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Programmheft - Schüler-Symphonie-Orchester Stuttgart

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Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847)<br />

<strong>Symphonie</strong> Nr. 2 B-Dur, op. 52 „Lobgesang”<br />

Beim „Lobgesang“ strebte Mendelssohn eine vollkommene<br />

Musik zum Lobe Gottes an, also mit Saitenspiel und mit menschlichen<br />

Stimmen. Das Werk erlebte seine Uraufführung am<br />

25. Juli 1840 in der Thomaskirche in Leipzig anlässlich der<br />

Feier zum 400. Jahrestag der Erfindung des Buchdrucks.<br />

Es wurde begeistert aufgenommen, und auch der Komponist<br />

selbst schätzte dieses Werk sehr hoch ein. Er hatte selbst die<br />

Psalmtexte aus der Bibel zusammengestellt, teils auch paraphrasiert.<br />

Die drei Hauptthemen sind: Das Lob Gottes - die Treue Gottes<br />

zu seinen Gläubigen - Aufstieg aus der Finsternis zum Licht<br />

(entsprechend der Erleuchtung der Christenheit durch<br />

Gutenbergs Bibel im 15. Jahrhundert). Dem Vokalteil geht eine dreisätzige Sinfonia<br />

voraus: Maestoso con moto - Allegro un poco agitato - Adagio religioso. Die Posaunen<br />

stimmen zu Beginn das Hauptthema des gesamten Werkes an. Im Mittelteil (in reduzierter<br />

Besetzung) erklingt ein liedartiges Thema, das an einen Choral erinnert. Das Adagio,<br />

der dritte Teil, ist eine kurze feierliche Vorbereitung der anschließend klanglich aufstrahlenden<br />

Überleitung zum zweiten Satz. Der Chor greift in Nr.2 das Hauptmotiv auf, das<br />

bereits im ersten Satz erklang. Sodann erklingt das Hauptthema des Chores zu den<br />

Worten „Lobt den Herrn mit Saitenspiel“. Die darauf folgenden Sätze sind im Grunde eine<br />

einzige farbige und abwechslungsreiche Bestätigung dieses Hauptthemas mit seiner<br />

Aussage, durch Soli und Bestätigungen des Chores. Der sechste Satz hat dabei eine<br />

zentrale Bedeutung, mit seiner bangen Frage „Hüter, ist die Nacht bald hin“ und der<br />

strahlend hellen Antwort des Soprans: „Die Nacht ist vergangen“. Die zweite wichtige<br />

Aussage der „Lobgesang“-<strong>Symphonie</strong> schließt sich an: „So lasst uns ablegen die Werke<br />

der Finsternis ....“. Der 8. Satz besticht durch seine verhaltene Stimmung zum Choral<br />

„Nun danket alle Gott“ - ein schönes Abbild der Ansichten Mendelssohns zu Glaube und<br />

Anbetung, zugleich auch eine Vorbereitung des 9. Satzes, eines Duetts für Tenor und<br />

Sopran, inhaltlich von Dankbarkeit geprägt. Hiervon hebt sich der gewaltige Schlusssatz<br />

wirkungsvoll ab, der mit einer grandiosen Steigerung und Chorfuge „Danket dem Herrn<br />

...“ die Aussagen des Werkes bestätigt. Nicht zuletzt ist er auch ein Beleg für den großen<br />

Einfluss, den Johann Sebastian Bach auf Mendelssohn hatte. Abschließend greift der<br />

Komponist noch einmal das Hauptthema des „Lobgesangs“ auf: „Alles, was Odem hat,<br />

lobe den Herrn“, verbunden mit einem kurzen Schluss-Halleluja.

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