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„Nervenkitzels“ und die als angenehm empfundene Spannung. Hierzu besteht<br />
die Theorie, dass aggressive Verhaltensweisen und Gewalt „Spaß“ machen,<br />
was schon in der hohen Anzahl der Beobachter eine gewisse Bestätigung<br />
findet.<br />
Innere Effekte können dem Außenstehenden Betrachter verborgen bleiben, so dass<br />
eine Handlung für Dritte zunächst erfolglos erscheint. Dennoch kann der Aggressor<br />
einen Nervenkitzel empfunden haben oder einfach Stolz sein, bspw. weil er „nicht<br />
gekniffen„ hat.<br />
Zu den äußeren Effekten zählen Nutzeffekte und Erfolge, wie:<br />
• Die Durchsetzung, d.h. positive Verstärkung dadurch erreicht zu haben, was<br />
man will, wozu das Durchsetzen des Willens ebenso wie der materielle<br />
Gewinn zählt. Das bloße Nachgeben des Kontrahenten bedeutet für den<br />
Aggressor schon positive Verstärkung.<br />
• Die Anerkennung, d.h. positive Verstärkung durch die Zustimmung anderer.<br />
Diese Handlungsweisen können beim unterlassen Missachtung durch<br />
anderer, zumeist Mitglieder einer Gruppe, welcher auch der Aggressor<br />
angehört, erfahren. Bekannte Anerkennung für aggressive Verhaltensweisen<br />
sind auch Inschriften in Denkmale wie bspw. „Unseren tapferen Soldaten“.<br />
Häufig werden gerade Kinder zu aggressiven Verhaltensweisen angehalten,<br />
wenn Eltern diese auffordern, sich stets durchzusetzen, teilweise reicht die<br />
bloße Beobachtung aus, denken wir nur an Kinder, die durch aggressive<br />
Verhaltensweisen die Aufmerksamkeit der Eltern gewinnen wollen.<br />
• Die Abwehr, d. h. positive Verstärkung durch Vermeiden aversiver Ereignisse.<br />
Hier dienen die aggressiven Verhaltensweisen als Schutz, wie bspw. schon<br />
eine massive Drohung, um Handlungen anderer zu unterbinden, die Notwehr<br />
gegen einen Peiniger, aber auch die Ausführung eines Befehles, wenn beim<br />
Unterlassen eine Bestrafung droht.<br />
Flucht ist die vorrangige Reaktion des Menschen, jedoch kommt es zu aggressiven<br />
Verhaltensweisen, wenn ein Entkommen nicht möglich ist. Erfolge durch aggressive<br />
Verhaltensweisen bekräftigen dann dieses Verhalten.<br />
Leid des Opfers kann für den Aggressor eine emotionale Befriedigung bieten, da<br />
Verletzung, Weinen o.ä. dem „Angreifer“ einen Sieg signalisieren, somit seine<br />
Verhaltensweisen positiv verstärken.<br />
Nicht jede Handlung muss auf dem Fuße folgend bekräftigt werden, zur Verstärkung<br />
sind auch gelegentliche Bekräftigungen ausreichend. So festigen sich<br />
Verhaltensweisen zwar wesentlich langsamer, jedoch wesentlich intensiver.<br />
Verhaltensweisen werden folglich länger beibehalten, selbst wenn Erfolge mehrmals<br />
ausbleiben. Demzufolge reicht es aus, wenn ein Aggressor sich gelegentlich<br />
durchsetzt.<br />
Dort ist nun die Schwierigkeit zu erkennen, dass sich sporadische Bekräftigungen<br />
nahezu unmöglich vermeiden lassen. Um eine dauerhafte Verhaltensänderung zu<br />
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