei Jahren Referendariat<br />
nicht in Bielefeld geblieben. Warum bist du<br />
weggezogen und warum dann doch wiedergekommen?<br />
Ich wollte noch mal über den Bielefelder Tellerrand<br />
hinausschauen und habe eine ganze<br />
Weile in Münster gewohnt. Eine schöne Stadt –<br />
aber irgendwie hat es mich doch wieder<br />
hierhin zurückgezogen. Bielefeld bietet eine<br />
gewisse Urbanität, trotzdem fühlt es sich nicht<br />
wie eine Großstadt an. Und die Menschen sind<br />
hier sehr offen.<br />
ANA kommt aus Madrid und<br />
hat ihren Mann im Urlaub<br />
kennengelernt. Über ein Jahr<br />
schreiben sich die beiden Briefe,<br />
aus OWL nach Spanien, bis<br />
Anna ganz nach Bielefeld zieht.<br />
Wir sitzen gerade im Mellow Gold. Ein Indiz<br />
dafür, was deine gastronomischen Vorlieben<br />
angehen?<br />
Das Essen ist im #MellowGold unschlagbar.<br />
Man kann sich hier einmal quer durch die<br />
kulinarische Landkarte essen. Egal was man<br />
bestellt, man liegt immer richtig. Aber ich mag
das Kneipendreieck hier generell sehr gerne.<br />
Im #Casa oder Moccaklatsch bin ich auch<br />
oft anzutreffen. In ruhigen Momenten lese<br />
ich hier gerne mal – oder ich fotografiere die<br />
Besucher.<br />
Also hast du am liebsten Menschen<br />
vor der Linse?<br />
Ja … Menschen faszinieren mich einfach. Ich<br />
mag das, Leute auf der Straße zu treffen, sich<br />
nett zu unterhalten und dann auch mal ein<br />
Foto zu machen – so entstehen viele meiner<br />
Bilder. Man soll den Menschen wiedererkennen,<br />
deshalb sind die meisten meiner Fotos<br />
nicht gestellt, sondern mitten aus dem Leben.<br />
Ich fotografiere in der Regel nur mit Available<br />
Light und ohne Blitz – so wird die Situation am<br />
wenigsten verfälscht. Wenn man im echten<br />
Leben jemanden trifft, hat man ja auch keine<br />
Möglichkeit, ihn künstlich auszuleuchten.<br />
In der Fotografie geht es viel um Technik, bei<br />
deinem Projekt um Menschen aus Bielefeld ...<br />
Ich habe so viele tolle Menschen in und aus<br />
Bielefeld kennengelernt. Jeder von ihnen hat<br />
eine Geschichte zu erzählen – das wollte ich<br />
gerne festhalten. Die Geschichte und den Menschen<br />
dahinter.<br />
DENN BIELEFELD IST<br />
FÜR MICH DIE SUMME<br />
DER MENSCHEN, DIE<br />
HIER LEBEN.<br />
Der Teuto und die Sparrenburg sind Wahrzeichen,<br />
aber sie treffen für mich nicht den<br />
Kern der Stadt. Also habe ich beschlossen, die<br />
Bielefelder Menschen und ihre Geschichten in<br />
einem Projekt festzuhalten. Die Idee dazu hatte<br />
ich im Sommer 2016.<br />
Und dann bist du drauf losgegangen und hast<br />
einfach Bielefelder angequatscht?<br />
Nicht ganz, direkt gefragt habe ich nicht.<br />
Meistens habe ich die Menschen kennengelernt,<br />
es hat sich ein Gespräch entwickelt und<br />
irgendwie kamen wir dann immer auch auf<br />
das Projekt zu sprechen. Ich habe mich sehr<br />
gefreut, wenn mir jemand seine Geschichte zu<br />
Bielefeld erzählt hat. Oft habe ich ein kleines<br />
Notizbuch dabei, zur Not tut es aber auch mal<br />
die Serviette vom Cafétisch. Und wenn derjenige<br />
einverstanden war, habe ich noch ein Foto<br />
gemacht.<br />
Wie viele Bielefelder hast du dafür bislang<br />
vor der Kamera gehabt?<br />
Es müssten bis jetzt etwa 30 gewesen sein.<br />
Mittlerweile bekomme ich auch Vorschläge,<br />
wen ich denn mal fotografieren müsste. Hier<br />
mitten in der Stadt kennen die Leute das Projekt,<br />
ich würde aber gerne auch mal Menschen<br />
aus Oldentrup oder Brake fotografieren – das<br />
ist für mich genauso Bielefeld.<br />
Vor der SchücoArena ist er in seinem Element: Rainer<br />
Schonz, besser bekannt als SCHONZI, ist nicht nur<br />
Zeugwart von Arminia Bielefeld, sondern vor allem auch<br />
Helfer in allen Lebenslagen, Stimmungskanone und die<br />
gute Seele des Vereins.
Was machst du, wenn du gerade mal nicht<br />
die Kamera in der Hand hast?<br />
Dann jogge ich durch den Teutoburger Wald,<br />
gehe schwimmen oder spiele Tennis. Sport ist<br />
neben dem Fotografieren eine weitere Leidenschaft.<br />
Und ich liebe es zu reisen. In den freien<br />
Minuten bin ich gerne unterwegs und in den<br />
freien Wochen oft auch mal außerhalb des Kontinents.<br />
Meine Kamera begleitet mich da immer.<br />
Mit einer professionellen Kamera wie deiner<br />
bekommt natürlich jeder echte Hingucker hin ...<br />
Ich sage immer, die beste Kamera ist die, die<br />
man dabei hat. Hauptsache man geht raus und<br />
probiert sich aus. Und selbst wenn ein Foto mal<br />
nicht perfekt oder verwackelt ist, solange es<br />
etwas aussagt und transportiert, ist es für mich<br />
ein gutes Foto.<br />
Gibt es in Bielefeld Ecken, die für eine besonders<br />
schöne Atmosphäre sorgen?<br />
Einen festen Ort gibt es eigentlich nicht. Meine<br />
Kamera läuft mit mir durch Bielefeld, so ziemlich<br />
jeden Tag. Am Siggi lassen sich einfach<br />
tolle Stimmungen einfangen. Ein besonders<br />
schönes, warmes Licht hat man vor allem,<br />
wenn die Sonne auf- oder untergeht.<br />
LICHT AUS, SPOT AN – FÜR<br />
„BIELEFELDER MENSCHEN“, DER FILM<br />
Jonas, du warst der Mann für die Bewegtbilder<br />
– was hat dich bewegt mitzumachen?<br />
Jonas: Ich habe Oliver vor etwa einem Jahr im<br />
#Casa kennengelernt. Da lief ein Fußballspiel<br />
und wir saßen zufällig am selben Tresen … Er<br />
hat mir von seinem Projekt „Bielefelder Menschen“<br />
erzählt. Naja, eher vollgequatscht (lacht).<br />
Oliver: Stimmt, eigentlich wollte ich ihn für das<br />
Projekt fotografieren, aber im Gespräch ist vielmehr<br />
die Idee entstanden, dass er das Projekt<br />
filmisch festhalten und begleiten könnte.<br />
Jonas: Die Idee fand ich gut, aber ich dachte<br />
mir, wenn wir schon den Aufwand betreiben,<br />
dann soll es auch gut werden. Der Film sollte<br />
wie das ganze Projekt echt und spontan sein,<br />
wir haben also unseren Protagonisten nichts in<br />
den Mund gelegt, sondern versucht, hinter die<br />
Gesichter unserer Protagonisten zu schauen.<br />
Den Film und die Fotos gibt es auf Facebook<br />
zu sehen ...<br />
Oliver: Genau, die Facebookseite heißt „Bielefelder<br />
Menschen“ und auf Instagram ist das<br />
Projekt auch vertreten. Aktuell gibt es zudem<br />
eine Ausstellung mit ausgewählten Fotos im<br />
#Casa stimmt. Wer mag, darf auch ein Foto<br />
von sich dazuhängen.<br />
Jonas: Unser Film wurde über 30.500 Mal<br />
aufgerufen, damit hatten wir überhaupt nicht<br />
gerechnet. Und am Tag der Premiere wurde er<br />
sogar in der Lokalzeit im WDR ausgestrahlt.<br />
HERR CELIK, Schneider in der Arndtstraße, arbeitet<br />
seit seinem siebten Lebensjahr mit der Nähmaschine.<br />
Einmal hat eine Kundin ihr Portemonnaie mit einem sehr<br />
hohen Geldbetrag bei ihm vergessen. Er hat es aufbewahrt,<br />
bis die Dame wieder seinen Laden betrat.
JONAS VOMSTEIN Alter: 33 Jahre<br />
Herkunft: In Berlin geboren, aufgewachsen in Schiltach im Schwarzwald,<br />
Badener im Geiste und im Herzen, 2012 in Bielefeld eine zweite<br />
Heimat gefunden.<br />
Hobbys: Joggen, Fußball schauen, bei Serien zum Junkie werden,<br />
Kino, essen, reisen.<br />
Beruf: Ich arbeite im Marketing.<br />
Warum ich hierher gezogen bin: Der erste Job nach dem Studium<br />
hat mich nach Bielefeld gezogen. Als Berater und Konzepter für Imagefilme<br />
habe ich mit vielen kreativen Freigeistern zusammengearbeitet<br />
und meine konzeptionelle Denke geschärft.<br />
Was ich vorher über Bielefeld wusste: Der geografischen Lage<br />
zwischen Ruhrpott und Nordseeküste war ich mir bewusst.<br />
Was mich hier hält/an Bielefeld begeistert: Wer im Sommer gerne<br />
auf dem Siggi sitzt und schon schlimmere Menschen als den angeblich<br />
so sturen und maulfaulen Ostwestfalen erlebt hat, hält es hier gut aus.<br />
Am Ende sind es vor allem die Menschen, die mich hier halten: meine<br />
Freunde und mein Schatz Lara.<br />
OLIVER HUGO Alter: 36 Jahre<br />
Herkunft: Ich bin in Porta Westfalica groß geworden.<br />
Hobbys: Fotografie, wen wundert es. Darüber hinaus Sport treiben<br />
und schauen und nicht zuletzt die Welt bereisen. Wenn es die Zeit<br />
zulässt, liebe ich es außerdem, in einem der schönen Cafés entspannt<br />
Kaffee zu trinken und ein Buch zu lesen.<br />
Beruf: Lehrer für die Fächer Mathematik und Sport.<br />
Warum ich hierher gezogen bin: Bielefeld bietet eine tolle Mischung<br />
aus Urbanität und Natur, hat einen grandiosen Fußballverein, tolle<br />
Menschen und ein besonderes Flair.<br />
Was ich vorher über Bielefeld wusste: Auf der Alm spielt die<br />
Arminia und im Sommer sitzt man auf dem Siggi.<br />
Was mich hier hält/an Bielefeld begeistert: Meine Freunde natürlich<br />
und die familiäre Atmosphäre in der Stadt.<br />
Und jetzt ... sind alle interessanten Bielefelder<br />
wegfotografiert oder darf man sich<br />
auf eine Fortsetzung so à la „Bielefelder<br />
Menschen 2.0“ freuen?<br />
Oliver: Ach Quatsch, es gibt noch ganz viele<br />
interessante Bielefelder. Ich bin völlig unabhängig,<br />
was das Projekt angeht. Irgendwie<br />
ist das Projekt Bielefelder Menschen zu<br />
meinem Hobby geworden – und das lebe<br />
ich aus, wann immer ich tollen Menschen<br />
begegne. Ich bin auch nicht gestresst,<br />
wenn ich mal ohne Foto, ohne einen neuen<br />
Bielefelder Menschen, nach Hause komme.<br />
Aber so lange ich es nebenher schaffe, darf<br />
jeder auf weitere Fotos und Geschichten<br />
gespannt sein. h<br />
HASHTAGS<br />
#MellowGold<br />
Modern und gemütlich: In szeniger Kneipenatmosphäre können im Mellow Gold<br />
Nudelgerichte und heiße Suppen, auch vegan und vegetarisch, genossen werden.<br />
Mit einem leckeren Cocktail oder bei kalten Temperaturen, wahlweise auch mit<br />
einem heißen Tee oder Kaffee, kann die kulinarische Gaumenfreude perfekt<br />
abgerundet werden.<br />
#Casa<br />
Das Casa ist nicht nur eine lebendige Bar im Herzen Bielefelds, sondern für<br />
Besucher und Stammgäste der Treffpunkt für einen schönen Abend, Zwischenstation<br />
einer Shoppingtour oder der perfekte Ausklang eines langen Arbeitstages.<br />
Bei kalten und heißen Getränken, Frühstück, Mittagsteller oder Dessert können<br />
Gäste hier entspannen und abschalten, Freunde treffen oder Spiele und<br />
Sportereignisse auf den Bildschirmen der Bar verfolgen.<br />
LIEBEFELD LIEST - 15 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
ZEHN BUNTE BEZIRKE =<br />
EIN GROSSARTIGES<br />
LIEBEFELD!<br />
Die zehn Bielefelder Bezirke mit ihren Grenzen: Während die zweite Auflage, in die neben den Bezirken auch die<br />
Stadtteile aufgenommen werden sollen, gerade noch in Vorbereitung ist, gibt es die Bezirkskarten in limitierter<br />
Auflage schon jetzt zu kaufen. Sowohl handbedruckt im Siebdruck (19 Euro) als auch auf festem Karton aus der<br />
Druckerei (15 Euro). Wie ihr an diese Unikate kommt? Einfach per E-Mail über buero@liebefeld-laden.de bestellen –<br />
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LIEBEFELD LIEST - 16 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
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Damit Kunden Ihnen in Zukunft noch ein bisschen aufmerksamer<br />
zuhören. Kirchner Content Strategien schaffen Fans fürs Leben.
Interview: Alberto Alonso Malo<br />
Titelfoto: Andreas Zobe / Neue Westfälische, S. 20/21, U-ROB<br />
SUMM, SUMM,<br />
DROHNE<br />
FLIEG HERUM.<br />
STETIG AUFWÄRTS: MIT ACHT JAHREN LÄSST DER GEBÜRTIGE BIELEFELDER<br />
JOSEPH METZ DIE ERSTEN MODELLFLIEGER HOCHSTEIGEN, AN DIE ER<br />
SPÄTER EINE DIGITALKAMERA „SCHNALLT“, UM LUFTIGE AUFNAHMEN ZU<br />
MACHEN. MIT 18 IST SEINE TECHNIK SO WEIT ENTWICKELT, DASS ER EINE<br />
AGENTUR FÜR LUFTBILDER UND -FILME GRÜNDET. HEUTE IST DER<br />
31-JÄHRIGE VATER EINES KLEINEN NACHWUCHSPILOTEN EIN PIONIER IN<br />
DER ENTWICKLUNG VON DROHNEN. MIT SEINEM UNTERNEHMEN #U-ROB<br />
IST ER WELTWEIT IM EINSATZ – START- UND LANDEPLATZ IST BIELEFELD.<br />
NEUE SERIE: Starke Produkte, Dienstleistungen,<br />
Firmen: Das WEGE-Wirtschaftsportal<br />
www.das-kommt-aus-bielefeld.de zeigt, was<br />
Bielefeld drauf hat. In einer Kooperation stellt<br />
<strong>Liebefeld</strong> liest in einer Start-up-Serie<br />
erfindungsreiche Bielefelder Jungunternehmer vor.
SUMM –<br />
LIEBEFELD LIEST - 19 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN<br />
DAS<br />
-INTERVIEW<br />
MIT JOSEPH METZ >
12:33<br />
hey joseph verrätst du mir<br />
deinen spitznamen, den du<br />
als technikfreak in der schule<br />
verpasst bekommen hast?<br />
Joseph Metz<br />
an den spitznamen kann ich<br />
mich gar nicht mehr<br />
erinnern. definitiv war ich<br />
aber eher immer der nerd<br />
und habe lieber flugzeuge<br />
konstruiert als mit mädels<br />
zu sprechen. 14:40<br />
14:36<br />
warum sind drohnen voll<br />
dein ding? 14:45<br />
Joseph Metz<br />
früher war es schon faszinierend,<br />
wenn die geräte überhaupt flogen.<br />
jetzt liegt die faszination in den<br />
vielschichtigen und komplexen<br />
anwendungsmöglich- keiten.<br />
drohnen sind aber erst in den<br />
letzten jahren in der öffentlichen<br />
wahrnehmung angekommen.<br />
14:50<br />
Alles <strong>Liebefeld</strong>er<br />
Joseph Metz, du<br />
ist es für dich<br />
spannender, eine<br />
drohne vom boden aus<br />
zu steuern, als selber in<br />
einer zu sitzen? 14:57<br />
Joseph Metz<br />
selber fliegen hat auch seine<br />
reize, aber drohnen ermöglichen<br />
anwendungsfelder, die für die<br />
„bemannte“ fliegerei nicht<br />
möglich sind – auch ist dabei<br />
pionierarbeit gefragt, was<br />
einfach spannender ist. 15:04<br />
aber ’nen flugschein<br />
könntest du ganz gut<br />
gebrauchen – wenn ich<br />
sehe, wo du dich beruflich<br />
so rumtreibst …<br />
bangladesch, katar,<br />
seychellen 15:09<br />
Joseph Metz<br />
das stimmt , bisher ist es aber<br />
beim gleitschirmflugschein<br />
geblieben. nächstes jahr evtl. die<br />
privatpilotenlizenz – aber dafür<br />
fehlt neben dem tagesgeschäft<br />
leider die zeit … ins ausland lasse<br />
ich mich lieber fliegen, dann<br />
komme ich sicherer an 15:13<br />
wofür steht das „u“ in<br />
u-rob? 15:17<br />
Joseph Metz<br />
u-rob steht für „unmanned<br />
systems and robotics center“ –<br />
damit wollten wir unsere<br />
internationale und<br />
systemübergreifende tätigkeit<br />
unterstreichen. 15:23<br />
warum bist du ausgerechnet<br />
in bielefeld gelandet? 15:29<br />
Joseph Metz<br />
ich bin in bielefeld<br />
geboren, in lemgo<br />
aufgewachsen und nach<br />
meiner ausbildung zum<br />
elektroniker mit 20 nach<br />
bielefeld gezogen und<br />
hier hängen geblieben.<br />
15:32<br />
bis auf den verkehrsflughafen<br />
fehlt uns nichts. 15:34<br />
bielefeld ist super zentral<br />
gelegen und andere<br />
großstädte sehe ich<br />
wöchentlich – daher<br />
besteht kein bedarf<br />
umzuziehen. 15:38<br />
und wie kommt es zu<br />
deinem weltweiten einsatz?<br />
von bielefeld nach dschibuti<br />
ist es ja schon eine ecke<br />
15:42<br />
Joseph Metz<br />
da ich das glück hatte, sehr<br />
früh in dem markt erfahrungen<br />
sammeln zu dürfen, ist unsere<br />
expertise mittlerweile sehr<br />
gefragt, wir entwickeln drohnen<br />
für unternehmen, beraten und<br />
schulen deren mitarbeiter.<br />
dadurch konnten wir über die<br />
jahre sehr spannende kontakte<br />
knüpfen. 15:48<br />
als pionier der ersten<br />
stunde: was können<br />
drohnen und wie<br />
bringen sie uns<br />
weiter? 15:52<br />
Joseph Metz<br />
vor zehn jahren waren drohnen<br />
noch vielmals „bastelkram“ und<br />
nur bedingt sinnvoll einsatzfähig.<br />
heute sind die meisten drohnen<br />
einfach zu bedienen und fast<br />
schon alltäglich im einsatz,<br />
z.b. für dachdecker, vermesser<br />
oder immobilienmakler. unser<br />
schwerpunkt liegt auf speziellen<br />
industrieanwendungen, wie<br />
etwa der inneninspektion von<br />
schornsteinen oder kraftwerken.<br />
das klingt nach großem kino – wie<br />
sieht denn ein einsatz in einem<br />
kraftwerk aus? 16:01<br />
Joseph Metz<br />
wir entwickeln beispielsweise<br />
für große energieversorger<br />
spezialdrohnen, die<br />
brennkammern in<br />
kohlekraftwerken inspizieren.<br />
der kunde spart sich enorme<br />
gerüst- und stillstandskosten.<br />
diese lösungen erhält der<br />
kunde inkl. ausbildung der<br />
mitarbeiter „schlüsselfertig“ von<br />
uns aus einer hand. 16:09<br />
15:59<br />
Rundumservice: Kunden werden von<br />
U-ROB-Mitarbeitern geschult, damit sie<br />
Drohnen eigenständig fliegen können.<br />
LIEBEFELD LIEST - 20 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
deine kunden sind namhaft,<br />
unter anderem die bundeswehr<br />
. klingt nach „akte: streng<br />
geheim“. 16:12<br />
Joseph Metz<br />
speziell im bundeswehrumfeld<br />
oder beispielsweise in<br />
sicherheitsanwendungen sind<br />
wir in sehr spannenden<br />
projekten tätig. kampfdrohnen<br />
sind aber nichts für mich, eher<br />
projekte beispielsweise in der<br />
detektion von blindgängern<br />
und minen. 16:18<br />
hast du eine<br />
lieblingsdrohne? 16:23<br />
Joseph Metz<br />
ich bin da relativ emotionslos<br />
und wähle die systeme nach den<br />
spezifikationen aus – eine meiner<br />
lieblingsdrohnen ist der dji<br />
inspire 2, ein mit ca. 5000 euro<br />
noch bezahlbares gerät mit ca.<br />
100 km/h geschwindigkeit, das<br />
nach dem start die „arme“<br />
automatisch hochfährt. 16:31<br />
Tüfteln,<br />
prüfen, entwickeln:<br />
Das<br />
U-ROB-Team<br />
feilt an hoch<br />
spezialisierten<br />
Drohnen, die<br />
für den Einsatz<br />
in der Industrie<br />
bestimmt sind.<br />
wie oft stürzen deine<br />
teile denn ab? 16:34<br />
Joseph Metz<br />
zum glück ist noch keine der<br />
u-rob-drohnen beim kunden<br />
durch technischen defekt<br />
abgestürzt. meist liegt die<br />
störung beim anwender<br />
„zwischen den ohren“, daher ist<br />
ein umfangreiches flugtraining<br />
notwendig. 16:38<br />
denkst du, deiner<br />
branche schadet<br />
es, dass heute<br />
jeder „fredy“ eine<br />
private drohne<br />
über nachbars<br />
garten fliegen<br />
lassen kann?<br />
16:43<br />
Pionier und anerkannter Experte: Als Drohnenspezialist<br />
ist Joseph Metz (links) weltweit im<br />
Einsatz.<br />
Joseph Metz<br />
in jedem bereich gibt es<br />
schwarze schafe, auch im<br />
drohnenmarkt. ich finde es<br />
teilweise erschreckend, wie<br />
unwissend viele leute mit ihrer<br />
(privaten) drohne fliegen. 16:49<br />
für leute, die beispielsweise<br />
rettungshubschrauber mit<br />
einer drohne gefährden, habe<br />
ich kein verständnis – dadurch<br />
werden nur die regeln für die<br />
professionellen anwender<br />
verschärft. 16:53<br />
gibt es in bielefeld „flughotspots“<br />
für drohnen? 16:58<br />
Joseph Metz<br />
gute fluglocations in bielefeld sind<br />
mir nicht bekannt, am besten ist es<br />
immer, etwas außerhalb der stadt<br />
mit genehmigung des bauerns auf<br />
einem feld zu fliegen. ein flug an<br />
der sparrenburg ist beispielsweise<br />
ohne genehmigung verboten,<br />
da rund um das klinikum mitte<br />
aufgrund des hubschrauberlandeplatzes<br />
eine flugverbotszone von<br />
1,5 km gilt! 17:05<br />
du bist ja weiterhin sehr jung<br />
und hast schon viel erreicht –<br />
was treibt dich an, wie sieht<br />
deine drohne der zukunft aus?<br />
17:09<br />
Joseph Metz<br />
bis darauf, ein guter vater zu sein<br />
und gesund zu bleiben, habe ich<br />
ehrlich gesagt keine besonderen<br />
ziele mehr. wenn man aber für<br />
seinen job und die kunden brennt,<br />
geht es meiner meinung nach<br />
immer weiter vorwärts. ich freue<br />
mich in zehn jahren auf unser<br />
interview, in dem wir über die<br />
besten und komfortabelsten<br />
taxidrohnen bielefelds reden!<br />
17:26<br />
HASHTAG<br />
#U-ROB<br />
unmanned systems<br />
and robotics center<br />
Bielitzer Straße 47<br />
33699 Bielefeld<br />
> www.u-rob.com<br />
Telefon 0521 41798680<br />
info@u-rob.com
Foto: Christine Pollok
LICHTBLICK<br />
WER ODER WAS STECKT HINTER DEM<br />
KUNSTWERK AUF SEITE 22/23?<br />
Mein Name ist Christine Pollok. Ich arbeite als Diplom-<br />
Pädagogin seit 28 Jahren in der Psychiatrie und bin<br />
Foto künstlerin sowie Autorin aus Bielefeld. Ich verstehe<br />
meine Fotografie vor allem als einen Spiegel, in den<br />
jeder Mensch mit seiner eigenen Natur und Seele eintauchen<br />
kann. Als „Seherin“ und „Lichtfängerin“ halte<br />
ich das Zusammenspiel von Licht, Wasser, Erde und<br />
Luft in ganz besonderen Momenten fotografisch einmalig<br />
fest. Viele meiner Bilder drehe ich auch um 90<br />
Grad, sodass eine neue, andere, „verrückte“ Perspektive<br />
entsteht. Das Motiv auf Seite 22/23 gehört zu den ersten<br />
meines künstlerischen Schaffens und ist absichtslos<br />
auf einem Sonntagsspaziergang entlang eines murmelnden<br />
Bachs nahe des Friedhofs in Kirchdornberg<br />
entstanden. In diesem Spätwinter gab es besonders<br />
schöne Eiskristalle. Fasziniert war ich sofort von der<br />
Welt „dahinter“, die sich in der Auflösung des Eises<br />
zeigte, das sich wie ein kleines Tor öffnete – mit der<br />
Einladung, eine Grenze zu überschreiten. h<br />
> www.christinepollok.de<br />
Was ist seit dem<br />
Start des Markenprozesses<br />
passiert?<br />
Welche Ziele sind<br />
bislang erreicht<br />
worden?<br />
Wir sind mit den<br />
Zielen gestartet, die<br />
Stärken unserer<br />
Stadt nach vorne<br />
zu stellen, die<br />
Bielefelder zu Botschaftern ihrer Heimat<br />
zu machen und das Image zu stärken. Die<br />
Begeisterung und Beteiligung der Bürger<br />
sowie wichtiger Stakeholder zeigen, dass wir<br />
auf dem richtigen Weg sind. Wir haben eine<br />
Stadtmarke zum Mitmachen geschaffen. Als<br />
Grundlage für den Markenprozess dient eine<br />
Untersuchung zum Stadtimage, bei der sich<br />
die Themen „lebenswerte Großstadt“, „starke<br />
Wirtschaft“ und „Stadt der Bildung und<br />
Wissenschaft“ als wirkungsvollste Inhalte<br />
herausgestellt haben. Auf diese Markenbausteine<br />
konzentrieren wir unsere Inhalte.<br />
Dank der Unterstützung aus der Wirtschaft<br />
ist es gelungen, das Fördernetzwerk<br />
Bielefeld-Partner aufzubauen. Mehr als 40<br />
Unternehmen und Institutionen engagieren<br />
sich bereits, sowohl finanziell als auch mit<br />
STARKE STADT -<br />
MARKE BIELEFELD<br />
BIELEFELD GEHT MIT DER STADTMARKE INHALTLICH UND OPTISCH NEUE WEGE.<br />
KATI BÖLEFAHR-BEHRENDS, PROJEKTLEITERIN BEI BIELEFELD MARKETING, ÜBER<br />
DIE ERSTEN ERFOLGE UND WEITEREN PLÄNE.<br />
eigenen Ideen. Und wir freuen uns über<br />
jeden weiteren Partner!<br />
Wie hat sich das neue Logo etabliert und<br />
wo wird es eingesetzt?<br />
Das neue Stadtlogo ist Teil eines Gestaltungsprinzips<br />
und bildet optisch die Klammer für<br />
die gesamte städtische Kommunikation. Das<br />
Besondere ist, dass wir es für die persönliche<br />
Nutzung freigegeben haben. Mit der<br />
Veröffentlichung haben wir die Bielefelder<br />
aufgerufen, das Logo kreativ zu nutzen. Die<br />
Resonanz war schon zu Beginn überwältigend.<br />
Zudem haben wir viele Anfragen von<br />
Unternehmen, weil sie mit dem Logo ihre<br />
Verbundenheit zur Stadt ausdrücken wollen.<br />
Besonders haben wir uns über den „German<br />
Brand Award“ gefreut, den wir gemeinsam<br />
mit der Agentur deteringdesign für die<br />
Gestaltung und Umsetzung der Stadtmarke<br />
bekommen haben.<br />
LIEBEFELD LIEST - 24 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN<br />
Gibt es ein Leuchtturmprojekt, das besonders<br />
hervorzuheben ist?<br />
Bei dem Projektwettbewerb „Deine Fan-<br />
Aktion für Bielefeld“ geht es darum, gute<br />
Ideen für Bielefeld zu finden und zu fördern.<br />
Die Bielefelder konnten 2017 Events und<br />
Aktionen entwickeln, die den Markenbaustein<br />
„Lebensqualität“ mit Leben füllen. Die<br />
Wettbewerbsjury wählte drei Siegerprojekte<br />
aus, die für die Umsetzung 2018 jeweils<br />
eine Unterstützung in Höhe von 5000 Euro<br />
erhalten.<br />
Welche primären Ziele/herausragenden<br />
Projekte stehen 2018 an?<br />
2017 lag der Fokus aller Maßnahmen auf<br />
dem Bielefelder Stadtgebiet. 2018 wollen wir<br />
weiter in die gesamte Region hinausgehen,<br />
um viele Besucher anzuziehen. Wir freuen<br />
uns auf die Umsetzung der drei Siegerprojekte<br />
aus der Fan-Aktion. Das Graffiti-Festival<br />
„3hoch2 – Ein Kezzle Buntez“ auf dem<br />
Kesselbrink, die Sport-Flashmob-Serie „Bielefeld<br />
kommt raus!“ und das BMX-Turnier<br />
„Knights of Flatland“ auf der Sparrenburg<br />
werden sicher viele Besucher anlocken. h<br />
> Infos unter www.bielefeld-marketing.de<br />
Starkes Projekt: „Deine Fan-Aktion für Bielefeld“<br />
findet und fördert gute Bürgerideen für Bielefeld.
GIN DER<br />
OSTWESTFALEN.<br />
LOSSIE.DE
Interview: Alberto Alonso, Dennis Salge – Fotos: Björn Hokamp und Oliver Hugo<br />
ERFO<br />
NIE NATIONALSPIELER GEWESEN,<br />
ERST MIT 29 JAHREN SEIN DEBÜT<br />
IN DER ELITE KLASSE DES DEUTSCHEN<br />
FUSSBALLS GEGEBEN UND MIT SEINEN (13)<br />
VEREINEN ÜBERWIEGEND ZWISCHEN REGIONAL<br />
LIGA UND DER ZWEITEN BUNDESLIGA GEPENDELT.<br />
UND DOCH HAT DER NAME ANSGAR BRINKMANN<br />
IN DER FUSSBALLSZENE KULTSTATUS. FANS HABEN IN<br />
EINER UMFRAGE DES FUSSBALLMAGAZINS „11 FREUNDE“<br />
DEN HEUTE 48-JÄHRIGEN MIT DEM MARKANTEN BLOND<br />
SCHOPF NEBEN LEGENDEN WIE PAUL BREITNER,<br />
GÜNTER NETZER UND MEHMET SCHOLL ZU<br />
DEN ECHTEN TYPEN DES DEUTSCHEN FUSS<br />
BALLS GEWÄHLT. DER EX-ARMINE TRÄGT<br />
SEIN HERZ AUF DER ZUNGE – UND<br />
ES SCHLÄGT FÜR BIELEFELD.<br />
RE<br />
LIEBEFELD LIEST - 26 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
LG<br />
ICH
„ICH WOLLTE, DASS<br />
DIE LEUTE MAL SAGEN:<br />
GUT, DASS<br />
DU<br />
DA WARST.<br />
DAS HAT MEISTENS GEKLAPPT.“<br />
LIEBEFELD LIEST - 28 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Wann hast du zum ersten Mal gegen einen Ball getreten?<br />
Ich komme aus einer sportbegeisterten Familie, bin das<br />
jüngste Kind von sieben. Meine älteren Geschwister haben<br />
mit mir relativ früh Fußball gespielt, mit zwei Jahren hatte<br />
ich das erste Mal einen Ball am Fuß. Richtig bewusst den<br />
Fußball mitbekommen habe ich mit fünf Jahren, als die WM<br />
74 lief. Ich kann mich noch erinnern, wie ich meine Mama<br />
immer gefragt habe, wann Holland spielt … Das fanden die<br />
anderen nicht so cool, aber ich wollte immer Johan Cruyff<br />
sehen.<br />
Wann war dir klar, dass du vielleicht nicht der neue Cruyff<br />
wirst, aber trotzdem mal das Zeug hast, um ein richtig<br />
guter Kicker zu werden?<br />
Für mich war früh klar, dass ich Fußballprofi werden will.<br />
Ich bin in Vechta aufgewachsen, meine älteren Geschwister<br />
haben mich oft ins Weserstadion nach Bremen mitgeschleppt,<br />
da liefen Stars wie Rudi Völler rum. Und wie<br />
Kinder halt so denken, wollte ich da auch mal stehen. Bei mir<br />
hat man dann relativ früh festgestellt, dass ich Talent habe.<br />
Deine Laufbahn hat in etwas mehr als 40 Kilometer Luftlinie<br />
von Bielefeld entfernt begonnen und du hast die Jahre<br />
danach, nach 18 Vereinswechseln, noch viele weitere<br />
Kilometer gerissen …<br />
Ja, ich habe 1987 in Osnabrück als Profi angefangen. Wie<br />
es danach weitergegangen ist, kann man nicht planen. Ich<br />
habe aber auch nie auf ein Emblem geküsst. Für mich ist es<br />
aber immer wichtig gewesen, in der Zeit, in der ich für die<br />
Vereine gespielt habe, die Farben zu tragen, ehrliche Arbeit<br />
abzuliefern und für den Verein alles zu investieren. Die<br />
Leute auf den Tribünen sind dafür sehr sensibel: Wenn du<br />
auf dem Platz Leistung bringst, löst das eine Kettenreaktion<br />
aus, dann findet dich das ganze Umfeld gut.<br />
… das hast du bei deinen Stationen aber offensichtlich ganz<br />
gut hinbekommen – beliebt bist du überall gewesen.<br />
Vielleicht war der eine oder andere Trainer froh, dass ich<br />
weg war. Aber viele Vereine haben mich wiedergeholt oder<br />
wollten mich wiederholen, so viel verkehrt kann ich also<br />
auch nicht gemacht haben. Ich wollte, dass die Leute mal<br />
sagen: Gut, dass du da warst. Das hat meistens geklappt.<br />
Du bist etwa 16 Mal umgezogen während deiner Laufbahn.<br />
Zwei Jahre hast du für die Arminia gespielt. Bielefeld ist zu<br />
einem Heimathafen geworden. Warum?<br />
Die Zeit als Spieler in Bielefeld war sehr emotional für mich.<br />
Ich hänge einfach an den Menschen, bin auch lange mit<br />
einer Bielefelderin zusammen gewesen, ich habe hier viele<br />
Freunde, die mir wichtig sind. Die Leute sind mir wohlgesonnen,<br />
was auf Gegenseitigkeit beruht. Da kommen viele<br />
Faktoren zusammen. Ob ich hier gerade wohne oder nicht:<br />
Ich bin nie wirklich weg und werde auch bleiben.<br />
Dein Profi-Abschiedsspiel fand am 27. März 2009 auf der<br />
Alm statt. Schaust du dir heute die Zweitligaspiele der<br />
Arminia auf der Tribüne an?<br />
Oh ja. Ich bin bei fast jedem Spiel dabei, wenn ich die Zeit<br />
habe. Und ich werde mit offenen Armen empfangen. Ich<br />
bin mit Herz dabei, die Aufholjagd und der Klassenerhalt<br />
im letzten Jahr sind schon riesig gewesen. Ich möchte aber<br />
bewusst nur ins Stadion, um Fußball zu sehen, aus allen<br />
anderen Dingen halte ich mich raus, ich möchte auch keine<br />
Ämter bekommen oder Spieler vermitteln. Das mache ich in<br />
Bielefeld wie auch in Osnabrück und Münster bewusst so.<br />
Gibt es prägende Ereignisse, die dich immer wieder an<br />
deine Arminia-Zeit erinnern lassen?<br />
Da muss ich viel blättern … Ich habe in Bielfeld vor Lachen<br />
geweint, war von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt.<br />
Ich habe viel erlebt. Wenn ich alle Erinnerungen aufzählen<br />
würde, käme eine Strecke von hier bis Hamburg raus.<br />
Gerne erinnerst du dich an Benno Möhlmann, dem<br />
Trainer, unter dem du Anfang der Nullerjahre in Bielefeld<br />
gespielt hast – guter Typ, oder?<br />
Ach, mit Benno habe ich viel Spaß gehabt. Der wollte mich<br />
schon viel früher haben, noch zu seiner Zeit als Trainer in<br />
Hamburg, ich spielte da in Mainz. Heribert Bruchhagen<br />
(damaliger HSV-Manager, Anm. d. R.) ist damals eigentlich<br />
nach Mainz gefahren, um Jürgen Klopp zu beobachten. Als<br />
er zurückgekommen ist, sagte er zu Benno: Klopp – schön<br />
und gut. Da rennt aber so ein Blonder rum, den müssen wir<br />
holen. Die Mainzer hatten nicht mal meine Telefonnummer,<br />
noch wussten sie, wo ich wohne …<br />
Geklappt hat es dann mit Möhlmann aber erst Jahre später.<br />
Ja. Und Benno wusste, wen er sich da holt. Bevor ich<br />
gewechselt bin, sagt er zu mir: Ansgar, auch wenn du<br />
wieder mal dein Ding machst, ich werde dich schützen. Das<br />
hat er auch gemacht, dafür hat er meinen Respekt. Ich habe<br />
ihm aber vorher auch schon gesagt, dass es natürlich<br />
krachen wird.<br />
ICH HABE 39 TRAINER<br />
IN MEINER KARRIERE GEHABT,<br />
ES HAT MIT ALLEN GEKRACHT.<br />
Dürfte denn der Spieler Brinkmann bei einem Trainer<br />
Brinkmann in der Kabine Fritten essen oder seinen Hund<br />
mit zum Training mitbringen? Schoten, die du damals<br />
gebracht hast?<br />
Bist du verrückt, auf gar keinen Fall! Ich war immer ein<br />
Freigeist und habe Sachen gemacht, die gingen auch zu<br />
meiner Zeit nicht. Ich war nicht disziplinierbar, habe alles in<br />
Kauf genommen. Trainer konnten gerne ihren Plan haben:<br />
Sie konnten ihn aber auch gleich einrahmen und in ihre<br />
Küche hängen. Ich hatte meinen eigenen Plan dabei …
Erfolg ist relativ. Du hast das geschafft, wovon viele<br />
Millionen Nachwuchskicker träumen und doch nie<br />
erreichen: 20 Jahre als Profifußballer in Bundesligastadien<br />
zu spielen. Ärgert es dich trotzdem, dass<br />
du manchmal nicht doch mehr auf die Trainerpläne<br />
gehört hast, um noch eine Schippe Erfolg mehr<br />
draufzulegen?<br />
Na klar, Erfahrungswerte sind natürlich wichtig im<br />
Leben. Ich hätte auch gerne mal was gewonnen, 20<br />
Jahre Abstiegskampf waren schon echt hart. Wobei, es<br />
war auch nicht alles ganz blind. Ich bin zweimal in die<br />
erste Bundesliga aufgestiegen und einmal in die zweite<br />
… Und einer von uns beiden hat schon einmal gegen<br />
Bayern gewonnen – und das bist nicht du! Trotzdem<br />
hätte ich lieber 400 Spiele in der ersten, statt 398 Spiele<br />
in der zweiten Bundesliga gemacht. Oder mal für<br />
einen Topclub gespielt. Da würde ich heute natürlich<br />
vieles anders machen. Nicht ganz so rebellisch sein,<br />
um ein paar sportliche Ziele mehr zu erreichen.<br />
Bist du wirklich so ein Feierbiest gewesen,<br />
wie man überall nachlesen kann?<br />
Mit Ferndiagnosen aus den Medien muss man<br />
vorsichtig sein. Ich habe in allen Vereinen zu den<br />
Spielern gehört, die am wenigsten getrunken haben,<br />
und bis heute noch nicht eine Zigarette auf Lunge<br />
geraucht. Ich habe zwei oder drei Mal im Jahr richtig<br />
gefeiert, den Alkohol konnte ich dann halt nicht<br />
vertragen – und dann war ich auch schon kurz vor<br />
den 20-Uhr-Nachrichten. Hätte ich während meiner<br />
Profizeit nur durchgefeiert, hätte ich nicht 20 Jahre<br />
auf dem Level spielen können. Aber ich habe auch zu<br />
meinem Image einiges beigetragen. Wenn ich zum<br />
Beispiel als junger Spieler auf meinen Anrufbeantworter<br />
quatsche, dass man mich bis morgens um fünf<br />
nur in meiner Stammkneipe erreichen kann, werde<br />
ich das nicht mehr los. Das empfinde ich aber jetzt<br />
auch nicht als besonders schlimm.<br />
Wohin gehst du in Bielefeld, wenn du losziehst?<br />
Bielefeld lebt und ich nehme daran auch teil, ob es<br />
eine Westend-Party ist oder ein #CasperKonzert .<br />
Am Siggi bin ich gerne, da vermischt sich alles, der<br />
Akademiker, der Arbeiter, Kinder fahren dort Rollschuhe,<br />
spielen Fußball. Da sitze ich auch manchmal<br />
nur in einem Café und beobachte die Leute. Gerne<br />
bin ich in der #Röstwerkstadt , der Besitzer ist ein<br />
supersozialer Typ, tut viel für andere Menschen.<br />
Wobei du dich selber auch gerne engagierst, zum<br />
Beispiel für das #Kinderhospiz Bethel …<br />
Ich helfe, wo ich kann, wenn Menschen mich<br />
brauchen, wenn ich meinen Namen oder ich mich<br />
„WIR HALTEN FEST:<br />
ICH MACHE<br />
EINFACH,<br />
WAS ICH<br />
WILL.“<br />
persönlich einsetzen<br />
kann, bin ich da. Mir geht<br />
es vor allem darum, sich<br />
untereinander zu helfen,<br />
ohne etwas zurückzuerwarten.<br />
Ob im Großen oder im Kleinen.<br />
Besonders Kindern muss viel Gutes<br />
widerfahren, das ist wichtig für die<br />
Zukunft, für unsere Gesellschaft.<br />
Wie sieht dein Leben heute aus?<br />
Ich arbeite dafür, dass ich für mich Zeit habe.<br />
Ich investiere in Erlebnisse, ob es Longboard<br />
fahren in Dänemark ist, durch die Gegend<br />
cruisen, Freunde besuchen oder in Norwegen<br />
rumchillen. Wir halten fest: Ich mache einfach,<br />
was ich will.<br />
Heißt, dass du dich ganz aus dem Fußballgeschäft<br />
zurückgezogen hast?<br />
Nein! Ohne Fußball geht es nicht. Ich arbeite zum<br />
Beispiel für Sky, analysiere Fußballspiele. Zudem<br />
mache ich seit Jahren Personalpolitik. Ich bin zwar<br />
kein Berater und sammele und vermittle Spieler, das<br />
will und wollte ich nie – ich kann Spielern aber mein<br />
Netzwerk anbieten, das nicht so schlecht ist. Zum<br />
Beispiel habe ich Lukas Podolski zu seinem jetzigen<br />
Verein nach Japan gebracht, hier hat er den bestdotiertesten<br />
Vertrag seiner Karriere bekommen,<br />
LIEBEFELD LIEST - 30 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
„IRGENDWANN HATTE ICH<br />
DANN DEN KAFFEE AUF.“<br />
Ansgar hatte keine Lust mehr auf den Dschungel. Am zehnten Tag<br />
hat er ganz Deutschland mit seinem plötzlichen Auszug überrascht. Wir<br />
haben dem „weißen Brasilianer“ – fernab unseres Hauptinterviews – drei<br />
Zusatzfragen zu seiner Zeit im Dschungel camp gestellt.<br />
39 Trainer haben sich an dir die Zähne ausgebissen – genau wie die Macher des<br />
Dschungelcamps. Bereust du deinen Abgang oder würdest du es wieder so machen?<br />
Ich bereue das nicht und würde es wahrscheinlich wieder so machen. Man hat es ja im<br />
Fernsehen verfolgen können. Die haben mich immer und immer wieder versucht zu disziplinieren<br />
und irgendwann hatte ich dann den Kaffee auf. Das war ja nicht nur eine Situation, sondern es waren<br />
mehrere. Letztlich musste ich mein Wort halten und das würde ich immer wieder so machen!<br />
Welche Reaktionen hast du auf deinen Auszug bekommen?<br />
Ich habe fast ausschließlich positive Reaktionen bekommen. Viele haben mich dafür<br />
gelobt, mir und meinen Prinzipien treu geblieben zu sein.<br />
Was war das Schlimmste und Härteste im Camp?<br />
Ach, da kommt eins zum anderen. Ob es das lauwarme Wasser ist, das<br />
man ständig abkochen musste und immer rauchig schmeckte, oder<br />
die Toilette – die war Körperverletzung – oder das ewige<br />
Gewecktwerden oder, oder, oder … Das war eben nicht das<br />
Traumschiff, was ich gebucht hatte – trotzdem: Ich<br />
würde wieder reingehen! Es war ‘ne geile Zeit!
17,6 Millionen Euro netto. Am Ende seiner Karriere. Das ist<br />
schon Wahnsinn.<br />
Schon fast alltägliche Summen im Profifußball, oder?<br />
Der Markt ist einfach außer Kontrolle. Bei solchen<br />
Summen fällt mir dann ein, wie ich zu meiner<br />
Anfangszeit während meiner Vertragsverhandlungen<br />
mit Christian Heidel, damaliger Manager<br />
von Mainz 05, um einen Drecks-Nissan<br />
feilschen musste. Da waren sogar die<br />
elektrischen Fensterheber Verhandlungsmasse.<br />
Wäre ich ein Geldmensch<br />
gewesen, wäre ich heute durch und<br />
müsste nicht mehr arbeiten.<br />
Zum Training zu fahren, den Ball am Fuß<br />
haben – das ist es, was ich wollte. Ich habe<br />
dann alles vergessen. Mein Auto, mein Konto,<br />
meine Freundin. In einem Team Fußball zu<br />
spielen, zu trainieren, am Ende der Woche einen<br />
Wettkampf zu haben, das kann man nicht kaufen.<br />
Dieses Gefühl und diese Erinnerungen nimmt mir<br />
auch nie mehr einer weg.<br />
ICH BIN ABER MIT NULL IN DIE<br />
KARRIERE GEGANGEN UND MIT<br />
MINUS RAUS. DAS MUSSTE AUCH<br />
ERST MAL SCHAFFEN. ABER GELD HAT<br />
MICH NOCH NIE ANGETRIEBEN.<br />
Für Medien und Fans bist du der „weiße Brasilianer“. Zaubert<br />
der denn heute noch manchmal auf dem Platz?<br />
Hin und wieder bolze ich ein bisschen. Ohne Sport würde mir<br />
aber auch was fehlen. Ich laufe ganz gerne einfach mal geradeaus,<br />
um den Kopf freizubekommen. Hätte ich auch nicht gedacht,<br />
dass ich das mal freiwillig mache. h<br />
HASHTAGS<br />
#CasperKonzert<br />
Klare Sprache, keine Worthülsen, eindringlicher<br />
Sound. Mit seinem Nummer-eins-Album<br />
„XOXO“ 2011 durch die Decke gegangen, heute<br />
einer der erfolgreichsten deutschen Rapper:<br />
Benjamin Griffey alias Casper, der Bielefeld als<br />
seine Heimat versteht.<br />
> www.casperxo.com/langlebedertod<br />
#KinderhospizBethel<br />
Hoffnung und Mut spendet das Kinderhospiz.<br />
Ein Ort voller Wärme und Licht, an dem<br />
lebensverkürzend erkrankte Kinder zusammen<br />
mit ihren Angehörigen und Freunden auf dem<br />
oft langen Krankheitsweg begleitet werden.<br />
> www.kinderhospiz-bethel.de<br />
#Röstwerkstadt<br />
Kleine Kaffeerösterei, mit großem Anspruch.<br />
Filterkaffee lieblos reingeschüttet? Geh mir<br />
weg: Hier wird edler Kaffee produziert und den<br />
Kunden als Kultgetränk nähergebracht.<br />
Alternativ: exklusiver Kakao sowie Chai.<br />
> www.dieroestwerkstadt.de<br />
LIEBEFELD LIEST - 32 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Unser Name: ein Versprechen.<br />
Ihre Agentur für Live-Kommunikation.<br />
www.erlebnismanager.info<br />
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LIEBEFELD LIEST - 34 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
ICH L<br />
E<br />
MEINE BURG<br />
WIRKLICH!<br />
BURGWARTIN DITTA SOKOLOWSKY<br />
BURGFRÄULEIN UND ARMINIA-BIELEFELD-FAN –<br />
DITTA SOKOLOWSKY IST LEIDENSCHAFTLICHE<br />
ANHÄNGERIN DER BEIDEN BEKANNTESTEN<br />
AUSHÄNGESCHILDER VON BIELEFELD. DIE 41-JÄHRIGE<br />
ARBEITET SEIT IHREM STUDIUM AUF DER<br />
SPARRENBURG UND FÜHRT DORT REGELMÄSSIG<br />
BESUCHER UMHER. NICHT NUR DIE JÜNGSTEN SIND<br />
VON IHREM WISSEN UND IHRER BEGEISTERUNG<br />
FÜRS MITTELALTER FASZINIERT.<br />
LIEBEFELD LIEST - 36 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
INTERVIEW: CHARLOTTE BRAUN<br />
FOTOS: MICHAEL ADAMSKI
Frau Sokolowsky, Sie sind als Burgfräulein<br />
der Sparrenburg bekannt …<br />
Ja, das stimmt. Ich werde von vielen so<br />
bezeichnet. Offiziell bin ich jedoch die<br />
Burgwartin.<br />
Seit wann hüten Sie die Sparrenburg und erzählen<br />
den Besuchern deren Geheimnisse?<br />
Hauptamtlich mache ich das bereits seit<br />
April 2007.<br />
Wow! Dann haben Sie im letzten Jahr die Zehn<br />
vollgemacht. Gab’s ein großes Burgfest?<br />
Nein, bei uns wird erst das 25-jährige<br />
Dienstjubiläum gefeiert. Wir sind schließlich<br />
auf einer Burg – da denkt man in anderen<br />
Zeiten.<br />
Scheint die richtige Entscheidung gewesen<br />
zu sein – Sie sind immer noch hier. Heißt<br />
dass, dass sie voll und ganz in Ihrer Rolle<br />
als Burgfräulein aufgehen?<br />
Ja! Ich liebe die Burg, ich liebe meine Burg<br />
wirklich!<br />
Ihre Burg?<br />
Ja, es fühlt sich an, als wäre die Sparrenburg<br />
meine Burg. Die Leute in den Führungen<br />
sagen häufig, man sehe mir dieses Gefühl an.<br />
Bauwerke wie die Burg gibt es einfach länger,<br />
als Menschen leben. Hier kann man Geschichte<br />
erfahren.<br />
Wie wird man denn zur Herrin der Burg?<br />
Ich habe schon neben meinem Jurastudium<br />
auf der Burg gearbeitet. Während meines<br />
Referendariats bemerkte ich dann, dass ich<br />
die Burg vermisse. Ich war gerade mit<br />
meinem Vorbereitungsdienst fertig und hatte<br />
schon die ersten Absagen erhalten, als meine<br />
Vorgängerin, die ehemalige Burgwartin, in<br />
Rente ging. Auf der Burg habe ich jeden Tag<br />
Spaß bei der Arbeit gehabt. Viele meiner<br />
Freunde aus dem Studium sind dagegen<br />
frustriert in ihrem ersten Job gewesen. Als<br />
mir die Stelle als Burgwartin schließlich<br />
angeboten worden ist, war mir sofort klar,<br />
dass ich diese Chance ergreifen würde.<br />
LIEBEFELD LIEST - 38 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
„Nachts würde ich<br />
nicht mehr in die<br />
Kasematten gehen.“<br />
Und nach Mitternacht auch Gespenster treffen?<br />
Offiziell darf auf der Burg ab 0 Uhr kein Betrieb<br />
mehr sein. Der Grund: Lärmschutzmaßnahmen. Ich<br />
selbst habe noch keinen Spuk mitbekommen – es ist<br />
aber schon gruselig. Nachts nach 12 Uhr würde ich<br />
nicht mehr alleine in die Kasematten gehen. Während<br />
ich mit Gruppen unterwegs gewesen bin, habe<br />
ich schon Stromausfälle erlebt. Dann heißt es<br />
natürlich immer, dass das der Geist der Sparrenburg<br />
gewesen ist.<br />
Gibt’s noch andere kuriose Geschichten oder<br />
Erlebnisse aus ihrem Leben als Burgfräulein?<br />
Ja, die gibt’s. In den Kasematten befindet sich ein<br />
alter Steinofen, in dem früher Brot gebacken worden<br />
ist. Bei Führungen mit Schülern ist es für diese<br />
immer ein Highlight, in diesen klettern zu dürfen.<br />
Wer kann schon sagen, dass er mal im Ofen gewesen<br />
ist? Einmal waren amerikanische Austauschschüler<br />
zu Gast. 21 Teenager haben sich damals in den Ofen<br />
gequetscht – ein absoluter Rekord. Sie saßen dort<br />
dann aber auch wie die Ölsardinen.<br />
Wahnsinn! Die Geschichte um die böse Hexe in<br />
„Hänsel und Gretel“ zieht heutzutage wohl nicht mehr.<br />
Ja, Angst hat hier keiner. Die Kids sind immer voll<br />
dabei, wollen alles sehen und möglichst viel ausprobieren.<br />
Manchmal muss ich sie schon fast bremsen.<br />
Wir haben in den Kasematten ein Problem mit<br />
Kondenswasser. Deshalb habe ich eine Gruppe von<br />
Schülern extra darauf hingewiesen, dass die Stufen<br />
am Eingang feucht sind und sie vorsichtig und nicht<br />
so wild sein soll. Dann bin aber ausgerechnet ich auf<br />
der letzten Stufe ausgerutscht. Die Folgen: ein<br />
geprelltes Steißbein und abgeschreckte vorsichtige<br />
Schüler. Das Ganze hatte also auch was Gutes.
Wo geraten Mittelalter-Fans abseits der Sparrenburg in<br />
Bielefeld noch ins Staunen?<br />
Eine weitere Anlaufstelle ist die #NeustädterMarienkirche<br />
in Bielefeld-Mitte. Dort befindet sich das Grabmal von Graf<br />
von Ravensberg. Leider gibt es keine Reste der Stadtmauer<br />
mehr. Es ist sehr schade, dass so viel während des Krieges<br />
zerstört worden ist.<br />
Tausende Bielefelder pilgern regelmäßig zur Alm. Für was<br />
schlägt Ihr Herz mehr? Für die Sparrenburg oder Arminia<br />
Bielefeld?<br />
Um Gottes Willen! Das ist eine echt fiese Frage. Am Ende<br />
wohl für die Burg – ein ganz minimaler Vorsprung.<br />
Inzwischen verpasse ich auch mal ein Spiel der Arminia,<br />
tausche nicht immer extra dafür meinen Dienst.<br />
Wie findet ein Burgfräulein denn zum Lieblingssport der<br />
Deutschen?<br />
Diese Leidenschaft fing schon während meines Studiums<br />
an. Damals bin ich einmal mit meiner Schwester auf der<br />
#Alm gewesen. Bielefeld hat verloren, ich habe mich<br />
trotzdem heiß und innig in den Verein verliebt. So was<br />
sucht man sich nicht aus. Wie heißt es noch so schön?<br />
Der Verein sucht dich aus – und so war es auch bei mir:<br />
ein Besuch und die Liebe war da. h<br />
HASHTAG<br />
#NeustädterMarienkirche<br />
Kirchenmusik und kostbare Schätze – Die Neustädter Marienkirche ist<br />
die größte Kirche in Bielefeld. Sie steht im Stadtteil Mitte und wurde im<br />
Stil der Gotik gebaut. Das Besondere: Sie hat ein Doppelturmprofil und<br />
zählt deshalb zu den markantesten Gebäuden der Region. Zu den<br />
Schätzen der Kirche gehören der Bielefelder Marienaltar von 1400 und<br />
das Grabdenkmal von Graf Otto III. von Ravensberg. Im Rahmen<br />
von Renovierungsarbeiten hat die Marienkirche 2017 eine neue Orgel<br />
erhalten.<br />
Papenmarkt 10 A, 33602 Bielefeld<br />
Telefon 0521 60854<br />
> www.neustadt-marien-bielefeld.de<br />
#Alm/SchücoArena<br />
Pilgerort und Eventlocation – Die SchücoArena ist das Fußballstadion<br />
des DSC Arminia Bielefeld. Es ist mit seinen 26.515 Plätzen das größte<br />
Stadion in OWL. Auch Länderspiele sind bereits mehrfach dort<br />
ausgetragen worden – von der Nationalmannschaft der Frauen und der<br />
Männer. Hin und wieder finden ebenfalls Konzerte in der Alm statt:<br />
2016 wurde dort der 111te Geburtstag des DSC mit Bands wie den<br />
Fantastischen Vier und The BossHoss gefeiert.<br />
Melanchthonstraße 31 A, 33615 Bielefeld<br />
Telefon 0521 966110<br />
> www.arminia-bielefeld.de<br />
„Ein Besuch<br />
und die Liebe<br />
war da.“<br />
LIEBEFELD LIEST - 40 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
des Jahres<br />
2015 Druckereimanager des Jahres · 2016 Katalogdrucker des Jahres · 2017 Katalogdrucker des Jahres<br />
Foto: druckawards.de<br />
Moderatorin und Tagesschau-Sprecherin Judith<br />
Rakers übergab bei den Druck&Medien Awards<br />
2017 in Berlin – zum zweiten Mal in Folge – die<br />
begehrte Auszeichnung „Katalogdrucker des Jahres“.<br />
Geschäftsführer Martin Kirchner freut sich mit<br />
seinem Team.<br />
Achtzig qualifizierte Mitarbeiter überzeugen mit<br />
großer Leistungsbereitschaft und exzellenter Arbeit<br />
bedeutende nationale und internationale Kunden.<br />
Branchen wie Möbel, Mode, Lifestyle, Automobil,<br />
Nahrung/Genuss, Banken und Versicherungen zählen<br />
zu den langjährigen Geschäftspartnern.<br />
Lernen auch Sie die ausgezeichnete Druckwelt<br />
von Kirchner Print.Media kennen: 05223 / 7574-0<br />
Kirchner Print.Media GmbH & Co. KG<br />
Spradower Weg 100 · 32278 Kirchlengern<br />
www.kirchner-printmedia.de
LIEBE<br />
FELD<br />
CRAFT<br />
VOLL<br />
Genussmenschen (und alle, die das noch werden wollen) aufgepasst!<br />
Handgebraute Biere aus Deutschland und der ganzen Welt standen<br />
auf der Getränkekarte der „<strong>Liebefeld</strong>er Craft Beer- und Streetfoodtruck-Festivals“.<br />
Abseits des Mainstreams entführten exotische<br />
Sorten wie Ginger-Root Bier, Fruchtbier oder Kokosbier die durstigen<br />
Gäste auf eine kulinarische Geschmacksreise. Die Spezialisten hinter<br />
den Theken ließen sich so manche geheime Zutat entlocken und erzählten,<br />
was in den besonderen Bieren steckt. Wer genau hinschaute,<br />
erkannte an den Theken regionale Schwerpunkte: Ostwestfalen,<br />
Norddeutschland, Bayern, europäische und außereuropäische<br />
Länder. Foodtrucks mit leckeren und experimentierfreudigen Gerichten<br />
sorgten für die richtigen Grundlagen - für alle Geschmäcker,<br />
Essgewohnheiten und Lebensmittelunverträglichkeiten. DJs und<br />
Live-Künstler heizten die Stimmung mit Musik und Programm an.<br />
Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Auflage! h<br />
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LIEBEFELD LIEST - 42 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
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