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DAS INTERVIEW-MAGAZIN<br />
LIEST! BIELEFELD HAT WAS ZU ERZÄHLEN! | AUSGABE 01/2017<br />
TITEL: MIEKE KRÖGER | BIGOOD | CHRISTOPH 13<br />
JENS FRICKE | CHRISTIAN MÜLLER
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BLUT WÄCHST<br />
NICHT IM GARTEN.<br />
Es kommt von Herzen.<br />
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Alonso: Uffmann, haste Flugangst?<br />
Uffmann: Eigentlich nicht, ich halte mich<br />
ganz gerne über den Wolken auf.<br />
Alonso: Passt zu deinem Träumer-Typ. Und<br />
zu unserer Ausgabe. Um mal den Bogen zu<br />
spannen…<br />
Uffmann: Was hat denn Wolkenträumerei<br />
mit unserer Ausgabe zu tun?<br />
Alonso: Nichts, denn es geht nicht um<br />
Traumtänzer, sondern um Durchstarter, die<br />
ungeahnte Höhen erreichen.<br />
Uffmann: Ok. Dann hol mich mal auf den<br />
Boden zurück und erkläre mir, was du<br />
meinst...<br />
Alonso: <strong>Liebefeld</strong> liest! will in seiner<br />
dritten Aufl age hoch hinaus – während<br />
der Arbeit an unserem <strong>Magazin</strong> hat sich<br />
aus vielen, unabhängigen Einzelthemen<br />
Stück für Stück ein sich alles verbindender<br />
Arbeitstitel entwickelt: fl iegende<br />
Bielefelder.<br />
Uffmann: Ah, die ostwestfälische Version<br />
von fl iegenden Holländern!<br />
Alonso: Richtig, irgendwie. Die eine, Mieke<br />
Kröger, sau erfolgreiche Rennfahrerin, fl iegt<br />
mit ihrem Zweirad förmlich über den<br />
Asphalt. Der andere, Christoph 13, macht in<br />
seinem leuchtenden Orange einen lebenswichtigen<br />
Job und hebt jeden Tag mehrmals<br />
ab, um Bielefelder aus der Not zu retten.<br />
Uffmann: Jetzt, wo Du es sagst.<br />
Dann wäre da noch ein Vogelhausmann<br />
namens Christian Müller, bei dem es –<br />
natürlich durchweg positiv gemeint –<br />
leicht piept im Gebälk.<br />
Alonso: Und wie es sich auf einem<br />
Gebälk und über den Dächern Bielefelds<br />
tanzt, stellt das spektakuläre Fotoprojekt<br />
25Moves von Jens Fricke dar.<br />
Uffmann: Um den Bogen mal zu schließen:<br />
Das Bielefeld mit seinem Gastro- und<br />
Event-Angebot ebenfalls weit oben steht<br />
und ganz sicher nicht tiefstapeln muss,<br />
zeigt bigood, ein bald als crossmedialer<br />
erscheinender Städte-Guide, herausgegeben<br />
von den Grafi kerinnen Tina<br />
Paschetag und Katrin Kürbis-Meise.<br />
Alonso: Lustige Einfälle zum Nachnamen<br />
wären in diesem Kontext zu naheliegend.<br />
Uffmann: Du lässt doch sonst keinen<br />
Kalauer aus.<br />
Alonso: Nur, wenn es um Dich<br />
Tieffl ieger geht.<br />
Uffmann: Auf jeden Fall sind wieder<br />
viele Menschen in <strong>Liebefeld</strong> liest! dabei,<br />
die auf Bielefeld fl iegen.<br />
Wir wünschen ein luftiges Reinlesen!<br />
ABGEHOBEN!<br />
LIEBEFELD - 03 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
LEUTE, LEUTE!<br />
10 > 16 ><br />
MIEKE KRÖGER:<br />
„IM RENNEN WERDE ICH ZUM SCHWEIN!“<br />
TINA PASCHETAG UND<br />
KATRIN KÜRBIS-MEISE:<br />
1 X BIELEFELD TO GO, BITTE!<br />
LIEBEFELDER ART<br />
06 > EULE PREISGEKRÖNT<br />
> HEILES AUS DEM NETZ<br />
> OLDERDISSENS UNTERSCHÄTZTE TIERE<br />
08 > FREUNDE DES HAUSES<br />
09 > IN ALLER MUNDE<br />
LIEBEFELD-SHOP<br />
20 > LIEBEFELD ZUM ANFASSEN<br />
LICHTBLICKE<br />
22 > PROJEKT 25 MOVES<br />
24 > DER MENSCH HINTER DER LINSE<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber, Konzeption und Realisation:<br />
KIRCHNER Kommunikation und Marketing GmbH<br />
Herforder Straße 18, 32257 Bünde<br />
05223 498110<br />
info@kirchner-kum.de<br />
www.kirchner-kum.de<br />
Gesamtverantwortung:<br />
Tobias Uffmann, Tim Perlemann<br />
Chefredaktion: Alberto Alonso Malo (V. i. S. d. P.)<br />
Redaktion: Ole Möhlenkamp, Wögen N. Tadsen,<br />
Jan Assion, Stefan Grunert<br />
Autoren: Rebecca Schirge, Charlotte Braun<br />
Kreativdirektion: Uwe Burmeister<br />
Layout: Lena Borstelmann, Eckart Kleffmann,<br />
Daniel Becker<br />
Grafi k: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA (S. 9)<br />
Fotos/Bildnachweise: Michael Adamski (Titel, S. 4,<br />
5, 6, 10-11, 34-39), Sabine Meyer (S. 4, 16-19, 28,<br />
31), Team Christoph 13 (S. 4, 26, 29, 30-31, 32),<br />
Bielefeld Marketing GmbH (S.6), Mieke Kröger<br />
(S. 12-13), Velofocus (S. 12), Mani Wollner<br />
(S. 12, 14) USED (S. 20), Jens Fricke (S. 22-24),<br />
iStock (S. 40-41), Fotolia (S. 42), <strong>Liebefeld</strong> (S. 42)<br />
Anzeigen: Susan Hastings<br />
Lektorat: Sprachenfabrik,<br />
www.sprachenfabrik.de<br />
Bildbearbeitung und Herstellung:<br />
KIRCHNER Kommunikation und Marketing GmbH<br />
Druck: Kirchner Print.Media GmbH & Co. KG<br />
Spradower Weg 100, 32278 Kirchlengern<br />
www.kirchner-printmedia.de<br />
<strong>Liebefeld</strong> ist eine Marke der:<br />
Die Erlebnismanager GmbH<br />
Dr.-Viktoria-Steinbiß-Straße 1B, 33602 Bielefeld<br />
www.erlebnismanager.info<br />
© KIRCHNER Kommunikation<br />
und Marketing GmbH, 2017<br />
redaktion@liebefeld-liest.de<br />
www.liebefeld-liest.de<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung der KIRCHNER Kommunikation<br />
und Marketing GmbH gestattet!<br />
LIEBEFELD - 04 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
26 > 34 ><br />
CHRISTOPH 13:<br />
ALARMSTUFE ORANGE!<br />
CHRISTIAN MÜLLER:<br />
VOGELHAUSMANN – WAS ’NE PIEPSHOW!<br />
LÄUFT<br />
07 > GENIALE 2017<br />
LETZTENDLICH<br />
42 > TIERISCHES EVENT IN OLDERDISSEN<br />
LECKERFELD<br />
40 > DAS PICKERT AUF DER ZUNGE<br />
Detmolder Str. 10 | 33 604 Bielefeld | Tel. (05 21) 9 64 68-0 | www.kgd-anwalt.de
2017 EULE<br />
preisgekrönt WWW.HEILNETZ-OWL.DE<br />
Wenn unterschiedliche Generationen voneinander lernen: Seit neun Jahren<br />
unterrichten Schüler des Ceciliengymnasiums Bielefeld jede Woche Bielefelder<br />
Senioren. An einem Nachmittag in der Woche stehen dann diverse Kurse auf<br />
dem Stundenplan, von Englisch über Smartphone-Fortbildungen bis zu<br />
Gehirnjogging. Das Projekt, das die Schule in Kooperation mit dem Caritasverband<br />
Bielefeld durchführt, nennt sich EULE: Erleben, Unterrichten, Lernen und<br />
Experimentieren. Ein starkes, generationübergreifendes Engagement.<br />
Dachten sich auch die Organisatoren des Bielefeld-Preises 2017, Radio<br />
Bielefeld und die BGW, die das Projekt mit dem über 7.500 Euro dotierten<br />
ersten Preis würdigten: Das diesjährige Motto „Mission Generation“ werde von<br />
EULE gelebt, heißt es. 2017 waren zehn Projekte nominiert. Aufs Treppchen<br />
stiegen auch der zweitplatzierte Kistengarten des Bielefelder AWO-Kreisverbandes,<br />
auf Platz drei landeten die Interkulturellen Gärten Sieker. h<br />
ALLES,<br />
WAS HEILE<br />
MACHT<br />
Ob es der Heilpraktiker oder die Yoga-Lehrerin ist,<br />
der Bioladen oder der Biobauer, der Naturfrisör oder<br />
die Schlafberaterin: Auf Heilnetz.de stellen regionale<br />
Anbieter aus OWL ihre Leistungen aus den Bereichen<br />
Gesundheit, Wellness und Ökologie vor.<br />
Auch Gesundheitsnachrichten, ein Online-Lexikon<br />
und ein Terminkalender mit Veranstaltungen in und<br />
um Bielefeld zu ganzheitlichen Gesundheitsthemen<br />
stehen bereit. 2009 von der Bielefelderin Cornelia<br />
Dollbaum-Paulsen für Ostwestfalen-Lippe gegründet,<br />
hat Heilnetz mittlerweile bundesweit acht regionale<br />
Ableger, unter anderem in Hamburg, im Sauerland<br />
und in Osnabrück. h<br />
> www.ceciliengymnasium.de/index.php/schulleben/eule<br />
> www.heilnetz-owl.de<br />
UNTERSCHÄTZTE<br />
HEUTE: DAS MUFFELWILD<br />
TIERE<br />
in Olderdissen<br />
450 Tiere, 90 verschiedene<br />
Arten auf 16 Hektar – der<br />
Heimat-Tierpark Olderdissen<br />
lockt jedes Jahr hunderttausende<br />
von Besuchern an.<br />
Der Park hat natürlich seine<br />
„Stars“, wie die Bären Alma<br />
und Max, den urigen Keiler<br />
Karlchen oder die Wölfe Aik<br />
und Rieke. Was aber ist mit<br />
den Olderdissener Tieren,<br />
die weniger im Rampenlicht<br />
stehen? Wir finden, es hat<br />
sich ausgedisst, und geben<br />
den Underdogs eine eigene<br />
Rubrik: Olderdissens<br />
unterschätzte Tiere.<br />
Es gibt Sportmuffel, Sexmuffel und Morgenmuffel.<br />
Und wer motzt, ist ein Muffelkopp! Wenn eine Tiergattung<br />
also den Namen Muffel trägt, bringt sie<br />
nicht die besten Voraussetzungen mit, um mit offenen<br />
Armen empfangen zu werden. Dabei ist das alles<br />
nur ein großes Missverständnis: Der Begriff Muffel<br />
kommt von Muffl on und bezeichnet keinen<br />
Gemütszustand, sondern mehrere Arten des Wildschafs.<br />
Betrachtet man die anatomischen Koordinaten<br />
mal aus der Nähe, hätte Muffelwild allerdings<br />
durchaus Gründe zu maulen: Länge zwischen 1,10<br />
und 1,30 m, Schulterhöhe etwa 70 cm, Gewicht 25<br />
bis 50 kg. Voll das Opfer, heißt es in bestimmten<br />
Kreisen. Dass in einer Muffel-Ehe das Weibchen den<br />
Muffelwidder – wie die Männchen bezeichnet werden<br />
– mal fragt: „Schatz, bin ich dick geworden?“,<br />
ist übrigens eher unwahrscheinlich: Die Kerle bringen<br />
deutlich mehr auf die Waage. Dafür tragen auch<br />
nur sie die typischen geschwungenen Hörner, die<br />
nach zehn Jahren einen vollen Kreis erreichen. Muffel<br />
Ratz vom Heimat-Tierpark Olderdissen ist es aber<br />
im Herbst vergönnt, mit seiner Kopfpracht zu glänzen:<br />
Wenn er zur Zucht bei den weiblichen Ziegen<br />
eingesetzt wird, bekommt er einen Turban gewickelt.<br />
Nicht aus modischen Gründen! Er rangelt dann gerne<br />
mit dem Bock der Soay-Schafe, dabei hat sich<br />
auch schon mal ein Vorderbein seines Kontrahenten<br />
zwischen seinen Hörnern verfangen. Das tut weh. Er<br />
kann es aber auch tragen, der Ratz von Arabien. h<br />
LIEBEFELD - 06 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
GENIALE 2017:<br />
MACHT<br />
EUCH<br />
SCHLAU!<br />
Ansprechpartner für interessierte Institutionen ist das Wissenschaftsbüro,<br />
Projektleitung Gesa Fischer, Telefon 0521 513636,<br />
und Giovanni Fusarelli, Telefon 0521 512113<br />
> wissenschaftsbuero@bielefeld-marketing.de<br />
Wem es nach Wissen dürstet, kann zwischen dem<br />
18. und 26. August einen ordentlichen Schluck aus<br />
der Wissenspulle nehmen: Das Science-Festival<br />
GENIALE sorgt zum vierten Mal für Erhellendes,<br />
Spannendes, Informatives.<br />
Die Stadt Bielefeld wird selbst zum Campus, Straßen<br />
und Plätze zu Laboren, Theater und Museen zu Forschungsstätten.<br />
Organisiert wird das schlaue Event<br />
vom Wissenschaftsbüro von Bielefeld Marketing.<br />
„Der Kerngedanke der Bielefelder GENIALE ist es,<br />
Kinder und Jugendliche für wissenschaftliche Themen<br />
und Fragen zu begeistern. Bielefelder Forscher laden<br />
beispielsweise in ihre Labore ein und denken sich<br />
spannende Experimente für Schüler aus“, erklärt<br />
Projektleiterin Gesa Fischer vom Wissenschaftsbüro.<br />
Gemeinsam mit der Universität Bielefeld, der Fachhochschule<br />
Bielefeld und weiteren Bielefelder Hochschulen,<br />
Bildungsinstitutionen und Kultureinrichtungen wird<br />
alle drei Jahre das rund 170 Projekte und 400 Einzelveranstaltungen<br />
umfassende Mitmachprogramm auf die<br />
Beine gestellt. 2014 verzeichnete die GENIALE<br />
rund 60.000 Besucher. h<br />
> www.geniale-bielefeld.de<br />
NIX VERPASSEN,<br />
COUCH-POTATO!<br />
WO GEHT SONST<br />
NOCH WAS AB IN<br />
BIELEFELD?<br />
GUCKST DU HIER:<br />
> www.bielefeld.jetzt.de<br />
Foto: Timo Blaschke<br />
Mit der Bielefeld Crowd<br />
Projekte realisieren<br />
Einfach Ihr Herzens-Projekt auf der<br />
Crowdfunding-Plattform vorstellen<br />
und Spenden sammeln.<br />
www.bielefeld-crowd.de<br />
> www.bielefelds-westliche.de<br />
> www.facebook.com/liebefeld
FREUNDE<br />
DES HAUSES<br />
Guten Freunden gibt man ein Plätzchen:<br />
Wir bedanken uns bei allen Partnern, die die<br />
zweite Ausgabe des <strong>Liebefeld</strong>- <strong>Magazin</strong>s<br />
unterstützt haben – hier haben sie es schwarz<br />
auf weiß: Ihr Vertrauen ist in besten Händen.<br />
Werden auch Sie Freund des Hauses –<br />
wir halten Ihnen ein Plätzchen frei! h<br />
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LIEBEFELD - 08 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
IN ALLER MUNDE<br />
Post auf der offiziellen Facebook-Seite von Hannover 96, einen Tag nach dem 6:0 Heimsieg von Arminia Bielefeld gegen<br />
Eintracht Braunschweig beim 2. Ligaspiel am 14. Mai. Durch die Niederlage verdrängten die 96er am vorletzten Spieltag<br />
den Erzrivalen aus Braunschweig von Platz 2, der zum direkten Aufstieg in die 1. Fußballbundesliga berechtigte. Für die<br />
Arminia kam auch etwas dabei herum: Sie sprang auf einen Nicht-Abstiegsplatz.
„<br />
IM<br />
RENNEN<br />
WERDE<br />
ICH ZUM<br />
SCHWEIN<br />
RADRENNFAHRERIN<br />
MIEKE KRÖGER<br />
LIEBEFELD - 10 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
INTERVIEW: CHARLOTTE BRAUN<br />
FOTOS: MICHAEL ADAMSKI/VELOFOCUS/MANI WOLLNER/PRIVAT<br />
JUNIOREN-WELTMEISTERIN IN DER EINZEL-<br />
VERFOLGUNG 2011, EUROPAMEISTERIN BEI<br />
DER U23-EM 2015, DEUTSCHE STRASSEN-<br />
MEISTERIN 2016, TEILNEHMERIN DER OLYM-<br />
PISCHEN SPIELE 2016 IN RIO DE JANEIRO:<br />
DIE BIELEFELDER PROFI-RADSPORTLERIN<br />
MIEKE KRÖGER HAT MIT IHREN ZARTEN 23<br />
JAHREN SCHON EINIGES ERREICHT. WENN<br />
SIE NICHT MIT IHREM RAD UNTERWEGS IST,<br />
STUDIERT MIEKE IN BONN ODER TRIFFT<br />
FREUNDE IN IHRER HEIMAT. GEFEIERT WIRD<br />
ABER NUR IN DER WINTERPAUSE.
Mieke – andere Mädchen im Teenageralter<br />
reiten gerne auf Pferden, du hast dich<br />
mit 15 Jahren aufs Rennrad geschwungen.<br />
Wie kam‘s?<br />
Mieke Kröger: Die Antwort weiß ich eigentlich<br />
nicht. Ich war früher mal bei einem Hobbyrennen<br />
meines Heimatvereins in Bielefeld-<br />
Senne. Da wusste ich schon: Da will ich mal<br />
mitmachen. Ich habe sogar gesagt, dass ich die<br />
schlagen kann. Ich hatte einfach das Gespür,<br />
Radfahren könnte etwas für mich werden.<br />
Und dann hast du dir gleich am nächsten<br />
Tag ein Rennrad gekauft?<br />
So ähnlich. Ich habe meiner Mutter dann<br />
verkündet: „Ich brauche ein Rennrad.“ Sie<br />
meinte damals, ich sollte erst mal beim Verein<br />
hier anfragen und eine Probestunde nehmen.<br />
Im Dezember 2008 habe ich mir dann mein<br />
erstes Rennrad gekauft: für 120 Euro – inklusive<br />
Schuhe. Richtig los ging’s erst im Frühjahr<br />
2009. Da bin ich dann die ganzen Vereinsausfahrten<br />
mitgefahren. Da war ich total stolz,<br />
dass ich das erste Mal 76 Kilometer gefahren<br />
bin – halb verhungert.<br />
Klingt nach Plackerei. Trotzdem bist du<br />
ziemlich schnell bei Rennen an den Start<br />
gegangen. War der Wunsch, dich zu quälen, so<br />
groß?<br />
Das stimmt. Ich habe viel gelitten am Anfang.<br />
Ich hatte nie die Intention, Rennen zu fahren.<br />
Das ging von meinem Verein #RVTeutoburg<br />
Brackwede aus. Die haben mich irgendwann<br />
gefragt, ob ich’s nicht mal versuchen wolle.<br />
Dann bin ich mein erstes Rennen gefahren<br />
und hab’s gleich gewonnen.<br />
Seit acht Jahren nimmst du die Strapazen<br />
immer wieder auf dich. Was fasziniert dich<br />
so sehr an dem Sport?<br />
Es ist die Zufriedenheit nach dem Radfahren.<br />
Dieses Gefühl ist all das wert. Ich habe aber<br />
auch immer viel Lob bekommen. Dann macht<br />
das Fahren natürlich noch mehr Spaß.<br />
Sechs Tage die Woche strampelst du Kilometer<br />
für Kilometer. Im letzten Jahr waren<br />
es insgesamt knapp 18.000: Du trainierst,<br />
bis die Muskeln und Knochen schmerzen.<br />
Triffst du da nie den inneren Schweinehund?<br />
Doch, doch! Ich muss mich immer wieder mal<br />
zusammenreißen. Aber insgesamt fällt es mir<br />
im Sport leichter den inneren Schweinehund<br />
zu besiegen, als bei anderen Dingen.<br />
Ich bin es einfach schon so gewohnt, mich zu<br />
überwinden und an meine Grenzen zu gehen.<br />
Aber natürlich hat man auch Tage, an denen<br />
man überhaupt keinen Bock aufs Radfahren<br />
hat. Es ist unglaublich schwer, gegen sich<br />
selbst zu kämpfen.<br />
Wenn du immer so viel Rad fährst, tut dir<br />
da nicht irgendwann der Hintern weh?<br />
Ja, das tut er! Es gibt die tollsten Hosen,<br />
die tollsten Sitzleder, die tollsten Sättel –<br />
irgendwann wird es immer unbequem.<br />
Aber man versucht dann trotzdem das<br />
Optimum rauszuholen. Es gibt leider kein<br />
Heilmittel gegen einen schmerzenden<br />
Hintern. Ich vermeide dann immer, in<br />
meiner freien Zeit enge Hosen anzuziehen.<br />
Gibt’s dich dann zuhause immer nur<br />
im Schlabberlook?<br />
Ja, ich zieh übelst gerne Jogginghosen an.<br />
Ich mag das total, ist einfach megabequem.<br />
Es ist unglaublich schwer,<br />
gegen sich selbst zu kämpfen.<br />
Und dann ist Feierabend? Oder gehst du nach langen Trainingstagen noch raus,<br />
Leute treffen?<br />
Ich bleib meistens zuhause. Es ist schwer zu beschreiben, dieses Gefühl in den Beinen:<br />
Man ist dann einfach nur schlapp. Wenn die Waschmaschine zum Beispiel im Keller<br />
steht, überlegt man sich nach dem Training schon zweimal, ob man da noch runtergeht<br />
– wegen der Treppen. Wenn ich abends in die Stadt gehe, kann ich das auch<br />
einfach nicht so genießen, weil ich immer den Sport im Hinterkopf habe. Als Sportler<br />
ist man nicht nur Sportler, wenn man trainiert. Man ist die ganze Zeit Sportler..<br />
Wie ist das denn im Winter? Lässt du da wenigstens mal Fünfe gerade sein<br />
und haust bei Gänsebraten und Stollen rein?<br />
Nein, da wird auch fleißig geradelt – allerdings in der Sonne. Im Dezember sind wir<br />
fast zwei Wochen mit dem Team im Trainingslager auf Malle gewesen, im Januar<br />
ging’s dann nach Australien, später nach Italien. Da gab’s dann auch den einen oder<br />
anderen Gelato Ride, also eine Tour inklusive Eisstopp. In Bielefeld kann man auch<br />
LIEBEFELD - 12 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
super Eisessen. Ich gehe gerne zu #GiovanniL.<br />
Da habe ich mich sogar mal direkt nach einer<br />
Tour noch mit einer Freundin zum Eis essen<br />
getroffen. Von Dresden aus ging’s dann also<br />
fast direkt in die Eisdiele in der Arndtstraße.<br />
Gibt es keine Saisonpausen, in denen du<br />
dich einfach mal gehen lassen kannst?<br />
Doch, wenn ich darf, geh ich in der Winterpause<br />
schon feiern – und dann lass ich auch<br />
die Sau raus. Ich zappel gerne auf der Tanzfläche<br />
rum, hab einfach meinen Spaß.<br />
Diese Auszeit nutz ich dann auch richtig aus.<br />
Fühlst du dich in deinem Leben eigentlich<br />
eingeschränkt?<br />
Natürlich bringe ich Opfer. Aber ich fange<br />
eigentlich immer mit dem Positiven an. Ich<br />
habe so echt ein schönes Leben. Ich erleb viel,<br />
komm viel rum. Ich lerne sehr viele Menschen<br />
kennen. Und ich mache das, was ich liebe:<br />
fahr‘ Fahrrad. Andererseits bin ich aber auch<br />
nicht flexibel, weil ich halt meine Renntage<br />
habe und auch immer mein Training einbauen<br />
muss. Das heißt zum Beispiel: Ich kann nicht<br />
auf Geburtstagspartys gehen, weil ich unterwegs<br />
bin. Ich kann auch nicht immer essen,<br />
was ich will. Es ist einfach ein anderes Leben.<br />
Die Olympischen Spiele 2016 waren doch<br />
sicher ein Highlight für dich, oder?<br />
Definitiv! Es war irgendwie verrückt. Es fängt<br />
schon mit der Einkleidung an. Dann ist man<br />
da in einer Kaserne in Hannover und man<br />
bekommt einen riesigen Koffer, in dem noch<br />
weitere Koffer und Taschen sind. Danach<br />
kriegt jeder einen Einkaufswagen in die Hand<br />
gedrückt und tingelt die ganze Einkleidungsstation<br />
ab.<br />
Was war dein coolstes Erlebnis in Rio?<br />
Dort war‘s einfach insgesamt toll. Ich war<br />
irgendwie die ganze Zeit happy. Man bekommt<br />
am Anfang seine Akkreditierung und ein<br />
paar Deutschland-Pins vom DOSB, und die<br />
kann man dann tauschen. Das war wirklich<br />
mein Highlight: Meine ganze Akkreditierung<br />
ist voller Pins der anderen Nationen.<br />
Ich mache das,<br />
was ich liebe:<br />
fahr’ Fahrrad.<br />
Es war ja schon ein krasses Gefühl, die<br />
Eröffnungsfeier im TV zu sehen. So aufgedreht<br />
wie du jetzt noch wirkst, muss das<br />
letztes Jahr für dich doch der pure Wahnsinn<br />
gewesen sein!?<br />
Das stimmt, ich krieg jetzt noch Gänsehaut.<br />
Wir hatten Glück, mit „Alemanha“ sind wir<br />
relativ weit vorne eingelaufen. Und dann,<br />
als wir im Tunnel zum Stadion standen, hat<br />
plötzlich einer die Nationalhymne angestimmt<br />
und alle haben mitgesungen: Das war so schön.<br />
Ein bisschen Patriotismus muss ja auch sein.<br />
Du bist ständig unterwegs, arbeitest mit<br />
Menschen aus den verschiedensten Ländern<br />
zusammen. Wo fühlst du dich zuhause? Gibt<br />
es überhaupt noch diesen einen Ort für dich?<br />
Den gibt es definitiv noch – und das ist<br />
auch wichtig für mich. Es ist immer schön,<br />
nach Hause zu kommen: nach Hause-Hause –<br />
und das ist hier in Bielefeld-Senne.<br />
Aber mittlerweile ist es auch so, dass ich<br />
Hummeln im Hintern kriege, wenn ich zwei<br />
Wochen an einem Ort bin. Ich muss dann<br />
immer irgendwann wieder losziehen.
Dann schwingst du dich zur Abwechslung<br />
bestimmt auch in Bielefeld auf dein Rad.<br />
Hast du hier eine Lieblingsstrecke?<br />
Ich fahr immer raus zu den Feldern, wo wenig<br />
Verkehr ist. Mit dem Verein sind wir da immer<br />
gefahren, deshalb kenn ich mich dort einfach<br />
auch besser aus. Früher habe ich für die Runde<br />
2:10 Stunden gebracht, heute nur noch 1:50.<br />
Manchmal fahr ich aber auch in den Teutoburger<br />
Wald, bin nur einfach kein geborener<br />
Bergfloh.<br />
Gibt’s eine Location, die du jedes Mal<br />
besuchst, wenn du in der Heimat bist?<br />
Wenn ich in Bielefeld bin, treffe ich mich<br />
gerne mit meinen Freunden. Wir gehen dann<br />
oft in Cafés. Im Kachelhaus find ich es zum<br />
Beispiel echt nett. Ich mag das mit den vielen<br />
verschiedenen Stühlen und auch die schöne<br />
Atmosphäre. Ich mag Bielefeld einfach: die<br />
Stadt, die jeder kennt, in der aber keiner je<br />
gewesen ist.<br />
Bielefeld mag dich auch. Die #GesamtSchule<br />
Quelle, in der du die Schulbank gedrückt hast,<br />
hat dir ein Denkmal errichtet: Was hat es mit<br />
dem goldenen Fahrradständer auf sich?<br />
Ich bin ja 2011 Junioren-Weltmeisterin in der<br />
Einerverfolgung geworden – und um meine<br />
Leistung zu würdigen, hat man mir einen<br />
goldenen Fahrradständer verliehen. Sogar mit<br />
einer Platte drunter: Mieke Kröger, Bahnradfahrerin.<br />
Der ist sogar immer noch da. Und<br />
jedes Mal, wenn ich da vorbeifahre, steht auch<br />
kein Fahrrad drin. Das ist echt cool! h<br />
HASHTAG<br />
#RVTeutoburgBrackwede<br />
Radfahrerverein für Groß und Klein – bereits<br />
seit 1891 können Bielefelder beim RV Teutoburg<br />
Brackwede trainieren und gemeinsam auf Touren<br />
gehen. In den 125 Jahren Vereinsgeschichte ist<br />
so manch einer aus der Puste gekommen oder<br />
hat ein Pedal verloren.<br />
Benatzkystraße 18b, 33647 Bielefeld<br />
Telefon 05215575110<br />
> www.rv-teutoburg.de<br />
> verein@rv-teutoburg.de<br />
#GiovanniL. – Gelato de luxe<br />
Eigentümer Giovanni Lasagna hat aufgrund seiner<br />
außergewöhnlichen Kreationen bereits verschiedene<br />
Preise gewonnen. Zweimal siegte er sogar<br />
beim Gelato World Cup.<br />
Arndtstraße 9, 33602 Bielefeld<br />
(weitere Filiale: Rathausstraße 1)<br />
Telefon 0521/98872683<br />
> www.giovannil.com<br />
> info@giovannil-bielefeld.de<br />
#GesamtSchuleQuelle<br />
Goldener Fahrradständer von Mieke Kröger.<br />
Marienfelder Straße 81, 33649 Bielefeld<br />
Telefon 052115470<br />
> www.gesamtschule-quelle.de<br />
LIEBEFELD - 14 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
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CROSSMEDIALEN STADTFÜHRER #BIGOOD<br />
EINWOHNERN UND GÄSTEN BIELEFELD NÄHER<br />
VORSTELLEN. DAS MOTTO: JEDER KENNT ES,<br />
MIT BIGOOD NOCH EIN BISSCHEN BESSER.<br />
WAS HABEN DIE VIERTEL ZU BIETEN?<br />
WO GIBT ES SCHMACKHAFTES?<br />
WO FEIERWÜTIGES? WO<br />
FAMILIENFREUNDLICHES?<br />
BIGOOD LÄSST KEINE ECKE AUS.<br />
ENDE DES JAHRES GEHT ES LOS.<br />
Tina Paschetag<br />
ja, natürlich. wir treffen uns<br />
viel mit freunden und<br />
familie und genießen die<br />
freien tage. herrlich.<br />
immer wieder auf der<br />
suche nach einem neuen<br />
plätzchen 12:49<br />
Katrin Kürbis-Meise<br />
Alles <strong>Liebefeld</strong>er<br />
Tina, Katrin, du<br />
Di. 2. Mai<br />
12:33 100 %<br />
hey, ihr beiden,<br />
good drauf?<br />
zwischen april und juni<br />
kommen wir vor lauter<br />
feiertagen ja kaum noch zum<br />
arbeiten. nutzt ihr diese tage,<br />
um neue spannende ecken in<br />
bielefeld zu entdecken?<br />
12:47<br />
12:45<br />
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<strong>Liebefeld</strong> liest in einer neuen Start-up-<br />
Serie erfindungsreiche Bielefelder<br />
Jungunternehmer vor.<br />
zentral und außerhalb. zb am<br />
woende picknick auf der<br />
ochsenheide. erstaunlich<br />
wenig hundekacke 12:50<br />
Tina Paschetag<br />
aber zu kalt. brrrrrrrrr 12:51<br />
LIEBEFELD - 16 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
warm ums herz wird es<br />
euch, wenn ihr an eure<br />
heimatstadt denkt. ihr habt<br />
#bigood erfunden, einen<br />
crossmedialen stadtführer –<br />
geht ihr da mit anderen<br />
augen durch bielefeld?<br />
Tina Paschetag<br />
ja und nein. wir sind<br />
natürlich immer sehr<br />
interessiert an neuen tipps.<br />
aber ganz entspannt. man<br />
hört viel ... 12:54<br />
hat sich bigood bereits<br />
herumgesprochen?<br />
12:56<br />
12:52<br />
Katrin Kürbis-Meise<br />
ja. wir hatten hier einige<br />
infoabende und haben auch<br />
so schon viele potentielle<br />
teilnehmer gewinnen können.<br />
teilweise melden sich<br />
interessierte bei uns. Wir<br />
möchten die Bielefelder gerne<br />
überraschen! 12:59<br />
... weil zu wenig los ist?<br />
… oder wird es<br />
unterschätzt? 13:00<br />
Tina Paschetag<br />
nein. es ist genug los. das<br />
wollen wir ja auch zeigen.<br />
es sind einfach viel arbeit<br />
und kommunikation nötig.<br />
außerdem ist das projekt<br />
ja noch ganz neu 13:01<br />
ich bin jetzt mal ein<br />
hipper gastronom, der<br />
aber keine zeit für<br />
lange erklärungen hat<br />
beschreibt doch mal<br />
in aller kürze, was<br />
bigood ist … 13:03<br />
... und warum ich<br />
mitmachen MUSS! 13:04<br />
Katrin Kürbis-Meise<br />
oh, ok! 13:05<br />
Katrin Kürbis-Meise<br />
bigood ist ein cityguide für<br />
bielefeld. wir zeigen die<br />
besonderen orte und<br />
locations. sortiert nach<br />
stadtvierteln und<br />
umgebung. einmal als<br />
cityguide im pocketformat<br />
18:12<br />
Katrin Kürbis-Meise<br />
zusätzlich eine webapp bzw.<br />
website. hier kannst du gezielt<br />
nach locations und rubriken<br />
suchen. oder dich einfach<br />
inspirieren lassen ... 13:06<br />
BIELEFELD<br />
HAT ECHT<br />
VIEL ZU<br />
ZEIGEN<br />
Tina Paschetag<br />
zusätzlich erhält dein<br />
laden noch ein<br />
orientierungsystem und<br />
natürlich ca. 200 eigene<br />
exemplare zum<br />
weiterreichen an hippe<br />
gäste 13:08<br />
was ist ein<br />
„orientierungsystem“?<br />
Tina Paschetag<br />
du bekommst einen<br />
großen aufkleber für<br />
die scheibe, der wie ein<br />
siegel funktioniert<br />
13:12<br />
ach so … quasi<br />
als label, dass<br />
man dabei ist?<br />
13:14<br />
Katrin Kürbis-Meise<br />
ja, genau! wenn<br />
du als hipper<br />
gastronom noch<br />
mitmachst, geht es<br />
umso schneller<br />
voran 13:16<br />
13:09<br />
ok, ich bin<br />
gehippt … in<br />
welchem<br />
stadium ist das<br />
projekt? 13:17<br />
Tina Paschetag<br />
wir sind zwar noch in den<br />
startlöchern, aber das projekt<br />
ist recht weit. design steht.<br />
viele teilnehmer sind schon im<br />
körbchen 13:19<br />
Katrin Kürbis-Meise<br />
ist für winter 2017<br />
geplant 13:20<br />
Tina Paschetag<br />
so etwas gibt es<br />
für unsere stadt<br />
bisher nicht<br />
13:22<br />
HASHTAG<br />
wieso meint ihr<br />
denn, dass<br />
bielefeld bigood<br />
gebraucht hat?<br />
Katrin Kürbis-Meise<br />
und bielefeld hat<br />
echt viel zu zeigen<br />
13:23<br />
#bigood – all goods things<br />
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13:21
Tina Paschetag<br />
unser lieblingsviertel ist<br />
der westen. hier leben<br />
und arbeiten wir. aber<br />
auch die anderen<br />
ecken sind toll ...<br />
besonders der osten ist<br />
ja gerade im kommen<br />
mit vielen kleinen<br />
läden. von der<br />
garteneisdiele bis zum<br />
biersalon. aber mehr<br />
dann in bigood …<br />
13:31<br />
Tina Paschetag<br />
wie alt bist du<br />
denn? 13:41<br />
mobile websites<br />
gab es glaube ich<br />
noch nicht<br />
13:40<br />
ähem … in meiner<br />
jugend gab es noch<br />
nicht mal websites.<br />
nein, ich bin auch im<br />
flotten alter von 40 …<br />
13:43<br />
und warum fühlt ihr<br />
euch dazu berufen?<br />
was treibt ihr denn<br />
sonst so? 13:24<br />
Tina Paschetag<br />
wir sind beide<br />
bielefelderinnen. viel und<br />
auch gerne in anderen<br />
städten unterwegs. uns<br />
liegen die stadt und auch<br />
dieses projekt als<br />
gestalterinnen am<br />
herzen 13:25<br />
würdet ihr euch<br />
als feierbiester<br />
bezeichnen?<br />
Katrin Kürbis-Meise<br />
oh je. feierbiester nur<br />
ganz selten. aber wir<br />
kennen viele menschen<br />
hier und viele kennen<br />
uns. das große ist dann<br />
doch ganz klein. insider<br />
sind wir natürlich! 13:27<br />
13:26<br />
dann schmeißt<br />
doch mal etwas<br />
insiderwissen<br />
rüber … 13:29<br />
habt ihr ein<br />
lieblingsviertel?<br />
13:30<br />
… UNS LIEGEN<br />
DIE STADT<br />
UND AUCH DIESES<br />
PROJEKT ALS<br />
GESTALTERINNEN<br />
AM HERZEN<br />
ihr macht es ja<br />
spannend. hat sich<br />
denn bielefeld seit eurer<br />
jugend verändert? 13:32<br />
Katrin Kürbis-Meise<br />
ich wollte euch jetzt<br />
aber nicht als alt<br />
bezeichnen!<br />
ja, klar. besonders die<br />
feierszene hat sich<br />
verändert. außerdem gibt<br />
es total viele restaurants<br />
und kleine läden, cafés.<br />
trotzdem würden wir uns<br />
manchmal noch mehr<br />
wünschen ... 13:37<br />
13:33<br />
(wie alt seid ihr<br />
eigentlich?) 13:34<br />
Katrin Kürbis-Meise<br />
(wir sind 36 + 41.<br />
also flott.) 13:35<br />
hätte euch denn damals so<br />
ein guide weitergebracht?<br />
13:39<br />
Tina Paschetag<br />
zu deiner frage:<br />
uns hätte er<br />
weitergebracht.<br />
das sehen wir ja an<br />
den guides, die wir<br />
in anderen städten<br />
finden 13:45<br />
Tina Paschetag<br />
oftmals werden dort<br />
viertel gezeigt, die man so<br />
nie finden würde ... und<br />
die wichtigen infos<br />
(öffnungszeiten, genaue<br />
lage, telefon ...) werden<br />
auch gezeigt 13:47<br />
Katrin Kürbis-Meise<br />
zb ein cafe am siggi,<br />
das sonntags geöffnet<br />
hat. oder mehr<br />
angebote für kinder.<br />
das funktioniert<br />
natürlich nur, wenn<br />
die bielefelder auch<br />
lokal kaufen und<br />
aufgeschlossen,<br />
neugierig sind 13:49<br />
LIEBEFELD - 18 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
klingt nach einem<br />
mehrwert ... 13:50<br />
alle weiteren infos zu<br />
bigood, wo es die<br />
pocketguides gibt und<br />
wie man sich die app<br />
besorgen kann, kann<br />
jeder auf eurer seite<br />
erfahren? 13:52<br />
Tina Paschetag<br />
ja, im prinzip schon. wir<br />
halten euch auf dem<br />
laufenden und haben<br />
gerade eine interessante<br />
weiterentwicklung …<br />
www.bigood.de 13:54<br />
ohne uns zu verraten,<br />
was bigood bedeutet,<br />
und wie ihr auf den<br />
namen gekommen<br />
seid, werdet ihr mich<br />
aber nicht los ...<br />
Katrin Kürbis-Meise<br />
alle guten sachen in<br />
bielefeld. ganz<br />
einfach. 13:57<br />
13:56<br />
WWW.BIGOOD.DE<br />
Tina Paschetag<br />
bielefeld + good = bigood<br />
13:58<br />
klingt durchdacht<br />
13:59<br />
dann mal danke für<br />
eure zeit. haltet uns auf<br />
dem laufenden.<br />
bigood! 14:01<br />
Katrin<br />
Kürbis-Meise<br />
sehr gerne –<br />
bibesser<br />
14:02<br />
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LIEBEFELD - 20 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
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LICHT-<br />
BLICK<br />
WER ODER WAS STECKT HINTER DEM<br />
KUNSTWERK AUF SEITE 22/23?<br />
Ich bin Jens Fricke, arbeite als Fotograf und Art Director,<br />
bin 47 Jahre alt und lebe seit 2002 wieder in Bielefeld.<br />
Mein Ziel ist es, jedes Motiv in neuen, überraschenden Perspektiven zu zeigen, so kam mir<br />
auch die Idee für mein 25 Moves Projekt, bei dem ich Tänzer des Theaters Bielefeld mit Photoshop<br />
vor die Kulisse der Stadt Bielefeld montiert habe. Beim Lichtblick-Motiv wollte ich,<br />
dass die Pose von Elvira wie ein zusätzlicher Kirchturm zwischen den beiden Kirchen im<br />
Hintergrund wirkt. Außerdem gefiel mir an der Pose die Leichtigkeit, die sie ausstrahlt. Das<br />
passt wunderbar zur Farbigkeit des Bildes. In meinen Bildern ist mehr die Bildbearbeitung<br />
das Thema als die Fotografie. Bei der Farbgebung habe ich mich von den Gemälden William<br />
Turners inspirieren lassen, was Farben, Licht und Atmosphäre betrifft.<br />
HASHTAGS<br />
#StadttheaterBielefeld<br />
Es war eine Bürgerinitiative, die<br />
nach mehr Kultur in Bielefeld<br />
verlangte. 1904 wurde der Wunsch<br />
erhört, das Theater Bielefeld<br />
eröffnete. Schauspiel, Gesang und<br />
Tanz – das alles bietet es unter<br />
einem Dach.<br />
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> www.theater-bielefeld.de<br />
#MKaffee<br />
Neben allerlei Kaffeespezialitäten<br />
gibts immer mal wieder selbst<br />
gemachte Spezialitäten wie den<br />
„Garden Lover“. Das Publikum ist<br />
durchmischt, an der Zeitungsbar<br />
liest so manch ein Professor die<br />
FAZ, während Studenten oder junge<br />
Eltern ihre Heißgetränke schlürfen<br />
und Selbstständige eifrig auf dem<br />
Laptop tippen.<br />
Gehrenberg 7–9, 33602 Bielefeld,<br />
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> www.mkaffee.de<br />
Hamburg, Düsseldorf, du hast schon<br />
in vielen coolen Städten gelebt – wieso<br />
hat es dich als Kreativen wieder in<br />
deine Heimatregion gezogen?<br />
Jens Fricke: „Freunde und Familie sind<br />
der Grund dafür. Es kommen aber auch<br />
viele andere wieder, denn Bielefeld ist<br />
gar nicht so schlecht wie sein Ruf.“<br />
Wo genießt du die Vorzüge der Stadt<br />
am liebsten?<br />
„Abends im #StadttheaterBielefeld,<br />
ich gehe gerne in die Oper. Jetzt noch<br />
öfter als früher, denn meine Freundin ist<br />
Opernsängerin. Oder im #KadoSushi,<br />
die Atmosphäre finde ich einfach cool!<br />
Da stimmt nicht nur die Qualität des Sushi<br />
sondern auch das Drumherum. Tagsüber<br />
im #MKaffee, da bin ich oft zum Arbeiten,<br />
das ist das Schöne an meinem Job, dass<br />
ich oft nur einen Laptop brauche und Bildbearbeitungsprogramme<br />
wie Photoshop.“<br />
Apropos Photoshop: Was in Bielefeld<br />
würdest du gerne wegretuschieren?<br />
„Puh, da gibt es so viel. Den Kesselbrink<br />
auf jeden Fall, der ist nicht wirklich<br />
schöner geworden. Der Skaterbereich ist<br />
super, aber der Rest gefällt mir nicht. Diese<br />
wenigen, symmetrisch angelegten Bäume<br />
… liebelos nicht <strong>Liebefeld</strong>.“<br />
Wem würdest du noch gerne einen<br />
neuen Auftritt verpassen?<br />
„Dem Telekom-Gebäude. Vor allem diesen<br />
jährlichen „Weihnachtsbaum“ müsste<br />
man mal überarbeiten. Ist nur die Frage<br />
wie, da habe ich spontan auch keine Idee.“<br />
Hoffentlich gibts in Bielefeld auch<br />
etwas, das dein Fotografenherz höherschlagen<br />
lässt?!<br />
Ja, einiges zum Glück. Zum Beispiel der<br />
#Winzer‘scheGarten am Johannisberg.<br />
Den finde ich sehr gelungen, da gehe ich<br />
gerne spazieren. h<br />
#KadoSushi<br />
„An der Ecke“ bedeutet „kado“<br />
übersetzt. Und das passt perfekt zur<br />
Lage des kleinen, aber feinen Sushi-<br />
Restaurants, das viele Bielefelder<br />
als ihr liebstes bezeichnen. Im<br />
Sommer ist die Chance, einen der<br />
heißbegehrten Plätze zu erwischen,<br />
größer, denn dann öffnet der<br />
Innenhof.<br />
Arndtstraße 10, 33602 Bielefeld,<br />
Telefon 0521608900<br />
> www.kado-sushi.de<br />
#Winzer‘scherGarten<br />
Vor drei Jahren öffnete der<br />
Winzer‘sche Garten am Johannisberg<br />
seine Pforten für die Öffentlichkeit.<br />
Irgendwann wird dann auch<br />
der erste Bielefelder Wein verkostet<br />
werden können. Wir sind gespannt<br />
auf den edlen Tropfen!<br />
> www.gwg-johannisberg.de<br />
LIEBEFELD - 24 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
KIRCHNER<br />
KUM<br />
Definition:<br />
die, KIRCHNER<br />
Kommunikation und Marketing GmbH.<br />
Anhäufung von<br />
Sp zialist n, Exp rt n,<br />
Fachkräft n, Routini rs,<br />
Fr ig ist rn, Könn rn,<br />
Ass n, L ucht n, Tal n-<br />
t n, Koryphä n … mach n<br />
wir s kurz: G ballt<br />
Komp t nz auf all n<br />
Kommunikations- und<br />
Mark tingkanäl n,<br />
um für Unt rn hm n<br />
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LIEBEFELD - 26 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
INTERVIEW: ALBERTO ALONSO MALO<br />
FOTOS: TEAM CHRISTOPH 13/SABINE MEYER<br />
Man stelle sich vor:<br />
Ein schwerer Autounfall,<br />
aber nicht der Arzt<br />
kommt zum verletzten<br />
Patienten, sondern der<br />
Patient muss zum Arzt.<br />
Unvorstellbar?<br />
Vor etwas mehr als 40 Jahren war das noch so. Der 3. Juli 1976 änderte<br />
diesen Umstand: der #Geburtstag des heutigen Notfallsystems. Mindestens<br />
drei Notarzteinsatzfahrzeuge sind in Bielefeld 24 Stunden am Tag im<br />
Einsatz – und ein oranger Rettungshubschrauber, den jedes Kind kennt:<br />
Christoph 13 – so benannt, weil Bielefeld der 13. Standort der Deutschen<br />
Luftrettung gewesen ist. Fast 50.000 Flüge hat er bis heute absolviert. Zeit,<br />
den fliegenden Retter am Boden kennenzulernen.
Christoph 13, dein knatterndes Orange über Bielefelds Dächern sorgt<br />
seit mehr als 40 Jahren nicht nur bei Kindern für große Augen – bei deinen<br />
Einsätzen lockst du viele Neugierige an. Wünscht du dir manchmal eine<br />
Tarnkappe, um nicht ganz so aufzufallen?<br />
Ja, solche Reaktionen kenne ich sehr gut, wenn ich an einem Notfallort gelandet bin. Nicht<br />
selten bilden sich Menschenansammlungen, um einen Blick in mein Inneres zu werfen.<br />
Wie muss man sich das vorstellen – während der Arzt unweit des<br />
Landeplatzes Menschenleben rettet, geht bei Christoph 13 die Show ab?<br />
Nein, wir entscheiden immer von Fall zu Fall, es muss dem Ernst der Lage angemessen vonstattengehen.<br />
Wenn es die Situation zulässt, der Notarzt am Einsatzort ist, der Einsatz nicht<br />
gestört und Außenstehende nicht gefährdet werden, hat mein Pilot, während er auf die<br />
Rückkehr des Ärzteteams wartet, nichts dagegen, dass Menschen näher kommen und mehr<br />
erfahren wollen. Wir erklären gerne, ganz wichtig ist uns aber: immer vorher fragen. Wir<br />
wissen nie, wo wir gerade herkommen, wie meine Kiste aussieht. Zudem sind einige meiner<br />
Bauteile sehr filigran, auch wenn ich nicht so aussehe. So eine unscheinbare Antenne kann<br />
zum Beispiel auch mal knicken. Da können Schäden von weit über 100.000 Euro entstehen.<br />
Darum gilt: nur gucken, nicht anfassen.<br />
Man könnte meinen, dass ausschließlich orange Hubschrauber<br />
als Retter in der Not am Himmel fliegen. Dabei gibt es von deiner Gattung<br />
noch viele andersfarbige Artgenossen ...<br />
Das stimmt. Zählt man bundesweit alle Rettungshubschrauber zusammen, sind es mehr als<br />
80 – von uns orangen Christophs gibt es derzeit 19 an bundesweit zwölf Standorten. Unser<br />
Betreiber ist das Bundesinnenministerium, das den Bundesländern die Katastrophenschutz-Hubschrauber<br />
für den Rettungsdienst zur Verfügung stellt. Es gibt aber noch einige<br />
andere Betreiber, wobei die ADAC Luftrettung mit ihren aktuell 36 Standorten das größte<br />
Kontingent stellt – und deren Hubschrauber sind bekanntlich zitronengelb.<br />
Bielefeld, was sag ich, Ostwestfalen ist dein Revier.<br />
Wo findet man dich und deine Crew, wenn gerade nichts los ist?<br />
Ich bin am Luftrettungszentrum unterhalb des Klinikums<br />
Rosenhöhe stationiert. Zu meinem Team<br />
gehören ein fahrender Kollege – das Notarzteinsatzfahrzeug<br />
– sowie insgesamt zwölf Notfallsanitäter<br />
der Feuerwehr, 15 Notärzte und zwölf<br />
Piloten, die übrigens von der Bundespolizei gestellt<br />
werden.<br />
Aber die sind nicht immer alle rund um die Uhr im Einsatz?<br />
Nein, die Dienste werden natürlich in Schichten<br />
aufgeteilt. Ein Pilot ist zum Beispiel maximal für<br />
vier Tage am Stück an der Rosenhöhe stationiert,<br />
nie mehr als drei Nächte hintereinander, da ansonsten<br />
die körperliche Belastung zu groß wäre.<br />
LIEBEFELD - 28 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Bist du denn 24 Stunden am Tag abflugbereit?<br />
Prinzipiell könnte ich<br />
auch nachts fliegen.<br />
Aus Sicherheitsgründen<br />
und wegen der Ruhezeiten<br />
meiner Piloten<br />
fliege ich aber in<br />
der Regel nur von<br />
Sonnen aufgang<br />
bis Sonnenuntergang.<br />
Dabei darf ich frühestens um 7 Uhr starten und bis<br />
maximal 22:30 Uhr fliegen. Wenn wir aber einen<br />
Einsatz im Hellen begonnen haben, fliegen wir ihn auch<br />
zu Ende. Wenn das Wetter es zulässt, auch im Dunkeln.<br />
Mein frühester Start war mal im Hochsommer um<br />
3:56 Uhr – da mussten wir zu einem schweren Verkehrsunfall<br />
in Minden ausrücken.
Wie schnell bist du in der Luft? Und sowieso:<br />
Sag mal, was du so auf dem Kasten hast?<br />
Mein Team und ich sind immer am Hangar und startbereit.<br />
NACH EINER ALARMIERUNG BRAUCHE ICH<br />
ZWEI MINUTEN, BIS ALLE SYSTEME STARTKLAR<br />
SIND UND ICH ABHEBE.<br />
Meine Maximalgeschwindigkeit erreiche ich bei 260 km/h. Für zehn Kilometer brauche ich etwa<br />
2,5 Minuten – ein Rettungswagen benötigt dafür je nach Verkehrslage bis zu zehn Minuten. Bis nach Jöllenbeck<br />
schaffe ich es zum Beispiel so in drei Minuten, bis Harsewinkel in sieben und bis Höxter in 15 Minuten.<br />
Sehr schnell – wie sieht es denn in punkto Ausdauer aus?<br />
Ganz gut, mein Typ – EC 135 T2i – gilt schon als extrem zuverlässig. Ich fliege vier bis fünf Mal am Tag, oft bis an<br />
meine Leistungsgrenze. Mein primäres Einsatzgebiet liegt in einem 50 bis 70-Kilometer-Radius. Wenn aber kein<br />
anderer Notarzt greifbar ist, lege ich auch mal Flugstrecken von bis zu 100 Kilometern zurück. Alleine im letzten<br />
Jahr bin ich 1.584 Mal zu Einsätzen abgehoben.<br />
Und du merkst keine Wehwehchen?<br />
Für einen Hubschrauber gelte ich als Youngster. Seit zehn Jahren bin ich hier. Genau wie ein Auto muss natürlich<br />
auch ich regelmäßig gewartet werden. Verliere ich Öl, gibt es Leckagen? Ich unterziehe mich häufig Sichtkontrollen.<br />
Alle meine Bauteile haben eine „Lebensakte“, ein Rotorblatt wird zum Beispiel nach maximal 3.500 Flugstunden<br />
ausgetauscht. Und einmal im Jahr komme ich bei der Jahresnachprüfung so richtig unter die Lupe. Dann kann es<br />
auch mal sein, dass ich zwei Monate stehe und ein Ersatzhubschrauber meinen Job so lange übernimmt.<br />
LIEBEFELD - 30 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Du sprachst vorhin bereits an, dass du nicht ganz billig bist.<br />
Ein leidenschaftlicher Sammler kann sich dich wohl nicht in den Vorgarten stellen?<br />
„Nackt“, also ohne medizinische Ausstattung und das nachträglich eingebaute Hinderniswarnsystem<br />
HELLAS, koste ich rund sechs Millionen Euro, mit Inhalt kommen wir bereits auf etwa acht Millionen Euro.<br />
Es ist aber auch so, dass die Technik ständig im Wandel ist und weiterentwickelt wird. Zum Beispiel gab es<br />
2007 noch keinen Digitalfunk, mit dem ich später nachgerüstet wurde. Vor ein paar Jahren hatte ich auch<br />
nur einen 15 mal 15 Zentimeter großen Touchscreen als Anzeigeinstrument, heute sind bei mir zwei<br />
kleinere, moderne Anzeigen statt einer großen eingebaut. Du kannst mich mit einem menschlichen Körper<br />
vergleichen: Mal bekomme ich ein neues Knie, mal eine Lunge – meine Außenhaut kann aber bis zu<br />
30.000 Flugstunden unterwegs sein. 30 bis 40 Jahre kann ich bestimmt noch fliegen.<br />
... und eine Flugminute kostet 104 Euro …<br />
... JEDE MINUTE IST EIN<br />
MENSCHENLEBEN WERT ...<br />
Haben die Menschen denn<br />
Verständnis, wenn bei einer<br />
Landung mal was zu Bruch geht?<br />
Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt zum Beispiel einen Standort in Brake, den wir<br />
häufig anfliegen, hin und wieder werden dabei Blumenkübel umgeschmissen. Aber<br />
die Anwohner dort kennen uns mittlerweile,<br />
die Leute zeigen Verständnis.<br />
Das ist schon klasse, dass die uns das<br />
ermöglichen und uns so unterstützen.<br />
Es gab aber auch schon Fälle, bei denen<br />
Menschen weniger Verständnis für die<br />
Notfallsituation zeigten und wir nachträglich<br />
eine Rechnung zugeschickt bekommen<br />
haben, weil Rindenmulch<br />
beim Landeanflug weggeweht ist oder<br />
Grashalme umgeknickt sind …<br />
Gibt es etwas, worüber du dich richtig ärgern kannst?<br />
Wir sind mal zu einem Unfall auf der Autobahn gerufen worden, unsere Anflugzeit betrug fünf Minuten, also sehr schnell.<br />
Leider dauerte es aber noch einmal zehn Minuten, bis wir tatsächlich landen konnten. Die Autos wollten partout nicht anhalten<br />
– nach dem Motto: bloß nicht in der Vollsperrung stecken bleiben und schnell nach Hause kommen.
Viele sind direkt unter uns weggefahren – über Scherben und Teile der Unfallautos. Bis sich ein LKW-Fahrer eigeninitiativ<br />
quer stellte und die Autos hinter ihm stoppen mussten. Hier ist unbedingt mehr Aufklärungsarbeit notwendig –<br />
den Menschen muss einfach bewusst werden,<br />
dass wirklich Not am Mann ist, wenn ein Rettungshubschrauber<br />
landet. Da geht es um jede Sekunde.<br />
Dann kommen wir zu den positiveren Erfahrungen …<br />
Erzählst du uns irrgendeine Anekdote aus deinem langjährigen Repertoire?<br />
Grundsätzlich ist es so, dass wir immer dort auftauchen, wo<br />
Menschen in großer Not sind. Unser Team weiß bei einem<br />
Notruf aber nie, was uns am Unfallort erwartet. Dinge, die<br />
sich dramatisch anhören, sind harmlos oder umgekehrt. Etwas<br />
zum Schmunzeln ist sicherlich der Notruf über eine bewusstlose<br />
Person in einer Zahnarztpraxis gewesen. Als wir dort<br />
ankamen, stellte sich heraus, dass sich der Zahnarztpatient<br />
während der Behandlung aus Angst bewusstlos gehechelt hat<br />
und kollabiert ist. Zum Ausschlafen haben wir ihn in die<br />
Klinik geflogen.<br />
Es geht aber sicher nicht immer so glimpflich aus …<br />
Oft sind es sehr traurige Ereignisse, die das Team auch betroffen machen. Wenn wir an einem<br />
Tag zu einem Verkehrsunfall gerufen werden, bei dem ein sechs Monate alter Säugling stirbt<br />
und wir nur wenige Stunden später die Geburt eines gesunden Mädchens miterleben, sind das<br />
sicher Extremsituationen, die uns zeigen, wie dicht Tod und Leben beieinanderliegen.<br />
Eine letzte Frage, bevor du wieder abfliegst, um Leben zu retten –<br />
warum Orange, hätte es nicht auch etwas dezenter sein können?<br />
Ganz einfach:<br />
ORANGE, WEIL ES DIE<br />
FARBE DES KATASTROPHENSCHUTZES<br />
IN DEUTSCHLAND IST. h<br />
HASHTAGS<br />
#Geburtstag1976, die Geburtsstunde des Luftrettungsstandortes Bielefeld –<br />
dazu passend gibt es die Jubiläumstasse. Entwickelt wurde das Logo von Daniel Marx, einem<br />
ehemaligen Notarzt und Teammitglied der Bielefelder Rettungsflieger. Für 8 Euro kann die<br />
Tasse unter Christoph13@zsh-luftrettung.de erworben werden, der Erlös kommt dem<br />
Förderverein Notfallmedizin Bielefeld und Umgebung e.V. zugute. Der Förderverein unterstützt<br />
alle Retter mit Fortbildungen und Materialien. Mehr Infos zum Förderverein:<br />
> www.notfallmedizin-bielefeld.de<br />
LIEBEFELD - 32 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
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INTERVIEW: REBECCA SCHIRGE<br />
FOTOS: MICHAEL ADAMSKI<br />
CHRISTIAN MÜLLER IST KULTURREFERENT BEIM<br />
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REGELMÄSSIG AKROBATIK UND JONGLAGE AN<br />
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ER SEINEN UNTERHALT. IN SEINER FREIZEIT PACKT<br />
DER 36-JÄHRIGE AM LIEBSTEN ALLERLEI FARBEN<br />
AUS UND BEMALT DAMIT<br />
selbst<br />
gebas<br />
telte<br />
Vogel<br />
häuser.<br />
Die kreativen Kunstwerke können sich sehen lassen,<br />
genau wie seine WG im Bielefelder Westen.<br />
LIEBEFELD - 35 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
Christian, jetzt mal unter uns:<br />
Einen kleinen Vogel hast du<br />
schon?! Ich habe selten so eine<br />
abgefahrene Bude gesehen.<br />
Ein bisschen vielleicht (lacht). Ich<br />
mag es, mich kreativ auszudrücken,<br />
und hier kann ich das ungestört tun.<br />
Das meiste kommt von Flohmärkten<br />
oder aus Secondhandläden, da entdecke<br />
ich oft Dinge, die mich zum<br />
Basteln inspirieren, so wie bei dieser<br />
Bank, die habe ich aus einem alten<br />
Snowboard gemacht.<br />
Wo treibst du dich da besonders<br />
gerne rum?<br />
Da gibt es nicht wirklich ‘nen Favoriten<br />
für mich. Ein richtiger Knallerladen<br />
in Bielefeld, wo ich regelmäßig<br />
reinschaue und seit Jahren<br />
zum Beispiel alle meine Skizzenhefte<br />
kaufe, ist #BreviManu in der<br />
Altstadt. Dort gibt es die schönsten<br />
Schreib- und Papierwaren und noch<br />
allerhand andere coole Sachen.<br />
Okay, aber was hat es mit diesen<br />
bunten Vogelhäusern auf sich, die<br />
hier überall rumstehen?<br />
Also das war so: Ich habe eine Leinwand bemalt,<br />
Also das war so, ich habe eine Leinwand<br />
bemalt drauf. und dann Dort war da noch habe<br />
und dann war da noch Platz<br />
Platz drauf. Dort habe ich ein Vogelhaus<br />
hingemalt und seitdem lässt<br />
ich ein Vogelhaus hingemalt und seitdem lässt<br />
mich das Thema mich das Thema nicht mehr los. los.<br />
Machst du die für Vögel, verkaufst<br />
du die oder was ist da los?<br />
Also das ist eher Deko. Wir schmücken<br />
damit Veranstaltungen, meistens<br />
Elektromusik-Events, zum<br />
Beispiel die Klangfarben-Reihe im<br />
#Forum. Für morgen wurden wir<br />
für die Alte Pauline in Detmold gebucht.<br />
Ich mache das zusammen mit<br />
einem Freund, der sehr technikaffin<br />
LIEBEFELD - 36 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
ist. Wir statten die Vogelhäuser mit<br />
farbigen LED-Lichtern und Mini-<br />
Computern aus, so können wir die<br />
Beleuchtung auf den Veranstaltungen<br />
steuern.<br />
Wow, seid ihr damit auch über<br />
OWL hinaus erfolgreich?<br />
Auf Festivals dekorieren wir öfter,<br />
zum Beispiel auf dem legendären<br />
Fusion, das auf einem alten russischen<br />
Militärflughafen in Mecklenburg-Vorpommern<br />
stattfindet. Es ist<br />
bekannt dafür, eine Art Parallelwelt<br />
zu schaffen, die sich durch ihre<br />
komplexe künstlerische Gestaltung<br />
von der realen abhebt.<br />
HASHTAGS<br />
#BreviManu<br />
Schönes und kreatives Design in toller Qualität – das bietet<br />
der Bielefelder Concept Shop für Schreibutensilien. Ein Eldorado<br />
für Papierjunkies und Typografieliebhaber.<br />
Gehrenberg 18, 33602 Bielefeld, Telefon 05215575420<br />
> www.brevimanu.de<br />
#Forum<br />
Da passen deine Werke dann ja<br />
perfekt hin. Aber du bist doch<br />
schon auch ein Vogelfan, bei all<br />
den Federvieh-Zeichnungen,<br />
die hier rumhängen?!<br />
Was 1974 in Enger als Jazzclub begann, ist seit dem<br />
Umzug 1999 in die alte Bogefabrik zu einem der Kultorte<br />
Bielefelds geworden. Ausgehfreudige finden hier Partyreihen<br />
zu Elektro, Metal, Soul, Indie und Balkanbeats.<br />
Meller Straße 2, 33613 Bielefeld, Telefon 0521 9679977<br />
> www.forum-bielefeld.com<br />
Ja, irgendwie schon. Eichelhäher<br />
und Sommergoldhähnchen finde ich<br />
besonders schön. Einen Eichelhäher<br />
kann ich hier manchmal im Garten<br />
sehen. Ich habe auch einen Vogelstimmenimitator,<br />
schau! (Holt ein<br />
kleines, plättchenartiges Etwas aus<br />
dem Regal.) Leider kriege ich das<br />
aber nicht richtig hin.<br />
Wohnt denn wenigstens in deinem<br />
Gartenvogelhaus ein echter<br />
Flattermann?<br />
Nein (lacht). Da wohnt ein Eichhörnchen.<br />
Ich glaube, die bunten<br />
Farben schrecken die Vögel wohl<br />
eher etwas ab.
Na ja, immerhin ein tierischer<br />
Bewohner. Hast du einen Wunschtraum,<br />
was dein<br />
ungewöhnliches Hobby betrifft?<br />
Hm … (überlegt). Ich würde gerne<br />
Kinderspielplätze bauen mit meinen<br />
Vogelhäusern, so in begehbarer<br />
Größe, das wäre toll!<br />
Schöne Idee. Gibt es sonst noch<br />
Orte in Bielefeld, die mehr Farbe<br />
vertragen könnten?<br />
Auf jeden Fall, die Detmolder Straße<br />
zum Beispiel. Ich würde mich freuen,<br />
wenn es in Bielefeld mehr großflächige<br />
Graffiti-Wände gäbe.<br />
Ah, das erklärt all die Dosen hier,<br />
du sprayst also auch?!<br />
Ja, genau, und ich veranstalte Graffiti-Festivals.<br />
Damit hat meine künstlerische<br />
Tätigkeit eigentlich ursprünglich<br />
angefangen, damals haben wir<br />
uns die<br />
Himbeermarmeladen-Crew<br />
genannt, um den ganzen Sprayern<br />
mit „coolen“ Namen etwas entgegenzusetzen.<br />
Ich sehe auch Jonglierbälle, hast<br />
du etwa noch mehr ungewöhnliche<br />
Hobbys zu bieten?<br />
Ich mache Feuer-Jonglage, Jonglage<br />
mit Bällen und ich trete ab und zu<br />
als Stelzenläufer auf, zum Beispiel<br />
beim #StelzentheaterOlafLeonhard<br />
oder auf Weihnachtsmärkten.<br />
Wie darf ich mir das genau<br />
vorstellen?<br />
Also, das ist so eine Art Großpuppentheater<br />
auf Stelzen, man verkleidet<br />
sich zum Beispiel als Schmetterling,<br />
dann hat man Flügel auf dem<br />
Rücken, oder man setzt sich Planeten<br />
auf, je nachdem.<br />
Sorry, dass ich das jetzt fragen<br />
muss, aber gibt es bei dem<br />
Stelzentheater auch ein<br />
Vogelkostüm?<br />
(Lacht). Ja, es gibt auch ein Vogelkostüm.<br />
LIEBEFELD - 38 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN
HASHTAGS<br />
#Stelzentheater<br />
OlafLeonhard<br />
Die drei Künstler Suzanne Austin,<br />
Christine Reis und Matthias<br />
Mawick haben sich für das<br />
Stelzentheater Olaf Leonhard<br />
zusammengeschlossen. Für<br />
Events wie den Carnival der<br />
Kulturen oder Theater- und<br />
Schulprojekte kann man ihre<br />
künstlerischen Acts wie Stelzenfiguren,<br />
Bodenfiguren und<br />
Talkacts buchen.<br />
Gut, dann verrate mir doch zum<br />
Abschluss noch, ob du wenigstens<br />
auch ein Hobby hast, das ganz<br />
durchschnittlich oder gar<br />
langweilig ist!?<br />
Da muss ich dich leider enttäuschen,<br />
ich hab’ gar keine Zeit für langweilige<br />
Sachen.<br />
Beethovenstraße 41a, 33604<br />
Bielefeld, Telefon 0521 24724<br />
> www.olaf-leonhard.de<br />
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IN IHRER SPRACHE<br />
Damit Ihnen rund um den Globus nicht die<br />
Worte fehlen, sind wir für Sie da!<br />
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Sprechen Sie uns an!<br />
Aber manch einer würde<br />
Vogelhäuserbasteln oder<br />
Malen und Zeichnen ja<br />
vielleicht durchaus als<br />
spießig oder langweilig<br />
bezeichnen. h<br />
Sprachenfabrik GmbH<br />
Detmolder Straße 377 · 33605 Bielefeld<br />
Tel. +49 521 962977-0<br />
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AS PICKERT SO SCHÖN<br />
UF DER ZUNGE!<br />
PICKERT. STEHT DA AUF DER SPEISEKARTE. NICHT PFANNKUCHEN,<br />
NICHT KARTOFFELBROT, SONDERN PICKERT. ZUGEGEBEN, ES GIBT<br />
WÖRTER, DIE KLINGEN MELODISCHER, GESCHMACKVOLLER.<br />
UNSERE OSTWESTFÄLISCHE LEIBSPEISE HEISST ABER NUN MAL<br />
PICKERT. BODENSTÄNDIG, DIREKT, KLAR – WEIL ES ZU UNS PASST.<br />
Wenn sich der Kartoffelteig goldbraun färbt,<br />
wenn das Bratfett zischt und spritzt und spätestens,<br />
wenn wir uns auf den ersten warmen Bissen<br />
freuen, fragen wir uns ohnehin nicht mehr, ob die<br />
Bezeichnung Pfannkuchen eigentlich treffender<br />
wäre – einfach nur die Augen schließen und …<br />
PICKERT IST TYPISCH<br />
WESTFÄLISCH.<br />
Seit dem 18. Jahrhundert, als die ersten Kanonenöfen<br />
gegossen wurden. Woher der Name stammt?<br />
Vom plattdeutschen „picken“. Picken, steht für<br />
ankleben, für einen klebrigen Kartoffel-Weizenmehl-Teig,<br />
der gebraten ganz herrlich im Mund<br />
zerfällt. Die Zutaten sind immer die gleichen:<br />
Kartoffeln und Weizen.<br />
Und doch ist jede Pickertvariante anders.<br />
Der Kastenpickert ist eine Art Kartoffelbrot,<br />
das nach dem Backen in Scheiben geschnitten<br />
und in Fett gebraten wird. Der Lippische Pickert<br />
ist ein pfannkuchenartiges Gericht – mit Hefe<br />
und Buchweizenmehl zubereitet, in der Pfanne<br />
gebraten, 1 cm dick. Der Lappenpickert ist typisch<br />
ostwestfälisch, ohne Hefe, ein wenig dünner,<br />
mit Mehl und Milch. Bestreichen kann man sie alle:<br />
mit Butter, Pflaumen- oder Apfelmus, Marmelade,<br />
Rübenkraut, Leberwurst, Mett oder Räucherfisch.<br />
Und genießen – erst recht.<br />
370 KM WEITE GESCHMACKSREISE.<br />
Pickert weit außerhalb von Bielefeld? Gibt es nicht,<br />
würde jeder Ostwestfale sagen. Gibt es doch:<br />
an der Ostsee. In der „Büdnerei“ von Ines Meyer<br />
in Boltenhagen wird er regelmäßig serviert, landet<br />
mal mit Spiegelei und Schinken, mal mit Kräuterquark<br />
und Gewürzgurken im Magen der hungrigen<br />
Gäste.<br />
Dank Angelika Sagemann hat es Ostwestfalens<br />
Leibspeise so weit gebracht: Die Maklerin aus<br />
Bielefeld konnte während eines Besuchs „Büdnerei“-<br />
Chefin Ines Meyer vom Pickert überzeugen. Aus<br />
Schildesches „Seekrug“ und der Feder von Köchin<br />
Marianne Heppner stammt das bewährte Rezept,<br />
das heute die Urlauber an der Ostsee begeistert.<br />
MAL PROBIEREN?<br />
P SEEKRUG AM OBERSEE<br />
Wer mit Schmackes in den dicken Teig eines<br />
Pickerts hineinbeißen möchte, ist hier genau<br />
richtig. Noch traditioneller und hausgemachter<br />
zubereitet geht es nicht. Herzhaft oder süß serviert–<br />
in Kombination mit dem netten Ambiente im<br />
Seekrug ein pickertes Erlebnis!<br />
Loheide 22a · 33609 Bielefeld<br />
Telefon 0521 81081<br />
> www.seekrug.com
P CAFÉ IM<br />
BAUERNHAUSMUSEUM<br />
Kaffee trinken im Jahr 1850.<br />
Kann man. Eine Zeitmaschine<br />
braucht es dafür nicht. Nur einen<br />
Besuch im Bauernhausmuseum.<br />
Wer im Café des Museums eine Pause<br />
einlegt, kann die Eindrücke des ländlichen<br />
Lebens vor hunderten von Jahren ganz<br />
gemütlich bei typisch westfälischen Gerichten,<br />
wie süß oder herzhaft angerichtetem Pickert,<br />
verdauen. Geschichte und traditionelle regionale<br />
Spezialitäten perfekt kombiniert, finden wir.<br />
Dornberger Straße 82 · 33619 Bielefeld<br />
Telefon 0521 218551<br />
> www.bielefelder-bauernhausmuseum.de<br />
P WALD-HOTEL PETER AUF‘M BERGE<br />
Da wo die Idylle des Teutoburger Waldes direkt vor der Tür<br />
liegt, kann man wunderbar wandern gehen. Und ganz wunderbar<br />
Lappenpickert essen. Den original westfälischen, versteht sich.<br />
Denn die Speisekarte des Wald-Hotels Peter auf’m Berge besticht<br />
mit saisonalen und regionalen Köstlichkeiten.<br />
Und überflüssige Kalorien können dann auch gleich wieder<br />
bei der anschließenden Wanderung auf dem Hermannsweg<br />
verbrannt werden.<br />
Bergstraße 45 · 33619 Bielefeld<br />
Telefon 0521 911 260<br />
> www.peter-aufm-berge.de LIEBEFELD - 41 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN<br />
SÜSSKARTOFFEL-<br />
PICKERT MIT<br />
APFELKOMPOTT<br />
UND BACON<br />
ZUTATEN<br />
500 g Mehl<br />
40 g Hefe<br />
250 ml Milch<br />
500 g Süßkartoffeln<br />
5 Eier<br />
50 g Zucker<br />
1 TL Salz<br />
ZUBEREITUNG<br />
1. Das Mehl in eine Schüssel geben,<br />
eine Kuhle in die Mitte drücken<br />
und die Hefe hineinbröseln.<br />
Etwa 50 ml der 250 ml Milch leicht<br />
erwärmen und in die Kuhle gießen.<br />
Mit etwas Mehl verrühren und<br />
den Hefeansatz ca. 20 Minuten<br />
gehen lassen.<br />
2. Währenddessen die Süßkartoffeln<br />
schälen und fein reiben.<br />
Die Kartoffelmasse ausdrücken und<br />
zusammen mit der restlichen Milch,<br />
den Eiern, dem Zucker, dem Salz<br />
und dem Hefeansatz vermengen.<br />
Alles gut miteinander verkneten<br />
und abgedeckt an einem warmen<br />
Ort weitere zwei Stunden gehen<br />
lassen, bis sich die Teigmenge<br />
verdoppelt hat.<br />
3. Nun den fertigen Teig noch<br />
einmal durchkneten und bei mittlerer<br />
Hitze in jeweils etwas Butterschmalz<br />
kleine Pfannkuchen von<br />
beiden Seiten goldbraun ausbacken.<br />
Den warmen Süßkartoffelpickert<br />
zusammen mit Apfelkompott und<br />
knusprigem Bacon servieren.<br />
WIR WÜNSCHEN GUTEN APPETIT!<br />
DAS WESTFÄLISCHE NATIONALGERICHT MAL ANDERS:
TIERISCH<br />
GUT!<br />
RÜCKBLICK: UNSER<br />
EVENT ZUR LETZTEN<br />
LIEBEFELD-AUSGABE!<br />
Im Dunkeln lässt sich’s besser munkeln – oder wiehern, krähen, zwitschern,<br />
määähen, jaulen, blöken, heulen, brummen … <strong>Liebefeld</strong> liest! mag es einfach<br />
animalisch und verlegte Anfang April sein zweites Event in den Heimat-Tierpark<br />
Olderdissen. Markus Hinker, einer der Protagonisten unserer zweiten<br />
Ausgabe, und Parkleiter Herbert Lindemann nahmen sich Zeit, mit den rund<br />
60 Gästen eine exklusive Dämmerungs- und Nachtführung durch den Tierpark<br />
zu machen. Kalt war es, das Rahmenprogramm ließ es einem aber warm ums<br />
Herz werden: In lauschiger Candle-Light-Atmosphäre slammte uns Poetry<br />
Slammer Kolja Fach ein Stück aus seinem Leben vor, serviert wurde „Flutlicht“<br />
aus der Ravensberger Brauerei. Bärig isses gewesen – wir freuen uns<br />
aufs nächste Mal! Noch mehr Fotos gibt es unter<br />
www.facebook.com/liebefeld<br />
HEISSE IDEEN FÜR LIEBEFELD II/17<br />
„Wir schätzen die Menschen, die frisch und offen ihre Meinung sagen – vorausgesetzt, sie meinen dasselbe wie wir.“<br />
Na gut, ganz so engstirnig, wie es Mark Twain hier beschreibt, sind wir dann doch nicht: Kritik, Lob, Anregungen,<br />
Motivierendes, Ideen – schickt uns einfach alles, was euch zu <strong>Liebefeld</strong> liest! schon immer auf der Seele brannte. Für<br />
die Winterausgabe sind wir Feuer und Flamme, eure Meinung zu hören: redaktion@liebefeld-liest.de<br />
Euer <strong>Liebefeld</strong>-Team<br />
LIEBEFELD - 42 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN<br />
FOTOS: JAN ASSION
EINE SCHWALBE<br />
MACHT DEN<br />
SOMMER<br />
GIN DER OSTWESTFALEN<br />
WWW.LOSSIE.DE