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Kinder psychisch kranker Eltern Lebenslagen ... - Netz und Boden

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Einschränkungen aufgr<strong>und</strong> der Erkrankung<br />

Ein weiterer Gr<strong>und</strong> für die erschwerte Aufnahme eines Erstgespräches lag in der<br />

Schwere der elterlichen Erkrankung <strong>und</strong> den daraus folgenden Einschränkungen.<br />

Kontaktaufnahme zu den <strong>Kinder</strong>n<br />

Nach Küchenhoff (2001a: 105) liegt das Problem der Kontaktaufnahme zu min-<br />

derjährigen <strong>Kinder</strong>n darin begründet, daß eine Einverständniserklärung seitens der<br />

<strong>Eltern</strong> vorliegen muß. Gründe für die Verweigerung seien u.a.:<br />

Fehlende Krankheitseinsicht<br />

Verweigert wird die Kontaktaufnahme, wenn die Krankheitseinsicht bei der<br />

Patientin oder dem Patienten fehlte oder wenn aufgr<strong>und</strong> eines zwangsweisen Auf-<br />

enthalts in der Klinik eine Zusammenarbeit abgelehnt wurde.<br />

Schonung der <strong>Kinder</strong><br />

<strong>Eltern</strong> lehnten auch Gespräche mit den <strong>Kinder</strong>n ab, weil diese zu belastend für<br />

dieselbigen seien.<br />

Verheimlichung des Klinikaufenthalts<br />

Ein weiterer Gr<strong>und</strong> für die Ablehnung eines Gesprächs lag ins besondere dann<br />

vor, wenn der Klinikaufenthalt vor dem Kind geheimgehalten wurde.<br />

7.2 Spezielle Hilfe versus Alltagsnormalität<br />

Doch bei aller Notwendigkeit von Hilfe für Familien mit einem <strong>psychisch</strong> kran-<br />

ken <strong>Eltern</strong>teil stellt sich auch die Frage, ob Hilfe unbedingt in Form von Spezial-<br />

angeboten erfolgen muß.<br />

Koch-Stöcker (2001: 49) verweist darauf, daß <strong>Kinder</strong> aus dem verunsichernden<br />

Kontext psychotischer Mütter eine Alltagsnormalisierung benötigen. Ihrer Mei-<br />

nung nach brauchen sie mehr als andere <strong>und</strong> vor allem anderen Normalität, ver-<br />

läßliche Interaktionen <strong>und</strong> Akzeptanz in ihren bestehenden sozialen Beziehungen.<br />

Solange ein Kind keine manifesten <strong>psychisch</strong>en Störungen entwickelt hat,<br />

bräuchte es nach Möglichkeit keine Sonderbehandlung, die es wiederum von<br />

Gleichaltrigen absondert. Viel wichtiger seien Modelle funktionierenden struktur-<br />

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