Wertschöpfungskette - Krauss Maffei
Wertschöpfungskette - Krauss Maffei
Wertschöpfungskette - Krauss Maffei
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1 ¦ 2008 made<br />
by<br />
Weltpremiere:<br />
Perfektes<br />
Technologietrio
02<br />
Dr. Dietmar Straub,<br />
CEO von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>.<br />
Liebe Kunden, liebe Leser,<br />
EDITORIAL<br />
„Weltweit ist <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
an den Standorten seiner<br />
Kunden präsent.“<br />
vor Ihnen liegt die zweite Ausgabe des Magazins made by <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>.<br />
Die Erstausgabe war 2007 erschienen, in einem für <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> bewegten<br />
und erfolgreichen Jahr. Von der Neuaufstellung des Unternehmens und<br />
der Zusammenführung unserer Extrusionsaktivitäten unter der neuen<br />
Marke <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> Berstorff profitieren Sie als unsere Kunden. Den<br />
Höhepunkt der letzten Monate bildete die Messe K2007, auf der wir viele<br />
von Ihnen als unsere Gäste begrüßen durften. Dort zeigte <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
erstmals eine Maschine, bei der die drei Technologien Spritzgießen,<br />
Extrusion und Reaktionstechnik in einer einzigen Fertigungszelle integriert<br />
sind. Verfahren wie diese weisen in die Zukunft der Kunststofftechnologie.<br />
Daher widmen wir ihnen die Titelgeschichte in dieser Ausgabe unseres<br />
Magazins.<br />
Wenn ich auf das Geschäftsjahr 2007 zurückblicke, so freut es mich<br />
ebenfalls festzustellen, dass die <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>-Gruppe sehr erfolgreich<br />
war. Erstmals lag unser Auftragseingang bei über einer Milliarde Euro,<br />
der Umsatz bei 950 Millionen. Die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter<br />
konnten wir nicht nur sichern – ihre Zahl ist gegenüber dem vorangegangenen<br />
Geschäftsjahr sogar gestiegen, auf nunmehr 4.000 weltweit. Mit<br />
über 570 Servicemitarbeitern und einem Netzwerk von über 140 eigenen<br />
Gesellschaften und Vertretungen weltweit ist <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> global an den<br />
Standorten seiner Kunden präsent.<br />
Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen!<br />
Herzlich grüßt Sie<br />
Dr. Dietmar Straub<br />
IMPRESSUM<br />
made by <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
Herausgeber: <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
Technologies GmbH,<br />
<strong>Krauss</strong>-<strong>Maffei</strong>-Straße 2,<br />
80997 München,<br />
Telefon + 49/89/88 99 0,<br />
Telefax + 49/89/88 99 22 06,<br />
www.kraussmaffei.com<br />
Verantwortlich:<br />
Matthias Andreesen Viegas<br />
Verlag und Redaktion:<br />
mk publishing GmbH,<br />
Döllgaststraße 7–9, 86199 Augsburg,<br />
Telefon +49/821/3 44 57 0,<br />
Telefax +49/821/3 44 57 19,<br />
www.mkpublishing.de<br />
Bildnachweise: Biro, Bosch, Christophery,<br />
Continental, Jansen AG, Michael Kießling,<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>, mk publishing/mk Archiv,<br />
Pixelio/Richard<br />
TERMINE FÜR DIE BRANCHE<br />
Messen 2008<br />
08.–11.04. Plastimàgen Mexiko-Stadt,<br />
Mexiko<br />
17.–20.04. Chinaplas Shanghai, China<br />
23.–24.04. Kunststoffe Friedrichshafen,<br />
Medizintechnik Deutschland<br />
27.–30.05. Chemexpo Budapest, Ungarn<br />
26.–29.05. Aseanplas Singapur<br />
03.–05.09. PU China Shanghai, China<br />
18.–22.09. Taipeiplas Taipeh, Taiwan<br />
14.–18.10. Fakuma Friedrichshafen,<br />
Deutschland<br />
23.–26.10. Plastex Kairo, Ägypten<br />
20.–24.10. Equiplast Barcelona, Spanien<br />
19.–22.11. DMP Dongguan, China<br />
04.–06.12. Tyres & RubberTec Shanghai, China<br />
AUSZEICHNUNG FÜR DR. ERWIN BÜRKLE<br />
Jahrzehntelanges<br />
Engagement<br />
Am 20. Februar 2008 wurde Dr. Erwin Bürkle, Leiter<br />
Vorentwicklung Neue Technologien/Prozesstechnik<br />
Spritzgießtechnik bei <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>, in Aachen<br />
mit dem Georg-Menges-Preis geehrt. Er erhielt die<br />
Auszeichnung aus den Händen von Prof. Dr. Walter<br />
Michaeli, Leiter des Instituts für Kunststoffverarbeitung<br />
(IKV) an der RWTH Aachen, sowie Dr. Werner<br />
Feistkorn, 1. stellvertretender Vorsitzender der<br />
Fördervereinigung des IKV. Der Preis, der im Zweijahresrhythmus<br />
– 2008 zum sechsten Mal – verliehen<br />
wird, richtet sich an herausragende Persönlichkeiten,<br />
die sich bei der Umsetzung von Erkenntnissen aus<br />
Forschung und Entwicklung im Wechselfeld zwischen<br />
Wirtschaft und Wissenschaft verdient gemacht<br />
haben. Dr. Erwin Bürkle wurde diese Ehrung nicht<br />
zuletzt für seine Tätigkeit in zahlreichen Fachbeiräten<br />
zuteil, aber auch für die jahrzehntelange<br />
Förderung des Ingenieurnachwuchses, dem er ein<br />
wertvoller Ansprechpartner ist. p<br />
EDITORIAL | NEWS MADE BY KRAUSSMAFFEI 1 ¦ 2008
TECHNOLOGIESPARTE SPRITZGIESSTECHNIK<br />
Neuer Geschäftsführer<br />
Dr. Karlheinz Bourdon<br />
Mit Dr. Karlheinz Bourdon hat zum 1. Februar<br />
2008 ein Manager mit 22 Jahren Branchenerfahrung<br />
die Führung der Spritzgießtechnik (IMM) von<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> übernommen. Seit Promotionsbeginn<br />
am Institut für Kunststoffverarbeitung der RWTH<br />
Aachen im Jahr 1985 ist der heute 50-Jährige der<br />
Kunststoffindustrie eng verbunden. So war er auch<br />
für <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> bereits erfolgreich: Dr. Karlheinz<br />
Bourdon übernahm 1990 die Leitung des Bereichs<br />
Systemtechnik im Unternehmen. Anschließend<br />
arbeitete er für den Kunststoffmaschinenbauer<br />
Ferromatik Milacron, zuerst als Leiter der Entwicklung<br />
und Konstruktion, dann als Produktionssowie<br />
anschließend als Werksleiter. Im Jahr 2000<br />
wurde er zum Geschäftsführer der Ferromatik<br />
Milacron ernannt, ab 2001 war er für alle Maschinenbauaktivitäten<br />
von Milacron in Europa<br />
verantwortlich.<br />
Frank Peters (links)<br />
übernahm zum 1. April<br />
2008 die Nachfolge von<br />
Walter Tesche (rechts).<br />
Ab 2003 übernahm<br />
Dr. Karlheinz Bourdon<br />
die weltweite Verantwortung für den Milacron-<br />
Maschinenbau im Bereich des Spritzgießens,<br />
des Blasformens und der Extrusion. „Ich freue<br />
mich, dass wir mit Dr. Bourdon einen Manager<br />
mit internationaler Erfahrung und langjährigem<br />
Branchen-Know-how für <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> gewinnen<br />
konnten“, unterstreicht Dr. Dietmar Straub, CEO<br />
von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>. „Er wird die hervorragende<br />
Marktposition unserer Spritzgießtechnik weiter<br />
ausbauen.“ Der besondere Dank von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
gilt Manfred Reichel, der die Spritzgießtechnik-<br />
Sparte seit August 2007 kommissarisch führte und<br />
sie mit seinem profunden Markt-Know-how auch<br />
in der nächsten Zeit strategisch unterstützen wird.<br />
Zudem verantwortet er auch in Zukunft weiter<br />
alle Extrusionsaktivitäten des Unternehmens. p<br />
Stabwechsel in der<br />
Reaktionstechnik<br />
Zum 1. April 2008 trat<br />
Frank Peters die Nachfolge<br />
von Walter Tesche an<br />
und verantwortet damit<br />
weltweit alle Aktivitäten in der Reaktionstechnik<br />
(RPM) von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>. Der heute 41-jährige<br />
Diplom-Ingenieur begann seine Karriere bei<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> 1997 im Vertrieb Reaktionsmaschinen<br />
für den nordamerikanischen Markt. Von 1999 bis<br />
2003 leitete er das strategische Produktmanagement<br />
der GEA Lufttechnik, bevor er 2003 als Vertriebsleiter<br />
Reaktionstechnik zu <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> zurückkehrte.<br />
Seit 2006 führte er als Bereichsleiter bereits die<br />
Reaktionstechnik am Standort München.<br />
FRANK PETERS ÜBERNIMMT BEREICHSLEITUNG<br />
Mit der Erfahrung von<br />
über 20 Jahren in der<br />
Kunststoffindustrie:<br />
Dr. Karlheinz Bourdon,<br />
seit 1. Februar<br />
Geschäftsführer bei<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>.<br />
Dr. Dietmar Straub, CEO von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>, wünscht<br />
dem neuen RPM-Chef einen erfolgreichen Start:<br />
„Frank Peters wird gemeinsam mit seiner Mannschaft<br />
unsere Reaktionstechnik auf der Erfolgsspur halten.<br />
Gleichzeitig geht mein besonderer Dank an Walter<br />
Tesche, der in mehr als 35 Jahren für <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
Wegweisendes geleistet hat.“ Walter Tesche startet<br />
zur Jahresmitte in den Ruhestand. Der heute 63-Jährige<br />
war für <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> zunächst im internationalen<br />
Vertrieb von Spritzgießmaschinen tätig und leitete<br />
zwischen 1986 und 1999 nacheinander sowohl<br />
den Vertrieb der Extrusionstechnik als auch der<br />
Spritzgießtechnik. Seit 2000 hatte er die Führung<br />
des Geschäftsbereichs Reaktionstechnik inne. p<br />
NEWS<br />
03
Ein Verweis<br />
auf die Zukunft:<br />
Schwingungsdämpfer<br />
aus<br />
thermoplastischem<br />
Träger<br />
und gummi-ähnlichem<br />
TPU, beides<br />
reaktiv vernetzt<br />
zu TPU-X.<br />
INNOVATIVE KUNSTSTOFFTECHNOLOGIEN<br />
Kunststoffe sind ein äußerst vielfältiges Material,<br />
dessen Einsatzspektrum sich schon seit Jahrzehnten<br />
kontinuierlich erweitert. Hinter dieser<br />
Entwicklung stehen vor allem zwei treibende<br />
Kräfte: erstens die größeren Freiheitsgrade bei der<br />
Einstellung von Werkstoffeigenschaften gegenüber<br />
konventionellen Materialien wie etwa Metallen<br />
und zweitens das hohe Potenzial bei der Optimierung<br />
der Herstellkosten. Ein prominentes Beispiel<br />
ist die Mehrkomponententechnik. Zwar umfasst<br />
sie sehr komplexe Verfahren, bietet dafür aber<br />
verblüffende Einsparpotenziale. Diese entstehen,<br />
weil sich die Zahl der Bauteile verringert, was die<br />
Kosten für Fertigung und Montage senkt. Mehrere<br />
Kunststoffschmelzen in einem Werkzeug zu<br />
einem Spritzgießteil zu formen, kann dabei auf<br />
unterschiedliche Weise erfolgen, etwa in Form von<br />
Verbund-, Mehrfarben-, Sandwich- oder Montagespritzgießen.<br />
Für Dr. Erwin Bürkle, Leiter Vorentwicklung Neue<br />
Technologien/Prozesstechnik im Bereich Spritzgießtechnik<br />
bei <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>, ist in diesem Zusammenhang<br />
eine Feststellung besonders wichtig: „Erst die<br />
passende Kombination aus Maschine, Werkzeug<br />
Neue Einsatzfelder<br />
für die Zukunft<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> hat nicht nur das<br />
Know-how, modernste Anlagen für<br />
die drei wesentlichen Technologien<br />
der Kunststoffverarbeitung – Spritzgießen,<br />
Extrusion und Reaktion –<br />
zu bauen. Das Unternehmen entwickelt<br />
auch innovative Verfahren,<br />
die ganz neue Einsatzmöglichkeiten<br />
für Kunststoffbauteile eröffnen.<br />
und Verfahren bietet den notwendigen Rahmen für<br />
eine wirtschaftliche Produktion.“ Die eigentliche<br />
Maschine ist also nicht der einzige Faktor, auf den<br />
es bei der Weiterentwicklung von Kunststofftechnologien<br />
ankommt. Aber, wie Jochen Mitzler, Leiter<br />
Produkt- und Technologiemanagement Spritzgießtechnik<br />
bei <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>, feststellt: „Innovative<br />
Kunststoffe brauchen pfiffige Maschinentechnologie.<br />
Und für diese ist <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> ein kompetenter Entwicklungspartner.“<br />
Dies zeigt sich an wegweisenden<br />
Technologien, die unterschiedliche Verfahrenstechniken<br />
in sich vereinen. Ein Beispiel ist SkinForm,<br />
bei dem spritzgegossene Trägerbauteile mit einem<br />
weichen PUR-Gießsystem überflutet werden. So<br />
entstehen in einem Arbeitsschritt verschiedenartige,<br />
hochwertige Oberflächen, etwa auf Innenraumbauteilen<br />
für Automobile.<br />
X-Form statt Metall-Gummi-Verbund<br />
Ein aktuelles Beispiel für eine Mehrkomponententechnik,<br />
die mit Spritzgieß-, Extrusions- und<br />
Reaktionstechnik gleich drei Verfahren in sich<br />
vereint und dabei ein ganz neues Einsatzspektrum<br />
für Kunststoffe eröffnet, trägt den Namen X-Form.<br />
Fertigung in<br />
Drehtischtechnik<br />
ermöglicht niedrige<br />
Taktzeiten.<br />
04 FOCUS<br />
MADE BY KRAUSSMAFFEI 1 ¦ 2008
Es wurde von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> in Gemeinschaft mit<br />
der Elastrogran GmbH und der Mues Products &<br />
Moulds GmbH entwickelt. X-Form ist konzipiert<br />
für Anwendungen, in denen derzeit noch Metall-<br />
Gummi-Verbunde im Einsatz sind. Als mögliche<br />
Applikationen nennt Jochen Mitzler Gehäusedeckel<br />
mit integrierter Dichtung oder Motorlagerungen.<br />
Das Verfahren beruht darauf, dass ein<br />
neu entwickeltes thermoplastisches Polyurethan<br />
(TPU) vom Typ Elastollan des Herstellers Elastogran<br />
durch einen Reaktionsschritt während des<br />
Abkühlens zu TPU-X vernetzt wird. Dies vollzieht<br />
sich in einem Spritzgießcompounder, der wiederum<br />
die kontinuierliche Extrusion zum gleichmäßigen<br />
Einbringen des Vernetzungsmittels in die<br />
Schmelze mit dem diskontinuierlichen Prozess des<br />
Spritzgießens in sich vereint.<br />
Als praxisnahe Applikation entwickelten<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> und die Partner einen Schwingungsdämpfer,<br />
ein Bauteil, das prinzipiell in Maschinenlagern<br />
oder im Fahrwerk eines Automobils<br />
zum Einsatz kommt. Dieses Mehrkomponententeil<br />
wurde auf der K2007 im Live-Betrieb auf<br />
einem Spritzgießcompounder von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
gefertigt. Der Schwingungsdämpfer besteht aus<br />
zwei Komponentenarten: erstens einem glasfaserverstärkten<br />
thermoplastischen Träger mit Hülse,<br />
bestehend aus einem Ultramid CR von BASF.<br />
Und zweitens aus der zwischen Träger und Hülse<br />
befindlichen gummi-elastischen Schwingungsdämpfung<br />
aus TPU-X. Hinzu kommt noch eine<br />
umlaufende elastische Dichtung, ebenfalls aus<br />
TPU-X.<br />
KONTAKT<br />
Jochen Mitzler<br />
Leiter Produkt- und Technologiemanagement<br />
Spritzgießtechnik<br />
Telefon +49/89/8899 4410<br />
jochen.mitzler@kraussmaffei.com<br />
Vorteil: enormer Zeitgewinn<br />
Die herausragende Innovation der X-Form-Applikation<br />
ist ihre Zykluszeit von nur 60 Sekunden. Sie<br />
wird möglich durch die Herstellung der Teile in<br />
drei Arbeitstakten, die zeitgleich in der Fertigungszelle<br />
stattfinden. Im vierten Takt wird der Schwingungsdämpfer<br />
durch einen Linearroboter entnommen.<br />
Die Dämpfungsschicht des Bauteils soll starke<br />
Schwingungen aufnehmen und hat daher eine<br />
Wanddicke von 15 Millimetern. Bei einer derartigen<br />
Materialanhäufung wäre – bedingt durch die<br />
Kühlzeit – mit einer langen Taktzeit zu rechnen.<br />
Nur durch die Fertigung in Drehtischtechnik lässt<br />
sich ein Zyklus von 60 Sekunden realisieren. Im<br />
ersten Arbeitstakt entstehen Träger und Hülse<br />
aus Polyamid. Für jeden weiteren dreht sich das<br />
Werkzeug um 90 Grad. In der zweiten und dritten<br />
Station wird schichtweise die Weichkomponente<br />
mit TPU-X aufgebaut. Die vierte Station dient der<br />
Entnahme bei geschlossenem Werkzeug. Gegenüber<br />
der klassischen Elastomerverarbeitung verringert<br />
sich die Verarbeitungszeit um einen Faktor<br />
von vier bis sechs.<br />
Hervorzuheben ist, dass es sich beim X-Form-Verfahren<br />
um einen klassischen 2K-Thermoplast-Spritzgießprozess<br />
handelt. Für die<br />
Werkzeugtemperierung sind keine Heißund<br />
Kaltzonen erforderlich, wie man<br />
sie von Gummi-Thermoplast-Verbunden<br />
kennt. Dies<br />
vereinfacht die<br />
Prozessführung<br />
wesentlich. p<br />
Die Fertigungszelle:<br />
Spritzgießcompounder von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>.<br />
ZEHN JAHRE<br />
SPRITZGIESS-<br />
COMPOUNDER<br />
Bereits 1998 zeigte<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> auf der<br />
Messe K eine revolutionäre<br />
Maschine: einen<br />
Spritzgießcompounder,<br />
abgekürzt IMC, der<br />
erstmals das diskontinuierliche<br />
Spritzgießen<br />
mit dem kontinuierlichen<br />
Prozess des Compoundierens<br />
in einer einzigen<br />
Fertigungszelle zusammenfasste.<br />
Bis heute<br />
erschließt der IMC immer<br />
neue Anwendungsbereiche<br />
und zeigt den Weg<br />
in die Zukunft – zum<br />
Beispiel mit dem X-Form-<br />
Verfahren.<br />
FOCUS<br />
05
06<br />
VOM ROHSTOFF ZUM ENDPRODUKT<br />
Die <strong>Wertschöpfungskette</strong><br />
aus einer Hand<br />
Der Herstellung von Kunststoffteilen liegen komplizierte Verfahren zugrunde.<br />
Da ist es für die Anwender naheliegend, alle Prozesse in der Technologie<br />
eines einzigen Maschinenherstellers zusammenzufassen. <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> leistet<br />
genau dies. Das Know-how des Unternehmens beginnt beim Rohstoff und<br />
zieht sich durch die gesamte <strong>Wertschöpfungskette</strong>.<br />
Am Anfang stehen<br />
Rohstoffherstellung und<br />
Compoundieren mittels<br />
Extrusionstechnik.<br />
FOCUS<br />
Neben seiner Kompetenz in den autarken Technologiesparten<br />
Spritzgieß-, Extrusions- und Reaktionstechnik<br />
ist <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> in der Lage,<br />
verschiedene Technologien bis hin zur Abdeckung<br />
der gesamten <strong>Wertschöpfungskette</strong> zusammenzufassen.<br />
Diese kann damit beginnen, dass ein<br />
Großextruder von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> Berstorff das<br />
Rohgranulat innerhalb des Polymerisationsprozesses<br />
herstellt. Anschließend wird das Rohgranulat<br />
zu einem einsatzfähigen Halbzeug mit den<br />
geforderten mechanischen, physikalischen und<br />
chemischen Eigenschaften compoundiert. Das<br />
Halbzeug gelangt in einen Spritzgießprozess, ein<br />
thermoplastisches Kunststoffbauteil entsteht.<br />
Anschließend ist eine Oberflächenveredelung<br />
mittels PUR-Technik denkbar und schließlich<br />
kommt die Automationstechnik ins Spiel, wenn<br />
das Teil durch einen Roboter entnommen wird und<br />
in nachgeschalteten automatisierten Arbeitsschritten,<br />
zum Beispiel Beschnitt- oder Fügevorgängen,<br />
das Endprodukt entsteht. Ein Hersteller, der diesen<br />
komplexen Prozess in seiner Produktion abbilden<br />
möchte, hat normalerweise aufseiten der Maschinenhersteller<br />
mindestens zwei Ansprechpartner:<br />
einen beim Lieferanten für Compoundiermaschinen<br />
und einen weiteren beim Spritzgießmaschinenhersteller<br />
– es sei denn, der Kunde entscheidet sich<br />
für eine Komplettlösung von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>.<br />
Fit für den Wettbewerb<br />
In vielen Branchen werden die Produktentwicklungszyklen<br />
immer kürzer, bei steigendem Kostendruck.<br />
Gleichzeitig erweitert sich das Einsatzspektrum<br />
von Kunststoffprodukten. Ein Markt, der<br />
geradezu als Paradebeispiel für diese Trends gelten<br />
kann, ist die Automobilproduktion mit ihrer<br />
Zulieferindustrie. „Für die Kunden in diesem<br />
Sektor ist das Abdecken der gesamten Prozesskette<br />
durch <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> weit mehr als eine komfortable<br />
Lösung in Sachen Maschinentechnologie“,<br />
erklärt Dr. Erwin Bürkle, Leiter Vorentwicklung<br />
Neue Technologien/Prozesstechnik Spritzgießtechnik<br />
bei <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>. „Es bildet eine Strategie mit<br />
den Eckpunkten Qualität steigern, Zeit gewinnen<br />
MADE BY KRAUSSMAFFEI 1 ¦ 2008
Technologie<br />
Maschinentechnik<br />
Strategische<br />
und Kosten reduzieren.“ Oder kurz gesagt:<br />
Partnerschaft<br />
en <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> macht seine Kunden fit für den<br />
Wettbewerb.<br />
Optimales Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
Die Fähigkeit, die gesamte <strong>Wertschöpfungskette</strong><br />
abdecken zu können, bildet ein Alleinstellungsmerkmal<br />
von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>. Voraussetzung hierfür<br />
ist das Beherrschen der drei wesentlichen Maschinentechnologien<br />
Extrusion, Spritzgießen und<br />
Reaktionstechnik. <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> leistet dies als<br />
einziger Hersteller weltweit. „Neben seinem<br />
ausgeprägten Rezeptur- und Prozessverständnis<br />
kann <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> auch alles aus einer Hand<br />
bieten. So realisieren wir über die gesamte<br />
Prozesskette hinweg ein optimales Preis-Leistungs-<br />
KONTAKT<br />
ROHSTOFF<br />
Dr. Erwin Bürkle<br />
Leiter Vorentwicklung<br />
Neue Technologien/Prozesstechnik<br />
Spritzgießtechnik<br />
Telefon +49/89/8899 2799<br />
erwin.buerkle@kraussmaffei.com<br />
Dr. Jens Liebhold<br />
Leiter Geschäftsbereich<br />
Zweischneckenextruder<br />
Extrusionstechnik<br />
Telefon +49/511/5702 128<br />
jens.liebhold@kraussmaffei.com<br />
<strong>Wertschöpfungskette</strong><br />
ROHSTOFF COMPOUND / BLEND HALBZEUG ZWISCHENPRODUKT ENDPRODUKT<br />
Polyolefine<br />
Technische Thermoplaste<br />
PUR<br />
…<br />
Einschneckenextruder<br />
Unterwassergranulierung<br />
Polyurethantechnik<br />
Compoundierung /<br />
Blending<br />
COMPOUND / BLEND<br />
Gefüllte und verstärkte<br />
Compounds<br />
TPE’s<br />
Polymerblends<br />
Nanocompounds<br />
Biopolymere<br />
Naturfasercompounds<br />
…<br />
Zweischneckenextruder, gleichlaufend<br />
Formgebung Veredelung Montage etc.<br />
HALBZEUGE<br />
Granulate<br />
Folien<br />
Platten<br />
Profile<br />
Rohre<br />
Schaumprodukte<br />
…<br />
Injection Moulding Compounder (IMC)<br />
Einschneckenextruder<br />
Zweischneckenextruder,<br />
gegenläufig<br />
ZWISCHENPRODUKT<br />
Spritzgießteile<br />
Preforms<br />
Bauteile für komplexe<br />
Produkte<br />
Optische Datenträger<br />
…<br />
Spritzgießmaschine<br />
Polyurethantechnik<br />
Verhältnis für unsere Kunden“, erklärt Dr. Jens<br />
Liebhold, Leiter des Geschäftsbereichs Zweischneckenextruder<br />
bei <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> Berstorff.<br />
Denn: „Wir müssen keine Technologien hinzukaufen.<br />
Bei vielen Entwicklungsprojekten sitzt<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> als alleiniger Maschinenhersteller<br />
von Anfang an mit am Tisch. Reibungsverluste<br />
werden so ausgeschlossen.“ Prozesse wie die<br />
Substitution von Gummi-Metall-Verbunden durch<br />
reine Kunststofflösungen (vgl. S. 4/5) weisen den<br />
Weg in die Zukunft. Solche Beispiele zeigen das<br />
Potenzial, das in der Zusammenführung unterschiedlicher<br />
Maschinentechnologien steckt – die<br />
Abdeckung der gesamten Prozesskette für innovative<br />
und besonders rationell hergestellte Kunststoffprodukte.<br />
p<br />
ENDPRODUKTE FÜR<br />
Automobil<br />
Verpackung<br />
Life Science<br />
Freizeit und Sport<br />
Bauindustrie<br />
Elektrik und Elektronik<br />
Kommunikation<br />
Optische Industrie, Optik<br />
Haushaltsware (weiße)<br />
…<br />
Handling / Automation<br />
Spritzgießmaschinen<br />
bringen Kunststoffgranulat<br />
in Form.<br />
FOCUS<br />
07
Automobilkomponenten<br />
wie Hutablagen und Abdeckungen<br />
werden<br />
bereits aus Naturfasern<br />
hergestellt.<br />
Naturfasercompounds<br />
sind besonders bei<br />
Terrassenprofilen<br />
beliebt. Sie ähneln Holz,<br />
sind dabei aber formund<br />
feuchtebeständiger.<br />
NACHWACHSENDE ROHSTOFFE IN DER KUNSTSTOFFTECHNIK<br />
Ökonomisch und<br />
ökologisch sinnvoll<br />
Verbundwerkstoffe mit Naturfasern sind auf dem Vormarsch.<br />
Dafür sprechen so unterschiedliche Argumente<br />
wie geringes Gewicht, Ressourcenschonung und Wirtschaftlichkeit.<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> ist Vorreiter in der Maschinentechnologie<br />
zur Herstellung und Verarbeitung der<br />
innovativen Compounds.<br />
Naturfaserverstärkte Kunststoffbauteile sind<br />
ihren mit Glas, Aramid oder Polyester verstärkten<br />
Gegenstücken bei den mechanischen Eigenschaften<br />
in vielerlei Hinsicht überlegen. Das Material<br />
ist deutlich leichter und – besonders wichtig bei<br />
Automotive-Anwendungen – bricht bei einem<br />
Crash weniger scharfkantig als glasfaserverstärkte<br />
Materialien. Zudem weist es eine bessere Ökobilanz<br />
auf: Naturfasern werden mit vergleichsweise<br />
geringem Energieaufwand aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen erzeugt, häufig aus Resten, wie sie<br />
etwa in der Holzindustrie anfallen. Während viele<br />
glasfaserverstärkte Formteile noch auf Deponien<br />
entsorgt werden, lassen sich solche aus Naturfasercompounds<br />
nahezu rückstandslos verbrennen.<br />
Hochschulkooperation<br />
Nachwachsende Rohstoffe in der Kunststofftechnik<br />
sind ohne Zweifel auf dem Vormarsch, jedoch ist<br />
ihr Praxiseinsatz ein vergleichbar junges Gebiet<br />
der Verfahrenstechnik. Vorreiter in der Entwicklung<br />
von Naturfasercompounds ist <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
Berstorff. In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich<br />
Bioverfahrenstechnik der Fachhochschule<br />
Hannover hat der Maschinenhersteller ein neues<br />
Zweischneckenextruderkonzept zur Produktion<br />
von Naturfasercompounds<br />
entwickelt, bei dem<br />
die Fasern direkt<br />
ohne energieintensive<br />
Vortrocknung<br />
verarbeitet werden.<br />
„Dabei kommen<br />
unsere patentierten<br />
Multi-Process-Elemente<br />
(MPE) zum<br />
Einsatz“, erklärt<br />
Gerhard Scheel,<br />
Projetktingenieur<br />
08 FEATURE<br />
MADE BY KRAUSSMAFFEI 1 ¦ 2008
Entwicklung bei <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> Berstorff. „So ist<br />
eine besonders schonende und wirtschaftliche Einarbeitung<br />
der Naturfasern möglich.“ Darüber hinaus<br />
kann die Anlage optimal und je nach Feuchtigkeit<br />
auf das gewünschte Produkt eingestellt werden, je<br />
nachdem, ob Holzmehl, Holzfasern, Flachs oder<br />
Hanf verarbeitet werden sollen. Ein weiterer Vorteil:<br />
Durch die direkte Verarbeitung der Naturfasern<br />
ohne energieintensive Vortrocknung wird gleichzeitig<br />
die Gefahr einer Staubexplosion ausgeschlossen.<br />
Die Verarbeitung<br />
In einem ersten Verarbeitungsschritt wird das<br />
Polymer über eine gravimetrische Dosierung in<br />
die Füllzone gegeben und in der Plastifizierzone<br />
aufgeschmolzen. Zur Verbesserung der Produkteigenschaften<br />
werden neben dem Polymer noch<br />
verschiedene Additive in die Füllzone zugegeben.<br />
Die Dosierung der Naturfasern erfolgt über eine<br />
Seitenfüttereinrichtung stromab in die Schmelze.<br />
Mithilfe der MPEs lassen sich die Naturfasern<br />
besonders schonend in die Schmelze einarbeiten.<br />
Entlang des Verfahrensteils befinden sich mehrere<br />
Öffnungen, über die die in den Naturfasern enthaltene<br />
und freigesetzte Feuchtigkeit abgeführt wird.<br />
Nach der Naturfasereinarbeitung wird die Schmelze<br />
unter Vakuum entgast, um Feuchtigkeit und niedermolekulare<br />
Bestandteile vollständig zu entfernen. In<br />
einem letzten Schritt erfolgt dann der Druckaufbau<br />
für die Weiterverarbeitung der Schmelze.<br />
Kompetenz in der Reaktionstechnik<br />
Ideal geeignet für die Produktion naturfaserverstärkter<br />
Formteile ist die Polyurethantechnik.<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> hat hierfür in Abwandlung des<br />
LFI-Verfahrens das NFI-(Natural Fibre Injection)-<br />
Verfahren entwickelt. Dabei wird die Naturfaser<br />
vom Roving als Strang abgezogen und im Schneidwerk<br />
direkt am Mischkopf in einzelne Filamente<br />
mit definierter Länge zerschnitten. Diese werden<br />
im Auslaufrohr des Mischkopfs mit den in der<br />
Mischkammer vermischten Reaktionskomponenten<br />
benetzt. Anschließend trägt ein Roboter das PUR-<br />
Naturfasergemisch in das offene Werkzeug ein. Der<br />
Einsatz eines Naturfaserrovings anstatt einer Glasfasermatte<br />
ist aus mehreren Gründen kostengünstiger.<br />
Das manuelle Einlegen der Matten entfällt und<br />
auch der Abfall wird deutlich reduziert.<br />
Automotive und mehr<br />
Formteile aus Naturfasercompounds erfeuen sich<br />
zunehmender Beliebtheit, vor allem in der Automobilindustrie.<br />
In der S-Klasse von Mercedes-Benz<br />
ersetzten sie rund 23 Kilogramm herkömmlicher<br />
Materialien, etwa in Form der Hutablage sowie<br />
der Türinnenverkleidungen. Auch in der Bau- und<br />
Freizeitindustrie kommen Naturfasercompounds<br />
immer häufiger zum Einsatz. So werden sie etwa zu<br />
Terrassenböden und Gartenzäunen verarbeitet, die<br />
in ihrer Optik und Haptik dem Holz ähneln, dafür<br />
aber deutlich kostengünstiger und witterungsbeständiger<br />
sind. p<br />
KONTAKT<br />
Gerhard Scheel<br />
Projektingenieur Entwicklung<br />
Extrusionstechnik<br />
Telefon +49/511/5702 208<br />
gerhard.scheel@kraussmaffei.com<br />
Josef Renkl<br />
Leiter Forschung und Entwicklung<br />
Reaktionstechnik<br />
Telefon +49/89/8899 3288<br />
josef.renkl@kraussmaffei.com<br />
NATURFASERN ZUR<br />
COMPOUNDIERUNG<br />
Samenfasern<br />
• Baumwolle<br />
• Kapok<br />
Bastfasern<br />
• Bambus<br />
• Hanf<br />
• Jute<br />
Fruchtfasern<br />
• Kokos<br />
Hartfasern<br />
• Holz<br />
• Sisal<br />
FEATURE<br />
09
Dr. Karlheinz Bourdon,<br />
Geschäftsführer<br />
Spritzgießtechnik.<br />
Liebe Kunden, liebe Leser,<br />
10 KEYNOTE | NEWS INJECTION<br />
KEYNOTE<br />
„Kunststoff ersetzt<br />
andere Materialien<br />
oder ermöglicht Form-<br />
teile, die bislang gar<br />
nicht denkbar gewesen<br />
wären.“<br />
heute möchte ich mich Ihnen als neuer Geschäftsführer<br />
vorstellen, der für die Spritzgießtechnik bei <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
verantwortlich zeichnet. Ich freue mich, für dasjenige<br />
Unternehmen zu arbeiten, das gemessen am Umsatz Weltmarktführer<br />
bei Kunststoff und Gummi verarbeitenden<br />
Maschinen und Anlagen ist. Dass wir diese Position innehaben,<br />
liegt an dem Vertrauen, das Sie unserer Lösungskompetenz<br />
entgegenbringen. Dafür danke ich Ihnen und möchte Sie<br />
bitten, weiterhin aktiv mit uns zusammenzuarbeiten. Die<br />
Ansprechpartner aus dem Bereich Spritzgießtechnik von<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> stehen weltweit zu Ihrer Verfügung.<br />
Was ist die Grundlage des Erfolgs in der Kunststofftechnik?<br />
Ich denke, ein wesentlicher Baustein ist ganz sicher das<br />
Augenmerk auf die Zukunft unserer Technologien. So<br />
könnte man auch den Leitgedanken der vorliegenden<br />
Ausgabe unseres Magazins made by <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> betiteln.<br />
Darin erfahren Sie etwa, wie <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> durch das<br />
Zusammenführen seiner Kompetenz im Spritzgießen mit<br />
anderen Technologien neue Einsatzfelder für Kunststoffe<br />
erschließt. Kunststoff ist in der Lage, andere Materialien<br />
zu ersetzen – bei verbesserten Produkteigenschaften – oder<br />
Formteile zu realisieren, die bislang gar nicht denkbar<br />
gewesen wären. Beispiele finden Sie in der vorliegenden<br />
Ausgabe unseres Magazins. Ich wünsche Ihnen eine angenehme<br />
Lektüre!<br />
Ihr Dr. Karlheinz Bourdon,<br />
Geschäftsführer Spritzgießtechnik<br />
AUFTRÄGE MX-BAUREIHE<br />
Riesig und doch<br />
wirtschaftlich<br />
Über zwei Aufträge für die Lieferung von Großmaschinen<br />
aus der MX-Reihe durfte sich die Technologiesparte<br />
Spritzgießtechnik von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> zum Jahresende 2007<br />
freuen. Einen Spritzgießcompounder (IMC) vom Typ<br />
KM 2300-14000 MX bestellte die HP Pelzer Gruppe mit<br />
Stammsitz in Witten, Nordrhein-Westfalen. HP Pelzer ist<br />
weltweit führender Anbieter von Akustiksystemen mit<br />
dem Schwerpunkt<br />
auf Bauteilen für<br />
den Innen- und<br />
Außenbereich<br />
von Fahrzeugen.<br />
Auf dem neuen<br />
Spritzgießcompounder<br />
wird ein<br />
Akustikbauteil<br />
für den BMW 3er Ein Spritzgießcompounder, wie er von<br />
hergestellt, das der HP Pelzer Gruppe geordert wurde.<br />
der Geräuschdämmung<br />
zwischen Motor- und Fahrgastraum dient. Markus<br />
Schinabeck, Technologiemanager IMC bei <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>,<br />
erklärt die Besonderheit des Verfahrens: „Erstmals werden<br />
dem thermoplastischen Elastomer bis zu 85 Prozent<br />
Bariumsulfatpulver beigemengt.“ Das IMC-Verfahren<br />
ersetzt bei HP Pelzer einen RPM-Sprühprozess und kann<br />
gegenüber diesem eine erhebliche Materialkostenersparnis<br />
realisieren – ein Paradebeispiel dafür, wie <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
durch die Zusammenführung verschiedener Technologien<br />
wirtschaftliche Lösungen für seine Kunden erarbeitet.<br />
Eine zweite Großmaschine geht nach Südamerika: Die<br />
KM 4000-101000 MX, bestellt von der Conorsa S. A.<br />
in San Luis, Buenos Aires, Argentinien, ist ein Gigant<br />
unter den Spritzgießmaschinen. Es handelt sich um eine<br />
Kombination aus der größten Plastifiziereinheit, die<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> je entwickelt hat, sowie der zweitgrößten<br />
Schließeinheit. Die Maschine, die zur Herstellung von<br />
Müllcontainern dienen wird, hat ein maximales Schussgewicht<br />
von beeindruckenden 40 Kilogramm Polyethylen.<br />
Sonderentwicklungen wie die übergroße Plastifiziereinheit<br />
sowie die Logistik eines Transports nach Südamerika<br />
gehören zu den Herausforderungen, die <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> als<br />
weltweiter Partner regelmäßig problemlos meistert. p<br />
MADE BY KRAUSSMAFFEI 1 ¦ 2008
INTERNATIONALER DEUTSCHER TRAININGS-PREIS 2008<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> gewinnt Gold<br />
Am 22. Februar wurde im Rahmen von Europas<br />
größter Weiterbildungsmesse didacta in Stuttgart<br />
der Internationale Deutsche Trainings-Preis 2008<br />
verliehen. Einen von vier ersten Plätzen belegte<br />
dabei das Schulungskonzept von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>, das<br />
als Fachkraftoffensive unter dem Motto „Unser<br />
Beitrag zum Aufschwung“ steht. Für das Unternehmen<br />
freut sich Rupert Gruber, Leiter der Schulungsabteilung<br />
am Standort München: „In unserem neuen<br />
Schulungsprogramm liegt ein besonderer Schwerpunkt<br />
auf Soft Skills wie Fehlervermeidung, Kommunikation,<br />
Zusammenarbeit oder Personalführung.<br />
Diese möchte <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> neben der reinen<br />
Technologiekompetenz an die Mitarbeiter seiner<br />
Kunden weitergeben. Es ist sehr erfreulich, dass<br />
dieses Konzept die Jury des Bundesverbands der<br />
Verkaufsförderer und Trainer BDVT überzeugte.“<br />
Im Ergebnis profitieren die Kunden, die Spritzgießmaschinen<br />
von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> einsetzen: Ihre<br />
Mitarbeiter sind nicht nur technisch hervorragend<br />
geschult, sondern verstehen es aufs Beste, verantwortungsvoll<br />
zu handeln. Angeboten werden die<br />
Erfolgreicher Abschluss:<br />
CEO Dr. Dietmar Straub,<br />
K. S. Lee, Director of<br />
Advanced R&D Center IL<br />
Kwang, und Geschäftsführer<br />
Manfred Reichel.<br />
Als weltweit erster<br />
Anwender hat der<br />
koreanische Automobilzulieferer<br />
IL Kwang eine<br />
von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> entwickelte kombinierte Produktionslösung<br />
für die Herstellung großflächiger<br />
Automobil-Innenteile mit Softtouch-Oberflächen<br />
gekauft. Mit integriertem Compounder verknüpft<br />
die Anlage Spritzgieß-, Reaktions- und Extrusionstechnik<br />
– das ist Technologie hoch drei von<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>. Dr. Dietmar Straub, CEO von<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>, unterstreicht: „Auf der K2007 im<br />
Oktober vergangenen Jahres haben viele Besucher<br />
unsere große SkinForm-Anlage bestaunt. Mit diesem<br />
Seminare von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> seit Januar 2008. In<br />
rund 180 Schulungen pro Jahr haben 950 Kundenmitarbeiter<br />
die Chance, ihr technisches Wissen<br />
ebenso wie ihre soziale Kompetenz zu optimieren. p<br />
Kontakt über rupert.gruber@kraussmaffei.com<br />
SERVICE MASCHINENVERLAGERUNGEN<br />
Alles aus einer Hand<br />
Bei Maschinenverlagerungen stellt der Bereich Service innerhalb der Spritzgießtechnik<br />
von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> jetzt einmal mehr seine Kompetenz als Komplettdienstleister<br />
unter Beweis. Für den Kunden, dessen Maschine den Produktionsstandort<br />
wechseln soll, bedeutet diese Verlagerung aus einer Hand einen<br />
enormen Synergie- und Kostenvorteil. Die Experten von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> übernehmen<br />
beispielsweise die länderspezifischen Modifikationen wie Anpassung<br />
der Elektrik oder der Sprache in der Bedienoberfläche. Doch das Service-Paket<br />
umfasst noch viel mehr: Vor der Demontage am alten Standort steht eine<br />
technische Bestandsaufnahme des Istzustands mit Protokoll. Die Remontage<br />
am neuen Standort kann gleichzeitig zur Vornahme notwendiger Maschinen-<br />
Upgrades genutzt werden. <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> übergibt seinem Kunden nach der<br />
Verlagerung eine produktionsbereite Spritzgießmaschine und schult darüber<br />
hinaus auch das Bedien- und Wartungspersonal. p<br />
Kontakt über wolfgang.ballas@kraussmaffei.com<br />
SKINFORM-ANLAGE FÜR IL KWANG IN KOREA<br />
Technologie hoch drei im Einsatz<br />
Auftrag stellen wir unter Beweis, dass der Markt<br />
diese innovative Technik hervorragend annimmt.“<br />
IL Kwang arbeitet als Zulieferer für die Hyundai/<br />
Kia-Gruppe. Der Auftrag umfasst eine Komplettlösung<br />
aus einer Spritzgießmaschine KM 2300 der<br />
MX-Baureihe mit Wendeplattentechnik, dem<br />
integrierten Spritzgießcompounder, dem patentierten<br />
SkinForm-Verfahren sowie zwei Handlingrobotern.<br />
Mit dieser Produktionslösung ermöglicht <strong>Krauss</strong>-<br />
<strong>Maffei</strong> als der einzige Lieferant von drei wesentli<br />
chen Kunststoff-Verarbeitungstechnologien erstmals<br />
die vollautomatische Produktion von großflächigen<br />
Automobil-Innenteilen mit anspruchsvollen Applikationen<br />
in Lederoptik in einem Schuss. p<br />
NEWS INJECTION<br />
11
MASSGESCHNEIDERTE AUTOMATIONSLÖSUNGEN<br />
Individuell und wirtschaftlich<br />
Automation gehört zum Komplettangebot von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>. Aus Standardkomponenten<br />
konzipieren die Experten für jede Spritzgießmaschine<br />
die passgenaue Roboterlösung. Neuestes Beispiel ist die Kombination<br />
von ClassiX-Maschine mit dem Linearroboter LRX.<br />
Eingespieltes Team:<br />
Spritzgießmaschine<br />
der ClassiX-Reihe<br />
mit Linearroboter<br />
zur Teile-Entnahme.<br />
12 FOCUS INJECTION<br />
1992 stellte <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> auf der Messe K in<br />
Düsseldorf die erste Spritzgießmaschine in Zweiplattentechnik<br />
vor. Diese bewährte Technologie<br />
wurde zum Klassiker im Angebotsspektrum von<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> und zur K2007 präsentierte das<br />
Unternehmen seine neueste Spritzgießmaschinenbaureihe,<br />
deren Name diesem Umstand Rechnung<br />
trägt: ClassiX. Die neue Reihe bildet eine besonders<br />
wirtschaftliche Sonderversion innerhalb der CX-<br />
Familie, im unteren Schließkraftbereich zwischen<br />
350 und 1.300 kN. Die Maschinen arbeiten<br />
vollhydraulisch, die Zweiplattentechnologie<br />
ermöglicht eine kompakte Bauform, während das<br />
Viersäulen-Schließsystem für hohe Präzision steht.<br />
Die ClassiX-Modulplattform ist die ideale Basis<br />
einer hochflexiblen Baureihe für die wirtschaftliche<br />
Spritzgießfertigung mit höchsten Ansprüchen.<br />
Kunden haben die Möglichkeit, ihre Maschine<br />
aus 83 Basiskombinationen von Schließen-/<br />
Schneckendurchmessern zu wählen und diese<br />
aus einer freien Auswahl von über 500 Zusatzoptionen<br />
zu der für sie passenden Produktionslösung<br />
zu ergänzen. Durch die Kombination mit<br />
den Linearrobotern der neuen LRX-Serie erhöht<br />
sich die Produktivität der Maschinen.<br />
Die perfekte Ergänzung<br />
Im Verbund mit einer ClassiX-Spritzgießmaschine<br />
dient der Linearroboter LRX beispielsweise dazu,<br />
die gespritzten Teile aus dem Werkzeug zu<br />
entnehmen und auf einem Förderband abzulegen.<br />
Andere Optionen sind das Einbringen von<br />
Einlegeteilen ins Werkzeug, Angussschneiden,<br />
Montage oder die Befüllung in Beutel oder Trays.<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> liefert die Linearroboter mit einer<br />
Tragkraft von fünf, zehn oder 15 Kilogramm<br />
Traglast. Sie bilden damit eine besonders<br />
wirtschaftliche Ergänzung zu den ClassiX-<br />
Maschinen, die ebenfalls für das Spritzgießen<br />
kleiner und mittelgroßer Teile ausgelegt sind.<br />
Typischerweise ist der LRX in die Steuerung der<br />
Maschine integriert. Der Roboter kann dann<br />
alternativ von der Maschine aus oder über die<br />
Handsteuereinheit programmiert werden. Maschine<br />
und Roboter kommunizieren über einen<br />
VARAN-Bus – eine zehnmal schnellere Lösung<br />
gegenüber dem in Vorgängerprodukten eingesetzten<br />
DIAS-Bus.<br />
Die Kombination aus ClassiX und LRX ist<br />
äußerst vielseitig: Sie kommt im Automotive-<br />
Sektor ebenso zum Einsatz wie in der Medizintechnik,<br />
bei Verpackungen sowie in der Elektro-<br />
MADE BY KRAUSSMAFFEI 1 ¦ 2008
CLASSIX UND LRX: VORZÜGE AUF EINEN BLICK<br />
Spritzgießmaschine ClassiX<br />
• Kompakte, raumsparende und<br />
werkzeugschonende Zweiplattentechnologie<br />
• Plastifizierung mit minimalem Verschleiß<br />
und extralangen Standzeiten<br />
• Hydraulik und Elektrik für minimalen<br />
Energieverbrauch optimiert<br />
• Optionskatalog mit mehr als<br />
500 Extras für spezifische Produktionsaufgaben<br />
Linearroboter LRX<br />
und Elektronikindustrie. Für die gesamte Anlage,<br />
bestehend aus Spritzgießmaschine, Roboter,<br />
Förderband und Schutzeinhausung, liegt eine CE-<br />
Konformitätserklärung vor. Unter der Bezeichnung<br />
LRX-S bietet <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> den Linearroboter in<br />
einer Stand-alone-Version an, die auch mit älteren<br />
Spritzgießmaschinen sowie solchen von anderen<br />
Herstellern kombiniert werden kann.<br />
Optimal für kurze Zyklen<br />
Ebenfalls neu sind die Seitenentnahmeroboter SR<br />
von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>. Sie zeichnen sich durch<br />
Schnelligkeit, Flexibilität und Zuverlässigkeit<br />
aus. Ihr typisches Einsatzfeld ist die Herstellung<br />
dünnwandiger Artikel mit Zykluszeiten unter sechs<br />
Sekunden in der Medizintechnik und im Verpackungsbereich.<br />
Der SR wird entweder direkt<br />
an der Maschine montiert oder in eine mobile<br />
Automationszelle integriert. Beide Varianten<br />
eignen sich für Reinraumanwendungen, ein<br />
wichtiges Kriterium vor allem beim Einsatz in der<br />
Medizintechnik. Analog zum Linearroboter ist<br />
• Raumersparnis durch Integration des<br />
Schaltschranks an der Z-Achse<br />
• VARAN-Bus, zehnmal schneller als<br />
konventioneller DIAS-Bus<br />
• Vereinfachte Navigation, Software<br />
zur Offline-Programmierung und<br />
vieles mehr<br />
• Gemeinsame Datenhaltung mit<br />
der Spritzgießmaschine<br />
• Handheld mit Touch-Funktion<br />
• Mit integriertem Linearroboter wird die ClassiX zur zuverlässigen Produktionszelle.<br />
• CE-Konformitätserklärung für die gesamte Anlage aus einer Hand<br />
KONTAKT<br />
Manuela Kneidinger<br />
Produktmanagement und Vertrieb Automation<br />
Telefon +49/89/8899 4105<br />
manuela.kneidinger@kraussmaffei.com<br />
auch der SR zur Integration in die Maschinensteuerung<br />
konzipiert. Daneben ist ebenfalls eine<br />
Stand-alone-Version erhältlich. Die Nutzlast<br />
beträgt alternativ acht oder zwölf Kilogramm.<br />
Vollständige Palette<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> bietet die komplette Palette zur<br />
wirtschaftlichen Automation von Spritzgießprozessen.<br />
Hierzu gehören speziell für größere Bauteile<br />
die Industrieroboter der IR-Baureihe. Sie werden<br />
bei komplexen Entformprozessen eingesetzt. Sechs<br />
Achsen ermöglichen eine enorme Flexibilität, auch<br />
für Arbeitsschritte, bei denen Linearroboter nicht<br />
ideal einzusetzen sind.<br />
Zur größtmöglichen Flexibilität gehört es auch, für<br />
alle Marken und Hersteller von Spritzgießmaschinen<br />
sowie für eigenständige Bearbeitungszellen den<br />
jeweils optimalen Industrieroboter bereitzustellen<br />
– für maßgeschneiderte Automationslösungen mit<br />
Standardkomponenten von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>. p<br />
Industrieroboter<br />
der IR-Reihe sind<br />
die Automationslösung<br />
auch für große<br />
Spritzgießanlagen.<br />
FOCUS INJECTION<br />
13
14<br />
AUTOMOTIVE DIVISION AWARD FÜR KRAUSSMAFFEI<br />
Auf Erfolg abonniert<br />
Jährlich vergibt eine Jury der SPE Central Europe, ein<br />
Verband, dem mehr als 38.000 Mitglieder angehören,<br />
den renommierten SPE-Award, der oft als „Kunststoff-Oscar“<br />
bezeichnet wird. Bei der jüngsten Preisvergabe war <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
außerordentlich erfolgreich und knüpft damit an die Auszeichnungen<br />
aus dem Vorjahr an.<br />
FEATURE<br />
Am 22. Oktober 2007 verlieh die Society of<br />
Plastics Engineers (SPE) Central Europe den<br />
Automotive Division Award. Mit diesem renommierten<br />
Preis würdigt der Verband Neuentwicklungen<br />
der Automobilbranche, die sich durch<br />
den innovativen Einsatz von Kunststoffen bei<br />
der Herstellung, Verarbeitung und Anwendung<br />
auszeichnen. Der Preis geht dabei nicht nur an<br />
die Teilehersteller, sondern an alle bei Konstruktion<br />
und Entwicklung beteiligten Partner. Einen regelrechten<br />
Durchmarsch legte <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> in der<br />
11TH AUTOMOTIVE AWARD PARTS & COMPONENTS 2007<br />
Prämierte Teile mit Maschinentechnologie von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
Kategorie Body Exterior<br />
Platz Teil Innovation<br />
1 Karosseriemodul, Smart Außenhautteile erstmalig in PP/EPDM<br />
in MIC mit Einschichtklarlack<br />
2 Thermoplast Seitenwand vorne, Innovatives Design, Werkzeug- und<br />
BMW M3 Coupé und Cabrio Anbindungskonzept<br />
3 Beplanung Dach hinten, Erstes hinterschäumtes Karosserie-<br />
Mercedes-Benz R-Klasse bauteil in Folientechnik (Wagenfarbe)<br />
Kategorie Power Train<br />
3 Luftsammler, BMW M3 Verfahren zur versteckten Ausführung<br />
von Schweißnähten<br />
5 Frontmodulträger, Smart Vollautomatische Fertigung durch<br />
Einsatz von Hybridtechnik<br />
Kategorie Electronical/Optical Parts<br />
2 Trägerrahmen für adaptives Stoffschlüssige Verbindung zwischen<br />
Kurvenlicht, BMW 5er Buchse und Grundmaterial<br />
5 Schusskanal mit Fangband- Vollautomatisches Umspritzen des<br />
deckel, Skoda Fabia Polyesterbandes<br />
Kategorie Außenanwendungen (Body Exterior) mit<br />
den Plätzen eins, zwei und drei hin.<br />
Auch in weiteren Kategorien gab es vordere Platzierungen<br />
für <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>: zweimal für Produkte<br />
rund um den Power Train sowie einmal in der<br />
Kategorie Electronical/Optical Parts. Darüber<br />
hinaus zeichnete die SPE den Internetauftritt von<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> als besonders anwenderfreundlich<br />
mit dem zweiten Platz in der Kategorie Digital<br />
Media aus.<br />
Auszeichnung in Serie<br />
Hochrangige Auszeichnungen für herausragende<br />
Technologien zu erhalten, ist für <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
nichts Neues: Auf den Automotive Division Award<br />
der SPE Central Europe ist das Unternehmen<br />
fast schon abonniert. Im Vorjahr 2006 gewann<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> jeweils den ersten Preis in den<br />
Kategorien Body Exterior und Electronical Parts.<br />
Ebenfalls 2006 zeichnete die amerikanische SPE<br />
ein Luftkanal-Formteil für die Instrumententafel<br />
eines Fahrzeugs der Marke Jeep mit ihrem Innovation<br />
Award aus. Gefertigt wird das Teil auf einem<br />
IMC-Spritzgießcompounder KM 2700-24500 MX.<br />
Die Plätze eins, zwei und drei beim Automotive<br />
Award 2007 stehen somit in der Tradition preisgekrönter<br />
Technik made by <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>. p<br />
KONTAKT<br />
Markus Betsche<br />
Produkt- und Marketing-Manager<br />
Telefon +49/89/8899 4712<br />
markus.betsche@kraussmaffei.com<br />
Sieger: ein innovatives<br />
Pkw-Außenhautteil,<br />
gefertigt mit Maschinentechnologie<br />
von<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>.<br />
MADE BY KRAUSSMAFFEI 1 ¦ 2008
MEHRKOMPONENTEN-SPRITZGIESSMASCHINE<br />
Führungsposition<br />
mit neuer Maschine ausgebaut<br />
Die Schweizer BIRO Edwin Bischof<br />
AG ist auf das Spritzgießen von<br />
komplexen technischen Teilen und<br />
hochwertigen optischen Komponenten<br />
spezialisiert. Jetzt erweiterte<br />
das Unternehmen seine Produktionskapazitäten<br />
mit einer Mehrkomponenten-Spritzgießmaschine<br />
von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> deutlich.<br />
Die Entwicklung und Produktion anspruchsvoller<br />
technischer Formteile für die Automobilindustrie,<br />
für Hersteller von Haushaltsgeräten, das Bauwesen<br />
sowie den Elektro- und Elektronikbereich ist seit<br />
vielen Jahren das Metier der in Romanshorn angesiedelten<br />
BIRO Edwin Bischof AG. Vor Kurzem<br />
ergänzte das Unternehmen seinen Bestand von rund<br />
70 Spritzgießmaschinen um eine Mehrkomponenten-Spritzgießmaschine<br />
KM 1000-4300/1400 MX<br />
Z von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>. Die Großmaschine mit 10.000<br />
kN Schließkraft erweitert den von Biro abgedeckten<br />
Schließkraftbereich auf 700 kN bis 10.000 kN. Für<br />
den Schweizer Spritzguss-Spezialisten bedeutet dies,<br />
noch besser auf die Wünsche der Kunden eingehen<br />
zu können.<br />
SWISS PLASTICS FAIR<br />
Premiere in Luzern<br />
Zum ersten Mal fand vom 15. bis 17. Januar 2008<br />
die Swiss Plastics Fair im schweizerischen Luzern<br />
statt. <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> konzentrierte sich auf eine<br />
seiner technologischen Kernkompetenzen und zeigte<br />
auf dem 70 Quadratmeter großen Messestand eine<br />
vollelektrische Spritzgießmaschine vom Typ KM<br />
240-1000 EX. Diese rundet das Lieferprogramm der<br />
Maschinen nach oben ab. Die schnelle, hochproduktive<br />
und saubere EX-Baureihe steht im Schließ-<br />
Marktführerschaft gefestigt<br />
Im Rahmen einer Feierstunde übergab Bruno<br />
Schleiss, Geschäftsführer der <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> (Schweiz)<br />
AG, die neue Spritzgießmaschine an Daniel Bischof,<br />
Geschäftsführer und Inhaber der BIRO Edwin<br />
Bischof AG. „Die Investition in die MX-Maschine<br />
ist für uns zugleich eine Investition in die Zukunft.<br />
Denn der erweiterte Schließkraftbereich eröffnet<br />
sowohl uns als auch unseren Kunden neue Perspektiven“,<br />
betont Daniel Bischof. „Damit bauen wir<br />
unsere Position als Anbieter anspruchsvoller<br />
Mehrkomponenten-Artikel weiter aus. Überdies<br />
festigen wir unsere Stellung als eines der führenden<br />
Unternehmen in der Ostschweiz in diesem Marktsegment.“<br />
Die Auslastung der Maschine, auf der<br />
zukünftig Mehrkomponenten-Artikel für die<br />
Automobil- und die Haushaltsindustrie gefertigt<br />
werden, ist bereits heute sichergestellt – erste Projekte<br />
sind schon in der konkreten Planungsphase. p<br />
KONTAKT<br />
Bruno Schleiss<br />
Geschäftsführer<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> Schweiz<br />
Telefon +41/41/7997 180<br />
bruno.schleiss@kraussmaffei.com<br />
kraftbereich von 500 bis 2.400 kN zur Verfügung.<br />
Kombiniert war die Messemaschine mit einem<br />
Seitenentnahmeroboter SR 80 neuester Bauart. „Eine<br />
solche kompakte und schnell laufende Maschinenlösung<br />
ist eine typische Applikation für den Schweizer<br />
Markt, wo die Kunden abgesehen vom Automotive-<br />
Bereich vor allem aus der Medizin- und Verpackungstechnik<br />
kommen“, erklärt Bruno Schleiss, Geschäftsführer<br />
von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> Schweiz. p<br />
Bruno Schleiss (rechts)<br />
übergab die neue Spritzgießmaschine<br />
an Daniel<br />
Bischof.<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> zeigte in<br />
Luzern eine Kombination<br />
aus Spritzgießmaschine<br />
und Seitenentnahmeroboter<br />
im Live-Betrieb.<br />
APPLICATION<br />
15
Das Panoramadach des<br />
Smart forfour hat eine<br />
Fläche von 0,8 Quadratmetern.<br />
Beispiel für eine<br />
SpinForm-Applikation:<br />
Eine KM-Maschine<br />
im Einsatz beim<br />
Schwaikheimer<br />
Zulieferer Freeglass.<br />
16 FEATURE<br />
FAHRZEUGVERSCHEIBUNGEN AUS KUNSTSTOFF<br />
Glasklar überlegener Kunststoff<br />
Kunststoffe bieten bei der Herstellung von<br />
Fahrzeugscheiben gegenüber dem herkömmlich<br />
hierfür genutzten Glas eine Vielzahl von Vorteilen:<br />
Die aus ihnen hergestellten Produkte sind bis zu<br />
40 Prozent leichter als Glasscheiben, was dem mit<br />
ihnen ausgestatteten Fahrzeug zu einem geringeren<br />
Kraftstoffverbrauch und auch zu einem tiefer<br />
gelegenen Schwerpunkt verhilft. Zudem erlauben<br />
sie eine flexiblere Form- und Farbgebung und<br />
eröffnen den Designern damit völlig neue Möglichkeiten.<br />
Im Gegensatz zu Mineralglas wird der<br />
Rahmen – etwa in Schwarz – nicht aufgedruckt,<br />
sondern aufgespritzt. Dadurch ergeben sich<br />
vielfältige Möglichkeiten der Funktionsintegration,<br />
wie zum Beisipiel Befestigungselemente. Großflächige<br />
Panoramadächer lassen sich auf diese Weise<br />
ebenso verwirklichen wie Heckpartien mit<br />
integrierten Funktionselementen oder Seitenflächen<br />
in Glasoptik.<br />
Für extrem große Teile<br />
Um allerdings bei der Herstellung von Kunststoffverscheibungen<br />
zu überzeugenden Ergebnissen zu<br />
kommen, bedarf es einer entsprechend ausgereiften<br />
Produktionstechnik, wie <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> sie mit<br />
seinem MX SpinForm-Wendeplatten-System bietet.<br />
Gegenüber Drehtischanlagen erlaubt es bei<br />
gleichen Maschinenmaßen die Produktion doppelt<br />
so großer Teile. Es ist mit zwei für ihren jeweiligen<br />
Mit ihrem geringeren Gewicht und völlig<br />
neuen Gestaltungsmöglichkeiten sind<br />
Scheiben aus Kunststoff ihren Pendants<br />
aus Mineralglas in vielen Bereichen klar<br />
überlegen. Das MX SpinForm-System von<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> ist speziell für das Prägen<br />
solcher großflächigen Bauteile ausgelegt.<br />
Zweck konzipierten Spritzeinheiten ausgestattet –<br />
mit der einen wird das für die eigentlichen Scheiben<br />
benötigte transparente Polycarbonat zugeführt,<br />
während die andere für das Spritzen des Rahmens<br />
ausgelegt ist. Die maßgeschneiderten Plastifiziereinheiten<br />
gewährleisten bei sehr konstanten Verarbeitungstemperaturen<br />
eine qualitativ sehr hochwertige,<br />
homogene Schmelze. Auf diese Weise lassen sich<br />
Scheiben mit einer absolut glatten und fehlerfreien<br />
Oberfläche herstellen, deren Hochglanzoptik Glas<br />
in nichts nachsteht.<br />
Darüber hinaus eröffnet das SpinForm-Konzept die<br />
Option, 2K-Spritzgießen und Prägen in einer<br />
Maschine zu kombinieren. Dies ist Voraussetzung<br />
für die Herstellung großflächiger spannungsarmer<br />
Bauteile, wie sie beispielsweise in Form von Panoramadächern<br />
zunehmend nachgefragt werden. p<br />
KONTAKT<br />
Thomas Hörl<br />
Technologiemanagement<br />
Telefon +49/89/8899 3805<br />
thomas.hoerl@kraussmaffei.com<br />
MADE BY KRAUSSMAFFEI 1 ¦ 2008
PALETTENPRODUKTION MIT IMC<br />
Ebenso haltbar wie kostengünstig<br />
Beim IMC oder Spritzgießcompounder ist der<br />
Doppelschneckenextruder direkt in das Spritzgießkonzept<br />
eingebunden. Der hierdurch erreichte<br />
kontinuierliche Plastifizierprozess erhöht<br />
die Durchsatzleistung deutlich. Zudem hat der<br />
Spritzgießcompounder einen entscheidenden Vorteil<br />
gegenüber einer traditionellen Spritzgießmaschine.<br />
Der Verarbeiter kann hier seine Materialmischungen<br />
selbst compoundieren, also Fasern, Füllstoffe<br />
oder Masterbatches direkt während der Verarbeitung<br />
in den Prozess einführen.<br />
Dies reduziert die Kosten entscheidend, da der<br />
Einkauf von Einzelkomponenten gegenüber fertigen<br />
Compounds erheblich günstiger ist. Bei der<br />
Herstellung von Paletten mit IMC etwa lassen sich<br />
die Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Produktionsverfahren<br />
erheblich senken – unter anderem,<br />
indem Holzmehl, Reishülsen oder ähnliche Stoffe<br />
dem HDPE in einem Anteil von über 50 Prozent<br />
beigemischt werden. Auf diese Weise lässt sich<br />
der hochwertige Kunststoff durch kostengünstige<br />
Materialien merklich substituieren. Durch geringe<br />
Schmelzetemperaturen sowie kurze Abkühlzeiten<br />
bedingte kurze Durchlaufzeiten tragen ein Weiteres<br />
zu den Kosteneinsparungen bei.<br />
15-fache Lebensdauer<br />
Zudem überzeugt die auf diese Weise hergestellte<br />
Palette bei äquivalenten Kosten mit einer gegenüber<br />
KONTAKT<br />
Markus Schinabeck<br />
Vertrieb Systeme und Lösungen<br />
Telefon +49/89/8899 4830<br />
markus.schinabeck@kraussmaffei.com<br />
Der Injection Moulding Compounder (IMC) vereint<br />
die Vorteile des Spritzgießens mit denen der Extrusionstechnik.<br />
Beispielhaft für das Einsparpotenzial dieser<br />
von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> entwickelten Technologie ist die<br />
Herstellung von Paletten aus HDPE und beigemischten<br />
Füllstoffen.<br />
der Holzpalette 15-fachen Lebensdauer. Unter<br />
anderem fällt auf diese Weise weniger Abfall pro<br />
Palettenumlauf an. Die Kunststoffpalette ist gegen<br />
Pilzbefall immun, unterliegt im Gegensatz zu vielen<br />
Hölzern keinen Einfuhrbeschränkungen und lässt<br />
sich auch dort nutzen, wo hohe Anforderungen an<br />
die Hygiene gestellt werden.<br />
Kommen bei der Palettenproduktion Recyclate zum<br />
Einsatz, so können zudem während der Extrusion<br />
mit einer Entgasungsstufe flüchtige Bestandteile<br />
aus dem Material entfernt werden. Auch bezüglich<br />
des Designs eröffnet die mittels Spritzgießcompounding<br />
hergestellte Palette gegenüber der Holzpalette<br />
eine ganze Reihe zusätzlicher Möglichkeiten. Wenn<br />
gewünscht, lassen sich sehr komplexe Strukturen mit<br />
holzartiger Optik herstellen. p<br />
Der kontinuierliche<br />
Plastifizierprozess<br />
sorgt bei der KM<br />
2000-14000 MX IMC<br />
für einen hohen<br />
Durchsatz.<br />
FEATURE<br />
17
CHRISTOPHERY KUNSTSTOFFTECHNIK GMBH, BRILON<br />
Verarbeiter geht neue Wege<br />
Motorbauteile wie etwa Drosselklappengehäuse sind bislang ein typisches<br />
Einsatzgebiet für metallische Werkstoffe. Doch auch hier bietet die Kunststoffbauweise<br />
vielfältige Vorteile. Eindrucksvolles Beispiel ist eine mehrfach preisgekrönte<br />
Produktlösung der Christophery Kunststofftechnik, das Maschinen-<br />
Know-how stammt von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>.<br />
Drosselklappengehäuse:<br />
Kunststoff (oben rechts)<br />
ersetzt Metall.<br />
Für Höchstleistungen:<br />
V10-Motor mit je einer<br />
Drosselklappe im Kunststoffgehäuse<br />
pro Zylinderbank.<br />
18 PORTRAIT<br />
Als Spezialist für Duroplast- und Thermoplastverarbeitung<br />
ist die Christophery Kunststofftechnik<br />
GmbH mit Sitz in Brilon, Nordrhein-Westfalen,<br />
Zulieferer vor allem für Unternehmen aus den<br />
Bereichen Automobil-, Sanitär- und Hausgerätetechnik.<br />
Christophery verfügt über breit gefächertes<br />
Know-how: Die Herstellung von verchromten<br />
und lackierten Oberflächen gehört ebenso dazu<br />
wie das 2K-Spritzgießen oder die Feuchtpolyesterverarbeitung<br />
(BMC). Letztere bildet die Grundlage<br />
für eine höchst innovative Produktreihe, die<br />
Christophery seit 2006 in Serienproduktion hat.<br />
Es handelt sich um die ersten Duroplast-Drosselklappengehäuse<br />
für Ottomotoren. Zum Einsatz<br />
kommen diese in leistungsstarken Motoren des<br />
Herstellers Chrysler, vom 3,4-Liter-Sechszylinder<br />
für das Crossover-Modell Pacifica bis hin zum 8,4-<br />
Liter-V10 aus dem Supersportwagen Dodge Viper.<br />
Vorteile liegen auf der Hand<br />
Meist werden Drosselklappengehäuse aus Metalldruckguss<br />
hergestellt. Thorsten Becherer,<br />
Geschäftsführer von Christophery, nennt einige<br />
Vorteile der von seinem Unternehmen entwickelten<br />
Metallsubstitution: „Kosteneinsparungen ergeben<br />
sich unter anderem aus einer vier- bis fünffachen<br />
Werkzeugstandzeit gegenüber der Aluminiumverarbeitung<br />
sowie den niedrigeren Rohstoffkosten<br />
für BMC. Bei optimaler Auslegung sind so bis zu<br />
50 Prozent Kostenersparnis möglich.“ Daneben<br />
zeichnet sich das Kunststoffteil durch höchste<br />
Präzision, glatte Oberflächen und chemische<br />
Beständigkeit aus. Zu seinen Vorzügen gehören<br />
weitgehende Designfreiheit auch bei sehr komplexen<br />
Geometrien sowie die Tatsache, dass durch die<br />
besseren Isoliereigenschaften des Kunststoffs einer<br />
Eisbildung auf der Drosselklappe vorgebeugt wird.<br />
Hochrangig prämiert<br />
Vier integrierte Spritzgießmaschinen aus der CX-<br />
Baureihe von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> fertigen bei Christophery<br />
Drosselklappengehäuse im Dreischichtbetrieb,<br />
bei einer Taktzeit von etwa 90 Sekunden<br />
– seit Produktionsbeginn entstanden so weit<br />
über eine Million Teile. Das innovative Produkt,<br />
für dessen Herstellung Christophery auch die<br />
Werkzeuge entwickelt hat, wurde 2007 mehrfach<br />
ausgezeichnet. An erster Stelle ist der Innovation<br />
Award der Society of Plastics Engineers (SPE)<br />
International zu nennen, der in den USA verliehen<br />
wurde. Von großer Bedeutung für Europa sind der<br />
TT-Preis, bei dem Christophery den ersten Platz<br />
errang, sowie der zweite Platz beim Innovationspreis<br />
der AVK. p<br />
KONTAKT<br />
Martin Palik<br />
Technologiemanager Polyester,<br />
Duroplast, Silikon<br />
Telefon +49/89/8899 2385<br />
martin.palik@kraussmaffei.com<br />
MADE BY KRAUSSMAFFEI 1 ¦ 2008
TECHNISCHE REINRÄUME<br />
Weniger Ausschuss,<br />
höhere Qualität<br />
Ursprünglich wurde die Reinraumtechnik für den medizinischen Bereich<br />
konzipiert – mittlerweile ist sie auch bei der Produktion spezieller technischer<br />
Formteile in der Automobiltechnik und Optik selbstverständlich.<br />
Bei der Herstellung vieler technischer Produkte<br />
können Fremdpartikel sich sehr störend auswirken.<br />
Im Kunststoff eingedrückt, eingebettet oder der<br />
Kunststoffoberfläche angelagert degradieren sie<br />
das Produkt zum Ausschuss oder erschweren seine<br />
Weiterbehandlung. CDs, DVDs, Miniaturzahnräder<br />
und Leiterplatten können davon ebenso betroffen<br />
sein wie Scheiben und Oberflächen von Autos oder<br />
optische Linsen und Streuscheiben. Abhilfe schafft<br />
die Produktion in einem technischen Reinraum.<br />
Hierzu wird die Produktionsstätte kleinsträumig<br />
abgeschottet und mit reiner Luft versorgt. So lassen<br />
sich Verunreinigungen in der Luft deutlich herabsetzen,<br />
Einlegeteile bewahren ihre reinen Oberflächen<br />
und konturgebende Werkzeugoberflächen<br />
bleiben rein. Formteiloberflächen sind nach der<br />
Entformung rein und können für Nachfolgeoperationen<br />
auch in diesem Zustand bewahrt werden.<br />
Je nach Anwendung kann eine Spritzgießmaschine<br />
mit unterschiedlichen Mitteln für die Produktion<br />
unter reinen Bedingungen ausgerüstet werden.<br />
Ihre Schließeinheit kann mit einer aufgesetzten,<br />
verschiebbaren Laminarflow-Box versehen oder<br />
aber ganz in einem Reinraum bzw. Reinraumzelt<br />
untergebracht werden. Sowohl an der Spritzgießmaschine<br />
selbst als auch an ihren peripheren<br />
Geräten sollten möglichst alle Emissionsstellen von<br />
Feststoffpartikeln, Öl, Schmierstoffen oder Kunststoffschmelze<br />
ausgeschaltet oder isoliert werden.<br />
Sie sollte gut laminar durchströmt werden können<br />
und über eine gute Wärmeableitung sowie über optimale<br />
Zugangsvoraussetzungen für die Reinigung Handhabung und<br />
von Oberflächen verfügen.<br />
Reinigung eines<br />
Folien- Vorformlings<br />
Eintauchen in den Reinraum<br />
mit Knickarmroboter<br />
Alle Baureihen von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> sind auf rein- im Reinraum.<br />
raumspezifische Anforderungen sowie die entsprechenden<br />
GMP-Richtlinien hin speziell ausgelegt.<br />
Ein besonderes Merkmal der CX-Baureihe ist<br />
ihre freitragende Schließeinheit. Sie ermöglicht es,<br />
mit aufgespanntem Werkzeug in den Reinraum<br />
einzutauchen, während der Rest der Maschine<br />
außerhalb verbleibt. Bei der EX-Baureihe sorgen<br />
standardmäßig wassergekühlte Antriebsmotore<br />
und geschlossene Umlaufschmierung für Reinraumfähigkeit<br />
der Basismaschine. Die MC5-Steuerung<br />
vereinfacht zudem die Bedienung der Maschine und<br />
erlaubt mit ihrer kontinuierlichen Überwachung<br />
und Darstellung qualitätsrelevanter<br />
Prozessparameter den<br />
Nachweis, dass<br />
der Prozess in<br />
KONTAKT<br />
Übereinstimmung Thomas Hörl<br />
mit den geforder-<br />
Technologiemanagement<br />
Telefon +49/89/8899 3805<br />
ten Regularien thomas.hoerl@kraussmaffei.com<br />
arbeitet. p<br />
Spritzgießmaschine EX für den Einsatz<br />
unter Reinraumbedingungen.<br />
CoverForm-Anlage zum<br />
Einsatz unter Reinraumbedingungen.<br />
FEATURE<br />
19
Wie viel <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
steckt in Ihrem Auto?<br />
Auch wenn unser Markenzeichen meist unsichtbar ist – unser Know how<br />
ist überall präsent. Zum einen optimieren wir Ihre <strong>Wertschöpfungskette</strong><br />
und entwickeln mit Ihnen die wirtschaftlichste Produktionslösung. Zum<br />
anderen decken unsere Maschinen für Reaktionstechnik, Spritzgießen<br />
und Extrusion das gesamte Produktspektrum der Bauteile im Bereich<br />
Auto motive ab: Interieur, Exterieur, Motorraum, Unterboden, Reifen,<br />
transparente Teile, auch mit technologieübergreifenden Verfahren wie<br />
SkinForm ® . Die Erfahrung, die wir in der Zusammenarbeit mit weltweit<br />
über 500 Unternehmen aus der Automobil- und Automobilzulieferindustrie<br />
gesammelt haben, zahlt sich heute für Ihre Anwendung, Ihr<br />
Produkt und Ihr Unternehmen aus.<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> Technologies GmbH ··· Telefon +49 89 8899-0<br />
info@kraussmaffei.com ··· www.kraussmaffei.com<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> ist weltweiter Premiumpartner<br />
der Kunst stoff und Kautschuk<br />
verarbeitenden Industrien.
Bitte<br />
freimachen,<br />
falls Marke<br />
zur Hand<br />
Bitte senden Sie mir Informationen zu folgenden Themen:<br />
SkinForm-Verfahren<br />
Automationslösungen<br />
Mehrkomponenten-Spritzgießen<br />
Injection Moulding Compounder<br />
Technische Reinräume<br />
Produktspektrum <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> Spritzgießtechnik<br />
GALLERY<br />
Sonstiges:<br />
Ich wünsche den Besuch eines<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>-Vertriebsmitarbeiters.<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
Spritzgießtechnik<br />
Herrn Markus Betsche<br />
<strong>Krauss</strong>-<strong>Maffei</strong>-Straße 2<br />
80997 München<br />
Name, Vorname<br />
Funktion<br />
Firma<br />
Straße, Haus-Nr.<br />
PLZ, Ort<br />
Ein smartes Automobil<br />
Ein Auto für den Großstadtdschungel, so<br />
kompakt, dass man es quer zur Fahrt-<br />
richtung einparken kann. Aus der Idee<br />
des Schweizer Unternehmers Nicolas G.<br />
Hayek, Gründer der Uhrenmarke Swatch,<br />
entwickelte Daimler den Smart. Bei seiner<br />
Markteinführung 1998 war das zweisitzige Modell, das heute Fortwo<br />
heißt, eine echte Sensation, etwas Vergleichbares hatte kein ande-<br />
rer Hersteller. Clever und smart an dem Konzept ist vor allem die<br />
Formgebung mit dem Ziel bestmöglicher Raumnutzung. Und um diese<br />
Form zu realisieren, kommt konsequent Kunststoff zum Einsatz, der<br />
innen und außen einen großen Teil des Fahrzeugs ausmacht.<br />
SPRITZGIESSTECHNIK<br />
Liebe Kunden, liebe Leser,<br />
in der neuen Ausgabe unseres Magazins<br />
made by <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> dreht sich vieles<br />
um die Zukunft der Kunststofftechnik.<br />
So erfahren Sie etwa, wie wir bei<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> durch das Zusammenführen<br />
unserer Kompetenz im Spritzgießen<br />
mit anderen Technologien neue Einsatzfelder<br />
für Kunststoffe erschließen. Lassen<br />
Sie sich davon überzeugen, wie es mit<br />
Kunststoff möglich ist, andere Materialien<br />
zu ersetzen – bei verbesserten Produkteigenschaften<br />
– oder Formteile zu<br />
realisieren, die bislang gar nicht denkbar<br />
gewesen wären!<br />
Ihr Dr. Karlheinz Bourdon<br />
Dr. Karlheinz Bourdon,<br />
Geschäftsführer<br />
Spritzgießtechnik.<br />
INHALT SPRITZGIESSTECHNIK 1¦ 2008<br />
12 FOCUS INJECTION<br />
Automationslösungen<br />
15 APPLICATION<br />
BIRO, Romanshorn<br />
16 FEATURE<br />
Fahrzeugverscheibungen<br />
18 PORTRAIT<br />
Christophery, Brilon<br />
19 FEATURE<br />
Technische Reinräume
SPRITZGIESSTECHNIK<br />
www.kraussmaffei.com<br />
Geschäftsbereich<br />
Spritzgießtechnik<br />
Die Spritzgießtechnik ist der größte Geschäftsbereich<br />
von <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong>. Mit den drei Maschinenbaureihen<br />
CX, EX und MX deckt <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
neben den Standardanwendungen fast alle<br />
Verfahrensvarianten und Sonderverfahren<br />
der Spritzgießtechnik ab. Besonders stark ist<br />
<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> im Bereich der Großmaschinen und<br />
in der Automobilindustrie, aber auch in der<br />
Verpackungs-, Elektro- und Elektronikindustrie<br />
sowie in der Medizintechnik. In den vergangenen<br />
Jahren hat der Geschäftsbereich sein Automations-<br />
Know-how gezielt ausgebaut. <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong><br />
entwickelt sich damit immer stärker zum<br />
Systemanbieter von kompletten Fertigungszellen.<br />
Unsere Serviceteams:<br />
Weltweit für Sie vor Ort<br />
Team Amerika/Spanien<br />
Serviceteam Spritzgießtechnik<br />
E-Mail: service-imm.america@kraussmaffei.com<br />
Ersatzteilteam Spritzgießtechnik<br />
E-Mail: spareparts-imm.america@kraussmaffei.com<br />
Team Europa<br />
Serviceteam Spritzgießtechnik<br />
E-Mail: service-imm.europe@kraussmaffei.com<br />
Ersatzteilteam Spritzgießtechnik<br />
E-Mail: spareparts-imm.europe@kraussmaffei.com<br />
Team Asien/Naher Osten<br />
Serviceteam Spritzgießtechnik<br />
E-Mail: service-imm.asia@kraussmaffei.com<br />
Ersatzteilteam Spritzgießtechnik<br />
E-Mail: spareparts-imm.asia@kraussmaffei.com<br />
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