Spanien aktuell - Online Version - September 2016
Onlineversion der Spanien aktuell - Das deutschsprachige Magazin mit Infos über Spanien. Recht, Reise, Tourismus, Trends, Motor, Gesundheit, Kulinar, Veranstaltungen.
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Arrecife de las Sirenas<br />
türkisenen Meer, die Ruhe und Stille machen sie zu<br />
idyllischen Oasen, vom Ufer deren Fischer jede Nacht<br />
ablegen.<br />
Die kleinen, weißen Häuschen am Strand sind das<br />
Kennzeichen fast aller Dörfer im Park, von denen sich<br />
einige weiter weg von der Küste befi nden. Rodalquilar<br />
zum Beispiel, das früher ein Bergarbeiterdorf war. Jahrzehntelang<br />
wurde hier das Aluminiumsalzkristall Alaun<br />
abgebaut; im 19. Jahrhundert wurde in dieser Region<br />
Gold gefunden. Seitdem stand dieses Metall im Vordergrund<br />
und der Goldrausch fi ng an. Rodalquilar hat<br />
mehrere Unternehmen und individuelle Goldsuchende<br />
aus der ganzen Welt angezogen; das war aber zu Ende,<br />
als 1986 die Bergwerke geschlossen wurden. Heute<br />
kann man sie besuchen, genauso wie den botanischen<br />
Garten, auf dessen neun Hektar mehrere Pflanzenökosysteme<br />
zu fi nden und bewundern sind.<br />
In der Nähe befi ndet sich auch das älteste Gebäude<br />
des Parks: „La Torre de los Alumbres“. Der im 16. Jahrhundert<br />
erbaute Turm hat die Bergwerke von Piraten<br />
geschützt, die auf das damals sehr wertvolle Mineral<br />
lauerten. Früher wurde die ganze Küste, die heute<br />
unter Schutz steht, „Costa de los Piratas“ genannt, denn<br />
jahrzehntelang sind Berber und Piraten immer wieder<br />
eingedrungen. Deshalb wurden dort so viele Aussichtstürme<br />
und Burgen gebaut.<br />
Etwas entfernt fi ndet man den „Cortigo del Fraile“, ein<br />
gutes Beispiel für das in dieser Region typisch herrschaftliche<br />
Landgut. Heute verlassen und ruiniert, war<br />
es 1928 Schauplatz vom „Crimen de Níjar”, das u. a. der<br />
Tragödie „Bluthochzeit“ von Federico García Lorca als<br />
Inspiration diente.<br />
Níjar befi ndet sich außerhalb des Parks und bezaubert<br />
mit labyrinthischen Gassen, kleinen weißen Häuschen<br />
mit Blumen in den Fenstern und einer Mudejarkirche;<br />
einem Beispiel von dem hier erhaltenen arabischen<br />
Erbe. In den Läden mit Handwerkskunst kann man<br />
die für diese Region typische, gefärbte Keramik, Korbmacherwaren<br />
und die bunten, rustikalen Decken, so<br />
genannte Jarapas, kaufen; am Abend füllen sich die<br />
Bars mit Einheimischen, die die kühlere Tageszeit mit<br />
Freunden, Verwandten und einigen Gläsern Bier oder<br />
www.spanien<strong>aktuell</strong>.es - <strong>September</strong> <strong>2016</strong>