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EFFI am Abend - 50 Jahre FCE

Jubiläumszeitung und Nachschlagewerk für Fussball- und FCE-Interessierte

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27. August 2016 11<br />

Mit Schirm – Charme und<br />

Melone falsch verstanden<br />

AUTSCH Es war eines der trübsten Kapitel in der Geschichte<br />

der ersten Mannschaft des FC Effretikon. Im November 1974 griff ein<br />

<strong>FCE</strong>-Spieler einen Gegner handgreiflich und verletzte diesen schwer.<br />

1966 – 1975 Zeitzeuge<br />

Von Heinz Minder<br />

T<br />

atort: Sportplatz Bilg.<br />

Embrach. Schweizer Cup<br />

Wettbewerb zwischen Embrach<br />

und Effretikon. Ein<br />

nass trüber Tag. Die Emotionen<br />

schlagen hoch. Die Partie<br />

steht auf Messers Schneide.<br />

Die Spieler schenken sich<br />

nichts. Die Partie geht in die<br />

Verlängerung. Die Regel des<br />

direkten Penaltyschiessen<br />

gab es d<strong>am</strong>als noch nicht.<br />

Eines der sichergestellten Tatobjekte<br />

Vor Ablauf des Spieles gelingt<br />

dem Heimklub ein Tor. Zu<br />

viel für J.T. aus Effretikon.<br />

Er wird nach einer Tätlichkeit<br />

des Feldes verwiesen.<br />

Effretikon verliert das Spiel,<br />

scheidet aus. Nicht genug des<br />

Ärgers. Um 17 Uhr kommt es<br />

beim Schuheputzen der beiden<br />

Te<strong>am</strong>s zu einem Nachspiel.<br />

J.T. schlägt seinem<br />

Gegenspieler den mit Metallstollen<br />

bestückten Schuh ins<br />

Gesicht. F<strong>am</strong>ilienmitglieder<br />

helfen mit ihren Schirmen<br />

nach. Der Traktierte Embracher<br />

S.P. erleidet schwerste<br />

Gesichtsverletzungen im Bereich<br />

seiner Augen sowie eine<br />

schwere Hirnerschütterung.<br />

Mit Schirm, aber definitiv<br />

ohne Charme gabs eines auf<br />

die Melone. Unentschuldbar.<br />

Nicht tolerierbar. Nicht d<strong>am</strong>als<br />

im <strong>Jahre</strong> 1974 – so auch<br />

heute nicht. Der FC Effretikon<br />

reagiert – J.T. wurde unverzüglich<br />

bis zum 31. Dezember<br />

1975 (also über ein Jahr)<br />

von allen Trainings beim FC<br />

Effretikon ausgeschlossen.<br />

J.T. musste sich schriftlich<br />

einverstanden erklären, für<br />

sämtliche Kosten im Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit dieser Straftat<br />

auf zu kommen. J.T. und S.P.<br />

einigten sich schliesslich mit<br />

einem Vergleich.<br />

Hans Züger, Illnau, 89, Gründungsmitglied<br />

„Als Mitglied der ersten Stunde sprang man dort ein, wo<br />

man gebraucht wurde – ich selbst <strong>am</strong>tete als erster Platzwart<br />

des <strong>FCE</strong>. Wir standen bei der Erstellung des Platzes<br />

unter riesigem Zeitdruck und die Finanzierung war alles<br />

andere als einfach. Schon d<strong>am</strong>als gab es Zeiten, wo die<br />

Rekrutierung von Freiwilligen einfacher war und andere,<br />

in denen der Vorstand mächtig Druck machen musste. Ich<br />

glaube diesbezüglich hat nicht viel geändert. In der Anfangszeit<br />

des <strong>FCE</strong> hielten wir neben den Vorstandssitzungen<br />

sogenannte Monatsvers<strong>am</strong>mlungen ab. Man stelle sich<br />

vor, man würde heute alle Mitglieder jeden Monat einberufen.<br />

Wir trafen uns zwar oft im Restaurant Nussbaum,<br />

in dem auch die Gründung über die Bühne ging, aber natürlich<br />

versuchten wir alle Wirtschaften der Gemeinde<br />

zu berücksichtigen. Oft musste ich meinen Kollegen klar<br />

machen, dass wir auf das Gewerbe angewiesen sind. Vor<br />

allem in der Anfangszeit mussten wir jeden Franken zwei<br />

Mal umdrehen und lebten oft von der Hand in den Mund.<br />

Von vielen Firmen erhielten wir d<strong>am</strong>als Material als Unterstützung<br />

– zum Beispiel für den Bau des Fussballplatzes.<br />

Es gab auch Firmen, welche uns zinslose Darlehen gewährten,<br />

d<strong>am</strong>it wir unsere Rechnungen bezahlen konnten<br />

oder uns Material zum Einkaufspreis überliessen, d<strong>am</strong>it<br />

wir uns über Wasser halten konnten.“<br />

Anmerkung der Redaktion: Hans Züger war einer der<br />

Macher von d<strong>am</strong>als. Zus<strong>am</strong>men mit seinen Kollegen hat<br />

er Unglaubliches geleistet. Wir danken allen und Gedenken<br />

derer, welche nicht mehr unter uns sind.<br />

Einnahmequelle sein.<br />

1975 folgte das erste<br />

Hallenturnier, der<br />

Vorgänger des heutigen<br />

Chlausturnieres.<br />

Einweihung Eselriet<br />

Am 19. August 1972 ist<br />

es soweit. Das Sportzentrum<br />

Eselriet wird<br />

feierlich eingeweiht.<br />

Schon im April durften<br />

erstmals die Garderoben<br />

im Untergrund gemeins<strong>am</strong><br />

mit dem EIE<br />

genutzt werden.<br />

Unwetter 1975<br />

Während der Abbauarbeiten<br />

des Grümpelturnieres<br />

zog <strong>am</strong><br />

23. Juni ein Unwetter<br />

heran. In einer halben<br />

Stunde stand der<br />

Fussballplatz <strong>50</strong>cm<br />

unter Wasser und in<br />

den Garderoben lag<br />

20 cm Wasser und<br />

Schl<strong>am</strong>m. Die Fussballer<br />

mussten einige<br />

Wochen ohne Fussballplatz<br />

und Garderoben<br />

auskommen.

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