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Liebefeld-Magazin 05.2018

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DAS INTERVIEW-MAGAZIN<br />

LIEST! BIELEFELD HAT WAS ZU ERZÄHLEN! | AUSGABE 01/2018<br />

TITEL: ANSGAR BRINKMANN | JOSEPH METZ | OLIVER HUGO<br />

DITTA SOKOLOWSKY | STADTMARKE BIELEFELD


AUF DEINEN SUPPORT.<br />

AUF DICH.<br />

AUF, ARMINIA!<br />

HOL’ DIR DEINE DAUERKARTE<br />

FÜR DIE NEUE SAISON!<br />

Online oder im Fanshop.<br />

www.arminia.de


Alonso: Da haben wir ja mal einen<br />

rausgefoxt, Uffmann!<br />

Uffmann: Jawoll, Alonso! Bei den FOX<br />

AWARDS 2017 gewinnt unser <strong>Magazin</strong> den<br />

FOX VISUAL in Silber für seine „Gestaltungseffizienz“.<br />

Verfoxt noch mal,<br />

das Ding sieht jetzt offiziell geil aus!<br />

Alonso: Unser kleines Stadtmagazin<br />

kommt gut an. Jetzt haben wir sogar eine<br />

hochdekorierte Jury ganz foxig damit<br />

gemacht …<br />

Uffmann: Und zu verdanken haben wir<br />

das vor allem unserem ausgefoxten Team.<br />

Alonso: Richtig. Ohne die wären wir<br />

höchstens Fix und Foxy.<br />

Uffmann: Und wir arbeiten weiter<br />

intensiv daran, damit wir uns das nächste<br />

Mal an Gold heranfoxen.<br />

Alonso: Sich durchs Leben durchfoxen<br />

tut übrigens auch Ansgar Brinkmann, der<br />

in dieser Ausgabe über seine Zeit vor,<br />

während und nach seiner kongenialwahnwitzigen<br />

Fußballerkarriere erzählt.<br />

Uffmann: Mit Foxaugen betrachtet<br />

Hobby-Fotograf Oliver Hugo Bielefelder<br />

Menschen, die er von einer ganz spontanen<br />

und persönlichen Seite einfängt …<br />

Alonso: … und Ditta Sokolowski, die sich<br />

als „Burgherrin“ in der Sparrenburg wie in<br />

ihrer eigenen Foxhöhle auskennt.<br />

Uffmann: Ein echter Fox in seinem Metier<br />

ist auch Joseph Metz - der sich schon mit<br />

jungen Jahren als Pionier in der Drohnenentwicklung<br />

weltweit einen Namen<br />

gemacht hat.<br />

Alonso: Eine richtig satte Ausgabe also!<br />

Wollen wir also nicht weiter rumfoxen …<br />

Viel Spaß beim Durchblättern unserer<br />

ausgezeichneten Frühlingsausgabe<br />

wünscht das ganze<br />

LIEBEFELD LIEST-Team!<br />

LIEBEFELD LIEST - 03 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


LEUTE, LEUTE!<br />

26 > 18 ><br />

ANSGAR BRINKMANN:<br />

ERFOLGREICH ANDERS.<br />

U-ROB: SUMM, SUMM, SUMM –<br />

DROHNE FLIEG HERUM.<br />

LIEBEFELDER ART<br />

06 > SOUL INSIDE<br />

> OLDERDISSENS UNTERSCHÄTZTE TIERE<br />

07 > KOLJA FACHS BIELEFELD-SLAM<br />

08 > FREUNDE DES HAUSES<br />

09 > IN ALLER MUNDE<br />

24 > STARKE STADTMARKE<br />

LIEBEFELD-SHOP<br />

16 > ZEHN BUNTE BEZIRKE<br />

LICHTBLICKE<br />

22 > DIE WELT DAHINTER<br />

24 > DER MENSCH HINTER DER LINSE<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber, Konzeption und Realisation:<br />

KIRCHNER Kommunikation und Marketing GmbH<br />

Herforder Straße 18, 32257 Bünde<br />

05223 498110<br />

info@kirchner-kum.de<br />

www.kirchner-kum.de<br />

www.kirchner-content.de<br />

Gesamtverantwortung:<br />

Tobias Uffmann, Tim Perlemann<br />

Chefredaktion: Alberto Alonso Malo (V. i. S. d. P.)<br />

Redaktion: Ole Möhlenkamp, Wögen N. Tadsen<br />

Autoren: Charlotte Braun, Dennis Salge,<br />

Lea Waskowiak<br />

Kreativdirektion: Uwe Burmeister<br />

Layout: Lena Borstelmann, Angelique Casson,<br />

Eckart Kleffmann<br />

Fotos/Bildnachweise: Björn Hokamp (Titel, S. 4,<br />

S. 26 - 27, S. 29, S. 31), Andreas Zobel (S. 4,<br />

S. 18 - 19), Oliver Hugo (S. 5, S. 11 - 18, S. 32),<br />

Michael Adamski (S. 5, S. 36 - 40), Heimat-Tierpark<br />

Olderdissen (S. 6), Jakob Panhorst (S. 6),<br />

Kolja Fach (S. 7), U-ROB (S. 20 - 21), Christine Polok<br />

(S. 22 - 23, S. 24), Susanne Freitag (S. 24),<br />

Bielefeld Marketing (S. 24), Shutterstock (S. 34 - 35),<br />

Erlebnismanager (S. 42)<br />

Anzeigen: Susan Hastings<br />

Lektorat: Sprachenfabrik GmbH,<br />

www.sprachenfabrik.de<br />

Bildbearbeitung und Herstellung:<br />

KIRCHNER Kommunikation und Marketing GmbH<br />

Druck: Kirchner Print.Media GmbH & Co. KG<br />

Spradower Weg 100, 32278 Kirchlengern<br />

www.kirchner-printmedia.de<br />

<strong>Liebefeld</strong> ist eine Marke der:<br />

Die Erlebnismanager GmbH<br />

Dr.-Viktoria-Steinbiß-Straße 1 B, 33602 Bielefeld<br />

www.erlebnismanager.info<br />

© KIRCHNER Kommunikation<br />

und Marketing GmbH, 2018<br />

redaktion@liebefeld-liest.de<br />

www.liebefeld-liest.de<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der KIRCHNER Kommunikation<br />

und Marketing GmbH gestattet!<br />

LIEBEFELD LIEST - 04 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


10 > 36 ><br />

OLIVER HUGO:<br />

BIELEFELDER MENSCHEN!<br />

DITTA SOKOLOWSKY:<br />

„ICH LIEBE MEINE SPARRENBURG!“<br />

LÄUFT<br />

07 > VERANSTALTUNGSTIPPS<br />

LETZTENDLICH<br />

42 > LIEBEFELD CRAFTVOLL<br />

LECKERFELD<br />

34 > BEEF UM DEN BURGER


SOUL INSIDE<br />

Wenn die Band Soul Inside auf der Bühne steht, kann es schon mal ein<br />

wenig kuschelig werden. Denn dann sorgen sage und schreibe zwölf<br />

Musiker für rhythmische Beats und melodische Klänge – und die<br />

reichen von Neo-Soul über R’ n’ B und Funk bis zu Jazz. Immer präsentiert<br />

mit humorvoller Lässigkeit und echtem Soulgefühl.<br />

Seit der Gründung 2016 tourt die Band in und um Bielefeld – und spielt<br />

auf Veranstaltungen und Festivals. Während der erste Gig im Jazzclub<br />

Bielefeld stattgefunden hat, sorgten die zwölf Bandmitglieder im letzten<br />

Sommer vor 5000 Zuschauern beim Feuer-und-Flamme-Event für<br />

ausgelassene Stimmung. Den funky Neopopfunk-Soul spielen dabei:<br />

zwei Keyboarder (einer für die weißen Tasten, einer für die schwarzen,<br />

versteht sich), ein Bläsersatz, ein Gitarrist, ein Bassist, Drums und<br />

Percussion und eine beeindruckende Vocal-Section. Immer im Gepäck:<br />

ein ganz besonderes Programm, Professionalität und jede Menge Spaß<br />

an der Musik, mit Titeln, die von Bruno Mars und Justin Timberlake bis<br />

hin zu Snarky Puppy und Stevie Wonder reichen. h<br />

Wer die zwölfköpfige Band live erleben möchte,<br />

findet alle Showtermine auf > www.soul-inside.de<br />

UNTERSCHÄTZTE<br />

HEUTE: DER KOLKRABE<br />

TIERE<br />

in Olderdissen<br />

450 Tiere, 90 verschiedene<br />

Arten auf 16 Hektar – der<br />

Heimat-Tierpark Olderdissen<br />

lockt jedes Jahr Hunderttausende<br />

von Besuchern an.<br />

Der Park hat natürlich seine<br />

„Stars“, wie die Bären Alma<br />

und Max, den urigen Keiler<br />

Karlchen oder die Wölfe Aik<br />

und Rieke. Was aber ist mit<br />

den Olderdissener Tieren, die<br />

weniger im Rampenlicht<br />

stehen? Wir finden, es hat<br />

sich ausgedisst, und geben<br />

den Underdogs eine eigene<br />

Rubrik: Olderdissens<br />

unterschätzte Tiere.<br />

Dunkles Gewand, schwarze Augen, unmelodische<br />

Stimme ... Wen haben wir da gerade wohl beschrieben?<br />

Nein, nicht Professor Snape. Also bitte, wir<br />

meinen den Kolkraben, einen von 42 Arten der Gattung<br />

Corvus. Denn so ganz wie der Zaubertranklehrer<br />

sieht der Kolkrabe mit seinem blauschwarzen Gefieder<br />

und dem klobigen Schnabel dann doch nicht aus.<br />

Bis zu 6000 Meter Höhe erreicht der Singvogel und<br />

kann dabei sogar mit dem Rücken nach unten fliegen.<br />

Doch, zugegeben, Raben haben einen miesen Ruf.<br />

Sie schnappen sich Unrat aus Mülleimern und sind<br />

als krächzende Unglücksboten verschrien – und als<br />

schlechte Eltern.<br />

Dabei schaffen Rabeneltern das, was vielen von uns<br />

misslingt: Hat sich ein Kolkraben-Pärchen einmal<br />

gefunden, bildet es einen Bund fürs Leben. Der Zusammenhalt<br />

der beiden Partner wird durch Gefiederpflege<br />

gefestigt.<br />

Weniger zärtlich geht es allerdings bei der Nahrungsaufnahme<br />

zu – denn Kolkraben sind Allesfresser. Sie<br />

verspeisen Insekten, Samen, junge Vögel und Aas.<br />

Na, das klingt doch appetitlich. Wie steht es da wohl<br />

mit den Tischmanieren? Zum Glück ganz gut – zumindest<br />

was das Knacken von Nüssen angeht. Die<br />

lässt der Kolkrabe, der alte Stratege, nämlich einfach<br />

auf den Boden fallen. h<br />

LIEBEFELD LIEST - 06 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


WAHRE<br />

WORTKUNST<br />

„DAS KANN SICH SEHEN LASSEN!“<br />

Warum es sich in Bielefeld so gut leben lässt?<br />

Poetry Slammer Kolja Fach formuliert das so:<br />

„Man wird da geboren, man zieht da hin. Aber<br />

was zählt, sind die Gründe, für die es wert ist<br />

zu bleiben.“ Für die Bielefelder Wirtschaftsförderung<br />

hat er unsere schöne Stadt mit wenigen<br />

Worten in allen Facetten eingefangen. Das Video<br />

gibt es auf www.das-kommt-aus-bielefeld.<br />

de Reinschauen lohnt sich. Oder einfach Augen<br />

schließen, Play drücken und lauschen. h<br />

> www.das-kommt-aus-bielefeld.de<br />

NIX VERPASSEN,<br />

COUCH-POTATO!<br />

SPARRENBURGFEST<br />

Wann? 27. bis 29. Juli<br />

Wo? Sparrenburg<br />

Kostet? Der Wegezoll liegt bei 7 € bzw.<br />

5 € ermäßigt. Kinder unter Schwertmaß<br />

(1,20 m) dürfen zollfrei passieren.<br />

Am letzten Juli-Wochenende nehmen<br />

Ritter, Knechte und holde Damen die<br />

Besucher der Sparrenburg mit auf eine<br />

Zeitreise ins Mittelalter. Auf zwei Bühnen<br />

und zahlreichen Aktionsflächen wird<br />

gegaukelt, gefeiert, gefalknert, jongliert,<br />

geritten und verzaubert.<br />

Mit viel Liebe zum Detail lassen die<br />

Akteure das Mittelalter lebendig werden.<br />

Ob Bogenschießen oder Hufeisenschlagen<br />

– auf dem historischen Markt<br />

können die Besucher den Vertretern der<br />

Zünfte bei der Arbeit zuschauen und<br />

auch zur Hand gehen.<br />

> www.bielefeld.jetzt/sparrenburgfest<br />

Was in und um Bielefeld los ist?<br />

Eine ganze Menge. Auf jeden Fall<br />

so viel, dass nicht alle Termine auf<br />

eine Seite passen. Hier gibt es ein<br />

paar Schmankerl für Groß und<br />

Klein. Wer damit nichts anfangen<br />

kann, schaut hier nach mehr:<br />

> www.bielefeld.jetzt<br />

> www.bielefelds-westliche.de<br />

> www.facebook.com/liebefeld<br />

STADTWERKE<br />

RUN & ROLL DAY<br />

Wann? 09. September ab 8.45 Uhr<br />

Wo? Ostwestfalendamm<br />

Kostet? Eine Menge Schweiß, Motivation und<br />

Kilometer – die Startgebühren findet ihr online<br />

Nicht verpassen – das sportliche Highlight mit<br />

professionellen Wettkämpfen und umfangreichem<br />

Programm für die ganze Familie.<br />

Am zweiten Sonntag im September übernehmen<br />

die Sportler das Kommando auf der Bielefelder<br />

Stadtautobahn. Dann verwandelt sich der<br />

Ostwestfalendamm in eine Arena für zahlreiche<br />

Wettkämpfe. Vom ‚Highway Roll & Speed‘ bis<br />

zum „Team-Running“: Bis zum 31.08. kann man<br />

sich noch für die passende sportliche Disziplin<br />

anmelden. Und wer nicht selbst aktiv werden<br />

mag – auch das Zuschauen macht Spaß!<br />

> www.bielefeld.jetzt/run<br />

Start: September 2018<br />

Weiterer Informationen finden Sie unter:<br />

www.icb-bielefeld.de<br />

Sina Vierke 0175 92 39 338<br />

vermietung@icb-bielefeld.de<br />

ICB, Innovationszentrum<br />

Campus Bielefeld GmbH<br />

In unmittelbarer Nähe zur Universität Bielefeld<br />

entstehen Büros, Labore, Entwicklungs- und<br />

Produktionsräume für „Start-Ups“ und<br />

technologieorientierte Unternehmen.<br />

Raum für Ideen


FREUNDE<br />

DES HAUSES<br />

Guten Freunden gibt man ein Plätzchen:<br />

Wir bedanken uns bei allen Partnern, die die<br />

zweite Ausgabe des <strong>Liebefeld</strong>- <strong>Magazin</strong>s<br />

unterstützt haben – hier haben sie es schwarz<br />

auf weiß: Ihr Vertrauen ist in besten Händen.<br />

Werden auch Sie Freund des Hauses –<br />

wir halten Ihnen ein Plätzchen frei! h<br />

www.das-kommt-aus bielefeld.de<br />

www.lossie.de<br />

Adamski<br />

Fotografie<br />

www.adamski-fotografie.de<br />

www.lamm-mein-baecker.de<br />

www.kirchner-printmedia.de<br />

www.das-kommt-aus bielefeld.de<br />

www.erlebnismanager.info<br />

www.bjoernhokamp.com<br />

Möchten auch sie Freund des Hauses werden oder eine Anzeige schalten?<br />

Dann nehmen Sie direkt Kontakt auf unter 05223 498110 oder anzeige@liebefeld-liest.de<br />

LIEBEFELD LIEST - 08 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


IN ALLER MUNDE<br />

»WIE VIELE UNSERER MÄDCHEN<br />

HABEN WIR VERLOREN<br />

IN DEN DIAMANTMINEN BEI<br />

Aus „Mitternachtsspitzen, Hymne für Wutbürger“,<br />

BIELEFELD?«<br />

WDR, Hagen Rether – Minute 00:48 - 00:52<br />

„Unsere Lebensweise ist deren Fluchtursache“, behauptet Hagen Rether in der WDR-Sendung „Mitternachtsspitzen“.<br />

Der deutsche Klavierkabarettist dreht den Spieß um und regt zum Nachdenken an: Wie würden wir uns fühlen, wenn<br />

„wir“ nicht „wir“ wären, sondern „die“ im Süden?


ALS LEHRER VERSUCHT ER AUS SEINEN<br />

SCHÜLERN SPORTSPEZIALISTEN UND<br />

RECHENKÜNSTLER ZU MACHEN, IN<br />

SEINER FREIZEIT WIDMET OLIVER HUGO<br />

SICH HINGEGEN DER KUNST DER<br />

FOTOGRAFIE. MIT SEINER GELIEBTEN<br />

SONY ZIEHT ER DURCH DIE<br />

LEINEWEBERSTADT, HÄLT MOMENTE<br />

FEST UND FÄNGT EMOTIONEN EIN –<br />

UND FOTOGRAFIERT DIE AM LIEBSTEN,<br />

DIE ER BIELEFELDER MENSCHEN<br />

NENNT. EIN SPANNENDES PROJEKT<br />

UND LIEBGEWONNENES HOBBY. FÜR<br />

DIE „BEWEGTEN“ BILDER IST SEIN<br />

FREUND JONAS VOMSTEIN ZUSTÄNDIG,<br />

DER KONZEPT, INTERVIEWS UND<br />

REDAKTIONELLEN INPUT FÜR EINEN<br />

LEBHAFTEN FILM ZU DEM PROJEKT<br />

BEIGESTEUERT HAT.


INTERVIEW: LEA WASKOWIAK<br />

FOTOS: OLIVER HUGO<br />

FASZINIERENDE MENSCHEN.<br />

UNZÄHLIGE GESCHICHTEN.<br />

EIN BIELEFELD: DAS FOTOPROJEKT<br />

ÜBER BIELEFELDER MENSCHEN,<br />

IHRE GESCHICHTEN UND<br />

IHREN FOTOGRAFEN<br />

BITTE LÄCHELN!<br />

LIEBEFELD LIEST - 11 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


KLARA hat ihre Wurzeln in OWL,<br />

wird aber immer wieder von Fernweh<br />

gepackt und macht sich auf, die Welt<br />

zu entdecken. Bielefeld ist dennoch ihr<br />

Heimathafen, sagt sie.<br />

Oliver, du bist einen Steinwurf entfernt in<br />

Porta Westfalica aufgewachsen. Was hat dich<br />

nach Bielefeld gezogen?<br />

Ich bin zum Studieren nach Bielefeld gezogen.<br />

Zugegeben, damals wusste ich nicht wirklich<br />

viel über unsere schöne Stadt. Ich war immer<br />

nur auf der Alm …, aber Bielefeld passte irgendwie<br />

zu mir, also bin ich erst mal geblieben und<br />

hier auch in den Beruf eingestiegen.<br />

Du hast Mathe und Sport auf Lehramt studiert<br />

und dein Referendariat hier gemacht.<br />

Sind Bielefelder Schüler besonders drauf?<br />

Nein, ich glaube nicht (schmunzelt). Aber ich<br />

denke, die Schulen sind hier sehr fortschrittlich.<br />

Es werden enge Kooperationen mit der<br />

Uni gepflegt, das ist ein großes Plus.<br />

Du bist nach zwei Jahren Referendariat<br />

nicht in Bielefeld geblieben. Warum bist du<br />

weggezogen und warum dann doch wiedergekommen?<br />

Ich wollte noch mal über den Bielefelder Tellerrand<br />

hinausschauen und habe eine ganze<br />

Weile in Münster gewohnt. Eine schöne Stadt –<br />

aber irgendwie hat es mich doch wieder<br />

hierhin zurückgezogen. Bielefeld bietet eine<br />

gewisse Urbanität, trotzdem fühlt es sich nicht<br />

wie eine Großstadt an. Und die Menschen sind<br />

hier sehr offen.<br />

ANA kommt aus Madrid und<br />

hat ihren Mann im Urlaub<br />

kennengelernt. Über ein Jahr<br />

schreiben sich die beiden Briefe,<br />

aus OWL nach Spanien, bis<br />

Anna ganz nach Bielefeld zieht.<br />

Wir sitzen gerade im Mellow Gold. Ein Indiz<br />

dafür, was deine gastronomischen Vorlieben<br />

angehen?<br />

Das Essen ist im #MellowGold unschlagbar.<br />

Man kann sich hier einmal quer durch die<br />

kulinarische Landkarte essen. Egal was man<br />

bestellt, man liegt immer richtig. Aber ich mag


das Kneipendreieck hier generell sehr gerne.<br />

Im #Casa oder Moccaklatsch bin ich auch<br />

oft anzutreffen. In ruhigen Momenten lese<br />

ich hier gerne mal – oder ich fotografiere die<br />

Besucher.<br />

Also hast du am liebsten Menschen<br />

vor der Linse?<br />

Ja … Menschen faszinieren mich einfach. Ich<br />

mag das, Leute auf der Straße zu treffen, sich<br />

nett zu unterhalten und dann auch mal ein<br />

Foto zu machen – so entstehen viele meiner<br />

Bilder. Man soll den Menschen wiedererkennen,<br />

deshalb sind die meisten meiner Fotos<br />

nicht gestellt, sondern mitten aus dem Leben.<br />

Ich fotografiere in der Regel nur mit Available<br />

Light und ohne Blitz – so wird die Situation am<br />

wenigsten verfälscht. Wenn man im echten<br />

Leben jemanden trifft, hat man ja auch keine<br />

Möglichkeit, ihn künstlich auszuleuchten.<br />

In der Fotografie geht es viel um Technik, bei<br />

deinem Projekt um Menschen aus Bielefeld ...<br />

Ich habe so viele tolle Menschen in und aus<br />

Bielefeld kennengelernt. Jeder von ihnen hat<br />

eine Geschichte zu erzählen – das wollte ich<br />

gerne festhalten. Die Geschichte und den Menschen<br />

dahinter.<br />

DENN BIELEFELD IST<br />

FÜR MICH DIE SUMME<br />

DER MENSCHEN, DIE<br />

HIER LEBEN.<br />

Der Teuto und die Sparrenburg sind Wahrzeichen,<br />

aber sie treffen für mich nicht den<br />

Kern der Stadt. Also habe ich beschlossen, die<br />

Bielefelder Menschen und ihre Geschichten in<br />

einem Projekt festzuhalten. Die Idee dazu hatte<br />

ich im Sommer 2016.<br />

Und dann bist du drauf losgegangen und hast<br />

einfach Bielefelder angequatscht?<br />

Nicht ganz, direkt gefragt habe ich nicht.<br />

Meistens habe ich die Menschen kennengelernt,<br />

es hat sich ein Gespräch entwickelt und<br />

irgendwie kamen wir dann immer auch auf<br />

das Projekt zu sprechen. Ich habe mich sehr<br />

gefreut, wenn mir jemand seine Geschichte zu<br />

Bielefeld erzählt hat. Oft habe ich ein kleines<br />

Notizbuch dabei, zur Not tut es aber auch mal<br />

die Serviette vom Cafétisch. Und wenn derjenige<br />

einverstanden war, habe ich noch ein Foto<br />

gemacht.<br />

Wie viele Bielefelder hast du dafür bislang<br />

vor der Kamera gehabt?<br />

Es müssten bis jetzt etwa 30 gewesen sein.<br />

Mittlerweile bekomme ich auch Vorschläge,<br />

wen ich denn mal fotografieren müsste. Hier<br />

mitten in der Stadt kennen die Leute das Projekt,<br />

ich würde aber gerne auch mal Menschen<br />

aus Oldentrup oder Brake fotografieren – das<br />

ist für mich genauso Bielefeld.<br />

Vor der SchücoArena ist er in seinem Element: Rainer<br />

Schonz, besser bekannt als SCHONZI, ist nicht nur<br />

Zeugwart von Arminia Bielefeld, sondern vor allem auch<br />

Helfer in allen Lebenslagen, Stimmungskanone und die<br />

gute Seele des Vereins.


Was machst du, wenn du gerade mal nicht<br />

die Kamera in der Hand hast?<br />

Dann jogge ich durch den Teutoburger Wald,<br />

gehe schwimmen oder spiele Tennis. Sport ist<br />

neben dem Fotografieren eine weitere Leidenschaft.<br />

Und ich liebe es zu reisen. In den freien<br />

Minuten bin ich gerne unterwegs und in den<br />

freien Wochen oft auch mal außerhalb des Kontinents.<br />

Meine Kamera begleitet mich da immer.<br />

Mit einer professionellen Kamera wie deiner<br />

bekommt natürlich jeder echte Hingucker hin ...<br />

Ich sage immer, die beste Kamera ist die, die<br />

man dabei hat. Hauptsache man geht raus und<br />

probiert sich aus. Und selbst wenn ein Foto mal<br />

nicht perfekt oder verwackelt ist, solange es<br />

etwas aussagt und transportiert, ist es für mich<br />

ein gutes Foto.<br />

Gibt es in Bielefeld Ecken, die für eine besonders<br />

schöne Atmosphäre sorgen?<br />

Einen festen Ort gibt es eigentlich nicht. Meine<br />

Kamera läuft mit mir durch Bielefeld, so ziemlich<br />

jeden Tag. Am Siggi lassen sich einfach<br />

tolle Stimmungen einfangen. Ein besonders<br />

schönes, warmes Licht hat man vor allem,<br />

wenn die Sonne auf- oder untergeht.<br />

LICHT AUS, SPOT AN – FÜR<br />

„BIELEFELDER MENSCHEN“, DER FILM<br />

Jonas, du warst der Mann für die Bewegtbilder<br />

– was hat dich bewegt mitzumachen?<br />

Jonas: Ich habe Oliver vor etwa einem Jahr im<br />

#Casa kennengelernt. Da lief ein Fußballspiel<br />

und wir saßen zufällig am selben Tresen … Er<br />

hat mir von seinem Projekt „Bielefelder Menschen“<br />

erzählt. Naja, eher vollgequatscht (lacht).<br />

Oliver: Stimmt, eigentlich wollte ich ihn für das<br />

Projekt fotografieren, aber im Gespräch ist vielmehr<br />

die Idee entstanden, dass er das Projekt<br />

filmisch festhalten und begleiten könnte.<br />

Jonas: Die Idee fand ich gut, aber ich dachte<br />

mir, wenn wir schon den Aufwand betreiben,<br />

dann soll es auch gut werden. Der Film sollte<br />

wie das ganze Projekt echt und spontan sein,<br />

wir haben also unseren Protagonisten nichts in<br />

den Mund gelegt, sondern versucht, hinter die<br />

Gesichter unserer Protagonisten zu schauen.<br />

Den Film und die Fotos gibt es auf Facebook<br />

zu sehen ...<br />

Oliver: Genau, die Facebookseite heißt „Bielefelder<br />

Menschen“ und auf Instagram ist das<br />

Projekt auch vertreten. Aktuell gibt es zudem<br />

eine Ausstellung mit ausgewählten Fotos im<br />

#Casa stimmt. Wer mag, darf auch ein Foto<br />

von sich dazuhängen.<br />

Jonas: Unser Film wurde über 30.500 Mal<br />

aufgerufen, damit hatten wir überhaupt nicht<br />

gerechnet. Und am Tag der Premiere wurde er<br />

sogar in der Lokalzeit im WDR ausgestrahlt.<br />

HERR CELIK, Schneider in der Arndtstraße, arbeitet<br />

seit seinem siebten Lebensjahr mit der Nähmaschine.<br />

Einmal hat eine Kundin ihr Portemonnaie mit einem sehr<br />

hohen Geldbetrag bei ihm vergessen. Er hat es aufbewahrt,<br />

bis die Dame wieder seinen Laden betrat.


JONAS VOMSTEIN Alter: 33 Jahre<br />

Herkunft: In Berlin geboren, aufgewachsen in Schiltach im Schwarzwald,<br />

Badener im Geiste und im Herzen, 2012 in Bielefeld eine zweite<br />

Heimat gefunden.<br />

Hobbys: Joggen, Fußball schauen, bei Serien zum Junkie werden,<br />

Kino, essen, reisen.<br />

Beruf: Ich arbeite im Marketing.<br />

Warum ich hierher gezogen bin: Der erste Job nach dem Studium<br />

hat mich nach Bielefeld gezogen. Als Berater und Konzepter für Imagefilme<br />

habe ich mit vielen kreativen Freigeistern zusammengearbeitet<br />

und meine konzeptionelle Denke geschärft.<br />

Was ich vorher über Bielefeld wusste: Der geografischen Lage<br />

zwischen Ruhrpott und Nordseeküste war ich mir bewusst.<br />

Was mich hier hält/an Bielefeld begeistert: Wer im Sommer gerne<br />

auf dem Siggi sitzt und schon schlimmere Menschen als den angeblich<br />

so sturen und maulfaulen Ostwestfalen erlebt hat, hält es hier gut aus.<br />

Am Ende sind es vor allem die Menschen, die mich hier halten: meine<br />

Freunde und mein Schatz Lara.<br />

OLIVER HUGO Alter: 36 Jahre<br />

Herkunft: Ich bin in Porta Westfalica groß geworden.<br />

Hobbys: Fotografie, wen wundert es. Darüber hinaus Sport treiben<br />

und schauen und nicht zuletzt die Welt bereisen. Wenn es die Zeit<br />

zulässt, liebe ich es außerdem, in einem der schönen Cafés entspannt<br />

Kaffee zu trinken und ein Buch zu lesen.<br />

Beruf: Lehrer für die Fächer Mathematik und Sport.<br />

Warum ich hierher gezogen bin: Bielefeld bietet eine tolle Mischung<br />

aus Urbanität und Natur, hat einen grandiosen Fußballverein, tolle<br />

Menschen und ein besonderes Flair.<br />

Was ich vorher über Bielefeld wusste: Auf der Alm spielt die<br />

Arminia und im Sommer sitzt man auf dem Siggi.<br />

Was mich hier hält/an Bielefeld begeistert: Meine Freunde natürlich<br />

und die familiäre Atmosphäre in der Stadt.<br />

Und jetzt ... sind alle interessanten Bielefelder<br />

wegfotografiert oder darf man sich<br />

auf eine Fortsetzung so à la „Bielefelder<br />

Menschen 2.0“ freuen?<br />

Oliver: Ach Quatsch, es gibt noch ganz viele<br />

interessante Bielefelder. Ich bin völlig unabhängig,<br />

was das Projekt angeht. Irgendwie<br />

ist das Projekt Bielefelder Menschen zu<br />

meinem Hobby geworden – und das lebe<br />

ich aus, wann immer ich tollen Menschen<br />

begegne. Ich bin auch nicht gestresst,<br />

wenn ich mal ohne Foto, ohne einen neuen<br />

Bielefelder Menschen, nach Hause komme.<br />

Aber so lange ich es nebenher schaffe, darf<br />

jeder auf weitere Fotos und Geschichten<br />

gespannt sein. h<br />

HASHTAGS<br />

#MellowGold<br />

Modern und gemütlich: In szeniger Kneipenatmosphäre können im Mellow Gold<br />

Nudelgerichte und heiße Suppen, auch vegan und vegetarisch, genossen werden.<br />

Mit einem leckeren Cocktail oder bei kalten Temperaturen, wahlweise auch mit<br />

einem heißen Tee oder Kaffee, kann die kulinarische Gaumenfreude perfekt<br />

abgerundet werden.<br />

#Casa<br />

Das Casa ist nicht nur eine lebendige Bar im Herzen Bielefelds, sondern für<br />

Besucher und Stammgäste der Treffpunkt für einen schönen Abend, Zwischenstation<br />

einer Shoppingtour oder der perfekte Ausklang eines langen Arbeitstages.<br />

Bei kalten und heißen Getränken, Frühstück, Mittagsteller oder Dessert können<br />

Gäste hier entspannen und abschalten, Freunde treffen oder Spiele und<br />

Sportereignisse auf den Bildschirmen der Bar verfolgen.<br />

LIEBEFELD LIEST - 15 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


ZEHN BUNTE BEZIRKE =<br />

EIN GROSSARTIGES<br />

LIEBEFELD!<br />

Die zehn Bielefelder Bezirke mit ihren Grenzen: Während die zweite Auflage, in die neben den Bezirken auch die<br />

Stadtteile aufgenommen werden sollen, gerade noch in Vorbereitung ist, gibt es die Bezirkskarten in limitierter<br />

Auflage schon jetzt zu kaufen. Sowohl handbedruckt im Siebdruck (19 Euro) als auch auf festem Karton aus der<br />

Druckerei (15 Euro). Wie ihr an diese Unikate kommt? Einfach per E-Mail über buero@liebefeld-laden.de bestellen –<br />

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> USED, Opernstraße 29 A, am Brunnenplatz, www.bi-used.de<br />

> Ruempelstilzchen, Rohrteichstraße 66 A, 33602 Bielefeld<br />

> DSC-Arminia-Bielefeld-Fanshop, Melanchthonstraße 31 A, 33615 Bielefeld<br />

LIEBEFELD LIEST - 16 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


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wie Unternehmensinhalte gestrickt und aufbereitet werden:<br />

Damit Kunden Ihnen in Zukunft noch ein bisschen aufmerksamer<br />

zuhören. Kirchner Content Strategien schaffen Fans fürs Leben.


Interview: Alberto Alonso Malo<br />

Titelfoto: Andreas Zobe / Neue Westfälische, S. 20/21, U-ROB<br />

SUMM, SUMM,<br />

DROHNE<br />

FLIEG HERUM.<br />

STETIG AUFWÄRTS: MIT ACHT JAHREN LÄSST DER GEBÜRTIGE BIELEFELDER<br />

JOSEPH METZ DIE ERSTEN MODELLFLIEGER HOCHSTEIGEN, AN DIE ER<br />

SPÄTER EINE DIGITALKAMERA „SCHNALLT“, UM LUFTIGE AUFNAHMEN ZU<br />

MACHEN. MIT 18 IST SEINE TECHNIK SO WEIT ENTWICKELT, DASS ER EINE<br />

AGENTUR FÜR LUFTBILDER UND -FILME GRÜNDET. HEUTE IST DER<br />

31-JÄHRIGE VATER EINES KLEINEN NACHWUCHSPILOTEN EIN PIONIER IN<br />

DER ENTWICKLUNG VON DROHNEN. MIT SEINEM UNTERNEHMEN #U-ROB<br />

IST ER WELTWEIT IM EINSATZ – START- UND LANDEPLATZ IST BIELEFELD.<br />

NEUE SERIE: Starke Produkte, Dienstleistungen,<br />

Firmen: Das WEGE-Wirtschaftsportal<br />

www.das-kommt-aus-bielefeld.de zeigt, was<br />

Bielefeld drauf hat. In einer Kooperation stellt<br />

<strong>Liebefeld</strong> liest in einer Start-up-Serie<br />

erfindungsreiche Bielefelder Jungunternehmer vor.


SUMM –<br />

LIEBEFELD LIEST - 19 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN<br />

DAS<br />

-INTERVIEW<br />

MIT JOSEPH METZ >


12:33<br />

hey joseph verrätst du mir<br />

deinen spitznamen, den du<br />

als technikfreak in der schule<br />

verpasst bekommen hast?<br />

Joseph Metz<br />

an den spitznamen kann ich<br />

mich gar nicht mehr<br />

erinnern. definitiv war ich<br />

aber eher immer der nerd<br />

und habe lieber flugzeuge<br />

konstruiert als mit mädels<br />

zu sprechen. 14:40<br />

14:36<br />

warum sind drohnen voll<br />

dein ding? 14:45<br />

Joseph Metz<br />

früher war es schon faszinierend,<br />

wenn die geräte überhaupt flogen.<br />

jetzt liegt die faszination in den<br />

vielschichtigen und komplexen<br />

anwendungsmöglich- keiten.<br />

drohnen sind aber erst in den<br />

letzten jahren in der öffentlichen<br />

wahrnehmung angekommen.<br />

14:50<br />

Alles <strong>Liebefeld</strong>er<br />

Joseph Metz, du<br />

ist es für dich<br />

spannender, eine<br />

drohne vom boden aus<br />

zu steuern, als selber in<br />

einer zu sitzen? 14:57<br />

Joseph Metz<br />

selber fliegen hat auch seine<br />

reize, aber drohnen ermöglichen<br />

anwendungsfelder, die für die<br />

„bemannte“ fliegerei nicht<br />

möglich sind – auch ist dabei<br />

pionierarbeit gefragt, was<br />

einfach spannender ist. 15:04<br />

aber ’nen flugschein<br />

könntest du ganz gut<br />

gebrauchen – wenn ich<br />

sehe, wo du dich beruflich<br />

so rumtreibst …<br />

bangladesch, katar,<br />

seychellen 15:09<br />

Joseph Metz<br />

das stimmt , bisher ist es aber<br />

beim gleitschirmflugschein<br />

geblieben. nächstes jahr evtl. die<br />

privatpilotenlizenz – aber dafür<br />

fehlt neben dem tagesgeschäft<br />

leider die zeit … ins ausland lasse<br />

ich mich lieber fliegen, dann<br />

komme ich sicherer an 15:13<br />

wofür steht das „u“ in<br />

u-rob? 15:17<br />

Joseph Metz<br />

u-rob steht für „unmanned<br />

systems and robotics center“ –<br />

damit wollten wir unsere<br />

internationale und<br />

systemübergreifende tätigkeit<br />

unterstreichen. 15:23<br />

warum bist du ausgerechnet<br />

in bielefeld gelandet? 15:29<br />

Joseph Metz<br />

ich bin in bielefeld<br />

geboren, in lemgo<br />

aufgewachsen und nach<br />

meiner ausbildung zum<br />

elektroniker mit 20 nach<br />

bielefeld gezogen und<br />

hier hängen geblieben.<br />

15:32<br />

bis auf den verkehrsflughafen<br />

fehlt uns nichts. 15:34<br />

bielefeld ist super zentral<br />

gelegen und andere<br />

großstädte sehe ich<br />

wöchentlich – daher<br />

besteht kein bedarf<br />

umzuziehen. 15:38<br />

und wie kommt es zu<br />

deinem weltweiten einsatz?<br />

von bielefeld nach dschibuti<br />

ist es ja schon eine ecke<br />

15:42<br />

Joseph Metz<br />

da ich das glück hatte, sehr<br />

früh in dem markt erfahrungen<br />

sammeln zu dürfen, ist unsere<br />

expertise mittlerweile sehr<br />

gefragt, wir entwickeln drohnen<br />

für unternehmen, beraten und<br />

schulen deren mitarbeiter.<br />

dadurch konnten wir über die<br />

jahre sehr spannende kontakte<br />

knüpfen. 15:48<br />

als pionier der ersten<br />

stunde: was können<br />

drohnen und wie<br />

bringen sie uns<br />

weiter? 15:52<br />

Joseph Metz<br />

vor zehn jahren waren drohnen<br />

noch vielmals „bastelkram“ und<br />

nur bedingt sinnvoll einsatzfähig.<br />

heute sind die meisten drohnen<br />

einfach zu bedienen und fast<br />

schon alltäglich im einsatz,<br />

z.b. für dachdecker, vermesser<br />

oder immobilienmakler. unser<br />

schwerpunkt liegt auf speziellen<br />

industrieanwendungen, wie<br />

etwa der inneninspektion von<br />

schornsteinen oder kraftwerken.<br />

das klingt nach großem kino – wie<br />

sieht denn ein einsatz in einem<br />

kraftwerk aus? 16:01<br />

Joseph Metz<br />

wir entwickeln beispielsweise<br />

für große energieversorger<br />

spezialdrohnen, die<br />

brennkammern in<br />

kohlekraftwerken inspizieren.<br />

der kunde spart sich enorme<br />

gerüst- und stillstandskosten.<br />

diese lösungen erhält der<br />

kunde inkl. ausbildung der<br />

mitarbeiter „schlüsselfertig“ von<br />

uns aus einer hand. 16:09<br />

15:59<br />

Rundumservice: Kunden werden von<br />

U-ROB-Mitarbeitern geschult, damit sie<br />

Drohnen eigenständig fliegen können.<br />

LIEBEFELD LIEST - 20 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


deine kunden sind namhaft,<br />

unter anderem die bundeswehr<br />

. klingt nach „akte: streng<br />

geheim“. 16:12<br />

Joseph Metz<br />

speziell im bundeswehrumfeld<br />

oder beispielsweise in<br />

sicherheitsanwendungen sind<br />

wir in sehr spannenden<br />

projekten tätig. kampfdrohnen<br />

sind aber nichts für mich, eher<br />

projekte beispielsweise in der<br />

detektion von blindgängern<br />

und minen. 16:18<br />

hast du eine<br />

lieblingsdrohne? 16:23<br />

Joseph Metz<br />

ich bin da relativ emotionslos<br />

und wähle die systeme nach den<br />

spezifikationen aus – eine meiner<br />

lieblingsdrohnen ist der dji<br />

inspire 2, ein mit ca. 5000 euro<br />

noch bezahlbares gerät mit ca.<br />

100 km/h geschwindigkeit, das<br />

nach dem start die „arme“<br />

automatisch hochfährt. 16:31<br />

Tüfteln,<br />

prüfen, entwickeln:<br />

Das<br />

U-ROB-Team<br />

feilt an hoch<br />

spezialisierten<br />

Drohnen, die<br />

für den Einsatz<br />

in der Industrie<br />

bestimmt sind.<br />

wie oft stürzen deine<br />

teile denn ab? 16:34<br />

Joseph Metz<br />

zum glück ist noch keine der<br />

u-rob-drohnen beim kunden<br />

durch technischen defekt<br />

abgestürzt. meist liegt die<br />

störung beim anwender<br />

„zwischen den ohren“, daher ist<br />

ein umfangreiches flugtraining<br />

notwendig. 16:38<br />

denkst du, deiner<br />

branche schadet<br />

es, dass heute<br />

jeder „fredy“ eine<br />

private drohne<br />

über nachbars<br />

garten fliegen<br />

lassen kann?<br />

16:43<br />

Pionier und anerkannter Experte: Als Drohnenspezialist<br />

ist Joseph Metz (links) weltweit im<br />

Einsatz.<br />

Joseph Metz<br />

in jedem bereich gibt es<br />

schwarze schafe, auch im<br />

drohnenmarkt. ich finde es<br />

teilweise erschreckend, wie<br />

unwissend viele leute mit ihrer<br />

(privaten) drohne fliegen. 16:49<br />

für leute, die beispielsweise<br />

rettungshubschrauber mit<br />

einer drohne gefährden, habe<br />

ich kein verständnis – dadurch<br />

werden nur die regeln für die<br />

professionellen anwender<br />

verschärft. 16:53<br />

gibt es in bielefeld „flughotspots“<br />

für drohnen? 16:58<br />

Joseph Metz<br />

gute fluglocations in bielefeld sind<br />

mir nicht bekannt, am besten ist es<br />

immer, etwas außerhalb der stadt<br />

mit genehmigung des bauerns auf<br />

einem feld zu fliegen. ein flug an<br />

der sparrenburg ist beispielsweise<br />

ohne genehmigung verboten,<br />

da rund um das klinikum mitte<br />

aufgrund des hubschrauberlandeplatzes<br />

eine flugverbotszone von<br />

1,5 km gilt! 17:05<br />

du bist ja weiterhin sehr jung<br />

und hast schon viel erreicht –<br />

was treibt dich an, wie sieht<br />

deine drohne der zukunft aus?<br />

17:09<br />

Joseph Metz<br />

bis darauf, ein guter vater zu sein<br />

und gesund zu bleiben, habe ich<br />

ehrlich gesagt keine besonderen<br />

ziele mehr. wenn man aber für<br />

seinen job und die kunden brennt,<br />

geht es meiner meinung nach<br />

immer weiter vorwärts. ich freue<br />

mich in zehn jahren auf unser<br />

interview, in dem wir über die<br />

besten und komfortabelsten<br />

taxidrohnen bielefelds reden!<br />

17:26<br />

HASHTAG<br />

#U-ROB<br />

unmanned systems<br />

and robotics center<br />

Bielitzer Straße 47<br />

33699 Bielefeld<br />

> www.u-rob.com<br />

Telefon 0521 41798680<br />

info@u-rob.com


Foto: Christine Pollok


LICHTBLICK<br />

WER ODER WAS STECKT HINTER DEM<br />

KUNSTWERK AUF SEITE 22/23?<br />

Mein Name ist Christine Pollok. Ich arbeite als Diplom-<br />

Pädagogin seit 28 Jahren in der Psychiatrie und bin<br />

Foto künstlerin sowie Autorin aus Bielefeld. Ich verstehe<br />

meine Fotografie vor allem als einen Spiegel, in den<br />

jeder Mensch mit seiner eigenen Natur und Seele eintauchen<br />

kann. Als „Seherin“ und „Lichtfängerin“ halte<br />

ich das Zusammenspiel von Licht, Wasser, Erde und<br />

Luft in ganz besonderen Momenten fotografisch einmalig<br />

fest. Viele meiner Bilder drehe ich auch um 90<br />

Grad, sodass eine neue, andere, „verrückte“ Perspektive<br />

entsteht. Das Motiv auf Seite 22/23 gehört zu den ersten<br />

meines künstlerischen Schaffens und ist absichtslos<br />

auf einem Sonntagsspaziergang entlang eines murmelnden<br />

Bachs nahe des Friedhofs in Kirchdornberg<br />

entstanden. In diesem Spätwinter gab es besonders<br />

schöne Eiskristalle. Fasziniert war ich sofort von der<br />

Welt „dahinter“, die sich in der Auflösung des Eises<br />

zeigte, das sich wie ein kleines Tor öffnete – mit der<br />

Einladung, eine Grenze zu überschreiten. h<br />

> www.christinepollok.de<br />

Was ist seit dem<br />

Start des Markenprozesses<br />

passiert?<br />

Welche Ziele sind<br />

bislang erreicht<br />

worden?<br />

Wir sind mit den<br />

Zielen gestartet, die<br />

Stärken unserer<br />

Stadt nach vorne<br />

zu stellen, die<br />

Bielefelder zu Botschaftern ihrer Heimat<br />

zu machen und das Image zu stärken. Die<br />

Begeisterung und Beteiligung der Bürger<br />

sowie wichtiger Stakeholder zeigen, dass wir<br />

auf dem richtigen Weg sind. Wir haben eine<br />

Stadtmarke zum Mitmachen geschaffen. Als<br />

Grundlage für den Markenprozess dient eine<br />

Untersuchung zum Stadtimage, bei der sich<br />

die Themen „lebenswerte Großstadt“, „starke<br />

Wirtschaft“ und „Stadt der Bildung und<br />

Wissenschaft“ als wirkungsvollste Inhalte<br />

herausgestellt haben. Auf diese Markenbausteine<br />

konzentrieren wir unsere Inhalte.<br />

Dank der Unterstützung aus der Wirtschaft<br />

ist es gelungen, das Fördernetzwerk<br />

Bielefeld-Partner aufzubauen. Mehr als 40<br />

Unternehmen und Institutionen engagieren<br />

sich bereits, sowohl finanziell als auch mit<br />

STARKE STADT -<br />

MARKE BIELEFELD<br />

BIELEFELD GEHT MIT DER STADTMARKE INHALTLICH UND OPTISCH NEUE WEGE.<br />

KATI BÖLEFAHR-BEHRENDS, PROJEKTLEITERIN BEI BIELEFELD MARKETING, ÜBER<br />

DIE ERSTEN ERFOLGE UND WEITEREN PLÄNE.<br />

eigenen Ideen. Und wir freuen uns über<br />

jeden weiteren Partner!<br />

Wie hat sich das neue Logo etabliert und<br />

wo wird es eingesetzt?<br />

Das neue Stadtlogo ist Teil eines Gestaltungsprinzips<br />

und bildet optisch die Klammer für<br />

die gesamte städtische Kommunikation. Das<br />

Besondere ist, dass wir es für die persönliche<br />

Nutzung freigegeben haben. Mit der<br />

Veröffentlichung haben wir die Bielefelder<br />

aufgerufen, das Logo kreativ zu nutzen. Die<br />

Resonanz war schon zu Beginn überwältigend.<br />

Zudem haben wir viele Anfragen von<br />

Unternehmen, weil sie mit dem Logo ihre<br />

Verbundenheit zur Stadt ausdrücken wollen.<br />

Besonders haben wir uns über den „German<br />

Brand Award“ gefreut, den wir gemeinsam<br />

mit der Agentur deteringdesign für die<br />

Gestaltung und Umsetzung der Stadtmarke<br />

bekommen haben.<br />

LIEBEFELD LIEST - 24 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN<br />

Gibt es ein Leuchtturmprojekt, das besonders<br />

hervorzuheben ist?<br />

Bei dem Projektwettbewerb „Deine Fan-<br />

Aktion für Bielefeld“ geht es darum, gute<br />

Ideen für Bielefeld zu finden und zu fördern.<br />

Die Bielefelder konnten 2017 Events und<br />

Aktionen entwickeln, die den Markenbaustein<br />

„Lebensqualität“ mit Leben füllen. Die<br />

Wettbewerbsjury wählte drei Siegerprojekte<br />

aus, die für die Umsetzung 2018 jeweils<br />

eine Unterstützung in Höhe von 5000 Euro<br />

erhalten.<br />

Welche primären Ziele/herausragenden<br />

Projekte stehen 2018 an?<br />

2017 lag der Fokus aller Maßnahmen auf<br />

dem Bielefelder Stadtgebiet. 2018 wollen wir<br />

weiter in die gesamte Region hinausgehen,<br />

um viele Besucher anzuziehen. Wir freuen<br />

uns auf die Umsetzung der drei Siegerprojekte<br />

aus der Fan-Aktion. Das Graffiti-Festival<br />

„3hoch2 – Ein Kezzle Buntez“ auf dem<br />

Kesselbrink, die Sport-Flashmob-Serie „Bielefeld<br />

kommt raus!“ und das BMX-Turnier<br />

„Knights of Flatland“ auf der Sparrenburg<br />

werden sicher viele Besucher anlocken. h<br />

> Infos unter www.bielefeld-marketing.de<br />

Starkes Projekt: „Deine Fan-Aktion für Bielefeld“<br />

findet und fördert gute Bürgerideen für Bielefeld.


GIN DER<br />

OSTWESTFALEN.<br />

LOSSIE.DE


Interview: Alberto Alonso, Dennis Salge – Fotos: Björn Hokamp und Oliver Hugo<br />

ERFO<br />

NIE NATIONALSPIELER GEWESEN,<br />

ERST MIT 29 JAHREN SEIN DEBÜT<br />

IN DER ELITE KLASSE DES DEUTSCHEN<br />

FUSSBALLS GEGEBEN UND MIT SEINEN (13)<br />

VEREINEN ÜBERWIEGEND ZWISCHEN REGIONAL­<br />

LIGA UND DER ZWEITEN BUNDESLIGA GEPENDELT.<br />

UND DOCH HAT DER NAME ANSGAR BRINKMANN<br />

IN DER FUSSBALLSZENE KULTSTATUS. FANS HABEN IN<br />

EINER UMFRAGE DES FUSSBALLMAGAZINS „11 FREUNDE“<br />

DEN HEUTE 48-JÄHRIGEN MIT DEM MARKANTEN BLOND­<br />

SCHOPF NEBEN LEGENDEN WIE PAUL BREITNER,<br />

GÜNTER NETZER UND MEHMET SCHOLL ZU<br />

DEN ECHTEN TYPEN DES DEUTSCHEN FUSS­<br />

BALLS GEWÄHLT. DER EX-ARMINE TRÄGT<br />

SEIN HERZ AUF DER ZUNGE – UND<br />

ES SCHLÄGT FÜR BIELEFELD.<br />

RE<br />

LIEBEFELD LIEST - 26 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


LG<br />

ICH


„ICH WOLLTE, DASS<br />

DIE LEUTE MAL SAGEN:<br />

GUT, DASS<br />

DU<br />

DA WARST.<br />

DAS HAT MEISTENS GEKLAPPT.“<br />

LIEBEFELD LIEST - 28 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


Wann hast du zum ersten Mal gegen einen Ball getreten?<br />

Ich komme aus einer sportbegeisterten Familie, bin das<br />

jüngste Kind von sieben. Meine älteren Geschwister haben<br />

mit mir relativ früh Fußball gespielt, mit zwei Jahren hatte<br />

ich das erste Mal einen Ball am Fuß. Richtig bewusst den<br />

Fußball mitbekommen habe ich mit fünf Jahren, als die WM<br />

74 lief. Ich kann mich noch erinnern, wie ich meine Mama<br />

immer gefragt habe, wann Holland spielt … Das fanden die<br />

anderen nicht so cool, aber ich wollte immer Johan Cruyff<br />

sehen.<br />

Wann war dir klar, dass du vielleicht nicht der neue Cruyff<br />

wirst, aber trotzdem mal das Zeug hast, um ein richtig<br />

guter Kicker zu werden?<br />

Für mich war früh klar, dass ich Fußballprofi werden will.<br />

Ich bin in Vechta aufgewachsen, meine älteren Geschwister<br />

haben mich oft ins Weserstadion nach Bremen mitgeschleppt,<br />

da liefen Stars wie Rudi Völler rum. Und wie<br />

Kinder halt so denken, wollte ich da auch mal stehen. Bei mir<br />

hat man dann relativ früh festgestellt, dass ich Talent habe.<br />

Deine Laufbahn hat in etwas mehr als 40 Kilometer Luftlinie<br />

von Bielefeld entfernt begonnen und du hast die Jahre<br />

danach, nach 18 Vereinswechseln, noch viele weitere<br />

Kilometer gerissen …<br />

Ja, ich habe 1987 in Osnabrück als Profi angefangen. Wie<br />

es danach weitergegangen ist, kann man nicht planen. Ich<br />

habe aber auch nie auf ein Emblem geküsst. Für mich ist es<br />

aber immer wichtig gewesen, in der Zeit, in der ich für die<br />

Vereine gespielt habe, die Farben zu tragen, ehrliche Arbeit<br />

abzuliefern und für den Verein alles zu investieren. Die<br />

Leute auf den Tribünen sind dafür sehr sensibel: Wenn du<br />

auf dem Platz Leistung bringst, löst das eine Kettenreaktion<br />

aus, dann findet dich das ganze Umfeld gut.<br />

… das hast du bei deinen Stationen aber offensichtlich ganz<br />

gut hinbekommen – beliebt bist du überall gewesen.<br />

Vielleicht war der eine oder andere Trainer froh, dass ich<br />

weg war. Aber viele Vereine haben mich wiedergeholt oder<br />

wollten mich wiederholen, so viel verkehrt kann ich also<br />

auch nicht gemacht haben. Ich wollte, dass die Leute mal<br />

sagen: Gut, dass du da warst. Das hat meistens geklappt.<br />

Du bist etwa 16 Mal umgezogen während deiner Laufbahn.<br />

Zwei Jahre hast du für die Arminia gespielt. Bielefeld ist zu<br />

einem Heimathafen geworden. Warum?<br />

Die Zeit als Spieler in Bielefeld war sehr emotional für mich.<br />

Ich hänge einfach an den Menschen, bin auch lange mit<br />

einer Bielefelderin zusammen gewesen, ich habe hier viele<br />

Freunde, die mir wichtig sind. Die Leute sind mir wohlgesonnen,<br />

was auf Gegenseitigkeit beruht. Da kommen viele<br />

Faktoren zusammen. Ob ich hier gerade wohne oder nicht:<br />

Ich bin nie wirklich weg und werde auch bleiben.<br />

Dein Profi-Abschiedsspiel fand am 27. März 2009 auf der<br />

Alm statt. Schaust du dir heute die Zweitligaspiele der<br />

Arminia auf der Tribüne an?<br />

Oh ja. Ich bin bei fast jedem Spiel dabei, wenn ich die Zeit<br />

habe. Und ich werde mit offenen Armen empfangen. Ich<br />

bin mit Herz dabei, die Aufholjagd und der Klassenerhalt<br />

im letzten Jahr sind schon riesig gewesen. Ich möchte aber<br />

bewusst nur ins Stadion, um Fußball zu sehen, aus allen<br />

anderen Dingen halte ich mich raus, ich möchte auch keine<br />

Ämter bekommen oder Spieler vermitteln. Das mache ich in<br />

Bielefeld wie auch in Osnabrück und Münster bewusst so.<br />

Gibt es prägende Ereignisse, die dich immer wieder an<br />

deine Arminia-Zeit erinnern lassen?<br />

Da muss ich viel blättern … Ich habe in Bielfeld vor Lachen<br />

geweint, war von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt.<br />

Ich habe viel erlebt. Wenn ich alle Erinnerungen aufzählen<br />

würde, käme eine Strecke von hier bis Hamburg raus.<br />

Gerne erinnerst du dich an Benno Möhlmann, dem<br />

Trainer, unter dem du Anfang der Nullerjahre in Bielefeld<br />

gespielt hast – guter Typ, oder?<br />

Ach, mit Benno habe ich viel Spaß gehabt. Der wollte mich<br />

schon viel früher haben, noch zu seiner Zeit als Trainer in<br />

Hamburg, ich spielte da in Mainz. Heribert Bruchhagen<br />

(damaliger HSV-Manager, Anm. d. R.) ist damals eigentlich<br />

nach Mainz gefahren, um Jürgen Klopp zu beobachten. Als<br />

er zurückgekommen ist, sagte er zu Benno: Klopp – schön<br />

und gut. Da rennt aber so ein Blonder rum, den müssen wir<br />

holen. Die Mainzer hatten nicht mal meine Telefonnummer,<br />

noch wussten sie, wo ich wohne …<br />

Geklappt hat es dann mit Möhlmann aber erst Jahre später.<br />

Ja. Und Benno wusste, wen er sich da holt. Bevor ich<br />

gewechselt bin, sagt er zu mir: Ansgar, auch wenn du<br />

wieder mal dein Ding machst, ich werde dich schützen. Das<br />

hat er auch gemacht, dafür hat er meinen Respekt. Ich habe<br />

ihm aber vorher auch schon gesagt, dass es natürlich<br />

krachen wird.<br />

ICH HABE 39 TRAINER<br />

IN MEINER KARRIERE GEHABT,<br />

ES HAT MIT ALLEN GEKRACHT.<br />

Dürfte denn der Spieler Brinkmann bei einem Trainer<br />

Brinkmann in der Kabine Fritten essen oder seinen Hund<br />

mit zum Training mitbringen? Schoten, die du damals<br />

gebracht hast?<br />

Bist du verrückt, auf gar keinen Fall! Ich war immer ein<br />

Freigeist und habe Sachen gemacht, die gingen auch zu<br />

meiner Zeit nicht. Ich war nicht disziplinierbar, habe alles in<br />

Kauf genommen. Trainer konnten gerne ihren Plan haben:<br />

Sie konnten ihn aber auch gleich einrahmen und in ihre<br />

Küche hängen. Ich hatte meinen eigenen Plan dabei …


Erfolg ist relativ. Du hast das geschafft, wovon viele<br />

Millionen Nachwuchskicker träumen und doch nie<br />

erreichen: 20 Jahre als Profifußballer in Bundesligastadien<br />

zu spielen. Ärgert es dich trotzdem, dass<br />

du manchmal nicht doch mehr auf die Trainerpläne<br />

gehört hast, um noch eine Schippe Erfolg mehr<br />

draufzulegen?<br />

Na klar, Erfahrungswerte sind natürlich wichtig im<br />

Leben. Ich hätte auch gerne mal was gewonnen, 20<br />

Jahre Abstiegskampf waren schon echt hart. Wobei, es<br />

war auch nicht alles ganz blind. Ich bin zweimal in die<br />

erste Bundesliga aufgestiegen und einmal in die zweite<br />

… Und einer von uns beiden hat schon einmal gegen<br />

Bayern gewonnen – und das bist nicht du! Trotzdem<br />

hätte ich lieber 400 Spiele in der ersten, statt 398 Spiele<br />

in der zweiten Bundesliga gemacht. Oder mal für<br />

einen Topclub gespielt. Da würde ich heute natürlich<br />

vieles anders machen. Nicht ganz so rebellisch sein,<br />

um ein paar sportliche Ziele mehr zu erreichen.<br />

Bist du wirklich so ein Feierbiest gewesen,<br />

wie man überall nachlesen kann?<br />

Mit Ferndiagnosen aus den Medien muss man<br />

vorsichtig sein. Ich habe in allen Vereinen zu den<br />

Spielern gehört, die am wenigsten getrunken haben,<br />

und bis heute noch nicht eine Zigarette auf Lunge<br />

geraucht. Ich habe zwei oder drei Mal im Jahr richtig<br />

gefeiert, den Alkohol konnte ich dann halt nicht<br />

vertragen – und dann war ich auch schon kurz vor<br />

den 20-Uhr-Nachrichten. Hätte ich während meiner<br />

Profizeit nur durchgefeiert, hätte ich nicht 20 Jahre<br />

auf dem Level spielen können. Aber ich habe auch zu<br />

meinem Image einiges beigetragen. Wenn ich zum<br />

Beispiel als junger Spieler auf meinen Anrufbeantworter<br />

quatsche, dass man mich bis morgens um fünf<br />

nur in meiner Stammkneipe erreichen kann, werde<br />

ich das nicht mehr los. Das empfinde ich aber jetzt<br />

auch nicht als besonders schlimm.<br />

Wohin gehst du in Bielefeld, wenn du losziehst?<br />

Bielefeld lebt und ich nehme daran auch teil, ob es<br />

eine Westend-Party ist oder ein #CasperKonzert .<br />

Am Siggi bin ich gerne, da vermischt sich alles, der<br />

Akademiker, der Arbeiter, Kinder fahren dort Rollschuhe,<br />

spielen Fußball. Da sitze ich auch manchmal<br />

nur in einem Café und beobachte die Leute. Gerne<br />

bin ich in der #Röstwerkstadt , der Besitzer ist ein<br />

supersozialer Typ, tut viel für andere Menschen.<br />

Wobei du dich selber auch gerne engagierst, zum<br />

Beispiel für das #Kinderhospiz Bethel …<br />

Ich helfe, wo ich kann, wenn Menschen mich<br />

brauchen, wenn ich meinen Namen oder ich mich<br />

„WIR HALTEN FEST:<br />

ICH MACHE<br />

EINFACH,<br />

WAS ICH<br />

WILL.“<br />

persönlich einsetzen<br />

kann, bin ich da. Mir geht<br />

es vor allem darum, sich<br />

untereinander zu helfen,<br />

ohne etwas zurückzuerwarten.<br />

Ob im Großen oder im Kleinen.<br />

Besonders Kindern muss viel Gutes<br />

widerfahren, das ist wichtig für die<br />

Zukunft, für unsere Gesellschaft.<br />

Wie sieht dein Leben heute aus?<br />

Ich arbeite dafür, dass ich für mich Zeit habe.<br />

Ich investiere in Erlebnisse, ob es Longboard<br />

fahren in Dänemark ist, durch die Gegend<br />

cruisen, Freunde besuchen oder in Norwegen<br />

rumchillen. Wir halten fest: Ich mache einfach,<br />

was ich will.<br />

Heißt, dass du dich ganz aus dem Fußballgeschäft<br />

zurückgezogen hast?<br />

Nein! Ohne Fußball geht es nicht. Ich arbeite zum<br />

Beispiel für Sky, analysiere Fußballspiele. Zudem<br />

mache ich seit Jahren Personalpolitik. Ich bin zwar<br />

kein Berater und sammele und vermittle Spieler, das<br />

will und wollte ich nie – ich kann Spielern aber mein<br />

Netzwerk anbieten, das nicht so schlecht ist. Zum<br />

Beispiel habe ich Lukas Podolski zu seinem jetzigen<br />

Verein nach Japan gebracht, hier hat er den bestdotiertesten<br />

Vertrag seiner Karriere bekommen,<br />

LIEBEFELD LIEST - 30 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


„IRGENDWANN HATTE ICH<br />

DANN DEN KAFFEE AUF.“<br />

Ansgar hatte keine Lust mehr auf den Dschungel. Am zehnten Tag<br />

hat er ganz Deutschland mit seinem plötzlichen Auszug überrascht. Wir<br />

haben dem „weißen Brasilianer“ – fernab unseres Hauptinterviews – drei<br />

Zusatzfragen zu seiner Zeit im Dschungel camp gestellt.<br />

39 Trainer haben sich an dir die Zähne ausgebissen – genau wie die Macher des<br />

Dschungelcamps. Bereust du deinen Abgang oder würdest du es wieder so machen?<br />

Ich bereue das nicht und würde es wahrscheinlich wieder so machen. Man hat es ja im<br />

Fernsehen verfolgen können. Die haben mich immer und immer wieder versucht zu disziplinieren<br />

und irgendwann hatte ich dann den Kaffee auf. Das war ja nicht nur eine Situation, sondern es waren<br />

mehrere. Letztlich musste ich mein Wort halten und das würde ich immer wieder so machen!<br />

Welche Reaktionen hast du auf deinen Auszug bekommen?<br />

Ich habe fast ausschließlich positive Reaktionen bekommen. Viele haben mich dafür<br />

gelobt, mir und meinen Prinzipien treu geblieben zu sein.<br />

Was war das Schlimmste und Härteste im Camp?<br />

Ach, da kommt eins zum anderen. Ob es das lauwarme Wasser ist, das<br />

man ständig abkochen musste und immer rauchig schmeckte, oder<br />

die Toilette – die war Körperverletzung – oder das ewige<br />

Gewecktwerden oder, oder, oder … Das war eben nicht das<br />

Traumschiff, was ich gebucht hatte – trotzdem: Ich<br />

würde wieder reingehen! Es war ‘ne geile Zeit!


17,6 Millionen Euro netto. Am Ende seiner Karriere. Das ist<br />

schon Wahnsinn.<br />

Schon fast alltägliche Summen im Profifußball, oder?<br />

Der Markt ist einfach außer Kontrolle. Bei solchen<br />

Summen fällt mir dann ein, wie ich zu meiner<br />

Anfangszeit während meiner Vertragsverhandlungen<br />

mit Christian Heidel, damaliger Manager<br />

von Mainz 05, um einen Drecks-Nissan<br />

feilschen musste. Da waren sogar die<br />

elektrischen Fensterheber Verhandlungsmasse.<br />

Wäre ich ein Geldmensch<br />

gewesen, wäre ich heute durch und<br />

müsste nicht mehr arbeiten.<br />

Zum Training zu fahren, den Ball am Fuß<br />

haben – das ist es, was ich wollte. Ich habe<br />

dann alles vergessen. Mein Auto, mein Konto,<br />

meine Freundin. In einem Team Fußball zu<br />

spielen, zu trainieren, am Ende der Woche einen<br />

Wettkampf zu haben, das kann man nicht kaufen.<br />

Dieses Gefühl und diese Erinnerungen nimmt mir<br />

auch nie mehr einer weg.<br />

ICH BIN ABER MIT NULL IN DIE<br />

KARRIERE GEGANGEN UND MIT<br />

MINUS RAUS. DAS MUSSTE AUCH<br />

ERST MAL SCHAFFEN. ABER GELD HAT<br />

MICH NOCH NIE ANGETRIEBEN.<br />

Für Medien und Fans bist du der „weiße Brasilianer“. Zaubert<br />

der denn heute noch manchmal auf dem Platz?<br />

Hin und wieder bolze ich ein bisschen. Ohne Sport würde mir<br />

aber auch was fehlen. Ich laufe ganz gerne einfach mal geradeaus,<br />

um den Kopf freizubekommen. Hätte ich auch nicht gedacht,<br />

dass ich das mal freiwillig mache. h<br />

HASHTAGS<br />

#CasperKonzert<br />

Klare Sprache, keine Worthülsen, eindringlicher<br />

Sound. Mit seinem Nummer-eins-Album<br />

„XOXO“ 2011 durch die Decke gegangen, heute<br />

einer der erfolgreichsten deutschen Rapper:<br />

Benjamin Griffey alias Casper, der Bielefeld als<br />

seine Heimat versteht.<br />

> www.casperxo.com/langlebedertod<br />

#KinderhospizBethel<br />

Hoffnung und Mut spendet das Kinderhospiz.<br />

Ein Ort voller Wärme und Licht, an dem<br />

lebensverkürzend erkrankte Kinder zusammen<br />

mit ihren Angehörigen und Freunden auf dem<br />

oft langen Krankheitsweg begleitet werden.<br />

> www.kinderhospiz-bethel.de<br />

#Röstwerkstadt<br />

Kleine Kaffeerösterei, mit großem Anspruch.<br />

Filterkaffee lieblos reingeschüttet? Geh mir<br />

weg: Hier wird edler Kaffee produziert und den<br />

Kunden als Kultgetränk nähergebracht.<br />

Alternativ: exklusiver Kakao sowie Chai.<br />

> www.dieroestwerkstadt.de<br />

LIEBEFELD LIEST - 32 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


Unser Name: ein Versprechen.<br />

Ihre Agentur für Live-Kommunikation.<br />

www.erlebnismanager.info<br />

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LIEBEFELD LIEST - 34 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


ICH L<br />

E<br />

MEINE BURG<br />

WIRKLICH!<br />

BURGWARTIN DITTA SOKOLOWSKY<br />

BURGFRÄULEIN UND ARMINIA-BIELEFELD-FAN –<br />

DITTA SOKOLOWSKY IST LEIDENSCHAFTLICHE<br />

ANHÄNGERIN DER BEIDEN BEKANNTESTEN<br />

AUSHÄNGESCHILDER VON BIELEFELD. DIE 41-JÄHRIGE<br />

ARBEITET SEIT IHREM STUDIUM AUF DER<br />

SPARRENBURG UND FÜHRT DORT REGELMÄSSIG<br />

BESUCHER UMHER. NICHT NUR DIE JÜNGSTEN SIND<br />

VON IHREM WISSEN UND IHRER BEGEISTERUNG<br />

FÜRS MITTELALTER FASZINIERT.<br />

LIEBEFELD LIEST - 36 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


INTERVIEW: CHARLOTTE BRAUN<br />

FOTOS: MICHAEL ADAMSKI


Frau Sokolowsky, Sie sind als Burgfräulein<br />

der Sparrenburg bekannt …<br />

Ja, das stimmt. Ich werde von vielen so<br />

bezeichnet. Offiziell bin ich jedoch die<br />

Burgwartin.<br />

Seit wann hüten Sie die Sparrenburg und erzählen<br />

den Besuchern deren Geheimnisse?<br />

Hauptamtlich mache ich das bereits seit<br />

April 2007.<br />

Wow! Dann haben Sie im letzten Jahr die Zehn<br />

vollgemacht. Gab’s ein großes Burgfest?<br />

Nein, bei uns wird erst das 25-jährige<br />

Dienstjubiläum gefeiert. Wir sind schließlich<br />

auf einer Burg – da denkt man in anderen<br />

Zeiten.<br />

Scheint die richtige Entscheidung gewesen<br />

zu sein – Sie sind immer noch hier. Heißt<br />

dass, dass sie voll und ganz in Ihrer Rolle<br />

als Burgfräulein aufgehen?<br />

Ja! Ich liebe die Burg, ich liebe meine Burg<br />

wirklich!<br />

Ihre Burg?<br />

Ja, es fühlt sich an, als wäre die Sparrenburg<br />

meine Burg. Die Leute in den Führungen<br />

sagen häufig, man sehe mir dieses Gefühl an.<br />

Bauwerke wie die Burg gibt es einfach länger,<br />

als Menschen leben. Hier kann man Geschichte<br />

erfahren.<br />

Wie wird man denn zur Herrin der Burg?<br />

Ich habe schon neben meinem Jurastudium<br />

auf der Burg gearbeitet. Während meines<br />

Referendariats bemerkte ich dann, dass ich<br />

die Burg vermisse. Ich war gerade mit<br />

meinem Vorbereitungsdienst fertig und hatte<br />

schon die ersten Absagen erhalten, als meine<br />

Vorgängerin, die ehemalige Burgwartin, in<br />

Rente ging. Auf der Burg habe ich jeden Tag<br />

Spaß bei der Arbeit gehabt. Viele meiner<br />

Freunde aus dem Studium sind dagegen<br />

frustriert in ihrem ersten Job gewesen. Als<br />

mir die Stelle als Burgwartin schließlich<br />

angeboten worden ist, war mir sofort klar,<br />

dass ich diese Chance ergreifen würde.<br />

LIEBEFELD LIEST - 38 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


„Nachts würde ich<br />

nicht mehr in die<br />

Kasematten gehen.“<br />

Und nach Mitternacht auch Gespenster treffen?<br />

Offiziell darf auf der Burg ab 0 Uhr kein Betrieb<br />

mehr sein. Der Grund: Lärmschutzmaßnahmen. Ich<br />

selbst habe noch keinen Spuk mitbekommen – es ist<br />

aber schon gruselig. Nachts nach 12 Uhr würde ich<br />

nicht mehr alleine in die Kasematten gehen. Während<br />

ich mit Gruppen unterwegs gewesen bin, habe<br />

ich schon Stromausfälle erlebt. Dann heißt es<br />

natürlich immer, dass das der Geist der Sparrenburg<br />

gewesen ist.<br />

Gibt’s noch andere kuriose Geschichten oder<br />

Erlebnisse aus ihrem Leben als Burgfräulein?<br />

Ja, die gibt’s. In den Kasematten befindet sich ein<br />

alter Steinofen, in dem früher Brot gebacken worden<br />

ist. Bei Führungen mit Schülern ist es für diese<br />

immer ein Highlight, in diesen klettern zu dürfen.<br />

Wer kann schon sagen, dass er mal im Ofen gewesen<br />

ist? Einmal waren amerikanische Austauschschüler<br />

zu Gast. 21 Teenager haben sich damals in den Ofen<br />

gequetscht – ein absoluter Rekord. Sie saßen dort<br />

dann aber auch wie die Ölsardinen.<br />

Wahnsinn! Die Geschichte um die böse Hexe in<br />

„Hänsel und Gretel“ zieht heutzutage wohl nicht mehr.<br />

Ja, Angst hat hier keiner. Die Kids sind immer voll<br />

dabei, wollen alles sehen und möglichst viel ausprobieren.<br />

Manchmal muss ich sie schon fast bremsen.<br />

Wir haben in den Kasematten ein Problem mit<br />

Kondenswasser. Deshalb habe ich eine Gruppe von<br />

Schülern extra darauf hingewiesen, dass die Stufen<br />

am Eingang feucht sind und sie vorsichtig und nicht<br />

so wild sein soll. Dann bin aber ausgerechnet ich auf<br />

der letzten Stufe ausgerutscht. Die Folgen: ein<br />

geprelltes Steißbein und abgeschreckte vorsichtige<br />

Schüler. Das Ganze hatte also auch was Gutes.


Wo geraten Mittelalter-Fans abseits der Sparrenburg in<br />

Bielefeld noch ins Staunen?<br />

Eine weitere Anlaufstelle ist die #NeustädterMarienkirche<br />

in Bielefeld-Mitte. Dort befindet sich das Grabmal von Graf<br />

von Ravensberg. Leider gibt es keine Reste der Stadtmauer<br />

mehr. Es ist sehr schade, dass so viel während des Krieges<br />

zerstört worden ist.<br />

Tausende Bielefelder pilgern regelmäßig zur Alm. Für was<br />

schlägt Ihr Herz mehr? Für die Sparrenburg oder Arminia<br />

Bielefeld?<br />

Um Gottes Willen! Das ist eine echt fiese Frage. Am Ende<br />

wohl für die Burg – ein ganz minimaler Vorsprung.<br />

Inzwischen verpasse ich auch mal ein Spiel der Arminia,<br />

tausche nicht immer extra dafür meinen Dienst.<br />

Wie findet ein Burgfräulein denn zum Lieblingssport der<br />

Deutschen?<br />

Diese Leidenschaft fing schon während meines Studiums<br />

an. Damals bin ich einmal mit meiner Schwester auf der<br />

#Alm gewesen. Bielefeld hat verloren, ich habe mich<br />

trotzdem heiß und innig in den Verein verliebt. So was<br />

sucht man sich nicht aus. Wie heißt es noch so schön?<br />

Der Verein sucht dich aus – und so war es auch bei mir:<br />

ein Besuch und die Liebe war da. h<br />

HASHTAG<br />

#NeustädterMarienkirche<br />

Kirchenmusik und kostbare Schätze – Die Neustädter Marienkirche ist<br />

die größte Kirche in Bielefeld. Sie steht im Stadtteil Mitte und wurde im<br />

Stil der Gotik gebaut. Das Besondere: Sie hat ein Doppelturmprofil und<br />

zählt deshalb zu den markantesten Gebäuden der Region. Zu den<br />

Schätzen der Kirche gehören der Bielefelder Marienaltar von 1400 und<br />

das Grabdenkmal von Graf Otto III. von Ravensberg. Im Rahmen<br />

von Renovierungsarbeiten hat die Marienkirche 2017 eine neue Orgel<br />

erhalten.<br />

Papenmarkt 10 A, 33602 Bielefeld<br />

Telefon 0521 60854<br />

> www.neustadt-marien-bielefeld.de<br />

#Alm/SchücoArena<br />

Pilgerort und Eventlocation – Die SchücoArena ist das Fußballstadion<br />

des DSC Arminia Bielefeld. Es ist mit seinen 26.515 Plätzen das größte<br />

Stadion in OWL. Auch Länderspiele sind bereits mehrfach dort<br />

ausgetragen worden – von der Nationalmannschaft der Frauen und der<br />

Männer. Hin und wieder finden ebenfalls Konzerte in der Alm statt:<br />

2016 wurde dort der 111te Geburtstag des DSC mit Bands wie den<br />

Fantastischen Vier und The BossHoss gefeiert.<br />

Melanchthonstraße 31 A, 33615 Bielefeld<br />

Telefon 0521 966110<br />

> www.arminia-bielefeld.de<br />

„Ein Besuch<br />

und die Liebe<br />

war da.“<br />

LIEBEFELD LIEST - 40 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


des Jahres<br />

2015 Druckereimanager des Jahres · 2016 Katalogdrucker des Jahres · 2017 Katalogdrucker des Jahres<br />

Foto: druckawards.de<br />

Moderatorin und Tagesschau-Sprecherin Judith<br />

Rakers übergab bei den Druck&Medien Awards<br />

2017 in Berlin – zum zweiten Mal in Folge – die<br />

begehrte Auszeichnung „Katalogdrucker des Jahres“.<br />

Geschäftsführer Martin Kirchner freut sich mit<br />

seinem Team.<br />

Achtzig qualifizierte Mitarbeiter überzeugen mit<br />

großer Leistungsbereitschaft und exzellenter Arbeit<br />

bedeutende nationale und internationale Kunden.<br />

Branchen wie Möbel, Mode, Lifestyle, Automobil,<br />

Nahrung/Genuss, Banken und Versicherungen zählen<br />

zu den langjährigen Geschäftspartnern.<br />

Lernen auch Sie die ausgezeichnete Druckwelt<br />

von Kirchner Print.Media kennen: 05223 / 7574-0<br />

Kirchner Print.Media GmbH & Co. KG<br />

Spradower Weg 100 · 32278 Kirchlengern<br />

www.kirchner-printmedia.de


LIEBE<br />

FELD<br />

CRAFT<br />

VOLL<br />

Genussmenschen (und alle, die das noch werden wollen) aufgepasst!<br />

Handgebraute Biere aus Deutschland und der ganzen Welt standen<br />

auf der Getränkekarte der „<strong>Liebefeld</strong>er Craft Beer- und Streetfoodtruck-Festivals“.<br />

Abseits des Mainstreams entführten exotische<br />

Sorten wie Ginger-Root Bier, Fruchtbier oder Kokosbier die durstigen<br />

Gäste auf eine kulinarische Geschmacksreise. Die Spezialisten hinter<br />

den Theken ließen sich so manche geheime Zutat entlocken und erzählten,<br />

was in den besonderen Bieren steckt. Wer genau hinschaute,<br />

erkannte an den Theken regionale Schwerpunkte: Ostwestfalen,<br />

Norddeutschland, Bayern, europäische und außereuropäische<br />

Länder. Foodtrucks mit leckeren und experimentierfreudigen Gerichten<br />

sorgten für die richtigen Grundlagen - für alle Geschmäcker,<br />

Essgewohnheiten und Lebensmittelunverträglichkeiten. DJs und<br />

Live-Künstler heizten die Stimmung mit Musik und Programm an.<br />

Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Auflage! h<br />

Liked uns auf Facebook und bleibt informiert!<br />

> facebook.com/liebefeld<br />

SCHLEIFT MIT AN LIEBEFELD<br />

„Ehrlichkeit ist der schönste Juwel der Kritik.“ Seufz, das hat der Schriftsteller Benjamin Disraeli schön gesagt.<br />

Also kommt: Seid ehrlich zu uns. Kritisiert, regt an, motiviert, lobt. Und helft dabei mit, weiter an LIEBEFELD<br />

LIEST zu schleifen. Wir freuen uns auf eure Meinung: redaktion@liebefeld-liest.de<br />

Euer <strong>Liebefeld</strong> liest-Team<br />

LIEBEFELD LIEST - 42 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN


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