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Gender Mainstreaming Beispiele aus den Kommunen zur ...

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Wie soll man vorgehen? – Ein erstes Konzept für <strong>Gender</strong>medizin im<br />

Klinikum<br />

Für die Umsetzung von <strong>Gender</strong>medizin in einem Klinikum muss zuerst von <strong>den</strong> Beteiligten<br />

wahrgenommen und akzeptiert wer<strong>den</strong>, dass Geschlecht generell eine Rolle spielen könnte<br />

bei der Diagnose, Therapie und Pflege, und zweitens muss man prüfen, wann dies jeweils<br />

tatsächlich relevant ist. Wichtig ist daher auch eine geschlechts- und altersdifferenzierte<br />

Auswertung von Patienten- und Verwaltungsdaten, um relevante Zielgruppen für unterschiedliche<br />

Herangehensweisen, spezifische Angebote bzw. spezielle Bedarfe zu<br />

i<strong>den</strong>tifizieren. Von der Fachstelle für <strong>Gender</strong>medizin beim Städtischen Klinikum München<br />

wurde dafür ein erstes Konzept erstellt, <strong>zur</strong> grundsätzlichen Strategie wie auch <strong>zur</strong> konkreten<br />

Umsetzung geschlechtsadaptierter Ansätze im Klinikum. Die wichtigsten Eckpunkte dieses<br />

Konzeptes sind:<br />

� Bewusstseinsbildung bei <strong>den</strong> Beschäftigten des Klinikums, durch eine intensive Zusammenarbeit<br />

mit <strong>den</strong> medizinischen Fachkliniken, <strong>den</strong> Leitungen des Pflege- und<br />

Servicemanagements, mit allen Geschäftsführungsbereichen und deren Verwaltungsebenen<br />

(z.B. Qualitätsmanagement, Versorgungsmanagement, Case-<br />

/Entlassungsmanagement, Controlling, Personal- und Organisationsentwicklung).<br />

� Führen von Einzelgesprächen mit allen Chefärztinnen und –ärzten (und ggf. weiteren<br />

Ärzten in Multiplikatorenfunktion), als Bestandsaufnahme der Einstellungen, Einschätzungen<br />

und des Kenntnisstandes über die <strong>Gender</strong>medizin innerhalb des Städtischen<br />

Klinikums München, mit anschließen<strong>den</strong> Veranstaltungen <strong>zur</strong> Rückmeldung der Ergebnisse<br />

und Erstellung eines Abschlussberichtes<br />

� Geschlechtsdifferenzierte Auswertung klinikeigener Verwaltungs- und Patientendaten,<br />

Befragungen und Patientenrückmeldungen (Beschwer<strong>den</strong> und Zufrie<strong>den</strong>heit), Liegedauern,<br />

Krankheitsverlaufsdaten, Nebendiagnosen, sozialdienstliche Maßnahmen etc.<br />

� Bildung von Arbeitsgruppen <strong>zur</strong> Entwicklung konkreter Umsetzungsmöglichkeiten, z.B.<br />

<strong>zur</strong> Arzneimitteltherapie, <strong>zur</strong> Schmerztherapie, zu Patientenpfa<strong>den</strong> o.ä.<br />

� Vereinheitlichung der Pflegeanamnese mit einheitlichen Kriterien <strong>zur</strong> Einbindung des<br />

Entlassungsmanagements, einheitliches Casemanagement<br />

� Durchführung interner Fortbildungen, Foren und Informationsveranstaltungen der klinikeigenen<br />

Pflege- und Fortbildungsakademie zum Thema Geschlechtsaspekte in der<br />

Gesundheitsversorgung, für Pflegekräfte, für Ärzte/Ärztinnen, für PJ-Studierende<br />

� Regelmäßige Einbindung geschlechtsrelevanter Themen in das alljährlich von <strong>den</strong> Kliniken<br />

durchgeführte „Münchner Qualitätsforum“<br />

� Vernetzung der Fachstelle <strong>Gender</strong>medizin nach außen, laufende Teilnahme an Arbeitsgruppen<br />

und Gesprächskreisen (z.B. AK Frau und Gesundheit, AG Patientenrechte<br />

stärken, AK Gleichstellung und <strong>Gender</strong> im Krankenh<strong>aus</strong>, Netzwerk <strong>Gender</strong>medizin und<br />

Öffentlichkeit – anna fischer projekt) sowie eigene Vortragstätigkeit (z.B. bei Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen, Universitäten und Hochschulen, Volkshochschulen)<br />

� Besuch und aktive Teilnahme der Fachreferentin an relevanten Fachtagungen zu <strong>Gender</strong>medizin<br />

(Berlin, Wien, Hannover).

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