gpf compact 2016 4-6
Die "gpf compact": eine Zeitschrift der Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten. Bleiben Sie mit der "gpf compact" stets über aktuelle Themen und Entwicklungen, Kollektivverhandlungen und - abschlüsse sowie Ihre Mitglieds-Vorteile informiert.
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interview<br />
© Österreichische Post AG<br />
MIT DIR. FÜR DICH.<br />
MEHR SOZIALE GERECHTIGKEIT!<br />
Wie ist der letztlich hervorragende aktuelle Gehaltsabschluss<br />
zustande gekommen?<br />
Es war bei den diesjährigen KV-Verhandlungen so<br />
schwierig wie noch nie. Wir haben auf Grund des guten Geschäftserfolges<br />
2015 für alle Post-MitarbeiterInnen eine<br />
deutlich über der Inflationsrate liegende Gehaltserhöhung<br />
verlangt.<br />
Der Vorstand weigerte sich und argumentierte, dass es<br />
im ersten Quartal <strong>2016</strong> erstmals in allen Geschäftsfeldern<br />
Umsatzrückgänge gibt und dass die Beamten und DO-Angestellten<br />
deshalb in diesem Jahr keine Kollektivvertragserhöhung<br />
bekommen sollen, weil sie ohnehin alle zwei<br />
Jahre nach dem Gehaltsschema eine außerordentliche<br />
Vorrückung haben.<br />
Die strikte Weigerung auch in der zweiten Verhandlungsrunde<br />
hat uns dazu veranlasst, wenige Tage später in<br />
der Bundesvorstandssitzung unserer GPF einen vorsorglichen<br />
Streikbeschluss zu fassen. Und siehe da, das hat Wirkung<br />
gezeigt. Es ist somit nach einer weiteren Marathonsitzung<br />
gelungen, einen sehr guten Gehaltsabschluss<br />
<strong>2016</strong> zu erzielen.<br />
Mit den erzielten 1,4 Prozent für die Beamten und DO-<br />
Angestellten liegen wir deutlich über der Inflationsrate<br />
von derzeit 0,9 Prozent. Uns war es wie schon in den Vor-<br />
jahren wichtig, dass wir für unsere Kleinstverdiener, für<br />
die KV-Neu-Beschäftigten einen zusätzlichen Bonus erreichen<br />
können. Das ist mit den 1,5 Prozent, einer zusätzlichen<br />
Einmalzahlung von 200 Euro plus einer deutlichen Erhöhung<br />
des Kindergeldes auch gelungen.<br />
Das verstehen wir unter sozialer Gerechtigkeit! Für die<br />
stehen wir, für die kämpfen wir und die Rückmeldungen<br />
aus der Belegschaft zeigen uns sehr deutlich, dass wir auf<br />
dem richtigen Weg sind.<br />
Immer mehr private Post-Konkurrenten drängen auf den Paketmarkt.<br />
Welche Strategien gibt es zur Sicherung der Arbeitsplätze?<br />
In den letzten Jahren hatten wir bei der Post einen einzigen<br />
Wachstumsmarkt und das war der Paketmarkt, obwohl<br />
wir auch da bereits starke Konkurrenz durch DHL,<br />
DPD, GLS und andere Mitbewerber hatten. Jetzt hat sich<br />
die Situation massiv verschärft, weil ein Preiskampf dazugekommen<br />
ist. Dies hat die Rahmenbedingungen auf dem<br />
Paketmarkt in Österreich massiv verschärft und der Markt<br />
ist so heiß umkämpft wie noch nie. Die Post ist zwar noch<br />
nicht gezwungen, Arbeitsplätze in diesem Bereich abzubauen,<br />
aber es hat jedenfalls bereits Auswirkungen auf<br />
unser Tagesgeschäft im Paketbereich. Um überhaupt konkurrenzfähig<br />
zu bleiben, musste die Samstagszustellung<br />
6 <strong>gpf</strong><strong>compact</strong><br />
Nr. 4–6 / <strong>2016</strong>