Augenschmaus und Gaumenfreude - Pro Specie Rara

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Vorgehen beim Pflanzen Die Pflanzen des Prachtgemüsesets gehören vorwiegend zu den Starkzehrern. Vor der Pflanzung gibt man deshalb eine kräftige Gabe Kompost aufs Beet und arbeitet den Kompost ein. Sinnvoll ist beim Start ev. eine zusätzliche Düngung mit Hornmehl oder nach der Pflanzung mit Brennesseljauche. Kardy, Federkohl und Palmkohl wachsen nur prächtig, wenn sie mit Nährstoffen genügend versorgt sind! Gepflanzt wird übrigens relativ dicht, die Pflanzendecke sollte sich bald schliessen. Nach der Pflanzung das gelegentliche Giessen bei trockener Witterung nicht vergessen! Bei der Verwendung von Prachtgemüsen wird bei der Bepflanzung gleich vorgegangen wie mit Zierpflanzen. Sie werden also nicht wie sonst in Reih und Glied gepflanzt! Es gibt sogenannte Leitstauden, das wären die stattlichen und dominanten Pflanzen, die ‚Chefs‘ in einem Beet. Zuerst platziert man also die Gemüse, die diese Funktion haben. Dies sind Kardy und Stangenbohne. Den Platz für die Stangenbohnen markiert man erstmals mit den Holzstickeln. Drei Bohnenstangen steckt man im Abstand von etwa 50 – 60 cm in den Boden, so dass es ein Dreieck gibt. Oben bindet man sie zusammen. Die Bohnensamen werden jedoch erst Ende Mai gesät! Kardy hat einen stattlichen, ausladenden Wuchs, die Stangenbohnen hingegen streben rasch in die Höhe und bilden so einen Blickpunkt. Anschliessend gruppiert man die Begleiter, das Beigemüse hinzu. Zuerst die grösseren, das heisst den Federkohl ‘Hoher Roter Krauser‘ und den Palmkohl ‘Nero die Toscana‘. Vor allem der rote Federkohl kann ganz schön imposant werden, der Palmkohl ist etwas gedrungener im Wuchs. Die kleineren Gemüse setzt man dann in kleinen Gruppen dazu, so den rotstieligen Mangold, die Randen ‘Non Plus Ultra‘, die Gartenmelde und den Lattich ’Forellenschluss’. Nicht alle Gemüse sind übrigens so ästhetisch und gleich gut geeignet. Mit den ausgewählten Gemüsen des Prachtgemüse-Sets sollte jedoch nichts schief gehen. Sie ergänzen sich vortrefflich hinsichtlich Blattfarbe, -form und Blattstruktur. Und das Beet ist den ganzen Sommer über attraktiv bis zu den ersten Frösten. Zu Beginn sind die Kohlarten und der Kardy noch nicht so kräftig, dann treten Randen und Gartenmelde mehr in Erscheinung. Die Pflege ist einfach, denn diese Gemüse sind sehr robust. Normalerweise gibt es keine ernsten Probleme mit Schädlingen oder Krankheiten. Feder- und Palmkohl können von weissen Fliegen befallen werden, aber das stört 2
meist nicht gross. Allfällige Rote Spinnen bei Kardy reguliert man mit einer Schmierseifenspritzung (Schmierseife oder Abwaschmittel 2%ig spritzen = 2 cl auf 1 Liter Wasser). Die Pflanzen werden relativ dicht gepflanzt. So muss man nur zu Beginn ein- bis zweimal jäten, danach decken die Pflanzen so stark ab, dass sie das Unkraut gut unterdrücken. Auf diese Art kann ein Prachtgemüsebeet viel Freude bereiten und fungiert das ganze Jahr als ‚Hingucker‘. Rezepte: Bruschette mit Palmkohl Palmkohl ist ein delikates, zartes Kohlgemüse aus der Toskana. Als Vorspeise ist folgendes Rezept zu empfehlen: • Palmkohlblätter waschen, kurz blanchieren und in kleine Stücke schneiden • Einige gepresste Knoblauchzehen in Olivenöl andünsten, die zerkleinerten Palmkohlblätter zugeben und mitdünsten, mit Salz und Pfeffer abschmecken. • (Toast-)Brot toasten, eventuell mit etwas Olivenöl bepinseln und etwas Salz darauf streuen • Den gedünsteten Palmkohl auf die getoasteten Brötchen geben und sofort servieren – ev. noch mit einem halben Cocktailtomätchen garnieren. Kardy-Gratin • 1-2 Stauden Kardy (gebleicht, entweder mit Wurzelballen ausgraben und im Keller bleichen, oder im Garten mit schwarzem Plastik umhüllen und so bleichen) • 2-3 EL Milch • 2 EL Butter • 1 EL Mehl • 3 dl Milch • Salz und Muskatnuss gemahlen • 100 geriebener Greyerzer Kardy schälen und in 3-4 cm lange Sücke schneiden. Im Salzwasser mit wenig Milch weich kochen, abgiessen und Sud zurück behalten. Butter und Mehl dünsten, mit Milch ablöschen und zu einer weissen Sauce kochen. Kardy und Käse in eine Auflaufform geben, mit der Sauce übergiessen, nochmals mit Käse überstreuen. Im Ofen mit Oberhitze gratinieren. Bilder zum Prachtgemüseset sind zu sehen unter www.ProSpeciaRara.ch 3
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