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Anytech Magazin Nr.1

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anytech<br />

INNOVATIONEN SEIT 1995<br />

EIN BLICK HINTER DIE FASSADE<br />

BEAT & HANNI HESS<br />

DANIEL WILD<br />

URS NYFFENEGGER<br />

JEAN-PIERRE SCHWAAR<br />

MARKUS HEINIGER & ADRIAN<br />

NYFFENEGGER<br />

ANJA RUSSO<br />

MAURO CAPOZZO<br />

ADRIAN MOSER & SIMON<br />

UHLMANN


Ihre Vision ...<br />

Verona Balkonsystem<br />

Balkonkompetenz bedeutet, die richtige<br />

Kombination von Funktionalität, fein abgestimmter<br />

Kreativität und gefühlvoller<br />

Ästethik.<br />

Ob als individuelles Modulsystem oder<br />

als technisch anspruchsvolle Spezialanfertigung<br />

– ein anytech-Balkon bedeutet<br />

immer zusätzliche Lebensqualität.<br />

anytech<br />

INNOVATIONEN SEIT 1995


Urs Nyffenegger – <strong>Anytech</strong> AG<br />

VORW ORT<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Anytech</strong> Metallbau AG<br />

Luzernstrasse 71, 4950 Huttwil<br />

anytech-balkonbau.ch<br />

anytech.ch<br />

Konzept, Layout:<br />

SONNEN ecodesign<br />

Wasserwerkgasse 1, 3011 Bern<br />

sonnen.ch<br />

Fotos:<br />

SONNEN ecodesign<br />

<strong>Anytech</strong> Metallbau AG<br />

Fotozone D. Kuert, Langenthal<br />

Seiffer Fotograf<br />

Klimafreundlich produziert.<br />

Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier.<br />

Es gibt nichts Älteres, als der Erfolg von gestern. Durch die<br />

heute verfügbaren technischen Möglichkeiten schmelzen<br />

Distanzen wie unsere Gletscher in der Sommerhitze<br />

dahin.<br />

Was ist in den letzten Jahren nicht alles passiert? Wir sind ge wachsen<br />

und haben uns tief im Emmental buchstäblich ein Fundament<br />

geschaffen. Der Standort gibt uns recht. Wir sind vom Fach und vor<br />

Ort – das wird von uns erwartet, denn gute Projekte wollen ohne<br />

grosse Umwege unter Dach und Fach gebracht werden.<br />

Mit 20 Jahren auf dem Profi-Buckel können wir auf eine vielschichtige<br />

Firmengeschichte zurückblicken. Wir möchten Ihnen mit diesem<br />

<strong>Magazin</strong> einen Einblick hinter die Fassaden gewähren, denn auch<br />

auf dieser Seite kennen wir uns bestens aus.<br />

Ein Gebäude allein erzählt nicht, was sich dahinter alles abgespielt<br />

hat. Seine Präsenz in der Landschaft zeugt von Tatkraft und<br />

Beständig keit. Die Hintergrund-Geschichten dazu sind aber ebenso<br />

eindrucksvoll und garantiert ein ganz spannender Ausblick. <br />

3


HERZ AUS GLAS<br />

Der Speicher auf dem Hof Feld in Dürrenroth steht<br />

in mitten einer kleinen Ansammlung von schmucken<br />

Bauernhäusern, die sich wie eine Gruppe von alten<br />

Freunden um eine mächtige Linde versammelt haben.<br />

Sie gehören schon seit dem späten achtzehnten Jahrhundert<br />

zusammen und könnten als Kulisse für einen Gotthelf-Film dienen.<br />

Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass die Denkmalpflege mit<br />

wachsamen Augen darauf bedacht ist, dass alles in diesem Zustand<br />

belassen wird. Es fehlt nichts. Der Bauerngarten ist gepflegt, genauso<br />

wie die Dekoration an den Eingangstüren. Eine idyllische Stimmung<br />

umhüllt den ganzen Hügel, auf dem die Siedlung steht. Niemand,<br />

der bei einem Sonntagsausflug zufällig an dem alten dunkelbraunen<br />

Speicher vorbeispazieren würde, könnte auch nur ahnen, wie das<br />

Innenleben dieses Hauses aussieht.


5<br />

Beat und Hanni Hess, Besitzer Hofsiedlung «Feld» Dürrenroth


HERZ<br />

Der Speicher ist eine Rarität. Nicht<br />

nur sein tadelloser Zustand ist bemerkenswert,<br />

er hat auch, was<br />

nicht vielen Speichern aus dieser<br />

Zeit zuteilgeworden ist, ein Stockwerk<br />

mit relativ grossen Fenstern.<br />

Für seinen eigentlichen Zweck als<br />

Lagerhaus ist das ziemlich ungewöhnlich.<br />

Ein weitsichtiger Vorfahre<br />

der Familie Hess hat dem<br />

Speicher vermutlich damals schon<br />

eine Zukunft als Wohnhaus zugedacht.<br />

Das Fundament und das<br />

Dach waren schon zu einem früheren<br />

Zeitpunkt erneuert worden.<br />

Eine Umnutzung war also nur eine<br />

Frage der Zeit.<br />

Natürlich wollte man ihm den<br />

Charme und sein gutes Aussehen<br />

lassen. Aber um mit der Denkmalpflege<br />

einen realisierbaren Weg zu<br />

finden, musste eine innovative<br />

Idee auf den Plan kommen.<br />

Die Lösung war auf dem Papier gefunden,<br />

aber in der Realität stellte<br />

sie hohe Anforderungen an die Handwerker. Der Familie Hess war es<br />

wichtig mit Firmen aus der Region zusammenzuarbeiten. Eine gute<br />

Planung ist das Eine, aber um auch Überraschungen und Unvorhergesehenes<br />

meistern zu können, muss man vor Ort sein, um jederzeit<br />

reagieren zu können.<br />

Das Innenleben des Speichers besteht aus drei Etagen, die man zu<br />

einer modernen und komfortablen Wohnung ausbauen wollte. Um<br />

diese Stockwerke miteinander zu verbinden, wurde eine platzsparende<br />

Wendeltreppe aus robustem Stahl eingebaut.<br />

Im Erdgeschoss liegt der Eingang, ein Büro, ein modernes Badezimmer<br />

hinter Schiebetüren aus sandgestrahltem Glas und ein Technikraum.<br />

Im ersten Stock liegt die offene Wohnküche. Das Schlafzimmer<br />

befindet sich zuoberst in einem behaglichen abgeschrägten Dachraum.<br />

Zur besonderen Herausforderung wurde die Lichtführung; um<br />

möglichst viel Tageslicht durch die Räume unter dem schweren<br />

Walmdach strömen zu lassen, wurden in beide Böden Glasscheiben<br />

eingelassen. Zusätzlich zum Licht vermittelt diese Art der Transparenz<br />

auch eine ungewohnte Leichtigkeit, die man in einem solchen alten<br />

und etwas engen Haus gar nicht erwartet, denn die Raumhöhe ist<br />

gemäss dieser alten Zeit entsprechend niedrig. Strom und Wasser<br />

wurden auch neu installiert und von dem kleinen Technikraum aus<br />

verteilt.<br />

Energietechnisch gab es im Gebäude auch ein paar Aufgaben zu<br />

lösen. Die Außenwände und vor allem die alten Fenster, die man<br />

natürlich behalten wollte, entsprachen nicht den Anforderungen, die


AUS GLAS<br />

man heute an ein isoliertes Haus stellt. Um dem gerecht zu werden,<br />

wandte man eine ungewöhnliche, aber innovative Ausbauvariante<br />

an. Mittels raumhoher Innenverglasung, die in einem filigranen Stahlrahmen<br />

eingelassen ist, bekommt das alte Gebäude buchstäblich<br />

ein Herz aus Glas transplantiert. Im Bereich der ursprünglichen<br />

Fenster kann man die Glaswand natürlich öffnen. So hat man nicht<br />

nur eine funktionierende Abdichtung, sondern auch immer noch den<br />

Eindruck der ursprünglichen Beschaffenheit des Speichers. Damit<br />

die Glaswände beim Einbruch der Dunkelheit nicht schwarz wirken,<br />

wurden sie mit einer Beleuchtung versehen. Auch die ursprünglichen<br />

Türen zu den Lauben wurden erhalten und mitsamt den geschmiedeten<br />

Beschlägen auf die neue Innenkonstruktion montiert. Die<br />

originale Bausubstanz wurde wo immer möglich erhalten, da sie sich<br />

in einem guten Zustand befand. Um dem urchigen Charakter der<br />

Materialien zu entsprechen, wurden sämtliche Metallteile mit Hartöl<br />

behandelt, anstatt sie zu lackieren. Die Mischung aus alt und neu<br />

ergibt eine einzigartige Atmosphäre, die diesen alten Speicher zu<br />

einem wahren Bijoux haben werden lassen.<br />

7


ZAUBERLEHRLING<br />

Warum tun wir uns das an? Lernende rauben einem<br />

den Nerv. Sie kosten die Firma viel Geld. Sie<br />

müssen jeden Tag von Neuem motiviert und betreut<br />

werden. Wer motiviert uns? Ein Lehrmeister<br />

sollte immer motiviert sein und den Lernenden immer respektvoll<br />

behandeln. Er sollte die Geduld und den Glauben an den Lernenden<br />

nie verlieren. Wie bedanken sich die Lernenden? Sie kommen<br />

mit einer 4.0 in der Fachkunde und sind noch stolz, dass sie besser<br />

sind, als der Klassenschnitt, welcher nur eine 3.5 ist.<br />

Das Beste sind die Arbeitsbuch-Einträge. Die Auszubildenden sind<br />

verpflichtet, 24 Einträge während ihrer vierjährigen Lehre zu schreiben.<br />

Das ist gerade mal ein Eintrag alle zwei Monate. Sie sollen dort<br />

ihre verschiedenen Arbeiten dokumentieren. Es ist ihnen freigestellt,<br />

wie sie den Eintrag gestalten. Diesen sollten sie dann dem Lehrmeister<br />

jeweils pünktlich am letzten Tag des Monates abgeben. Was<br />

glaubt ihr, sind die Einträge immer pünktlich beim Lehrmeister? Man<br />

muss dann wieder den Respekt und die Geduld aufweisen.<br />

«Ich hätte gerne noch den Eintrag!»<br />

Darauf folgen die besten Ausreden. Die Katze hat sie gefressen.<br />

Meine Mutter hat sie ins Altpapier geworfen. Oder die beste Ausrede<br />

war: «Ich habe den Eintrag geschrieben, konnte ihn aber nicht ausdrucken.<br />

Das Papier im Drucker war leider fertig und wir hatten im<br />

ganzen Haus keinen Ersatz. Das kann ja wirklich einmal passieren.<br />

Jedoch macht es mich stutzig, wenn ich zuvor alle 21 Einträge von<br />

Hand geschrieben erhalten habe. Aber genau diesen Eintrag hat er<br />

mit dem Computer gemacht.<br />

Er kam zwei Tage später mit dem Eintrag – natürlich von Hand<br />

geschrieben. Endlich hat man den Eintrag in der Hand, eine knappe<br />

A4-Seite. Man setzt sich hin und will den Eintrag in aller Ruhe durch-


Daniel Wild, Ausbildung Lernende <strong>Anytech</strong><br />

lesen. Jedoch viel zu lesen gibt es nicht. Bei vier Fotos und einer<br />

Überschrift, die fast einen Drittel der Seite füllt, gibt es natürlich nicht<br />

mehr viel Platz für Text. Okay, man liest den ersten Satz. Was habe ich<br />

jetzt gelesen? Nochmal den Satz lesen – aha, jetzt versteh ich, was er<br />

sagen will oder ich glaub es zumindest. Ein Satz mit mindestens vier<br />

Schreibfehlern und einer seltsamen Satzstellung. Ich glaube nicht,<br />

dass man das als Satz bezeichnen kann. Dann ist es geschafft. Man<br />

hat den Eintrag gelesen und glaubt ihn einigermassen zu verstehen.<br />

Das Lachen muss man sich währenddessen natürlich verkneifen. Man<br />

ist ja Lehrmeister; der muss seinen Lernenden ernst nehmen und<br />

fachlich beurteilen. Was will man hier beurteilen? Der Lehrling hatte<br />

zwei Monate Zeit für einen Eintrag und dann kommt eine mickrige<br />

Seite zustande. Diese kann man eigentlich nicht gebrauchen. Man ist<br />

enttäuscht und ein bisschen wütend.<br />

Warum tun wir uns das an? Wir könnten in dieser Zeit sehr viel anderes<br />

machen. Aber man muss das Ganze sehen. Der Lehrende beginnt<br />

seine Lehre mit 15 oder 16 Jahren. Er wird von einem auf den anderen<br />

Tag aus seinem gewohnten Umfeld gerissen und in ein total neues,<br />

ruppiges und hartes Klima verpflanzt. Aber man kann beobachten,<br />

wie er seinen Platz findet und sich während seiner Lehre entwickelt.<br />

Seine Persönlichkeit und sein<br />

Auftreten kann man nicht mehr<br />

vergleichen, mit dem vom ersten<br />

Tag der Lehre. Der Metallbau hat<br />

aus ihm einen Mann gemacht.<br />

Nach vier Jahren gratuliert man<br />

ihm an der Lehrabschlussfeier zur<br />

erfolgreich bestandenen Prüfung.<br />

Er ist vielleicht nicht der Beste<br />

seiner Klasse, aber in diesem<br />

Moment spielt das keine Rolle. All<br />

die Diskussionen während der<br />

Lehre, der Aufwand und die grauen<br />

Haare sind vergessen. Man hat<br />

gemeinsam das Ziel erreicht. Man<br />

ist stolz und glücklich, dass man es<br />

wieder einmal geschafft hat, einen<br />

gut ausgebildeten Fachmann in<br />

die Welt zu schicken.<br />

9


Quadro live – Für innovative Glassysteme


anytech<br />

INNOVATIONEN SEIT 1995


Am Anfang jeder Tat steht eine Idee. Nur, was gedacht<br />

KRONO LOGISCH<br />

wurde, existiert». (Konfuzius)<br />

Genau so hat es auch mit dem Bauprojekt unseres<br />

Kompetenz-Centers angefangen. Es begann mit einer ersten Idee,<br />

einem blossen Gedanken. Als ich die Anfrage erhielt, einen Beitrag<br />

für dieses <strong>Magazin</strong> zu verfassen, hat mich das natürlich sehr gefreut.<br />

Sofort traten mir die Ursprünge dieser Idee wieder in Erinnerung.<br />

Während vielen schlaflosen Nächten hatte ich an diesem Projekt<br />

schon herum studiert.<br />

Mein Hauptgedanke galt in erster Linie unseren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, die jeden Tag entscheidend zum Erfolg unserer<br />

Firma beitragen. Für sie brauchen wir eine neue und zeitgerechte<br />

Kantine sowie vernünftige Büroräume und Arbeitsplätze.<br />

Ausschlaggebend war auch, dass das bestehende Bürogebäude in<br />

den letzten Jahren durch den instabilen Untergrund immer mehr in<br />

Schräglage geraten ist und eine Lösung für dieses Problem gefunden<br />

werden musste. Die Arbeitsplätze wurden zwar schon vor<br />

längerer Zeit ausnivelliert, damit wir in unserer Arbeit nicht davon<br />

beeinträchtigt werden. Trotzdem stand in Kürze eine unvermeidliche<br />

Renovation an.


Mauro Capozzo, CEO Kronospan<br />

13


Alle, die mich kennen, wissen, dass<br />

ich stets versuche meine Ideen in<br />

die Tat umzusetzen, sofern ich sie<br />

gut oder vernünftig finde. Ich<br />

dehnte diese Idee also weiter aus.<br />

Als produktionsgetriebene Person<br />

war es für mich lange Zeit kein<br />

Thema in ein neues Bürogebäude<br />

zu investieren. Ich sah mehr Sinn<br />

darin, auf bessere Maschinen oder<br />

neue Technologien zu setzen.<br />

Die Wertschätzung der Mitarbeitenden,<br />

das Image der Firma<br />

und den Glauben an den Standort<br />

Menznau sind jedoch ein fester<br />

Bestandteil meiner täglichen<br />

Motivation. Ich überlegte mir, was<br />

genau meine Gedanken zu einem<br />

existierenden Projekt werden<br />

lassen könnte. Die Antwort lag auf<br />

der Hand. Als Geschäftsmann<br />

möchte man bei solchen Investitionen<br />

immer einen langfristigen<br />

Nutzen sehen. Diesen Nutzen<br />

erkannte ich in der Möglichkeit,<br />

einen topmodernen Showroom direkt vor Ort zu haben. Wie kann<br />

man bestehende und neue Kontakte zu Architekten, Bauherren,<br />

Designer, Innenausstattern, Schreinern, Bodenlegern und Fachhändlern<br />

aus aller Welt besser pflegen, als direkt vor Ort? So können wir<br />

unseren sehr innovativen Industriebetrieb einem breiten Publikum<br />

zugänglich machen. Und damit stand die finale Idee fest, welche es<br />

unumgänglich machte, dem Gedanken endlich Taten folgen zu lassen.<br />

Das 50-jährige Jubiläum steht bevor und dieses Ereignis wollen wir<br />

mit einem neuen und innovativen Gebäude feiern. Das Einreichen<br />

der Ideen und Gedanken war der erste Schritt zur Tat. Die Inhaberfamilie<br />

Kaindl, vertreten durch die Verwaltungsratspräsidentin, Frau<br />

Ines Kaindl, war sofort von diesem Projekt begeistert und gemeinsam<br />

beschlossen wir das Gebäude um ein zusätzliches Stockwerk zu<br />

erweitern, um die Abteilung Forschung und Entwicklung unserer<br />

gesamten internationalen Gruppe mit neun Werken, sowie unser<br />

Kronotec-Engineering Büro auch gleich in Menznau anzusiedeln.<br />

Nach diesem Entschluss ging es an die Umsetzung. Damit kamen<br />

viele Fragen und Entscheidungen von mehr oder weniger grossem<br />

Ausmass auf uns zu. Der richtige Standort war sehr wichtig, vor allem<br />

in einer so weitläufigen Firma wie unserer mit einer Gesamtfläche<br />

von über 24 Hektaren. Der Platz war schnell gefunden und definiert.<br />

Nach einigen Abklärungen mit diversen Ämtern und der Gemeinde<br />

und der Suche nach kompetenten Partnern für den Bau konnte der<br />

Spatenstich am 13. Oktober 2014 gesetzt werden. Der Gedanke, die<br />

Idee wurde in diesem Moment real und greifbar.


KRONO LOGISCH<br />

Die Baufirma war bereits damit beschäftigt, die Pfähle zu setzen und<br />

den Untergrund zu bearbeiten, damit dieses Gebäude auf einem<br />

festen Fundament zu stehen kommt, als wir noch immer nach einem<br />

Fassadenbauer suchten. Zu diesem Zeitpunkt quälte uns eine kritische<br />

Frage, die wir uns laufend selber stellten und die auch uns stets gestellt<br />

wurde: Warum erstellt ein Betrieb, der mit der Verarbeitung<br />

von Holz seine Geschäfte macht sein neues Bürogebäude mit einer<br />

Glasfassade?<br />

Dieser Entscheid hat gute Gründe. Einerseits ist die Anwendung<br />

unserer Produkte hauptsächlich auf den Innenbereich ausgerichtet.<br />

Da wir uns aber direkt an einer Bahnlinie und einer Hauptstraße mit<br />

viel Verkehr befinden, haben wir uns für eine Glasfassade entschieden<br />

nicht zuletzt aus Reinigungsgründen. Mit unseren Produkten<br />

wollten wir aber unbedingt Akzente setzen.<br />

Mit dieser Anforderung im Fokus führte uns die Suche schlussendlich<br />

mit der Firma <strong>Anytech</strong> zusammen. Ihre Ideen haben uns sofort<br />

überzeugt, denn ihre Gedanken zum Projekt haben die unseren<br />

hervor ragend ergänzt. <strong>Anytech</strong> machte uns vor allem neugierig mit<br />

der Idee unsere eigenen Produkte in der Fassade zu verarbeiten. Es<br />

war genau das, was mir vorschwebte und was ich mir quasi als Pünktchen<br />

auf dem i für dieses Projekt erhofft hatte. Sie fanden eine<br />

Lösung, wie wir unsere eigenen SWISSCDF Kompaktplatten verwenden<br />

können. Im leuchten den Kronoswiss-Rot sind sie nun sozusagen<br />

das Herzstück der neuen Fassade. Auf diesen Platten werden<br />

PV-Elemente montiert, die uns künftig mit Solarstrom versorgen wer-<br />

den. Es folgten viele Gespräche,<br />

Diskussionen und heute können<br />

wir mit Überzeugung sagen, dass<br />

wir für dieses Projekt den richtigen<br />

und kompetenten Partner gefunden<br />

haben.<br />

Die Zusammenarbeit mit <strong>Anytech</strong><br />

war ein wichtiger Bestandteil im<br />

gesamten Projekt, damit mein<br />

ursprünglicher Gedanken zu dem<br />

wurde, was er heute ist. Ein innovatives,<br />

ökologisches Bürogebäude<br />

mit einer Kantine und einem Showroom,<br />

kurz gesagt, ein modernes<br />

Kompetenz-Center.<br />

15


AUSBLICKLE<br />

Markus Heiniger, Projektleiter <strong>Anytech</strong> Adrian Nyffenegger, Werkstattchef <strong>Anytech</strong>


Mit dem Objekt Blickle trat ich erstmals Anfang März<br />

2014 in Kontakt, als das Architekturbüro Schmelzle<br />

und Partner anfragte, ob wir Interesse haben,<br />

das Objekt zu rechnen. Das ganze TB war in den<br />

Ferien, somit sagte ich erstmal zu allen einzelnen Gewerken wie<br />

Stahlbau, Glasfassade etc. ja. Am 28. März 2015 kam das Leistungsverzeichnis<br />

der Glasfassade, Eingabetermin war der 10. April 2015.<br />

Da Urs Nyffen egger die Kalkulation machte, war das Objekt für mich<br />

erstmal wieder erledigt.<br />

Bei der Auftragsvergebung war ich wieder mit dabei. Das war eine<br />

ganz neue Erfahrung für mich. Die erste von diversen Vergabesitzungen<br />

fand in Lyssach statt. Die Reise ging bis nach Rosenfeld in<br />

Deutschland. Was für ein Aufwand. Aber, der Werkvertrag kam am<br />

26. Mai 2015 und der Montagebeginn war Anfang Juli.<br />

Zwischenfazit: 13 Tage zum Kalkulieren des Auftrages, 46 Tage bis<br />

zur Vergabe. 30 Tage Zeit für die Massaufnahme, Planung und die<br />

Produktion von 700 lm Unterkonstruktionen.<br />

Sportliche Ziele, jedoch nicht unmöglich, wie sich im Nachhinein<br />

heraus stellte. Die erste Baubesichtigung zeigte, dass die Baustelle<br />

eigentlich noch nicht genügend weit fortgeschritten war, um in die<br />

Detailplanung einzusteigen. Die Decke des obersten Geschosses<br />

war noch nicht fertig. Trotzdem startete ich mit der Massaufnahme<br />

der einzelnen Fassaden. Nach einer Woche Massaufnahme, Achsen<br />

einmessen und Meterrisskontrollen kamen doch noch einige Punkte<br />

zum Vorschein, welche behoben werden mussten, um dieses Projekt<br />

fristgerecht durchzuführen. Bei manchen Stockwerken gab es bis zu<br />

drei Meterrisse, auf anderen war gar keiner vorhanden. Die Betontoleranzen<br />

der einzelnen Stockwerke betrugen bis zu 80 mm,<br />

Brüstungshöhen waren ca. 20 mm zu tief, um die Absturzsicherung<br />

zu gewährleisten. Dies zeigte, dass sich die Massaufnahme definitiv<br />

gelohnt hatte. Nun konnte Markus mit der Planung definitiv beginnen.<br />

Am 21. Juli starteten wir in der Werkstatt mit der Herstellung der<br />

17


einzelnen Bauteile. Die Verglasungen<br />

mussten bis Ende Oktober dicht<br />

sein. Um dies zu bewerkstelligen,<br />

mussten bis Ende September die<br />

letzten Bauteile auf der Baustelle<br />

sein. Wir produzierten dank guter<br />

Vorausplanung, guter Logistik in<br />

der Werkstatt in zwei Monaten<br />

total 3300 m2 Glasfassade, 23 Türen<br />

und 208 Fenster mit durchschnittlich<br />

8–10 Personen. Oder anders<br />

ausgedrückt: knapp 15.5 km Profile,<br />

dasselbe an Gummi dichtungen<br />

und x-Tausende von Schrauben.<br />

Das Ganze wurde mit ca. 10 Personen<br />

vor Ort verbaut. Die grösste<br />

Herausforderung war es, auf der<br />

Baustelle vor Ort die jeweiligen<br />

Bauteile an die vorgesehenen Orte<br />

zu befördern, da am Anfang keine<br />

Zugänge zu den einzelnen Stockwerken<br />

vorhanden waren. Ebenfalls<br />

musste trotz der Grösse des<br />

Objektes für jeden einzelnen Kran-<br />

Zug ein Kranführer bestellt werden,<br />

um die jeweils angelieferten Bauteile abzuladen. Grundsätzlich lief<br />

das Projekt trotz der Grösse und Komplexität, nach anfänglichen,<br />

baustellenbedingten Unklarheiten, während der ganzen Zeit sehr<br />

ruhig. Dank eines sehr guten und motivierten Teams und zuverlässigen<br />

Lieferanten machte es echt Spass. Nun, da das Gerüst nicht<br />

mehr steht, kann ich mir bei der Durchfahrt auf der Autobahn<br />

Richtung Bern den Blick nach links in der Regel nicht verkneifen.<br />

Mein Highlight: die Verwirrung von Bauführer, Architekt, Planern und<br />

auch meinerseits, als wir mit der Montage des Innenhofs begannen.<br />

Auf allen Plänen waren die Ansichten nach den Himmelsrichtungen<br />

bezeichnet, trotzdem gab es diverse Meinungen, welche Himmelsrichtung<br />

zu welcher Fassade gehörte, da wir uns im Inneren des<br />

Gebäudes befanden. Gilt nun die Himmelsrichtung von aussen eines<br />

Gebäudes oder von innen des Innenhofs betrachtet? Ich bin mir<br />

heute noch nicht sicher. – Adrian Nyffenegger<br />

Die Fassaden-Ansichten des neuen Geschäftsgebäudes der Blickle<br />

Räder + Rollen GmbH haben mich schon während der Offert Phase<br />

fasziniert. Ende Mai 2014 wurde der Auftrag aller Fassaden-<br />

Ver glasungen an <strong>Anytech</strong> vergeben. Mit voller Motivation ging ich<br />

hinter die ersten Detail- und Terminpläne. Da dieses Bauwerk<br />

verschiedene und komplexe Verglasungen aufwies, haben wir den<br />

Auftrag intern in vier Lose aufgeteilt. Diese bestanden aus der<br />

Hauptfassade 1.–3. OG, Innenhof, Attika und der Verglasung im Erdgeschoss.


AUSBLICKLE<br />

Kaum waren die ersten Detailpläne genehmigt, mussten aus terminlichen<br />

Gründen die Hauptprofile optimiert und bestellt werden. Die<br />

Profile wurden speziell auf die von uns gewünschte Länge gepresst,<br />

damit wir möglichst wenig Restmaterial hatten.<br />

Nun ging ich hinter die Ausführungpläne der Hauptfassade 1.–3. OG.<br />

Schon bald war mir klar, dass die Einteilung und Vermassung der<br />

Pfosten-Riegel Konstruktion sehr komplex und anspruchsvoll sein<br />

wird. Denn das Gebäude hatte keine 90°-Ecken, nur runde oder<br />

abgewinkelte Ecken.<br />

Die ersten Vergleiche mit den Architekturplänen und der Massaufnahme<br />

von Adrian Nyffenegger zeigten sehr grosse Massdifferenzen<br />

auf, zum Teil bis zu 80 mm. Diese Differenzen kamen zustande, weil<br />

der Geometer nicht alle Gebäudeachsen vermessen und anzeichnen<br />

durfte. Nach langen Diskussionen mit der Bauführung wurde der<br />

Geometer von uns aufgeboten und kurz darauf hatten wir die richtigen<br />

Masse und Höhen.<br />

Mit den Ausführungsplänen kam ich dann auch recht gut voran, obwohl<br />

ich sehr gefordert wurde. Die Fassadenkonstruktion musste<br />

nicht nur alle bauphysikalischen Anforderungen erfüllen, sondern<br />

waren zum Beispiel bei den Schalldämmwerten je nach Fassadenseite<br />

(z.B. Autobahnseite) auch noch unterschiedlich. Auch die verdeckt<br />

liegende Fassaden-Entwässerung, die runden Gläser, oder die<br />

zum Teil schrägen Pfostenprofile waren sehr anspruchsvoll.<br />

Trotz der kurzen Planungsphase, die ich zur Verfügung hatte, konnte<br />

ich die Pläne mehr oder weniger pünktlich fertigstellen. Mit der Frei-<br />

gabe dieser Pläne übernahm ich<br />

eine sehr grosse Verantwortung<br />

nicht zuletzt, was das Budget anbelangte.<br />

Anhand dieser Pläne wurden sämtliche<br />

Werkstattauszüge, Blechauszüge<br />

und Glasauszüge gemacht.<br />

Auch die ganzen Beschattungen<br />

und Elemente der Blechfassade<br />

wurden nach diesen Plänen ge fertigt.<br />

Das waren immerhin ca. 700 lm<br />

Unterkonstruktion, ca. 3000 m2<br />

Glas und ca. 16 km Profile.<br />

Meine Anspannung war während<br />

den Produktions- und Motagephasen<br />

immer sehr hoch, da man<br />

nie wusste, ob es passte oder<br />

nicht. Doch es hat gepasst und<br />

wir konnten die Fassade pünktlich<br />

auf den geforderten Termin fertigstellen.<br />

Dies war nur dank des guten<br />

und motivierten Teams möglich,<br />

welches immer am selben Strick<br />

gezogen hat. – Markus Heiniger <br />

19


ERMESSE N<br />

Jean-Pierre Schwaar, Architekt


Jean-Pierre Schwaar ist<br />

keine unbekannte Grösse<br />

unter den Architekten in<br />

Bern und Umgebung. Mit<br />

seinen exakt 80 Jahren sieht er<br />

höchstens aus wie knapp 59, redet<br />

jedoch mit der Souveränität und<br />

Erfahrung eines Mannes der mindestens<br />

schon drei Mal gelebt hat.<br />

Auf die Frage, ob er eine gute Story<br />

zu dem verglasten Bauwerk auf<br />

dem Berner Messegelände auf<br />

Lager hätte, antwortete er mit<br />

einem kurzen Aufflackern im Blick<br />

und spitzbübischem Charme:<br />

«Diese Geschichten eignen sich<br />

nicht, um gedruckt zu werden ...»<br />

Ich war zu überrascht, um darüber<br />

enttäuscht zu sein, denn nach dem<br />

ersten Telefongespräch konnte ich<br />

ihn immerhin dazu überreden, mit<br />

mir zusammen zu einem Fotoshooting<br />

aufs Areal zu fahren.<br />

Es war kein simples Treffen, sondern<br />

eine Verabredung der Art, wie es<br />

Frauen meiner Generation absolut<br />

noch zu schätzen wissen. Mit dem Auto holte er mich direkt von<br />

meinem Büro ab und fuhr uns gelassen durch den nachmittäglichen<br />

Berufsverkehr, als wäre es seine frisch gebügelte Westentasche.<br />

Das trübe Wetter klarte augenblicklich für diesen speziellen Moment<br />

auf. Die restlichen Wolken am Himmel spiegelten sich in der grünlich<br />

glänzenden Glasfassade, um eine spektakuläre Atmosphäre zu<br />

schaffen, während Herr Schwaar mir bereitwillig doch ein paar seiner<br />

Geschichten erzählte; zum Beispiel, wie er auf gravierende Sicherheitsmängel<br />

bei der Auswahl des richtigen Materials beim Bau hinweisen<br />

konnte. Er ließ einen Teil als Muster der geplanten Glas fassade<br />

vorgängig aufbauen und an Ort und Stelle demolieren. Das Glas<br />

zersprang dabei in tausend Stücke, weil es sich nicht um das von ihm<br />

vorgeschlagene Sicherheitsglas handelte.<br />

Das Gebäude ist die Differenz dessen, was auf dem Zeichentisch geplant<br />

wurde und am Ende auf dem Platz steht. Je weniger Abstriche<br />

man machen muss, desto akkurater ist das Ergebnis. Man macht sich<br />

einen Ruf, erklärte mir Herr Schwaar. Nach einem Kaffee im Restaurant<br />

an der hinteren Ecke des Gebäudes bin ich alles andere als enttäuscht.<br />

Das Gebäude hat Stil und Charakter, der sich genau so unaufdringlich<br />

und adäquat präsentiert, wie ich Herrn Schwaar soeben erlebt habe.<br />

Er fährt mich auf einem kurzen verborgenen Schleichweg zurück<br />

ins Büro und ich staune, als wäre ich gerade durch ein kosmisches<br />

Wurmloch gefallen. Er kennt das Bern der guten alten Zeit und hat<br />

sich weitsichtig ein paar Hintertürchen mit Sondergenehmigungen<br />

offen gehalten.<br />

21


Unsere Losung ...<br />

Willkommen in einer Welt, die immer<br />

trans parenter wird. Für jedes Bedürfnis<br />

und jedes Lebensgefühl gibt es eine<br />

richtige Antwort. Man kann die Dinge<br />

unbefangen betrachten. Bestehendes<br />

muss neu definiert werden. Der<br />

Enthusias mus, mit dem wir bei der<br />

Entwicklung von Lösungen neue Wege<br />

gehen, spiegelt sich im Detail wieder.<br />

Quadro Die filigrane Glasfassade<br />

Quadro Die filigrane Glasfassade


anytech<br />

INNOVATIONEN SEIT 1995


FRAU VONLINE<br />

Eigentlich suchte ich zu Anfang nur nach einem entspannten<br />

50 %-Job, damit ich nebenbei mein Studium in Zürich<br />

absolvieren konnte. Die Firma <strong>Anytech</strong> ihrerseits suchte<br />

zu dieser Zeit nach einem passenden ‚Lückenfüller‘, da<br />

meine zukünftige Kollegin, die ebenfalls ein Studium anstrebte,<br />

ebenfalls auf 50 % reduzierte. Ohne ahnen zu können, was mir bevorstand,<br />

bewarb ich mich. Es ging alles ziemlich schnell – nach einem<br />

netten Vorstellungsgespräch, bekam ich tatsächlich diesen Job. Das<br />

Experiment begann.<br />

Mein erster Arbeitstag stand schon ziemlich bald bevor und ich<br />

wusste eigentlich noch immer nicht genau, was alles zu meinem<br />

Aufgabenbereich gehörte. Am Anfang hiess es: «Du chasch echli<br />

d’Administration ungerstütze und machsch öbbis im Marketing, wie<br />

zum Bispil Prospektli drucke.»


Anja Russo, Marketing<br />

und Kommunikation, <strong>Anytech</strong><br />

25


Das tönte vielversprechend und<br />

stellte sich schon nach kurzer Zeit<br />

als echten Glücksfall heraus, denn<br />

es war mein Ticket für die Fachhochschule<br />

in Zürich. Dieser Job<br />

entpuppte sich als wirklich spannend,<br />

sogar herausfordernd – und<br />

ganz im Vertrauen, inzwischen ist<br />

er sogar Hammer! Im Nachhinein<br />

muss ich schmunzeln über meine<br />

einstige Erwartung, es müsse ein<br />

easy Job sein, einfach um nebenher<br />

meine Brötchen zu verdienen.»<br />

Die Erfahrung lehrte mich eines<br />

Besseren. Mein neuer Job passte<br />

perfekt zu meiner Ausbildung und<br />

umgekehrt meine Ausbildung<br />

dement sprechend gut zu meinem<br />

Job. Mir wurde rasch klar, dass ich<br />

die Dinge aus der Theorie hier<br />

tatsächlich in die Praxis umsetzen<br />

kann – das ist grossartig. Niemals<br />

hätte ich mir träumen lassen, dass<br />

man in dieser Branche so viel mit<br />

Marketing und Kommunikation zu tun hat. Schon nach kurzer Zeit<br />

stand ein erstes grosses Projekt vor der Tür – die Homepage für<br />

unsere Balkone musste realisiert werden. Meine Aufgabe bestand<br />

darin, mit einer Agentur das Konzept zu erarbeiten und die<br />

Homepage mit Inhalt zu befüllen. Unser Chef konnte bis anhin nichts<br />

mit all dem «Online-Zügs» anfangen. Heute, circa 6 Monate später,<br />

nachdem wir unsere neue Homepage online gestellt haben, hat er<br />

sogar einen eigenen Facebook-Account und ist ein überzeugter<br />

User von LinkedIn. Seine einstige Skepsis wandelte sich und drückt<br />

sich inzwischen in diesem Satz wortvollendet aus: «Du, das Online-<br />

Zügs het richtig potential.»<br />

Natürlich teile ich seine Meinung. Heute läuft der größte Teil der<br />

Information und der Erstkontakte über das Internet. Dank unserer<br />

neuen Homepage wissen wir, was es heisst, mit Anfragen regelrecht<br />

überflutet zu werden. Wer gefunden werden möchte, der muss<br />

heute über Google mittels wenigen Stichworten aufzuspüren sein.<br />

Der einstige Trend ist heute allgegenwärtige Realität. Wie diese<br />

Anwendungen in zehn Jahren aussehen werden, ist ungewiss.<br />

Gewiss ist aber, dass sich diese neue Art der Kommunikation so<br />

etabliert hat, dass niemand mehr darum herumkommen wird, sich<br />

damit auseinanderzusetzen.<br />

Nichtsdestotrotz sollte man sich vor Augen halten, dass ein persönliches<br />

Gespräch immer noch Gold wert ist. Eine gute Mischung aus<br />

virtueller und persönlicher Beratung ist erfahrungsgemäss der


FRAU VONLINE<br />

erfolgversprechendste Ansatz. Unsere Erfolgsbilanz ist dementsprechend<br />

positiv und zu Gunsten der neuen Medien ausgefallen.<br />

Erfolg bedeutet für uns, wenn wir am Ende eines Projektes dem<br />

Kunden die Hand schütteln können und beide mit einem Lächeln<br />

den Raum verlassen. <br />

<br />

anytech<br />

INNOVATIONEN SEIT 1995<br />

Über uns<br />

Balkone<br />

Referenzen<br />

News<br />

Kontakt<br />

„Houston, wir haben<br />

kein Problem“<br />

<strong>Anytech</strong> Metallbau AG • Luzernstrasse 71 • 4950 Huttwil • info@anytech.ch<br />

27


Mit Bedacht!<br />

Filigrane Transparenz aus Stahl und Glas


anytech<br />

INNOVATIONEN SEIT 1995


NEUES IM WESTEN


Als wir die Offertanfrage vom damaligen Hotel Hilton<br />

in Genf erhielten, waren wir hocherfreut. Als Unternehmen<br />

empfanden wir es als grosse Ehre und<br />

Herausforderung. Schon bei der Auftragserteilung<br />

wussten wir, das wird ein ganz spezielles Projekt. Nicht nur die<br />

Sprachgrenze musste überwunden werden, wir lernten auch eine<br />

spezielle Einstellung zur Arbeit kennen. Der Umbau war sehr anspruchsvoll.<br />

Es war nahezu eine Rundumerneuerung bei vollem<br />

Betrieb der exklusiven Ladengeschäfte im Erdgeschoss. Die gutbetuchten<br />

Gäste aus dem Osten wollten Ihre Erholung im Luxushotel<br />

auch während des Umbaus weiter geniessen. Dass wir die Arbeiten<br />

von öffentlichem Grund aus realisieren mussten, erleichterte uns die<br />

Aufgabe auch nicht. Die Rahmenbedingungen für diese speziellen<br />

Gegebenheiten führten dazu, dass wir fast ein ganzes Buch mit<br />

Anekdoten schreiben könnten. Wir beschränken uns hier jedoch auf<br />

ein paar Einzelne.<br />

Die Logistik war ein zentraler Punkt bei der Auftragsabwicklung. Die<br />

zehn Eingangsportale aus geschliffenem INOX-Stahl mit Steinverkleidung<br />

und Glasplatten sind drei Meter breit und sieben Meter lang.<br />

Parkplätze waren praktisch keine vorhanden und schon gar nicht für<br />

arbeitendes Personal. Die Gesetzeshüter nahmen es nicht nur mit den<br />

Kontrollen sehr genau, sämtliche Arbeiten mussten drei Monate im<br />

Voraus schon angemeldet werden. So entschlossen wir uns, ein ortsansässiges<br />

Unternehmen mit den Sondertransporten für Übergrössen<br />

zu engagieren. Sie lösten diese Aufgabe hervorragend, effizient und<br />

sehr schnell. Fahrverbote hatten plötzlich keine Gültigkeit mehr.<br />

Auch als der Sattelschlepper mittags in der Rush Hour die doppelte<br />

Sicherheitslinie auf der sechsspurigen Strasse überquerte, schauten<br />

die vorbeifahrenden Polizisten vermutlich gerade auf die Uhr.<br />

31


NEUES IM<br />

Wir staunten nicht schlecht, als<br />

eines Abends nach achtzehn Uhr<br />

plötzlich noch ein Telefonanruf mit<br />

der Vorwahl 022 aufleuchtete. Als<br />

ich den Anruf entgegennahm,<br />

befürchtete ich schon, dass es<br />

keine frohe Botschaft sein konnte.<br />

An diesem Tag war nämlich ein<br />

Sonder transport aus Huttwil, angeführt<br />

von einem Begleitfahrzeug,<br />

nach Genf unterwegs. Am<br />

nächsten Morgen um sieben Uhr<br />

sollten die Portale mit den eigens<br />

für diesen Zweck konstruiert und<br />

angefertigte Hebevorrichtung in<br />

die Endlage gebracht werden.<br />

Diese Aktion hatten wir bereits<br />

besagte drei Monate zuvor genau<br />

dokumentiert. Das Dossier füllte<br />

einen A4 Ordner und jedes Detail<br />

war klar beschrieben. Auch die<br />

eigens dafür entwickelte Hebevorrichtung<br />

liess zu dieser Zeit keine<br />

Fragen mehr offen. Der Architekt<br />

informierte uns, dass die Übung<br />

abgebrochen wurde und wir die Aktion noch vor Ort der zuständigen<br />

Behörde erklären müssen. Auf unsere Einwände, ob unser Dossier<br />

nicht den Ansprüchen entspreche, oder irgendetwas nicht in<br />

Ordnung sei, wusste niemand eine Antwort. Nach achtzehn Uhr ist ja<br />

sowieso niemand mehr erreichbar. Mein Vorschlag, die Übung<br />

einfach laufen zu lassen, fand das Transportunternehmen nicht überzeugend,<br />

also fuhr ich alleine nach Genf und war eigentlich auf jede<br />

Eventualität vorbereitet. Pünktlich um zehn Uhr traf ich den zuständigen<br />

Beamten auf der Baustelle an. Seine erste Frage war, ob<br />

wir ein Rollgerüst aufstellen. Ja, ein Element, zwei Meter hoch, lautete<br />

meine Antwort. Dann müssten wir aber zwei Traversen einbauen,<br />

belehrte mich der Sicherheitsbeamte, das sei eine spezielle Vorschrift<br />

in Genf. Wir wussten das ja schon und waren vorbereitet, doch<br />

das Rendez-vous mit dem Beamten war bereits wieder vorbei und er<br />

hatte nicht einmal Zeit für einen Kaffee. So war eigentlich alles in<br />

Ordnung, abgesehen von den zusätzlichen Umtrieben und Verzögerungen.<br />

Am andern Tag lief alles wie geplant. Als der Beamte endlich<br />

auf der Baustelle eintraf, war die Aktion bereits vorbei. Eigentlich<br />

eine gute Gelegenheit für einen Kaffee, aber leider hatte er wieder<br />

keine Zeit.<br />

Im Gegensatz zu einem Neubau, muss man bei Umbauten auf unvorhersehbare<br />

Situationen reagieren können. Viele Details müssen<br />

zuerst freigelegt werden oder man muss die neue Konstruktion so<br />

planen, dass undefinierte Anschlüsse entsprechend flexibel fertiggestellt<br />

werden können. Da Architektur und Ästhetik höchste Priorität


WESTEN<br />

haben, war die Planung aufwändig und benötigte sehr viel Zeit. Der<br />

Endtermin war schon im Voraus bekannt und war auf der Bautafel<br />

entsprechend gross angeschrieben. Durch die detaillierte und<br />

zeitraubende Planung blieb für die Produktion und für die Montage<br />

nur noch wenig Zeit zur Verfügung. Monteur zu sein, ist eine ganz<br />

spezielle Herausforderung. Hier muss einfach alles passen. Von der<br />

Logistik und dem zwangsläufig auftretenden Lärm möchten die Gäste<br />

und Besucher eines Nobelhotels nichts mitbekommen. Manchmal<br />

wäre es einfacher, am Samstag einen Arbeitstag einschalten zu<br />

können oder die Arbeitszeiten am Abend etwas verlängern zu<br />

können. Das erfordert jedoch eine arbeitsrechtliche Bewilligung. In<br />

Genf ist es unmöglich, eine solche Bewilligung zu bekommen. Unsere<br />

Stunden abrechnungen und Lohnabrechnungen wurden monatlich<br />

von den entsprechenden Stellen geprüft. Um den Endtermin einhalten<br />

zu können, montierte einer unserer Monteure einmal nach<br />

sechzehn Uhr noch im Innern des Gebäudes diverse Abdeckbleche.<br />

Dies geschah sogar ohne Lärm und Staub. Die Aufsichtskontrolle<br />

machte trotzdem einen Rapport, und wir erhielten eine Busse im<br />

vierstelligen Bereich.<br />

Trotz der vielen, für uns oft nicht nachvollziehbaren zusätzlichen Umständen,<br />

konnten wir dieses Projekt termingerecht und zur vollsten<br />

Zufriedenheit der Bauherrschaft abschliessen. Für uns waren diese<br />

gewonnenen Erfahrungen wichtig und können nun beispielsweise<br />

beim heutigen Coop-Umbau in Genf entsprechend umgesetzt<br />

werden. – Urs Nyffenegger <br />

33


Simon Uhlmann,<br />

Lernender Metallbau <strong>Anytech</strong><br />

CRAZY<br />

Unser Crazy Day begann<br />

schon um 6:30<br />

vor unserer Firma.<br />

Obwohl wir sehr<br />

früh starteten, war – zum grossen<br />

Erstaunen aller – jeder aus unserer<br />

Truppe pünktlich. Bevor wir jedoch<br />

losfahren konnten, mussten einige<br />

noch ihre farbigen Shirts holen,<br />

damit unser Regenbogen-Outfit<br />

komplett war. Wenige Minuten<br />

nach dem Start fragte schon<br />

jemand unsere Reiseleiterin Anja,<br />

wo der Znünihalt stattfindet. Man<br />

einigte sich auf den Rastplatz<br />

Pieterlen. Ein ahnungsloser Jungbüezer<br />

wollte im Shop eine Kiste<br />

Bier besorgen. Dies stellte sich<br />

jedoch als nicht machbar heraus,<br />

da es auf dieser Raststätte gar kein<br />

Bier gab. Trotzdem gutgelaunt<br />

fuhren wir weiter zu Rolf Biland, um<br />

dort ein bisschen Spass zu haben.<br />

Beim Bogenschiessen und Quadfahren<br />

verbrachten wir zwei kurzweilige<br />

Stunden. Einige beherrschten ihre Quads nicht vollständig<br />

oder waren mit Übermut zugange. Leider benahm sich aber jeder<br />

ordnungsgemäss und so durfte niemand auf eine Sonderrunde mit<br />

Rolf Biland, wie Urs angedroht hatte.<br />

Nach diesem Adrenalinschub ging es weiter mit unserem Hippibus<br />

zur Büffelranch, wo wir gemeinsam zu Mittag assen. Auch da gab es<br />

Leute, die nach einer grossen Portion noch nicht satt waren und sich<br />

gierig an ihren Tellern festhielten. Auch dieser Nachschub wurde<br />

großzügig bewilligt und verzehrt. Diese Verschnaufpause hat uns<br />

gestärkt und so marschierten wir erwartungsfroh hinüber zum<br />

angrenzenden Seilpark. Aus erklärlichen Gründen wollten ein paar<br />

Leute, bei denen die Knie schon vom Zuschauen zitterten, nicht<br />

hinauf ins Geäst des Kletterparcours, was vielleicht auch besser war.<br />

Bevor die Kletteräffchen unter uns richtig loslegen konnten, mussten<br />

wir zuerst gründlich instruiert werden. Zum Glück geschah dies auf<br />

Deutsch und nicht auf Französisch. Nach einem langen Kampf mit<br />

der richtigen Befestigung des Tenues und dem Entschluss, ob<br />

mit oder ohne Sonnenbrille zu klettern war, ging es endlich richtig<br />

auf die Übungsrunde. Die meisten von uns stiegen auf in die Baumkronen,<br />

und starteten wagemutig in das Abenteuer. Dabei wurde<br />

schnell klar, dass das Alter dabei keine grosse Rolle spielte. Hoch<br />

oben in den Baumkronen ereigneten sich ein paar unelegante, aber<br />

lustige Szenen. Ein schönes Beispiel dafür war, als einer auf einen<br />

Tellersitz stand und mit dem Kopf voran in einen Stopper raste<br />

und dabei seine neue Brille unfreiwillig in Alt eisen verwandelte.


Adrian Moser, Metallbauer <strong>Anytech</strong><br />

DAYS<br />

Nebenbei sei erwähnt, dass einige andere aus Angst vor dem<br />

gleichen Schicksal ihre Brille dezent auf den Wald boden fallen<br />

liessen, um sie anschliessend suchen zu gehen. Ein anderer Kandidat<br />

benutzte aus einer Vorahnung heraus eine unzerstörbare Brille, die<br />

ein paar Ungläubige bereits vergebens zu deformieren versucht<br />

hatten. Die Bodentruppe übte sich derweil auf einem Spannset<br />

(Slackline) und behielt alle Kletteraffen im Auge. Dabei ist ihnen<br />

natürlich aufgefallen, dass eine Person in Kletterausrüstung gefehlt<br />

hat. Diese Person wurde schliesslich bei der weidenden Büffelherde<br />

wieder gefunden.<br />

Nach diesem abenteuerreichen Tag machten wir uns um etwa 17:03<br />

wieder auf den Heimweg. In Biel wollte sich ein studierender Kollege<br />

von uns trennen. Da es keine Haltemöglichkeit gab, hielt der Hippiebus<br />

mitten auf einer Strasse an und wir warfen ihn beinahe aus dem<br />

fahrenden Bus. Danach setzten wir unsere Heimreise gemäss Fahrplan<br />

fort, während das verabschiedete Mitglied ganz verwirrt auf die<br />

Suche nach dem Hauptbahnhof in Biel machte. Auf der Heimfahrt<br />

schwanden nicht nur unsere letzten Kräfte drastisch, sondern auch<br />

der Biervorrat, den wir doch noch auftreiben konnten. Zuhause<br />

angekommen endete ein lustiger und abenteuerreicher Tag, den wir<br />

nicht so schnell vergessen werden.<br />

ENDE GELÄNDE<br />

Herzlichen Dank an die Geschäftsleitung!<br />

Mit freundlichen Grüssen, die SPASSFRAKTION ANYTECH<br />

Adrian und Simon <br />

35


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