EFFI am Abend - 50 Jahre FCE
Jubiläumszeitung und Nachschlagewerk für Fussball- und FCE-Interessierte
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36 HOME SWEET HOME www.fceffretikon.ch<br />
Aus Materialraum wird Clubhaus<br />
met<strong>am</strong>orphose Erfindungsreich, zielstrebig und nicht unterzukriegen waren die Effretiker schon immer wenn es um Infrastruktur<br />
ging. Da wurde auch mal aus einem von der Stadt vorgeschlagenen Materialraum ein Clubhaus. Und selbst ein durch Brandstifter in Schutt und<br />
Asche gelegtes Gebäude konnte die Verantwortlichen nicht stoppen.<br />
Zum Clubhaus<br />
in einem Jahr<br />
1985<br />
Beschluss an GV<br />
01.04.85<br />
Gründung Baukommission<br />
20.04.85<br />
Spatenstich<br />
15.08.85<br />
Aufrichtsfest<br />
01.11.85<br />
Beginn Innenausbau<br />
Ende April 1986<br />
Einweihung<br />
Mai 1986<br />
Inbetriebnahme<br />
Von Peter Karsch<br />
D<br />
er <strong>FCE</strong> platzte Anfang<br />
der 80er <strong>Jahre</strong> aus allen<br />
Nähten und gleich nach der<br />
Erstellung des zweiten Fussballfeldes<br />
plante die Stadt die<br />
Erstellung eines dritten Fussballplatzes.<br />
Dieser wurde als<br />
Hauptplatz unterhalb der bestehenden<br />
Tennisanlage 1984<br />
in Betrieb genommen. Da im<br />
neuen Garderobentrakt im<br />
Innern der Eisfeldtribüne<br />
keine Materialraum verfügbar<br />
war, bewilligte die Stadt<br />
dem <strong>FCE</strong> für die Erstellung<br />
eines Materialraums <strong>50</strong>‘000<br />
Franken.<br />
Im Gespräch mit dem d<strong>am</strong>aligen<br />
Stapi Rudolfo Keller<br />
im März 1983 reifte der Entscheid,<br />
aus dem geplanten<br />
Materialraum ein Clubhaus<br />
mit Tribüne zu planen. Das<br />
vereinsinterne Architekturbüro<br />
René Grimm und Ronald<br />
Tanner reichten kurzentschlossen<br />
ein Bauprojekt ein.<br />
Bei Erteilung der Baubewilligung<br />
<strong>am</strong> 24.08.1984 waren<br />
Finanzierung, Erschliessung<br />
und Bauplanung schon weitgehend<br />
gesichert.<br />
Wenn es auch ohne ortsansässige<br />
Handwerker nicht ging,<br />
so blieb noch Platz für über<br />
3000 Stunden Frondienst<br />
unter Leitung von Architekt,<br />
Bauführer, Polier, Vorarbeiter<br />
und Handwerker René<br />
Grimm, alles in einer Person.<br />
Aber das waren sich die <strong>FCE</strong><br />
Mitglieder ja schon gewöhnt!<br />
Der Einsatz lohnte sich. Der<br />
Bau des Gebäudes im Wert<br />
von 400‘000 Franken kostete<br />
dank Frondienst und anderer<br />
Zuwendungen <strong>am</strong> Ende<br />
weniger als die Hälfte. René<br />
Grimm erinnert sich noch genau:<br />
„Die 1. Mannschaft ging<br />
d<strong>am</strong>als mit gutem Beispiel<br />
voran und motivierte d<strong>am</strong>it<br />
viele weitere Mitglieder zur<br />
Mithilfe“.<br />
Und dann der Schock! Am<br />
S<strong>am</strong>stag, 27.06.1987 wurde<br />
der d<strong>am</strong>alige Clubhauswirt<br />
Urs Zweifel morgens um drei<br />
von der Polizei und Feuerwehr<br />
informiert. Der Autor<br />
dieses Berichtes war selber<br />
morgens um sechs Uhr bei<br />
schönstem Wetter mit dem<br />
Velo auf der Illnauerstrasse<br />
unterwegs, als der Blick<br />
in Richtung Badi schweifte.<br />
Leichte Rauchschwaden stiegen<br />
auf - da wo das Clubhaus<br />
stand. Der erste Gedanke: Da<br />
wurde aber wieder ordent-<br />
lich gefeiert! Statt Wurst vom<br />
Grill gab es Enttäuschung<br />
und grosse Wut über Einbrecher<br />
und Vandalen. Die Täter<br />
hatten aus Enttäuschung<br />
über fehlendes Diebesgut einen<br />
Trikotsatz auf die Herdplatte<br />
gelegt und das Werk<br />
aus vielen Stunden Arbeit in<br />
wenigen Stunden zerstört.<br />
Nachdem sich der erste<br />
Schock gelegt hat, fanden<br />
die Verantwortlichen aber<br />
den Mut zum Wiederaufbau.<br />
Dank grosszügiger und unbürokratischer<br />
Abwicklung<br />
der Versicherung konnte bereits<br />
im Dezember 1987, also<br />
nur ein halbes Jahr nach dem<br />
Brand, die zweite Einweihung<br />
über die Bühne gehen.