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Ehe und Familie - Ehe-Familie-Kirche

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5. Intergenerationenbeziehungen<br />

Empirische Bef<strong>und</strong>e:<br />

Wegen der zurückgehenden Geburtenzahlen veringert sich das „Personal“. Mehr, aber weni-<br />

ger stark besetzte, überlebende Generationen sind die Folge dieser Entwicklung (Bohnenstan-<br />

gen-<strong>Familie</strong>n). Das stark gesunkene Risiko, den Partner oder die Kinder schon in einem jun-<br />

gen Alter zu verlieren, hat aber zu einer Verstetigung bzw. Dauerhaftigkeit der verwandt-<br />

schaftlichen Beziehungen geführt. Das gilt im Gegensatz zu der zunehmenden Brüchigkeit<br />

von Paarbeziehungen. Das Verhältnis von Kindern <strong>und</strong> Eltern bzw. Großeltern ist in der Re-<br />

gel unkündbar <strong>und</strong> daher stabiler <strong>und</strong> verlässlicher <strong>und</strong> verliert aus diesem Gr<strong>und</strong> nicht an<br />

Bedeutung.<br />

Nach den Ergebnissen des jüngsten Alterssurveys (Hoff 2006) unterstützen die Eltern ihre<br />

Kinder überwiegend mit Geld <strong>und</strong> Sachwerten. In der umgekehrten Richtung –von den Kin-<br />

dern zu den Eltern –überwiegen die praktischen Hilfen <strong>und</strong> Dienst- <strong>und</strong> Pflegeleistungen.<br />

Von den 75-80-Jährigen der Befragten mit Kindern haben fast 90 Prozent mindestens wö-<br />

chentlich persönlichen Kontakt mit ihnen. Immer noch werden neun von zehn Pflegebedürfti-<br />

gen privat in <strong>Familie</strong>n versorgt, wobei natürlich auch auf professionelle Hilfe zurückgegriffen<br />

wird.<br />

Das entspricht einer hohen Wertschätzung der gegenseitigen Hilfe zwischen Kindern, Eltern<br />

<strong>und</strong> Großeltern. So stimmen laut Bef<strong>und</strong>en der PPAS drei Viertel der Befragten voll <strong>und</strong> ganz<br />

der Aussage zu, dass die Kinder sich um die älteren Menschen kümmern sollten, zwei Drittel<br />

sagen, dass es die Pflicht der Angehörigen sei, sich um die älteren Menschen zu kümmern.<br />

Auch wenn die Hälfte der Befragten im Notfall die alten Eltern bitten würde, bei sich zu<br />

wohnen, hätten es doch nur ein Drittel gern, wenn sie bei ihnen wohnen würden (Dorbritz et<br />

al. 2005). Die Befragten sehen vor allem den Partner oder die Partnerin bzw. die Kinder in der<br />

Pflicht, wenn es um die Pflege der Älteren geht (vgl. Schaubild 5). Allerdings wird die Hilfe<br />

von Organisationen <strong>und</strong> Einrichtungen von einem sehr großen Anteil der Befragten ebenfalls<br />

befürwortet.<br />

Zusammenfassende Thesen:<br />

Entgegen der These vom Verfall der <strong>Familie</strong> sind die intergenerationalen Unterstützungs-<br />

strukturen intakt. Sie werden auf Dauer ein wesentliches Moment der interpersonalen Solida-<br />

rität in unserer Gesellschaft bleiben.<br />

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