18.08.2016 Aufrufe

Ebook 2 pdf

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Verhaltensrepertoire<br />

Zur Lösung von Konflikten bzw. zur Beseitigung aversiver Ereignisse greift der<br />

Mensch auf Verhaltensweisen seines Verhaltensrepertoires zurück. Dieses<br />

Repertoire umfasste alle ihm bekannten und ihm möglichen Verhaltensweisen.<br />

Schreien, Schlagen oder ähnliche Reaktionen müssen nicht erlernt werden, schon<br />

kleine Kinder beherrschen diese Art des Verhaltens. Komplizierter ist es schon eher<br />

bei Konfliktlösungsstrategien, welche dem Menschen nicht „angeboren“ sind,<br />

sondern erlernt werden müssen.<br />

Kapitel 4.<br />

Aggressionen in unserer Zeit<br />

Landläufig scheint man der Meinung zu sein, dass man gegenwärtig verstärkt mit<br />

aggressiven Verhaltensweisen konfrontiert wird. Entspricht es denn der Tatsache,<br />

dass es heutzutage mehr Aggressionen gibt als in früheren Zeiten?<br />

In der gegenwärtigen Zeit werden wir tatsächlich mit vermehrten Aggressionen<br />

konfrontiert, was nicht zuletzt in der Tatsache des steigenden Medienkonsums<br />

begründet liegt. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass moderne Hollywood Filme<br />

ohne Aggressionen und Gewalt nicht auszukommen scheinen. Gewalttätige<br />

Handlungen werden immer deutlicher in Szene gesetzt, der Tod im Film –<br />

unabhängig ob ein Unfall, ein Mord, o.ä. – scheint nichts besonderes mehr zu sein.<br />

So wurde bspw. ein bekannter Film aus amerikanischer Produktion mit dem<br />

Darsteller Arnold Schwarzenegger von der freiwilligen Selbstkontrolle der<br />

Filmwirtschaft als „bedingt harmlos“ eingestuft, welcher somit mit einer<br />

Altersfreigabe von 12 Jahren in den Handel kam. Filmkritiker machten sich die Mühe,<br />

einmal Todesopfer dieses Streifens zu zählen: Sie kamen auf mehr als 200 Tote! In<br />

alten Krimiserien wäre eine solche „Massenvernichtung“ undenkbar gewesen, ein<br />

ganzer Film drehte sich zumeist um ein einziges Todesopfer.<br />

Nicht nur die Filmproduktion führt uns Gewalt so nahe vor Augen. Fernsehsender<br />

und Presseagenturen verfügen heute über ein dichtes Netz der Berichtserstattung,<br />

so dass nahezu von jedem Kampfschauplatz der Erde detaillierte Berichte untermalt<br />

mit Bildern und Filmsequenzen unsere Wohnzimmer erreichen.<br />

Es ist nicht weg zu diskutieren, dass Aggressionen in vielen Fällen anders gelagert<br />

sind. Die Anwendung von Folter, um ein Hexengeständnis zu erhalten oder die<br />

massive Unterdrückung der Bauern durch den Grundbesitz, sind heute zumindest in<br />

unserer näheren Umwelt wohl eher weniger gängige Praxis. Jedoch ist es nicht von<br />

der Hand zu weisen, dass steigende Anforderungen des gesellschaftlichen Lebens<br />

zu Stresssituationen und folglich auch zu aggressivem Verhalten führen.<br />

<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!