Couchstories Nr.1
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2013<br />
couchstories<br />
WO GESCHICHTEN ZUHAUSE SIND<br />
AUF DER COUCH MIT:<br />
H PETER PATRIK ROTH<br />
H RAFFAELE BENEDETTI<br />
H CLAUDIA SCHNEEBERGER<br />
H MARGRIT + DANIEL THALMANN<br />
H ANDREAS STEFFEN<br />
H KATJA SONNEN<br />
H MAX KILCHENMANN
SONNEN<br />
WERBUNG & VERLAG<br />
sonnen inserat<br />
SONNEN Werbung & Verlag • Wasserwergasse 1 • 3011 Bern • www.sonnen.ch • +41 79 537 03 02
was es mit den <strong>Couchstories</strong><br />
auf sich hat?<br />
Zum einen ist die Couch das<br />
Herzstück des Wohnzimmers und ein Ausdruck<br />
der gehobeneren Behaglichkeit in jedem<br />
Vorzimmer. Sie verspricht mehr Komfort, als<br />
ein Stuhl und mehr Platz, als ein Sessel. Die<br />
Couch ist der Liebling des Innendekorateurs,<br />
denn sie kann sowohl mit den Vorhängen liiert<br />
sein und gleichzeitig dem Boden schmeicheln.<br />
Schmeichelhaft ist daher auch die Tatsache, dass sich<br />
die Protagonisten in dieser Erstausgabe auf ihre<br />
jeweilige Couch setzen, um uns mit einigen Hintergründen<br />
und Details aus ihrem Leben zu betrauen. Das<br />
traut sich längst nicht jeder. Einblicke in die privateren<br />
Belange sind gleichzeitig auch Ausblicke in die zukünftige<br />
Vertrauenswürdigkeit …<br />
Wie auch immer sie es lesen, es liest sich am besten auf<br />
einer Couch!<br />
Fritz Steffen - Steffen Raumkonzepte, Herzogenbuchsee<br />
<strong>Couchstories</strong><br />
Ein Magazin über Design, Handwerk und<br />
Traditionen mit Porträts von Menschen,<br />
die damit in ihrem Alltag zu tun haben ...<br />
Herausgeber :<br />
Steffen Raumkonzepte AG<br />
Bernstrasse 14, 3360 Herzogenbuchsee<br />
www.steffen-raumkonzepte.ch<br />
Konzept, Layout und Fotos:<br />
SONNEN Werbung & Verlag<br />
Wasserwerkgasse 1, 3011 Bern<br />
www.sonnen.ch<br />
Klima neutral produziert.<br />
Gedruckt auf Recycling-Papier.
4 Peter Patrik Roth – www.roviva.ch
weil das Elternhaus und Stammhaus gerade<br />
neben dem Fabrikkomplex steht, ist<br />
mein Vater Peter Paul Roth zum Mittagessen<br />
meistens zuhause gewesen. Schon als kleiner<br />
Bub erfuhr ich so von den Geschehnissen aus dem<br />
Betrieb und wuchs in die Thematik unseres Unternehmens<br />
ein.<br />
Ich bin mit dem Unternehmen roviva aufgewachsen.<br />
Die „roviva“ sass ebenfalls stetig am Mittagstisch und gehörte<br />
ganz normal dazu. Die grossen Schaumstoffblöcke sowie die<br />
Latexkerne gehörten in meiner Kindheit zu meiner Spielwiese<br />
und ich benutzte sie als Trampolin. Schon damals machte ich<br />
die ersten Matratzentests. In den Ferien arbeitete ich im<br />
Betrieb und packte unsere Kataloge in Couverts ein. Mit den<br />
Holzabschnitten aus der Systemrahmen-Produktion bastelte<br />
ich kleine Holzhäuschen, bemalte sie und baute damit ganze<br />
Dörfchen. Während der Schulzeit durfte ich in unserem<br />
Showroom immer wieder Pijama-Parties feiern und wir<br />
übernachteten auf den Ausstellungs-Modellen. Dabei war<br />
alle Stunde eine Rotation der Betten angesagt. Am Samstag<br />
in der Schule war das Schlafmanko aller Schüler<br />
aber unübersehbar, trotz der besten Matratzen, auf<br />
denen wir schliefen.<br />
Steffen Raumkonzepte und roviva verbindet<br />
seit Generationen eine lange Tradition.<br />
Schon seit Beginn, als 1942 die Sattlereiwerkstätte<br />
Steffen gegründet wurde, zählte Steffen im benachbarten<br />
Herzogenbuchsee zu unseren Kunden, welche<br />
unser hochwertiges, gesponnenes Rosshaar abnahmen,<br />
um es in der eigenen Polsterei weiterzuverarbeiten. Mein<br />
Grossvater Paul Roth aus der 7. Generation pflegte die<br />
Kundenbeziehung mit Fritz Steffen senior, ebenso mein Vater<br />
Peter Paul Roth, welcher sowohl mit Fritz Steffen senior wie<br />
auch junior Kontakt hatte. Ich, als 9. Generation im Familienbetrieb,<br />
schätze die Geschäftsbeziehung mit Fritz Steffen junior<br />
sehr. Mich beeindruckt, mit wie viel Begeisterung Fritz und<br />
Andreas sowie die Steffen-Crew ihr<br />
Handwerk ausführen. Sie haben das<br />
geschulte Auge für Qualität und innere<br />
Werte, welche bei vielen schon lange<br />
verloren gegangen sind. Dies spüre ich<br />
immer wieder bei Gesprächen mit Fritz.<br />
Auch Steffen pflegt in seinem Unternehmen,<br />
wie wir in unserem, das Handwerk<br />
und die Perfektion, welche die<br />
Kompetenz im Metier mit sich bringt. Das<br />
Wissen um die Schönheit bester Qualität,<br />
welche die verschiedenen Prozessschritte im<br />
eigenen Betrieb schaffen, verbindet uns.<br />
«So unterschiedlich die<br />
Menschen und ihre Bedürfnisse<br />
sind, so unterschiedlich<br />
sind auch Matratzen.»<br />
Wir haben Steffen Raumkonzepte die Verlegung<br />
unseres neuen Teppichs in unserem<br />
500m2 großen Showroom in Wangen<br />
oder für Spezialarbeiten im Stammhaus<br />
Roth, welches aus den Gründerjahren<br />
um 1748 stammt, vornehmen lassen.<br />
5
Mit Stolz beliefern wir Steffen Raumkonzepte, denn wir<br />
wissen, dass durch seine Einrichtungsberater unsere roviva-<br />
Produkte in guten Händen sind. So unterschiedlich die<br />
Menschen und ihre Bedürfnisse sind, so unterschiedlich<br />
sind auch Matratzen. Deshalb gehört eine gute Beratung in<br />
Sachen Schlafen dazu. Ich weiss, dass die Mitarbeitenden<br />
von Steffen kompetent sind. Da unsere Unternehmen nur<br />
ca. 10 km voneinander entfernt sind, steht unser Showroom<br />
für die Kundschaft von Steffen jederzeit zum Testliegen<br />
offen. Das hat sich als ein grosser Vorteil erwiesen.<br />
Seit Frühling 2013 bin ich neu im Vorstand des Wirtschaft<br />
Verbands Oberaargau des Kanton Berns (WVO),<br />
einer Sektion des Bernischen Handels- und Industrievereins.<br />
Die Wahl in den Vorstand habe ich sicherlich<br />
auch Fritz Steffen zu verdanken, welcher schon seit<br />
längerem im Vorstand des WVO ist. Nun sehen wir<br />
uns regelmässig an Sitzungen und tauschen uns über<br />
wirtschaftliche und regionalpolitische Themen aus, Alles unter Dach und Fach<br />
was ich sehr schätze.<br />
«Was mich immer fasziniert,<br />
ist ein Produkt zum<br />
Anfassen.»<br />
Am Anfang sieht man die verschiedenen Rohmaterialien,<br />
wie Schaumstoff, Latex-Schaum,<br />
Merinoschurwolle, Tussah-Seide, Kamelhaar,<br />
Stoffballen etc., dazwischen die vielen grossen<br />
CNC-Schneideanlagen, Steppmaschinen und<br />
Nähmaschinen und die vielen flinken Hände,<br />
welche die Materialien verarbeiten. Am Ende entsteht<br />
ein tolles Produkt, welches einem Lebensqualität<br />
schenkt und man selber zuhause nutzt. roviva<br />
ist durch und durch ein Produktionsunternehmen.<br />
Ohne surrende Nähmaschinen, pfeifende Bohrmaschinen<br />
und lärmende Schneidezentren wäre roviva nicht roviva.<br />
Wir haben uns der Produktion und der Manufakturarbeit<br />
verschrieben und unser Unternehmen<br />
zeichnet sich durch eine hohe Integration der verschiedenen<br />
Produktionsprozesse im eigenen Betrieb<br />
aus. Wir haben keine Produktionsschritte ausgelagert<br />
und sind somit nicht von anderen abhängig,<br />
sondern produzieren alles hier unter einem Dach. So<br />
bleibt das Know-how im Hause und wir sind flexibel.<br />
In unseren Produktionshallen lebt es, herrscht emsiger<br />
Betrieb. Dennoch besteht keine Hektik und kein Stress,<br />
wie es auch zu den Produkten, Matratzen und Systemrahmen,<br />
passt. Schliesslich geht es ums Schlafen. Wenn<br />
man ein Produktionsunternehmen führen darf, ist das<br />
etwas ganz Schönes. Es sind Produkte, zu welchen<br />
jeder einen Bezug hat und wer mal auf roviva geschlafen<br />
hat, der weiss, die wahre Erholung zu<br />
schätzen, die man auf roviva geniesst.<br />
6
Fritz Steffen über roviva<br />
roviva und Steffen verbindet eine jahrzehntelange Geschichte; seit Generationen betreiben die<br />
beiden Familienbetriebe gemeinsame Geschäfte, d.h. mein Grossvater Fritz Steffen hat bei roviva<br />
schon damals Rohmaterial zur Herstellung von Rosshaarmatratzen und Polstermöbel eingekauft.<br />
Später in den 70er Jahren hat Steffen Polsterbettgestelle für roviva angefertigt oder in der jüngeren<br />
Zeit die traditionell hergestellten Rosshaarmatratzen von Hand angefertigt.<br />
Heute verbindet uns eine Freundschaft. Wir schätzen es, in unmittelbarer Nähe Topprodukte von<br />
höchster Qualität und zeitgemässem Design, einkaufen zu können. So sind wir schnell, flexibel und<br />
auch ökologisch.<br />
Wir sind überzeugt, gemeinsam unseren Kunden das Beste an Schlafkultur bieten zu können.<br />
7
HAUTE LITERIE SUISSE DEPUIS 1748<br />
Die Krönung des Schlafgenusses.<br />
Luxuriöse Bettmacherkunst aus dem Hause roviva<br />
mit erlesenen Naturprodukten, innovativer Technik<br />
und Seidenstoffe mit original St. Galler Stickereien.<br />
AU SOMMET – Unser Name ist ein Versprechen.<br />
roviva Roth & Cie AG<br />
3380 Wangen an der Aare<br />
8
www.roviva.ch<br />
www.au-sommet.ch<br />
9
10 Raffaele Benedetti – www.bauwerk-parkett.com
traditionsbewusstsein beginnt in der Kindheit. Die Erziehung,<br />
die ich erhalten habe, bildet wohl dafür die mögliche<br />
Basis. Ich kann mich noch bestens an die Abendessen<br />
am Familientisch erinnern. Sie waren heilig und sind es<br />
auch heute noch. Mit etwa 15 Jahren wollte ich mich dem<br />
eine Zeit lang entziehen. Ich hatte andere Dinge im Kopf und<br />
merkte, dass Traditionen auch ganz schön einschränkend<br />
sein können. Heute sehe ich das aber wieder anders. Die<br />
Essen mit meiner Familie sind meine täglichen Beruhigungstabletten.<br />
Dank meiner Frau habe ich diese Tradition<br />
wieder schätzen gelernt. Sie und meine Jungs um mich zu<br />
haben, ihre Nähe zu spüren und mit ihnen über Gott und<br />
die Welt zu sprechen, die Schule und der Job sind dabei<br />
ein Tabu, macht mich zum stolzen und bis jetzt, erfolgreichen<br />
Erzieher.<br />
Ich finde, es ist wichtig, solche Erfahrungen auch im<br />
Job, beziehungsweise an die Mitarbeiter weiterzugeben.<br />
Das Ziel ist, ihr Vertrauen zu gewinnen und Sicherheit<br />
auszustrahlen. In jeder Kultur hat Tradition<br />
einen zentralen Wert. Sie ist der Lebensrahmen, geprägt<br />
von Geschichte und massgebend für Grenzen.<br />
Sie bildet das Fundament, um vorwärts zu gehen,<br />
und die Zukunft positiv zu gestalten. Mit positiv ist<br />
in diesem Zusammenhang qualitativ hochwertig<br />
und nachhaltig gemeint. Leider ist heute die<br />
Schnelllebigkeit ein führender Trend. Beziehungen<br />
zu Kunden werden nicht mehr aufgebaut<br />
und gepflegt, wie das früher üblich war. Die<br />
Preise für Produkte und Dienstleistungen müssen<br />
stetig sinken. Kann das auf Dauer gut gehen?<br />
Kann man damit überleben? Kennen sie<br />
die Antwort? Spätestens, wenn eine Branche<br />
nichts mehr verdient wissen alle die Antwort.<br />
«Handwerk mit Qualität<br />
hat einen Preis, muss<br />
einen Preis haben.»<br />
Vor allem in der Schweiz. Lassen wir den ‘Geiz ist<br />
geil‘ den Anderen und fokussieren auf hochwertige<br />
Qualität, wie es unserer Schweizer Tradition<br />
entspricht. Sie ist eines der wichtigsten Grundbedürfnisse<br />
Schweizer Privatkunden, ich schliesse<br />
mich dabei ein.<br />
Vor kurzem ist der Rollladengurt in der Küche unseres<br />
Ferienhauses in Italien kaputt gegangen. Das<br />
Fenster ist 2.50m hoch und 3.00m breit. Ich habe<br />
mich umgehört, wer in der Umgebung das reparieren<br />
könnte. Dabei kam ich an einen Bekannten eines<br />
Bekannten. Er kam vorbei, um es sich anzusehen. Natürlich<br />
fragte ich nach dem Preis, aber er konnte mir auf<br />
Anhieb keine Antwort geben. Dann mach halt mal, hab<br />
ich ihm gesagt. Nach 4 Stunden Arbeit und einem Rollladen,<br />
der wieder einwandfrei funktionierte, sagte er mir, er<br />
wolle 20 Euro plus 5 Euro fürs Material. Ich gab ihm das<br />
Dreifache, denn er hatte ein super Job gemacht und ich war<br />
von seiner sympathischen, witzigen und ehrlichen Art<br />
begeistert. Zwei Tage später machte er mir den ganzen Garten<br />
zurecht. Er wollte nur 50 Euro und ich gab ihm wiederum<br />
das Doppelte und dazu einige Verkaufstipps. Wir waren beide<br />
begeistert. Für mich ist er ein toller Handwerker, der sich nur<br />
leider nicht richtig verkaufen kann. Ich hoffe, dass er von unseren<br />
Gesprächen profitieren wird. Ich werde sicher davon<br />
profitieren. Alle, die geben werden nachhaltig erhalten.<br />
Fritz Steffen über Bauwerk Parkett<br />
Bauwerk und Steffen verstärken seit 2013 die Zusammenarbeit.<br />
In unseren Räumlichkeiten ist dieses Jahr ein<br />
Premium-Shop für Bodenbeläge der Bauwerk Parkett,<br />
St. Margrethen entstanden.<br />
Bauwerk ist ein Garant für höchsten Designanspruch,<br />
beste Verarbeitung und Langlebigkeit. Durch diese direkte<br />
Verbindung zur Entwicklung und Herstellung von Parkett<br />
hat Steffen neue ungeahnte Möglichkeiten, Details zu<br />
pflegen und ihr Handwerk in Perfektion zu demonstrieren.<br />
Übrigens, es wird immer noch jemanden Günstigeren<br />
geben. Darum müssen wir lernen, zu verkaufen. Den<br />
meisten ist es definitiv nicht in die Wiege gelegt. Wir<br />
sollten nicht das Gefühl haben, dass man es je in<br />
Perfektion beherrschen kann. Regelmässige Investitionen<br />
in die Erweiterung des Fachwissens, in die<br />
Professionalität, in die neusten Techniken und<br />
deren bewusste Umsetzung erhöhen die Erfolgswahrscheinlichkeit<br />
um ein Vielfaches.<br />
Wir freuen uns also auf viele gemeinsame Projekte mit<br />
dem Schweizer Parketthersteller Bauwerk.<br />
11
Master Edition, Eiche Flachs<br />
12
www.bauwerk-parkett.com<br />
Parkett erleben<br />
Lassen Sie sich in unseren Ausstellungen inspirieren oder besuchen Sie unseren<br />
Premium-Shop Steffen Raumkonzepte in Herzogenbuchsee.<br />
13
14 Claudia Schneeberger – www.forum-a.ch
logik bringt dich von A nach B - Phantasie überall hin.<br />
Diese Weisheit von Albert Einstein hängt neben wechselnden<br />
Bildern unverrückbar über meinem Arbeitstisch<br />
und ich schaue sie an, während meine Gedanken um<br />
diesen Text kreisen. Ich führe mir den Sinn dieser Worte<br />
gerne vor Augen, zum Beispiel, wenn ich am Anfang<br />
einer Aufgabe stehe, oder wenn mich unser Vernunft<br />
orientierte Alltag einholt und ich damit etwas Distanz<br />
schaffen kann. Es ist einfach wunderbar, daran zu<br />
glauben, dass das Chaos am Ende halt doch die höchste<br />
Stufe der Ordnung ist.<br />
Das kann ich bis zu einem gewissen Grad auch so<br />
leben, weil die Struktur unseres Planungsbüros es zulässt.<br />
Unser Büro ist in einer sehr flachen Hierarchie<br />
gewachsen. Wir arbeiten idealerweise bei den meisten<br />
Projekten im Team. Jeder ergänzt die Fähigkeiten<br />
des Andern, die er entsprechend konsequent<br />
angehen und in der internen Auseinandersetzung<br />
vertreten kann, jeder ist ein wichtiger Teil des<br />
Ganzen. So arbeiten zu können, ist ein grosses<br />
Privileg, das sowohl unsere Arbeit, als auch die<br />
Arbeitsqualität jedes Beteiligten bereichert.<br />
Es erfordert Reflexion der eigenen Vorstellungen<br />
und öffnet gleichzeitig unseren eigenen Spielraum.<br />
Man kann sich auf das Wissen und die<br />
Meinung des Anderen verlassen. Diese Art der<br />
Zusammenarbeit bietet dem Kunden und letztlich<br />
auch uns Sicherheit bezüglich der technischen<br />
und inhaltlichen Qualität unserer Arbeit.<br />
sich in ein Projekt einleben zu können.<br />
Dazu braucht es vor allem die Bereitschaft<br />
des Auftraggebers, uns in seinen<br />
Kreis einzulassen, um diesen Planungsprozess<br />
gemeinsam zu durchlaufen. Es ist<br />
nicht selbstverständlich mit dieser Philosophie<br />
auf Verständnis zu treffen. Im Zeitalter<br />
des Internets kann man sich anonym<br />
und innerhalb kürzester Zeit alles, wenn<br />
auch eher oberflächlich, aneignen. Wir<br />
stecken alle in diesem Sog mit drin, umso<br />
genussreicher sind all die Begegnungen, in<br />
denen wir persönlicher und menschlicher mit<br />
den Bauherren und Handwerkern umgehen<br />
können und dabei merken, dass es vom Andern<br />
auch geschätzt wird. Oft entstehen aus vormals<br />
geschäftlichen Kontakten wunderbare freundschaftliche<br />
Beziehungen, die unsere Arbeit seit<br />
Jahren begleiten und bereichern. Natürlich<br />
stossen wir mit unseren Ideen manchmal auch auf<br />
Unverständnis. Ich erinnere mich an die Alterswohnungen<br />
in Niederbipp, die wir aufgrund eines<br />
gewonnenen Projektwettbewerbs vor zwanzig<br />
Jahren als junges Büro ausführen konnten. Ich traf<br />
auf der fast fertiggestellten Baustelle eine zukünftige<br />
Mieterin einer dieser Wohnung:<br />
«Ich bringe Sie um, wenn die Fassade diese Farbe<br />
erhält», bekam ich ohne viele Umschweife von der<br />
älteren Dame an den Kopf geworfen. Die Muster standen<br />
zur Beurteilung des definitiven Farbtones an der<br />
bisher im faden Beigeton des Grundputzes erstrahlenden<br />
Fassade. Die zukünftigen Bewohner hatten sich ohne<br />
Zweifel bereits an das vermeintlich fertige Erscheinungsbild<br />
gewöhnt. Die Farbe hatte aus heutiger Sicht einen<br />
eher zahmen Terracottaton. Damals, nach der Grau-<br />
Weiss-Ära der späten 80er-Jahre hatte er die Gemüter<br />
ordentlich erhitzt.<br />
Man wächst mit jeder Aufgabe<br />
Das Faszinierende an meinem Beruf ist, Dinge immer<br />
wieder neu zu sehen. Jede Aufgabe bringt neue Anforderungen,<br />
die uns, je besser wir sie zu verstehen vermögen,<br />
Antworten liefern und zum Ziel führen. Es erfordert Zeit,<br />
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«Sie müssen einmal nach Waulen und dann auf Niederbipp<br />
herunterschauen, dann sehen Sie nur noch diese Farbe, es ist<br />
die Farbe der Dächer im Dorfkern», erklärte ich ihr spontan,<br />
war mir aber nicht sicher, ob dies ihre Stimmung zu besänftigen<br />
vermochte, bis ich ein paar Tage später hörte, wie sie<br />
einer anderen zukünftigen Bewohnerin erklärte: « … u<br />
weisch Frieda, we me vo Waule uf Bipp abeluegt, de het<br />
das genau die Farb … »<br />
Damals habe ich viel gelernt. Vor allem, dass es immer<br />
eine Frage der Perspektive ist, Dinge zu betrachten<br />
und Schlüsse oder Entscheidungen daraus zu ziehen.<br />
Und ebenso, dass die Perspektive bewusst anders<br />
gerichtet werden kann, um Bekanntes neu sehen zu<br />
können. Oft ist es hilfreich, dem Denken freien Lauf zu<br />
lassen, flexibel zu sein, um neue Wege zu finden, auch<br />
wenn das manchmal nicht ganz einfach ist.<br />
«Der Kopf ist rund,<br />
damit das Denken die<br />
Richtung ändern kann»<br />
Intuition in Verbindung mit Inspiration<br />
F. Picabia<br />
Räume entstehen für mich erst einmal auf der<br />
Ebene von Gefühlen und Eindrücken, sie zeigen<br />
mir die ersten Richtungen zum Ziel an. Das heisst<br />
für mich im Alltag, möglichst viele Fragen zu<br />
stellen, Fakten zu sammeln, mich mit<br />
Bildern und Impressionen zu konfrontieren.<br />
Dies ist für mich ein wichtiges Hilfsmittel, der<br />
Anfang eines möglichen Weges, um die<br />
Identität eines Projekts zu finden. Wie bei<br />
16
der bildenden Kunst, in der Literatur, oder bei<br />
einem guten Essen geht es in der Gestaltung um<br />
Kommunikation, im Sinne eines Dialoges zwischen<br />
Verfasser und Betrachter. Diese Art von<br />
Kommunikation entsteht überall, wo Menschen<br />
für andere Menschen etwas erschaffen, sie beherbergt<br />
die Gedanken und Gefühle des Verfassers<br />
und transportiert sie hin zu seinem Ansprechpartner.<br />
Ganz stark kommt dies bei der Musik zum Ausdruck.<br />
Sie vermag Bilder im Raum erwachen zu<br />
lassen. Es sind immer Emotionen und Gedanken,<br />
welche die Musik mittragen. Sie führen auf magische<br />
Art noch nach zweihundert Jahren ihre Botschaft<br />
mit, und erreichen damit ihre Zuhörer immer<br />
gleichermassen aktuell. Daher ist Musik für mich eine<br />
Art Steckdose, eine Energietankstelle. Sie hilft mir,<br />
mich in festgefahrenen Situationen von einer allzu<br />
fixen Vorstellung zu lösen, um einen anderen Weg einschlagen<br />
zu können und die Sicht auf das Anliegen<br />
freier zu sehen. Oft entstehen aus zufälligen Situationen<br />
mit denan wir spontan umgehen können, die besten<br />
Lösungsansätze.<br />
In öffentlichen wie in privaten Bereichen haben wir die<br />
Möglichkeit, Räume zu schaffen, die Emotionen wecken<br />
und eine eigene, ganz persönliche Identifikation ermöglichen.<br />
Dahinter birgt sich auch eine grosse Verantwortung,<br />
die oft im Zuge der Rentabilität leider in Vergessenheit<br />
gerät. Ebenso haben wir uns einen immer enger<br />
werdenden Rahmen an Vorschriften zugelegt, der uns<br />
zwar mehr Sicherheit aber halt auch weniger Freiheit<br />
gewährt.<br />
Ich empfinde Ästhetik nicht als Implantat reiner Modetrends,<br />
sonder als Produkt der Umsetzung einer Entstehungsgeschichte.<br />
Sie fängt an auf der anfänglich<br />
breiten Strasse von möglichen Ideen und verdichtet<br />
sich zu einem klar begrenzten Pfad, der die richtigen<br />
Entscheide wie von selbst vorwegnimmt und selbstverständlich<br />
macht.<br />
Mit jedem abgeschlossenen Projekt kommt ein neuer<br />
Baustein auf dieses Bauwerk unterschiedlichster<br />
Geschichten, jeder bildet gleichzeitig auch das Fundament,<br />
der das Bauwerk trägt. Genauso wächst<br />
über die Jahre das Vertrauen, unser Intuition in die<br />
Gestaltungsprozesse mit einzubeziehen und nicht<br />
nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen<br />
zu sehen und zu gestalten.<br />
À propos Baustein:<br />
Der Rotton der Alterswohnungen in Niederbipp<br />
ist inzwischen recht stark ausgewaschen. Die<br />
Erinnerung an die von der alten Dame geweckten<br />
Emotionen bleibt mir unvergessen.<br />
Fritz Steffen über Forum A<br />
In Ihrer über 20-jährigen Tätigkeit hat das Forum A als Architektengemeinschaft stets<br />
den Kontakt und die Zusammenarbeit mit Steffen Raumkonzepte gepflegt. Wir bieten<br />
mit unserer grossen Auswahl die ideale Plattform und helfen mit unserem Know-how<br />
die richtige Ausführungsweise zu finden.<br />
Die Gestalter und Planer von Forum A stellen uns immer wieder vor neue Herausforderungen.<br />
Dabei kommt uns der Besuch vieler internationaler Messen und Lieferantenschulungen<br />
zugute. Mit fundierten Produktekenntnissen und genauen Anwendungs-<br />
und Vorbereitungskenntnissen helfen wir uns gegenseitig aus. Nur gemeinsam<br />
sind Planer und Unternehmer erfolgreich und können anspruchsvolle Arbeiten zur<br />
vollen Zufriedenheit lösen.<br />
17
18
... die Schlacht ist Geschichte!<br />
19
20 Margrit und Daniel Thalmann – Kunstplatz Cuno Amiet
meine Mutter Margrit und ich sitzen im Meisteratelier<br />
von Cuno Amiet in Oschwand und<br />
sprechen über das, was uns mit diesem Ort<br />
so stark verbindet. Es sind ganz persönliche Momente, die in<br />
unseren Herzen Spuren hinterlassen haben und uns<br />
heute motivieren, diesen kunst- und kulturhistorisch<br />
bedeutenden Ort zu erhalten und für die Zukunft attraktiv<br />
zu halten.<br />
Ein Platz mit Vergangenheit<br />
gut dokumentierten Reise haben mich als<br />
Kind sehr beeindruckt. Ebenso die vielen<br />
Fotodokumente, die mich in meinen ersten<br />
drei Lebensjahren zusammen mit meinem<br />
berühmten Urgrossvater zeigten. Damals<br />
war ich zu klein, um diese Begegnungen<br />
bewusst aufzunehmen, jedoch waren sie<br />
trotzdem so eindrücklich, dass ich die Lebensfreude<br />
und die Kraft, die diesen Ort erfüllte,<br />
bis heute spüre. Unvergessliche Momente habe<br />
ich hier, während meinen Kindheits- und<br />
Jugendjahren bei meiner Grossmutter, Lydia<br />
Thalmann-Amiet, verbringen dürfen.<br />
Die besondere Ausstrahlung des Ensembles von Atelier,<br />
Künstlerwohnhaus und Garten, eingebettet in die ländliche,<br />
idyllische Landschaft, ist auch mehr als<br />
50 Jahre nach dem Tod von Cuno Amiet noch spürbar.<br />
Seine liebenswürdige, verbindende Persönlichkeit<br />
und sein Charisma hat auch Margrit als junge<br />
Frau sehr beeindruckt. Sie erinnert sich sehr gut an<br />
die Zeit, als Cuno Amiet sie hier im grosszügigen<br />
Atelier porträtierte. Der Meister habe damals eine<br />
lockere, entspannte Atmosphäre geschaffen, was<br />
das lange Sitzen in gleicher Position sehr erleichtert<br />
hat. Viele Farbvarianten habe er ausprobiert und<br />
sich dann für eine gelungene Komposition in Rot<br />
entschieden. Strahlend erzählt sie mir weiter,<br />
dass Amiet das Bild ihren Eltern geschenkt habe,<br />
damit ihre Tochter wenigstens in Form eines<br />
prächtigen Porträts zuhause präsent sei. Denn<br />
sie verlasse ja wegen ihrer Heirat mit Peter<br />
Thalmann bald das geliebte Elternhaus.<br />
Zuhause war Margrit aber auch hier auf der<br />
Oschwand. Sie berichtet von den Besuchen, die<br />
sie in ihren Jugendjahren zusammen mit ihren Eltern<br />
gemacht habe und sie hier im Atelier Cuno<br />
Amiet, später aber auch seinem Enkel, Peter Thalmann,<br />
begegnet sei. Peter Thalmann war Amiet’s letzter<br />
Malschüler und danach selbst ein bedeutender<br />
Kunstmaler. Peter begleitete den schon betagten Amiet<br />
auf verschiedenen Reisen, unter anderen auch zum Staatsmann<br />
Winston Churchill nach England. Die Bilder dieser<br />
Gegenwärtigkeit in Farb und Form<br />
Überall, ob im Wohnhaus, Atelier oder Garten bin<br />
ich Cuno Amiet begegnet: seinen Bildern und<br />
Skulpturen, seinen selbst entworfenen Möbeln, den<br />
bemalten Schränken und Truhen sowie Gegenständen,<br />
die ich wieder in Bildkompositionen antraf.<br />
Auch seine Farben, Paletten und diversen Alltagsgegenstände<br />
haben mich fasziniert.<br />
«Immer wieder neue und<br />
farbige Geschichten haben<br />
mich inspiriert.»<br />
So habe ich zum Beispiel als Knabe mit dem Hund «Butz»<br />
unterhaltsame Zirkusaufführungen für die ganze Familie<br />
inszeniert. Oder ich habe mit den Original-Mandolinen<br />
gespielt und natürlich mit dem alten Radio von Amiet<br />
Musik gehört. Während mich die Rahmenboutique<br />
mit ihren vielen Werkzeugen zum Sägen und Hämmern<br />
anregte, inspirierte mich die Farbigkeit und<br />
Vielfalt seiner Werke im Atelier zum kreativen<br />
Gestalten. Auf meiner kleinen Staffelei im riesigen<br />
Atelier entstanden viele lustige, farbige Bilder,<br />
die meine Grossmutter voller Stolz lobte und<br />
21
mich so zu weiteren Malereien motivierte. Viele schöne und<br />
unvergessliche Geschichten haben sich in meinen Jugendjahren<br />
aneinandergereiht und so ist meine Liebe zu diesem<br />
inspirierenden Ort stetig gewachsen.<br />
Dieser Atelierumbau wurde 1913 fertiggestellt<br />
und im grosszügigen, lichtdurchfluteten<br />
Künstleratelier entstanden viele seiner<br />
Meister werke. Seit dem Tod von Cuno Amiet<br />
1961 ist am Atelier kaum etwas verändert<br />
worden. Margrit meint, man habe das Gefühl,<br />
Cuno sei gerade noch da gewesen. Man<br />
spüre hier immer noch seine starke Ausstrahlung,<br />
seinen Geist. Das alles war nur möglich,<br />
dank dem grossen Engagement meiner Grossmutter<br />
Lydia und dem meiner Eltern. Sie haben<br />
Cuno Amiets Nachlass während den vergangenen<br />
52 Jahren mit sehr grossem Einsatz gepflegt und<br />
unter halten. Seit dem Tod meines Vaters Peter Thalmann<br />
im Jahr 2008 betreuen nun meine<br />
Mutter und ich als Erbengemeinschaft die<br />
Liegenschaft Cuno Amiet in Oschwand.<br />
Margrit erzählt mir, wie Cuno Amiet damals zu seinem<br />
grosszügigen Atelierhaus, in dem wir uns gerade befinden,<br />
gekommen ist. Als 92-Jähriger erzählte Amiet diese<br />
Geschichte wie folgt:<br />
«Hie und da in der Nacht, wenn alles still war, stieg ich<br />
mit der Taschenlampe auf die Bühne und nahm die Masse.<br />
Das gäbe ein Atelier. Ich baute aus einer Kiste ein Modell<br />
mit Figürchen darin und dem notwendigen Lichteinfall.<br />
Dann wartete ich ruhig ab. Eines Tages, als ich draussen<br />
malte, kam der Besitzer und erzählte mir, er müsse das<br />
Haus verkaufen. Das Dach sei kaputt und ein neues<br />
wäre ihm zu teuer. Vielleicht hätte ich Interesse dafür.<br />
Die Kosten betrugen zusammen mit der Hofstatt<br />
13‘000 Franken. Ein paar Tage später brachte ich<br />
Gottfried Gygax die vereinbarte Summe aufs Feld<br />
hinaus, wo dieser gerade pflügte. Die Verschreibung<br />
und die Quittung würden später folgen. In<br />
den Jahren 1912–13 kam dann der Umbau. Aus<br />
Werkstatt, Tenne und Bühne wurde das heutige<br />
Atelier.»<br />
Die Erneuerung der Zukunft<br />
Genau 100 Jahre nach dem Umbau in ein<br />
Atelier haben meine Mutter und ich die Bilder<br />
mit dem Gerüst getauscht und beschlossen,<br />
den Wirkungsort meines Urgrossvaters mit<br />
allergrösster Sorgfalt zu restaurieren. Dies mit<br />
dem Ziel, diesen bedeutenden Ort zukünftig<br />
Kunst- und Kulturinteressierten zugänglich zu<br />
machen. Die Restaurationsarbeiten sind momentan<br />
in vollem Gange. Das Atelierdach wurde<br />
entsprechend den Richtlinien der Denkmalpflege<br />
saniert und isoliert. Die Erhaltung der Atelierfensterkonstruktion,<br />
für diese Zeit um 1912 ausserordentlich<br />
fortschrittlich, ist eine Herausforderung für<br />
das Schlosserhandwerk. Mehr als 80% der Konstruktion<br />
ist erhalten geblieben und die zu ergänzenden<br />
Teile wurden handgefertigt. Die Fenster werden<br />
mit einem speziell hergestellten Kitt in der Originalfarbe<br />
eingesetzt. Diese Arbeiten stehen nach fast<br />
einem Jahr nun vor der Fertigstellung.<br />
Die Atelierwände werden original belassen, aber von<br />
erfahrenen Spezialisten von Staub und Schmutz befreit<br />
und dann sorgfältig restauriert, jeweils so, dass die<br />
aktuelle Patina bestehen bleibt. Der Unterboden entsteht<br />
neu, jedoch der darauf liegende 100-jährige Linoleum<br />
wird vollständig erhalten.<br />
Für die Renovations-, Restaurations- und Bauarbeiten<br />
berücksichtigen wir, wenn immer möglich, lokale und<br />
regionale Unternehmen, die zu den Besten ihres Fachs<br />
gehören. Zum Beispiel Bernhard Polybau AG für die Dachsanierung,<br />
Inoxmanufaktur für das Atelierfenster, Atelier<br />
Roger Tinguely für die Wandrestaurierung, Steffen Raumkonzepte<br />
AG für den Bereich Innenarchitektur und<br />
Möbelrestauration. Verantwortlich für die Gesamtbauleitung<br />
ist Architekt Heinz Zimmermann, Frölich<br />
& Co. Herzogenbuchsee. Die Arbeiten werden in<br />
Zusammenarbeit mit Architektin Eva Schäfer von<br />
der Denkmalpflege des Kantons Bern besprochen<br />
und ausgeführt. Diese Zusammenarbeit garantiert<br />
eine sehr professionelle Umsetzung.<br />
22
Fritz Steffen über Kunstplatz Cuno Amiet<br />
Ergänzend zum Bau- und Restaurationsteam<br />
arbeite ich mit einem Spezialisten-Team am<br />
Betriebskonzept, das ab nächstem Jahr schrittweise<br />
umgesetzt werden soll. Wir wollen am<br />
ehemaligen Wirkungsort von Cuno Amiet einen<br />
Inspirations- und Begegnungsort schaffen, der<br />
nicht nur Denkmal ist, sondern ein Ort für<br />
Menschen, die sich in authentischem Umfeld zu<br />
kreativem Denken und Handeln inspirieren lassen<br />
wollen. Dabei sollen Ruhe und Abgeschiedenheit<br />
als besondere Werte gepflegt werden und einen<br />
Gegenpol zum immer hektischeren Leben bilden.<br />
Das Konzept soll das Spannungsfeld zwischen<br />
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nutzen und<br />
neben dem Bewahren eines einzigartigen Kulturgutes<br />
die inspirative Kraft für eine stetige Weiterentwicklung<br />
einsetzen. Überlieferte Geschichten werden<br />
weiter erzählt, neue Geschichten werden entstehen<br />
und in die ganze Welt hinausgetragen. Persönliches<br />
vom Kraftort, <strong>Couchstories</strong> eben!<br />
Schon meine Eltern haben für Thalmanns gearbeitet, Polster<br />
aufgefrischt, Teppiche gespannt, Betten erneuert oder Vorhänge<br />
und Rollos montiert. Nun dürfen wir am Projekt Cuno Amiet<br />
Oschwand mit unserem Wissen und Können mitarbeiten. Die<br />
Familie Thalmann schenkt uns ihr grosses Vertrauen, um<br />
gemeinsam die noch vollständig vorhandenen Einrichtungsgegenstände<br />
zu restaurieren und mit den neusten technischen<br />
Mitteln zu ergänzen.<br />
Im Moment arbeiten wir an den antiken Möbeln und entwickeln<br />
mit unseren Lieferanten einen zeitgemässen Sicht- und Verdunklungsschutz<br />
der Verglasungen.<br />
Wir schätzen die Zusammenarbeit mit der Familie Thalmann<br />
und der kantonalen Denkmalpflege sowie der Bauleitung sehr,<br />
können wir doch bei diesem anspruchsvollen Projekt viel lernen.<br />
Bis zur Eröffnung im nächsten Sommer/Herbst werden wir<br />
noch oft zusammenstehen. Wir freuen uns darauf.<br />
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26 Andreas Steffen – www.steffen-raumkonzepte.ch
meistens verbringe ich meine Freizeit draussen in der<br />
Natur. Sie ist nicht nur mein Erholungsgebiet, in<br />
dem ich neue Kraft schöpfe, sondern auch der<br />
Lieferant für das Material an meinem Arbeitsplatz. Wenn ich mit<br />
meiner Familie durch das Unterland oder durch die Berge wandere,<br />
schauen wir uns jeweils die grossen, alten und schönen Bäume<br />
an, die am Wegrand oder im Wald stehen. Wir bewundern ihre<br />
Grösse, ihre Kraft und ihren Stolz. Dabei stelle ich mir die<br />
Produkte vor, die aus einem solchen Baum entstehen können.<br />
«Die Grösse, Kraft und Stolz,<br />
die ein Baum ausstrahlt, ist<br />
bewundernswert»<br />
Wenn der Baum das richtige Alter erhalten hat, kann er<br />
gefällt werden und aus diesem Rohstoff können sehr wertvolle<br />
Gegenstände für die Inneneinrichtung entstehen.<br />
Viele weitere Rohstoffe für unsere tägliche Arbeit kommen<br />
aus der Natur, sei es in pflanzlicher oder tierischer<br />
Form, zum Beispiel Leder, Wolle, Rosshaar, Seide,<br />
Baumwolle, Sisal, Kokos, Leinen, Jute und vieles mehr.<br />
Diese Rohstoffe wurden schon von meinem Grossvater,<br />
von meinem Vater und mittlerweile auch von mir<br />
täglich verarbeitet.<br />
Mein Grossvater hat meistens mit Leder und Rosshaar<br />
seine Kundschaft bedient, sei es für die Herstellung<br />
von Glockenriemen oder Pferdegeschirren oder auf<br />
der „Stör“ mit seinem Veloanhänger, wenn er die Matratzen<br />
aus Rosshaar direkt beim Kunden aufgefrischt<br />
hat. Bei meinem Vater war die Palette an natürlichen<br />
Rohstoffen schon breiter. Mit dem Aufkommen von Wollteppichen<br />
oder Linoleum als Bodenbeläge<br />
und mit Wollstoffen, die für<br />
Sitzkissen oder Vorhänge eingesetzt<br />
wurden, hatte das Wohnen wesentlich<br />
angenehmer gestaltet werden können.<br />
Schon als Kinder haben wir in unserer<br />
„Boutique“ oft mit Leder und anderen<br />
Rohstoffen gearbeitet und die unterschiedlichsten<br />
Sachen hergestellt.<br />
Manchmal waren es Bücherzeichen mit<br />
Fransen oder selber genähte Filztiere, die<br />
wir nach Schablonen zugeschnitten,<br />
genäht und mit Watte ausgestopft haben.<br />
Noch heute wird in unserem Atelier und auf<br />
den Baustellen meist mit natürlichen Rohstoffen<br />
gearbeitet. Sei es das Rosshaar zum<br />
Polstern eines Stuhles, die Leine für das Kleid<br />
am Fenster oder das Eichenbrett für den Fussboden.<br />
Schon beim Verkaufsgespräch versuchen<br />
wir möglichst nur Rohstoffe aus der Natur<br />
anzubieten, die in der Schweiz hergestellt und<br />
verarbeitet werden. Die Idee dahinter ist, nicht<br />
nur natürliche Stoffe anzubieten, sondern auch<br />
den Aspekt der Ökologie zu berücksichtigen. Diese<br />
Verbundenheit mit der Natur und der Tradition<br />
unserer Firma bringt auch langjährige Treue diverser<br />
Lieferanten mit sich. Oft sind es Unternehmen<br />
aus der Region, mit denen wir enge Beziehungen<br />
pflegen und uns gegenseitig unterstützen. Die Arbeit<br />
mit Naturprodukten ist aber nicht immer einfach.<br />
Natürliche Rohstoffe sind lebendig, haben ihre Eigenart<br />
und zeigen uns ihre Grenzen auf. Diese Grenzen<br />
sind zu respektieren, denn die Naturprodukte entschädigen<br />
uns in vielfacher Hinsicht.<br />
Fritz Steffen über Steffen Raumkonzepte<br />
Als gemeinsame Inhaber der Steffen Raumkonzepte AG verbindet uns nicht nur die Familie und somit die<br />
gemeinsamen Wurzeln, es verbindet uns auch der Beruf und somit eine gemeinsame Zukunft.<br />
Wir arbeiten nun schon über 20 Jahre zusammen. Viele gemeinsame Erfahrungen haben uns geprägt und<br />
gestärkt. Das Positive und die vielen tollen Erfolge haben dabei immer überwogen.<br />
Es macht Spass, den Weg gemeinsam zu gehen und ihn mit Projekten wie den <strong>Couchstories</strong> zu verschönern.<br />
Danke für die tolle Zusammenarbeit, Res.<br />
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30 Katja Sonnen – www.sonnen.ch
an manchen Tagen fühle ich mich unheimlich lebendig<br />
und motiviert, ein Zustand, in dem man Bäume<br />
verpflanzen und Mauern einreissen könnte. An<br />
anderen Tagen wiederum fühlt es sich an, als wäre ich in<br />
einem Wachkomma und hörte die Zeit durch meinen Kopf<br />
rieseln. Ich nehme mal an, dass es den meisten Leuten auch<br />
manchmal so geht und dass das nichts Bedenkliches ist.<br />
Der Körper und auch die Psyche unterliegen immer gewissen<br />
Schwankungen, genauso wie die Weltwirtschaft, der<br />
Währungskurs, das Klima und auch die Geschäftserfolge.<br />
Natürlich streben wir unser Leben lang nach Ausgeglichenheit<br />
und Sicherheit. Nur was die Zeit überdauert<br />
und der Gefahr des sang- und klanglosen Untergangs<br />
entgeht, hat auch eine Chance sich einen Namen zu<br />
machen.<br />
Ich habe viel mit Namen zu tun, ich weiss was ein<br />
Image bedeutet und was unter einem ‚guten Namen‘<br />
zu verstehen ist. Der Name ist das oberste Prinzip der<br />
eigenen Identifikation und das fängt bereits im<br />
Kindesalter an. Das Selbstbewusstsein und die Tradition,<br />
die an einen erfolgreichen Familiennamen<br />
geknüpft werden, sind unbezahlbar für die nachfolgenden<br />
Generationen. Genauso verhält es sich<br />
natürlich auch mit Produkten und erst recht mit<br />
unseren Erinnerungen.<br />
«Gib deinem schönsten<br />
Erlebnis einen Namen<br />
und es wird sich für alle<br />
Zeiten in deinem Gedächtnis<br />
verankern.»<br />
Ich zum Beispiel erinnere mich noch<br />
genau an den Namen der kleinen Strasse<br />
vor dem Haus meiner Grossmutter. Jägerweg<br />
… und was haben wir uns gegenseitig<br />
gejagt und dort gespielt, meine Cousins,<br />
meine Brüder und ich. Ich erinnere mich<br />
immer noch an ‚Bonitos‘, die kleinen Schokolinsen,<br />
die im Gegensatz zu Smarties auch<br />
kleine Smiley-Gesichter aufgedruckt hatten.<br />
Dieser Name hat sich mir unwiderruflich eingeprägt,<br />
obwohl die Packungen schon seit<br />
Jahrzehnten aus den Supermarktregalen verschwunden<br />
sind.<br />
Nomen est Omen<br />
Es liegt an uns die Verknüpfungen zwischen<br />
einem positiven Erlebnis und dem dazugehörigen<br />
Namen herzustellen. Ich bin überzeugt, das allein<br />
bestimmt die Zukunft und den Erfolg, sei es den<br />
eines Unternehmens oder auch nur der Eindruck des<br />
eigenen persönlichen Namens, an den sich später<br />
einmal jemand erinnern soll. Die Summe der positiven<br />
Eindrücke hinterlässt das Bild, welches zurückbleibt<br />
und falls es positiv ist, wird dieser Name sich<br />
für die Zukunft als erprobt und beständig erweisen.<br />
Da spricht doch eine ganz banale Marketingstrategie<br />
aus mir heraus, werden die meisten jetzt denken … oder<br />
ist es eher als ein Motivationsrezept zu verstehen? Soll<br />
das etwa das Geheimnis des vielangestrebten Erfolges<br />
sein? Das ist doch jeder Menschenseele bereits seit der<br />
Grundschule klar.<br />
Der Schlüssel zum Glück<br />
Natürlich ist es kein Geheimnis, sondern höchstens<br />
ein Schlüssel dazu und leider ist das längst<br />
nicht allen klar, das erlebe ich oft. Manches<br />
muss eben wiederholt und in Worte übersetzt<br />
werden. Mir war es soeben klar, als ich mir<br />
überlegte, was ich über mich und die Wer-<br />
31
eagentur, die ich zusammen mit meinem Mann und einem tollen<br />
Team betreibe, schreiben sollte. Wir sind noch kein traditionsreiches<br />
Unternehmen, welches in der weiterführenden Generation<br />
seine Legitimation unter Beweis stellen kann. Obwohl wir<br />
seit 17 Jahren sehr erfolgreich tätig sind, bleibt es trotzdem<br />
ein tagtägliches Bemühen unseren Namen als Aushängeschild<br />
zu etablieren und die Identifikationsmerkmale, die sich damit<br />
verbinden sollen, zu definieren. Und während ich mich um<br />
die passenden Worte kümmere, erwachen Bilder in meinem<br />
Kopf, die den Zweifel mit Sinn ersetzen. Der erste Computer<br />
stand auf einem Glastisch in unserem Schlafzimmer und<br />
die erste Geschäftsidee wurde dort visualisiert. Das ist eine<br />
Erinnerung, die bisher noch keinen Namen hatte, aber ich<br />
werde sie hier und jetzt ‚Startloch‘ nennen. Erstens, weil<br />
es verglichen mit unseren heutigen räumlichen Verhältnissen<br />
ein ganz schönes Loch war, in dem wir damals<br />
hausten, aber das war uns zu dieser Zeit nicht so vorgekommen<br />
und zweitens, weil alles einen Start braucht.<br />
Inzwischen ist das Loch eine Loft und die Computer<br />
sind auf dünne, elegante Scheiben abgespeckt. Die<br />
äusserliche Veränderung spiegelt den Prozess den wir<br />
durchlaufen. Unsere Arbeitsschritte sind schneller,<br />
grösser, weiter und die Aufwände dafür schlanker<br />
und gradlinig geworden. Qualität ist vorrangig, aber<br />
die Zufriedenheit … die ist unbezahlbar. Für den<br />
Kunden ist sie die Bestätigung, die richtige Wahl<br />
getroffen zu haben, für uns ist sie der Garant für<br />
weitere Aufträge. Wir verkaufen nicht unsere<br />
Lebenszeit, die wir in Arbeit umwandeln. Die<br />
haben wir investiert in Ausbildung, Erfahrung<br />
und Fachkenntnisse. Die Erfahrung lässt es daher<br />
zu, dass wir nur noch Pauschalbeträge verrechnen,<br />
verbindlich und unkompliziert. Umso mehr<br />
Zeit bleibt für den kreativen Teil und auch für<br />
eigene Projekte.<br />
Künstlernamen<br />
Ich würde mich nicht als Künstlerin bezeichnen, aber<br />
ein Künstlerleben zu führen hat etwas Faszinierendes.<br />
Sich leidenschaftlich einer Sache hinzugeben und das<br />
Leben rundherum dem Zweck der Sache, sei es Kunst<br />
oder nur die Verwirklichung eines Traums dienen zu<br />
lassen, das kann ich schon beinahe von mir<br />
behaupten. Mein Traum ist es Zeit zu haben,<br />
um all meinen Gedanken ein Bild zuzuordnen<br />
oder diese mit Worten zu beschreiben.<br />
Diese Zeit muss man bekommen - ich verdanke<br />
sie meinem Mann, der sich um alles kümmert<br />
und meiner Tochter, die sich zu beschäftigen<br />
weiss - und man muss sie nutzen, denn sie<br />
wartet keine Sekunde lang. Dementsprechend<br />
bin ich ein klassischer Couch-Potato. Meine<br />
Geschichten entstehen alle auf der Couch. Der<br />
Ort, an dem ich bin, ist nicht entscheidend. Ich<br />
lebe in Bern und in Nizza, beides gleich gern. Im<br />
Büro steht ebenso selbstverständlich eine Couch,<br />
wie im Wohnzimmer.<br />
Hab ich nun genug von mir geredet? Ist das eine<br />
Couchstory geworden, wie man sie gerne lesen würde,<br />
um ein bisschen was Hintergründiges zu erfahren?<br />
Ich kann auch ganz andere Sachen schreiben, die<br />
mich mehr aus dem Wachkomma, wie ich es zu<br />
Anfang beschrieben habe, reissen können. Ich schreibe<br />
gerne Geschichten für Kinder. Ich schreibe an der<br />
Zukunft in der Vergangenheitsform und dabei erfinde<br />
ich neue Wörter, mache aus einer Kuh eine Kuhfürstin,<br />
aus dem Schlachthof ein Prachthof und schicke Egon,<br />
die Meckerziege auf einen Egontrip. Vielleicht ist das ja<br />
keine grosse Sache, aber es macht Spass den Dingen einen<br />
Namen zu geben und es wird helfen sich daran zu erinnern<br />
und sich daran zu erfreuen … hoffentlich.<br />
Ach ja, mein Name ist Emma, Emma Page, den habe<br />
ich auch selber erfunden!<br />
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Fritz Steffen über SONNEN Werbung & Verlag<br />
Ein kleiner aber interessanter Flyer im Postkartenformat brachte<br />
uns vor vielen Jahren als ganz junge Geschäftsleute zusammen.<br />
Uns verbindet heute eine tiefe Zusammenarbeit auf allen Ebenen.<br />
Gemeinsam haben wir in den letzten Jahren unseren Auftritt und<br />
die Kommunikation gestaltet.<br />
Das vorliegende Magazin zeigt eindrücklich die Innovationskraft<br />
von Sonnen und den Mut von Steffen. Wer weiss, was noch alles aus<br />
unserer gemeinsamen Zeit hervorgeht.<br />
Wir sind gespannt und offen für alles.<br />
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35
seit 27 Jahren teile ich mein Leben mit meinem<br />
Jaguar E Type 3,8 aus der ersten Serie, den ich in<br />
England gesucht und gefunden habe. Er wurde<br />
am 24. Dezember 1963 an Dr. R. Allen in Paisley in<br />
Schottland als Weihnachtsgeschenk für seine Ehefrau<br />
ausgeliefert. Seit fast drei Jahrzehnten ist er mir ein<br />
treuer und zuverlässiger Partner auf internationalen<br />
Oldtimer-Rallys und ein unvergesslicher Ferienbegleiter<br />
auf zahlreichen Ausfahrten.<br />
Nun wird mir, dank der Vermittlung von Fritz Steffen<br />
ein brandneuer Jaguar F-Type V8 S von Jaguar<br />
Schweiz zur Verfügung gestellt. Ich, als eingefleischter<br />
Oldtimer-Enthusiast, darf nun 50 Jahre Automobilgeschichte<br />
erfahren und vergleichen. Ein nicht<br />
ganz leichtes Unterfangen, ich entscheide mich,<br />
dies unter den Gesichtspunkten Design, Handwerk<br />
und Tradition anzugehen.<br />
Alt trifft neu<br />
Bevor das Vergnügen nun beginnen kann, muss<br />
ich mich zuerst einem Crashkurs im Umgang<br />
mit modernster Autotechnik unterziehen. Oldtimer<br />
fahren bringt mich so schnell nicht aus<br />
der Ruhe, ob gradverzahnt oder unsynchronisiert,<br />
ich schalte jedes Getriebe gefühlvoll mit<br />
Zwischengas und ohne Probleme. Im neuen<br />
‚F-Type‘ meinen Platz einnehmend, überkommen<br />
mich jedoch die ersten Zweifel. Plötzlich<br />
fühle ich mich irgendwie alt und hilflos.<br />
Nicht vier oder fünf Gänge stehen mir zur Verfügung,<br />
sondern acht Schaltstufen, die, die 495 PS<br />
aus dem 5-Liter-Kompressor unterstützten V8, auf<br />
die Hinterachse übertragen. Einen Schalthebel finde<br />
ich zwar auf der Mittelkonsole, dieser ist aber<br />
multifunktional. Ich kann mit einer Automatik im<br />
Normalbetrieb fahren, auf Sport umstellen oder gar<br />
den Modus Rennstrecke wählen. Den Gangwechsel<br />
kann ich nun mit dem kurzen sportlichen Schalthebel<br />
oder aber mit den Schaltwippen am Lenkrad vornehmen.<br />
Das ist Formel 1 Feeling pur! Mit dem Schalter<br />
auf der Mittelkonsole kann ich die Klappen im Auspuffsystem<br />
öffnen. Somit wird die zahme Hauskatze zur<br />
fauchenden Raubkatze. Sofort geht mir durch den Kopf,<br />
dass es zwingend nötig ist, dieses System beim späten<br />
nach Hause Kommen auszuschalten, da ansonsten meine<br />
Nachbarn keine Freude an mir haben werden. Beim Rückwärtsfahren<br />
entdecke ich ein weiteres Highlight. Lege ich<br />
die Stufe R ein, erscheinen auf dem Display im Armaturenbrett<br />
die Bilder der Kamera im Heck. Das Starten des Motors<br />
erfolgt ähnlich wie beim E-Type, mittels eines Startknopfs,<br />
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allerdings brauche ich den Zündschlüssel gar nicht<br />
vorher ins Schloss zu stecken, das Tragen in der<br />
Hosentasche reicht völlig aus.<br />
Streckentest<br />
Zuerst begebe ich mich mal auf eine Runde<br />
ums Dorf zum Eingewöhnen. Ich fühle<br />
mich auf Anhieb wohl und sicher, das Fahren<br />
bereitet Freude und Spass. Tags<br />
darauf steht ein längerer Ausflug Richtung<br />
Emmental auf verkehrsarmen Nebenstrassen<br />
auf dem Programm. Hier kann ich nun alle<br />
mir zur Verfügung stehenden Systeme ausprobieren,<br />
‚Freude herrscht‘ würde wohl unser<br />
Altbundesrat Ogi nun in die Runde werfen.<br />
Allerdings wird mir schnell klar, dass ich<br />
mich etwas im Zaum halten muss, sonst kann<br />
ich meinen Führerschein gleich auf dem nächsten<br />
Polizeiposten abgeben. Zu guter Letzt fahre<br />
ich zusammen mit meinem Rennmechaniker<br />
mehrmals unsere persönliche Teststrecke ab.<br />
Wir haben hier schon die verschiedensten Fahrzeuge<br />
im Grenzbereich bewegt, sind uns aber<br />
beide schnell einig, der F-Type ist allen überlegen!<br />
In der restlichen, mir zur Verfügung stehen<br />
Zeit mit dem F-Type, beschränke ich mich auf das<br />
sportliche Cruisen mit geöffneter Auspuffklappe,<br />
lausche dem tollen Sound, lasse mir den Fahrtwind<br />
durch die Haare wehen und geniesse das tolle Wetter.<br />
«Jetzt ist es an der Zeit,<br />
mir zu den verschiedenen<br />
Gesichtspunkten meine<br />
Ge danken zu machen.»<br />
Design<br />
Viele denken, es sei den Italienern vorbehalten, aber<br />
weder ein Ferrari, Maserati noch ein Lamborghini<br />
haben es ins Museum of Modern Art in New York<br />
geschafft. Dort steht nämlich ein Jaguar E-Type. Schon<br />
bei seiner Präsentation im März 1961, anlässlich des<br />
Genfer Auto-Salons, erntete er restlose Begeisterung bei<br />
den Besuchern. Der F-Type ist unverwechselbar ein Jaguar.<br />
Kraftvoll und agil steht er auf seinen Breitreifen und erntet<br />
Bewunderung sowohl auf der Strasse und auf dem Parkplatz.<br />
Handwerk<br />
Seit Bestehen der Marke beherrscht Jaguar das Handwerk,<br />
unverwechselbare, stillvolle und sportliche Luxuslimousinen<br />
und Sportwagen herzustellen. Ein grosser Teil aller<br />
je gebauten Jaguar-Modelle bereichert noch heute die Oldtimerszene.<br />
Das spricht für sich. Sowohl der E-Type wie der<br />
F-Type setzten in der Vergangenheit und setzen auch heute<br />
noch Massstäbe punkto Motorleistung, Bremsen und<br />
Fahrwerk.<br />
Tradition<br />
Die Engländer sind bekannt für Ihre Traditionen. Jaguar<br />
ist wohl eine der traditionsreichsten Marken im Automobilbau.<br />
Gegründet von Sir William Lyons zuerst<br />
unter dem Namen ‘Swallow Sidecars‘ wurden Beiwagen<br />
für Motorräder hergestellt. Die ersten Autos<br />
trugen die Bezeichnung SS. 1945 avancierte Jaguar zu<br />
einem bekannten Markennamen. Zahlreiche Siege auf<br />
allen Rennstrecken der Welt, insbesondere bei den 24<br />
Stunden in Le Mans gaben Jaguar das Prädikat für<br />
Sportlichkeit und Zuverlässigkeit. Über 900 begeisterte<br />
Jaguarfahrer sind Mitglied im Jaguar Drivers<br />
Club Switzerland. Diese fahren sowohl alte, wie<br />
auch neue Jaguare. Mein Fazit für diesen Test lautet<br />
folglich:<br />
Der E-Type ist eine Ikone in der Oldtimerszene -<br />
der F-Type ist ein Sportwagen der Superlative in<br />
der neusten Generation!<br />
37
38 Max Kilchenmann – Drogerie Kilchenmann, Herzogenbuchsee
Fritz Steffen über Jaguar / Max Kilchenmann<br />
Wie heute ein Kontakt entstehen kann!<br />
Über eine Anfrage per Mail eines Bekannten sind wir mit Jaguar<br />
in Kontakt getreten. Aus dem unpersönlichen Mailverkehr entstand<br />
sehr rasch ein persönliches Kennenlernen. Am gemeinsamen<br />
Tisch in unserem Showroom und beim Austausch der<br />
Gedanken ist eine sehr spontane und enge Zusammenarbeit<br />
geworden. Verbindet doch unser Leitsatz Tradition - Handwerk<br />
- Design unsere beiden Unternehmen aufs Treffendste.<br />
Mit Max »Maki« Kilchenmann holten wir dann noch den abso–<br />
luten Jaguar Enthusiasten an Bord. Er hat mit seiner Erfahrung<br />
und seiner Leidenschaft die nötige Würze in diese Geschichte<br />
gebracht.<br />
Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte.<br />
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F-TYPE<br />
ZEIT FÜR EINE NEUE LEGENDE.<br />
ENTDECKEN SIE DEN BRANDNEUEN<br />
JAGUAR F-TYPE.<br />
Emil Frey AG, Autocenter Safenwil<br />
Emil-Frey-Strasse, 5745 Safenwil, 062 788 88 88, www.emil-frey.ch/safenwil