GIG-Oktober 2016
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6<br />
INTERVIEW<br />
Jetzt spricht:<br />
Van de Forst<br />
(Sängerin)<br />
Seit sie 2015 ihr Debütalbum „Lucky“ veröffentlicht hat,<br />
gilt sie als neuer Stern am Country-Pop-Himmel. Wir haben<br />
mit der 22-jährigen Münsteranerin über ihre ersten<br />
Auftritte, eine folgenreiche Reise ins Country-Mekka<br />
Nashville, Cowboyhut und Cowboystiefel, Konkurrenzkampf<br />
bei Castingshows und ihr neues Album gesprochen.<br />
Vanessa, erinnerst Du Dich noch an die<br />
erste Single, die Du vom Taschengeld gekauft<br />
hast?<br />
Das müsste „Barbie Girl“ gewesen sein. Peinlich<br />
nicht? (lacht)<br />
Du hast es aber nicht nur beim Zuhören<br />
belassen, sondern standest schon als Kind<br />
selbst auf der Bühne...<br />
Der Freund von meiner Mama hat damals bei<br />
Starlight Excess gespielt. Als ich acht war, hat<br />
er vorgeschlagen, dass ich bei einem Auftritt<br />
beim Stadtfest ein oder zwei Lieder singen soll.<br />
Da stand ich dann mit acht Jahren auf dem Domplatz<br />
auf der Bühne. Von da an hatte ich dann<br />
bei Konzerten von Starlight Excess noch einige<br />
weitere Gastauftritte.<br />
Bei denen Du dann neben Sänger Ekki Kurz<br />
auf einer Kiste standest....<br />
Genau, damit die Leute mich auch sehen konnten,<br />
weil ich so klein war.<br />
Welche Songs hast Du damals gesungen?<br />
Das erste Lied war „We’ve Got Tonight“ von<br />
Jeanette Biedermann und Ronan Keating, und<br />
dann ging es weiter mit „Die perfekte Welle“<br />
von Juli, Liedern von Silbermond oder Kim<br />
Wilde.<br />
Diesen Traum, Sängerin zu werden, hattest<br />
Du den schon als Kind?<br />
Ja, absolut. Ich wollte immer Sängerin oder<br />
Schauspielerin werden. Am besten beides zusammen.<br />
Dann warst Du erst mal Sängerin einer<br />
Schulband. Wie kam es dazu?<br />
Ich war die ersten Jahre auf dem Paulinum. Dann<br />
habe ich gehört, dass es auf dem Annette-Gymnasium<br />
eine Schulband gibt, die eine Sängerin<br />
sucht. Ich bin zu den Castings gegangen, habe<br />
vorgesungen und wurde ausgewählt. In der achten<br />
Klasse bin dann zum Annette Gymnasium<br />
gewechselt.<br />
Nach dem Abi hast Du Dir dann eine Reise<br />
gegönnt...<br />
Ich war in Memphis / Tennessee, wo noch ein<br />
Großonkel und Cousinen und Cousins von uns<br />
leben. Und dann waren wir mal in Nashville,<br />
was ja in der Nähe von Memphis liegt. Man läuft<br />
da durch die Bars und die Stadt, und überall wird<br />
Musik gespielt. Da spürt man gleich dieses Country-Flair.<br />
Das hat mich direkt mega interessiert,<br />
und ich konnte mich gut damit identifizieren.<br />
Und dann, als Du wieder in Münster warst,<br />
kam Michael Voss, Dein späterer Produzent<br />
ins Spiel...<br />
Michael schlug vor, in diese Richtung Country-Pop<br />
zu gehen, weil das gut zu meiner Stimme passen<br />
würde. Weil ich vorher ja immer nur Pop und Rock<br />
gemacht hatte, dachte ich, dass das mal eine<br />
neue Herausforderung wäre.<br />
Wie bist Du eigentlich mit Michael Voss in<br />
Kontakt gekommen?<br />
Der Freund von meiner Mama ist mit ihm befreundet.<br />
Bei einem Auftritt von Micha in Osnabrück<br />
hat er uns vorgestellt und erzählt, dass ich singen<br />
könnte. Ein paar Tage später bin ich zu ihm ins<br />
Studio gefahren und hab’ ihm etwas vorgesungen.<br />
„Da mach’ ich lieber mein<br />
eigenes Ding.“<br />
............................<br />
Er fand das ganz cool und<br />
meinte, wenn ich Bock hätte,<br />
könnten wir gleich ein<br />
Album aufnehmen.<br />
Was ist für Dich das Interessante<br />
an Country?<br />
Ich find’ die Atmosphäre,<br />
die Country-Music vermittelt,<br />
toll. Eben das, was<br />
man so von Country kennt.<br />
Cowboystiefel, Cowboyhut,<br />
Cowboys, die durch leere<br />
Gassen reiten. Wenn ich<br />
Country höre, kann ich mich<br />
da rein versetzen und sehe<br />
dann auch diese Bilder. Aber<br />
ich mach’ ja eher moderneren<br />
Country. Das ist ja<br />
nochmal etwas anderes. Mir<br />
gefällt aber auch die ganze<br />
Instrumentierung, weil das<br />
Van de Forst und Produzent Michael Voss<br />
mal was ganz anderes, als immer nur Gitarre,<br />
Bass und Schlagzeug, ist.<br />
An Deinem im vergangenen Jahr erschienenen<br />
Debütalbum „Lucky“ waren u.a.<br />
Tony Carey, John Parr und Billy Fallon beteiligt.<br />
Wie fühlt sich das an, wenn man<br />
als Newcomerin mit solchen Größen zusammenarbeitet?<br />
Ich war anfangs schon ziemlich perplex. Ich<br />
bin zwar nicht mit diesen Songwritern aufgewachsen<br />
wie zum Beispiel meine Eltern, aber<br />
die Namen kannte ich schon. Als ich sie dann<br />
gegoogelt habe, dachte ich: „Wow, krass, die<br />
haben jetzt Lieder für Dich geschrieben.“ Bei<br />
Tony Carey hatte ich erst Angst, dass er es<br />
vielleicht gar nicht mag, wie ich seine Songs<br />
singe. Aber er war so begeistert, dass wir das<br />
Lied für eine jetzt im Herbst erscheinende Single<br />
noch einmal zusammen als Duett aufgenommen<br />
haben.<br />
Wenn es um den schnellen Erfolg geht,<br />
hättest Du auch an einer dieser vielen Castingshows<br />
teilnehmen können.<br />
Ich habe diese Shows früher natürlich auch geguckt.<br />
Also am Anfang, als das noch ganz neu<br />
war. Aber ich hatte nie vor, da teilzunehmen.<br />
Das ist doch alles so eine Zurschaustellerei. Man