gpfc 7-9_2016_kl
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© foto-begsteiger.com<br />
DISKRIMINIERUNGSVER-<br />
BOT IN DIE VERFASSUNG!<br />
Höhere Prämien für Ältere bei Versicherungen<br />
rechtens – Pensionistenverband fordert<br />
Gesetzesänderung<br />
Die Notwendigkeit dieser gesetzlichen<br />
Verankerung wird erneut durch das aktuelle<br />
Urteil gegen die Generali-Versicherung deutlich.<br />
Die Generali-Versicherung wurde zwar<br />
wegen ihrer altersdiskriminierenden Klauseln<br />
verurteilt, aber das Urteil gründet sich<br />
auf der Art der automatischen Vertragsumstellung<br />
ohne vorherige Information des Kunden.<br />
Laut österreichischem Recht ist aber eine<br />
Umstellung von Prämien und Leistungen<br />
aufgrund des Alters per se rechtens – der<br />
Kunde muss darüber nur rechtzeitig informiert<br />
werden!<br />
„Eine schändliche Diskriminierung, die<br />
wir nicht kampflos hinnehmen werden!", betont<br />
Harald Glatz, Konsumentenschutzsprecher<br />
des Pensionistenverbandes Österreichs.<br />
PENSIONSSICHERUNGSBEITR AG<br />
Pensionssicherungsbeitrag für <strong>kl</strong>eine Pensionen des Öffentlichen Dienstes endlich<br />
abschaffen! Lebenslange Pensionskürzungen von bis zu 5,6 Prozent – Finanzminister<br />
Schelling muss endlich einlenken!<br />
Der Pensionistenverband Österreichs<br />
(PVÖ) fordert, dass der Pensionssicherungsbeitrag<br />
für <strong>kl</strong>eine Pensionen des Öffentlichen<br />
Dienstes endlich abgeschafft<br />
wird.<br />
„Der Pensionssicherungsbeitrag ist<br />
unfair und unsozial. Er schmälert die Pensionen<br />
der Betroffenen Monat für Monat<br />
um bis zu 3,3 Prozent. Hochgerechnet auf<br />
10 Jahre verliert z.B. ein pensionierter ehemaliger<br />
Post-Beamter mit einer 1.500-Euro-Bruttopension<br />
durch den Pensionssicherungsbeitrag<br />
rund 6.000 Euro!<br />
Seit Jahren fordern wir mit aller Vehemenz<br />
die Abschaffung dieses Beitrages für<br />
alle Pensionen bis 1.500 Euro! Aber bei den<br />
ÖVP-Finanzministern stoßen die Seniorinnen<br />
und Senioren mit dieser Forderung<br />
nach mehr Gerechtigkeit auf taube Ohren“,<br />
kritisiert Karl Blecha, Präsident des<br />
Pensionistenverbandes Österreichs und<br />
fordert Finanzminister Schelling auf, die<br />
Verhandlungen mit den PensionistenvertreterInnen<br />
endlich wieder aufzunehmen.<br />
Hingegen ist Muna Duzdar, Staatssekretärin<br />
für den Öffentlichen<br />
Dienst, gesprächsbereit<br />
und wird sich mit<br />
den Seniorenvertretern<br />
am 3. Oktober zu einer<br />
nächsten Gesprächsrunde<br />
treffen.<br />
Muna Duzdar<br />
werden, damit die Qualität und die Finanzierung<br />
unseres Pflegesystems nachhaltig gesichert<br />
wird!<br />
Pflegefonds ins Dauerrecht!<br />
Die Finanzierung von Pflege und Betreuung<br />
muss nachhaltig gesichert werden. Auf<br />
Initiative des damaligen Sozialministers Rudolf<br />
Hundstorfer und des Österreichischen<br />
Seniorenrates wurde im Jahr 2011 mit dem<br />
Pflegefonds ein starkes und nachhaltiges Instrument<br />
zur Sicherung der Pflegefinanzierung<br />
geschaffen.<br />
© Wilke<br />
OPTIMIERUNGEN IM PFLEGEBEREICH<br />
Qualitativ hochwertige Pflegeleistungen<br />
unabhängig von Wohnort und Geldbörsel –<br />
Jetzt und in Zukunft!<br />
Nach der Einfuhrung des Pflegegeldes im<br />
Jahr 1993 wurde unser Pflegesystem stetig<br />
weiter ausgebaut, verbessert und modernisiert.<br />
Reformen und Neuerungen wie z.B. die<br />
Legalisierung der 24-Stunden-Pflege, die<br />
Etablierung des Pflegefonds, Förderungen<br />
und Verbesserungen für pflegende Angehörige,<br />
die Schaffung der Möglichkeit zur Pflegekarenz<br />
und Pflegeteilzeit haben dafür gesorgt,<br />
dass Österreich eines der besten und<br />
dichtesten Pflegesysteme der Welt hat.<br />
Aktuell beziehen rund 450.000 Menschen<br />
in Österreich Pflegegeld. Laut Schätzungen<br />
wird sich die Zahl der pflegebedürftigen Menschen<br />
in Österreich bis 2050 auf rund<br />
900.000 verdoppeln. Das Thema Pflege und<br />
Betreuung wird damit in Zukunft in JEDER Familie<br />
ein Thema sein!<br />
Derzeit werden noch rund 80 Prozent der<br />
pflegebedürftigen Menschen zu Hause betreut.<br />
50 % der PflegegeldbezieherInnen kaufen<br />
keinerlei Pflegeleistung zu, sondern werden<br />
ausschließlich von Angehörigen betreut<br />
bzw. setzen auf Nachbarschaftshilfe. Durch<br />
sich verändernde Familienstrukturen wird der<br />
Bedarf an Alternativen zur Betreuung durch<br />
Angehörige aber immer größer.<br />
Darum müssen JETZT die nötigen und optimalen<br />
Rahmenbedingungen geschaffen<br />
Bundesweite Rahmenbedingungen<br />
Wir fordern: Es braucht bundesweite Rahmenbedingungen<br />
für den Pflegefonds zur<br />
langfristigen Sicherung von Pflege und Betreuung<br />
in Österreich. Die Finanzierung des<br />
Pflegefonds muss auch über 2018 hinaus gewährleistet<br />
sein!<br />
Der Pflegefonds muss im Dauerrecht verankert<br />
werden. Derzeit laufen die aktuellen<br />
Verhandlungen zum Finanzausgleich. Die<br />
nachhaltige Finanzierung des Pflegefonds<br />
muss hier oben auf der Prioritätenliste stehen.<br />
Regelmäßige Wertanpassung<br />
des Pflegegeldes!<br />
Die Lebenshaltungskosten in Österreich<br />
werden leider immer höher und mit ihnen<br />
steigen auch die finanziellen Aufwendungen<br />
fü̈r Pflegebedürftige und ihre Angehörigen.<br />
Gerade die Preise fü̈r Dinge des täglichen<br />
Bedarfs, fü̈r Lebensmittel, Hygiene-Artikel<br />
aber auch fü̈r Unterstü̈tzungs-Leistungen<br />
steigen meist sogar noch stärker als die allgemeine<br />
Teuerung.<br />
Nr. 7–9 / <strong>2016</strong> g p f c o m p a c t 15