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Ehe und Familie - Ehe-Familie-Kirche

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keine Kinder wünschen, ist dagegen das Alleinleben die am häufigsten genannte Wunsch-<br />

Lebensform.<br />

In einer anderen Studie, in der b<strong>und</strong>esweit Personen befragt wurden, die zwischen 1999 <strong>und</strong><br />

2005 geheiratet hatten, haben Schneider <strong>und</strong> Rüger (2007) nach Sinnzuschreibungen <strong>und</strong> Hei-<br />

ratsmotiven geforscht. Sie fanden hoch heterogene Motivlagen ("nutzenorientiert", "wertori-<br />

entiert", "spontan-emotional") für eine Heirat. Etwa ein Viertel ihrer verheirateten Befragten<br />

sah die <strong>Ehe</strong> noch als bedeutsame traditionelle, kirchliche Institution an. Gut die Hälfte aller<br />

Befragten hatte auch kirchlich geheiratet, allerdings wiederum nur zur guten Hälfte auch tat-<br />

sächlich aus religiösen Motiven. Konfessionelle Unterschiede wurden dabei nicht festgestellt.<br />

Zusammenfassende Thesen:<br />

Die <strong>Ehe</strong> wird aus sehr unterschiedlichen Motiven vom überwiegenden Teil der Bevölkerung<br />

immer noch als probater <strong>und</strong> erstrebenswerter Rahmen für eine Paargemeinschaft (vor allem)<br />

mit Kindern angesehen. Ihre Unbedingtheit als einzige legitime oder religiös begründete<br />

Gr<strong>und</strong>lage von partnerschaftlicher Lebensgemeinschaft <strong>und</strong> <strong>Familie</strong> gilt aber nicht mehr. Sie<br />

hat als institutionelle <strong>und</strong> ideelle Basis partnerschaftlichen Zusammenlebens an Bedeutung<br />

verloren.<br />

Die damit einhergehende De-Institutionalisierung, die postulierte Emotionalisierung von<br />

Paarbeziehungen sowie eine zunehmende wirtschaftliche Unabhängigkeit der Partner vonein-<br />

ander haben zu einer erheblichen De-Stabilisierung von <strong>Ehe</strong> (<strong>und</strong> <strong>Familie</strong>), also einem deut-<br />

lich erhöhten Scheidungsrisiko von <strong>Ehe</strong>n beigetragen.<br />

3. Zur Situation der <strong>Familie</strong>nentwicklung<br />

Empirische Bef<strong>und</strong>e<br />

Neue Schätzungen zu Kinderzahlen von Frauen <strong>und</strong> Männern sind jüngst vom Statistischen<br />

B<strong>und</strong>esamt veröffentlicht worden (Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2007). Die westdeutschen Frauen<br />

der Geburtsjahrgänge 1957 bis 1961 haben danach im Mittel etwa 1,6 Kinder geboren (Ost-<br />

deutschland: 1,8 Kinder), 23 Prozent von ihnen blieben kinderlos (Ostdeutschland bei 10 Pro-<br />

zent). Besonders bei Frauen <strong>und</strong> Männern mit einem hohen Bildungsniveau ist die Kinderlo-<br />

sigkeit weit verbreitet. 38 Prozent der westdeutschen Akademikerinnen <strong>und</strong> 42 Männer im<br />

Alter 40 bis 44 Jahren (Geburtsjahrgänge 1960 bis 1964) hatten keine Kinder geboren. Bei<br />

den Männern ist auch die Kinderlosigkeit unter den Geringausgebildeten hoch.<br />

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