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MTD_DDG_2016_05

Wissenschaftliche Beiträge zu Diabetologie und Endokrinologie, aktuelle Studien zum Diabetes, Gesundheitspolitik, Deutsche Diabetes Gellschaft (DDG)

Wissenschaftliche Beiträge zu Diabetologie und Endokrinologie, aktuelle Studien zum Diabetes, Gesundheitspolitik, Deutsche Diabetes Gellschaft (DDG)

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1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Herausgegeben von der<br />

Deutschen Diabetes Gesellschaft (<strong>DDG</strong>)<br />

Seite 3 Anträge stellen:<br />

rtCGM ist Kassenleistung<br />

BERLIN. Es war ein langer Kampf der Diabetikerverbände.<br />

Nun ist der geschafft. Die<br />

kontinuierliche interstitielle Glukosemessung<br />

mit Real-Time-Messgeräten (rtCGM)<br />

gehört zum Leistungskatalog der GKV.<br />

Steckt der Leibarzt<br />

bald in der Hosentasche?<br />

BERLIN. „App vom Arzt“ – das neue Buch<br />

von Jens Spahn und Co. lässt erahnen, welche<br />

Möglichkeiten die Digitalisierung im<br />

Gesundheitswesen Patienten und Ärzten<br />

zukünftig eröffnen wird.<br />

Seite 22 Multiplikatoren<br />

im Diabetes-Team<br />

Seite 8 Seite 27<br />

BERLIN. Die Weiterbildung zur Diabetes-<br />

Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Klinik) qualifiziert<br />

die Teilnehmer, das Diabetesmanagement<br />

in den klinischen und transsektoralen Sektoren<br />

umfassend zu unterstützen.<br />

Gewichtsfreundliche<br />

Wohnumgebungen<br />

TORONTO. Kanadische Wissenschaftler<br />

untersuchten, welchen Einfluss eine<br />

fußgängerfreundliche Nachbarschaft auf<br />

Übergewicht, Adipositas und Diabetes hat.<br />

Müssen Städteplaner umdenken?<br />

Jetzt anmelden!<br />

Adressfeld<br />

Herausforderungen<br />

zügig angehen<br />

NÜRNBERG. Auf der diesjährigen<br />

Diabetes Herbsttagung<br />

wird erstmals das Strategiepapier<br />

„Diabetologie 2025“<br />

der eigens gegründeten Task-<br />

Force vorgestellt werden. Das<br />

Ziel: eine Verbesserung der<br />

Diabetes-Versorgung bis zum<br />

Jahr 2025. Einen Ausblick auf<br />

weitere Programm-Highlights<br />

finden Sie auf Seite 16<br />

Zu diskutieren:<br />

Zucker-Fett-Steuer<br />

BERLIN. Dietrich Monstadt<br />

sitzt seit 2009 für die CDU im<br />

Deutschen Bundestag. Wenn es<br />

um Diabetes geht, hört er ganz<br />

genau hin, denn er kennt das<br />

Thema aus eigenem Erleben.<br />

Er hält es für notwendig, dass<br />

Vorschläge wie eine Zucker-<br />

Fett-Steuer diskutiert werden.<br />

Von einer Lebensmittel-Ampel<br />

allerdings hält der Politiker<br />

nichts. 18<br />

Kein Stillstand in Sicht<br />

Die SUSTAIN-6-Studie und weitere News vom EASD <strong>2016</strong><br />

MÜNCHEN. Auch auf dem<br />

EASD-Kongress gab es für<br />

die Diabetes-Welt gute<br />

Gründe zur Freude:<br />

Allen voran die<br />

Präsentation der<br />

SUSTAIN-6-Studie.<br />

Wieder kann ein<br />

Anti diabetikum bei<br />

der kardiovaskulären<br />

Sicherheit punkten:<br />

Das noch nicht<br />

zugelassene GLP1-<br />

Analogon Semaglutid<br />

reduzierte das<br />

Risiko für Herzinfarkt<br />

und Schlaganfall deutlich<br />

– mit 26 % bzw. 39 %<br />

stärker als manch ein Herzmedikament.<br />

Damit schlägt<br />

SUSTAIN-6 in die gleiche<br />

Kerbe wie zuvor EMPA-REG<br />

Anrecht auf Medikationsplan<br />

Noch ist in den Praxen einiges zu regeln<br />

BERLIN. Schluss mit Chaos<br />

bei der Tabletteneinnahme.<br />

Seit dem 1. Oktober haben<br />

Patienten mit dauerhaft drei<br />

und mehr verordneten Medikamenten<br />

ein Anrecht auf<br />

einen Medikationsplan. Auf<br />

diesem sollen alle verordneten,<br />

aber auch selbst gekaufte<br />

Medikamente aufgelistet sein,<br />

inklusive der Details wie Dosierung<br />

und Wirkstoffstärke.<br />

In der Regel ist der Hausarzt<br />

in der Pflicht, den Medikationsplan<br />

zu erstellen und zu<br />

pflegen. Aber auch der ambulante<br />

Facharzt sollte es tun,<br />

wenn er gebeten wird. Zugriff<br />

auf Änderungen haben auch<br />

Klinikärzte und Apotheker.<br />

Für die Ärzte bedeutet die<br />

Neuerung ggf. Mehrarbeit.<br />

Das Honorar für Ausstellung<br />

und Aktualisierung fällt nicht<br />

gerade üppig aus. Ob es den<br />

Aufwand abbildet, wird sich<br />

zeigen. Ärzte sind zudem verpflichtet,<br />

die technischen Voraussetzungen<br />

zum Einlesen<br />

und Bearbeiten der Pläne in<br />

ihren Praxen zu implementieren.<br />

Mehr dazu auf Seite 4<br />

Verwechslungsgefahr<br />

Ältere Typ-1-Diabetes-Patienten werden im Klinikalltag zuweilen als Typ 2 eingestuft<br />

LÜNEBURG/HAMBURG. Patienten<br />

mit Typ-1-Diabetes<br />

im Rentenalter sind keine<br />

Ausnahme mehr. Allerdings<br />

tun sich mit dieser Entwicklung<br />

Fallstricke auf. Dr. Jens<br />

Foto: thinkstock<br />

Kröger, niedergelassener Diabetologe<br />

aus Hamburg, warnt:<br />

Im hektischen Klinikalltag<br />

werden die Betroffenen gelegentlich<br />

fälschlicherweise als<br />

Typ 2 eingestuft. Wird dann<br />

vor Operationen das Basalinsulin<br />

ungefragt abgesetzt,<br />

hat das dramatische Folgen.<br />

Der Experte gibt Tipps für ein<br />

reibungsloses Aufnahmemanagement:<br />

20<br />

OUTCOME und LEADER.<br />

Aber auch jenseits der diabetischen<br />

Pharmakotherapie<br />

dreht sich das Forschungsrad<br />

weiter: Dank moderner<br />

Operationstechniken ist<br />

die Pankreastransplantation<br />

heute ein deutlich<br />

weniger invasiver<br />

Eingriff. Damit wird<br />

die Transplantation<br />

eine durchaus zu erwägende<br />

Therapieoption<br />

bei bestimmten<br />

Indikationen wie<br />

Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörungen,<br />

proliferative Retinopathie<br />

oder Neuropathie.<br />

Dieses und weitere Kongressberichte<br />

vom 52nd Annual<br />

Meeting der European<br />

Association for the Study of<br />

Diabetes: 10 –14<br />

»Auch ein<br />

strukturelles<br />

Problem«<br />

Makulaödem<br />

früh erkennen und<br />

therapieren<br />

SYDNEY. Mehr als 21 Millionen<br />

Betroffene weltweit verdeutlichen<br />

den Handlungsbedarf.<br />

Das Makulaödem ist die<br />

Hauptursache für einen Visusverlust<br />

bei Diabetes. Dabei sind<br />

Menschen mit Typ-1-Diabetes<br />

besonders gefährdet – und das<br />

meist schon in jungen Jahren.<br />

Fortschritte im Verständnis der<br />

Pathophysiologie und der Diagnostik,<br />

mit modernen bildgebenden<br />

Verfahren wie Fluoreszenzangiographie<br />

und optische<br />

Kohärenztomographie, haben<br />

die therapeutischen Optionen<br />

deutlich verbessert. Ein<br />

Überblick, was Laser-Photokoagulation,<br />

Anti-VEGF-<br />

Therapie, Kortikosteroide und<br />

operative Methoden leisten<br />

können: 25<br />

Parodontitis<br />

lässt Blutzucker<br />

schwanken<br />

HEIDELBERG. Fühlen Sie<br />

Ihren Diabetes-Patienten regelmäßig<br />

auf den Zahn, rät<br />

der Past-Präsident der <strong>DDG</strong>,<br />

Privatdozent Dr. Erhard Siegel.<br />

Anhand einer Kasuistik<br />

führt er auf, in welcher Weise<br />

sich Parodontitis und Diabetes<br />

gegenseitig befeuern und wie<br />

sich eine Parodontalbehandlung<br />

auf die Blutzuckerspiegel<br />

der Patienten auswirkt.<br />

Er wirbt damit für mehr Aufmerksamkeit<br />

und Interdisziplinarität<br />

bei einem Thema,<br />

das Diabetologen, Hausärzte,<br />

Zahnärzte und Patienten bisher<br />

zu oft abtun. 17<br />

Foto: PD Dr. Erhard Siegel


2 Editorial<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

INhalt<br />

News & Fakten<br />

Kassenleistung rtCGM,<br />

Welt-Adipositas-Tag,<br />

Medikationsplan,<br />

Nationale Diabetes-Surveillance,<br />

Arzneimittelnebenwirkungen,<br />

St. Vincent-Deklaration . . . . . . . 2–7<br />

Serie Digitalisierung<br />

Ärzte-Apps, innovative<br />

Patientenbetreuung . . . . . . . . . . . . 8<br />

Kongress aktuell<br />

Aktuelle Berichte vom EASD <strong>2016</strong>,<br />

DFSG-Jahrestagung, Ausschau auf<br />

die Diabetes Herbsttagung . 10–16<br />

Lernen am Fall<br />

Diabetes und Parodontitis . . . . . 17<br />

Das Interview<br />

MdB Dietrich Monstadt (CDU)<br />

zu Präventionsstrategien und<br />

nationaler Diabetesstrategie . . . 18<br />

Forum Literatur<br />

Antiinflammation bei Nephropathie,<br />

pAVK-Risiko bei Typ-2-Diabetes,<br />

diabetisches Makulaödem,<br />

NAFLD und Sport, Wohnumgebung<br />

und Adipositas, Vitamin-D-<br />

Versorgung und Typ-1-Diabetes,<br />

Gewichtsreduktion trotz<br />

fettreicher Kost . . . . . 19, 24–27, 32<br />

Im Blickpunkt<br />

Ältere Patienten mit<br />

Typ-1-Diabetes: Fallstricke bei Op.,<br />

Weiterbildung zur Diabetes-<br />

Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Klinik),<br />

Nebendiagnose Diabetes,<br />

elektronischer „Prädiabetespfad“<br />

...................... 20–23<br />

Medizin & Markt<br />

Berichte aus der Industrie .. 29–30<br />

Kurznachrichten<br />

Andrea-Prader-Preis <strong>2016</strong>,<br />

zertifizierte Zentren und<br />

Behandlungseinrichtungen,<br />

neue Diabetologen <strong>DDG</strong> . . . . . . . 33<br />

»Ein Schritt vorwärts,<br />

zwei Schritte zurück«<br />

Die neue Nutzenbewertung der DPP4-Inhibitoren fällt hinter das<br />

Ergebnis der alten zurück<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

für die DPP4-Inhibitoren Saxagliptin und<br />

Sitagliptin wurde in der frühen Nutzenbewertung<br />

ein geringer Zusatznutzen vom<br />

G-BA in bestimmten Indikationen und<br />

Kombinationstherapien anerkannt. Diese<br />

Bewertung ist zeitlich begrenzt bis Ende<br />

<strong>2016</strong>. Im Rahmen der neuen Verfahren für<br />

die beiden DPP4-Hemmer veröffentlichte<br />

das IQWiG am 4. Oktober die Nutzenbewertung.<br />

Sie sieht für Saxagliptin in Monotherapie<br />

oder für die Fixdosiskombination<br />

mit Metformin in keiner Indikation einen<br />

Zusatznutzen. Für Sitagliptin attestiert das<br />

IQWiG in Kombination mit Metformin (als<br />

freie Kombination oder Fixdosis) einen<br />

nicht quantifizierbaren Zusatznutzen gegenüber<br />

der zweckmäßigen Vergleichstherapie Glimepirid<br />

und einen beträchtlichen Zusatznutzen für Männer mit dem<br />

Therapieziel Normoglykämie gegenüber der zweckmäßigen<br />

Vergleichstherapie Glipizid.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass diese<br />

Substanzklasse verfügbar bleibt<br />

In den Bewertungen hat das IQWiG die kardiovaskulären<br />

Sicherheitsstudien (ähnlich wie in vorangegangenen anderen<br />

Verfahren auch) Savor-TIMI53 für Saxagliptin und TECOS<br />

für Sitagliptin leider nicht umfassend berücksichtigt. Die<br />

IQWiG-Nutzenbewertung fällt somit hinter das Ergebnis der<br />

alten Bewertung und den G-BA-Beschluss von 2013 zurück.<br />

Der weitere Verlauf des Verfahrens betrifft eine Zahl von<br />

weit mehr als 1 Mio. Patienten in Deutschland, die derzeit<br />

mit den DPP4-Hemmern behandelt wird. Es ist zu hoffen,<br />

dass diese Substanzklasse, die bezüglich Hypoglykämien<br />

und Gewichtsneutralität gegenüber Sulfonylharnstoffen<br />

Vorteile hat, verfügbar bleibt. Hierfür setzt sich die <strong>DDG</strong><br />

entschieden im Stellungnahmeverfahren ein.<br />

Professor Dr. Baptist Gallwitz<br />

Präsident der Deutschen Diabetes<br />

Gesellschaft (<strong>DDG</strong>). Foto: zVg<br />

Herzlichst Ihr<br />

Professor Dr. Baptist Gallwitz<br />

Medikationspläne für mehr<br />

Patientensicherheit<br />

Ein Schritt in die richtige Richtung ist<br />

die längst überfällige Einführung des<br />

bundes einheitlichen Medikationsplans –<br />

zunächst auf Papier, ab 2018 auf der elektronischen<br />

Gesundheitskarte (S.4). Gerade<br />

für chronisch kranke Menschen bedeutet<br />

das eine zusätzliche Sicherheit. Allerdings<br />

kommt es hierbei ganz entscheidend auf<br />

die Mitarbeit und den Erfahrungsaustausch<br />

aller Beteiligten – Hausärzte, Fachärzte,<br />

Kliniker, Apotheker und die Patienten<br />

selbst – an, um den größtmöglichen<br />

Nutzen zu gewährleisten.<br />

Präventionsstrategien brauchen noch einen Schupser<br />

Auf der Stelle treten wir allerdings bei der Erstellung einer<br />

Nationalen Diabetesstrategie und letztendlich eines Nationalen<br />

Diabetesplans. Auch die <strong>DDG</strong> fordert seit Langem<br />

die Umsetzung eines abgestimmten Maßnahmepakets zur<br />

Diabetes- und Adipositasbekämpfung. Im Interview mit der<br />

diabetes zeitung spricht MdB Dietrich Monstadt über<br />

politische Hürden sowie anstehende Aufgaben (S.18).<br />

Herbsttagung steht vor der Tür<br />

Natürlich möchte ich es mir auch nicht nehmen lassen, Sie<br />

herzlich zur diesjährigen Diabetes Herbsttagung einzuladen,<br />

die am 11. und 12. November in Nürnberg stattfindet. Auf Seite<br />

16 finden Sie einige der diesjährigen Programm-Highlights.<br />

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!<br />

Weiterbildung<br />

& Qualifikation<br />

Diabetesberater/in <strong>DDG</strong>,<br />

Diabetesassistent/in <strong>DDG</strong>,<br />

Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong><br />

(Klinik), Diabetes-Pflegefachkraft<br />

<strong>DDG</strong> (Langzeit), Wundassistent/in<br />

<strong>DDG</strong>, Podologe/in <strong>DDG</strong>, 80-Std.-Kurs<br />

Klinische Diabetologie, Fachpsychologe/in<br />

<strong>DDG</strong>, Seminare Kommunikation<br />

und patientenzentrierte<br />

Gesprächsführung in der<br />

Diabetologie . . . . . . . . . . . . . . . . 34–36<br />

Job- & Praxenbörse<br />

Stellenangebote,<br />

Stellengesuche,<br />

Nachfolger gesucht<br />

Hospitationsbörse . . . . . . . . . 38–39<br />

Buntes<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

diabetes<br />

zeitung<br />

© <strong>2016</strong>, Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH<br />

Alleiniger Gesellschafter: Süddeutscher Verlag<br />

Hüthig Fachinformationen GmbH, München<br />

Verlag: Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH<br />

Anschrift: Unter den Eichen 5, 65195 Wiesbaden<br />

Telefon: (06 11) 97 46-0<br />

Telefax Redaktion: (06 11) 97 46-303/-373<br />

E-Mail: kontakt@medical-tribune.de<br />

www.medical-tribune.de<br />

CEO: Oliver Kramer<br />

Geschäftsführung: Alexander Paasch, Dr. Karl Ulrich<br />

Verlagsleitung: Stephan Kröck<br />

Herausgeber: Deutsche Diabetes Gesellschaft e. V. (<strong>DDG</strong>);<br />

Präsident: Prof. Dr. Baptist Gallwitz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Dietrich Garlichs<br />

Chefredaktion: Jochen Schlabing (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion Medizin: Alisa Ort<br />

Redaktion Politik: Michael Reischmann (verantwortlich)<br />

Weitere Mitarbeiter: Cornelia Kolbeck, Antje Thiel<br />

CvD Sonderpublikationen: Hannelore Schell<br />

Redaktionsbeirat: Anne-Katrin Döbler, Prof. Dr. Baptist<br />

Gallwitz, Dr. Dietrich Garlichs, Prof. Dr. Andreas Hamann,<br />

Prof. Dr. Hans-Georg Joost, Dr. Matthias Kaltheuner,<br />

Prof. Dr. Monika Kellerer, Prof. Dr. Michael Nauck,<br />

Prof. Dr. Andreas Neu, Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland,<br />

Prof. Dr. Annette Schürmann, Priv.-Doz. Dr. Erhard Siegel<br />

Vertreter der angrenzenden Fachgebiete:<br />

Prof. Dr. Matthias Blüher (Adipositas), Prof. Dr. Frank Erbguth<br />

(Neurologie), Prof. Dr. Stephan Herzig (Grundlagenforschung<br />

und Onkologie), Dr. Helmut Kleinwechter (Diabetes und<br />

Schwangerschaft), Prof. Dr. Bernhard Kulzer (Psychologie<br />

(Schulung)), Prof. Dr. Karin Lange (Psychologie<br />

(Fach psychologe)), Dr. Holger Lawall (Angiologie),<br />

Prof. Dr. Nikolaus Marx (Kardiologie), Prof. Dr. Matthias Nauck<br />

(Labordiagnostik), Prof. Dr. Andreas Neu (Pädiatrie),<br />

Prof. Dr. Jürgen Ordemann (Bariatrische Chirurgie),<br />

Prof. Dr. Klaus Parhofer (Lipidologie),<br />

Prof. Dr. Christoph Wanner (Nephrologie)<br />

Koordination in der <strong>DDG</strong> Geschäftsstelle: Katrin Bindeballe<br />

Marketingleitung, Leitung Kreation /<br />

Layout / Produktion: Anette Hindermann<br />

Layout: Andrea Schmuck, Richard Hoppe, Mira Vetter<br />

Objekt- und Medialeitung: Björn Lindenau<br />

Verkauf: Josef Hakam, Sebastian Schmitt, Marc Bornschein<br />

Anzeigen: Cornelia Polivka, Telefon: (0611) 97 46-134<br />

Alexandra Ulbrich, Telefon: (0611) 97 46-121<br />

Telefax: (0611) 97 46-112<br />

E-Mail: anzeigen@medical-tribune.de<br />

Anzeigen-Preisliste Nr. 1 vom 1.4.<strong>2016</strong><br />

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ISSN 2367-2579<br />

Mit der Einsendung eines Manuskriptes erklärt sich der<br />

Urheber damit einverstanden, dass sein Beitrag ganz oder<br />

teilweise in allen Printmedien und elektronischen Medien<br />

der Medical Tribune Group, der verbundenen Verlage sowie<br />

Dritter veröffentlicht werden kann.<br />

Beilagen: Berlin-Chemie


diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

News & Fakten<br />

3<br />

Wichtige Voraussetzung<br />

für die Kostenübernahme<br />

ist ein Therapieplan.<br />

Fotos: fotolia/Syda Productions, thinkstock<br />

Es ist geschafft!<br />

Die kontinuierliche Glukosemessung ist zur Kassenleistung geworden<br />

berlin. Der Gemeinsame Bundesausschuss beschloss im Juni,<br />

dass die kontinuierliche interstitielle Glukosemessung mit<br />

Real-Time-Messgeräten (rtCGM) in den Leistungskatalog der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen wird. Im<br />

September trat der Beschluss in Kraft.<br />

Wir freuen uns sehr darüber<br />

und sehen uns in unserer<br />

jahrelangen Arbeit bestätigt!“,<br />

erklärte dazu Rechtsanwältin<br />

Sabine Westermann vom Rechtsberatungsnetz<br />

des Deutschen Diabetiker<br />

Bundes (DDB). Man müsse<br />

jetzt abwarten, wie die Kassen darauf<br />

reagieren und wie es in der Praxis<br />

laufe.<br />

Beim Antrag sind bestimmte<br />

Voraussetzungen zu beachten<br />

Der DDB verweist darauf, dass bei<br />

der Beantragung einige Punkte zu<br />

beachten sind. Notwendig sind eine<br />

ärztliche Verordnung des Diabetologen<br />

für ein CGM-Gerät mit Warnfunktion<br />

sowie die Bestätigung des<br />

Diabetologen und des Patienten,<br />

dass ohne CGM das zwischen Arzt<br />

und Patient vereinbarte Therapieziel<br />

nicht erreicht werden kann.<br />

Weiterhin ist der konkrete Antrag<br />

auf unbefristete CGM-Versorgung<br />

inklusive Verbrauchsmaterial wichtig.<br />

Auch ein Anschreiben gehört<br />

dazu.<br />

Die diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe<br />

erinnert daran, dass die<br />

Kosten für CGM-Systeme bislang<br />

von den Kassen nur in seltenen Einzelfällen<br />

und nach Prüfung durch<br />

den Medizinischen Dienst der<br />

Krankenkassen übernommen wurden.<br />

Die Neuregelung wird deshalb<br />

begrüßt. Jedoch fordern diabetesDE<br />

und der Verband der Diabetes-<br />

Beratungs- und Schulungsberufe in<br />

Deutschland (VDBD) zugleich eine<br />

„pragmatische Übergangsregelung“<br />

bezüglich der Abrechnung der für<br />

die CGM-Gerätenutzung notwendigen<br />

Patientenschulungen.<br />

Schulung ist Grundlage für<br />

erfolgreiche Therapie<br />

„Die Schulung ist die Grundlage für<br />

eine erfolgreiche Therapie“, erklärt<br />

Dr. Jens Kröger, niedergelassener<br />

Diabetologe aus Hamburg-Bergedorf<br />

und Vorstandsvorsitzender von<br />

diabetesDE.<br />

»Abwarten,<br />

wie die Kassen<br />

reagieren«<br />

Professor Dr. Lutz Heinemann,<br />

Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft<br />

Diabetes & Technologie der<br />

<strong>DDG</strong> (AGDT), verweist auf das<br />

neue strukturierte Schulungs- und<br />

Behandlungsprogramm „Spectrum“<br />

zum kontinuierlichen Glukosemonitoring.<br />

Es wurde von der AGDT<br />

und der AG Pädiatrische Diabetologie<br />

(AGPD) der Deutschen Diabetes<br />

Gesellschaft entwickelt.<br />

Kassen sollen eine<br />

Übergangsregelung schaffen<br />

Das Programm biete viele Vorteile,<br />

so Prof. Heinemann. Es sei u.a.<br />

herstellerneutral und -unabhängig,<br />

auf Patienten unterschiedlicher Altersgruppen<br />

und Fokussierung angepasst<br />

und für alle CGM-Systeme<br />

und Insulintherapieformen anwendbar.<br />

Noch ist das Programm nicht<br />

evaluiert, aber die Vorbereitungen<br />

hierfür laufen. Dr. Kröger: „Hier sehen<br />

wir eine Lücke, für welche die<br />

Krankenkassen eine Übergangsregelung<br />

schaffen sollten.“<br />

Ärztliche Vergütung bislang<br />

noch ungeklärt<br />

Wie geht es weiter?<br />

Zwei Fragen an die Barmer GEK<br />

?<br />

Was müssen Versicherte bei der<br />

Antragstellung beachten?<br />

Um die Kostenübernahme eines Glukose-Messsystems<br />

(rtCGM) zu beantragen,<br />

ist eine ärztliche Verordnung<br />

notwendig. Der am 6. September<br />

<strong>2016</strong> im Bundesanzeiger veröffentlichte<br />

Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />

(G-BA) enthält unter<br />

anderem entsprechende Vorgaben<br />

zur Qualitätssicherung (§ 3). Hier ist<br />

zum Beispiel geregelt, welche Fachärzte<br />

zur Verordnung berechtigt sind<br />

(siehe Absatz 2). Außerdem enthält der<br />

Beschluss in Paragraf 2 eine Aufzählung<br />

der infrage kommenden Indikationen.<br />

Demnach können die Kosten in erster<br />

Linie bei insulinpflichtigen Versicherten<br />

übernommen werden, bei denen<br />

aufgrund weiterer Krankheits- und<br />

Beschwerdebilder eine kontinuierliche<br />

Glukosemessung angezeigt ist. Um zu<br />

prüfen, ob die medizinischen Voraussetzungen<br />

vorliegen, holen wir vor unserer<br />

Entscheidung zur Kostenübernahme<br />

jeweils die Expertise der unabhängigen<br />

Ärzte des Medizinischen Dienstes der<br />

Krankenversicherung (MDK) ein.<br />

?<br />

Wird bei Versicherten, die bereits<br />

vor der G-BA-Regelung<br />

Geräte beantragt, aber noch nicht<br />

erhalten haben, bzw. bei Personen,<br />

die sich wegen Ablehnung<br />

im Klageverfahren befinden, das<br />

Gerät jetzt bezahlt oder ist nochmals<br />

ein Antrag zu stellen?<br />

Wir bezuschussen bereits seit Längerem<br />

entsprechende Glukose-Messsysteme<br />

nach den vom G-BA aufgestellten Kriterien.<br />

Wir haben im Rahmen von Einzelfallentscheidungen<br />

jeweils den MDK<br />

hinzugezogen, um die Voraussetzungen<br />

zur Kostenübernahme zu prüfen. Versicherte,<br />

deren Antrag abgelehnt wurde,<br />

können jederzeit einen neuen Antrag<br />

stellen. Dies macht allerdings nur Sinn,<br />

wenn die vom G-BA aufgestellten Kriterien<br />

erfüllt werden. Sollten Versicherte<br />

gegen eine Ablehnung Klage erhoben<br />

haben, wird im Zuge des weiteren Verfahrens<br />

geklärt, ob die Voraussetzungen<br />

zur Kostenübernahme gemäß dem<br />

G-BA-Beschluss vorliegen. Mangelt es<br />

z.B. an den medizinischen Indikationen,<br />

können die Kosten gemäß G-BA-<br />

Beschluss nicht übernommen werden.<br />

Ungeklärt ist bisher auch, wie die<br />

ärztliche Leistung vergütet wird. Die<br />

neue Richtlinie sieht vor, dass Arzt<br />

und Patient gemeinsam ein individuelles<br />

Therapieziel unter Nutzung<br />

der rtCGM festlegen, wobei der Arzt<br />

Therapieziel und Zielerreichung dokumentieren<br />

muss. Nach Auskunft<br />

der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />

hat der Bewertungsausschuss<br />

eine Frist von sechs Monaten, um<br />

hierzu eine Vergütungsvereinbarung<br />

zu beschließen. Dies sieht der<br />

Gesetzgeber im Fall der Einführung<br />

neuer Leistungen so vor. kol<br />

„Ein Bundesbeauftragter für Diabetes und Adipositas“<br />

Welt-Adipositas-Tag: Diabetes-Experten äußern sich zur Lage und Entwicklung in Deutschland<br />

Berlin. Nach Schätzungen der internationalen<br />

Adipositasgesellschaft wird<br />

die Zahl der übergewichtigen Kinder<br />

und Jugendlichen bis zum Jahr 2025<br />

weltweit auf 1,8 Mio. steigen. Was sind<br />

die konkreten Folgen für Deutschland?<br />

Aus der Gruppe der übergewichtigen<br />

Kinder werden bis zum<br />

Jahr 2025 insgesamt 73 000 Betroffene<br />

eine gestörte Glukosetoleranz<br />

entwickeln, 23 000 an Typ-2-Diabetes,<br />

159 000 an Bluthochdruck und<br />

220 000 an einer Fettleber erkranken,<br />

beziffert die internationale<br />

Adipositasgesellschaft.<br />

„Um dieser leidvollen und kostenintensiven<br />

Entwicklung entgegenzusteuern,<br />

benötigen wir einen Beauftragten<br />

der Bundesregierung für<br />

Diabetes und Adipositas“, fordert<br />

Dr. Jens Kröger, Vorstand von<br />

diabetesDE. Ein Bundesbeauftragter<br />

könne z.B. auf die Bundesländer<br />

einwirken, verpflichtende Qualitätsstandards<br />

für das Essen an Schulen<br />

und Kitas einzuführen. Zwar hat die<br />

Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />

(DGE) bereits im Jahr 2007 entsprechende<br />

Qualitätsstandards erarbeitet.<br />

Bisher haben aber nur die Bundesländer<br />

Berlin und Saarland diese<br />

verbindlich umgesetzt.<br />

„Das Ernährungsverhalten und die<br />

Geschmacksvorlieben werden früh<br />

in der Kindheit geprägt“, betont Professor<br />

Dr. Baptist Gallwitz, Präsident<br />

der <strong>DDG</strong>. „Deshalb wäre eine<br />

solche Maßnahme sehr wichtig.“<br />

Übergewicht bei Kindern<br />

muss verhindert werden<br />

Die Experten der internationalen<br />

Adipositasgesellschaft kritisieren<br />

zudem, dass „fett- und zuckerhaltige<br />

Nahrungsmittel und Getränke<br />

noch immer die meist beworbenen<br />

Produkte im Fernsehen und Internet“<br />

sind. <strong>DDG</strong> und diabetesDE setzen<br />

sich zusammen mit der Deutschen<br />

Allianz für Nichtübertragbare<br />

Krankheiten (DANK) seit Jahren für<br />

ein Verbot von an Kinder gerichteter<br />

Lebensmittelwerbung ein. dz<br />

<strong>DDG</strong>-Pressemeldung


4 News & Fakten<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Vorbereiten auf die neue Pflicht<br />

Startschuss für bundeseinheitliche Medikationspläne ist gefallen<br />

WIESBADEN. Anfang Oktober ist der Startschuss für die<br />

Ausstellung einheitlicher Medikationspläne (MP) gefallen. Ziel<br />

ist es, Einnahmefehler, Neben- und Wechselwirkungen beim<br />

Patienten zu vermeiden beziehungsweise zu reduzieren.<br />

Die Praxissoftware der Ärzte ist entsprechend anzupassen.<br />

In erster Linie werden Hausärzte<br />

in die Pflicht genommen, den<br />

Plan zu erstellen und regelmäßig<br />

zu aktualisieren. Aber auch Fachärzte,<br />

Krankenhäuser, Apotheken und<br />

nicht zuletzt die Patienten sind zur<br />

Mitarbeit aufgefordert. Der Plan<br />

soll neben sämtlichen verordneten<br />

Arzneimitteln auch alle frei verkäuflichen<br />

Produkte auflisten, die ein Patient<br />

einnimmt.<br />

Dr. Nikolaus Scheper hält die Einführung<br />

eines bundeseinheitlichen<br />

Plans für längst überfällig. „Für mich<br />

gehört es zu den Kernaufgaben eines<br />

Hausarztes zu wissen, welche<br />

Arzneimittel seine Patienten einnehmen“,<br />

so der niedergelassene Allgemeinarzt<br />

und Diabetologe aus Marl.<br />

Bisherige Erfahrungen<br />

»Es kommt<br />

auch auf die<br />

Mitarbeit des<br />

Patienten an«<br />

Dr. Matthias<br />

Kaltheuner<br />

Internist,<br />

Diabetologe<br />

Leverkusen<br />

Foto: P. Keldenich<br />

Dr. Nikolaus<br />

Scheper<br />

Allgemeinarzt,<br />

Diabetologe<br />

Marl<br />

Foto: privat<br />

Seine Praxis erstelle deshalb schon<br />

seit einigen Jahren umfassende MP,<br />

um – insbesondere auch für seine<br />

diabetologischen Patienten – den<br />

Überblick über die Medikation zu<br />

erhalten. Der Einführung des bundeseinheitlichen<br />

Plans sowie der<br />

geforderten Aktualisierung der Praxissoftware<br />

bis spätestens zum vierten<br />

Quartal dieses Jahres, die das<br />

automatische Erstellen der Pläne direkt<br />

aus der Software heraus – auch<br />

unabhängig vom Ausstellen eines<br />

Rezeptes – ermöglichen soll, sieht<br />

er daher gelassen entgegen.<br />

Und auch die von der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung (KBV) mit<br />

dem GKV-Spitzenverband ausgehandelte<br />

Vergütung für das Ausstellen<br />

von MP durch die Hausärzte von<br />

rund vier Euro pro Patient im Jahr<br />

hält der Diabetologe für ausreichend.<br />

Skeptisch ist Dr. Scheper allerdings,<br />

inwieweit die Pläne zum Beispiel<br />

eine Polymedikation verhindern<br />

helfen. „Hier kommt es sehr auf die<br />

Mitarbeit des Patienten an“, betont<br />

der Diabetologe.<br />

Dr. Matthias Kaltheuner, Internist<br />

und Diabetologe aus Leverkusen,<br />

begrüßt die Einführung des<br />

bundeseinheitlichen MP ebenfalls,<br />

da die bislang schon vielfach ausgestellten<br />

individuellen Pläne hierdurch<br />

standardisiert würden. „Die<br />

besondere Herausforderung wird<br />

aber auch weiterhin im Abgleich<br />

von verschiedenen Plänen oder Verschreibungen<br />

verschiedener Praxen<br />

bestehen, zumal wenn der Patient<br />

den jeweils aktuellsten Plan nicht<br />

dabei hat“, merkt Dr. Kaltheuner<br />

an. Auch in Zukunft werde daher<br />

vermutlich nicht die gesamte Medikation<br />

auf dem Plan stehen.<br />

Hinzu kommt, dass die Patienten<br />

nicht verpflichtet sind, alle Medikamente,<br />

die sie einnehmen, zu benennen.<br />

Auch haben sie die Möglichkeit,<br />

einzelne Arzneimittel bewusst nicht<br />

eintragen zu lassen. Die fehlende Gewährleistung<br />

für die Vollständigkeit<br />

und Aktualität der Pläne entbindet<br />

die Ärzte aber zugleich vom Haftungsrisiko.<br />

Die KBV empfiehlt Arztpraxen außerdem,<br />

in einen Barcode-Scanner<br />

zu investieren, der es ermöglicht, die<br />

mittels zweidimensionalen Barcodes<br />

auf dem MP digital aufgebrachten<br />

Informationen schnell und unkompliziert<br />

einlesen und so eine zügige<br />

Aktualisierung und Zusammenführung<br />

der Pläne vornehmen zu können.<br />

„Dessen Kauf ist aber für keinen<br />

Arzt verpflichtend“, so die KBV. Die<br />

Entscheidung hänge vielmehr davon<br />

ab, ob ein Arzt häufig in die Situation<br />

kommt, Informationen von erstellten<br />

oder aktualisierten MP zu<br />

übernehmen. Ansonsten muss die<br />

Medikation per Hand abgetippt<br />

werden.<br />

Beim Scannerkauf unbedingt<br />

auf die Details achten<br />

Das ist auf dem Plan vermerkt<br />

Patienten, die mindestens 28 Tage lang<br />

mehr als zwei verordnete Arzneimittel<br />

einnehmen, haben Anspruch auf einen<br />

Medikationsplan. Vermerkt wird hierauf der<br />

Handelsname bzw. der Wirkstoff verordneter<br />

und frei gekaufter Medikamente, inkl.<br />

Wirkstärke und Darreichungsform. Darüber<br />

hinaus sollen die Pläne die Dosierung, den<br />

Einnahmegrund und ggf. spezielle Einnahmehinweise<br />

erhalten sowie, falls relevant,<br />

auch Medizinprodukte.<br />

PS<br />

Wer sich jedoch einen Scanner<br />

anschafft, für den ist es zugleich<br />

ratsam, einen hochauflösenden<br />

Drucker vorzuhalten, um ein einwandfreies<br />

Druckergebnis für das<br />

Einlesen der Daten garantieren zu<br />

können. Nach Informationen der<br />

KBV leisten dies entweder Laserdrucker<br />

mit einer Auflösung von<br />

300 dpi oder technisch hochwertige<br />

Tintenstrahlgeräte mit speziellen<br />

Bürofarbpigmenten.<br />

Die KBV weist ferner darauf hin,<br />

dass sich in den Medikationsplänen<br />

grundsätzlich auch komplexere Dosierungsanweisungen<br />

zum Beispiel<br />

für die Insulintherapie abbilden<br />

lassen. Dennoch könnten Diabetologen,<br />

die bereits gesonderte Pläne<br />

mit speziellen Behandlungsszenarien<br />

nutzen, diese weiterhin verwenden.<br />

Im Medikationsplan könne dann ein<br />

Verweis auf den gesonderten Plan<br />

anstelle der Dosierungsanweisung<br />

hinterlegt werden, so die KBV.<br />

Petra Spielberg<br />

Im Idealfall sind alle<br />

verordneten und frei<br />

verkäuflichen<br />

Medikamente gelistet.<br />

Fotos: fotolia/Andrzej Tokarski, KBV<br />

In der Regel ist der Hausarzt der Erste<br />

Für Erstellung und Aktualisierung des Medikationsplanes gibt es klare Vorgaben<br />

BERLIN. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />

(KBV) hat auf ihrer<br />

Webseite zahlreiche Informationen<br />

zum Medikationsplan veröffentlicht.<br />

Demnach erstellt in der Regel der<br />

Hausarzt den Medikationsplan, er ist<br />

dazu verpflichtet. Haben Patienten<br />

keinen Hausarzt sollte der Facharzt<br />

auf Wunsch den Plan ausstellen. Bei<br />

einem nierenkranken Patienten zum<br />

Beispiel könnte das der Nephrologe<br />

erledigen. Zur Aktualisierung des<br />

Medikationsplanes verpflichtet ist<br />

der Arzt, der den Plan erstellt hat.<br />

Patienten können aber auch den<br />

Apotheker um die Aktualisierung<br />

bitten.<br />

Auch Apotheker und Kliniker<br />

dürfen aktualisieren<br />

Dieser kann neben Eintragungen zu<br />

Änderungen aufgrund von Rabattverträgen<br />

oder zu Arzneimitteln der<br />

Selbstmedikation vornehmen. Auch<br />

Ärzte in Krankenhäusern können<br />

den Plan aktualisieren. Ein Barcode<br />

auf dem Plan dient dazu, dass der<br />

Plan in Praxis, Apotheke oder Klinik<br />

von den jeweiligen Verwaltungssystemen<br />

eingelesen werden kann. Die<br />

Zertifizierung der entsprechenden<br />

Software durch die KBV sichert die<br />

einheitliche Vorgehensweise.<br />

Um den Plan zu erstellen bzw. zu aktualisieren,<br />

ist ein Medikationsplan-<br />

Modul in der Software nötig und für<br />

denjenigen, der nicht alles per Hand<br />

eingeben will, ein Barcode-Scanner.<br />

Sind Ärzte noch nicht entsprechend<br />

ausgerüstet, können sie übergangsweise<br />

bis Ende März 2017 andere<br />

Pläne nutzen. Ab 1. April 2017 muss<br />

dann jedoch der bundeseinheitliche<br />

Plan verwendet werden.<br />

Die extrabudgetäre Vergütung erfolgt<br />

bei den meisten Fachärzten<br />

per Zuschlag der KV zur fachärztlichen<br />

Grundpauschale; unabhängig<br />

davon, ob ein Plan erstellt oder aktualisiert<br />

wurde. Z.B. beträgt bei einem<br />

Internisten ohne Schwerpunkt der<br />

Zuschlag 9 Punkte (95 Cent). Hausärzte<br />

erhalten zusätzlich zur Chronikerpauschale<br />

einen Zuschlag von 10<br />

Punkten oder einmal im Jahr einen<br />

Zuschlag zur Versichertenpauschale<br />

von 39 Punkten. Bei einem Honorarvolumen<br />

von 163 Mio. Euro und<br />

geschätzten 20 Mio. berechtigten<br />

Versicherten belaufen sich demnach<br />

die GKV-Ausgaben pro Planpflege<br />

auf jährlich rund 8 Euro. kol<br />

http://bit.ly/2cQiAKp


Behandlung des Typ 2 Diabetes mit Victoza ® : ‡<br />

Ergebnisse der 5-jährigen LEADER Studie mit 9.340 Patienten mit Typ 2 Diabetes und einem<br />

hohen Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse 1<br />

Victoza ® zeigte eine signifikante<br />

Reduktion des Risikos für schwere<br />

kardiovaskuläre Ereignisse 1<br />

Schwere kardiovaskuläre Ereignisse 1<br />

(Primärer kombinierter Endpunkt * )<br />

p=0,01<br />

HAZARD RATIO<br />

–13%0,87 (95 % CI, 0,78 – 0,97)<br />

RELATIVE RISIKOREDUKTION IM VERGLEICH ZUR KONTROLLGRUPPE ‡<br />

Erfahren Sie mehr auf<br />

www.novonordiskpro.de<br />

DE/LIR/<strong>05</strong>16/0062c(1)<br />

1. Marso SP et al. N Engl J Med <strong>2016</strong>; In Press. DOI: 10.1<strong>05</strong>6/NEJMoa1603827<br />

*<br />

Kombinierter Endpunkt bestehend aus dem ersten Auftreten von kardiovaskulärem Tod, nicht-tödlichem Herzinfarkt oder nicht-tödlichem Schlaganfall. Primär wurde die Nichtunterlegenheit und – bei Erreichen – im nächsten Schritt die Überlegenheit<br />

von Liraglutid gegenüber Placebo jeweils zusätzlich zu antidiabetischer Standardtherapie (orale Antidiabetika und/oder Insulin) untersucht.<br />

‡<br />

Einzelheiten zur Studie: LEADER war eine multizentrische, internationale, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie, die bei Menschen mit Typ 2 Diabetes und einem hohen kardiovaskulären Risiko die Auswirkung von Liraglutid im Vergleich<br />

zu Placebo, beides als Ergänzung zu einer antidiabetischen Standardtherapie, auf den primären kombinierten Endpunkt untersuchte. Die Studie begann im September 2010 und es wurden 9.340 Menschen mit Typ 2 Diabetes randomisiert, die mindestens 3,5<br />

und höchstens 5 Jahre daran teilnahmen. Studienziel war, die Nicht-Unterlegenheit und – bei Erreichen – im nächsten Schritt die Überlegenheit von Liraglutid gegenüber Placebo zu zeigen. Der primäre kombinierte Endpunkt war definiert als die Zeit ab der<br />

Randomisierung bis zum ersten Auftreten eines kardiovaskulären Ereignisses aus kardiovaskulärem Tod, nicht-tödlichem Herzinfarkt oder nicht-tödlichem Schlaganfall („3-Punkt MACE“). Sekundäre Sicherheitsendpunkte umfassten insbesondere die Inzidenz<br />

hypoglykämischer Ereignisse, die Inzidenz schwerwiegender unerwünschter Ereignisse (SAE), die Inzidenz von MESI (medizinischen Ereignissen von besonderem Interesse) sowie Änderungen ausgewählter Laborparameter im Vergleich zum Ausgangswert.<br />

Victoza ® 6mg/ml Injektionslösung in einem Fertigpen. Wirkstoff: Liraglutid. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil: 6mg/ml Liraglutid. Analogon zu humanem Glucagon-like peptide-1 (GLP-1), gentechn. hergestellt durch rekombinante<br />

DNS-Technologie in Saccharomyces cerevisiae. Sonstige Bestandteile: Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Propylenglykol, Phenol, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Victoza ® wird zur Behandlung des Diabetes mellitus<br />

Typ 2 bei Erwachsenen angewendet: Als Monotherapie, wenn die Anwendung von Metformin aufgrund einer Unverträglichkeit oder Gegenanzeigen ungeeignet ist und eine Diät sowie körperliche Aktivität allein den Blutzuckerspiegel nicht ausreichend<br />

regulieren.Als Kombinationstherapie mit oralen blutzuckersenkenden Arzneimitteln und/oder Basalinsulin, um eine Blutzuckerkontrolle zu erreichen, wenn diese Mittel zusammen mit einer Diät und körperlicher Aktivität den Blutzuckerspiegel nicht ausreichend<br />

regulieren. Art der Anwendung: Victoza ® wird einmal täglich zu einem beliebigen Zeitpunkt und unabhängig von den Mahlzeiten gegeben. Die subkutane Injektion kann in Abdomen, Oberschenkel oder Oberarm erfolgen. Victoza ® darf nicht intravenös<br />

oder intramuskulär angewendet werden. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Victoza ® sollte nicht bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 oder zur Behandlung der diabetischen Ketoazidose<br />

angewendet werden. Victoza ® ist kein Ersatz für Insulin. Victoza ® wird nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren empfohlen. Es liegen wenige bis keine Erfahrungen mit diesem Arzneimittel bei Patienten mit Herzinsuffizienz vor,<br />

ein Einsatz bei schwerer Herzinsuffizienz wird nicht empfohlen. Derzeit kann Victoza ® nicht empfohlen werden bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung, einschließlich terminaler Niereninsuffizienz. Ebenso ist Victoza ® bei Patienten mit einer<br />

schweren Leberfunktionsstörung, entzündlichen Darmkrankheiten und diabetischer Gastroparese nicht zu empfehlen. Wird eine Pankreatitis vermutet, ist Victoza ® abzusetzen. Bei Patienten mit bestehender Schilddrüsenerkrankung u./od. vorbestehender<br />

Erkrankung der Bauchspeicheldrüse sollte Victoza ® mit Vorsicht angewendet werden. Das Risiko einer Hypoglykämie kann durch Reduktion der Sulfonylharnstoff- oder der Basalinsulin-Dosis gesenkt werden. Patienten müssen auf das potenzielle Dehydrierungs-<br />

Risiko hingewiesen werden und Vorkehrungen gegen Flüssigkeitsverluste treffen. Victoza ® soll während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Übelkeit, Durchfall; häufig: Erkältung, Bronchitis, Hypoglykämie,<br />

Anorexie, verminderter Appetit, Kopfschmerzen, Schwindel, erhöhte Herzfrequenz, Erbrechen, Dyspepsie, Oberbauchschmerzen, Obstipation, Gastritis, Flatulenz, abdominelles Spannungsgefühl, gastroösophageale Refluxkrankheit, abdominale<br />

Beschwerden, Zahnschmerzen, Ausschlag, Erschöpfung, Reaktionen an der Injektionsstelle; gelegentlich: Dehydrierung, Urtikaria, Juckreiz, Beeinträchtigung der Nierenfunktion, akutes Nierenversagen, Unwohlsein; selten: Anaphylaktische Reaktionen,<br />

Darmverschluss; sehr selten: Pankreatitis (einschließlich nekrotisierender Pankreatitis). Verschreibungspflichtig. Novo Nordisk A/S, Novo Allé, 2880 Bagsværd, Dänemark. Stand: Mai <strong>2016</strong><br />

Victoza ® ist eine eingetragene Marke der Novo Nordisk A/S, Dänemark.<br />

rz_VIC_LEADER_Anz_286x390_Ergebnisse_ADA_0816.indd 1 23.08.16 09:51


6 News & Fakten<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Teile des Puzzles verbinden<br />

Nationale Diabetes-Surveillance soll Datenmengen zusammenführen<br />

DÜSSELDORF. Die Datenlage in der Forschung und der<br />

Versorgung des Diabetes mellitus in Deutschland<br />

gleicht einem Puzzle. Das Robert Koch-Institut (RKI) soll<br />

durch den Aufbau einer Nationalen Diabetes-Surveillance<br />

Abhilfe schaffen. Zugleich soll damit eine Blaupause für andere<br />

nicht übertragbare Krankheiten entstehen.<br />

Die Datenbasis<br />

ist reichhaltig, aber<br />

heterogen<br />

und fragmentiert.<br />

Foto: thinkstock<br />

Diabetes mellitus braucht zielgruppensensible<br />

Maßnahmen<br />

und Evidenz“, berichtete<br />

Dr. Christa Scheidt-Nave,<br />

Abteilungsleiterin am RKI und verantwortlich<br />

für den Aufbau der Diabetes<br />

Surveillance, bei einem Symposium<br />

zum „Brennpunkt Diabetes“<br />

des Deutschen Diabetes-Zentrums<br />

in Düsseldorf.<br />

Notwendig seien dafür aber gesicherte<br />

Daten. Es sei nicht so, dass in<br />

Deutschland keine Daten erhoben<br />

würden. Im Gegenteil. Die Datenbasis<br />

sei „reichhaltig, aber heterogen<br />

und fragmentiert“, so Dr. Scheidt-<br />

Nave. Es fehle jedoch eine Zusammenschau<br />

der vorhandenen Daten<br />

aus all den verschiedenen Bereichen.<br />

„Die jetzige Datenlage entspricht<br />

einem Puzzle“, beklagte die Leiterin<br />

des RKI-Fachgebiets „Körperliche<br />

Gesundheit“.<br />

Sie verwies auf die Gesundheitssurveys<br />

des RKI selbst. KIGGS zum<br />

Beispiel: Allein in dieser Studie zur<br />

Gesundheit von Kindern und Jugendlichen<br />

werden die Daten von<br />

rund 17 000 Patienten im Alter zwischen<br />

0 und 17 Jahren erhoben. Im<br />

»Daten sind<br />

reichhaltig, aber<br />

heterogen«<br />

Rahmen der Studie zur Gesundheit<br />

Erwachsener (DEGS) werden die<br />

Daten von 12 000 Erwachsenen im<br />

Alter von 18 bis 79 Jahren erfasst.<br />

Beim DMP gibt es bisher keine<br />

etablierte Begleitforschung<br />

Daneben existiert noch eine Fülle<br />

anderer routinemäßig erhobener<br />

Daten wie die Daten aus den<br />

Disease-Management-Programmen<br />

(DMP) Diabetes. 65 % der Diabetiker<br />

sollen eingeschrieben sein.<br />

„Doch es gibt keine etablierte Begleitforschung“,<br />

sagte die RKI-<br />

Bereichsleiterin. Auch von der Regelversorgung<br />

sei das DMP weit<br />

entfernt, denn insbesondere jüngere<br />

Männer und alte multimorbide Patienten<br />

würden nicht erreicht.<br />

Verlässliche Datenlage für die<br />

Politikberatung erforderlich<br />

Abhilfe soll die Diabetes-Surveillance<br />

schaffen. Das Ziel ist, alle verfügbaren<br />

Datenquellen auf Bundes-,<br />

Länder- und Selbstverwaltungsebene<br />

zu bündeln, um eine verlässliche Datenlage<br />

für eine evidenzbasierte Politikberatung<br />

und Begleitforschung<br />

gesundheitspolitischer Maßnahmen<br />

in den folgenden Handlungs feldern<br />

zu schaffen:<br />

• Erkrankungsrisiko senken,<br />

• Erkrankte früh erkennen und behandeln,<br />

• Krankheitsfolgen reduzieren.<br />

Kernindikatoren für das Handlungsfeld<br />

„früh erkennen und behandeln“<br />

sind die Prävalenzen eines ärztlich<br />

diagnostizierten Diabetes, eines<br />

unerkannten Diabetes und eines<br />

Prä diabetes.<br />

Gemeinsam mit den beteiligten<br />

Akteuren sollen zudem wesentliche<br />

Indikatoren der Versorgungsqualität,<br />

die auf der Grundlage<br />

der DMP-Zielkriterien und der<br />

Kernempfehlungen zur nationalen<br />

Versorgungsleitlinie zu Diabetes<br />

mellitus basieren, ausgewählt und<br />

konsentiert werden.<br />

Bundesgesundheitsministerium<br />

unterstützt die Surveillance<br />

Bis 2019 soll der Prototyp für diese<br />

zusammenfassende und periodisch<br />

„Die jetzige<br />

Datenlage entspricht<br />

einem Puzzle.“<br />

Dr. Christa Scheidt-Nave<br />

Fachgebietsleiterin am RKI<br />

wiederkehrende Berichterstattung<br />

stehen. Es sollen auch „Data for<br />

action“ produziert werden können,<br />

um der Politik zeitnahe Analysen<br />

und Handlungsempfehlungen geben<br />

zu können.<br />

Das ist ein Grund, warum auch<br />

das Bundesgesundheitsministerium<br />

(BMG) die Entwicklung der<br />

Foto: privat<br />

Nationalen Diabetes-Surveillance<br />

unterstützt. Im Haushalt des Ministeriums<br />

stünden jährlich drei Mio.<br />

Euro für Aufklärungs- und Informationskampagnen<br />

über Diabetes<br />

mellitus zur Verfügung, berichtete<br />

Dr. Antonius Helou, Leiter des<br />

BMG-Referats „Nicht übertragbare<br />

Krankheiten”. Mithilfe der neu<br />

gewonnenen Erkenntnisse aus der<br />

Diabetes Surveillance hofft das Ministerium,<br />

diese Mittel gezielter einsetzen<br />

zu können. Ruth Bahners<br />

Riskante Pilleneinnahme<br />

Im Praxisalltag kritisch beurteilen und Lösungen finden<br />

BERLIN. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />

sind ein großes<br />

Thema für das Aktionsbündnis<br />

Patientensicherheit (APS). Im<br />

Zentrum steht die Frage: Wie<br />

können Ärzte, Pfleger, aber auch<br />

Patienten und deren pflegende<br />

Angehörige dazu beitragen, dass<br />

Fehler bei der Arznei-Einnahme<br />

vermieden werden?<br />

Laut APS weisen Erhebungen in<br />

deutschen Pflegeheimen darauf<br />

hin, dass jeder Heimbewohner im<br />

Schnitt eine neue unerwünschte<br />

Arzneimittelwirkung (UAW) pro<br />

Jahr erleidet, etwa jede zweite davon<br />

ist vermeidbar. 5 % aller Einweisungen<br />

ins Krankenhaus sind auf eine<br />

inkorrekte Medikamenteneinnahme<br />

zurückzuführen – und etwa 2 % enden<br />

für die Patienten tödlich.<br />

„Fehler bei der Medikamentengabe<br />

sind leider nicht immer vermeidbar“,<br />

sagte die APS-Vorsitzende<br />

Hedwig François-<br />

Kettner gegenüber<br />

Journalisten.<br />

„Aber wenn alle<br />

zusammenarbeiten,<br />

können wir vielen<br />

Patientenschäden<br />

vorbeugen.“ Jedes<br />

Unternehmen wie<br />

Klinik, Arztpraxis,<br />

Apotheke oder<br />

Pflegeeinrichtung,<br />

Fotow: APS<br />

aber auch Industrie<br />

und Hersteller,<br />

Lieferanten und Rettungsdienste<br />

seien gefordert. Kritische Ereignisse<br />

oder Beobachtungen im Praxisalltag<br />

müssten sanktionsfrei gemeldet werden<br />

können und in Fallkonferenzen<br />

bzw. multiprofessionellen Kommunikations-<br />

und Interaktionsformen<br />

sollten Lösungen gefunden werden.<br />

Es gehe nicht darum, Schuldige zu<br />

finden, sondern Lösungen, betonte<br />

François-Kettner. Sie kritisierte, dass<br />

die Arzneimittelsicherheit bisher nur<br />

in der Ausbildung von zwei der 13<br />

Gesundheitsberufe verankert ist.<br />

Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission<br />

der deutschen Ärzteschaft,<br />

Professor Dr. Wolf-Dieter<br />

Ludwig, bestätigte die Zahlen zu<br />

UAW und Medikationsfehlern<br />

nicht, die Angaben hierzu variierten<br />

zu stark. Er verwies darauf, dass die<br />

AkdÄ derzeit, gefördert vom Bundesgesundheitsministerium,<br />

ein Projekt<br />

zur Erfassung und Bewertung<br />

von Medikationsfehlern durchführt.<br />

„Der Medikationsprozess mit zahlreichen<br />

Beteiligten – von der Verordnung<br />

bis zur Einnahme – ist so<br />

komplex, dass leicht Fehler entstehen<br />

können“, weiß auch Professor<br />

Dr. rer. nat. Ulrich Jaehde, Leiter<br />

des Bereichs Klinische Pharmazie<br />

der Universität Bonn. Er erinnerte<br />

daran, dass die APS-Arbeitsgruppe<br />

Arzneimitteltherapiesicherheit zur<br />

Fehlervermeidung bereits verschiedene<br />

Handlungsempfehlungen<br />

entwickelt hat. So beinhaltet ein<br />

Dokument für die Krankenhäuser<br />

36 allgemeine und spezielle Maßnahmen<br />

zum Medikationsprozess.<br />

Zudem gibt es ein Informationsblatt<br />

für Patienten mit Hinweisen zur Lagerung<br />

und Handhabung von Medikamenten.<br />

kol<br />

http://bit.ly/2czmeqI<br />

http://bit.ly/2cQupfQ


diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

News & Fakten<br />

7<br />

Positive<br />

Entwicklungen sichtbar<br />

Vorsichtige Bilanz zur Umsetzung der St.-Vincent-Deklaration<br />

DÜSSELDORF. Bei der<br />

Umsetzung der St.-Vincent-<br />

Deklaration zur besseren<br />

Versorgung von Diabetespatienten<br />

steht Deutschland „nicht<br />

schlecht da“. Das ist allerdings<br />

angesichts unzureichender<br />

Daten eine vorsichtige Bilanz.<br />

Professor Dr. Andrea Icks,<br />

Leiterin der Paul-Langerhans-<br />

Forschungsgruppe für Versorgungsforschung<br />

und Gesundheitsökonomie<br />

am Deutschen Diabetes<br />

Zentrum, stellte bei dem Symposium<br />

„Brennpunkt Diabetes“ in<br />

Düsseldorf Daten zur Zielerreichung<br />

der St.-Vincent-Deklaration vor –<br />

mit dem wiederholten Hinweis auf<br />

eine unbefriedigende Datenlage.<br />

Diabetes-Prävalenz bei<br />

Privatversicherten geringer<br />

„Die Prävalenz von bekanntem Diabetes<br />

ist gestiegen, von unerkanntem<br />

dagegen rückläufig“, so die Ärztin,<br />

die auch Vorsitzende des neuen<br />

Wissenschaftlichen Beirats der Nationalen<br />

Diabetes Surveillance ist.<br />

Interessant ist auch: „Die Prävalenz<br />

bei AOK-Versicherten ist deutlich<br />

höher als bei Versicherten der PKV.“<br />

Bei den meisten Begleiterkrankungen<br />

nannte Prof. Icks positive Entwicklungen<br />

(s.u.).<br />

Steigendes Risiko, einen<br />

Myokard-Infarkt zu erleiden<br />

Das Risiko einen Myokard-Infarkt zu<br />

erleiden, sei dagegen deutlich angestiegen.<br />

Das Myokard-Register Augsburg<br />

habe einen Anstieg von 25 %<br />

bei diabetischen Männern gemeldet,<br />

vergleichbare Zahlen würden auch<br />

in Skandinavien registriert. „Warum,<br />

ist bisher ungeklärt“, so Prof.<br />

Icks. Für die Entwicklung anderer<br />

Begleiterkrankungen seien Aussagen<br />

aufgrund der Datenlage schwierig, es<br />

gebe aber keine Hinweise auf dramatische<br />

Abweichungen.<br />

»Methodisch<br />

vergleichbare<br />

Daten fehlen«<br />

„Deutschland steht nicht schlecht<br />

da“, sagte Dr. Antonius Helou vom<br />

Bundesgesundheitsministerium.<br />

Auch im internationalen Vergleich<br />

weise Deutschland keine höheren<br />

Zahlen als andere Länder auf, so<br />

Prof. Icks. Aber es stünden auch nur<br />

relativ wenige, methodisch vergleichbare<br />

Daten zur Verfügung. rub Fotos: fotolia/Jörg Hüttenhölscher, thinkstock<br />

Positive Entwicklungen<br />

bei Begleiterkrankungen<br />

Prof. Dr. Andrea Icks nannte Zahlen:<br />

• Das Risiko zu erblinden, nimmt sowohl<br />

in der diabetischen, als auch in der<br />

nicht diabetischen Bevölkerung ab.<br />

Es ist für einen Diabetiker von einem<br />

fünffach höheren Risiko auf ein<br />

doppeltes Risiko gegenüber einem<br />

Nicht-Diabetiker gesunken.<br />

• Die Zahl der Amputationen konnte<br />

um 30 % gesenkt werden. Das Amputationsrisiko<br />

für einen Diabetiker<br />

ist heute „nur noch“ 10-fach erhöht<br />

gegenüber 20-fach 1990.<br />

• Schwangerschafts-Outcomes von<br />

diabetischen Frauen haben sich verbessert.<br />

Prof. Icks sprach von einer<br />

„signifikanten Reduktion der relativen<br />

Risiken“, insbesondere dem Risiko<br />

einer Totgeburt.<br />

DE/EMP/00723<br />

# Repräsentative Umfrage Pharma Trend <strong>2016</strong>, Eurecon Verlag.<br />

1. Detaillierte Angaben entnehmen Sie bitte dem G-BA-Beschluss vom 1. September <strong>2016</strong> bzw. den Tragenden Gründen zum Beschluss; abrufbar unter www.g-ba.de.<br />

Jardiance® 10 mg/25 mg Filmtabletten. Wirkstoff: Empagliflozin. Zusammensetzung: Eine Tablette Jardiance® enthält 10 mg bzw. 25 mg Empagliflozin. Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Hyprolose,<br />

Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat. Hypromellose, Titandioxid (E171), Talkum, Macrogol (400), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H 2 O (E172). Anwendungsgebiete: Bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes<br />

mellitus zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle als: Monotherapie – wenn Diät und Bewegung allein zur Blutzuckerkontrolle nicht ausreichen, bei Patienten, bei denen die Anwendung von Metformin aufgrund einer Unverträglichkeit<br />

als ungeeignet erachtet wird. Add-on-Kombinationstherapie – in Kombination mit anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln einschließlich Insulin, wenn diese zusammen mit Diät und Bewegung zur Blutzuckerkontrolle nicht<br />

ausreichen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Hypoglykämie (bei Kombination mit Sulfonylharnstoff oder Insulin). Häufig: vaginale<br />

Moniliasis, Vulvovaginitis, Balanitis, andere genitale Infektion, Harnwegsinfektion, Pruritus (generalisiert), verstärkte Harnausscheidung. Gelegentlich: Volumenmangel, Dysurie, Kreatinin im Blut erhöht/ glomeruläre Filtrationsrate<br />

vermindert. Selten: diabetische Ketoazidose. Warnhinweise: Enthält Lactose. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Weitere Hinweise: Siehe Fachinformation. Verschreibungspflichtig. Stand: Juli <strong>2016</strong><br />

Pharmazeutischer Unternehmer: Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co.KG, Binger Str. 173, 55216 Ingelheim am Rhein,<br />

Tel.: 0800/7790 90 0, Fax: 061 32 /72 99 99, E-Mail: info@boehringer-ingelheim.com<br />

40/16<br />

abcd<br />

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8 Serie Digitalisierung<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Den Leibarzt<br />

in der Hosentasche<br />

Apps und Co. werden da sein, wo der Arzt fehlt<br />

BERLIN. Das Autorentrio Jens Spahn, Dr. Markus Müschenich<br />

und Professor Dr. Jörg F. Debatin lässt in seinem neuen Buch<br />

„App vom Arzt“ keinen Zweifel daran, dass kleine Programme<br />

auf dem Smartphone künftig zumindest teilweise den Arzt<br />

ersetzen können. Diese helfen bei der Therapie, sie motivieren<br />

den Patienten und überprüfen die Dosierung.<br />

Die Autoren sind überzeugt,<br />

dass in Zukunft nicht nur<br />

auf einem Rezept steht, welches<br />

Medikament wie oft einzunehmen<br />

ist, sondern auch, welche App<br />

zu nutzen ist. Eine Hypertonie-App<br />

könne nicht nur an die Pillen-Einnahme<br />

erinnern, sondern aufgrund<br />

der Blutdruckdaten, die mittels Uhr-<br />

Sensor gemessen werden, die Dosierung<br />

automatisch ändern.<br />

Fünfmal am Tag<br />

Tipps zur Therapie<br />

Und ein Diabetes-Patient<br />

erhält über die App<br />

„nicht nur beim vierteljährlichen<br />

Arztbesuch<br />

die neuesten Hinweise,<br />

wie er seine Diabetes-Therapie verbessern<br />

kann, sondern mindestens<br />

fünfmal am Tag“. Schon jetzt seien<br />

weltweit 750 000 Diabetiker auf<br />

der Online-Plattform mySugr.com<br />

angemeldet und Diabetologen wie<br />

Hausärzte würden empfehlen, mit<br />

mySugr zu arbeiten.<br />

Vor der Op. informiert die<br />

App über den Eingriff<br />

Auch Krankenhausaufenthalte<br />

werden künftig<br />

mit Apps geplant werden.<br />

Vor einer Endoprothesen-<br />

Operation z.B. wird die<br />

App darüber informieren,<br />

Fotos: thinkstock<br />

welche Medikamente abzusetzen<br />

sind, welche Schmerzen nach der<br />

Op. zu erwarten sind oder welche<br />

Krankengymnastik den besten Erfolg<br />

verspricht.<br />

Die Autoren sind fest davon überzeugt,<br />

dass die digitalen Werkzeuge<br />

die Arbeit der Ärzte unterstützen<br />

können, „folglich sollten sie zum<br />

Beratungsangebot moderner Mediziner<br />

gehören“. Derzeit würden die<br />

App- und Tool-Angebote im<br />

Gesundheitsbereich regelrecht<br />

„explodieren“, ebenso<br />

wie Studien, die den Wert<br />

der Angebote überprüfen.<br />

Dr. Markus Müschenich,<br />

Arzt, Vorstand des Bundesverbandes<br />

Internetmedizin und<br />

Gründer von Flying Incubator, einer<br />

Plattform, die Industrie und Startup-Gründer<br />

zusammenbringt, geht<br />

davon aus, dass Apps zum täglichen<br />

Begleiter der Patienten werden – „so<br />

wie ein Leibarzt“. Viele Arztbesuche<br />

ließen sich damit vermeiden, sodass<br />

sich die Ärzte in der Praxis wieder<br />

auf die schweren Fälle konzentrieren<br />

können. Konkurrenz für die Ärzte<br />

sieht er nicht: „Digitale<br />

Medizin wird keinen Arzt<br />

verdrängen, sie findet dort<br />

statt, wo es keinen Arzt<br />

gibt.“ In den USA würden<br />

Apps bereits von Versicherungen<br />

eingesetzt, so Dr.<br />

Jens Spahn, Mitglied des Deutschen<br />

Bundestages (CDU) und Staatssekretär<br />

im Bundesfinanzministerium<br />

Dr. Markus Müschenich, Gründer von<br />

Flying Incubator und Vorstand<br />

des Bundesverbandes Internetmedizin<br />

Fotos : Laurence Chaperon, privat<br />

Müschenich. Er sieht auch die Online-Sprechstunde<br />

kommen – trotz<br />

Gegenwehr von der Bundesärztekammer.<br />

Patienten werden bei Google<br />

ihre Krankenakte führen<br />

Die Autoren sagen voraus, dass<br />

Patienten in Google künftig ihre<br />

Krankenakte öffnen und ihre Beschwerden<br />

eingeben können. „Der<br />

Suchalgorithmus läuft dann nicht<br />

auf der Basis einer IP-Adresse ab,<br />

sondern wird mit realen Patientendaten<br />

gefüttert.“ Google wisse dann<br />

genauso viel von „seinem Patienten“<br />

»Widerstand<br />

wird schnell<br />

zusammenbrechen«<br />

wie der Hausarzt, aber viel mehr<br />

über die neuesten medizinischen<br />

Möglichkeiten.<br />

Das Buch sei „provokant an der<br />

ein oder anderen Stelle – provokant<br />

auch für manchen Arzt“, sagt<br />

Jens Spahn, heute Staatssekretär im<br />

Bundesfinanzministerium und früher<br />

gesundheitspolitischer Sprecher<br />

der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.<br />

Wenig Verständnis für<br />

„Datenschutz-Hysterie“<br />

Dabei bezieht er sich auch auf die<br />

Kritik der Autoren an der „Datenschutzhysterie“<br />

in Deutschland. Die<br />

Angst vor dem „gläsernen Patienten“<br />

geht um, obwohl die Menschen<br />

Rewe, Bahn, Amazon oder Payback<br />

ihre Daten für personalisierte<br />

Werbung zur Verfügung stellen.<br />

Warum?, fragen die Autoren, die<br />

auch die Patienten als Bremser für<br />

App vom Arzt –<br />

Bessere Gesundheit durch<br />

digitale Medizin.<br />

Jens Spahn, Markus<br />

Müschenich, Jörg F. Debatin.<br />

Verlag Herder GmbH.<br />

ISBN 978-3-451-37508-8,<br />

Preis: 16,99 Euro<br />

(eBook: 12,99 Euro).<br />

http://bit.ly/2cm3TfN<br />

die elektronische Gesundheitskarte<br />

sehen – ein ursprünglich einmaliges<br />

IT-Projekt in Europa, das<br />

inzwischen längst überholt wurde<br />

und z.B. in Estland seit Jahren<br />

Realität ist.<br />

Jens Spahn ist sich sicher, dass sich<br />

das Denken ändern wird und Datenschutz-Vorbehalte<br />

aufgegeben<br />

werden, sobald die Menschen die<br />

spürbaren Vorteile durch Apps sehen:<br />

„Dann wird der Widerstand<br />

ganz schnell zusammenbrechen.“ kol<br />

So geht Selbstmanagement im digitalen Netz<br />

Vitaldaten lesen, speichern, auswerten und in der Diabetestherapie anwenden<br />

FRANKFURT/M. Diabetestagebücher<br />

werden zunehmend von elektronischen<br />

Anwendungen abgelöst.<br />

Was die können, war Thema beim<br />

Frankfurter eHealth-Kongress <strong>2016</strong>.<br />

Alexander Ihls (52) ist seit<br />

über 25 Jahren in der Gesundheits-IT<br />

tätig. Das macht ihn bei<br />

der Beurteilung des Flash-Glukose-<br />

Messsystems, das er seit diesem Jahr<br />

wegen seines Typ-1-Diabetes nutzt,<br />

zum kenntnisreichen Anwender. Bei<br />

dem eHealth-Kongress der Initiative<br />

Gesundheitswirtschaft Rhein-Main<br />

und der IHK Hessen berichtete er<br />

über seine Erfahrungen.<br />

Ihls lobt: Mithilfe des Systems „Freestyle<br />

Libre“ sei es ihm gelungen, die<br />

täglichen Insulinmengen drastisch zu<br />

reduzieren: Das Basalinsulin von 40<br />

auf 16 IE und das Mahlzeiteninsulin<br />

von 70 auf 25 IE. Der IT-Fachmann<br />

studiert die Protokolle der kontinuierlichen,<br />

unblutigen Messung und<br />

hat seine Essgewohnheiten angepasst.<br />

Wer hilft beim Auswerten<br />

der vielen Daten?<br />

Damit hat er eine Normalisierung<br />

des HbA 1c auf 6,0 % geschafft. Er betont<br />

das hohe Sicherheitsgefühl, das<br />

ihm Messung und Auswertungen geben.<br />

Kritisch sieht er z.B. die auf 14<br />

Tage begrenzte Sensorlaufzeit. Auch<br />

bei Datenschutz und -verwendung<br />

sei „noch Luft nach oben“. Zweifel<br />

hat er allerdings, wie viele Patienten<br />

zu solch einem datenreichen Selbstmanagement<br />

in der Lage sind. Viele<br />

bedürften sicherlich fachlich-medizinischer<br />

Hinweise und Führung.<br />

Eine mögliche technische Antwort<br />

– allerdings vorerst nur für Geräte<br />

mit Blutzuckermessstreifen – zeigte<br />

Stefan Schraps, Geschäftsführer<br />

des Unternehmens BodyTel, auf: Ein<br />

mit dem Messsystem verbundenes<br />

Portal empfängt und sammelt die<br />

von Sensor und App registrierten<br />

Vitaldaten. Es kann umgehend darauf<br />

reagieren, z.B. mit Benachrichtigungen<br />

an Betreuer bei Wertentgleisungen<br />

oder wenn Werte ausbleiben;<br />

es lassen sich Trendanalysen und<br />

Feedbacksysteme fürs Smartphone<br />

damit nutzen. Außerdem speichert<br />

das Portal die Patientendaten in<br />

einer sicheren Datenbank, die von<br />

„unterschiedlichen Marktteilnehmern“<br />

genutzt werden kann. Die<br />

Autorisierung, wer darauf zugreifen<br />

darf, erfolgt durch den Patienten.<br />

Eine Kombination von unblutiger<br />

Messung und unterstützendem,<br />

systemoffenem Portal – das wäre aus<br />

Sicht des IT-Experten Ihls ideal. Damit<br />

verbunden ist sein Wunsch, dass<br />

solche Leistungen schnell Eingang in<br />

den GKV-Katalog finden.<br />

Schnelligkeit ist im GKV-System<br />

jedoch eher die Ausnahme, wie Dr.<br />

Jan Helfrich schilderte. Der Arzt<br />

ist bei der DAK-Gesundheit fürs<br />

Vertragsmanagement zuständig. Die<br />

»Nachricht<br />

bei Wertentgleisungen«<br />

Kasse erstattet seit 2015 Diabetes-<br />

Patienten mit intensivierter Insulintherapie<br />

das Sensor-Scan-System des<br />

Unternehmens Abbott.<br />

Schnell gehandelt – und gegen<br />

die Widerstände im System<br />

Dabei geht auch um das Marketing,<br />

gab Dr. Helfrich zu. Der Vorstand<br />

sei allerdings sofort vom Nutzen<br />

des Systems überzeugt gewesen und<br />

habe sich gegen Widerstände von<br />

Bundesversicherungsamt, GKV-Spitzenverband,<br />

Medizinischem Dienst<br />

und der eigenen Finanzabteilung<br />

durchgesetzt. Der Gang über den Gemeinsamen<br />

Bundesausschuss („Erprobungsstudie“)<br />

hätte zweieinhalb<br />

Jahre gedauert, so Dr. Helfrich. Die<br />

DAK hatte den Projektvertrag innerhalb<br />

von zwei Monaten fertig. REI


Sitagliptin – Ein logischer Schritt.<br />

Bewährte Standardtherapie nach Metformin §<br />

stark: senkt effektiv den HbA 1c -Wert 1,#<br />

verträglich: Hypoglykämierisiko auf Placebo-Niveau 1,#<br />

etabliert: meistverordneter DPP-4-Hemmer 2<br />

§<br />

Bei erwachsenen Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle in Kombination mit Metformin zusätzlich zu Diät und Bewegung<br />

indiziert, wenn eine Monotherapie mit Metformin den Blutzucker nicht ausreichend senkt. Velmetia ® ist auch bei Patienten, die bereits mit der Kombination von<br />

Sitagliptin und Metformin behandelt werden, indiziert. # Als Add-on zu Metformin.<br />

1. Charbonnel B,KarasikA,Liu J et al for the Sitagliptin Study 020 Group:Efficacy and safety of the dipeptidyl peptidase-4 inhibitor sitagliptin added to ongoing metformin therapy<br />

in patients with type 2 diabetes inadequately controlled with metformin alone. Diabetes Care. 2006; 29:2638–2643. 2. IMS Midas MAT Dezember 2015 (Anzahl Packungen).<br />

XELEVIA ® Filmtabletten 25 mg/50 mg/100 mg Wirkstoff: Sitagliptin. VELMETIA ® 50 mg/850 mg Filmtabletten VELMETIA ® 50 mg/1000 mg Filmtabletten<br />

Wirkstoff: Sitagliptin und Metforminhydrochlorid. Zus.: Arzneil. wirks. Bestandt.: XELEVIA ® : 1 Tbl. enth. Sitagliptinphosphat 1 H 2 O, entspr. 25 mg,<br />

50 mg od. 100 mg Sitagliptin. VELMETIA ® 50 mg/850 mg Filmtabletten bzw.VELMETIA ® 50 mg/1000 mg Filmtabletten: Jede Tbl. enth. Sitagliptinphosphat 1 H 2 O,<br />

entspr. 50 mg Sitagliptin, u. 850 mg bzw. 1.000 mg Metforminhydrochlorid. Sonst. Bestandt.: XELEVIA ® : Tbl.-kern: Mikrokristalline Cellulose (E 460), Calciumhydrogenphosphat<br />

(E 341), Croscarmellose-Natrium (E 468), Magnesiumstearat (Ph.Eur.) (E 470b), Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.). Tbl.-überzug: Poly(vinylalkohol),<br />

Macrogol (3350), Talkum (E 553b), Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H 2 O (E 172), Eisen(III)-oxid (E 172). VELMETIA ® 50 mg/850 mg Filmtabletten bzw.<br />

VELMETIA ® 50 mg/1000 mg Filmtabletten: Tbl.-kern: Mikrokristalline Cellulose (E 460), Povidon K29/32 (E 1201), Natriumdodecylsulfat, Natriumstearylfumarat.<br />

Tbl.-überzug: Poly(vinylalkohol), Macrogol 3350, Talkum (E 553b), Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172), Eisen(II,III)-oxid (E 172). Anw.: XELEVIA ® : B. erw. Pat.<br />

mit Typ-2-Diabetes mellitus zur Verbes. d. Blutzuckerkontr. indiziert: Als Monotherapie b. Pat., bei denen Diät u. Beweg. allein d. Blutzucker nicht ausreichend<br />

senken u. für die Metformin aufgr. v. Gegenanz. od. Unverträglichk. nicht geeignet ist. Als orale 2-Fachtherapie in Komb. mit: Metformin, wenn Diät und Beweg.<br />

plus e. Monother. mit Metformin d. Blutzucker nicht ausreichend senken; e. Sulfonylharnstoff, wenn Diät u. Beweg. plus e. Monother. mit e. Sulfonylharnstoff in d.<br />

höchsten vertragenen Dosis d. Blutzucker nicht ausreichend senken u. wenn Metformin aufgr. v. Gegenanz. od. Unverträglichk. nicht geeignet ist; e. PPARγ-Agonisten<br />

(d.h.e. Thiazolidindion), wenn d. Anw. e. PPARγ-Agonisten angebracht ist u. Diät u. Beweg. plus Monother. mit e. PPARγ-Agonisten d. Blutzucker nicht<br />

ausreichend senken. Als orale 3-Fachtherapie in Komb. mit: e. Sulfonylharnstoff u. Metformin, wenn Diät u. Bewegung plus e. 2-Fachtherapie mit diesen<br />

Arzneim. d. Blutzucker nicht ausreichend senken; e. PPARγ-Agonisten u. Metformin, wenn die Anw. e. PPARγ-Agonisten angebracht ist u. Diät u. Beweg. plus e.<br />

2-Fachtherapie mit diesen Arzneim. d. Blutzucker nicht ausreichend senken. Zusätzl. zu Insulin (mit/ohne Metformin), wenn Diät u. Beweg. sowie e. stabile<br />

Insulindos. d. Blutzucker nicht ausreichend senken. VELMETIA ® : Für erw. Pat. m. Typ-2-Diabetes mellitus zusätzl. zu Diät u. Beweg. in folg. Fällen indiziert: Zur<br />

Verbes. d. Blutzuckerkontr. b. Pat., b. denen e. Monother. m. Metformin in d. höchsten vertragenen Dosis d. Blutzucker nicht ausreichend senkt od. d. bereits m.<br />

d. Komb. v. Sitagliptin u. Metformin behandelt werden; in Komb. m. e. Sulfonylharnstoff (z.B. als 3-Fachther.) od. e. PPARγ-Agonisten (d.h.e. Thiazolidindion)<br />

b. Pat., b. denen eine Komb. aus jeweils höchster vertragener Dosis Metformin u. e. Sulfonylharnstoffs bzw. PPARγ-Agonisten nicht ausreicht, d. Blutzucker zu<br />

senken; in Komb. m. Insulin (d.h. als 3-Fachther.) bei Pat., b. denen e. stabile Insulindosis u. Metformin allein d. Blutzucker nicht ausreichend senken. Gegenanz.:<br />

Überempf.-keit gg. den/die Wirkstoff(e) od. e. d. sonst. Bestandt. Zusätzlich für VELMETIA ® : Diabet. Ketoazidose, diabet.<br />

Präkoma; mäßige od. schwere Nierenfunkt.-stör. (Kr-Cl < 60 ml/min); akute Erkrank., welche d. Nierenfunkt. beeinflussen<br />

können (wie Dehydratation, schwere Infekt., Schock, intravaskuläre Gabe v. jodhalt. Kontrastmitteln); akute od. chron.<br />

Erkrank., die e. Gewebehypoxie verursachen können (wie Herz- od. Lungeninsuff., kürzl. stattgef. Myokardinfarkt,<br />

Wenn Sitagliptin als Add-on zu Metformin gegeben wurde, war die Inzidenz von Hypoglykämien ähnlich der unter Placebo. Hypoglykämien<br />

wurden beobachtet, wenn Sitagliptin in Kombination mit Insulin oder einem Sulfonylharnstoff angewendet wurde. Patienten mit einer Kombination<br />

Sulfonylharnstoff plus Xelevia ® oder Velmetia ® bzw. Patienten mit einer Kombination Xelevia ® oder Velmetia ® plus Insulin können ein erhöhtes<br />

Risiko für Hypoglykämien haben, eine Reduktion der Sulfonylharnstoff- bzw. Insulin-Dosierung kann nötig sein. Fachinformation Xelevia ® , Stand<br />

02/<strong>2016</strong>; Fachinformation Velmetia ® , Stand 02/<strong>2016</strong>. Vor der Verordnung von Xelevia ® oder Velmetia ® bitte die Fachinformation lesen.<br />

Schock); Leberfunkt.-stör.; akute Alkoholvergiftung, Alkoholismus; Stillzeit. Vors. bei: Kdrn. u. Jugendl. < 18 J. Pankreatitis in d. Vorgeschichte. Pat. m. (Verd. auf)<br />

Pankreatitis od. Überempf.-keitsreakt. Therapie mit XELEVIA ® bzw. VELMETIA ® absetzen. Gleichz. Anw. von Sulfonylharnst. od. Insulin. Nicht anw.: bei Typ-1-Diabetikern,<br />

Schwangersch. Zusätzlich bei XELEVIA ® : Pat. m. schwerer Leberfunkt.-stör., Pat. m. mäßiger – schwerer Nierenfunkt.-stör., Pat. m. einer Nierenerkr.<br />

im Endstadium, d. Hämo- od. Peritonealdialyse benötigen. Nicht anw.: diabet. Ketoazidose, Stillzeit. Zusätzlich bei VELMETIA ® : Älteren Pat. Pat. m. Risikofakt. f.<br />

Laktatazidose (wie z.B. schlecht eingest. Diabetes m., Ketose, langes Fasten, überm. Alkoholgenuss, Leberinsuff., m. Hypoxie assoziierten Erkrank.). Situationen<br />

mit mögl.Verschl. d. Nierenfunkt. Chirurg. Eingriffen. Nebenw.: XELEVIA ® : Häufig: Hypoglykämie. Kopfschm. Gelegentl.: Schwindel. Obstipation. Pruritus. Häufigkeit<br />

nicht bekannt: Überempf.-reakt. einschl. anaphylakt. Reakt. Interstit. Lungenkrankh. Erbr.; akute Pankreatitis; let./nicht let. hämorrhag. u. nekrotisierende Pankreatitis.<br />

Angioödem; Hautausschlag; Urtikaria; kut. Vaskulitis; exfoliat. Hauterkr. einschl. SJS; bullöses Pemphigoid. Arthralgie; Myalgie; Rückenschm.; Arthropathie.<br />

Nierenfunkt.-stör.; akutes Nierenversagen. Zusätzl. ungeachtet e. Kausalzusammenh.: Infekt. d. oberen Atemwege; Nasopharyngitis. Osteoarthrose. Schm. in d.<br />

Gliedmaßen. Zusätzl. häufiger in Studien mit Kombinationsther.: Hypoglykämien (sehr häufig mit Sulfonylharnstoffen u. Metformin); Influenza (häufig mit Insulin<br />

[mit od. ohne Metformin]); Übelk. u. Erbr. (häufig mit Metformin); Flatulenz (häufig mit Metformin od. Pioglitazon); Obstipation (häufig mit Sulfonylharnstoffen u.<br />

Metformin); periph. Ödeme (häufig mit Pioglitazon oder d. Komb. v. Pioglitazon u. Metformin); Somnolenz u. Diarrhö (gelegentl. mit Metformin), Mundtrockenh.<br />

(gelegentl. mit Insulin [mit od. ohne Metformin]). VELMETIA ® : Häufig: Hypoglykämie. Übelk.; Flatulenz; Erbr. Gelegentl.: Somnolenz. Diarrhö; Obstipation; Schm.<br />

im Oberbauch. Pruritus. Häufigkeit nicht bekannt: Überempf.-keitsreakt. einschl. anaphylaktischer Reakt. Interstitielle Lungenkrankheit. Akute Pankreatitis; letale<br />

u. nicht letale hämorrhagische u. nekrotisierende Pankreatitis. Angioödem; Hautausschlag; Urtikaria; kutane Vaskulitis; exfoliative Hauterkrankungen einschl. SJS;<br />

bullöses Pemphigoid. Arthralgie; Myalgie; Schm. in d. Extremitäten; Rückenschm.; Arthropathie. Nierenfunktionsstör.; akutes Nierenversagen. Zusätzl. in Studien<br />

in Komb. m. anderen Antidiabetika: Hypoglykämien (sehr häufig mit Sulfonylharnstoffen od. Insulin), Obstipation (häufig mit Sulfonylharnstoffen), periphere Ödeme<br />

(häufig mit Pioglitazon), Kopfschm. u. Mundtrockenheit (gelegentl. mit Insulin). Zusätzl. in klin. Studien mit Sitagliptin-Monother.: Kopfschm., Hypoglykämie, Obstipation,<br />

Schwindel; ungeachtet eines Kausalzusammenh.: Infekt. d. oberen Atemwege; Nasopharyngitis; Osteoarthrose, Schm. in. d. Extremitäten. Zusätzl. in klin.<br />

Studien u. nach Markteinführung mit Metformin-Monother.: Sehr häufig: Gastrointest. Symptome (wie Übelk., Erbr., Diarrhö, Schm. im Oberbauch, Appetitverlust).<br />

Häufig: metallischer Geschmack. Sehr selten: Laktatazidose; Leberfunkt.-stör.; Hepatitis; Urtikaria; Erythem; Pruritus. Vitamin-B 12 -Mangel (z.B. megaloblastäre<br />

Anämie). Verschreibungspflichtig. Stand: 02/<strong>2016</strong> (XELEVIA ® ) bzw. 02/<strong>2016</strong> (VELMETIA ® ) Bitte<br />

lesen Sie vor Verordnung von XELEVIA ® bzw. VELMETIA ® die Fachinformation! Pharmazeutischer<br />

Unternehmer: Merck Sharp & Dohme Ltd. Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire, EN11 9BU<br />

Vereinigtes Königreich Lokaler Ansprechpartner: BERLIN-CHEMIE AG, Glienicker Weg 125, 12489 Berlin<br />

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10 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Diabetes heilen durch Pankreas-<br />

Transplantation?<br />

Mehr Lebensqualität und verbesserter Schutz für vitale Organe<br />

MÜNCHEN. Kombinierte Transplantationen von Pankreas und<br />

Niere, die Typ-1-Diabetikern nach einer terminalen Niereninsuffizienz<br />

ein neues Leben ohne Dialyse schenken können, sind in<br />

der Fachwelt unumstritten. Von alleinigen Transplantationen des<br />

Pankreas hingegen sind deutlich weniger Experten überzeugt.<br />

Eine italienische Studiengruppe möchte das ändern.<br />

Eigentlich ist die Transplantation<br />

eines gesunden Pankreas<br />

der Traum eines jeden Diabetikers:<br />

Mit dem neuen Organ verfügt<br />

der Körper wieder über funktionierende<br />

Betazellen und nimmt seine<br />

brachliegende Insulinproduktion<br />

wieder auf. Mit anderen Worten, sie<br />

verspricht Heilung. Seit den ersten<br />

reinen Pankreas-Transplantationen<br />

in den späten 1970er Jahren machte<br />

die Technik zwar Fortschritte, doch<br />

2015 zählte die Deutsche Stiftung<br />

Organtransplantation nur wenige<br />

Fälle bundesweit.<br />

Pro und Kontra<br />

abwägen<br />

Denn es gibt durchaus gewichtige<br />

Argumente gegen<br />

diese Therapieoption:<br />

Sollte man Patienten angesichts<br />

stetig verbesserter<br />

Möglichkeiten für das<br />

individuelle Diabetesmanagement<br />

dem Risiko einer<br />

großen und komplexen Op.<br />

mit anschließender lebenslanger<br />

Immunsuppresion aussetzen? Woher<br />

sollen die vielen erforderlichen<br />

Spenderorgane kommen und wer<br />

organisiert ihre gerechte Verteilung?<br />

Professor Dr. Ugo Boggi von der<br />

Universität Pisa warb dennoch darum,<br />

die Pankreas-Transplantation<br />

bei Indikationen wie schweren<br />

Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörungen,<br />

proliferativer Retinopathie<br />

oder autonomer Neuropathie<br />

Fotos: thinkstock<br />

als Therapieoption zu erwägen. Er<br />

stellte die Daten von 62 operierten<br />

Typ-1-Diabetikern vor, die zwischen<br />

2000 und 2006 eine alleinige Pankreastransplantation<br />

erhalten hatten<br />

und über mind. zehn Jahre nachverfolgt<br />

wurden.<br />

• Über die Hälfte von ihnen war<br />

nach zehn Jahren insulinunabhängig<br />

und hatte einen HbA 1c -<br />

Wert von 5,5 %,<br />

• bei 41 % sei es zu einem Verlust<br />

»Mehr<br />

Lebensqualität«<br />

PANKREAS 2.0:<br />

Was ein Ersatz<br />

bedeuten kann.<br />

des Transplantats gekommen,<br />

• bei 3 % gebe es noch eine Teilfunktion<br />

des transplantierten Organs,<br />

die sich mit einer Messung<br />

des C-Peptid nachweisen lasse.<br />

Der medizinische Fortschritt<br />

macht es möglich<br />

Die Transplantation verbessere nicht<br />

nur die Lebensqualität der Patienten,<br />

sondern schütze oder stabilisiere<br />

auch die Funktion anderer vitaler<br />

Organe wie Herz oder Nieren. So<br />

zeigte sich bei Patienten mit Retinopathie<br />

in 73 % der Fälle zehn Jahre<br />

nach der Transplantation eine Verbesserung<br />

gegenüber der Zeit vor<br />

dem Eingriff. Bei der Nierenfunktion<br />

ließ sich in 30 % der Fälle eine Verbesserung<br />

und in 60 % eine Stabilisierung<br />

der Albuminurie<br />

erzielen.<br />

Dank moderner<br />

Op.-Techniken<br />

und Roboterchirurgie<br />

sei eine Pankreastransplantation<br />

mittlerweile ein deutlich<br />

weniger invasiver Eingriff.<br />

„Die Op. ist heute nicht mehr<br />

dasselbe wie noch vor 20 Jahren“,<br />

betonte Prof. Boggi. Auch die neuen<br />

Immunsuppressiva seien weit weniger<br />

aggressiv als früher. Entscheidend<br />

ist aus seiner Sicht<br />

v.a., dass Pankreastransplantationen<br />

nur an<br />

spezialisierten Zentren<br />

Spenderorgan-Matching<br />

Was ist bei der Verteilung von<br />

Spenderorganen zu beachten? „Es<br />

ist wichtig, die Ischämiezeit des Organs<br />

so kurz wie möglich zu halten,<br />

null bis zehn Stunden sind optimal“,<br />

erklärte Prof. Boggi. Unter diesem<br />

Aspekt müsse man das Matching<br />

von Spenderorganen und Empfängern<br />

möglichst beschleunigen.<br />

Doch die Überlegungen zur Dauer<br />

des Matching sind auch grundsätzlicher<br />

Natur: „Sollte man nach dem<br />

idealen Organ für einen Patienten<br />

suchen, um möglichst minimale<br />

Immunreaktionen zu erzielen?<br />

Dann dauert das Matching länger<br />

und die Überlebenschancen des<br />

potenziellen Transplantats schwinden.<br />

Oder sollte man nach einem<br />

Organ mit akzeptablem Matching<br />

suchen, das schnell transplantiert<br />

werden kann, aber möglicherweise<br />

höhere Dosen Immunsuppressiva<br />

erfordert?“, gab Prof. Boggi zu bedenken.<br />

vorgenommen werden. „Zentren mit<br />

hohen Op.-Zahlen haben deutlich<br />

bessere Ergebnisse“, sagte Prof. Boggi,<br />

„wir brauchen also wenige High-<br />

Volume-Zentren.“ Antje Thiel<br />

52 nd EASD Annual Meeting<br />

Zukunftstechnologien jenseits der Insulintherapie<br />

Jüngste Fortschritte bei der Transplantation von Inselzellen<br />

MÜNCHEN. Vor über 25 Jahren hat Professor Dr. Camillo Ricordi eine Methode<br />

zur Isolation von Inselzellen entwickelt, die bei insulinpflichtigen Diabetikern<br />

die Produktion des lebenswichtigen Hormons übernehmen sollen. Als einer der<br />

weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet der Inselzelltransplantation berichtete<br />

er nun über die jüngsten Forschungsaktivitäten seiner Zunft.<br />

Die Erfolge der Inselzelltransplantation<br />

sind nach Aussage<br />

von Prof. Ricordo, Universität Miami,<br />

nicht von der Hand zu weisen:<br />

Ähnlich wie Pankreastransplantierte<br />

seien etwa die Hälfte der Patienten<br />

fünf Jahre nach der Transplantation<br />

immer noch insulinunabhängig, bei<br />

ca. 70–80 % wies das Transplantat<br />

zu diesem Zeitpunkt immerhin noch<br />

eine signifikante Funktion auf. Für<br />

die Patienten bedeute dies, dass sie<br />

ein nahezu normales HbA 1C von ca.<br />

»Vor Angriffen<br />

des Immunsystems<br />

schützen«<br />

6,5 % erzielen und schwere Hypoglykämien<br />

passé sind.<br />

Neue Strategien der<br />

Immunsuppression<br />

Eine gute Lösung bei schweren Hypoglykämiewahrnehmungsstörungen<br />

also – allerdings immer noch<br />

um den Preis der zwingend erforderlichen<br />

Immunsuppression. Forscher<br />

weltweit arbeiten daher an neuen<br />

Strategien der Immunsuppression<br />

wie etwa der Einkapselung von Inselzellen<br />

auf Mikro- oder Makroebene,<br />

um sie vor den Angriffen des<br />

Immunsystems zu schützen.<br />

Ebenso wichtig sei es, neue Trägerstrukturen<br />

für Inselzelltransplantate<br />

zu entwickeln. Im Rahmen des „Bio-<br />

Hub Projects“ etwa haben Prof. Ricordi<br />

und sein Team 2015 erstmals<br />

erfolgreich einem Typ-1-Diabetiker<br />

ein biotechnisch entwickeltes Pankreas<br />

mit einer 3D bioaktiven, resorbierbaren<br />

Trägermatrix für fremde<br />

Inselzellen in die Bauchhöhle implantiert.<br />

„Der Patient musste kein<br />

Insulin mehr zuführen und erzielte<br />

eine exzellente Stoffwechseleinstellung“,<br />

berichtete Prof. Ricordi.<br />

Diese Ergebnisse bestärkten ihn darin,<br />

weiter an Nanomaterialien für<br />

Mikrokapseln zu forschen, die den<br />

transplantierten Inselzellen bei der<br />

Integration in das Trägergewebe<br />

helfen und gleichzeitig für die lokale<br />

Inselzellen unbemerkt<br />

einschleusen, z.B. mit Nanomaterialien<br />

für Mikrokapseln.<br />

Foto: thinkstock<br />

Autologe Inselzellen als Retter bei chronischer Pankreatitis<br />

Mithilfe autologer Inselzellen, die in der Leber oder im Omentum<br />

angesiedelt werden, können Patienten mit einer chronischen,<br />

äußerst schmerzhaften Pankreatitis unter Umständen vor<br />

der Diagnose Typ-3c-Diabetes infolge einer Pankreatomie bewahrt<br />

werden. Wie Dr. R. Paul Robertson vom Pacific Northwest<br />

Diabetes Research Institute betonte, sind die betroffenen Patienten<br />

Spezialfälle, die häufig vernachlässigt werden. „Leider<br />

wird eine chronische Pankreatitis oft mit übermäßigem Alkoholkonsum<br />

in Verbindung gebracht.“ Dabei habe sie überwiegend<br />

idiopathische bzw. genetische Ursachen oder werde durch ein<br />

Immunmodulation eingesetzt werden<br />

können. Dies würde eine systemische<br />

Immunsuppression überflüssig<br />

machen. Eigentlich möchte Prof.<br />

Ricardo aber noch früher ansetzen:<br />

„Wenn wir ohnehin auf Zellebene<br />

forschen, dann sollten wir mit diesen<br />

Techniken nicht nur transplantierte<br />

Inselzellen vor den Angriffen des<br />

Immunsystems schützen, sondern<br />

auch versuchen, die Apoptose von<br />

Betazellen bei frisch diagnostizierten<br />

Patienten zu verhindern.“ thie<br />

52 nd EASD Annual Meeting<br />

Pancreas divisum hervorgerufen. Nur bei 7 % der 409 von ihm<br />

zwischen 1977 und 2011 behandelten Patienten war tatsächlich<br />

ein Alkoholabusus zu verzeichnen. Bei der Autotransplantation<br />

sei es entscheidend, möglichst viele Inselzellen zu transplantieren;<br />

optimal sei eine Menge von mindestens 5000 Inselzellen<br />

pro kg Körpergewicht. „Je mehr Inselzellen man einsetzt, desto<br />

eher bleibt der Patient dauerhaft insulinunabhängig“, erklärte<br />

Dr. Robertson. Eine erfolgreiche Autotransplantation bedeute<br />

für den Stoffwechsel eine verbesserte Blutzuckerkontrolle und<br />

einen Erhalt Funktion von β- und α-Zellen.


diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Kongress aktuell<br />

11<br />

Aller guten Dinge<br />

sind drei<br />

SUSTAIN-6 zeigt kardiovaskulären Benefit<br />

von neuem GLP1-Analogon<br />

MÜNCHEN. Zum dritten Mal<br />

in Folge konnte ein neues<br />

Antidiabetikum in Sachen kardiovaskuläre<br />

Komplikationen<br />

punkten: Das GLP1-Analogon<br />

Semaglutid reduzierte in der<br />

aktuellen Studie SUSTAIN-6<br />

das Risiko für Herzinfarkt und<br />

Schlaganfall stärker als manch<br />

ein Kardiakum.<br />

Als Diabetologe kommt man<br />

sich dieser Tage vor wie<br />

an der Bushaltestelle: Erst<br />

kommt ewig lange überhaupt kein<br />

Bus und dann drei kurz hintereinander“,<br />

flachste Professor Dr. Melanie<br />

J. Davies von der Universität Leicester<br />

in Anspielung auf die jahrelangen<br />

fruchtlosen Versuche nachzuweisen,<br />

dass Blutzuckersenkung Herz und<br />

Gefäße schützt.<br />

Auch SUSTAIN-6 und die beiden anderen<br />

in kardiovaskulärer Hinsicht<br />

erfolgreichen Studien, LEADER mit<br />

dem GLP-1-Analogon Liraglutid<br />

und EMPA-REG OUTCOME mit<br />

dem SGLT2-Inhibitor Empagliflozin,<br />

haben das streng genommen nicht<br />

gezeigt. Denn der Benefit korrelierte<br />

nicht mit der antihyperglykämischen<br />

Wirkung – aber das sollte auch gar<br />

nicht gezeigt werden.<br />

Zunächst testeten sie<br />

auf Nicht-Unterlegenheit<br />

Kardiovaskuläres Risiko signifikant reduziert<br />

Patienten mit Ereignis (%)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

0<br />

Das noch nicht zugelassene Semaglutid<br />

ist ein GLP1-Analogon mit<br />

sehr langer Hahlbwertzeit, das nur<br />

einmal wöchentlich s.c. injiziert<br />

werden muss. SUSTAIN-6 sollte<br />

wie LEADER und EMPA-REG<br />

OUTCOME primär dem von den<br />

Zulassungsbehörden für jedes neue<br />

Antidiabetikum geforderten Nachweis<br />

dienen, dass Semaglutid am<br />

Herz-Kreislauf-System keinen Schaden<br />

anrichtet. Entsprechend wurde<br />

zunächst die Nicht-Unterlegenheit<br />

gegen Placebo getestet.<br />

Schlaganfallrisiko um<br />

knapp 40 % gesenkt<br />

Dazu randomisierten die Studienautoren<br />

knapp 3300 Typ-2-Diabetiker<br />

mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko<br />

(über 50 Jahre alt und bereits<br />

kardiovaskulär erkrankt oder über<br />

60 Jahre alt mit mindestens einem<br />

Risikofaktor) in vier Gruppen. Zwei<br />

erhielten Semaglutid in unterschiedlicher<br />

Dosierung (1,0 oder 0,5 mg),<br />

zwei das jeweils volumenkorrespondierende<br />

Placebo.<br />

Nach einer Aufdosierungsphase von<br />

vier bis acht Wochen, die der besseren<br />

Verträglichkeit diente, wurden<br />

die Patienten bis zum Ende der<br />

zweijährigen Studiendauer in stabiler<br />

Dosis behandelt. Zur Blutzuckereinstellung<br />

konnten ansonsten alle<br />

verfügbaren Antidiabetika eingesetzt<br />

werden mit Ausnahme inkretinbasierter<br />

Substanzen (DPP4-Inhibitoren<br />

oder anderen GLP1-Analoga).<br />

Hazard Ratio; 0,74 (95% KI, 0,58–0,95)<br />

P


12 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Grenzwerte auf dem Prüfstand<br />

Gestationsdiabetes: Gewichtskontrolle reicht<br />

bei leichter Glukosetoleranzstörung womöglich aus<br />

MÜNCHEN. Die Grenzwerte für den oralen Glukosetoleranztest<br />

beim Schwangeren-Screening können<br />

möglicherweise höher gezogen werden, als die WHO<br />

derzeit vorschlägt. Das gilt zumindest für Frauen, die mit<br />

normalem Körpergewicht in die Gravidität starten.<br />

Dies legt eine ungarische Studie<br />

nahe, die Dr. Attila Kun<br />

vom Tolna County Hospital<br />

in Szekszárd, vorstellte. „Ungarn<br />

ist in einer einzigartigen Situation,<br />

weil das Screening hier in den letzten<br />

zehn Jahren noch mit den WHO-<br />

Grenzwerten von 1999 gearbeitet<br />

hat“, erklärte der Gynäkologe.<br />

Der WHO-Wert wurde<br />

2013 drastisch gesenkt<br />

Danach wird ein Gestationsdiabetes<br />

diagnostiziert, wenn der Nüchternzucker<br />

126 mg/dl (7 mmol/l) oder<br />

der Zweistundenwert im OGTT<br />

140 mg/dl (7,8 mmol/l) übersteigt.<br />

2013 hat die WHO den Grenzwert<br />

»Niedrige<br />

Grenzwerte –<br />

hohe Kosten«<br />

deutlich gesenkt auf<br />

92 mg/dl (5,1 mmol/l)<br />

für den Nüchternzucker.<br />

Der niedrigere<br />

Grenzwert erhöht die<br />

Inzidenz des Gestationsdiabetes<br />

erheblich und damit<br />

auch medizinischen Personalbedarf<br />

und Kosten. „Außerdem<br />

gibt es keine Evidenz aus Studien,<br />

die den WHO-Wert wirklich stützt“,<br />

meinte Dr. Kun. Seit 2015 steht eine<br />

dritte Variante zur Verfügung, die<br />

des britischen National Institute of<br />

Clinical Excellence. Die Empfehlungen<br />

liegen dazwischen: bei 100 mg/<br />

dl (5,6 mmol/l) (Nüchternzucker)<br />

bzw. 140 mg/dl (Zweistundenwert).<br />

Verändert die Therapie den<br />

Schwangerschaftsverlauf?<br />

Damit bot sich die Chance zu prüfen,<br />

welche Konsequenzen die Anwendung<br />

der niedrigeren Grenzwerte<br />

in einer Population von<br />

Schwangeren hätte, die – weil ja<br />

noch die höheren Werte galten – als<br />

nicht diabeteskrank und damit nicht<br />

behandlungsbedürftig eingestuft<br />

wurde. Die Forscher teilten über<br />

4800 Frauen, die rund um Szekszárd<br />

2009–2013 gescreent worden waren,<br />

dazu in drei Gruppen auf:<br />

• Gruppe 1 hatte eine normale Glukosetoleranz<br />

nach NICE 2015<br />

und WHO 2013,<br />

An Empfehlungen<br />

für Schwangere<br />

mangelt es nicht.<br />

Foto: thinkstock<br />

• Gruppe 2 einen „milden“ Diabetes<br />

nach WHO-, nicht aber nach<br />

NICE-Kriterien und<br />

• Gruppe 3 nach beiden Kriterien<br />

(ausgeprägte Form).<br />

Dann wurde geschaut, wie sich die<br />

Schwangerschaften entwickelten –<br />

je nachdem, ob sie antidiabetisch<br />

behandelt worden waren oder nicht<br />

(auch aus Gruppe 1 hatten einige<br />

Frauen eine Therapie erhalten).<br />

Unbehandelte Frauen mit Gestationsdiabetes<br />

waren zum Zeitpunkt<br />

des OGTT älter, wogen mehr und<br />

hatten einen höheren Blutdruck<br />

als die mit normaler Glukosetoleranz.<br />

Es gab zudem Unterschiede<br />

im Auftreten einer Hypertonie und<br />

der Häufigkeit, mit der die Geburt<br />

eingeleitet oder per Kaiserschnitt<br />

entbunden werden musste. In Gruppe<br />

2 verschwand der Unterschied<br />

nach Adjustierung für das Gewicht<br />

der Mutter bei der Entbindung, in<br />

Gruppe 3 blieb er signifikant.<br />

Das Risiko für Mutter<br />

und Kind reduzieren<br />

Präeklampsien und Komplikationen<br />

wie Makrosomie oder kongenitale<br />

Missbildungen traten bei den unbehandelten<br />

Frauen nach Adjustierung<br />

für das mütterliche Gewicht nicht<br />

häufiger auf als bei Schwangeren mit<br />

normaler Glukosetoleranz.<br />

Fazit: Speziell bei Frauen mit weniger<br />

ausgeprägtem Gestationsdiabetes<br />

reichen ggf. Maßnahmen aus, die<br />

eine übermäßige Gewichtszunahme<br />

in der Schwangerschaft verhindern,<br />

um das Risiko für Mutter und Kind<br />

zu drosseln, meinte Dr. Kun.<br />

Manuela Arand<br />

52 nd EASD Annual Meeting<br />

Mit Fischöl und Probiotika<br />

Blutzucker im Zaum halten<br />

Ausgewogenes Mikrobiom scheint Schwangere zu schützen<br />

MÜNCHEN. Der Weg für übergewichtige<br />

Schwangere, dem Gestationsdiabetes<br />

zu entgehen, führt<br />

vielleicht über den Teller. Kost mit<br />

hohem Anteil an mehrfach ungesättigten<br />

Fettsäuren und Ballaststoffen<br />

scheint per Einfluss auf das Mikrobiom<br />

protektiv zu wirken.<br />

Hintergrund ist, dass das Mikrobiom<br />

Einfluss auf die<br />

Darmpermeabilität nimmt. Eine<br />

gesteigerte Permeabilität wird<br />

mit Erkrankungen in Verbindung<br />

gebracht, die mit subklinischen<br />

Entzündungsprozessen einhergehen,<br />

erklärte Professor Dr. Tapani<br />

Rönnemaa von der Universität<br />

Turku.<br />

Mikrobiomdiversität<br />

korreliert mit Zonulin-Level<br />

Seine Arbeitsgruppe ließ 100 gesunde<br />

übergewichtige Frauen in<br />

der frühen Schwangerschaft drei<br />

Tage lang Ernährungstagebuch<br />

führen und maß das Protein Zonulin,<br />

das die Zell-Zellverbindungen<br />

im Darm reguliert, als Maß<br />

für die Durchlässigkeit der Darmwand.<br />

Ein niedriger Wert zeigt eine<br />

geringere Permeabilität an. Außerdem<br />

wurde in Stuhlproben die Diversität<br />

des Mikrobioms geprüft.<br />

Frauen mit einem Zonulin-Level<br />

unterhalb von 46,4 ng/ml zeigten<br />

eine größere intestinale Artenvielfalt.<br />

Bei ihnen dominierten<br />

außerdem antiinflammatorische<br />

Spezies das Mikrobiom,<br />

während Frauen mit niedrigen<br />

Zonulin-Spiegeln mehr<br />

proinflammatorische Keime<br />

aufwiesen.<br />

Hinsichtlich der Makronährstoffe<br />

unterschieden<br />

sich<br />

beide Gruppen<br />

nicht wesentlich.<br />

Die Schwangeren<br />

mit hohen<br />

Zonulin-Leveln<br />

nahmen aber signifikant<br />

mehr Ballaststoffe<br />

und mehrfach<br />

ungesättigte Fettsäuren (PUFA)<br />

zu sich, insbesondere Omega-3-<br />

und -6-Fettsäuren. Deutliche Unterschiede<br />

fanden die Untersucher<br />

auch bei der Zufuhr vieler Vitamine<br />

und Mineralstoffe, so bei Magnesium,<br />

Kalzium, Jod und Eisen.<br />

Das Modell sieht so aus:<br />

Eine ballast-, vitamin- und mineralstoffarme<br />

Ernährung mit wenig mehrfach<br />

ungesättigten FS verändert das<br />

Mikrobiom, was die Darmwand-Permeabilität<br />

erhöht. Mikrobielle Lipopolysaccharide<br />

gelangen vermehrt in die<br />

Blutbahn. Sie lösen eine subklinische<br />

Inflammation aus, die letztendlich den<br />

Gestationsdiabetes begünstigt.<br />

Dabei ist vieles<br />

noch Hypothese,<br />

räumte Prof.<br />

Rönnemaa ein.<br />

Er glaubt aber, dass<br />

eine gesunde Ernährung<br />

Mutter und Kind zu<br />

einem besseren Stoffwechselstatus<br />

verhelfen kann. Derzeit läuft eine<br />

Interventionsstudie, die zeigen soll,<br />

ob die Einnahme von Fischöl und<br />

Probiotika dem Gestationsdia betes<br />

vorbeugen kann.<br />

ara<br />

52 nd EASD Annual Meeting<br />

Fotos: thinkstock<br />

Gestationsdiabetes zeigt<br />

ein Sommerhoch<br />

OGTT-Ergebnis steigt mit der Temperatur<br />

MÜNCHEN. In den Sommermonaten<br />

steigt die Rate an Gestationsdiabetes,<br />

ergab die Auswertung schwedischer<br />

Screening-Resultate. Woran das liegt,<br />

ist unklar, aber die Umgebungstemperatur<br />

scheint eine Rolle zu spielen.<br />

Eine Reihe von Studien hat sich<br />

mit der Saisonalität des Gestationsdiabetes<br />

befasst, doch die Ergebnisse<br />

blieben widersprüchlich,<br />

erklärte Dr. Anastasia Katsarou<br />

von der Lund Universität in Malmö.<br />

Die Rate war im Juni<br />

am höchsten<br />

Ihre Arbeitsgruppe hat Daten von<br />

über 11 500 Frauen ausgewertet, die<br />

zwischen 2003 und 20<strong>05</strong> an dem in<br />

Schweden angebotenen Screening<br />

per oralem Glukosetoleranztest in<br />

der 28. SSW teilgenommen hatten.<br />

»Daten von fast<br />

12 000 Frauen<br />

ausgewertet«<br />

Bei insgesamt 487 Frauen wurde<br />

ein Gestationsdiabetes diagnostiziert.<br />

Dabei lag die Rate im Juni am<br />

höchsten (5,8 % der gescreenten<br />

Frauen), doppelt so hoch wie im<br />

März (2,9 %).<br />

Im Winter lagen die Werte im<br />

Schnitt 3 mg/dl niedriger<br />

Im Schnitt fielen die Zweistundenmesswerte<br />

im OGTT im Winter<br />

3 mg/dl (0,15 mmol/l) niedriger aus<br />

als in den Sommermonaten. Dabei<br />

besteht offensichtlich ein linearer<br />

Zusammenhang mit der Außentemperatur:<br />

Pro Grad Celsius stieg<br />

das OGTT-Ergebnis um 0,2 mg/dl<br />

(0,009 mmol/l).<br />

Die Studie hat Limitationen, räumte<br />

Dr. Katsarou ein. So lagen keine Individualdaten<br />

vor außer dem Alter.<br />

Außerdem konnte der Einfluss der<br />

Temperatur nur grob geschätzt werden,<br />

da nur Durchschnittstemperaturen<br />

der jeweiligen Monate bekannt<br />

waren, aber nicht die Temperatur<br />

am Untersuchungstag. Weitere Studien<br />

müssen klären, ob und welche<br />

Konsequenzen für das Screening gezogen<br />

werden sollten. ara<br />

52 nd EASD Annual Meeting


diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Kongress aktuell<br />

13<br />

Mikrozirkulationsstörungen<br />

durch PNP?<br />

Studie findet keinen kausalen Zusammenhang<br />

MÜNCHEN. Bei Patienten mit Typ-2-<br />

Diabetes wird eine schwere mikrovaskuläre<br />

endotheliale Dysfunktion häufig<br />

von einer Neuropathie begleitet. Das<br />

bedeutet aber nicht, dass ein kausaler<br />

Zusammenhang zwischen Neuropathie<br />

und Mikroangiopathie besteht.<br />

Eine aktuelle Studie bestätigt das nun.<br />

Nach einer Untersuchung von Anna<br />

L. Emanuel von der Universität<br />

Amsterdam war eine endothelabhängige<br />

Vasodilatation bei Patienten mit<br />

Typ-2-Diabetes unabhängig davon reduziert,<br />

ob auch eine Neuropathie vorhanden<br />

war.<br />

Die Autoren hatten vier Gruppen<br />

miteinander verglichen: 16 gesunde<br />

Kontrollen, 16 Patienten mit einer<br />

chronisch-idiopathischen axonalen<br />

Polyneuropathie (CIAP) sowie elf<br />

Patienten mit Typ-2-Diabetes<br />

ohne sowie 15 mit Neuropathie<br />

(DPN). Die Neuropathie-<br />

Schwere wurde mithilfe von<br />

Hautbiopsien zur Bestimmung<br />

der Nervenfaserdichte<br />

und Nervenleitungsuntersuchungen<br />

analysiert,<br />

die mikrovaskuläre endothelabhängige<br />

und<br />

-unabhängige Vasodilatation<br />

mit Doppler und Iontophorese<br />

untersucht.<br />

Verglichen mit gesunden Kontrollen<br />

zeigten Patienten mit CIAP und DPN<br />

einen ähnlichen Rückgang der intraepidermalen<br />

Nervenfaserdichte und eine<br />

ähnliche Reduktion der sensorischen<br />

Aktionspotenziale des Suralnervs. Die<br />

vasodilatorische Antwort auf Acetylcholin<br />

war jedoch nur bei den Diabetes-<br />

Patienten deutlich verringert – unabhängig<br />

von einer parallel bestehenden<br />

Neuropathie. FK<br />

52 nd EASD<br />

Annual Meeting<br />

Foto: thinkstock<br />

Der unbekannte Schmerz<br />

PROTECT-Studie: periphere Neuropathien häufig unterdiagnostiziert<br />

MÜNCHEN. Eine deutschlandweite<br />

Studie zu Polyneuropathien<br />

liefert die Fakten: Die Anzahl an<br />

bisher unentdeckten Fällen ist<br />

erschreckend hoch, es besteht<br />

dringend Handlungsbedarf!<br />

Bisher wurden mehr als 1500<br />

Menschen im Rahmen der<br />

PROTECT-Studie auf Polyneuro<br />

pathien untersucht – das<br />

Ergebnis: Zwei von drei Teilnehmern<br />

wiesen Parästhesien auf,<br />

Schmerz jeder Zweite – ganz<br />

unabhängig davon, ob ein Typ-<br />

2-Diabetes vorlag oder nicht.<br />

Ein nicht erkannter<br />

(Prä-)Diabetes?<br />

Das ist deshalb besonders bedenklich,<br />

weil eine solche distale<br />

sensorische Polyneuropathie<br />

(DSPN) der wichtigste Grund<br />

für das diabetische Fußsyndrom<br />

ist und mit einem erhöhten<br />

Mortalitätsrisiko einhergeht,<br />

betonte Professor Dr. Dan Ziegler,<br />

DDZ, Düsseldorf. Dieser<br />

Zusammenhang werde oft von<br />

Patienten und Ärzten unterschätzt.<br />

Das Nichterkennen habe<br />

NEUROPATHIEN: von Schmerz<br />

bis totalem Reizausfall<br />

Was wurde geprüft<br />

• Wärmewahrnehmung<br />

• Berührungs- und Druckempfinden<br />

• Vibrationswahrnehmung:<br />

Die Vibrationsschwellen werden<br />

nach Martina IS et al. (JNNP 1998;<br />

65: 743–747) bewertet<br />

• Fußpuls<br />

• HbA 1c -Wert<br />

zur Folge, dass DSPN häufig<br />

nicht adäquat behandelt werden.<br />

Eine solch schmerzhafte, aber<br />

bisher nicht diagnostizierte<br />

DSPN entdeckten die Untersucher<br />

bei 61 % der Personen mit<br />

Typ-2-Diabetes, bei 29 % mit<br />

einem Typ-1-Diabetes und bei<br />

76 % derjenigen ohne Diabetesdiagnose.<br />

Dabei zeigte die HbA 1c -Bestimmung<br />

bei den Patienten ohne<br />

Diabetesdiagnose bei 30,8 %<br />

einen Prädiabetes (HbA 1c ≥ 5,7<br />

bis < 6,5 %) und bei 4,2 % einen<br />

manifesten Diabetes (HbA 1c<br />

≥ 6,5 %). Ein nicht erkannter<br />

(Prä-)Diabetes ist danach ein<br />

wichtiger Grund für eine Neuropathie.<br />

Hohe HbA 1c -Werte gingen bei<br />

den Teilnehmern ohne bisherige<br />

Diabetesdiagnose wie auch<br />

bei Typ-1-Dia betikern häufig<br />

mit einer reduzierten Vibrationswahrnehmung<br />

einher. Insgesamt<br />

waren die bekannten<br />

Diabeteserkrankungen aber im<br />

Mittel gut kontrolliert, so Prof.<br />

Ziegler. Ein gut kontrollierter<br />

HbA 1c verminderte jedoch nicht<br />

das Risiko für eine Polyneuropathie:<br />

„Gerade auch schmerzhafte<br />

Neuropathien waren trotz<br />

guter glykämischer Kontrolle<br />

häufig.“ Bei Typ-2-Diabetes war<br />

die schmerzhafte Neuropathie<br />

außerdem signifikant häufiger<br />

als eine schmerzlose mit einem<br />

hohen BMI assoziiert.<br />

Die PROTECT-Studie greift auf<br />

die Daten der bundesweiten<br />

Aufklärungsinitiative „Diabetes!<br />

Hören Sie auf Ihre Füße?“,<br />

unterstützt von der Deutschen<br />

Diabetes Stiftung und Wörwag<br />

Pharma, zurück. Prof. Ziegler<br />

nannte die Zahl der bisher nicht<br />

erkannten Neuropathien bei den<br />

Teilnehmern der Aktion überraschend<br />

hoch, selbst wenn es sich<br />

dabei um ein selektiertes, hoch<br />

motiviertes Klientel handele.<br />

Die Ergebnisse demonstrieren<br />

seiner Meinung nach klar, dass<br />

es Bedarf gibt für mehr Aufklärung<br />

sowie eine bessere Früherkennung<br />

von Neuropathien und<br />

Diabetes erkrankungen. FK<br />

52 nd EASD Annual Meeting<br />

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14 diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Wahrnehmung<br />

von Hypoglykämien –<br />

was das Gehirn verrät<br />

Wenn der<br />

Schein trügt<br />

Psychologische Faktoren bei gestörter<br />

Hypoglykämiewahrnehmung<br />

Neuroprotektive Mechanismen drosseln<br />

systemische Reaktionen<br />

MÜNCHEN. Hypoglykämien sind die häufigsten<br />

Komplikationen beim Typ-1-Diabetes. Die meisten Patienten<br />

erleben zwei bis drei solcher Episoden pro Woche.<br />

Gefährlich wird dies, wenn der Körper keine Symptome<br />

einer Unterzuckerung zeigt. MRT-Untersuchungen geben<br />

Aufschluss darüber, was bei asymptomatischen<br />

Hypoglykämien im Gehirn passiert.<br />

Wenn der Blutzuckerspiegel<br />

unter eine kritische<br />

Marke sinkt, reagiert das<br />

Gehirn normalerweise mit erhöhter<br />

Adrenalinausschüttung und der<br />

Körper zeigt typische Symptome<br />

wie starkes Schwitzen, Herzrasen<br />

oder Unruhe.<br />

Es wird weniger<br />

Adrenalin freigesetzt<br />

Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes,<br />

insbesondere wenn sie Hypoglykämien<br />

nicht mehr zuverlässig<br />

wahrnehmen, spielen sich im Gehirn<br />

zum Teil andere Dinge ab als<br />

beim Stoffwechselgesunden, wie<br />

die Arbeiten von Dr. Munachiso<br />

Nwokolo, King`s College London,<br />

und Evita Wiegers, Universitätsklinik<br />

in Nijmegen, zeigen.<br />

Dr. Nwokolo verglich Typ-1-Diabetes-Patienten<br />

mit normaler<br />

Hypoglykämiewahrnehmung mit<br />

stoffwechselgesunden Probanden.<br />

Beiden Gruppen wurde Insulin<br />

verabreicht um eine Hypoglykämie<br />

zu provozieren, anschließend<br />

wurden die Gehirnaktivitäten<br />

im MRT<br />

untersucht.<br />

Dr. Nwokolo<br />

erklärte: „Die<br />

zerebralen und<br />

Die MRT-Untersuchung<br />

zeigt,<br />

welche Hirnareale<br />

aktiviert sind.<br />

Fotos: fotolia/Kzenon,<br />

thinkstock<br />

symptomatischen Reaktionen der<br />

Typ-1-Diabetiker und der Stoffwechselgesunden<br />

waren grundsätzlich<br />

vergleichbar. Allerdings<br />

lagen die Adrenalinspiegel bei<br />

Typ-1-Diabetikern während einer<br />

Hypoglykämie niedriger, wohingegen<br />

bei ihnen im MRT eine etwas<br />

stärkere Perfusion des Thalamus<br />

sichtbar war.“<br />

Das Hirn schützt sich vor<br />

einer Unterversorgung<br />

Wiegers bezog in ihre Untersuchungen<br />

als dritte Gruppe auch<br />

Patienten mit gestörter Hypoglykämiewahrnehmung<br />

ein. Bei diesen<br />

Probanden war eine besonders<br />

starke Perfusion der Thalamusregion<br />

festzustellen: „Dabei handelt<br />

es sich um einen neuroprotektiven<br />

Mechanismus, um das Gehirn vor<br />

einer drohenden Unterversorgung<br />

zu<br />

schützen“, erklärte<br />

sie dieses Phänomen.<br />

Die vermehrte<br />

lokale Perfusion<br />

verhindere aber<br />

systemische Reaktionen<br />

wie den An-<br />

stieg des Adrenalinspiegels<br />

und damit<br />

auch die typischen<br />

Symptome. Mit den<br />

MRT-Bildern lasse<br />

sich erklären, warum Typ-1-Diabetiker,<br />

die häufig Hypoglykämien<br />

haben, gleichzeitig keine Warnsymptome<br />

mehr spüren.<br />

Antje Thiel<br />

52 nd EASD Annual Meeting<br />

„Ich funktioniere<br />

gut auch bei<br />

niedrigen Blutzuckerwerten“<br />

MÜNCHEN. Bei den meisten<br />

Typ-1-Diabetes-Patienten, die<br />

bei Unterzuckerungen keine<br />

Symptome spüren, hilft ein gezieltes<br />

Training, die Wahrnehmung<br />

zu verbessern. Gelingt<br />

das nicht, spielen womöglich<br />

psychologische Faktoren sowie<br />

bestimmte Denk- und Verhaltensmuster<br />

eine Rolle.<br />

In etwa 10 % der Fälle bleibt ein<br />

gezieltes Training zur Hypoglykämiewahrnehmung<br />

erfolglos, wie<br />

Dr. Georgina Margiotta, King`s<br />

College London, berichtete. In der<br />

Regel liege es daran, dass die Betroffenen<br />

Hypoglykämien nicht<br />

vermeiden, weil sie sie nicht als<br />

Bedrohung empfinden, sofern sie<br />

asymptomatisch verlaufen. Um diese<br />

Patientengruppe zu identifizieren<br />

und psychologische Hürden gezielt<br />

angehen zu können, hat Dr. Margiotta<br />

den Fragebogen „Attitudes to<br />

Awareness of Hypoglycemia“ (A2A)<br />

entwickelt, den sie beim EASD-Kongress<br />

vorstellte.<br />

Der A2A-Fragebogen wurde erprobt<br />

an 132 Typ-1-Diabetes-Patienten,<br />

ca. die Hälfte mit intakter und die<br />

andere Hälfte mit gestörter Wahrnehmung.<br />

Ziel war es, typische<br />

Überzeugungen und Denkmuster<br />

zu erkennen, die Patienten davon<br />

abhalten, gefährlich niedrige Blutzuckerwerte<br />

ernsthaft zu vermeiden.<br />

„Beim Diabetesmanagement<br />

geht es vor<br />

allem darum, hohe Werte<br />

zu vermeiden, nicht<br />

niedrige“<br />

„Es ist nicht<br />

schlimm, leichte<br />

Hypoglykämien nicht<br />

zu behandeln“<br />

Es zeigte sich, dass die Probanden<br />

mit gestörter Hypoglykämiewahrnehmung<br />

tendenziell eher Aussagen<br />

zustimmten wie „Ich mache mir keine<br />

Gedanken über Warnsymptome,<br />

weil ich sie nur selten spüre“ oder<br />

„Es ist immer jemand in der Nähe,<br />

der mir im Falle einer schweren Hypoglykämie<br />

helfen könnte“. Bei den<br />

Probanden mit funktionierender<br />

Hypoglykämiewahrnehmung war<br />

die Zustimmung zu Aussagen dieser<br />

Art deutlich niedriger.<br />

„Patienten mit gestörter Hypoglykämiewahrnehmung<br />

neigen dazu,<br />

das Risiko von Hyperglykämien zu<br />

überhöhen und im Gegenzug die<br />

Gefahr von Hypoglykämien zu unterschätzen“,<br />

sagte Dr. Margiotta.<br />

„Gleichzeitig empfinden sie asymptomatische<br />

Hypoglykämien als<br />

normal und nicht etwa bedrohlich.<br />

Psychologische Faktoren wie diese<br />

können eine große Rolle spielen und<br />

verhindern, dass Menschen mit Typ-<br />

1-Diabetes Unterzuckerungen aktiv<br />

vermeiden.“ Würden diese Patienten<br />

identifiziert, könne man sie gezielt<br />

einer psychologischen Beratung zuführen,<br />

um die kognitiven Barrieren<br />

abzubauen.<br />

thie<br />

52 nd EASD Annual Meeting<br />

MÜNCHEN. In der Literatur finden<br />

sich immer wieder Hinweise darauf,<br />

dass Hypoglykämien bei Menschen<br />

mit Typ-2-Diabetes kardiovaskuläre<br />

Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall<br />

begünstigen können. Doch ob<br />

es sich um einen Kausalzusammenhang<br />

oder eine Korrelation handelt,<br />

bleibt unklar.<br />

Zumindest für Patienten mit erhöhtem<br />

kardiovaskulärem Risiko<br />

könnten Hypoglykämien gefährlich<br />

sein, berichtete Professor Dr.<br />

Simon R. Heller, Universität von<br />

Sheffield. Er bezog sich dabei auf die<br />

Gefahr für herzkranke<br />

Typ-2-Diabetes-Patienten?<br />

Beobachtungsstudien zeigen erhöhte Rate kardiovaskulärer Ereignisse bei Unterzuckerungen<br />

Ergebnisse der EXAMINE-Studie,<br />

mit der 2013 die kardiovaskuläre<br />

Unbedenklichkeit von Alogliptin<br />

zur blutzuckersenkenden Therapie<br />

bei Typ-2-Diabetes mit vorangegangenem<br />

koronarem Herzsyndrom<br />

»Die Beobachtungen<br />

sollte man<br />

im Hinterkopf<br />

behalten«<br />

Hypoglykämien als<br />

Warnsignal für<br />

kardiovaskuläre<br />

Ereignisse?<br />

Foto: thinkstock<br />

nachgewiesen worden<br />

war.<br />

Prof. Heller unter-<br />

suchte die Datenbasis<br />

der EXAMINE nun auf<br />

einen möglichen Zusammenhang<br />

zwischen Hypoglykämien und<br />

schweren kardiovaskulären Ereignissen<br />

wie Herzinfarkt, Schlaganfall<br />

oder Tod. Zumindest statistisch<br />

ließ sich ein solcher Zusammenhang<br />

herstellen.<br />

„Diese tungen sollte man<br />

Beobachbei<br />

der Wahl einer<br />

geeigneten blutzuckersenkenden<br />

Therapie bei Herzkranken<br />

mit Typ-<br />

2-Diabetes im Hinterkopf<br />

behalten“, empfahl er.<br />

Randomisierte Studien dazu<br />

gibt es jedoch noch nicht<br />

Einige Zuhörer im Plenum äußerten<br />

allerdings Zweifel an der Annahme,<br />

dass Hypoglykämien tatsächlich ursächlich<br />

für kardiovaskuläre Ereignisse<br />

und Todesfälle sind. Die Korrelation<br />

zwischen Hypoglykämien<br />

und kardiovaskulären Ereignissen<br />

in Beobachtungsstudien sei zwar<br />

statistisch signifikant, doch es gebe<br />

bislang keine randomisierten Studien,<br />

die eine echte Kausalität belegen:<br />

„Möglicherweise sind Hypoglykämien<br />

auch ein Marker, der im Vorfeld<br />

auf kardiovaskuläre Ereignisse<br />

und Todesfälle hinweist“, sagte einer<br />

der Zuhörer während der Diskussion.<br />

thie<br />

52 nd EASD Annual Meeting


diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Kongress aktuell<br />

15<br />

Ein einschneidendes und weltweites<br />

Problem<br />

Jahrestagung der Diabetic Foot Study Group<br />

STUTTGART. Vom 9.–11. September<br />

fand die Jahrestagung der Diabetic<br />

Foot Study Group (DFSG) statt. Die Teilnehmer<br />

konnten in 99 Präsentationen<br />

zum diabetischen Fußsyndrom ihre<br />

Kenntnisse erweitern.<br />

Das Durchschnittsrisiko einer<br />

Amputation für einen<br />

Patienten mit einem diabetischen<br />

Fußsyndrom, der in einem<br />

nicht spezialisierten Krankenhaus<br />

behandelt wird, liegt zwischen 10<br />

und 20 %, berichtete Professor Dr.<br />

Ralf Lobmann, Chairman der Diabetic<br />

Foot Study Group, Kongresspräsident<br />

und Sprecher der AG Fuß<br />

der Deutschen Diabetes Gesellschaft<br />

(<strong>DDG</strong>), auf der Pressekonferenz des<br />

Kongresses.<br />

Niedrigere Amputationsrate<br />

in spezialisierten Einrichtungen<br />

Auf wesentlich bessere Therapieergebnisse<br />

könnten hingegen zertifizierte<br />

Einrichtungen und Netzwerkstrukturen,<br />

wie sie von der AG Fuß<br />

der <strong>DDG</strong> entwickelt und etabliert<br />

wurden, verweisen und nicht zuletzt<br />

auf eine Amputationsrate von nur<br />

3,1 %. Und das, obwohl in diesen<br />

Einrichtungen meist höhergradige<br />

und schwerere Läsionen behandelt<br />

würden.<br />

Verbindliches<br />

Zweitmeinungsverfahren<br />

Um flächendeckend Amputationen<br />

zu reduzieren, fordert die <strong>DDG</strong> ein<br />

verbindliches Zweitmeinungsverfahren,<br />

wobei Baden-Württemberg<br />

eine Vorreiterrolle einnimmt. Beispielsweise<br />

soll in einem telemedizinischen<br />

Projekt exemplarisch die<br />

Möglichkeit evaluiert werden, durch<br />

ein Zweitmeinungsverfahren in einer<br />

städtischen bzw. ländlichen Region<br />

Amputationen zu vermeiden.<br />

Wichtig sei aber auch die Aufklärung<br />

der Bevölkerung über die Diabetes-<br />

Komplikation, denn eine frühzeitige<br />

und strukturierte Diagnostik und<br />

Therapie verbessere die Heilungschancen<br />

und Beinamputationen<br />

könnten vermieden werden.<br />

Besonders hervorzuheben waren<br />

folgende Kongress-Beiträge, die<br />

eine Auszeichnung erhielten:<br />

• Edmonds M. et al. untersuchten,<br />

ob das rekombinante menschliche<br />

Parathyroidhormon<br />

(rh PTH 1-84) die Heilung von<br />

Frakturen verbessern und Knochen-<br />

bzw. Gelenkabbau im akuten<br />

diabetischen Charcot-Fuß<br />

verhindern kann. (#PO1)<br />

Personalia<br />

Turnusmäßig schieden Prof. Dr. Ralf<br />

Lobmann als Chairman und Prof. Dr.<br />

Maximilian Spraul aus dem Vorstand der<br />

DFSG aus. In den anschließenden Wahlen<br />

wurde Dr. Anna Trocha, langjähriges Vorstandsmitglied<br />

der AG Fuß, in das Executive<br />

Committee der DFSG gewählt.<br />

• Jeffcoate W. et al., die Zwölfmonatsdaten<br />

für das National Diabetes<br />

Footcare Audit (NDFA) für<br />

England und Wales präsentierten.<br />

(#PO2)<br />

• Game F. et al. evaluierten in einer<br />

randomisierten kontrollierten<br />

Studie die Wirksamkeit und<br />

Kosteneffizienz von leichten<br />

Changing Diabetes ® ist eine eingetragene Marke der Novo Nordisk A/S, Dänemark.<br />

Fiberglas-Casts bei diabetischen<br />

Fersenulzera. (#PO3)<br />

Die nächste Tagung der DFSG wird<br />

vom 8.–10. September 2017 in Porto,<br />

Portugal, stattfinden. dz<br />

www.dfsg.org<br />

Die Studiengruppe<br />

Die Diabetic Foot Study Group ist die<br />

wissenschaftliche Arbeitsgruppe der<br />

European Association for the Study of<br />

Diabetes (EASD), in der sich die weltweit<br />

führenden Kliniker und Wissenschaftler<br />

zum Thema „Diabetischer Fuß“<br />

austauschen.<br />

Eine frühzeitige und strukturierte<br />

Therapie verhindert Amputationen.<br />

Foto: fotolia/ittipol<br />

In ruhigen Gewässern<br />

kommt man besser voran<br />

Blutzuckerspitzen nach dem Essen entgegenwirken<br />

Für Menschen mit Diabetes, die ein Mahlzeiteninsulin spritzen, ist die Kontrolle der Blutzuckereinstellung<br />

nach den Mahlzeiten immer noch eine Herausforderung. Insbesondere postprandiale Hyperglykämien<br />

können sich negativ auf ihren Alltag auswirken und das Risiko für Folgeerkrankungen des<br />

Diabetes erhöhen. 1,2,3 Aktuell verfügbare Mahlzeiteninsuline wirken schnell, können aber noch nicht<br />

die Geschwindigkeit der physiologischen Insulinantwort bei Gesunden erreichen. 4,5<br />

Unterstützen Sie Ihre Patienten mit Diabetes dabei, eine ausreichende postprandiale Blutzuckerkontrolle<br />

zu erreichen. Zukünftige Therapieoptionen könnten eine verbesserte postprandiale Blutzuckereinstellung<br />

ermöglichen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.<br />

1. Brod M et al. Diabetes Ther <strong>2016</strong>;7:75–90<br />

2. International Diabetes Federation (IDF). Guideline for<br />

Management of PostMeal Glucose in Diabetes, 2011<br />

3. Ceriello A. Int J Clin Pract 2010;64:17<strong>05</strong>–1711<br />

4. Home PD. Diabetes Obes Metab 2015;17:1011–1020<br />

5. Heinemann L, Muchmore DB. J Diabetes Sci Technol 2012;6:728–742


16 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Herausforderungen<br />

Foto: © K.I.T. / Foto: Deckbar<br />

11. – 12. November <strong>2016</strong><br />

<strong>DDG</strong>-Symposium: „Optimaler Umgang mit Polypharmazie<br />

bei Menschen mit Diabetes im Alltag“<br />

Vorsitz: Mag.pharm. Martina Anditsch aHPh,<br />

Dr. Alexander Risse<br />

Samstag, 12.11.<strong>2016</strong>, 10:45–12:15 Uhr<br />

Saal Brüssel 2<br />

Diabetes<br />

undFamilie<br />

Nürnberg Convention Center<br />

Das Wissen um pharmakokinetische und -dynamische Arzneimittelinteraktionen<br />

stellt einen wichtigen Faktor bei der Vermeidung von unerwünschten<br />

Wirkungen dar. Vor allem Arzneistoffe, die den Blutzuckerspiegel<br />

beeinflussen, sowie solche, die auf das Cytochrom-P450-System<br />

wirken, können zu relevanten Wechselwirkungen führen. Gerade bei<br />

Menschen mit Diabetes besteht durch Hypoglykämien ein hohes Risiko<br />

für Herzrhythmusstörungen, die z.B. durch QTc-verlängernde Wirkstoffe<br />

verstärkt werden können. Bei der Auswahl von Lipidsenkern ist u.a. auf die<br />

Nierenfunktion zu achten. NSAR können zu Nierenversagen, GI-Blutungen,<br />

einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz sowie erhöhten Transaminasen<br />

führen. Mit ACE-Hemmern, Sartanen und kaliumsparenden Diuretika<br />

steigern NSAR die Gefahr von Hyperkaliämien. Unter Berücksichtigung aktueller<br />

internationaler Pharmakovigilanzdaten werden anhand von Fallbeispielen<br />

klinisch relevante Interaktionen beim Einsatz von oralen Antidiabetika,<br />

Antihypertensiva, Lipidsenkern und Psychopharmaka aufgezeigt.<br />

angehen!<br />

Task-Force „Diabetologie 2025“ stellt Strategie vor<br />

NÜRNBERG. Auf der diesjährigen Diabetes Herbsttagung wird<br />

erstmalig das Positionspapier „Diabetologie 2025“ präsentiert.<br />

Was steckt dahinter?<br />

Das Papier „Diabetologie 2025“<br />

beinhaltet eine konkrete Strategie<br />

und politische Forderungen<br />

für die Entwicklung der Diabetologie<br />

in zehn Handlungsfeldern, die<br />

zu praktischen Lösungsansätzen und<br />

einer Verbesserung der Versorgung<br />

bis zum Jahr 2025 führen sollen.<br />

<strong>DDG</strong>-Symposium:<br />

Task-Force<br />

„Diabetologie 2025“<br />

Vorsitz: Prof. Dr. Baptist<br />

Gallwitz, Dr. Nikolaus Scheper<br />

Freitag, 11.11.<strong>2016</strong>,<br />

14:15–15:45 Uhr<br />

Frankenhalle 1/3<br />

Der Fokus des Symposiums liegt<br />

auf den Kernthemen Facharzt für<br />

Diabetologie, Digitalisierung sowie<br />

Versorgungsstrukturen und Zertifizierungen.<br />

Es wurde verfasst von einer eigens<br />

gegründeten Task-Force, der<br />

Vertreter der Deutschen Diabetes<br />

Gesellschaft (<strong>DDG</strong>), von diabetesDE<br />

– Deutsche Diabetes-Hilfe,<br />

des Bundesverbands der niedergelassenen<br />

Diabetologen (BVND),<br />

des Bundesverbands Klinischer<br />

Diabeteseinrichtungen (BVKD),<br />

des Verbands der Diabetes-Beratungs-<br />

und Schulungsberufe<br />

(VDBD), der Patientenorganisation<br />

Deutsche Diabeteshilfe – Menschen<br />

mit Diabetes (DDHM) und<br />

des Wissenschaftlichen Instituts<br />

der niedergelassenen Diabetologen<br />

(winDiab) angehören. Das Papier<br />

richtet sich an Einrichtungen,<br />

Institutionen und Kostenträger im<br />

Gesundheitswesen, in Wissenschaft<br />

und Forschung, an politische Ausschüsse,<br />

Gremien und Parteien.<br />

Zudem dient es als Plan und Richtschnur<br />

für die (Zusammen-)Arbeit<br />

der mit Diabetes befassten Vereine,<br />

Verbände und Gesellschaften. Es soll<br />

auch eine Nationale Diabetesstrategie<br />

und einen Nationalen Diabetesplan<br />

unterstützen. <strong>DDG</strong><br />

<strong>DDG</strong>-Symposium: „Adipositastherapie <strong>2016</strong>:<br />

konservativ vs. chirurgisch“<br />

Vorsitz: Prof. Dr. Thomas W. Kraus<br />

Freitag, 11.11.<strong>2016</strong>, 16:15–17:45 Uhr; Saal München 1 + 2<br />

Die Bedeutung der Adipositas-Chirurgie nimmt deutlich zu. Operative Verfahren<br />

erscheinen gerade im Hinblick auf die Remission des Typ-2-Diabetes gegenüber<br />

konservativen Ansätzen überlegen. Trotz starker Qualitätskontrolle ist die Akzeptanz<br />

in der Gesellschaft und bei Krankenkassen gering. Die Vor- und Nachteile<br />

konservativer und chirurgischer Verfahren sollen daher dargestellt und gegeneinander<br />

abgewogen werden.<br />

<strong>DDG</strong>-Symposium: „Diabetes und Straßenverkehr“<br />

Vorsitz: RA Oliver Ebert, Prof. Dr. Reinhard W. Holl<br />

Freitag, 11.11.<strong>2016</strong>, 09:00–10:30 Uhr<br />

Saal Paris<br />

Die Teilnahme am Straßenverkehr ist dank aktueller Vorschriften und moderner<br />

Therapieformen für Diabetes-Patienten weitgehend problemlos<br />

möglich. Dennoch müssen Patient und Arzt einiges beachten, um einen<br />

Führerscheinverlust bzw. eine etwaige Haftung zu vermeiden. Häufig ist<br />

Ärzten nicht bewusst oder wird in der Hektik des Praxisalltags vernachlässigt,<br />

welche erheblichen straf- und zivilrechtlichen Haftungsszenarien<br />

erwachsen können. In diesem Symposium informiert der Ausschuss Soziales<br />

<strong>DDG</strong> über den aktuellen Stand von Wissenschaft und Rechtslage.<br />

Sie erhalten Tipps zur Therapiegestaltung und erfahren, wann bzw. unter<br />

welchen Umständen Diabetes-Patienten aus ärztlicher Sicht von der Teilnahme<br />

am Straßenverkehr zwingend abgeraten werden muss. Auch das<br />

Thema Aufklärung und Haftung wird umfänglich behandelt.<br />

<strong>DDG</strong>-Symposium:<br />

„Diabetes – Arbeitswelt – Migration“<br />

Vorsitz: Dr. Batuhan Parmakerli, Dr. Alexander Risse<br />

Samstag, 12.11.<strong>2016</strong>, 14:00–15:30 Uhr<br />

Saal Brüssel 1<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Migranten kommt zu<br />

dem Ergebnis, dass die Zusammenhänge „Diabetes – Arbeitswelt<br />

– Migration“ in Deutschland wissenschaftlich noch nicht<br />

systematisch aufgegriffen wurden. Es gilt, folgende Fragen zu<br />

diskutieren:<br />

• Wie lässt sich die aktuelle Situation beschreiben?<br />

• Was bedeutet eine chronische Erkrankung (betrachtet auch<br />

im Kontext von Migration) im Arbeitsprozess für die Beteiligten<br />

und Funktionen – chronisch Kranke, Angehörige,<br />

Mitarbeiter, Arbeitgeber, Betriebsärzte usw.?<br />

• Welche Rolle spielt Migration im Kontext von Prävention aus<br />

Sicht der Unfallversicherung in der Arbeitswelt?<br />

• Was ist aus Sicht der Prävention in der Arbeitsmedizin wichtig<br />

und notwendig?<br />

Das komplette Programm online:<br />

http://www.professionalabstracts.<br />

com/ddght<strong>2016</strong>/iplanner<br />

<strong>DDG</strong>-Symposium:<br />

„Aktuelle gesundheitspolitische<br />

Projekte der <strong>DDG</strong>“<br />

Vorsitz: Prof. Dr. Baptist Gallwitz,<br />

Dr. Dietrich Garlichs<br />

Samstag, 12.11.<strong>2016</strong>, 14:00–15:30 Uhr<br />

Raum Mailand<br />

• Abbildung der Diabetologie im DRG System –<br />

DRG Projekt der <strong>DDG</strong><br />

• Strukturuntersuchung der niedergelassenen<br />

Diabetologie<br />

• Nachwuchsförderung der <strong>DDG</strong><br />

• Aktivitäten der Kommission Gesundheitspolitische<br />

Fragen der <strong>DDG</strong><br />

<strong>DDG</strong>-Symposium: „Diabetesnotfälle in Familie,<br />

Schule, Arbeitsplatz und Umfeld“<br />

Vorsitz: Dr. Andreas Holstein, Prof. Dr. Werner Scherbaum<br />

Samstag, 12.11.<strong>2016</strong>, 10:45–12:15 Uhr<br />

Saal München 1 + 2<br />

Die meisten schweren Unterzuckerungen treten außerhalb des Krankenhauses<br />

und der ärztlichen Praxis auf. Bei leichten Hypoglykämien ist<br />

der/die Betroffene prinzipiell noch in der Lage, sich selber zu helfen. Bei<br />

schweren Hypoglykämien ist er/sie aber auf die adäquate Hilfe durch Personen<br />

im direkten Umfeld angewiesen, um lebensbedrohliche Situationen<br />

zu vermeiden. Daher ist es ein besonderes Anliegen dieses Symposiums,<br />

die Erfahrungen und Empfehlungen zur Hilfe durch Personen aus<br />

dem Umfeld zu thematisieren: in Familie, Schule, Beruf, Freizeit und dem<br />

sonstigen Alltag. Es ist naheliegend, dass hierzu eine individuelle, aber<br />

auch eine breit angelegte Vorsorgestrategie erforderlich ist, die in dem<br />

Symposium ebenfalls besprochen wird.<br />

Save<br />

the date!<br />

Einladung an die Regionalgesellschaften,<br />

Kommissionen, AGs und<br />

Ausschüsse der<br />

<strong>DDG</strong><br />

Strategietag <strong>DDG</strong><br />

Donnerstag, 10.11.<strong>2016</strong>, 11:30–18:30 Uhr<br />

LE MERIDIEN Grand Hotel Nürnberg<br />

Der Strategietag richtet sich an die Sprecher und Mitglieder der Regionalgesellschaften,<br />

Kommissionen, AGs und Ausschüsse der <strong>DDG</strong>. Diese Plattform dient der Information über<br />

die im Vorjahr geleisteten Aktivitäten. Gemeinsam mit dem Vorstand der <strong>DDG</strong> sollen<br />

künftige Aufgaben abgestimmt werden. Neben dem separaten Austausch der Gremien<br />

und der Regionalgesellschaften wird es einen gemeinsamen interaktiven Teil mit drei<br />

Workshops geben: 1. Zukunft der <strong>DDG</strong>-Zertifizierung, 2. Facharzt Diabetologie,<br />

3. <strong>DDG</strong>-Kongresse.


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diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Lernen am Fall<br />

17<br />

Diabetes-Patienten regelmäßig<br />

auf den Zahn fühlen!<br />

Diabetes mellitus und Parodontitis befeuern sich gegenseitig –<br />

eine Kasuistik<br />

HEIDELBERG. Eine Parodontitis ist eine häufige Folgeerscheinung<br />

des Diabetes mellitus und kann dessen Verlauf<br />

wiederum ungünstig beeinflussen. Doch dieser Tatsache wird<br />

bislang nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Der Fall eines<br />

62-jährigen Typ-2-Diabetikers zeigt exemplarisch, dass es sich<br />

lohnt, den Patienten regelmäßig auf den Zahn zu fühlen.<br />

Die schwankenden Blutzuckerwerte<br />

des langjährigen<br />

Typ-2-Diabetikers und die<br />

instabile glykämische Einstellung<br />

mit rezidivierenden Hypoglykämien<br />

ließen sich nicht in den Griff bekommen.<br />

Parodontaltherapie<br />

brachte die Wende<br />

„Da bei dem Patienten aufgrund<br />

einer chronischen Pankreatitis vor<br />

wenigen Jahren der Pankreaskopf<br />

reseziert worden war, hatten wir<br />

dies als mögliche Ursache<br />

im Visier“, so Privatdozent<br />

Dr. Erhard Siegel,<br />

Chefarzt der Inneren<br />

Medizin – Gastroenterologie,<br />

Diabetologie und<br />

Ernährungsmedizin am<br />

St. Josefskrankenhaus in<br />

Heidelberg. Aber jegliche<br />

Therapieoptimierungen<br />

und individuellen Schulungen<br />

des Patienten führten<br />

zu keiner Besserung,<br />

»Besserung ohne<br />

weitere Intensivierung<br />

der<br />

Insulintherapie«<br />

PD Dr.<br />

Erhard Siegel<br />

St. Josefskrankenhaus<br />

in Heidelberg<br />

Foto: zVg<br />

• 62 Jahre<br />

Steckbrief<br />

Patient<br />

• Typ-2-Diabetes seit 16 Jahren<br />

• Pankreaskopf reseziert,<br />

chronische Pankreatitis<br />

• Aktuelles HbA 1c : 8,9 %<br />

das HbA 1c lag zuletzt bei<br />

8,9 %.<br />

Dann, im Zuge einer der<br />

Schulungen, diagnostizierte<br />

eine anwesende<br />

Zahnärztin eine schwere<br />

Parodontitis bei dem<br />

Mann. Daraufhin wurde<br />

er einer Parodontaltherapie<br />

unterzogen. „Mit Beginn<br />

dieser Behandlung<br />

kam es zu einer deutlichen<br />

Besserung der Stoffwechsellage“,<br />

betont Dr. Siegel.<br />

„Auch der HbA 1c -Wert hat sich ohne<br />

weitere Intensivierung der Insulintherapie<br />

deutlich gebessert.“ Neun<br />

Monate später lag der Wert bei 7,9 %<br />

mit deutlich weniger Blutzuckerschwankungen.<br />

Was war gemacht worden? Der Patient<br />

hat eine nicht chirurgische<br />

Parodontalbehandlung erhalten, was<br />

einem wiederholten subgingivalen<br />

Débridement entspricht, bei welchem<br />

der Biofilm und Konkremente<br />

entfernt werden. Gegebenenfalls ist<br />

die Kombination mit einer systemischen<br />

Antibiotikatherapie indiziert.<br />

Für den Behandlungserfolg spielt<br />

außerdem die Kooperation des Patienten<br />

eine entscheidende Rolle. Er<br />

wird in einer effektiven Mundhygiene<br />

instruiert und motiviert, diese<br />

regelmäßig auszuführen.<br />

Dreifach erhöhtes Risiko<br />

für Menschen mit Diabetes<br />

Wie wirkt die Parodontitis therapie<br />

auf die Blutzuckerspiegel von Diabetes-Patienten?<br />

Es besteht also eine wechselseitige<br />

Beziehung: Eine Parodontitis kann<br />

Blutzuckerwerte verschlechtern,<br />

eine Parodontalbehandlung vermag<br />

Blutzuckerwerte zu verbessern. Aus<br />

Die bei einer Parodontitis in die Blutgefäße des Zahnhalteapparats gelangenden<br />

Bakterien werden zusammen mit Entzündungsmediatoren über das Blut im gesamten<br />

Körper verteilt und die Inflammation damit weiter vorangetrieben. Daraus resultieren<br />

hohe Entzündungsspiegel im Blut. Diese hemmen die Wirkung von Insulin und der<br />

Blutzuckerspiegel steigt an.<br />

Reduziert eine Parodontitisbehandlung die Infektions- und Entzündungsquellen<br />

in der Mundhöhle, sinken auch die Entzündungsspiegel im Blut.<br />

Dadurch steigert sich die Effektivität des Insulins und der Blutzuckerspiegel sinkt.<br />

Fotos: PD Dr. Erhard Siegel, fotolia/Sandor Kacso<br />

diesem Grund bezieht die optimale<br />

Behandlung eines Diabetikers auch<br />

die Mundgesundheit ein: Diabetiker<br />

sollten sich grundsätzlich einmal im<br />

Jahr bei ihrem Zahnarzt vorstellen,<br />

um eine Parodontalerkrankung auszuschließen,<br />

so die Empfehlung des<br />

Diabetologen.<br />

Ihr Risiko für eine Parodontitis liegt<br />

im Vergleich zu Nichtdiabetikern<br />

dreifach höher, zudem schreitet die<br />

Entzündung bei ihnen schneller voran.<br />

Hinweise auf eine Erkrankung<br />

des Parodontiums können ein lückenhafter<br />

Zahnstatus und häufiges<br />

Zahnfleischbluten sein. Dr. Siegel:<br />

„Klagt Ihr Patient darüber, sollten<br />

Sie ihn umgehend zum Zahnarzt<br />

überweisen.“ Insgesamt, so lautet<br />

sein Fazit, muss das interdisziplinäre<br />

Bewusstsein für parodontale Erkrankungen<br />

als Folge des Diabetes<br />

geschärft werden. Alisa Ort<br />

FAZIT<br />

FÜR DIE PRAXIS:<br />

• Diabetes mellitus ist eine Systemerkrankung,<br />

die über Organ-, Sektorund<br />

Fachgrenzen hinausgeht.<br />

• Die optimale Behandlung erfordert<br />

einen ganzheitlichen Ansatz,<br />

der auch die Mundgesundheit<br />

miteinbezieht.<br />

Eine chronische generalisierte<br />

Parodontitis entspricht<br />

der Größe nach einer<br />

handtellergroßen Wunde<br />

bzw. der Fläche von ca. 72 cm²<br />

bei voller Bezahnung.<br />

• Die Kontrolle des Zahnstatus<br />

sollte in der Anamnese bei der<br />

routinemäßigen Untersuchung der<br />

Diabetes-Patienten in der ärztlichen<br />

Praxis aufgenommen werden.<br />

• Etwa ein Drittel der Menschen mit<br />

Diabetes weiß nicht um seine Stoffwechselerkrankung<br />

– hier könnten<br />

Zahnärzte unterstützen.


18 Das Interview<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Prävention ist längst<br />

nicht ausreichend<br />

Dietrich Monstadt: SPD blockiert bei Nationaler Diabetesstrategie<br />

BERLIN. Die Zahl der Menschen mit Diabetes wie auch mit Adipositas<br />

nimmt in Deutschland zu. Können wir noch erfolgreich<br />

gegensteuern? Antwort gibt der Politiker Dietrich Monstadt.<br />

? Es ist bereits viel geschehen<br />

in Richtung Prävention. Die<br />

Erfolge sind mäßig, warum?<br />

Dietrich Monstadt: Wir wissen,<br />

dass die Manifestation<br />

von Adipositas und Diabetes<br />

bei über 60 % der Betroffenen<br />

vermeidbar gewesen wäre. Allein<br />

durch eine ausgewogene<br />

Ernährung und mehr Bewegung.<br />

Hier stoßen wir an föderale Grenzen.<br />

Prävention beginnt im Kleinkindesalter,<br />

in Kitas und Schulen.<br />

Es ist Aufgabe der Länder, hier ihrer<br />

Verantwortung nachzukommen.<br />

Wenn jedoch die Sportstunden in<br />

Schulen weiter gekürzt oder wie<br />

jüngst verpflichtende Mindestqualitätsstandards<br />

in der Kita- und<br />

Schulernährung abgelehnt werden,<br />

wirkt dies dem Sinn und Zweck von<br />

Prävention entgegen. Zudem verzögert<br />

sich auch die Umsetzung in der<br />

Selbstverwaltung. Der GKV-Spitzenverband<br />

hat es noch immer nicht geschafft,<br />

den Leitfaden für Prävention<br />

anzupassen, wie z.B. die Aufnahme<br />

des Muskeltrainings als Leistung der<br />

Primärprävention.<br />

? Schon lange wird u.a. von der<br />

<strong>DDG</strong> ein Nationaler Diabetesplan<br />

eingefordert. Eine entsprechende<br />

Bundesratsinitiative gab es 2014. Es<br />

wird nicht umgesetzt, wer bremst?<br />

Dietrich Monstadt: Obwohl grundsätzlich<br />

Einigkeit in der Koalition bezüglich<br />

der Implementierung einer<br />

Nationalen Diabetesstrategie besteht,<br />

hat die SPD-Bundestagsfraktion nem von der CDU/CSU-Bundestags-<br />

eifraktion<br />

initiierten Strategieentwurf –<br />

aus mir unerklärlichen Gründen – bis<br />

heute nicht zugestimmt.<br />

?<br />

Was halten Sie von Vorschlägen<br />

wie Zucker-Fett-Steuer, Lebensmittelampel<br />

oder einer Zuckersteuer,<br />

nachgefragt<br />

die in Präventionsmaßnahmen fließen<br />

könnte?<br />

Dietrich Monstadt: In unserem<br />

solidarisch finanzierten Gesundheitssystem<br />

müssen diese Vorschläge<br />

zwingend diskutiert werden.<br />

Die Vergangenheit zeigt, dass eine<br />

Selbstverpflichtung der Hersteller<br />

nicht ausreicht, Lebensmittel mit<br />

weniger Zucker, Fett oder Salz zu<br />

produzieren. Die Industrie muss<br />

motiviert werden, durch steuerliche<br />

Anreize Lebensmittel gesünder<br />

herzustellen. Eine Lebensmittelampel<br />

hingegen halte ich nicht für den<br />

richtigen Weg. Erfahrungen haben<br />

gezeigt, dass die Farbkonstellationen<br />

eher zu Irritationen führen.<br />

? Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten<br />

Dinge, die politisch zu regulieren<br />

sind?<br />

Dietrich Monstadt: Das Präventions-<br />

gesetz war der erste wichtige Schritt<br />

in die richtige Richtung. Darüber<br />

»Lebensmittel-<br />

Ampel ist<br />

nicht der Weg«<br />

Das ist die beste Prävention:<br />

regelmäßig Sport treiben von klein auf<br />

bis zum Erwachsensein.<br />

Foto: thinkstock<br />

DIETRICH MONSTADT<br />

POLITIKER (CDU)<br />

(Jahrg. 1957), Rechtsanwalt,<br />

seit 2009 Mitglied des Deutschen<br />

Bundestages. Mitglied im Gesundheitsausschuss<br />

und Berichterstatter<br />

der AG Gesundheit der CDU/<br />

CSU-Fraktion für Medizinprodukte,<br />

Diabetes und Adipositas. Darüber<br />

hinaus Mitglied im Ausschuss für<br />

Recht und Verbraucherschutz, stellv.<br />

Mitglied im Innenausschuss. Mitglied<br />

im Bundesfachausschuss Gesundheit<br />

und Pflege der CDU Deutschland.<br />

Landesvorsitzender der Mittelstands-<br />

und Wirtschaftsvereinigung<br />

Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Landesschatzmeister der<br />

CDU Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Foto: privat<br />

hinaus brauchen wir ein aufeinander<br />

abgestimmtes Maßnahmenpaket zur<br />

Diabetes-/Adipositas-Bekämpfung,<br />

das sektoren- und ressortübergreifend<br />

Bereiche wie z.B. Ernährung,<br />

Forschung, Bildung, Arbeit, Soziales<br />

und Verbraucherschutz einbindet.<br />

Dies könnte in Form einer nationalen<br />

Diabetes-/Adipositas-Strategie<br />

erfolgen. Des Weiteren sind zielgerichtete,<br />

flächendeckende Präventions-<br />

und Aufklärungsmaßnahmen<br />

von wesentlicher Bedeutung<br />

?<br />

Was ist noch in dieser Legislaturperiode<br />

zu schaffen?<br />

Dietrich Monstadt: Die SPD müsste<br />

sich einbringen und dem vorliegenden<br />

Entwurf mit der Forderung<br />

nach einer Nationalen Diabetesstrategie<br />

zustimmen.<br />

?<br />

Sie sind Patient mit insulinpflichtigem<br />

Typ-2-Diabetes. Welche Verbesserungen<br />

in der Diabetesversorgung<br />

sind dringend notwendig?<br />

Dietrich Monstadt: Die Diabetesversorgung<br />

in Deutschland ist auf sehr<br />

hohem Niveau. Der Zugang zu allen<br />

notwendigen Leistungen ist gewährleistet,<br />

sowohl in der hausärztlichen<br />

als auch in der speziellen diabetologischen<br />

Versorgung. Dennoch halte<br />

ich eine verbesserte präventionsorientierte<br />

und zielgerichtete Ausgestaltung<br />

der ärztlichen Vorsorge<br />

und Früherkennung bei Kindern<br />

und Erwachsenen für erforderlich.<br />

Weiterhin sind eine stärker auf<br />

Diabetes ausgerichtete Ausbildung<br />

der Ärzteschaft, mehr Fachärzte<br />

im Bereich der Dia betologie sowie<br />

eine bundesweite Anerkennung von<br />

Diabetesberater/-innen notwendig.<br />

Interview: Cornelia Kolbeck<br />

»Peinliche Empfehlungen«<br />

Linken-Politikerin übt Kritik an Ernährungsminister Christian Schmidt<br />

BERLIN. Karin Binder, MdB (Linke),<br />

kritisierte in der Diskussion zum Haushaltsplan<br />

für 2017, dass damit eine Legislaturperiode<br />

zu Ende gehe, die für<br />

verpasste Chancen und leere Versprechungen<br />

durch den Ernährungsminister<br />

stehe, um die „unsinnige schwarze<br />

Null“ des Finanzministers zu sichern.<br />

Die Bundestagsabgeordnete kritisierte<br />

Ernährungsminister<br />

Christian Schmidt (CSU) nicht<br />

nur hinsichtlich fehlender wirksamer<br />

Maßnahmen bezüglich Lebensmittelsicherheit,<br />

sondern auch bezüglich<br />

der Kinderernährung. „Statt<br />

gutes Essen in Kitas und Schulen<br />

gibt es von Ihnen peinliche Empfehlungen<br />

an die Eltern, sich selbst<br />

»Es braucht mehr<br />

Forschung«<br />

mehr um die Schulverpflegung zu<br />

kümmern“, monierte Binder. Zu viel<br />

Fett, Zucker und Salz im Essen und<br />

auch Lebensmittelverschwendung –<br />

aus Sicht des Bundesministeriums<br />

für Ernährung und Landwirtschaft<br />

sei immer der Verbraucher schuld.<br />

Das Ministerium setze auf Infoflyer<br />

und Internet-Apps, aber nicht auf<br />

Verbindlichkeit oder gar gesetzliche<br />

Maßnahmen.<br />

Die Oppositionspolitikerin mahnte<br />

zudem eine gezielte und umfassende<br />

Erforschung und Untersuchung des<br />

Ernährungsverhaltens von Kindern<br />

und Jugendlichen an: „Sie alle wissen,<br />

dass uns eine Generation heranwächst,<br />

die durch Fehlernährung<br />

bereits als Kinder und Jugendliche<br />

mit Übergewicht und Diabetes zu<br />

kämpfen hat. Womit sie später als<br />

Erwachsene zu kämpfen haben, können<br />

wir schon heute voraussagen:<br />

Das reicht von ernährungsbedingten<br />

Krankheiten über fehlende berufliche<br />

Qualifikation bis zur sozialen<br />

Ausgrenzung.“ Binder begrüßte<br />

deshalb die Einrichtung eines Instituts<br />

für Kinderernährung am Max-<br />

Rubner-Institut. Sie wies allerdings<br />

darauf hin, dass dem MRI für die<br />

Einrichtung und den Betrieb des<br />

Instituts für Kinderernährung nicht<br />

die notwendigen Mittel im Bundeshaushalt<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Zum Einwurf von MdB Cajus<br />

Caesar (CDU) – „1,7 Mio. mehr“ –<br />

entgegnete sie, das reiche gerade einmal<br />

für die Tariferhöhung. kol


diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Forum Literatur<br />

19<br />

Zum Nierenschutz inflammatorische<br />

Mediatoren ausbremsen<br />

Erste positive Ergebnisse bei Reduktion der Albuminurie<br />

GRONINGEN. In den<br />

letzten Jahren mehrten sich<br />

die Hinweise, dass auch<br />

inflammatorische Prozesse<br />

an der Entstehung der<br />

diabetischen Nephropathie<br />

beteiligt sein könnten.<br />

»Der richtige<br />

Surrogatparameter?«<br />

Viele Fragen bleiben aber noch offen,<br />

schreiben Professor Dr. Hiddo J.<br />

L. Heerspink und sein Kollege von<br />

der Universität Groningen. Zum<br />

einen ist völlig unklar, ob die Albuminurie<br />

der richtige Surro gatmarker<br />

für den antiinflammatorischen Effekt<br />

ist. Möglicherweise können die<br />

Substanzen auch ohne die Redukti-<br />

on der Eiweißausscheidung antiinflammatorisch<br />

wirken. Haben die<br />

neuen Substanzen einen direkten<br />

Effekt auf die zugrunde liegenden<br />

strukturellen Veränderungen bei<br />

diabetischer Nephropathie? Zudem<br />

müssen sie sich irgendwann daran<br />

messen lassen, ob sie tatsächlich in<br />

der Lage sind, das Endstadium der<br />

Nierenfunktion bewahren durch<br />

antiinflammatorische Substanzen?<br />

Foto: fotolia/hywards<br />

Niereninsuffizienz mit Dialysepflichtigkeit<br />

zu verhindern. MW<br />

Heerspink HJL, De Zeeuw D. Diabetologia <strong>2016</strong>;<br />

59: 1621–1623<br />

Damit kommt die Frage auf, ob<br />

antiinflammatorische Substanzen<br />

möglicherweise den<br />

Verlust der Nierenfunktion aufhalten<br />

können. In Beobachtungsstudien<br />

wurde gezeigt, dass Diabetiker mit<br />

höheren inflammatorischen Markern<br />

in Blut und Urin ein deutlich<br />

höheres Risiko für einen Verlust der<br />

Nierenfunktion aufweisen. Die Frage<br />

einer möglichen antiinflammatorischen<br />

Intervention ist dabei nicht<br />

neu: Schon vor über 30 Jahren wurde<br />

ein möglicher nephroprotektiver<br />

Effekt von NSAR wie Indometacin<br />

oder Naproxen gezeigt, was damals<br />

allerdings auf eine Reduktion des<br />

intraglomerulären Drucks zurückgeführt<br />

wurde.<br />

Anders als damals stehen heute<br />

spezifische Assays zur Bestimmung<br />

inflammatorischer Marker sowie<br />

zahlreiche neue, wesentlich zielgerichtetere<br />

antiinflammatorische<br />

Substanzen zur Verfügung.<br />

Drei neue Therapieansätze sind:<br />

1<br />

Emapticap Pegol (NOX-E36):<br />

ein direkter Inhibitor von<br />

MCP-1 (monocyte chemotactic protein-1).<br />

Dieses Protein wird von<br />

zahlreichen Zelltypen gebildet und<br />

stimuliert nach Bindung an seinen<br />

Rezeptor die Freisetzung von Monozyten<br />

aus dem Knochenmark und<br />

die Einwanderung von Monozyten<br />

und Makrophagen. In einer Phase-<br />

IIa-Studie mit 75 Typ-2-Diabetikern<br />

mit Mikro- oder Makroalbuminurie<br />

über 12 Wochen war es unter Emapticap<br />

zu einem leichten Rückgang<br />

der Albuminurie gekommen, der<br />

aber nicht signifikant war. Interessanterweise<br />

blieb der Effekt aber<br />

noch lange Zeit nach Absetzen der<br />

Medikamente bestehen.<br />

2<br />

CCR2-Antagonist (CCX140-B):<br />

CCR2 ist der endogene Rezeptor<br />

von MCP-1. Die 12-wöchige<br />

Therapie mit dem CCR2-Antagonisten<br />

(5 mg) führte im Vergleich zu<br />

Placebo hier zu einer signifikanten<br />

Abnahme der Albuminurie um<br />

18 %, die über 52 Wochen Followup<br />

persistierte.<br />

3<br />

Baricitinib (Janus-Kinase-1/2<br />

[JAK1/2]-Inhibitor): Hier<br />

konnte eine dosisabhängige Reduktion<br />

der Albuminurie nach dreimonatiger<br />

Behandlung gezeigt werden,<br />

die auch nach sechs Monaten nachweisbar<br />

war.<br />

»Der Ansatz<br />

ist nicht neu«<br />

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CV = kardiovaskulär<br />

Für Erwachsene, die mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes leben<br />

1 EDITION 2: Yki-Järvinen H et al. Diabetes Care 2014; 37: 3235–43; 2 Ritzel R et al. Diabetes Obes Metab 2015; online publiziert am 30.04.2015; DOI: 10.1111/dom.12485; 3 Toujeo ® Fachinformation, Stand Dezember<br />

2015; 4 The ORIGIN Trial Investigators. N Engl J Med 2012; 367: 319–28; (Studie durchgeführt mit Lantus ® (Insulin glargin 100 Einheiten/ml) bei Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko und gestörter<br />

Nüchternglukose (IFG) oder verminderter Glukosetoleranz (IGT) (12 % der Patienten) oder einem Typ-2-Diabetes, der mit ≤ 1 OAD behandelt wurde (88 % der Patienten); Toujeo ® ist nicht zur Behandlung bei<br />

Prädiabetes zugelassen).<br />

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Insulin glargin. Verschreibungspfl ichtig. Zusammensetzung: 1 ml enthält 100 Einheiten Insulin glargin (entsprechend 3,64 mg). Sonstige Bestandteile: Zinkchlorid, m-Cresol, Glycerol, Salzsäure, Natriumhydroxid,<br />

Wasser für Injektionszwecke, (Durchstechfl asche 10 ml: Polysorbat 20). Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern im Alter von 2 Jahren und älter. Dosierung,<br />

Art und Dauer der Anwendung: Lantus ® enthält Insulin glargin, ein Insulinanalogon mit einer lang anhaltenden Wirkdauer Lantus ® sollte einmal täglich zu einer beliebigen Zeit, jedoch jeden Tag zur gleichen<br />

Zeit, verabreicht werden. Dosierung und Zeitpunkt der Verabreichung von Lantus ® sollten individuell festgelegt werden. Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes kann Lantus ® auch zusammen mit oralen Antidiabetika<br />

gegeben werden. Lantus ® wird subkutan verabreicht. Gegenanzeigen: Überempfi ndlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile. Warnhinweise / Vorsichtsmaßnahmen: Nicht das Insulin<br />

der Wahl bei diabetischer Ketoazidose. Umstellung auf andere/n Insulintyp / -marke / -ursprung nur unter strenger ärztlicher Überwachung. Bei Kombination mit Pioglitazon Herzinsuffi zienz möglich, besonders<br />

bei Patienten mit Risikofaktoren. Bei Verschlechterung der kardialen Symptomatik Pioglitazon absetzen. Nebenwirkungen: Sehr häufi g: Hypoglykämie. Häufi g: Reaktionen an der Einstichstelle, Lipohypertrophie.<br />

Gelegentlich: Lipoatrophie. Selten: Allergische Reaktionen, Ödeme, Sehstörungen, Retinopathie. Sehr selten: Myalgie, Geschmacksstörung. Im Allgemeinen ist das Sicherheitsprofi l bei Kindern und Jugendlichen<br />

(≤ 18 Jahre) ähnlich dem bei Erwachsenen. Gekürzte Angaben, vollständige Information siehe Fachinformation, die wir Ihnen auf Wunsch gern zur Verfügung stellen. Pharmazeutischer Unternehmer: S a n ofi - Ave nt i s<br />

Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main. Postanschrift: Sanofi -Aventis Deutschland GmbH, Potsdamer Straße 8, 10785 Berlin. Stand: Juli 2015 (SADE.GLA.16.04.1166).<br />

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entsprechend 450 Einheiten. Sonst. Bestandt.: Zinkchlorid, Metacresol (Ph.Eur.), Glycerol, Salzsäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszw. Anw.-geb.: Diabetes mellitus bei Erwachsenen. Gegenanz.:<br />

Überempfi ndlichk. gegen d. Wirkstoff/sonstig. Bestandt. Warnhinw. u. Vorsichtsm.: Bei diabet. Ketoazidose Empfehl. von Normalinsulin i. v. Verstärkte Überwach. d. Blutzuckers b. Hypoglykämie, b.<br />

Risiko kardialer oder zerebraler Komplikationen sowie proliferativer Retinopathie. Stoffwechselüberwachung b. interkurrenten Erkrank. B. Komb. m. Pioglitazon Anzeich. u. Symptome v. Herzinsuff.,<br />

Gewichtszunahme u. Ödemen beobachtet. Bei Verschlechterung d. kard. Sympt. Pioglitazon absetzen. Wechselwirk.: Dosisanpassung bei antihyperglykämischen Arzneimitteln, Angiotensin-Converting-<br />

Enzym (ACE)-Hemmern, Disopyramid, Fibraten, Fluoxetin, Monoaminooxidase (MAO)-Hemmern, Pentoxifyllin, Propoxyphen, Salicylaten u. Sulfonamid-Antibiotika, Kortikosteroiden, Danazol, Diazoxid,<br />

Diuretika, Glukagon, Isoniazid, Östrogenen und Progestagenen, Phenothiazin-Abkömmlingen, Somatropin, Sympathomimetika (z. B. Epinephrin [Adrenalin], Salbutamol, Terbutalin), Schilddrüsenhormonen,<br />

atypischen Antipsychotika (z. B. Clozapin u. Olanzapin) u. Proteaseinhibitoren. Fehlende o. abgeschw. Symptome d. adrenergen Gegenregulation bei Betablockern, Clonidin, Guanethidin und Reserpin.<br />

Verstärk. od. Abschw. d. blutzuckersenk. Wirkung d. Betablocker, Clonidin, Lithiumsalze od. Alkohol. Fertilität, Schwangersch. u. Stillz.: Kann i. d. Schwangersch.<br />

angewen. werden, wenn notwendig. Bei Stillenden Anpassung d. Dosis u. d. Ernährung. Nebenwirk.: Immunsyst.: Selten allerg. Reaktionen. Stoffwechsel/<br />

Ernährungsstör.: Sehr häufi g Hypoglykämie. Nervensyst.: Sehr selten Geschmacksstör. Augen: Selten Sehstörungen, Retinopathie. Haut/Unterhautzellgeweb.: H ä u fi g<br />

Lipohypertrophie, gelegentl. Lipoatrophie. Skelettmusk./Bindegew./Knochen: Sehr selten Myalgie. Allg./Verabr.ort: Häufi g Reakt. a. d. Einstichstelle, Selten<br />

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20 Im Blickpunkt<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Diabetes-Typen<br />

2030 fehlen<br />

6300 Ärzte<br />

Entwicklung moderat<br />

Berlin. Gibt es 2030 noch genügend<br />

Ärzte? Dieser Frage geht<br />

die KBV derzeit mit einer Studie<br />

zur Arztzahlentwicklung nach.<br />

Erste Ergebnisse überraschen.<br />

Für eine flächendeckende<br />

Versorgung werden im Jahr<br />

2030 etwa 4800 Ärzte in den<br />

Kliniken fehlen, 1500 im ambulanten<br />

Bereich. Diese Abnahme<br />

sei „nicht optimal, aber<br />

nicht so dramatisch, wie in der<br />

einen oder anderen Form in<br />

letzter Zeit zu lesen war“, sagt<br />

Dr. Branko Trebar, Leiter der<br />

Abteilung Versorgungsstruktur<br />

der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />

(KBV).<br />

Größte Rückgänge<br />

bei den Grundversorgern<br />

Die Entwicklung verläuft<br />

nicht in allen Fachgebieten<br />

gleichermaßen. Wie das sog.<br />

Doc-Flow-Modell zeigt, wird<br />

es in einzelnen Bereichen auch<br />

Ärztezuwächse geben, die aufgegebene<br />

Stellen ausgleichen.<br />

Deutlich rückläufig wird die<br />

Entwicklung bei Hausärzten<br />

sein (-10 500) sowie bei fachärztlichen<br />

Grundversorgern<br />

wie Radiologen, Urologen,<br />

Nerven-, Haut-, Augen- und<br />

HNO-Ärzten. Bei den genannten<br />

Spezialisten bewegt sich das<br />

Defizit allerdings „nur“ zwischen<br />

200 und 700 Ärzten.<br />

Anteil angestellter Ärzte in<br />

Praxen steigt auf 30 %<br />

Derzeit erfasst der Ausblick auf<br />

2030 ganz Deutschland. Noch<br />

in diesem Jahr will die Arbeitsgruppe<br />

jedoch regionale Modelle<br />

veröffentlichen, zuerst<br />

zum ambulanten Bereich, dann<br />

für den stationären.<br />

Berücksichtigt wird die Nachfrage<br />

nach ambulanten Angestelltenverhältnissen.<br />

2006<br />

wurden laut Dr. Trebar 2,8 %<br />

der ärztlichen Leistungen von<br />

angestellten Kollegen erbracht,<br />

2012 waren es 13,5 % und 2015<br />

bereits 18 %. Bis 2030 können<br />

es bis zu 30 % werden.<br />

Der KBV-Chef Dr. Andreas<br />

Gassen erinnert daran, dass es<br />

die Ärzte in den Praxen sind,<br />

bei denen angestellte Kollegen<br />

arbeiten. Es gelte deshalb, die<br />

Praxen, speziell die inhabergeführten,<br />

zu stärken. kol<br />

Ȁrzte in<br />

Praxen sind<br />

zu stärken«<br />

verwechselt<br />

Kollege warnt: Bitte nicht ungefragt vor<br />

Operationen Basalinsulin absetzen!<br />

Lüneburg/Hamburg. Auch ältere Menschen mit Typ-1-Diabes<br />

können mittlerweile dank verbesserter Therapien ein hohes<br />

Alter er reichen. Müssen sie sich jedoch einer Operation unterziehen,<br />

kann es passieren, dass sie im hektischen Klinikalltag<br />

gelegentlich fälschlicherweise als Typ 2 eingestuft werden – mit<br />

dramatischen Folgen für ihre Blutzuckereinstellung.<br />

Ingrid Schüssler aus Lüneburg ist<br />

66 Jahre alt und seit 29 Jahren Typ-<br />

1-Diabetikerin. Sie ist gut eingestellt<br />

und managt ihre Erkrankung<br />

mit ICT. Im Mai <strong>2016</strong> musste sie sich<br />

einem gynäkologischen Routineeingriff<br />

unterziehen. Hierfür wurde<br />

sie in einer Belegklinik stationär<br />

aufgenommen. Dass die Patientin<br />

hier ihren Diabetes selbst managen<br />

wollte, war nicht gern gesehen.<br />

Chefärztin verweigert die<br />

Einnahme von Traubenzucker<br />

Ingrid Schüssler erinnert sich an ihren<br />

Klinikaufenthalt: „Als mein Blutzucker<br />

einmal auf unter 60 mg/dl absackte,<br />

bat ich die Krankenschwester<br />

um etwas Traubenzucker. Doch die<br />

wollte sich erst bei der Chefärztin<br />

rückversichern.“ Die Chefärztin allerdings<br />

war mit diesem Vorgehen nicht<br />

einverstanden. „Sie hat mich behandelt,<br />

als hätte ich überhaupt keine<br />

Ahnung, und ordnete an, dass ich<br />

statt Traubenzucker zwei Zwieback<br />

essen sollte“, erzählt die 66-Jährige<br />

und ergänzt: „Die Chefärztin, übrigens<br />

eine Internistin, sagte mir klipp<br />

und klar, sie habe hier das Sagen und<br />

sie habe das jetzt in der Hand.“<br />

Hätte die Patientin sich nach der<br />

Anweisung der Ärztin gerichtet,<br />

»Keine Zeit für<br />

eine gründliche<br />

Anamnese«<br />

wäre sie vermutlich in<br />

eine schwere Hypoglykämie<br />

gerutscht. Glücklicherweise<br />

gelang es ihr,<br />

Traubenzucker ans Bett<br />

zu „schmuggeln“, um bei<br />

sinkenden Blutzuckerwerten<br />

schneller reagieren zu<br />

können. Die Chefärztin<br />

blieb bis zum Ende ihres<br />

Klinikaufenthalts uneinsichtig.<br />

Ältere Patienten mit<br />

Typ-1-Diabetes werden<br />

gelegentlich falsch behandelt<br />

Kliniker sollten<br />

bei Diabetikern genau<br />

nachfragen, rät der<br />

Diabetes-Spezialist.<br />

Foto: thinkstock<br />

Dr. Jens<br />

Kröger<br />

Internist, Diabetologe<br />

Hamburg<br />

Foto: Werner Schuering<br />

Dass eine Krankenhausärztin derart<br />

restriktiv in die Diabetesbehandlung<br />

eingreift, ist nach Erfahrung von Dr.<br />

Jens Kröger, Hamburg, die absolute<br />

Ausnahme. Dennoch sei es gar<br />

nicht so selten, dass Menschen mit<br />

Typ-1-Diabetes, vor allem die etwas<br />

älteren Semester, im Krankenhaus<br />

zuweilen falsch behandelt werden.<br />

„Wenn ein etwas älterer Typ-1-Diabetiker,<br />

womöglich etwas übergewichtig,<br />

ins Krankenhaus aufgenommen<br />

wird, dann wird er schnell<br />

fälschlicherweise als Typ-2-Diabetiker<br />

eingestuft“, berichtet<br />

der niedergelassene Diabetologe.<br />

Im schlimmsten<br />

Fall werde sogar einfach<br />

das Insulin abgesetzt.<br />

„Beim Typ-2-Diabetes ist<br />

es durchaus üblich, vor<br />

einem operativen Eingriff<br />

das Basalinsulin abzusetzen,<br />

doch beim Typ-<br />

1-Diabetes gerät der Stoffwechsel<br />

dadurch natürlich<br />

komplett aus dem Takt.“<br />

Die Gründe für Fehleinschätzungen<br />

dieser Art sieht<br />

Dr. Kröger vor allem im Zeitdruck,<br />

der in den Kliniken herrscht und<br />

der wenig Raum für eine gründliche<br />

Anamnese beim Aufnahmegespräch<br />

lässt. Aber auch die mangelnde Attraktivität<br />

des Fachgebiets Diabetologie<br />

habe ihren Anteil daran: „Viele<br />

junge Assistenzärzte streben in ihrer<br />

Facharztausbildung heute in die<br />

Kardiologie, die Diabetologie hingegen<br />

ist nicht im Fokus des Interesses.<br />

Das ist durchaus ein strukturelles<br />

Problem.“<br />

Dr. Kröger bietet seinen Kollegen im<br />

Krankenhaus, die seine Patienten im<br />

Zusammenhang mit einem stationären<br />

Aufenthalt behandeln, daher immer<br />

ein diabetologisches Konsil an.<br />

Diabetologische Praxis<br />

berät Klinikärzte<br />

„Wir sind eine diabetologische<br />

Schwerpunktpraxis und beraten auf<br />

Wunsch gern Klinikärzte aus Fachrichtungen<br />

wie zum Beispiel Urologie<br />

oder Orthopädie, die mit Diabetes<br />

nicht so viele Berührungspunkte<br />

haben. Unter meinen Patienten sind<br />

pro Jahr etwa 20 bis 30 Fälle, in denen<br />

bei der Blutzuckereinstellung<br />

im stationären Umfeld nachjustiert<br />

werden muss.“ Antje Thiel<br />

Dr. Jens Kröger rät<br />

Klinikern, bei der stationären<br />

Aufnahme genau nachzufragen, um<br />

welchen Diabetestyp es sich handelt, wie<br />

der Diabetes behandelt wird und ob der<br />

Patient im Alltag gut mit seiner Erkrankung zurechtkommt.<br />

Dann könne auch ein junger Kollege<br />

rasch feststellen, wie es um das Diabetesmanagement<br />

des Patienten bestellt ist. „Im<br />

Zweifelsfall würde ich immer dazu raten,<br />

am Vortag einer geplanten Operation<br />

das Insulin nie komplett abzusetzen.<br />

Allenfalls könnte die<br />

Verzögerungsinsulingabe<br />

vor der Nacht bei einer<br />

ICT-Therapie reduziert<br />

werden.“ thie<br />

TIPP des<br />

Experten


PRÄVENTION KARDIOVASKULÄRER EREIGNISSE<br />

BEI KHK-PATIENTEN NACH ACS #<br />

LDL-SENKUNG.<br />

NOCH<br />

STÄRKER. 1<br />

*<br />

#<br />

unabhängig von einerVorbehandlung mit Statin. ACS = Akutes Koronarsyndrom<br />

*mittlere prozentuale [%]Veränderung zum Ausgangswert<br />

[unbehandelt] (d.h. keine Behandlung mit einem Lipidsenker)<br />

nach 12 Wochen, erreicht mitTioblis®10 mg/80 mg.<br />

1 vs. Monotherapie mit Atorvastatin.<br />

CARD-1150457-0099<br />

TIOBLIS® 10 mg/10 mg, 10 mg/20 mg, 10 mg/40 mg, 10 mg/80 mg Filmtabletten. Wirkstoff: Ezetimib und Atorvastatin Zus: Arzneil. wirks.<br />

Bestandt.: 1 Filmtbl. enth. 10 mg/10 mg, 10 mg/20 mg, 10 mg/40 mg od. 10 mg/80 mg Ezetimib/Atorvastatin (als Atorvastatin-Hemicalcium x 1,5<br />

H 2 O). Sonst. Bestandt.: Tbl.-kern: Ezetimib-Schicht: Croscarmellose-Natrium, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzl.], mikrokristalline<br />

Cellulose, Povidon (K29/32), Natriumdodecylsulfat; Atorvastatin-Schicht: Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Hyprolose, Croscarmellose-Natrium,<br />

Polysorbat 80, Calciumcarbonat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzl.], hochdisperses Siliciumdioxid. Filmüberzug: Hypromellose, Macrogol 8000,<br />

Titandioxid (E 171), Talkum. Anw: Prävention kardiovask. Ereignisse: Zur Risikoreduktion von kardiovask. Ereignissen b. Pat. mit KHK u. akutem Koronarsyndrom<br />

in d. Vorgeschichte, unabh. von e. Vorbeh. mit einem Statin. Hypercholesterinämie: Begleitend zu Diät b. erw. Pat. mit primärer (heterozygoter<br />

familiärer u. nicht familiärer) Hypercholesterinämie od. gemischter Hyperlipidämie, für d. e. Ther. mit e. Komb.-präp. geeignet ist: Pat., b. denen eine<br />

Ther. mit einem Statin allein nicht ausreicht; Pat., d. bereits mit einem Statin u. Ezetimib behandelt werden. Homozygote familiäre Hypercholesterinämie<br />

(HoFH): Begleitend zu Diät b. erw. Pat. mit HoFH, dazu weit. begleit. Ther. (wie LDL-Apherese) mögl. Gegenanz: Überempf.-keit gg. d. Wirkstoffe od. e.<br />

d. sonst. Bestandt. Schwangerschaft; Stillzeit; Frauen im gebärf. Alter ohne zuverlässige Verhütungsmethode; aktive<br />

Lebererkrank. od. unklare u. anhalt. Erhöh. d.Transaminasen (> 3faches ULN). Komb. m. od. Anw. innerhalb v. 7Tagen<br />

nach Absetzen v. systemischen Darreichungsformen v. Fusidinsäure, notwendige Komb. in Ausnahmefällen nur unter<br />

engmaschiger medizinischer Überwachung. Vorsicht bei: Kdrn. u. Jugendl.; Pat. mit Risikofakt. f. e. Rhabdomyolyse<br />

Tioblis® ist eine eingetragene Marke von Merck Sharp & Dohme Corp., Whitehouse Station, N.J., U.S.A.<br />

(CPK-Bestimmung vor Behandl.-beginn): eingeschränkte Nierenfunkt., Hypothyreose, anamn. bek. od. positive Familienanamn. f. heredit. Muskelerkrank.,<br />

anamn. bek. Muskelerkrank. unter Behandl. mit Statinen od. Fibraten, anamn. bek. Lebererkrank. u./od. b. starkem Alkoholkonsum, ältere Pat. > 70 J.<br />

(CPK-Bestimmung, wenn noch and. Risikofakt. f. e. Rhabdomyolyse vorhanden), Umstände mit konsekutiv möglicherw. erhöhten Plasmaspiegeln (z. B.<br />

Wechselw., besondere Pat.-gruppen einschl. genet. Subpopulationen [z. B. SLCO1B1-Polymorphismus]); Risikopat. f. Diabetes mellitus (Nüchternblutzucker<br />

v. 5,6 – 6,9 mmol/l, BMI > 30 kg/m 2 , erhöh.Triglyzeride, Hypertonie); sorgf. Nutzen/Risiko-Abwägung v. 80 mg Atorvastatin b. Pat. mit vorausgeg. hämorrhagischen/lakunärem<br />

Schlaganfall.; Langzeitther.; sorgf. Nutzen/Risiko-Abwägung b. Komb. mit: AM, d. denWirkstoffspiegel v. Atorvastatin erhöhen können<br />

wie potente CYP3A4-Inhibitoren od. Inhibitoren v. Transportproteinen (z. B. Ciclosporin,Telithromycin, Clarithromycin, Delavirdin, Stiripentol, Ketoconazol,<br />

Voriconazol, Itraconazol, Posaconazol u. HIV-Protease-Inhibitoren wie Ritonavir, Lopinavir, Atazanavir, Indinavir, Darunavir etc.), außerdem Gemfibrozil u.<br />

and. Fibrate, Boceprevir, Erythromycin, Niacin,Telaprevir od. Komb. ausTipranavir/Ritonavir. INR überw. b. Anw. mitWarfarin, and. Cumarin-Antikoagulans<br />

od. Fluindion. Komb. mit Gallensäure bindenden Präp. Nicht empf.: CPK > 5faches ULN; mäßige/schw. Leberinsuff. Komb. mit Fibraten; Pat. m. hereditärer<br />

Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel od. Glucose-Galactose-Malabsorption. Nebenw: Häufig: Diarrhö. Myalgie. Gelegentl.: Grippe (Influenza). Depression,<br />

Schlaflosigk.; Schlafstör. Schwindelgefühl; Stör. d. Geschmackswahrnehmung; Kopfschm.; Parästhesie. Sinusbradykardie. Hitzewallung. Dyspnoe.<br />

abdominale Beschw., aufgetriebener Bauch; Abdominalschm.; Schm. im Unterbauch; Schm. im Oberbauch; Obstipation, Dyspepsie; Flatulenz; häufige<br />

Darmentleerungen; Gastritis; Übelk.; Magenbeschw. Akne; Urtikaria. Arthralgie; Rückenschm.; Muskelermüdung; Muskelspasmen; Muskelschw.; Schm.<br />

in d. Extremitäten. Asthenie; Ermüdung (Fatigue); Unwohlsein; Ödem. ALT u./od. AST erhöht; alkal. Phosphatase erhöht; CPK im Blut erhöht; GGT erhöht;<br />

Leberenzyme erhöht; anormaler Leberfunkt.-test; Gewichtszunahme. Nach Markteinführung unter TIOBLIS® bzw. in klin. Studien od. nach Markteinführung<br />

unter Ezetimib od. Atorvastatin: Nasopharyngitis.Thrombozytopenie. Überempf.-keit einschl. Anaphylaxie, Angioödem, Ausschlag, Urtikaria. vermind. Appetit;<br />

anorekt. Stör.; Hyper-/Hypoglykämie. Alpträume. Hypästhesie; Amnesie; periphere Neuropathie. verschwommenes Sehen; Sehstör. Tinnitus, Hörverlust.<br />

Hypertonie. Husten; Kehlkopfschm.; Epistaxis. Pankreatitis, gastroösophag. Refluxerkrank.; Aufstoßen; Erbr.; Mundtrockenh. Hepatitis; Cholelithiasis; Cholezystitis;<br />

Cholestase; Leberversagen mit teils letalem Ausgang. Alopezie; Hautausschlag; Pruritus; Erythema multiforme; angioneurotisches Ödem; bullöse<br />

Dermatitis einschl. Erythema multiforme, SJS u. Lyell-Syndrom (Epidermolysis acuta toxica). Myopathie/Rhabdomyolyse; Nackenschm.; Schwellung an<br />

d. Gelenken; Myositis; immunvermittelte nekrotisierende Myopathie (klin. Charakteristika: pers. prox. Muskelschw. u. erhöh. Serum-Kreatinkinase-Werte,<br />

d. trotz Absetzen d. Behandl. mit Statinen fortbestehen) (Häufigk. nicht bekannt). Gynäkomastie. Schm. im Brustkorb, Schm.; peripheres Ödem, Fieber.<br />

Leukozyten im Urin positiv.Tendinopathie, gelegentl. bis hin zur Sehnenruptur. Nebenw. b. Statinen: Störungen d. Sexualfunkt.; interstit. Lungenkrankh. (in<br />

Ausnahmefällen u. besonders b. Langzeitther.); Diabetes mellitus (in Abhängigk. vom Vorhandensein/Fehlen v. Risikofakt.). Warnhinw: Enth. Lactose.<br />

Verschreibungspflichtig. Stand: 04/<strong>2016</strong>. Bitte lesen Sie vor Verordnung von TIOBLIS® die<br />

Fachinformation! Pharmazeutischer Unternehmer: Merck Sharp & Dohme Ltd, Hertford Road, Hoddesdon,<br />

Hertfordshire EN11 9BU,Vereinigtes Königreich. Mitvertrieb: BERLIN-CHEMIE AG, 12489 Berlin.<br />

Vor der Verschreibung von Tioblis® lesen Sie bitte die zugehörige Fachinformation.<br />

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22 Im Blickpunkt<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Multiplikatoren im Diabetes-Team<br />

Weiterbildung zur Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Klinik)<br />

BERLIN. Fast jeder dritte Patient in deutschen Kliniken ist an<br />

Diabetes mellitus erkrankt. In der Therapie des Diabetes fehlt es<br />

in vielen Einrichtungen aber häufig an einer allgemeingültigen<br />

Strategie zur Umsetzung der leitliniengerechten Betreuung und<br />

an speziell fortgebildeten Pflegeexperten. Um die Qualität der<br />

Diabetesbehandlung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen<br />

zu verbessern, muss nachqualifiziert werden.<br />

Die Weiterbildung zur Diabetes-Pflegefachkraft<br />

<strong>DDG</strong><br />

(Klinik) wurde 2014 von der<br />

Akademie für Gesundheitsberufe<br />

Rheine in Kooperation mit dem<br />

RED-Institut in Oldenburg entwickelt.<br />

Sie basiert auf Erfahrungen<br />

des RED-Instituts und den Inhalten<br />

eines Grundlagenmoduls der Diabetesberater-Weiterbildung<br />

<strong>DDG</strong>.<br />

Weniger diabetesbedingte<br />

Notfallsituationen<br />

Die Weiterbildung zur Diabetes-<br />

Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Klinik) qualifiziert<br />

die Teilnehmer, das Diabetesmanagement<br />

in den klinischen und<br />

transsektoralen Sektoren umfassend<br />

zu unterstützen. Die Absolventen<br />

erkennen Veränderungsanforderungen<br />

im Diabetesmanagement,<br />

leiten Maßnahmen zur Anpassung<br />

ein, setzen diese um und überwachen<br />

deren Verlauf. Sie stellen die<br />

diabetesspezifische pflegerische Versorgung<br />

sicher und verringern diabetesbedingte<br />

Notfallsituationen auf<br />

den Stationen.<br />

Letztendlich übernehmen sie eine<br />

Multiplikatorenfunktion im Team:<br />

Sie sind neben der diabetesrelevanten<br />

Dokumentation ICD-kodierter<br />

Sachverhalte auch für das Entlassungsmanagement<br />

verantwortlich.<br />

Bei Letzterem arbeiten sie idealerweise<br />

eng mit den Diabetes-<br />

Pflegefachkräften <strong>DDG</strong> (Langzeit)<br />

zusammen, die für das Diabetesmanagement<br />

in Pflegeheimen und<br />

ambulanten Pflegediensten verantwortlich<br />

sind.<br />

Die Weiterbildung zur Diabetes-<br />

Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Klinik) umfasst<br />

80 Präsenzstunden, die in zwei<br />

Blöcke à 40 Stunden aufgeteilt sind.<br />

In der ersten Präsenzphase werden<br />

physiologische, pathologische<br />

Grundlagen und die Therapie des<br />

Diabetes mellitus unterrichtet. In<br />

der zweiten Präsenzphase steht das<br />

Diabetesassoziierte Versorgungsmanagement<br />

im Vordergrund. Zwischen<br />

den Präsenzphasen müssen<br />

die Teilnehmer eine Transferleistung<br />

erbringen.<br />

Anwendung der Lerninhalte<br />

am konkreten Patienten<br />

Der gesamte Zeitumfang von 180<br />

Stunden setzt sich aus Präsenz-,<br />

Transfer- und Selbstlernphasen<br />

zusammen. Die Weiterbildung<br />

beinhaltet zudem das Trainingscurriculum<br />

für diabetesversierte<br />

Pflegekräfte, das zur Erlangung des<br />

Zertifikats „Klinik für Diabetespatienten<br />

geeignet (<strong>DDG</strong>)“ gefordert<br />

wird. Die Transferleistung beinhaltet<br />

die Kasuistik eines mindestens<br />

dreitägigen klinischen Aufenthaltes<br />

eines Menschen mit Diabetes mellitus.<br />

Konkret wird ein Patient von<br />

der Aufnahme bis zur Entlassung<br />

pflegerisch begleitet und diabetesrelevante<br />

Aspekte werden herausgearbeitet.<br />

Somit werden Lerninhalte<br />

aus dem Unterricht konkret auf einen<br />

Patienten bezogen und kritisch<br />

reflektiert.<br />

Pflegende wollen im Umgang<br />

mit Diabetes sicherer werden<br />

Die Teilnehmer/-innen bewerten<br />

diese Hausarbeit als sehr spannend<br />

und positiv, weil sie sich intensiv<br />

mit Medikation, diabetesbedingten<br />

»Für den Erfolg<br />

der Behandlung<br />

unverzichtbar«<br />

Doris Schöning M. Sc.<br />

ist Gesundheits- und<br />

Diabeteswissenschaftlerin<br />

und hat die Referatsleitung<br />

Diabetes- und Gesundheitsmanagement<br />

der Akademie<br />

für Gesundheitsberufe<br />

Rheine inne.<br />

DIE AUTOREN:<br />

Lars Hecht M. Sc.<br />

ist Gesundheits- und<br />

Diabeteswissenschaftler<br />

und Geschäftsführer<br />

RED-Institut für<br />

medizinische Forschung<br />

und Weiterbildung.<br />

Fotos: privat<br />

QR-Code zum<br />

Weiterbildungsangebot<br />

Diabetes-<br />

Pflegefachkraft<br />

<strong>DDG</strong> (Klinik)<br />

Notfallsituationen und mit den Fragen<br />

der Patienten auseinandersetzen<br />

können. Da die Transferleistung eine<br />

kurze Anamnese mit dem Patienten<br />

bei der Aufnahmesituation beinhaltet,<br />

fällt auch die Rückmeldung der<br />

Patienten sehr positiv aus. Pflegende<br />

zeigen Interesse dafür, wie der Patient<br />

im häuslichen Bereich mit seiner<br />

Erkrankung umgeht, und das dankt<br />

der Patient.<br />

Die Erfahrungen der ersten Kurse<br />

zeigen, dass Pflegende aufgrund der<br />

steigenden Zahl von Patienten mit<br />

Diabetes das Interesse haben, mehr<br />

Sicherheit im klinischen Alltag mit<br />

der Erkrankung zu erhalten. Sie<br />

sehen ein Problem darin, dass Patienten<br />

häufig viel mehr über die Erkrankung<br />

wissen, als sie selbst, und<br />

deshalb Fragen seitens der Patienten<br />

oder Angehörigen nicht beantwortet<br />

werden können.<br />

Die weitergebildeten Diabetes-<br />

Pflegefachkräfte <strong>DDG</strong> (Klinik) sind<br />

mit ihren speziellen medizinischen<br />

und pflegerischen Kenntnissen und<br />

Kompetenzen im stationären Setting<br />

für Qualität, Erfolg und Wirtschaftlichkeit<br />

der Behandlung unverzichtbar.<br />

In der Zusammenarbeit mit allen<br />

beteiligten Professionen kommt<br />

ihnen eine wesentliche Aufgabe zu.<br />

Denn Patienten, die ursächlich aufgrund<br />

ihrer Diabetesdiagnose in<br />

die Klinik eingewiesen werden, benötigen<br />

eine suffiziente Behandlung<br />

durch ein interdisziplinäres Team,<br />

damit Akut- und Folgekomplikationen<br />

vermieden werden.<br />

Nebendiagnose Diabetes<br />

kann Liegezeit verlängern<br />

Ferner ist es von hoher Bedeutung,<br />

den „Diabetes als Nebendiagnose“ in<br />

den Fokus der allgemeinen Therapie<br />

zu rücken. Der Diabetes kann als<br />

Nebendiagnose den Verlauf anderer<br />

Krankheiten gravierend beeinflussen<br />

und die Liegezeit bei insuffizienter<br />

Behandlung verlängern. So ist die<br />

mittlere Krankenhausverweildauer<br />

bei Menschen mit Diabetes im Vergleich<br />

zu Personen mit vergleichbaren<br />

operativen Eingriffen bzw.<br />

Erkrankungen durchschnittlich um<br />

zwei bis fünf Tage länger.<br />

Doris Schöning,<br />

Lars Hecht<br />

Zu den Aufgaben einer<br />

Pflegefachkraft gehört auch<br />

die Blutabnahme.<br />

Fotos: fotolia/Alexander Raths,<br />

zerocreatives Westend61/ F1online<br />

Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Klinik)<br />

Weiterbildungsort<br />

RED-Institut für medizinische Forschung<br />

und Weiterbildung, Mühlenkamp 5, 23758 Oldenburg i.H.<br />

www.red-institut.de<br />

Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

www.afg-rheine.de<br />

RED-Institut für medizinische Forschung<br />

und Weiterbildung, Mühlenkamp 5, 23758 Oldenburg i.H.<br />

www.red-institut.de<br />

Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

www.afg-rheine.de<br />

Kurstermine<br />

1. Block 20.02. – 24.02.2017<br />

2. Block 03.04. – 07.04.2017<br />

1. Block 20.03. – 24.03.2017<br />

2. Block 29.<strong>05</strong>. – 02.06.2017<br />

1. Block 19.06. – 23.06.2017<br />

2. Block 25.09. – 29.09.2017<br />

1. Block 25.09. – 29.09.2017<br />

2. Block 11.12. – 15.12.2017<br />

Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong><br />

(Langzeit)<br />

Weiterbildungsort<br />

IIGM – Institut für Innovatives<br />

Gesundheitsmanagement GmbH<br />

Frau Katja Hodeck<br />

Allee der Kosmonauten 33g<br />

12681 Berlin<br />

info@iigm.de<br />

www.iigm.de<br />

Kurstermine<br />

07.03. 2017 – 12.07.2017 Dortmund<br />

08.03. 2017 – 09.08.2017 Hannover<br />

23.03. 2017 – 13.07.2017 Hamburg<br />

03.<strong>05</strong>. 2017 – 08.09.2017 Aurich<br />

20.09.2017 – 07.02.2018 Heidelberg<br />

21.09.2017 – 08.02.2018 München<br />

27.09.2017 – 14.02.2018 Berlin<br />

Weitere Informationen und Anmeldung unter:<br />

www.ddg.info/weiterbildung.html<br />

Projektgruppe & Ausschuss<br />

Die 2013 vom Vorstand der <strong>DDG</strong><br />

eingesetzte Projektgruppe „Pflege<br />

& Diabetes“ hat den Auftrag,<br />

diabetologisch-pflegerische Fortund<br />

Weiterbildungen hinsichtlich<br />

Aktualität und Versorgungsqualität<br />

zu reflektieren und zu entwickeln,<br />

bevor diese vom Ausschuss QSW<br />

genehmigt werden. So wurde<br />

die Diabetes-Pflegefachkraft<br />

<strong>DDG</strong> (Langzeit) curricular neu mit<br />

Weiterbildungskonzept und Prüfungsordnung<br />

aufgestellt und die<br />

Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Klinik)<br />

hin sichtlich klinikspezifischer<br />

Inhalte ergänzt.


PSYCHE<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Im Blickpunkt<br />

23<br />

Enger verzahnt<br />

als gedacht: die Therapie<br />

psychiatrischer Erkrankungen<br />

und Diabetes mellitus.<br />

DIABETES<br />

Foto: fotolia/Coloures-pic<br />

Hoch-Risiko-Gruppe<br />

Psychiatrische Klinik achtet auch auf die Nebendiagnose Diabetes<br />

BAD SÄCKINGEN. Das Sigma-Zentrum in Bad Säckingen<br />

darf seit zweieinhalb Jahren das <strong>DDG</strong>-Zertifikat „Klinik für<br />

Diabetespatienten geeignet“ tragen. Psychiatrie und Diabetes<br />

sind eng verbunden, sagt der Leitende Arzt für Somatische<br />

Medizin, Dr. Johannes Bauer.<br />

Die Therapie mit Neuroleptika,<br />

einigen Antidepressiva<br />

und die depressionsbedingte<br />

Inaktivität gehen häufig<br />

mit verstärktem Übergewicht bzw.<br />

Adipositas einher, was die Blutzuckereinstellung<br />

verschlechtert“, erklärt<br />

Dr. Bauer, Internist, Psychotherapeut<br />

und seit 19 Jahren als<br />

Diabetologe <strong>DDG</strong> tätig. Diabetiker<br />

mit einer psychiatrischen Begleiterkrankung<br />

bildeten eine Hochrisikogruppe<br />

hinsichtlich Diabeteskomplikationen.<br />

2014 erhielt hat das Sigma-Zentrum<br />

das begehrte <strong>DDG</strong>-Zertifikat.<br />

Fotos: Sigma-Zentrum<br />

Das Sigma-Zentrum ist eine Klinik<br />

für Psychiatrie und Psychosomatik.<br />

Behandelt werden psychische<br />

Erkrankungen aller Art, vor allem<br />

aber Depressionen, Angst-, Zwangserkrankungen<br />

und Essstörungen.<br />

Es gibt drei Abteilungen für jeweils<br />

40–50 Patienten sowie eine psychiatrische<br />

Tagesklinik.<br />

Pflegemitarbeiter wurden<br />

intern geschult<br />

»Zertifizierung<br />

hat sich<br />

gelohnt«<br />

Im Rahmen der Zertifizierung wurden<br />

entsprechend den <strong>DDG</strong>-Vorgaben<br />

zwölf Mitarbeiter des Pflegedienstes<br />

intern durch Ärzte und<br />

Diabetesberater hinsichtlich der Erkrankung<br />

Diabetes mellitus geschult.<br />

12 Stunden umfasste der Kurs. Erlernt<br />

wurde u.a., wie Stoffwechselkontrollen<br />

fachgerecht umgesetzt<br />

und Therapieziele klar definiert<br />

werden. Darüber hinaus wurden die<br />

klinischen Abläufe entsprechend den<br />

<strong>DDG</strong>-Kriterien angepasst.<br />

Bei jedem Patienten wird jetzt am<br />

Aufnahmetag der Blutzucker gemessen.<br />

Ist der Wert deutlich verändert<br />

(Unterzucker oder Blutzucker über<br />

200 mg/dl), erfolgt zeitnah ein diabetologisches<br />

Konsil.<br />

Beispiel verdeutlicht Bedeutung<br />

der Blutzuckermessung<br />

Dies kann im Einzelfall von großer<br />

Bedeutung sein, wie Dr. Bauer am<br />

Beispiel verdeutlicht: Ein depressiver<br />

Insulinpumpenpatient kam<br />

eines Freitagnachmittags mit einer<br />

Unterzuckerung von 35 mg/dl zur<br />

psychiatrischen Aufnahme.<br />

Als Folgeerkrankung lag bei ihm<br />

eine ausgeprägte Hypoglykämiewahrnehmungsstörung<br />

vor, die<br />

aktuelle Unterzuckerung hatte der<br />

Patient gar nicht bemerkt. Das Auslesen<br />

seines Blutzuckermessgerätes<br />

zeigte eine katastrophale Blutzuckereinstellung<br />

zwischen 30 und<br />

Neue Antragsformulare<br />

Rund 2,1 Mio. Patienten mit der Nebendiagnose<br />

Diabetes werden in Deutschland<br />

jährlich stationär behandelt. Ziel des Zertifikats<br />

„Klinik für Diabetespatienten geeignet<br />

(<strong>DDG</strong>)“ ist es, die Grundversorgung dieser<br />

Patienten in Krankenhäusern zu verbessern.<br />

Das neue Antragsformular zur Zertifizierung<br />

steht zur Verfügung unter<br />

http://bit.ly/2cHjxSX<br />

600 mg/dl. Das Wochenende konnte<br />

mit engmaschigen Blutzuckerkontrollen<br />

überbrückt werden. Gleich<br />

am Montag wurde er in der <strong>DDG</strong>-<br />

Kooperationsklinik, dem Diabeteszentrum<br />

Schopfheim, zur Pumpenneueinstellung<br />

vorgestellt. Er nahm<br />

dort an einer Refresher-Schulung<br />

teil, der Insulinkatheter wurde umgestellt,<br />

die Blutzuckereinstellung<br />

besserte sich deutlich. Die Behandlung<br />

der Depression konnte danach<br />

im Sigma-Zentrum über mehrere<br />

Wochen weitergeführt werden.<br />

Die Rezertifizierung ist<br />

bereits fest eingeplant<br />

Seit der Zertifizierung durch die<br />

<strong>DDG</strong> wurden im Sigma-Zentrum<br />

ca. 170 Menschen mit Typ-2- bzw.<br />

Typ-1-Diabetes erfolgreich betreut.<br />

„Die Zertifizierung hat sich auf jeden<br />

Fall gelohnt“, so Dr. Bauers Fazit.<br />

Die Rezertifizierung im nächsten<br />

Jahr sei Ehrensache. kol/Dr. Bauer<br />

»Prädiabetespfad« bringt Risikopatienten in die Spur<br />

Unterstützung für Hausärzte bei Kontrolle und Behandlung von Prädiabetikern<br />

STEINFURT. Das westfälische Ärztenetz<br />

Medizinische Cooperation Steinfurt<br />

(medicoos) hat einen elektronischen<br />

„Prädiabetespfad“ entwickelt.<br />

Ein alltägliches Problem in der<br />

Hausarztpraxis: Ein Patient hat<br />

einen gering auffälligen Blutzuckerwert,<br />

der Arzt empfiehlt weitere<br />

Kontrollen. Doch der Patient kommt<br />

erst in vier oder fünf Jahren wieder<br />

zur Laborkontrolle, jetzt mit manifestem<br />

Typ-2-Diabetes.<br />

Damit nicht weiterhin „wertvolle<br />

Zeit vertan wird“ bei der Kontrolle<br />

und Behandlung von Prädiabetikern,<br />

hat das Münsterländer Ärztenetz<br />

ein Tool entwickelt, das den<br />

Hausarzt unterstützt.<br />

Anders als beim DMP werden mit<br />

dem „Prädiabetespfad“ Risikopatienten<br />

registriert, ehe der Diabetes manifest<br />

ist, erklärt Hausärztin Sabine<br />

Heidler. Diese Patienten werden<br />

an „der kurzen Leine“ geführt. Dazu<br />

gehören ein vierteljährliches Screening<br />

und die Zusammenarbeit mit<br />

Ernährungsberatern, Sportvereinen<br />

und Physiotherapeuten.<br />

„Das kostet Mühe und Zeit“, weiß<br />

die Hausärztin. Doch ab Dezember<br />

<strong>2016</strong> soll es einfacher werden. Der<br />

bisherige Pfad erfordere noch das<br />

„Daran-Denken“. Nun habe die<br />

Softwarefirma Micronova einen<br />

„mitdenkenden Pfad“ entwickelt.<br />

Das Programm fragt nach bei auffälligen<br />

Laborwerten, nicht erreichten<br />

Zielwerten, vergessenen Kontrollterminen<br />

und sorgt für richtiges<br />

Kodieren, berichtet Heidler. Zudem<br />

sei es lernfähig und werde neuen Erkenntnissen<br />

angepasst. Regelmäßige<br />

Treffen der anwendenden Hausärzte,<br />

der Diabetologen und der anderen<br />

»Patienten an<br />

der kurzen Leine«<br />

eingebundenen Fachärzte sicherten<br />

die Qualität.<br />

Weniger Patienten mit Insulinbedarf<br />

ist ein Ziel des Behandlungspfads.<br />

Und das funktioniere schon. So liege<br />

die Tagesdosis Insulin je Patient bei<br />

medicoos-Patienten deutlich unter<br />

dem Durchschnitt der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Westfalen-Lippe.<br />

Die Kosten je Tagesdosis für Antidiabetika<br />

(ohne Insulin) betrügen<br />

im Netz 0,56 Euro und im KV-<br />

Durchschnitt 0,70 Euro. rub


24 Forum Literatur<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Typ-2-Diabetes: Wer ist besonders<br />

pAVK-gefährdet?<br />

Neue Erkenntnisse aus der ADVANCE-Kohorte<br />

Rechtzeitig die Reißleine<br />

ziehen – es gibt<br />

prädiktive Marker für<br />

eine pAVK.<br />

Fotos: fotolia/koszivu, thinkstock<br />

SYDNEY. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist<br />

eine schwere klinische Manifestation der Arteriosklerose und<br />

bei Patienten mit Typ-2-Diabetes weitverbreitet. Kann man aufgrund<br />

bestehender mikro- und makrovaskulärer Veränderungen<br />

vorhersagen, wer eine schwere pAVK entwickeln wird?<br />

Diabetes und pAVK – eine folgenschwere Kombination<br />

Im Vergleich zu Stoffwechselgesunden haben Typ-2-Diabetiker ein ca. dreifach erhöhtes<br />

pAVK-Risiko. Die schwere Durchblutungsstörung spielt sich v.a. in den Unterschenkelarterien<br />

ab und ist mit schlechten klinischen Outcomes assoziiert. So führt die pAVK in vielen<br />

Fällen zu Amputationen und geht mit einer erhöhten CV-Morbidität und -Mortalität einher.<br />

Dieser Frage ging die Forschergruppe<br />

um Dr. Kamel<br />

Mohammedi von der Universität<br />

Sydney nach. Die Wissenschaftler<br />

analysierten die Daten von<br />

10 624 Typ-2-Diabetikern, die alle<br />

an der ADVANCE-Studie teilgenommen<br />

und zu Beginn keine MajorpAVK<br />

aufgewiesen hatten. Primärer<br />

Endpunkt der aktuellen Analyse war<br />

das Auftreten einer Major-pAVK,<br />

definiert als pAVK-induzierter Tod,<br />

periphere Revaskularisation, Amputation<br />

im Bereich der unteren<br />

Extremität oder chronisches Ulkus.<br />

Als sekundäre Endpunkte definierten<br />

die Autoren die verschiedenen<br />

pAVK-Komponenten, einzeln betrachtet.<br />

Während des fünfjährigen Followup<br />

entwickelten 620 (5,8 %) Teilnehmer<br />

eine Major-pAVK. Eine zu<br />

Beginn der Studie bestehende mikro-<br />

oder makrovaskuläre Erkrankung<br />

war nach Adjustierung für<br />

Alter, Geschlecht, Herkunftsregion<br />

und randomisierte Therapien mit<br />

dem Risiko einer Major-pAVK assoziiert.<br />

Starke Prädiktoren für<br />

eine Major-pAVK<br />

Jedoch blieb nach einer weiteren<br />

Adjustierung für etablierte Risikofaktoren<br />

nur die Mikroangiopathie<br />

signifikant mit der Entwicklung einer<br />

pAVK assoziiert.<br />

Das höchste pAVK-Risiko wurde bei<br />

Patienten mit einer Makroalbuminurie<br />

(HR 1,91) oder einer retinalen<br />

Photokoagulation (HR 1,60) in der<br />

Vorgeschichte beobachtet. Eine Mikroangiopathie<br />

zu Beginn der Studie<br />

war zudem mit einem höheren<br />

Risiko für chronische Unterschenkelulzera<br />

(HR 2,07) und Amputation<br />

(HR 1,59) assoziiert. Dagegen<br />

ging eine zu Studienstart bestehende<br />

Makroangiopathie mit einer höheren<br />

Rate an Angioplastien einher<br />

(HR 1,75). Die Blutzuckereinstellung<br />

Mikroangiopathie und pAVK – wie hängt das zusammen?<br />

Arterielle Gefäßsteifigkeit wird sowohl bei mikrovaskulärer Erkrankung als auch bei pAVK<br />

beobachtet. In der vorliegenden Analyse wurde eine Assoziation zwischen Major-pAVK<br />

und zunehmendem systolischem bzw. abnehmendem diastolischem Blutdruck sowie mit<br />

steigendem Pulsdruck (Surrogat für die arterielle Gefäßsteifigkeit) beobachtet. Eine erhöhte<br />

Steifigkeit der Arterienwände ist bei Diabetes ein typisches Merkmal der Arteriosklerose im<br />

gesamten arteriellen System. Frühere Studien konnten bei ausgeprägter Albuminurie und<br />

reduzierter GFR sowie bei Retinopathie eine erhöhte arterielle Gefäßsteifigkeit nachweisen.<br />

und/oder Blutdruckinterventionen<br />

hatten auf das<br />

Major-pAVK-Risiko keinen<br />

Einfluss.<br />

Die Analyse der sekundären<br />

Endpunkte wies darauf hin,<br />

dass die Makroangiopathie bei Patienten<br />

mit Typ-2-Diabetes ein besserer<br />

Prädiktor für das Risiko einer<br />

proximalen pAVK und einer Large-<br />

Vessel-Disease sein kann , während<br />

die Mikroangiopathie eine distale<br />

pAVK und eine Small-Vessel-Disease<br />

besser vorhersagen kann.<br />

Die Mikroangiopathie, insbesondere<br />

eine Makroalbuminurie, und eine<br />

retinale Photokoagulation, sind bei<br />

Patienten mit Typ-2-Diabetes starke,<br />

unabhängige Prädiktoren für<br />

eine Major-pAVK; dies trifft für die<br />

Makroangiopathie nicht zu, so die<br />

Autoren. Dr. Andrea Wülker<br />

Mohammedi K et al. Diabetes Care <strong>2016</strong>;<br />

online first<br />

Medical RepoRt<br />

diabetische Neuropathie: weit verbreitet, aber unterversorgt<br />

Nervenschäden oft schon beim Prädiabetes – Therapie erfolgt kausal, pathogenetisch orientiert und symptomatisch<br />

Die distale sensible polyneuropathie<br />

ist eine gravierende Diabetes-Folgeerkrankung<br />

und führende Ursache<br />

für diabetische Fußulzera. obwohl<br />

sie mit verheerenden Auswirkungen<br />

bis hin zur Amputation einhergehen<br />

kann, bleibt sie häufig unerkannt und<br />

unbehandelt. Dies belegen die Resultate<br />

der pRoteCt 1 -Studie, deren<br />

aktuelle ergebnisse im Rahmen des<br />

eASD-Kongresses vorgestellt wurden.<br />

die fortlaufende PROTecT-Studie basiert<br />

auf daten der Nationalen aufklärungsinitiative<br />

„diabetes! Hören Sie auf<br />

ihre Füße?“. Professor dr. dan Ziegler<br />

vom deutschen diabetes–Zentrum der<br />

Heinrich-Heine-Universität düsseldorf<br />

stellte bei einem Medien-Roundtable<br />

die aktuelle analyse der daten von<br />

1589 Studienteilnehmern vor.<br />

Jeder Zweite mit Verdacht<br />

auf eine polyneuropathie<br />

alle hatten sich im Rahmen der Nationalen<br />

aufklärungsinitiative einer<br />

Fußuntersuchung unterzogen, bei<br />

der Vibrations-, druck- und Temperaturwahrnehmung<br />

geprüft sowie<br />

die Fußpulse palpiert wurden. Bei<br />

833 Teilnehmern lag ein bekannter<br />

Typ-2-diabetes vor, 113 wiesen einen<br />

Typ-1-diabetes auf und 643 gaben<br />

an, keinen diabetes zu haben.<br />

die Zahlen aus der PROTecT-Studie<br />

sind erschreckend:<br />

n Bei fast jedem zweiten der Untersuchten<br />

mit und ohne diabetes<br />

ergab sich der Verdacht auf eine<br />

distale sensible Polyneuropathie<br />

(dSPN), die in rund zwei drittel<br />

der Fälle mit Schmerzen einherging.<br />

n Trotz Schmerzen wussten viele<br />

Betroffene nichts von ihrer Neuropathie.<br />

So war bei 60 % der<br />

Teilnehmer mit vorbekanntem<br />

Typ-2-diabetes und schmerzhafter<br />

dSPN diese zuvor nicht diagnostiziert<br />

worden.<br />

n Bei den Teilnehmern ohne vorbekannten<br />

diabetes könnte in vielen<br />

Fällen ein unerkannter Prädiabetes<br />

oder diabetes die Neuropathie<br />

verursacht haben. denn etwa jeder<br />

dritte dieser Untersuchten wies<br />

einen auffälligen Hba 1c -Wert im<br />

Prädiabetes- oder sogar im diabetesbereich<br />

auf.<br />

dies verdeutlicht, dass erhöhte Blutzuckerwerte<br />

sogar im diabetes-Vorstadium<br />

(Prädiabetes) zu Nervenschäden<br />

führen können – in einer<br />

Phase, in der die erkrankung oft noch<br />

gar nicht erkannt wurde.<br />

Wie ist es zu erklären, dass selbst<br />

eine schmerzhafte dSPN oft weder<br />

diagnostiziert noch behandelt wird?<br />

ernste Komplikation der diabetischen Neuropathie: Diabetisches Fußsyndrom, das<br />

bis zur Amputation führen kann.<br />

Quelle: Prof. Kristian Rett<br />

eine Ursache könnte darin liegen,<br />

dass sich manche Ärzte bei diabetespatienten<br />

zu sehr auf kardiovaskuläre<br />

Folgeerkrankungen wie koronare<br />

Herzkrankheit und periphere arterielle<br />

Verschlusskrankheit fokussieren<br />

und die diabetische Neuropathie<br />

nicht genügend aufmerksamkeit erhält,<br />

vermutet Prof. Ziegler.<br />

Diabetische Neuropathie<br />

zu selten im Fokus<br />

Bei diabetes- und Prädiabetes-Patienten<br />

gezielt und systematisch nach<br />

Neuropathiesymptomen zu fragen<br />

und mindestens einmal jährlich eine<br />

Fußuntersuchung durchzuführen,<br />

forderte Professor dr. Kristian Rett<br />

vom endokrinologikum München.<br />

der Referent stellte die Therapie der<br />

diabetischen Neuropathie nach dem<br />

„drei-Säulen-Schema“ vor.<br />

Drei Säulen für die<br />

gezielte therapie<br />

die erste Säule besteht aus einer individualisierten<br />

diabetestherapie, bei<br />

der die Blutzuckerwerte je nach alter<br />

und Begleiterkrankungen des Patienten<br />

optimal eingestellt werden. die<br />

zweite zielt darauf ab, krankmachende<br />

Stoffwechselwege auszuschalten, die<br />

Nerven und Gefäße schädigen können.<br />

Hierfür steht z.B. die Vitamin-B 1 -<br />

Fazit für die praxis<br />

Bei Patienten mit diabetes<br />

und Prädiabetes ist mindestens<br />

einmal jährlich eine Fußuntersuchung<br />

erforderlich.<br />

die diabetische Neuropathie<br />

sollte kausal, pathogenetisch<br />

orientiert und symptomatisch<br />

(schmerzlindernd) behandelt<br />

werden.<br />

eine pathogenetisch orientierte<br />

Therapie ist mit Benfotiamin<br />

(enthalten z.B. in<br />

milgamma ® protekt) möglich.<br />

Vorstufe Benfotiamin zur Verfügung.<br />

Sie aktiviert das enzym Transketolase<br />

und hemmt dadurch die Bildung von<br />

aggressiven Zuckerabbauprodukten<br />

wie den aGes (advanced Glycation<br />

endproducts), die bei Hyperglykämie<br />

vermehrt entstehen. auf diese Weise<br />

kann Benfotiamin (z.B. milgamma ®<br />

protekt) Nerven vor Schädigungen<br />

schützen und schmerzhafte und sensorische<br />

Symptome der dSPN bessern.<br />

die dritte Säule der Behandlung<br />

ist die rein symptomatische, meist<br />

medikamentöse Therapie neuropathischer<br />

Schmerzen.<br />

1. Ziegler d et al. Journal of diabetes and its<br />

complications 2015; 29: 998–1002<br />

ImpReSSUm • Idee und Konzeption: inter Medical Sonderpublikationen • Redaktion: Dr. Andrea Wülker • Chef vom Dienst: Hannelore Schell • Mit freundlicher Unterstützung der Wörwag Pharma GmbH, Böblingen<br />

diabetes zeitung 5/<strong>2016</strong> – 27014 • Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser Seite.


diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Forum Literatur<br />

25<br />

Schutz vor der Dunkelheit<br />

Diabetisches Makulaödem – durch rechtzeitige Diagnose und Therapie den Visus erhalten<br />

SYDNEY. Das diabetische Makulaödem ist die Hauptursache<br />

für den Verlust des Augenlichts bei Diabetikern. Fortschritte<br />

in Verständnis der komplexen Pathophysiologie und<br />

in der Diagnostik haben die therapeutischen Optionen<br />

deutlich verbessert – auch wenn es immer noch<br />

einige Patienten gibt, die nicht ausreichend<br />

anzusprechen scheinen.<br />

W<br />

eltweit sind etwa 21 Millionen<br />

Menschen von<br />

einem Visusverlust bei<br />

diabetischem Makulaödem (DMÖ)<br />

betroffen – oft schon lange vor Eintritt<br />

in das Rentenalter. Typ-1-Diabetiker<br />

haben mit einer Prävalenz<br />

von 14,3 % ein deutlich höheres<br />

Risiko als Typ-2-Diabetiker (5,6 %).<br />

Risikofaktoren für ein DMÖ sind:<br />

• Lange Dauer des Diabetes<br />

• Schlechte Diabeteseinstellung<br />

• Arterielle Hypertonie<br />

• Hypercholesterinämie<br />

• Genetische Faktoren (Polymorphismen<br />

im VEGF-oder AKR1B1-<br />

Gen)<br />

Verbesserte Diagnostik<br />

und Verlaufskontrolle<br />

Die Pathophysiologie des DMÖ ist<br />

multifaktoriell und sehr komplex,<br />

erläutert Bobak Bahrami vom<br />

Sydney Institute of Vision Science in<br />

Australien in einem Übersichtsartikel.<br />

Dabei spielen folgende Faktoren<br />

eine Rolle:<br />

• Hyperglykämiebedingte Freisetzung<br />

von inflammatorischen Zytokinen<br />

und Wachstumsfaktoren<br />

(VEGF-A und placenta growth<br />

factor – PlGF)<br />

• Zusammenbruch der Blut-Retina-Barriere<br />

(BRB) mit Eintritt<br />

von Plasma in den interstitiellen<br />

Raum und nachfolgendem Ödem<br />

• Flüssigkeitsbedingte Abhebung<br />

der Retina<br />

• Hypoxie mit<br />

Hochregulation<br />

von VEGF und<br />

Verstärkung der<br />

BRB-Störung<br />

• Hyperglykämiebedingte<br />

Glykosierung<br />

von Plas-<br />

maproteinen mit<br />

erhöhter Adhärenz<br />

der vitreoretinalen<br />

Oberfläche<br />

Diagnostik:<br />

Durch moderne bildgebende Verfahren<br />

wie Fluoreszenzangiographie<br />

(FA) und optische graphie (OCT) hat sich die Diagnos-<br />

Kohärenztomotik<br />

und Verlaufskontrolle des DMÖ<br />

deutlich verbessert.<br />

Mittels FA lassen sich die Vaskularisierung<br />

der Retina sowie ischämische<br />

Zonen und Flüssigkeits-<br />

Leckagen darstellen. Die OCT ist<br />

ein hochauflösendes Ultraschallverfahren<br />

mit sehr guter Darstellung<br />

von Ödemen, intraretinalen<br />

Flüssigkeitsansammlungen und<br />

»Bestehender<br />

Visusverlust<br />

wird kaum<br />

verbessert«<br />

Sammelt sich Flüssigkeit in<br />

der Netzhautmitte, ist die<br />

Funktionsfähigkeit der<br />

Makula beeinträchtigt.<br />

Foto: CMSP/F1online<br />

Netzhautverdickungen. Beide Verfahren<br />

werden heute als wesentliche<br />

Elemente beim Management der<br />

DMÖ angesehen.<br />

Therapeutische<br />

Optionen:<br />

• Laser-Photokoagulation:<br />

Im Rahmen des ETDR-Studiendesigns<br />

(„Early Treatment Diabetic<br />

Retinopathy Study“) ist das „klinisch<br />

signifikante Makulaödem“<br />

definiert worden. Es handelt sich<br />

um eine Verdickung der Netzhaut<br />

und/oder harte Exsudate innerhalb<br />

eines Abstandes von 500 µm von<br />

der Fovea centralis entfernt oder<br />

eine Ödemzone größer als eine Papillenfläche<br />

im Abstand von einem<br />

Papillendurchmesser. In diesem<br />

VEGF-Hemmung bei DMÖ<br />

• Pegaptanib: Pegyliertes RNA-Aptamer<br />

mit Bindung an die VEGF-165-Isoform von VEGF–A<br />

• Bevacizumab: Monoklonaler Antikörper<br />

mit Bindung an alle VEGF-Isoformen<br />

(zurzeit „off label“ bei der Behandlung der DMÖ)<br />

• Ranibizumab: Monoklonaler Antikörper gegen ein<br />

VEGF-A-Fragment mit Bindung an alle VEGF-Isoformen<br />

• Aflibercept: Rekombinantes Fusionsprotein<br />

mit Bindung an VEGF-A, VEGF-B und PlGF<br />

Stadium, in dem<br />

der Patient meist<br />

noch gut sehen<br />

kann, lässt sich die<br />

Rate an Visusverlust<br />

durch eine Laser-Photokoagulation<br />

halbieren. Ein bereits<br />

bestehender Visusverlust<br />

wird dabei aber kaum verbessert.<br />

Mögliche Komplikationen sind Skotome,<br />

chorioidale Neovakularisation<br />

und subretinale Fibrose.<br />

• Anti-VEGF-Therapie:<br />

Nachdem VEGF-A als Schlüsselfaktor<br />

bei der Pathogenese des DMÖ<br />

identifiziert wurde, sind intravitreal<br />

angewandte anti-VEGF-Substanzen<br />

heute bei den meisten DMÖ-Patienten<br />

zur Standardtherapie geworden.<br />

Für Bevacizumab, Ranibizumab<br />

und Aflibercept ist eine Überlegenheit<br />

gegenüber der Lasertherapie in<br />

Bezug auf Sehschärfenverbesserung<br />

gezeigt worden.<br />

Wenn Patienten unzureichend auf<br />

eine Therapie mit einer anti-VEGF-<br />

Substanz ansprechen, kann ein<br />

Wechsel zu einer anderen Substanz<br />

erfolgreich sein. Auch eine Kombination<br />

mit Kortikosteroiden ist in<br />

manchen Fällen in Erwägung zu<br />

ziehen.<br />

• Kortikosteroide:<br />

Durch intravitreale Kortikosteroide<br />

lassen sich die vitreale Spiegel<br />

von inflammatorischen Zytokinen<br />

und VEGF reduzieren. Untersucht<br />

wurden bei DMÖ Triamcinolon, ein<br />

Dexamethason-Implantat und ein<br />

Fluocinolon-Implantat.<br />

Aufgrund von Nebenwirkungen wie<br />

Katarakt und erhöhtem Augeninnendruck<br />

werden die Kortikosteroide<br />

in der Regel als Mittel der zweiten<br />

Wahl nach VEGF-Hemmung<br />

angesehen.<br />

Die Reduktion notwendiger intravitrealer<br />

Injektionen könnte ein<br />

Argument für den früheren Einsatz<br />

der Kortikosteroid-Implantate<br />

sein – besonders nach Ersatz der natürlichen<br />

durch ein künstliche Linse<br />

(Pseudophakie). Erforderlich bleibt<br />

aber eine engmaschige Kontrolle<br />

des Augeninnendrucks, dessen Erhöhung<br />

zu einem rapiden Sehverlust<br />

führen kann.<br />

• Operation:<br />

Eine Entfernung des Glaskörpers<br />

(Vitrektomie) kann bei pharmakotherapieresistenten<br />

Patienten erwogen<br />

werden – insbesondere bei vitreomakularen<br />

Verwachsungen und<br />

Traktionen.<br />

Maria Weiß<br />

Bahrami B et al. Diabetologia <strong>2016</strong>;<br />

59: 1594–1608<br />

Fette Leber wegjoggen<br />

NAFLD-Patienten zum Sport ermutigen<br />

+ MEDIZIN-TICKER + MEDIZIN-TICKER +<br />

XIAMEN/CHICAGO. Wissenschaftler<br />

vom Xiamen Diabetes Institut untersuchten,<br />

wie viel Sport notwendig ist,<br />

um der zunehmenden Verfettung der<br />

Leber entgegenzuwirken.<br />

Dazu teilten die Wissenschaftler<br />

um Professor Dr. Hui-Jie Zhang<br />

220 Patienten (im Mittel 53,9 Jahre)<br />

mit nicht alkoholischer Fettlebererkrankung<br />

(NAFLD) in drei Gruppen<br />

ein. Eine Gruppe sollte bei Beibehaltung<br />

des Ernährungsstils ein ehrgeiziges<br />

Sportprogramm absolvieren:<br />

30 Minuten Joggen an je fünf Tagen<br />

»Moderat<br />

hilft bereits«<br />

pro Woche mit 65–80 % der maximalen<br />

Herzfrequenz über ein halbes<br />

Jahr, gefolgt von sechs Monaten flottem<br />

Gehen in gleicher „Dosis“.<br />

Auf der Suche nach dem<br />

optimalen Trainingsplan<br />

Die zweite Gruppe sollte ein Jahr<br />

lang das moderate Geh-Training absolvieren<br />

(45–55 % der maximalen<br />

Herzfrequenz). Die dritte Gruppe<br />

ohne Veränderung der Bewegungsgewohnheiten<br />

diente als Kontrollgruppe.<br />

Die Bilanz nach sechs und zwölf<br />

Monaten: Beide Trainingsgruppen<br />

hatten im Vergleich zur Kontrollgruppe<br />

den intrahepatischen<br />

Triglycerid-Gehalt deutlich reduziert<br />

(-5,0 % bzw. -4,2 % nach<br />

sechs und -3,9 % und -3,5 % nach<br />

12 Monaten). Der Effekt schien vor<br />

allem durch eine Gewichtsabnahme<br />

vermittelt zu sein. Die intensivere<br />

Trainingsvariante brachte offenbar<br />

keinen Vorteil in Bezug auf<br />

die Leberverfettung, wohl aber im<br />

Hinblick auf Körpergewicht, Taillenumfang<br />

und Blutdruck.<br />

Möglicherweise ist auch damit aber<br />

noch nicht die optimale Therapiestrategie<br />

für die NAFLD gefunden,<br />

schreiben Dr. Stacy Prenner und<br />

Mitarbeiter von der Northwestern<br />

University Medical School Feinberg,<br />

Chicago, in einem Kommentar.<br />

Hätten die Teilnehmer die ganzen<br />

zwölf Monate intensiv trainiert, wären<br />

die Ergebnisse eventuell noch<br />

besser ausgefallen, mutmaßen die<br />

Kollegen.<br />

MW<br />

1. Hui-Jie Zhang et al. JAMA Intern Med<br />

<strong>2016</strong>; online first<br />

2. Stacy Prenner et al. a.a.O.<br />

34%<br />

Um<br />

weltweit werden<br />

durch Diabetes mellitus<br />

verursachte Todesfälle<br />

bis zum Jahr 2030<br />

steigen.<br />

2Jahre<br />

Jahre länger werden<br />

wir im Durchschnitt<br />

im Jahr 2030 in Europa<br />

im Vergleich<br />

zu heute leben.<br />

Die fünf tödlichsten<br />

Krankheiten in Europa im Jahr 2030<br />

1. Koronare Herzkrankheit (1,9 Mio) , 2. Schlaganfall (1,2 Mio),<br />

3. Lungenkrebs (440 000), 4. Darmkrebs (300 000),<br />

5. Alzheimer (290 000)<br />

Quelle: WHO: Projections of mortality and causes of death,<br />

2015 and 2030; www.medigo.de<br />

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EA_GBH_<strong>2016</strong>_<strong>MTD</strong>_286x390_Vorzugspreis_final.indd 1 19.10.<strong>2016</strong> 12:03:11


diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Forum Literatur<br />

27<br />

Dem Diabetes davonlaufen<br />

Lässt sich durch bewegungsfreundliche Wohngebiete<br />

Übergewicht eindämmen?<br />

TORONTO. Von der Wohnung mit dem Aufzug in die Tiefgarage<br />

und dann zum Arbeitsplatz oder Supermarkt – einige Wohngegenden<br />

laden nicht gerade zu Fußwegen ein. Dies könnte<br />

auch Einfluss auf Übergewicht, Adipositas und Diabetes haben.<br />

Die meisten Erwachsenen in<br />

westlichen Industrieländern<br />

bewegen sich zu wenig. Immer<br />

weniger Strecken werden zu<br />

Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt.<br />

Übergewicht und Adipositas<br />

mit Folgeerkrankungen wie Typ-<br />

2-Diabetes haben so leichtes Spiel.<br />

Oft ist die unmittelbare Wohnumgebung<br />

alles andere als fußgängerund<br />

radfahrerfreundlich. Über viele<br />

Jahre wurde der Städtebau vor allem<br />

am reibungslosen Autoverkehr ausgerichtet.<br />

Vielerorts gibt es kaum zu<br />

Fuß zu erreichende Einkaufsmöglichkeiten<br />

oder andere öffentliche<br />

Ziele.<br />

Wohngegenden nach<br />

Laufbarkeit bewertet<br />

»Jahrelang<br />

wurde der<br />

Städtebau am<br />

Autoverkehr<br />

ausgerichtet«<br />

Kanadische Wissenschaftler untersuchten<br />

nun, welchen Einfluss eine<br />

fußgängerfeindliche Nachbarschaft<br />

auf Übergewicht, Adipositas und<br />

Diabetes hat. 1 Dazu teilten sie 8777<br />

kanadische Wohngegenden nach einem<br />

„Laufbarkeits-Index“ von 1 bis<br />

100 in Quintile ein. Danach beobachteten<br />

sie von 2001 bis 2012 die<br />

Entwicklung der jährliche Prävalenz<br />

von Übergewicht/Adipositas und die<br />

Inzidenz von Typ-2-Diabetes in diesen<br />

Wohngegenden.<br />

Der mittlere Laufbarkeits-Index<br />

lag bei 16,8 (10,1 in der niedrigsten<br />

1. Quintile und 35,2 in der höchsten<br />

5. Quintile). Die Charakteristika der<br />

Einwohner unterschieden sich nicht<br />

wesentlich zwischen den Wohngegenden<br />

– die Armutsrate lag aber in<br />

Gegenden mit gutem Laufbarkeits-<br />

Index höher.<br />

Schon zu Beginn der Studie waren<br />

die Prävalenz von Übergewicht<br />

und Adipositas in<br />

der 5. Quintile deutlich<br />

niedriger als in<br />

der 1. Quintile (43,3<br />

vs. 53,5 %). In<br />

der zwölfjährigen<br />

Beo bachtungszeit<br />

nahm die Prävalenz<br />

in den niedrigsten drei<br />

Quintilen weiter zu – in<br />

den Quintilen<br />

mit höherem<br />

Laufbarkeits-<br />

Index blieb sie<br />

unverändert.<br />

Die Diabetes-Inzidenz<br />

war 2001 in der 5. Quintile<br />

geringer als in den anderen und<br />

nahm im Beobachtungszeitraum in<br />

den oberen beiden Quintilen noch<br />

etwas ab. In Gegenden mit geringer<br />

Laufbarkeit zeigte sich dagegen keine<br />

Änderung. Wie zu erwarten waren<br />

die Menschen in der 5. Quintile<br />

mehr zu Fuß oder mit dem Fahrrad<br />

unterwegs als in der 1. Quintile –<br />

diese Aktivitäten nahmen hier im<br />

Verlauf aber nur leicht zu. Sportliche<br />

Aktivitäten in der Freizeit, Ernährungs-<br />

und Rauchgewohnheiten<br />

unterschieden sich nicht wesentlich<br />

zwischen den fünf Quintilen und<br />

änderten sich auch kaum im Laufe<br />

der Zeit.<br />

Ein positiver Einfluss<br />

auf die Gesundheit<br />

Fußgängerfreundlichkeit<br />

sollte beim Städtebau<br />

hohe Priorität erhalten.<br />

Fotos: thinkstock<br />

Daten auch aus Deutschland:<br />

In Kiel wurde 2011 schon eine ähnliche<br />

Untersuchung in 28 Wohngebieten<br />

durchgeführt – hier allerdings bei 13- bis<br />

15-Jährigen, die über vier Jahre nachverfolgt<br />

wurden. Anders als in der kanadischen<br />

Studien wurden hier mehrere<br />

Faktoren wie Arbeitslosenrate, Bevölkerungsdichte,<br />

Verkehrsdichte, Fastfood-<br />

Angebote, Zahl der Sportanlagen und<br />

Kriminalitätsrate berücksichtigt.<br />

Das Ergebnis: Die Wohngegend zeigt<br />

Die Studie zeigt, dass verbesserte<br />

Bedingungen für Fußgänger und<br />

Radfahrer ein wichtiges städtebauliches<br />

Ziel mit gesundheitsfördernder<br />

Wirkung sein können, schreiben<br />

Professor Dr. Andrew G. Rundle<br />

von der Columbia University in New<br />

zwar durchaus Einfluss auf das Gesundheitsverhalten<br />

der Jugendlichen, dieser<br />

ist aber relativ gering.<br />

Die Unterschiede in der<br />

Wohngegend erklärten nur<br />

• 2 % der BMI-Variation<br />

• 4 % in der Variation des<br />

Medienkonsums<br />

• 3 % der Variation im Essverhalten.<br />

Lange D et al; Eur J Clin Nutr 2011; 65: 711–719<br />

York und Professor Dr. Steven B.<br />

Heymsfield von dem Pennington<br />

Biomedical Research Center in Baton<br />

Rouge in ihrem Editorial. 2 Sie<br />

weisen jedoch auch auf Schwächen<br />

der Studie hin. So lässt sich aus den<br />

Daten nicht herauslesen, ob sich die<br />

Bedingungen in den Wohngegenden<br />

im Verlauf der zwölf Jahre verändert<br />

haben und was mit den Menschen<br />

passiert, wenn sie in eine andere Gegend<br />

ziehen.<br />

Allerdings gibt es auch<br />

noch einige Fragezeichen<br />

Außerdem wurden nur rein<br />

städtebauliche Aspekte<br />

berücksichtigt – nicht<br />

aber wichtige soziale<br />

Faktoren wie Fußgängersicherheit,<br />

Kriminalität<br />

oder Lärmbelastung. Auch<br />

individuelle Faktoren wie<br />

körperliche Einschränkungen,<br />

die ebenfalls<br />

das Laufen einschränken<br />

können, wurden nicht<br />

untersucht. Maria Weiß<br />

1. Creatore MI et al. JAMA <strong>2016</strong>; 315: 2211–2220<br />

2. Rundle AG and Heymsfield SB. A.a.O.:<br />

2175–2177<br />

Vitamin D ist scheinbar<br />

doch unschuldig<br />

Mit dem Tausendsassa unterversorgte Neugeborene entwickeln nicht häufiger einen Typ-1-Diabetes<br />

FREDERIKSBERG. Was erklärt die<br />

ansteigende Inzidenz des Typ-1-<br />

Diabetes? Seit Langem im Fadenkreuz<br />

der Ermittlungen: Vitamin-D-Mangel<br />

bei Neugeborenen. Doch aktuelle<br />

Daten aus Dänemark bestätigen den<br />

Verdacht nicht.<br />

In den letzten 30 Jahren ist die Inzidenz<br />

des Typ-1-Diabetes weltweit<br />

deutlich angestiegen. Da sich an der<br />

Verteilung von HLA-Risikogenen<br />

in der Bevölkerung in diesem Zeitraum<br />

nichts geändert hat, hat man<br />

Umweltfaktoren oder Interaktionen<br />

zwischen Genen und Umwelt in Verdacht.<br />

Auch der bei Schwangeren<br />

und Neugeborenen weit verbreitete<br />

Vitamin-D-Mangel steht im Fokus<br />

der Wissenschaftler. Bei Mäusen<br />

wurde eine Zunahme von Typ-1-<br />

Dia betes bei mangelnder Vitamin-<br />

D-Versorgung in der Schwangerschaft<br />

gezeigt, die Untersuchungen<br />

bei Menschen kamen aber bislang zu<br />

äußerst unterschiedlichen Ergebnissen.<br />

Die dänische Arbeitsgruppe um Dr.<br />

Ramune Jacobsen, Parker Institut<br />

des Uniklinikums Kopenhagen in<br />

Frederiksberg, hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, diese Frage mittels einer<br />

Kohorten- und einer Fallkontrollstudie<br />

zu klären. Dazu nutzten sie<br />

personenbezogene Daten aus dem<br />

dänischen Nationalregister und in<br />

Biobanken gelagerte getrocknete<br />

Blutproben der Neugeborenen. In<br />

diesen Proben wurden die neonaten<br />

Vitamin-D-Spiegel bestimmt.<br />

Kohorten-Studie:<br />

• 912 Typ-1-Diabetiker und 2866<br />

Kontrollpersonen aus den Geburtsjahrgängen<br />

1981−2002<br />

• Nachverfolgung bis 2012<br />

»Die Vitamin-D-<br />

Versorgung war<br />

grenzwertig«<br />

Fall-Kontroll-Studie:<br />

• 527 gematchte Paare, die zwischen<br />

1981 und 1999 geboren<br />

wurden<br />

• Nachverfolgung bis 2004<br />

Die Forscher konnten in keiner<br />

der beiden Studien einen Zusammenhang<br />

zwischen den 25(OH)<br />

D 3 -Spiegeln im Neugeborenenblut<br />

und dem späteren Auftreten eines<br />

Typ-1-Diabetes feststellen. Das galt<br />

in der Fall-Kontrollstudie auch bei<br />

Berücksichtigung der HLA-Risikogene.<br />

Dabei war die neonatale<br />

Vit amin-D-Versorgung durchaus<br />

grenzwertig: 46 % der Neugeborenen<br />

in der Kohortenstudie und<br />

51 % in der Fall-Kontroll-Studie<br />

wiesen zu niedrige Vitamin-D-<br />

Spiegel auf (< 25 nmol/l).<br />

Was sich aus den Daten allerdings<br />

nicht ableiten lässt, ist, ob deutlich<br />

höhere Spiegel von Vitamin D in<br />

der Schwangerschaft – höher als die,<br />

wie sie mit der heute empfohlenen<br />

Substitition erreicht werden können<br />

– die Nachkommen eventuell doch<br />

vor Typ-1-Diabetes schützen können.<br />

Abzuklären bleibt zudem noch,<br />

geben die Autoren zu bedenken,<br />

ob gerade ein Vitamin-D-Mangel<br />

in den ersten zwei Trimestern der<br />

Schwangerschaft ein Risiko darstellt.<br />

MW<br />

Jacobsen R et al. Diabetologia <strong>2016</strong>; 59:<br />

1871–1881


Anzeige<br />

Medical RepoRt<br />

Bewährtes Mahlzeiteninsulin:<br />

17 Jahre Erfahrung mit Insulin aspart<br />

Schneller Wirkeintritt und kurze Wirkdauer<br />

postprandiale Hyperglykämien beeinträchtigen<br />

den Alltag vieler menschen<br />

mit Diabetes, die sich ein Bolusinsulin<br />

spritzen, erheblich. Für sie bietet sich<br />

die therapie mit einem schnell und<br />

kurz wirksamen mahlzeiteninsulin wie<br />

Insulin aspart an, das postprandiale<br />

Blutzuckerspitzen verringern kann.<br />

In einer webbasierten Befragung von<br />

906 Erwachsenen mit Typ-1- und<br />

Typ-2-Diabetes gaben 61,9 % an, in<br />

der vorangegangenen Woche eine<br />

postprandiale Hyperglykämie erlebt<br />

zu haben, 30,0 % berichteten sogar<br />

von drei oder mehr Episoden. 1<br />

Diese können u.a. zu Einbußen der<br />

Konzentrationsfähigkeit führen, die<br />

Fehleranfälligkeit erhöhen, die Produktivität<br />

am Arbeitsplatz mindern<br />

und das Gesundheitssystem zusätzlich<br />

belasten. 1<br />

In der Praxis stehen zur Verbesserung<br />

der postprandialen Blutzuckereinstellung<br />

bereits verschiedene<br />

Mahlzeiteninsuline zur Auswahl,<br />

deren Gabe die pankreatische Freisetzung<br />

des Insulins ersetzen bzw.<br />

unterstützen soll. Sie wirken schnell,<br />

erreichen allerdings noch nicht die<br />

Geschwindigkeit der physiologischen<br />

Insulinantwort. 2,3<br />

Das schnell und kurz wirksame<br />

Mahlzeiteninsulin Insulin aspart<br />

(NovoRapid ® ) kann dazu beitragen,<br />

postprandiale Hyperglykämien zu<br />

vermeiden. In klinischen Studien bei<br />

Menschen mit Typ-1-Diabetes traten<br />

unter dem Medikament im Vergleich<br />

zu Humaninsulin niedrigere postprandiale<br />

Blutzuckerspitzen auf. 4<br />

Studiendaten von 30 Menschen<br />

mit Typ-2-Diabetes, die Insulin aspart<br />

oder Humaninsulin jeweils in<br />

Kombination mit Metformin erhielten,<br />

zeigten signifikant niedrigere<br />

Hba 1c -Werte nach drei Monaten unter<br />

Insulin aspart. Zudem war nach<br />

Testmahlzeiten die Fläche unter der<br />

Blutzucker-Antwort-Kurve (area under<br />

the curve, AUC) nach Applikation von<br />

Insulin aspart kleiner als nach Gabe<br />

von Humaninsulin. 5<br />

NovoRapid ® steht in der Konzentration<br />

100 Einheiten Insulin aspart<br />

pro Milliliter als Penfill ® Patrone für<br />

Novo Nordisk Injektionssysteme, z.B.<br />

NovoPen ® 5 und NovoPen Echo ® , zur<br />

Verfügung. Seit Februar 2015 gibt es<br />

zudem NovoRapid ® Pumpcart ® – die<br />

anteil Patienten (%)<br />

a<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Auswirkung postprandialer Hyperglykämien<br />

62<br />

1<br />

Quelle: mod. nach Brod M et al. diabetes Ther <strong>2016</strong>; 7: 75–90<br />

einzige im Markt erhältliche Insulinpumpenpatrone<br />

mit einem kurz<br />

wirksamen Insulinanalogon. Novo-<br />

Rapid ® Pumpcart ® ist nur für die<br />

Verwendung mit geeigneten Insulin-<br />

Infusionspumpensystemen (wie<br />

accu-chek ® Insight oder mylife TM<br />

YpsoPump ® ) vorgesehen.<br />

30<br />

≥3<br />

n = 906<br />

anteil Patienten (%)<br />

Hyperglykämien in der vergangenen Woche<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

b<br />

44<br />

verringerte<br />

Produktivität<br />

n = 263<br />

Konzentrationsschwäche<br />

MT-Grafik<br />

postprandiale Hyperglykämien bei menschen mit typ-1- oder typ-2-Diabetes:<br />

Häufigkeit (a) und Auswirkung auf das Berufsleben (b).<br />

54<br />

NovoRapid ® wurde zugelassen zur<br />

Behandlung von Diabetes mellitus bei<br />

Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern<br />

ab dem Alter von zwei Jahren. 4<br />

1. Brod M et al. Diabetes Ther <strong>2016</strong>; 7: 75–90<br />

2. Home PD. Diabetes Obes Metab 2015; 17:<br />

1011–1020<br />

3. Heinemann L, Muchmore DB. J Diab<br />

Sci Technol 2012; 6: 728–742<br />

Insulin aspart<br />

auf einen Blick<br />

Insulin aspart (NovoRapid ® )<br />

ist ein schnell und kurz wirksames<br />

Insulinanalogon. Der<br />

Wirkeintritt ist bereits nach<br />

10–20 Minuten zu beobachten,<br />

die Wirkdauer beträgt insgesamt<br />

3–5 Stunden. 4<br />

In klinischen Studien bei<br />

Typ-1-Diabetes traten nach<br />

Injektion von Insulin aspart<br />

im Vergleich zu Humaninsulin<br />

niedrigere postprandiale Blutzuckerspitzen<br />

auf. 4<br />

Im Gegensatz zu Humaninsulin<br />

benötigt Insulin aspart keinen<br />

Spritz-Ess-Abstand, der schnellere<br />

Wirkeintritt ermöglicht die<br />

Applikation unmittelbar vor einer<br />

Mahlzeit; falls erforderlich,<br />

kann es kurz nach einer Mahlzeit<br />

gespritzt werden.<br />

4. Fachinformation NovoRapid ® ; aktueller Stand<br />

5. Pala L et al. Diab Res Clin Pract 2007; 78:<br />

132–135<br />

6. Ceriello A et al. Diabetes Care 2002; 8:<br />

1439–1443<br />

Von postprandialen Hyperglykämien, kardiovaskulären<br />

Erkrankungen und der möglichst optimalen Therapie<br />

Blick in die Praxis: Der Diabetologe Dr. Andreas Liebl im Gespräch<br />

Neben dem Nüchternblutzucker und<br />

dem Langzeitparameter HbA 1c kommt<br />

der postprandialen plasmaglukose<br />

ein bis zwei stunden nach den mahlzeiten<br />

eine große Bedeutung zu.<br />

Welche Rolle sie im Diabetesmanagement<br />

spielt, wie groß der einfluss<br />

postprandialer Hyperglykämien<br />

auf das Leben von menschen mit Diabetes<br />

ist und welche Anforderungen<br />

moderne therapieoptionen erfüllen<br />

sollten, erläutert Dr. Andreas Liebl in<br />

unserem experteninterview.<br />

?<br />

Welche Rolle spielt die postprandiale<br />

plasmaglukose im Diabetesmanagement?<br />

Dr. Liebl: Die Bedeutung der postprandialen<br />

Blutzuckerwerte in unserem<br />

klinischen Alltag ist erheblich.<br />

Wenn wir die Tagesspanne betrachten,<br />

befinden sich Gesunde und Patientencirca<br />

die Hälfte der Zeit im postprandialen<br />

Zustand – das ist eine lange Zeit.<br />

Durch Wissenschaftler wie zum Beispiel<br />

Monnier wissen wir jedoch, dass<br />

Dr. Andreas Liebl<br />

Chefarzt Innere Medizin/Diabetologie<br />

m&i-Fachklinik Bad Heilbrunn<br />

Foto: Privat<br />

das Erreichen strenger Zielwerte nur<br />

möglich ist, wenn wir auch die postprandialen<br />

Werte gut kontrollieren.<br />

?<br />

Welchen einfluss können postprandiale<br />

Hyperglykämien auf das<br />

Leben von menschen mit Diabetes<br />

haben?<br />

Dr. Liebl: Postprandiale Blutzuckerspitzen<br />

haben eine erhebliche Auswirkung<br />

auf das tägliche Leben und<br />

die Befindlichkeit unserer Patienten.<br />

Menschen mit Diabetes, die sich Insulin<br />

spritzen und postprandial Blutzuckerspitzen<br />

entwickeln, müssen öfter<br />

ihren Blutzucker messen und sich zusätzliche<br />

Insulindosen verabreichen.<br />

Das ist für sie eine Belastung, verärgert<br />

sie, macht sie depressiv, manchmal<br />

auch aggressiv und mutlos.<br />

Zudem wissen wir aus einer Arbeit<br />

von Brod und Kollegen, dass die Konzentrationsfähigkeit<br />

von Patienten mit<br />

Diabetes durch postprandiale Blutzuckerspitzen<br />

abnehmen kann. 1<br />

?<br />

Welche Anforderungen sollten moderne<br />

therapieoptionen erfüllen,<br />

um die Risiken von postprandialen<br />

Hyperglykämien zu senken?<br />

Dr. Liebl: Ich erwarte von modernen<br />

Therapieoptionen, dass sie sich noch<br />

näher an der normalen Physiologie<br />

befinden. Ich habe über die Jahre<br />

gesehen, dass Therapieoptionen, die<br />

am besten die normale Physiologie<br />

imitiert haben, am ehesten dauerhaft<br />

und erfolgreich waren. Speziell<br />

bei Insulinen erwarte ich eine noch<br />

schnellere Anflutung und Wirkung,<br />

um den schnellen initialen Insulinpeak,<br />

der physiologischerweise vorkommt,<br />

möglichst gut nachzuahmen.<br />

?<br />

Wie schätzen sie das Risiko für<br />

kardiovaskuläre erkrankungen bei<br />

menschen mit Diabetes mellitus ein<br />

und welche möglichkeiten bieten hier<br />

moderne therapieoptionen?<br />

Dr. Liebl: Patienten mit Typ-2-<br />

Diabetes haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung<br />

ein höheres Risiko<br />

für kardiovaskuläre Ereignisse und<br />

eine höhere kardiovaskuläre Mortalität.<br />

Als ein Marker für das Risiko<br />

wurden insbesondere hohe Glukosespiegel<br />

nach den Mahlzeiten erkannt.<br />

Sie können die Gefäße schädigen und<br />

zu einer schlechten Diabeteseinstellung<br />

beitragen. Aktuell verfügbare<br />

Mahlzeiteninsuline sollen Menschen<br />

mit Diabetes auch in dieser Hinsicht<br />

helfen, da mit ihnen die Wirkung des<br />

natürlichen Insulins möglichst nah<br />

imitiert werden kann und sie dadurch<br />

für eine bessere postprandiale glykämische<br />

Einstellung sorgen.<br />

?<br />

Welche Rolle kann oxidativer<br />

stress spielen und welchen stellenwert<br />

hat in diesem Zusammenhang<br />

die therapie mit Insulin aspart?<br />

Dr. Liebl: Als Ursache der mit Diabetes<br />

Typ 2 assoziierten mikro- und<br />

makrovaskulären Komplikationen gilt<br />

u.a. oxidativer Stress. In einer Crossover-Studie<br />

mit 23 Patienten, die an<br />

einem Typ-2-Diabetes litten, konnte<br />

z.B. gezeigt werden, dass die postprandiale<br />

Bildung von Nitrotyrosin,<br />

einem Marker für oxidativen Stress,<br />

durch die wirkungsvollere Blutzuckersenkung<br />

unter Insulin aspart signifikant<br />

besser reduziert werden konnte<br />

als durch Humaninsulin. 6<br />

Weitere Expertenstatements<br />

finden Sie auch online unter:<br />

www.novonordiskpro.de<br />

NovoRapid ® Flexpen ® 100 einheiten/ml, Injektionslösung in einem Fertigpen. NovoRapid ® penfill ® 100 einheiten/ml, Injektionslösung in einer patrone. NovoRapid ® 100 einheiten/ml, Injektionslösung in einer Durchstechflasche. NovoRapid ® pumpCart ® 100 einheiten/ml Injektionslösung<br />

in einer patrone. Wirkstoff: Insulin aspart. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil: 100 Einheiten/ml Insulin aspart, gentechnisch hergestellt aus rekombinanter DNS. Sonstige Bestandteile: Glycerol, Phenol, Metacresol, Zinkchlorid, Natriumchlorid, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat,<br />

Salzsäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Diabetes mellitus bei Patienten ab 2 Jahren. Art der Anwendung: Zur s.c. Injektion. NovoRapid ® kann auch zur kontinuierlichen subkutanen Insulininfusion (CSII) in Pumpensystemen, die<br />

für die Insulininfusion geeignet sind, verwendet werden. NovoRapid ® Pumpcart ® ist nur für die Verwendung mit geeigneten Insulin-Infusionspumpensystemen wie Accu-Chek ® Insight oder YpsoPump ® vorgesehen. Wenn nötig, kann NovoRapid ® auch intravenös verabreicht werden, jedoch<br />

nur von einem Arzt oder anderem med. Fachpersonal. Insulin aspart kann während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei geplanter oder vorliegender Schwangerschaft und während der Stillzeit sind möglicherweise Dosisanpassungen durch den Arzt notwendig. Gegenanzeigen:<br />

Überempfindlichkeit gegen Insulin aspart oder einen der sonstigen Bestandteile. Vorsicht bei der Kombination mit Pioglitazon (Spontanmeldungen von Herzinsuffizienz). Nebenwirkungen: Hypoglykämie. Sehstörungen oder Ödeme zu Beginn der Behandlung. Allergische Reaktionen an<br />

der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Nesselsucht, Entzündungen, Blutergüsse, Schwellung oder Juckreiz). Lipodystrophien an der Injektionsstelle. Sehr selten generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen, die lebensbedrohlich sein können. Bei schneller Verbesserung der Blutzuckereinstellung<br />

vorübergehende Verschlechterung der diabet. Retinopathie und revers. akute schmerzhafte Neuropathie. Verschreibungspflichtig. Novo Nordisk A/s, Novo Allé, 2880 Bagsvaerd, Dänemark. stand: August <strong>2016</strong><br />

ImpRessum • Idee und Konzeption: inter Medical Sonderpublikationen • Redaktion: Dagmar Jäger-Becker • Chef vom Dienst: Hannelore Schell • Mit freundlicher Unterstützung der Novo Nordisk GmbH, Mainz<br />

diabetes zeitung 5/<strong>2016</strong> – 26982 • Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser seite.


diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

29<br />

Medizin & Markt<br />

Foto: thinkstock<br />

Therapie 2.0: Blutzuckerdaten per<br />

Fingerpiks direkt in die App<br />

Mithilfe der Smartphone-App lassen sich alle Diabetesdaten verwalten<br />

Ü Pressekonferenz – Ascensia<br />

München – Das Unternehmen<br />

Ascensia Diabetes Care ist erst wenige<br />

Monate alt: Es entstand, als Panasonic<br />

Healthcare die Diabetes-Sparte<br />

von Bayer gekauft hatte. Nun gibt es<br />

Zuwachs in der Contour®-Produktlinie<br />

zur Blutzuckermessung: ein Messgerät,<br />

das sich nach der Blutzuckermessung<br />

automatisch mit einer Smartphone-App<br />

verbindet, über die sich<br />

sämtliche Diabetesdaten verwalten<br />

lassen.<br />

Das Papiertagebuch für die Dokumentation<br />

von Blutzuckerwerten ist<br />

Contour® Next One:<br />

Jeder Blutzucker-<br />

Messwert wird direkt<br />

an die Contour® Diabetes<br />

App übertragen.<br />

Foto: Ascensia<br />

Mit dem Blutzucker auch das<br />

kardiovaskuläre Risiko senken<br />

Outcome-Studie mit SGLT2-Inhibitor Dapagliflozin läuft<br />

aus der Mode gekommen – immer<br />

mehr Menschen mit Diabetes<br />

nutzen Smartphone-Apps, um ihre<br />

Werte und Daten zu den Mahlzeiten<br />

sowie sportlichen Aktivitäten aufzuschreiben.<br />

Aus diesem Grund ist<br />

die neue Generation Contour® Next<br />

One nicht nur ein klassisches Blutzuckermessgerät<br />

mit Messstreifen und<br />

Stechhilfe, sondern ein integriertes<br />

System mit einer Smartphone-App,<br />

die es für iOS und Android gibt.<br />

Nach jeder Messung überträgt das<br />

Blutzuckermessgerät den ermittelten<br />

Wert an die Contour® Diabetes<br />

App, dazu kann der Anwender<br />

Mahlzeiten, die<br />

dafür verabreichte<br />

Insulindosis und<br />

ggf. besondere<br />

Umstände wie<br />

Krankheit oder<br />

sportliche Aktivität<br />

notieren. In<br />

der App gibt es<br />

zudem die Möglichkeit,<br />

neben<br />

den verwendeten<br />

Insulinen auch<br />

Notfallkontakte,<br />

die Kontaktdaten<br />

des behandelnden Arztes<br />

und die nächsten Termine in der<br />

Praxis zu speichern. Der Anwender<br />

kann auf Knopfdruck Berichte aus<br />

den gesammelten Diabetesdaten<br />

generieren, die dann sofort an die<br />

hinterlegte E-Mail-Adresse versendet<br />

werden. Diese Berichte sollen<br />

durch eine grafische Aufbereitung<br />

dabei helfen, Trends und Muster zu<br />

erkennen.<br />

Das Blutzuckermessgerät selbst ist<br />

klein und handlich und verfügt über<br />

eine Beleuchtung, sodass sich das<br />

Blutzuckermessen auch im Dunkeln<br />

problemlos managen lässt. Zudem<br />

signalisiert die smartLIGHT-Funktion<br />

nach dem Messen mit rot, gelb oder<br />

grün, ob der Wert im Zielbereich<br />

liegt oder zu hoch bzw. zu niedrig<br />

ist. Wie Dr. Thorsten Petruschke,<br />

medizinischer Direktor von Ascensia,<br />

betonte, misst das Blutzuckermessgerät<br />

doppelt so genau, wie in der<br />

aktuellen DIN-ISO-Norm 15197:2015<br />

vorgeschrieben. <br />

thie<br />

Pressekonferenz „Interconnected Diabetes<br />

Management and the Future of Diabetes Care –<br />

Launching the Contour® Next Plus One Glucose<br />

Monitoring Systems“ im Rahmen des 52nd<br />

EASD Annual Meeting; Veranstalter: Ascensia<br />

Geringere Volumina für<br />

mehr Zufriedenheit<br />

Mit doppelt konzentriertem Insulin müssen<br />

Diabetes-Patienten nur noch „die Hälfte“ spritzen<br />

ÜPresse-Roundtable – Berlin-Chemie<br />

MÜNCHEN – Viele Diabetes-Patienten<br />

brauchen täglich größere Mengen<br />

eines schnell wirksamen Insulinanalogons.<br />

Ein Pen mit hochkonzentriertem<br />

Insulin lispro reduziert die Zahl<br />

der notwendigen Injektionen und<br />

erleichtert dadurch das Leben der<br />

Betroffenen.<br />

Für Diabetes-Patienten kann die<br />

Verabreichung hoher Insulindosen<br />

und/oder mehrerer Injektionen<br />

am Tag eine Belastung darstellen.<br />

Insbesondere Übergewicht und<br />

Adipositas führen durch die damit<br />

einhergehende Insulinresistenz zu<br />

einem erhöhten Bedarf an dem<br />

Inselzellhormon. In Deutschland<br />

benötigen etwa 72 % aller Patienten<br />

mit Typ-2-Diabetes mehr als 20<br />

Einheiten eines schnell wirksamen<br />

Mahlzeiteninsulins, erklärte Dr. Jens<br />

Kröger, niedergelassener Diabetologe<br />

in Hamburg.<br />

Einige der Betroffenen sind unglücklich<br />

über die hohe Zahl der<br />

täglichen Injektionen, weil sie ihre<br />

Tagesaktivitäten unterbrechen.<br />

Erfahrungsgemäß erschwert dies<br />

die Kooperationsbereitschaft mit<br />

dem behandelnden Diabetesteam,<br />

umriss der Experte die Situation.<br />

Liprolog® 200 Einheiten/ml Kwik-<br />

Pen (Liprolog® 200) ist für Patienten<br />

indiziert, die täglich mehr als 20<br />

Einheiten eines schnell wirksamen<br />

Insulinanalogons benötigen. Ebenso<br />

kann man den Pen bei Patienten<br />

einsetzen, die neu auf ein Insulin<br />

eingestellt werden müssen.<br />

Liprolog® 200 weist die gleichen<br />

pharmakokinetischen und -dynamischen<br />

Eigenschaften auf wie die<br />

100-Einheiten/ml-Version, enthält<br />

jedoch 200 Einheiten Insulin lispro<br />

pro Milliliter. Damit ist es oftmals<br />

nicht mehr notwendig, die Dosis zu<br />

splitten, berichtete Dr. Markus Rohe,<br />

niedergelassener Diabetologe aus<br />

Leer. Seine Patienten sind dadurch<br />

nun viel zufriedener, so der Kollege.<br />

WK<br />

Presse-Roundtable „Ist der Patient zufrieden,<br />

sind wir es auch!“: Liprolog®200 –<br />

hochkonzentriert zum Therapieerfolg“ im<br />

Rahmen des 52nd EASD Annual Meeting;<br />

Veranstalter: Berlin-Chemie<br />

Personalisiertes Diabetes-<br />

Management im Blick<br />

Wie sich ein Unternehmen auf die Zukunft einstellt<br />

ÜSymposium – AstraZeneca<br />

München – Blutzuckerwerte senken<br />

und gleichzeitig das kardiovaskuläre<br />

Risiko herabsetzen – für immer mehr<br />

neue Antidiabetika liegen entsprechende<br />

Studienergebnisse vor. Nun<br />

soll auch Dapagliflozin nachziehen.<br />

Professor Dr. Neil Poulter, Imperial<br />

College London, unterstrich die enge<br />

Assoziation zwischen Typ-2-Diabetes<br />

und makrovaskulären Komplikationen<br />

und betonte, dass jede Zunahme des<br />

HbA 1c mit einem 12%igen Anstieg<br />

des Risikos eines Herzversagens<br />

verbunden sei.<br />

Die meisten aktuellen CV-Outcome-<br />

Studien sind einer Forderung der FDA<br />

folgend auf den Nachweis der kardiovaskulären<br />

Sicherheit (also Nichtunterlegenheit<br />

vs. Standardtherapie)<br />

eines neuen Wirkstoffs ausgelegt.<br />

Entsprechend bestätigen sie zwar<br />

Sicherheit der Wirkstoffe, konnten<br />

jedoch keine Senkung des kardiovaskulären<br />

Risikos belegen. Anders<br />

EMPA-REG und LEADER: Dies waren<br />

die ersten CV-Outcome-Studien, die<br />

ein reduziertes kardiovaskuläres Risiko<br />

unter der antihyperglykämischen<br />

Therapie zeigen konnten. Diese<br />

Ergebnisse haben dazu geführt, dass<br />

SGLT2-Inhibitoren und GLP1-Analoga<br />

in der Therapiehierarchie nach<br />

oben gehoben wurden (z.B. in den<br />

AACE-Empfehlungen <strong>2016</strong>), erklärte<br />

Professor Dr. Bernard Zinman, Lunenfeld-Tanenbaum<br />

Research Institute in<br />

Toronto.<br />

Derzeit läuft die von Professor Dr.<br />

Juris J. Meier, St. Josef-Hospital im<br />

Katholischen Klinikum, Abteilung für<br />

Nach Angaben<br />

der unternehmen.<br />

Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung<br />

für den Inhalt dieser Seiten.<br />

Diabetologie und Gastrointestinale<br />

Endokrinologie in Bochum, vorgestellte<br />

DECLARE-TIMI 58-Studie, die<br />

das kardiovaskuläre Outcome unter<br />

dem SGLT2-Hemmer Dapagliflozin<br />

(Forxiga®) bei über 17 000 Patienten<br />

untersucht. Die eingeschlossenen<br />

Patienten mit Typ-2-Diabetes im Alter<br />

von mindestens 40 Jahren weisen<br />

zu Studienbeginn eine koronare<br />

Herzerkrankung oder zahlreiche<br />

kardiovaskuläre Risikofaktoren auf. Sie<br />

erhalten Dapagliflozin oder Placebo<br />

zusätzlich zur jeweils vom Arzt verordneten<br />

Diabetes-Medikation. Primärer<br />

Endpunkt ist ein 3-Punkt-MACE (Major<br />

Adverse Cardiovascular Event) aus<br />

kardiovaskulärem Tod, Herzinfarkt<br />

und ischämischem Schlaganfall. Die<br />

Studiendauer ist ereignisgetrieben<br />

(Ziel 1390 Ereignisse), das Studienende<br />

wird für 2019 erwartet.<br />

Dass neben Empagliflozin auch<br />

Dapagliflozin positive kardiovaskuläre<br />

Effekte haben könnte, lässt sich<br />

aus einer aktuellen Metaanalyse von<br />

Sonesson et al. (<strong>2016</strong>) ableiten. MWA<br />

Industriesymposium „Type 2 Diabetes:<br />

Beyond the Beta Cell“, anlässlich des 52nd EASD<br />

Annual Meeting, Veranstalter: AstraZeneca<br />

Ü Fachpressekonferenz – Sanofi<br />

München – Aktuell leiden weltweit<br />

rund 450 Millionen Menschen an<br />

Dia betes, Tendenz steigend. Besonders<br />

besorgniserregend: Etwa die<br />

Hälfte von ihnen erreicht ihre Therapieziele<br />

nicht. Für den Diabetesmarkt<br />

der Zukunft bedeutet dies, dass der<br />

Bedarf an innovativen Substanzen<br />

und integrierten Lösungen wächst.<br />

Mit dem Basalinsulin Insulin glargin<br />

U 100 (Lantus®) hat Sanofi seit<br />

dem Jahr 2000 einen Blockbuster<br />

im Portfolio. Allerdings läuft zum<br />

Jahresende <strong>2016</strong> das Patent aus, die<br />

Generikahersteller stehen bereits<br />

in den Startlöchern. Gut 16 Jahre<br />

nach der europäischen Zulassung<br />

will der Pharmakonzern daher seine<br />

Marktposition mit neuen Produkten<br />

festigen.<br />

Nach dem Start von Insulin glargin<br />

U 300 (Toujeo®) und der im nächsten<br />

Jahr erwarteten Zulassung der Fixkombination<br />

iGlarLixi (Insulin glargin<br />

100 U/ml mit Lixisenatid) sieht Stefan<br />

Oelrich, Leiter der weltweiten Diabetessparte,<br />

das Unternehmen gut<br />

aufgestellt.<br />

„Beim EASD-Kongress <strong>2016</strong> war<br />

Sanofi mit insgesamt 37 wissenschaftlichen<br />

Beiträgen präsent“,<br />

berichtete Riccardo Perfetti, Vizepräsident<br />

Global Medical Affairs. Bei der<br />

Entwicklung neuer Substanzen soll<br />

der Fokus nicht ausschließlich auf<br />

Diabetes liegen, sondern auch auf<br />

Komorbiditäten wie kardiovaskulären<br />

Erkrankungen.<br />

Für die Zukunft rechnet das Unternehmen<br />

damit, dass es neben der<br />

medikamentösen Therapie neue<br />

Ansätze zum integrierten und personalisierten<br />

Diabetes-Management<br />

geben wird. So soll mit dem neugegründeten<br />

Joint-Venture Onduo, das<br />

das Unternehmen mit der Alphabet-<br />

Tochter Verily Life Sciences auf den<br />

Weg gebracht hat, an bioelektronischen<br />

Lösungen für das Diabetesmanagement<br />

gearbeitet werden. Auf<br />

diese Weise will Sanofi mit Lizenzprodukten<br />

auf dem wachsenden Markt<br />

für medizintechnische Geräte und<br />

Algorithmen in Kombination mit<br />

Medikamenten mitmischen. thie<br />

Fachpressekonferenz „Sanofi News<br />

Conference“; im Rahmen des 52nd EASD<br />

Annual Meeting; Veranstalter: Sanofi


30 Medizin & Markt<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Basalinsulin bei Typ-2-Diabetes:<br />

So gelingt der einstieg für die Patienten<br />

Früh beginnen, langsam starten und sicher landen<br />

Ü Praxis-Workshop – Novo Nordisk<br />

SPeYeR – Bei Menschen mit Typ-<br />

2-Diabetes erfolgt der Insulinstart<br />

nach wie vor oft viel zu spät.<br />

Der Grund: Die Patienten<br />

fürchten sich vor hypoglykämien.<br />

ein experte<br />

erläutert, wie der<br />

einstieg sicher und<br />

angstfrei gelingt.<br />

Sobald sich das<br />

Blutzuckerziel anderweitig<br />

nicht mehr<br />

erreichen lässt, wird es<br />

Zeit für eine Insulinthe-<br />

rapie – und nicht erst bei<br />

einem hbA 1c von 9–11 %,<br />

wie heute oft noch üblich,<br />

so Dr. Thomas segieT, , in Speyer<br />

niedergelassener Diabetologe.<br />

Am leichtesten fällt der Start der<br />

hormontherapie mit einem lang<br />

wirksamen Insulinanalogon wie<br />

Insulin detemir, betonte der experte.<br />

es hat ein geringeres hypoglykämierisiko<br />

als NPh-Insulin und verringert<br />

mit seinem gleichmäßigen Wirkprofil<br />

die Variabilität der morgendlichen<br />

Blutzuckerwerte.<br />

Zur Sicherheit sollte man die Basalinsulin-Therapie<br />

mit einer niedrigen<br />

Dosis beginnen und sich auch mit<br />

dem Steigern Zeit lassen, riet Dr.<br />

Segiet. Bei der einstellung auf Insulin<br />

detemir (Levemir®) können die Patienten<br />

mit Typ-2-Diabetes die Dosis<br />

nach dem 3-0-3-Schema selbst titrieren.<br />

In Dr. Segiets Praxis funktioniert<br />

dies bei rund 80 % der Patienten. Die<br />

Dosis wird anhand des Durchschnitts<br />

der an konsekutiven Tagen gemessenen<br />

NBZ-Werte ermittelt. Liegt<br />

Foto: thinkstock<br />

dieser Wert über oder unter dem<br />

Zielbereich, wird die Insulindosis um<br />

drei einheiten erhöht bzw. gesenkt.<br />

Die Sicherheit lässt sich erhöhen,<br />

indem man den NBZ-Zielbereich von<br />

80–110 mg/dl auf 130 mg/dl steigert.<br />

Auch eine nur einmal wöchentliche<br />

»ein wichtiger<br />

Schritt ist es, den<br />

Patienten Angst<br />

zu nehmen«<br />

Anpassung kann sinnvoll sein. Nach<br />

der Optimierung der Blutzuckerwerte<br />

muss man das Insulin „aktiv“<br />

reduzieren, erinnerte der<br />

Referent. Denn eine unnötig<br />

hohe Dosis fördert die<br />

Gewichtszunahme.<br />

Dr. Segiet ist es ein<br />

Anliegen, dass jeder<br />

Diabetes-Patient<br />

die chance erhält,<br />

seine erkrankung<br />

selbst zu managen.<br />

ein wichtiger Schritt<br />

heißt: Angst nehmen,<br />

indem man ihm z.B.<br />

die hypoglykämie-Symptome<br />

genau erläutert<br />

und für den Notfall eine<br />

Telefonnummer mitgibt.<br />

Als Beispiel nannte der Diabetologe<br />

den Fall eines 50-jährigen<br />

handwerkers, der aufgrund seiner<br />

beruflichen Tätigkeit hypoglyk-<br />

ämien besonders fürchtete. Mit einer<br />

Kombination von Insulin detemir<br />

und Liraglutid (Victoza®) gelang es,<br />

den hbA 1c -Wert von 8,6 auf 5,9 % zu<br />

senken – bei einer Gewichtsreduktion<br />

von 8,7 kg.<br />

Die Therapie hat die größten Aussichten,<br />

wenn hausärzte und Diabetologen<br />

hand in hand arbeiten, so Dr.<br />

Segiet. Die meisten Patienten können<br />

beim hausarzt gut betreut werden,<br />

aber bei compliance-Problemen oder<br />

Komplikationen (Auge, Niere, Füße)<br />

ist eine enge Anbindung an eine<br />

diabetologische Praxis sinnvoll. rft<br />

Praxis-Workshop „hand in hand für Menschen<br />

mit Diabetes: Insulin detemir als bewährtes<br />

Basalinsulin in der Praxis“;<br />

Veranstalter: Novo Nordisk<br />

Wenn Metformin in Monotherapie das<br />

hbA 1c nicht ausreichend senkt<br />

Vorteile von DPP4-hemmern als Kombinationspartner bei Typ-2-Diabetes<br />

Nagelpilz-Therapie ohne Feilen<br />

Ü Pressemitteilung – Taurus Pharma<br />

Bei Nagelmykosen empfiehlt sich für Diabetes-Patienten eine Behandlung mit<br />

wasserlöslichen Anti-Pilz-Lacken (z.B. ciclopoli® gegen Nagelpilz), schreibt das<br />

Unternehmen in einer Pressemitteilung. Aufgrund der Galenik ist ein Anfeilen<br />

der Nagelplatte überflüssig. Der Lack basiert auf dem hydrophilen Biopolymer<br />

hydroxypropylchitosan (hPch), das aus chitin hergestellt wird. Die freien hydroxylgruppen<br />

können über Wasserstoffbrücken und andere nicht kovalente<br />

Bindungen mit dem Nagelkeratin interagieren. Diese Bindungsfähigkeit ermöglicht<br />

einen guten Transport und eine schnelle Freisetzung des Wirkstoffs<br />

ciclopirox in den Nagel. Der Nagellack wird abends vor dem Schlafengehen<br />

auf die betroffenen Nägel und die umliegende haut aufgepinselt. Innerhalb<br />

von sechs Stunden penetriert der Lack bis tief in den Nagel und gelangt so<br />

auch an schwer erreichbare Stellen wie das Nagelbett. Lackreste können am<br />

nächsten Morgen mit Wasser abgewaschen werden.<br />

Primärer endpunkt in Phase-III-Studie mit<br />

ertugliflozin erreicht<br />

Ü Pressemitteilung – MSD/Pfizer<br />

Wie das Unternehmen mitteilt, senkte der in der klinischen entwicklung<br />

befindliche SGLT2-hemmer ertugliflozin (5 bzw. 15 mg/Tag) in der Phase-<br />

III-Studie VeRTIS SITA2 den hbA 1c von Patienten mit Typ-2-Diabetes um<br />

0,69 %-Punkte (5 mg/Tag) bzw. 0,76 %-Punkte (15 mg/Tag). Die Substanz<br />

wirkte damit signifikant stärker als Placebo (p < 0,001 für beide Vergleiche),<br />

wenn sie zusätzlich zu Sitagliptin (100 mg/Tag) und stabiler Metformintherapie<br />

(≥ 1.500 mg/Tag) gegeben wurde. Der primäre endpunkt der<br />

Studie wurde somit erreicht. Die Studienergebnisse wurden kürzlich auf der<br />

Jahrestagung der european Association for the Study of Diabetes (eASD)<br />

vorgestellt. In der doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten<br />

Studie erhielten 463 Patienten mit Typ-2-Diabetes und einem AusgangshbA<br />

1c zwischen 7,0 und 10,5 % einmal täglich ertugliflozin 5 mg, ertugliflozin<br />

15 mg oder Placebo im Verhältnis 1:1:1. Unerwünschte ereignisse traten<br />

unter ertugliflozin 5 mg (41,7 %), ertugliflozin 15 mg (43,8 %) und Placebo<br />

(48,4 %) ähnlich häufig auf.<br />

erstes hybrides closed-Loop-System erhält<br />

eine FDA-Zulassung<br />

Ü Pressemitteilung – Medtronic<br />

Das Unternehmen gibt bekannt, dass die US-amerikanische Food and Drug<br />

Administration (FDA) dem MiniMed® 670G System die Zulassung erteilt hat.<br />

Damit wurde erstmals ein closed-Loop-System zugelassen.<br />

Gesteuert von dem SmartGuard hcL-Algorithmus, versorgt das System den<br />

Patienten 24 Stunden am Tag bedarfsgerecht mit Insulin und maximiert so<br />

die Zeit, in der die hbA 1c -Werte im Zielbereich liegen. Zudem ist das Gerät<br />

lernfähig und passt sich an den individuellen Insulinbedarf des Nutzers an.<br />

Der Bedienungsaufwand ist minimal, heißt es weiter: Der Patient muss nur die<br />

Kohlenhydratanteile seiner Mahlzeiten eingeben, empfehlungen zur Bolus-<br />

Korrektur akzeptieren und regelmäßig den Sensor kalibrieren.<br />

Das System ist zugelassen für die Behandlung von Menschen mit Typ-1-Diabetes<br />

ab einem Alter von 14 Jahren. Ob eine Ausweitung auf Patientengruppen<br />

möglich ist, wird derzeit in Studien überprüft.<br />

Die Markteinführung des Systems ist für das Frühjahr 2017 geplant.<br />

Ü Fortbildungsveranstaltung –<br />

Berlin-chemie<br />

BeRLIN – Dauerhafte hbA 1c -Werte<br />

über 7,5 % sind das Signal, die nächste<br />

Stufe der antidiabetischen Therapie<br />

einzuleiten. ein DPP4-hemmer wie<br />

Sitagliptin ist dafür ein sicherer Kombinationspartner.<br />

Zeigen Schulungen und Lebensstiländerungen<br />

keine Besserung des<br />

hbA 1c , folgt entsprechend den aktuellen<br />

Leitlinien für die Behandlung<br />

von Menschen mit Typ-2-Diabetes im<br />

zweiten Schritt die medikamentöse<br />

Therapie mit Metformin. Werden die<br />

risikoadaptierten Therapieziele auch<br />

mit Metformin alleine nach drei bis<br />

sechs Monaten nicht erreicht, ist eine<br />

Kombination mit weiteren oralen Antidiabetika<br />

eine mögliche Maßnahme.<br />

Als Standarderweiterung zur Metformin-Monotherapie<br />

empfiehlt Dr.<br />

sTePhan arndT, niedergelassener<br />

Diabetologe aus Rostock, Inkretininhibitoren<br />

wie den DPP4-hemmer<br />

Sitagliptin (z. B. Xelevia®, als Fixkombination<br />

mit Metformin z.B. als<br />

Velmetia®). Deren Wirkung beruht<br />

auf der hemmung des enzyms DPP4,<br />

wodurch die Konzentration der<br />

aktiven Inkretinhormone erhöht, die<br />

blutzuckerabhängige Insulinausschüttung<br />

gesteigert und die Glukagonsekretion<br />

gesenkt wird, wie Dr. Arndt<br />

erläuterte. Auf diese Weise können<br />

die Blutzuckerbalance bzw. -kontrolle<br />

verbessert und Schlüsseldefekte<br />

adressiert werden. Sie sind effektiv bei<br />

der Blutzuckersenkung, verringern<br />

das hypoglykämierisiko und zeichnen<br />

sich durch Gewichtsneutralität sowie<br />

ein gutes Nebenwirkungsprofil aus.<br />

„Wir haben damit eine praktisch nebenwirkungsfreie<br />

und unkomplizierte<br />

Therapie zur Verfügung“, resümierte<br />

der Diabetologe.<br />

Auch niereninsuffiziente, ältere multimorbide<br />

Patienten und solche mit<br />

»Damit steht<br />

eine unkomplizierte<br />

Therapie<br />

zur Verfügung«<br />

Kontraindikationen für Insulin können<br />

damit sicher behandelt werden, so<br />

der experte. Bezüglich der kardiovaskulären<br />

Sicherheit verwies Dr. Arndt<br />

auf die TecOS-Studie.<br />

Darin wurde gezeigt, dass die Add-on-<br />

Therapie mit Sitagliptin bei erwachsenen<br />

Patienten mit Typ-2-Diabetes<br />

und kardiovaskulärer Vorerkrankung<br />

weder zu einem Anstieg des Risikos<br />

für schwere kardiovaskuläre ereignisse<br />

noch zu vermehrten Klinikeinweisungen<br />

aufgrund von herzinsuffizienz<br />

oder zu anderen schweren ereignissen<br />

führte.<br />

In Anbetracht der Typ-2-Diabetes-<br />

Patientenklientel − häufig älter als 65<br />

Jahre und multimorbide − wurden<br />

als entscheidende Voraussetzungen<br />

für den Therapieerfolg neben der<br />

Behandlung von Risikofaktoren wie<br />

hypertonie und hyperlipidämie auch<br />

begleitende Faktoren wie enge interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit, sensible<br />

Arzt-Patienten-Kommunikation, patientenadaptierte<br />

Schulungen sowie<br />

compliancefördernde Maßnahmen in<br />

den Fokus gerückt.<br />

eK<br />

Fortbildungsveranstaltung „Stoffwechsel<br />

in Balance“; Veranstalter: Berlin-chemie<br />

PRIMAS jetzt auch im Saarland abrechenbar<br />

Ü Pressemitteilung – Berlin-chemie<br />

Die Kassenärztliche Vereinigung Saarland hat als zehnte KV-Region PRIMAS<br />

in ihre DMP-Verträge aufgenommen, teilt das Unternehmen mit. Das Schulungsprogramm<br />

kann nun in folgenden KV-Regionen abgerechnet werden:<br />

Bayern, Berlin, Brandenburg, hamburg, hessen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Saarland, Sachsen-Anhalt, Schleswig-holstein und Thüringen. PRIMAS richtet<br />

sich an erwachsene mit Typ-1-Diabetes (IcT, cSII) und ist sowohl als Basis- als<br />

auch als Wiederholungsschulung geeignet. Das Programm wurde 2014 vom<br />

Bundesversicherungsamt (BVA) akkreditiert und von der <strong>DDG</strong> zertifiziert. entwickelt<br />

wurde PRIMAS vom Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad<br />

Mergentheim (FIDAM) mit Unterstützung von Berlin-chemie. Das strukturierte<br />

Gruppenschulungsprogramm erfasst in insgesamt zwölf Kurseinheiten à<br />

90 Minuten persönliche Therapiebarrieren und Schwierigkeiten im Umgang<br />

mit Diabetes, fördert den erfahrungsaustausch der Patienten untereinander<br />

und unterstützt durch die gemeinsame erarbeitung von Lösungen die positive<br />

Auseinandersetzung mit der erkrankung. Weitere Informationen zu dem<br />

Schulungsprogramm finden sich auf www.primas-schulungsprogramm.de<br />

NAch ANGABeN<br />

DeR uNTeRNehMeN.<br />

Die herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung<br />

für den Inhalt dieser Seiten.


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32 Forum Literatur<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Muss das Fett doch nicht weg?<br />

Trotz mehr Kalorien – langfristige Gewichtskontrolle durch Olivenölund<br />

nusshaltige Mittelmeerkost<br />

MADRID. Fette Lebensmittel gelten gemeinhin als Dickmacher<br />

und Menschen mit Gewichtsproblemen wird geraten, die Finger<br />

davon zu lassen. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass man mit<br />

der Fettreduktion möglicherweise nicht gut beraten ist.<br />

Bisherige Empfehlungen bei Gewichtsproblemen<br />

zielten vor<br />

allem auf Kalorienreduktion. Fettreiche<br />

Lebensmittel waren aufgrund<br />

ihrer hohen Energiedichte damit<br />

tabu – stattdessen sollten eher Kohlenhydrate<br />

und Proteine verzehrt<br />

werden. Die Evidenz für diese Empfehlung<br />

stand schon immer auf<br />

schwachen Beinen: Eine Reduktion<br />

von kardiovaskulären Erkrankungen<br />

oder Typ-2-Diabetes durch eine fettarme<br />

Ernährung konnte nie gezeigt<br />

werden und auch der Gewichtsverlust<br />

im Vergleich zu Kontrolldiäten<br />

war eher bescheiden.<br />

Die allgemein als gesund angesehene<br />

Mittelmeerkost ist nicht gerade<br />

fettarm, sondern enthält einen hohen<br />

Anteil an pflanzlichen Ölen. Die<br />

kardiovaskuläre Prävention ist gut<br />

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belegt – eine<br />

kurzfristige<br />

Gewichtsreduktion<br />

lässt sich aber<br />

nach bisherigen Studien<br />

nur erreichen, wenn<br />

gleichzeitig auch Kalorien eingespart<br />

werden.<br />

In einer Subanalyse der PREDI-<br />

MED-Studie wurde bei 7447 Menschen<br />

mit hohem kardiovaskulärem<br />

Und dieses Magazin:<br />

Es kommt darauf an, wie<br />

das Fett verpackt ist.<br />

Fotos: thinkstock<br />

Risiko untersucht, welchen langfristigen<br />

Einfluss drei verschiedene Ernährungsformen<br />

auf Gewichtsentwicklung<br />

und Taillenumfang haben.<br />

Die Teilnehmer waren im Mittel<br />

etwa 76 Jahre alt, der Ausgangs-BMI<br />

lag im Schnitt bei rund 30 kg/m².<br />

Die drei Ernährungsformen:<br />

• Gruppe 1: Mediterrane Ernährung<br />

mit zusätzlich zur Verfügung gestelltem<br />

Olivenöl (50 ml/d)<br />

• Gruppe 2: Mediterrane Ernährung<br />

mit zusätzlich zur Verfügung gestellten<br />

Nüssen (30 g/d, davon die<br />

Hälfte Walnüsse)<br />

• Gruppe 3: (Kontrollgruppe):<br />

Empfehlung zu fettarmer Diät<br />

möglichst (< 30 % der Energieaufnahme)<br />

ohne weitere Vorgaben<br />

Eine Kalorienrestriktion war dabei<br />

nicht vorgesehen und auch eine vermehrte<br />

körperliche Aktivität wurde<br />

nicht ausdrücklich empfohlen.<br />

Deutlich erhöhter Fettanteil<br />

in den Interventionsgruppen<br />

Nach fünf Jahren wurde Bilanz gezogen:<br />

In allen drei Gruppen hatte<br />

die Energieaufnahme insgesamt<br />

etwas abgenommen – in der Kontrollgruppe<br />

sogar etwas mehr als in<br />

den beiden anderen Gruppen. Die<br />

Energieaufnahme aus Fetten war in<br />

der Kontrollgruppe gesunken (von<br />

40,0 auf 37,4 %) – in den beiden<br />

anderen Gruppen leicht angestiegen.<br />

Unter der mediterranen Kost lag<br />

der Anteil an mehrfach ungesättigten<br />

Fetten höher und der Anteil an<br />

Proteinen und Kohlenhydraten an<br />

der Energieaufnahme niedriger im<br />

Vergleich zur vorherigen Ernährung.<br />

Trotz der höheren Kalorienaufnahme<br />

brachten die Probanden<br />

nach fünf Jahren unterm<br />

Strich weniger Kilos im Vergleich<br />

zur Kontrollgruppe auf die Waage:<br />

• Olivenöl-Gruppe: -0,43 kg<br />

• Nuss-Gruppe: -0,08 kg<br />

Auch in Bezug auf den Taillenumfang<br />

schnitt die mit Öl oder Nüssen<br />

angereicherte mediterrane Kost im<br />

Vergleich zur Kontrolle besser ab:<br />

• Olivenöl-Gruppe: -0,55 cm<br />

• Nuss-Gruppe: -0,94 cm<br />

Durch eine mediterrane Kost mit<br />

viel Olivenöl und Nüssen scheint die<br />

Gewichtskontrolle somit langfristig<br />

besser zu gelingen als mit dem Rat<br />

zu fettarmer Diät – unabhängig von<br />

einer Kalorienrestriktion. MW<br />

Estruch R et al. Lancet Diab Endocrinol <strong>2016</strong>; 4:<br />

666–676<br />

www.neu.diabetes-ratgeber.net<br />

»Trotz mehr<br />

Kalorien<br />

weniger Kilos«<br />

1610_108_17418_DiabZeitung_Nr<strong>05</strong>_DR11.indd 1 17.10.16 14:35


diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Kurznachrichten<br />

33<br />

Andrea-Prader-Preis <strong>2016</strong><br />

geht nach Leipzig<br />

Prof. Dr. Wieland Kiess gewürdigt<br />

LEIPZIG. Für seine Verdienste und<br />

wissenschaftlichen Leistungen auf<br />

dem Gebiet der pädiatrischen Endokrinologie<br />

ist Professor Dr. Wieland<br />

Kiess, Direktor der Klinik und Poliklinik<br />

für Kinder- und Jugendmedizin der<br />

Universität Leipzig mit dem Andrea-<br />

Prader-Preis ausgezeichnet worden.<br />

Der seit 1988 im Gedenken an den<br />

Schweizer Kinderarzt Prof. Dr.<br />

Andrea-Prader jährlich verliehene<br />

Preis ist die höchste Auszeichnung<br />

der Europäischen Gesellschaft für<br />

Pädiatrische Endokrinologie (ESPE).<br />

Neben Anzahl und Bedeutung der<br />

Publikationen spielen bei der Preisvergabe<br />

auch Verdienste um den<br />

wissenschaftlichen Nachwuchs sowie<br />

das internationale Renomee des<br />

Wissenschaftlers eine große Rolle,<br />

heißt es in einer Pressemitteilung<br />

der Universität Leipzig.<br />

In seiner Ehrenvorlesung mit dem<br />

Titel „Pädiatrische Endokrinologie –<br />

Pädiatrie – Public Health“ lenkte der<br />

ehemalige <strong>DDG</strong>-Präsident (2002–<br />

20<strong>05</strong>) den Blick die Diagnostik und<br />

Behandlung von Hormon- und<br />

Wachstumsstörungen, Diabetes sowie<br />

seltene Stoffwechselerkrankungen<br />

bei Kindern und Jugendlichen.<br />

„Wenn wir Wachstumsstörungen<br />

und Störungen der Gewichtsentwicklung<br />

früh erkennen, können<br />

wir chronische Krankheiten wie<br />

z.B. Schlaganfälle oder Herzinfarkte<br />

im Erwachsenenalter vorbeugen“, so<br />

Prof. Kiess.<br />

dz<br />

Pressemitteilung der Universität Leipzig<br />

Kliniken und Behandlungseinrichtungen<br />

(zertifiziert oder re-zertifiziert 01.09.<strong>2016</strong> bis 30.09.<strong>2016</strong>)<br />

Einrichtung PLZ/ORT Anerkennung<br />

PLZ 0<br />

Städtisches Krankenhaus<br />

Dresden-Neustadt,<br />

Innere Medizin, Station MK1,<br />

Abteilung für Diabetologie/Endokrinologie,<br />

Fußbehandlungszentrum<br />

HELIOS Klinik<br />

Sangerhausen<br />

Universitätsklinikum des Saarlandes,<br />

Klinik für Innere Medizin II<br />

PLZ 1<br />

Patienten Praxis<br />

Dr. med. Stefan Sziegoleit<br />

Vivantes-Klinikum Neukölln,<br />

Klinik für Innere Medizin<br />

Krankenhaus Märkisch Oderland,<br />

Betriebsteile Strausberg und Wriezen,<br />

Klinik für Innere Medizin<br />

PLZ 3<br />

01129 Dresden Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

06526 Sangerhausen Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

66421 Homburg/Saar Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

12099 Berlin Zert. Diabeteszentrum<br />

Diabetologikum <strong>DDG</strong><br />

12351 Berlin Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

15344 Strausberg Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult,<br />

Allgemeine Kinderheilkunde<br />

30173 Hannover Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

Wir gratulieren den neuen Diabetologen <strong>DDG</strong><br />

und wünschen Ihnen viel Erfolg!<br />

Dr. med. Christiane Fritz, Karlsruhe<br />

Dr. med. Andrea Jerusalem, Bad Neuenahr<br />

Dr. med. Jens Sawula, Hamburg<br />

Dr. med. Susanne Schaubeck, Landshut<br />

PLZ 5<br />

Gemeinschaftspraxis<br />

Dres. med. H. J. Köhler / J. Hering / W. Falk,<br />

Schwerpunktpraxis Diabetologie<br />

PLZ 8<br />

MVZ Bad Heilbrunn,<br />

Schwerpunktpraxis Diabetologie<br />

58256 Ennepetal Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

83670 Bad Heilbrunn Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

diabetes zeitung<br />

Der neue Fachtitel – herausgegeben von der<br />

Deutschen Diabetes Gesellschaft in Kooperation<br />

mit Medical Tribune.<br />

Es erwartet Sie ein breites inhaltliches Spektrum zum<br />

Thema „Diabetes mellitus“, visuell ansprechend<br />

verpackt im bewährten Medical-Tribune-Zeitungsformat.<br />

Sichern Sie sich jetzt Ihr persönliches Exemplar<br />

im Jahresabonnement.<br />

Jetzt abonnieren:<br />

www.medical-tribune.de/diabeteszeitung<br />

Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH · Unter den Eichen 5 · 65195 Wiesbaden · www.medical-tribune.de<br />

<strong>MTD</strong>_<strong>DDG</strong>_EA_Abo_286x195.indd 1 07.10.<strong>2016</strong> 11:43:<strong>05</strong>


34 Weiterbildung & Qualifikation<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Aktuelle Angebote zur <strong>DDG</strong> Weiterbildung<br />

Durch die steigende Zahl der Diabeteserkrankungen in den letzten Jahrzehnten haben sich spezialisierte Berufsbilder in der<br />

Diabetologie etabliert, für die die <strong>DDG</strong> als Fachgesellschaft qualitativ hochwertige und umfassende Weiterbildungen anbietet.<br />

Diabetesberater/in <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

179 Diabetes Zentrum Thüringen e.V.<br />

Bachstrasse 18, 07743 Jena<br />

Tel.: 0 36 41/933 071, Fax: 0 36 41/933 009<br />

annett.bechstedt@med.uni-jena.de<br />

www.diabetes-thueringen.de<br />

180 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und<br />

Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 09 41/56 96-22, Fax: 09 41/56 96-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

181 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 0 59 71/42-4114, Fax: <strong>05</strong>971/42-11 16<br />

diabetologie@afg-rheine.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

182 Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e.V.<br />

Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim<br />

Tel.: 0 79 31/5 94 165, Fax: 0 79 31/77 50<br />

boehm@diabetes-zentrum.de<br />

www.diabetes-akademie.de<br />

189 Diabetes-Akademie Südostbayern<br />

Bürgerwaldstr. 1, 83278 Traunstein<br />

Tel.: 08 61/90 98 07-67, Fax: 08 61/90 98 07-68<br />

info@diabetesakademie.net<br />

www.diabetesakademie.net<br />

183 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: <strong>05</strong>971/42-4114, Fax: <strong>05</strong>971/42-1116<br />

diabetologie@afg-rheine.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

184 Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH<br />

Feldstraße 16, 54290 Trier<br />

Tel.: 0651/947-3160, Fax: 0651/947-22<strong>05</strong><br />

schule@mutterhaus.de<br />

www.mutterhaus.de<br />

185 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: <strong>05</strong>971/42-4114<br />

Fax: <strong>05</strong>971/42-1116<br />

diabetologie@afg-rheine.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

186 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen<br />

in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22<br />

Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

187 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: <strong>05</strong>971/42-4114<br />

Fax: <strong>05</strong>971/42-1116<br />

diabetologie@afg-rheine.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

188 Wannsee-Akademie<br />

Zum Heckeshorn 36, 14109 Berlin<br />

Tel.: 030/80686-040<br />

Fax: 030/80686-404<br />

akademie@wannseeschule.de<br />

www.wannseeakademie.de<br />

1. Block 13.02. – 03.03.2017<br />

2. Block <strong>05</strong>.06. – 23.06.2017<br />

3. Block 21.08. – 01.09.2017<br />

4. Block 13.11. – 24.11.2017<br />

5. Block 12.02. – 23.02.2018<br />

verkürzte Aufbauqualifikation!<br />

1. Block 13.02. – 24.02.2017<br />

2. Block 24.04. – <strong>05</strong>.<strong>05</strong>.2017<br />

3. Block 03.07. – 14.07.2017<br />

4. Block 04.12. – 15.12.2017<br />

1. Block 13.03. – 31.03.2017<br />

2. Block 12.06. – 30.06.2017<br />

3. Block 25.09. – 07.10.2017<br />

4. Block 08.01. – 19.01.2018<br />

5. Block 09.04. – 20.04.2018<br />

1. Block 20.03. – 07.04.2017<br />

2. Block 19.06. – 07.07.2017<br />

3. Block 18.09. – 29.09.2017<br />

4. Block 27.11. – 08.12.2017<br />

5. Block 19.02. – 02.03.2018<br />

1. Block 24.07. – <strong>05</strong>.08.2017<br />

2. Block 11.09. – 22.09.2017<br />

3. Block 27.11. – 09.12.2017<br />

4. Block 19.02. – 03.03.2018<br />

5. Block 04.06. – 16.06.2018<br />

1. Block 07.08. – 25.08.2017<br />

2. Block 23.10. – 10.11.2017<br />

3. Block 12.02. – 23.02.2018<br />

4. Block 04.06. – 15.06.2018<br />

5. Block 13.08. – 24.08.2018<br />

1. Block 14.08. – 02.09.2017<br />

2. Block 27.11. – 16.12.2017<br />

3. Block <strong>05</strong>.03. – 17.03.2018<br />

4. Block 04.06. – 16.06.2018<br />

5. Block 08.10. – 19.10.2018<br />

verkürzte Aufbauqualifikation!<br />

1. Block 09.10. – 20.10.2017<br />

2. Block 29.01. – 09.02.2018<br />

3. Block 14.<strong>05</strong>. – 26.<strong>05</strong>.2018<br />

4. Block 08.10. – 19.10.2018<br />

1. Block 09.10. – 27.10.2017<br />

2. Block 15.01. – 02.02.2018<br />

3. Block 07.<strong>05</strong>. – 19.<strong>05</strong>.2018<br />

4. Block 16.07. – 27.07.2018<br />

5. Block 17.09. – 28.09.2018<br />

1. Block 06.11. – 24.11.2017<br />

2. Block 26,02. – 16.03.2018<br />

3. Block 18.06. – 29.06.2018<br />

4. Block 27.08. – 07.09.2018<br />

5. Block 26.11. – 07.12.2018<br />

1. Block 04.12. – 15.12.2017<br />

2. Block 12.02. – 23.02.2018<br />

3. Block 09.04. – 20.04.2018<br />

4. Block 11.06. – 29.06.2018<br />

5. Block 03.09. – 14.09.2018<br />

6. Block 26.11. – 07.12.2018<br />

Weiterbildung Diabetesberater/in <strong>DDG</strong><br />

Kosten: Die Kosten für die Weiterbildung betragen zurzeit 2 900,– € Teilnahmegebühr für den regulären Kurs<br />

und 2 450,– € für den verkürzten Kurs, zzgl. 200,– € Anmeldegebühren sowie 100,– € Prüfungsgebühr,<br />

ohne Material- und Reisekosten.<br />

Anmeldeverfahren: Bitte senden Sie die Unterlagen an: Deutsche Diabetes Gesellschaft, Frau Schmidt-Kubeneck,<br />

Albrechtstraße 9, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/3 11 69 37-18<br />

Weitere Termine und Informationen finden Sie unter<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesberaterin-ddg/kurstermine.html<br />

Diabetesassistent/in <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />

41 Katholische Akademie für Berufe im Gesundheitsund<br />

Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Frau A. Deml, Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 09 41/56 96 22,<br />

Fax: 094 1/56 96 38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

1. Block 07.11. – 18.11.<strong>2016</strong><br />

2. Block 06.03. – 17.03.2017<br />

1390,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsgebühr<br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />

9 MEDIGREIF<br />

Inselklinik Heringsdorf GmbH<br />

Herr Prof. Dr. med. R. Schiel, Frau St. Pirwitz,<br />

Setheweg 11, 17424 Heringsdorf<br />

Tel.: 03 83 78/780-502, Fax: 03 83 78/780-444<br />

info@gothensee.medigreif-inselklinikum.de, www.Inselklinik.de<br />

32 Akademie der Kreiskliniken Reutlingen<br />

Steinenberger Straße 31, 72764 Reutlingen<br />

Tel.: 07121/2003979, Fax: 07121/2004458<br />

schroeder-laich_d@klinik-rt.dewww.akademie-reutlingen.de<br />

6 Diabeteszentrum Thüringen e.V.<br />

(c/o Universitätsklinikum Jena Klinik<br />

f. Innere Medizin III FB Endokrinologie<br />

und Stoffwechselerkrankungen)<br />

Herr Guido Kramer, Bachstrasse 18, 07743 Jena<br />

Tel.: 0 36 41/933-071 , Fax: 0 36 41/933-009<br />

annett.bechstedt@med.uni-jena.de<br />

www.diabetes-thueringen.de<br />

24 UKGM Universitäres Diabeteszentrum<br />

Mittelhessen Diabetesschulungszentrum<br />

Med. Klinik und Poliklinik III<br />

Frau Dr. Liersch, Frau Hofmann, Klinikstrasse 33, 35392 Gießen<br />

Tel.: 06 41/985-4 28 87<br />

jutta.liersch@innere.med.uni-giessen.de, www.udzm.de<br />

23 Thüringer Gesellschaft für Diabetes und<br />

Stoffwechselkrankheiten e.V.<br />

Sophien- und Hufelandklinikum Weimar gGmbH<br />

Klink für Innere Medizin I<br />

Henry-van-de-Velde Str. 2, 99425 Weimar<br />

Tel.: 03643/571181, innere1@klinikum-weimar.de<br />

27 Diabeteszentrum Leipzig e.V. Westbad<br />

Marktstr. 1-6, 04177 Leipzig<br />

Tel.: 0341/44 24 851<br />

diabeteszentrum.leipzig@web.de<br />

93 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 0 59 71/42-41 14, Fax: 0 59 71/42-11 16<br />

diabetologie@afg-rheine.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

42 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und<br />

Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 09 41/56 96-22, Fax: 09 41/569 6-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

94 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel..: 0 59 71/42-41 14, Fax: 0 59 71/42-11 16<br />

diabetologie@afg-rheine.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

22 Diabeteszentrum am Elisabeth-Krankenhaus Essen<br />

Klara-Kopp-Weg 1, 45138 Essen<br />

Tel.: 0201/8974591, Tel: 0202/897 4592,<br />

a.meier@contilia.de<br />

www.elisabeth-krankenhaus.contilia.de/kompetenzzentrum/<br />

klinisches-diabetes-zentrum/<br />

1. Block 14.11. – 25.11.<strong>2016</strong><br />

2. Block 20.02. – 04.03.2017<br />

1. Block 09.01. – 27.01.2017,<br />

2. Block 24.04. – 28.04.2017<br />

1. Block 09.01. – 20.01.2017<br />

2. Block 24.04. – <strong>05</strong>.<strong>05</strong>.2017<br />

1. Block 16.01. – 20.01.2017<br />

2. Block 13.02. – 17.02.2017<br />

3. Block 06.03. – 10.03.2017<br />

4. Block 03.04. – 07.04.2017<br />

5. Block 28.04. – 29.04.2017<br />

1. Block: 16.01. – 20.01.2017<br />

2. Block: 27.02. – 03.03.2017<br />

3. Block: 08.<strong>05</strong>. – 12.<strong>05</strong>.2017<br />

4. Block: 25.09. – 30.09.2017<br />

1. Block 30.01. – 10.02.2017<br />

2. Block 08.<strong>05</strong>. – 19.<strong>05</strong>.2017<br />

1. Block 06.02. – 17.02.2017<br />

2. Block 08.<strong>05</strong>. – 19.<strong>05</strong>.2017<br />

1. Block 20.03. – 31.03.2017<br />

2. Block 19.06. – 30.06.2017<br />

ACHTUNG<br />

Änderung 2. Block:<br />

1. Block 11.09. – 22.09.2017<br />

2. Block 04.12. – 15.12.2017<br />

1. Block 18.09. – 29.09.2017<br />

2. Block 22.01. – 03.02.2018<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Termine und Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesassistentin-ddg/kurstermine.html<br />

Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Klinik)<br />

Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />

RED-Institut für medizinische Forschung<br />

und Weiterbildung, Mühlenkamp 5, 23758 Oldenburg i.H.<br />

Tel.: 04361/513130, Fax.: 04361/513616<br />

hecht@red-institut.de<br />

www.red-institut.de<br />

Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 0 59 71/42-41 14, Fax: 0 59 71/42-11 16<br />

diabetologie@afg-rheine.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

1. Block 20.02. – 24.02.2017<br />

2. Block 03.04. – 07.04.2017<br />

1. Block 20.03. – 24.03.2017<br />

2. Block 29.<strong>05</strong>. – 02.06.2017<br />

Weitere Informationen und Anmeldung unter:<br />

www.ddg.info/weiterbildung.html<br />

1300,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsund<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1370,– €<br />

zzgl. 35,– €<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1300,– €<br />

inkl.<br />

Zertifikatsund<br />

Prüfungsgebühr<br />

1300,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsund<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1300,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsgebühr<br />

1435,– €<br />

inkl. Zertifikats-<br />

und<br />

Prüfungsgebühr<br />

1390,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsgebühr<br />

1300,– €<br />

zzgl. 100,– €<br />

Prüfungsgebühr<br />

zzgl.<br />

35,– €<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1390,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsgebühr<br />

1395,– €<br />

inkl.<br />

Prüfungsgebühr<br />

990,– €<br />

zzgl. Gebühren<br />

für Anmeldung,<br />

Prüfung und<br />

Material 260,– €


diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Weiterbildung & Qualifikation<br />

35<br />

Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />

RED-Institut für medizinische Forschung<br />

und Weiterbildung, Mühlenkamp 5, 23758 Oldenburg i.H.<br />

Tel.: 04361/513130, Fax.: 04361/513616<br />

hecht@red-institut.de<br />

www.red-institut.de<br />

Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 0 59 71/42-41 14, Fax: 0 59 71/42-1116<br />

diabetologie@afg-rheine.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

1. Block 19.06. – 23.06.2017<br />

2. Block 25.09. – 29.09.2017<br />

1. Block 25.09. – 29.09.2017<br />

2. Block 11.12. – 15.12.2017<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Termine und Informationen finden Sie unter<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-ddg-klinik.html<br />

Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Langzeit)<br />

990,– €<br />

zzgl. Gebühren<br />

für Anmeldung,<br />

Prüfung<br />

und Material<br />

260,– €<br />

Weiterbildungsort Kurstermine Kurs Nr.<br />

IIGM - Institut für Innovatives Gesundheitsmanagement<br />

GmbH<br />

Frau Katja Hodeck<br />

Allee der Kosmonauten 33g, 12681 Berlin<br />

Tel.: 030 / 54708 232, Fax: 030 / 54708 29232<br />

info@iigm.de<br />

www.iigm.de<br />

07.03. 2017 – 12.07.2017 Dortmund<br />

08.03. 2017 – 09.08.2017 Hannover<br />

23.03. 2017 – 13.07.2017 Hamburg<br />

03.<strong>05</strong>. 2017 – 08.09.2017 Aurich<br />

20.09.2017 – 07.02.2018 Heidelberg<br />

21.09.2017 – 08.02.2018 München<br />

27.09.2017 – 14.02.2018 Berlin<br />

NW171<br />

NI171<br />

HH171<br />

NI171_2<br />

BW172<br />

BY172<br />

BB172<br />

Kosten: Die Kosten für die Weiterbildung betragen zurzeit 1 000,– € Kursgebühr, zzgl. 270,– € Prüfungs- und Materialgebühr.<br />

Kursorganisation: Die Weiterbildung findet an 10 einzelnen Kurstagen in dem genannten Zeitraum statt. Die genauen<br />

Termine erfragen Sie bitte bei der Weiterbildungsstätte.<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch<br />

Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter<br />

http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-ddg-langzeit.html<br />

Wundassistent/in <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

3 Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e.V.<br />

Frau S. Jessberger<br />

Theodor-Klotzbücher-Straße 12<br />

97980 Bad Mergentheim<br />

Tel.: 0 79 31/80 15, Fax: 0 79 31/77 50<br />

diabetes.akademie@diabetes-zentrum.de, www.diabetes-akademie.de<br />

14.11. – 18.11.<strong>2016</strong><br />

13 Karl Borromäus Schule Mutterhaus Trier<br />

Herr H. Schmitt<br />

Feldstr. 16–22, 54290 Trier<br />

Tel.: 06 51/9 47 27 11, Fax: 06 51/9 47 22 <strong>05</strong><br />

schule@mutterhaus.de, www.mutterhaus.de<br />

47 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Rheine<br />

Herr A. Holtmann<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 0 59 71/42 11 75, Fax: 0 59 71/42 11 16<br />

r.ricklin@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

37 CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung<br />

Kursort: St. Vinzenz-Hospital<br />

Merheimer Str. 221-223, 50733 Köln-Nippes<br />

Anmeldung unter: Telefon und Fax : 0221/9349 461<br />

schulung@cid-direct.de<br />

www.cid-direct.de<br />

48 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel: <strong>05</strong>971/42-4175, Fax: <strong>05</strong>971/42-1116<br />

diabetologie@afg-rheine.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

80 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und<br />

Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 09.41/56.96-22, Fax: 09.41/56.96-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakadmie-regensburg.de<br />

49 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: <strong>05</strong>971/42-4175, Fax: <strong>05</strong>971/42-1116<br />

diabetologie@afg-rheine.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

38 CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung<br />

Kursort: St. Vinzenz-Hospital<br />

Merheimer Str. 221-223, 50733 Köln-Nippes<br />

Anmeldung unter: Telefon und Fax : 0221/9349 461<br />

schulung@cid-direct.de<br />

www.cid-direct.de<br />

39 CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung<br />

Kursort: St. Vinzenz-Hospital<br />

Merheimer Str. 221-223, 50733 Köln-Nippes<br />

Anmeldung unter: Telefon und Fax : 0221/9349 461<br />

schulung@cid-direct.de<br />

www.cid-direct.de<br />

14 Karl Borromäus Schule Mutterhaus Trier<br />

Feldstraße 16, 54290 Trier<br />

Tel.: 0651/947-0, Fax: 0651/947-22<strong>05</strong><br />

schule@mutterhaus.de<br />

www.mutterhaus.de<br />

21.11. – 25.11.<strong>2016</strong><br />

<strong>05</strong>.12. – 10.12.<strong>2016</strong><br />

13.02. – 17.02.2017<br />

06.03. – 11.03.2017<br />

29.<strong>05</strong>. – 02.06.2017<br />

19.06. – 24.06.2017<br />

03.07. – 07.07.2017<br />

25.09. – 29.09.2017<br />

20.11. – 24.11.2017<br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

50 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: <strong>05</strong>971/42-4175, Fax: <strong>05</strong>971/42-1116<br />

diabetologie@afg-rheine.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

27.11. – 02.012.2017<br />

Kosten: Die Kosten des Kurses betragen 600,– € zzgl. Material- und Reisekosten.<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Termine & Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/wundassistentin-ddg/kurstermine.html<br />

Podologe/in <strong>DDG</strong><br />

Weiterbildungsort Kurstermine Kursgebühr<br />

Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e.V.<br />

Frau S. Jessberger<br />

Theodor-Klotzbücher-Straße 12<br />

97980 Bad Mergentheim<br />

Tel.: 0 79 31/80 15<br />

zink@diabetes-zentrum.de, www.diabetes-akademie.de<br />

Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Herr G. Westkamp<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel: 0 59 71/42 11 14, Fax: 0 59 71/42 11 16<br />

g.westkamp@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: <strong>05</strong>971/42-1114, Fax: <strong>05</strong>971/42-1116<br />

g.westkamp@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

28.10. – 30.10.<strong>2016</strong> 450,– €<br />

zzgl. 50,– € Zertifikatsgebühr<br />

23.11. – 25.11.<strong>2016</strong> 425,– €<br />

zzgl. 50,– € Zertifikatsgebühr<br />

22.11. – 24.11.2017 425,– €<br />

zzgl. 50,– € Zertifikatsgebühr<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter<br />

http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/podologin-ddg/kurstermine.html<br />

80-Std.-Kurs Klinische Diabetologie<br />

Kurs Termine Tagungsort<br />

Mainz<br />

Kursleiter:<br />

Prof. Dr. Matthias M. Weber<br />

Universitätsmedizin Mainz<br />

Köln<br />

Kursleiter:<br />

Prof. Dr. Stephan Schneider<br />

Teil 1:<br />

13.02. – 17.02.2017<br />

Teil 2:<br />

20.03. – 24.03.2017<br />

Teil 1:<br />

6.10. – 20.10.2017<br />

Teil 2:<br />

20.11. – 24.11.2017<br />

Kosten: 1 250,– € für beide Kursteile, inkl. Tagesverpflegung und Unterlagen<br />

Erbacher Hof<br />

Kettler Saal<br />

Grebenstr. 24–26<br />

55116 Mainz<br />

St. Vinzenz-Hospital, Köln-Nippes<br />

Akad. Lehrkrankenhaus<br />

der Universität zu Köln<br />

Merheimer Straße 221-223<br />

50733 Köln<br />

Fachpsychologe/in <strong>DDG</strong><br />

Onlineanmeldung und weitere Informationen zu der Weiterbildung zum/zur Fachpsychologen/in finden Sie direkt<br />

auf der Webseite www.diabetes-psychologie.de<br />

Seminar<br />

Kurstermin<br />

1 Fr. 10./Sa. 11. März 2017<br />

• Cusanuskrankenhaus, Bernkastel-Kues<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 310,– €*<br />

2 Fr. 12./Sa. 13. Mai 2017<br />

• Poliklinische Institutsambulanz<br />

des Psychologischen Instituts der Universität Mainz<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 310,– €*<br />

3 Fr. 2./Sa. 3. Juni 2017<br />

• Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 310,– €*<br />

Physiologisch-medizinische Grundlagen<br />

des Diabetes<br />

• Ruth Kauer, Diabetesberaterin <strong>DDG</strong><br />

(Bernkastel-Kues)<br />

• Dr. med. Bertil Oser, Diabetologe <strong>DDG</strong><br />

(Bernkastel-Kues)<br />

• Dr. med. Eckhard Müller,<br />

Diabetologe <strong>DDG</strong>, FußAg<br />

(Bernkastel-Kues)<br />

Verhaltensmedizinische Grundlagen I<br />

• Dr. Dipl.-Psych. Ulrike Löw<br />

(Mainz)<br />

• Dipl.-Psych. Eva Küstner<br />

(Offenbach)<br />

Verhaltensmedizinische Grundlagen II<br />

• Dr. Dipl.-Psych. Manuela Schäfer<br />

(Mainz)<br />

• Dr. Dipl.-Psych. Berthold Maier<br />

(Bad Mergentheim)<br />

Neu: Für Kolleginnen und Kollegen, die sich für psychologische Aspekte der pädiatrischen Diabetologie interessieren,<br />

bieten wir erstmalig ein Seminar an, das sich auf die besonderen Herausforderungen des Typ-1- und des Typ-2-Diabetes<br />

in Kindheit und Jugend konzentriert. Auf Antrag ersetzt das Seminar 3a für pädiatrisch tätige Kolleginnen und<br />

Kollegen das Seminar 3, das sich auf Erwachsene mit Typ-2-Diabetes konzentriert.


36 Weiterbildung & Qualifikation<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Aktuelle Angebote zur <strong>DDG</strong> Weiterbildung<br />

Durch die steigende Zahl der Diabeteserkrankungen in den letzten Jahrzehnten haben sich spezialisierte Berufsbilder in der<br />

Diabetologie etabliert, für die die <strong>DDG</strong> als Fachgesellschaft qualitativ hochwertige und umfassende Weiterbildungen anbietet.<br />

Seminar<br />

Kurstermin<br />

3 a Fr. 23./Sa. 24 Juni 2017<br />

• Medizinische Hochschule Hannover<br />

Kinder.- und Jugendkrankenhaus auf der Bult<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 310,– €*<br />

4 Fr. 27. / Sa. 28. Oktober 2017<br />

• Medizinische Hochschule Hannover<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 310,– €*<br />

Verhaltensmedizinische Grundlagen II<br />

• Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange<br />

(Hannover)<br />

• Dr. med. Torben Biester<br />

(Hannover)<br />

• Team des Kinder- und<br />

Jugendkrankenhauses auf der Bult<br />

Diabetes und Soziales,<br />

Gesundheitspolitik, Teamarbeit,<br />

Qualitätssicherung,<br />

Erwachsenenbildung<br />

6b So. 06. November <strong>2016</strong><br />

• Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />

• 8 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 125,– €<br />

oder<br />

So. 15. Oktober 2017<br />

• Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />

• 8 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 155,– €<br />

Praxisseminar:<br />

Fallvorstellung und -supervision (*)<br />

• PD Dr. Bernd Kulzer<br />

(Bad Mergentheim)<br />

(*) Insgesamt müssen lt. Weiterbildungsordnung 25 Std. fallbezogene Supervision durchgeführt werden.<br />

* Die Seminargebühr schließt Materialien sowie Getränke und Mahlzeiten während des Seminars ein.<br />

** alle Seminare werden auch im Rahmen der Weiterbildung zur/m Psychodiabetologen RP anerkannt.<br />

Nähere Informationen:<br />

http://www.lpk-rlp.de/mitglieder-service/weiterbildung/erwerb-von-zusatzbezeichnungen.html<br />

Bitte melden Sie sich elektronisch auf der Website der AG Diabetes & Psychologie an: www.diabete s-psychologie.de<br />

Zusätzliche Seminare zur Ausbildung zum/zur Psychodiabetologen/in<br />

(nach 2.3. der Weiterbildungsordnung)<br />

5 Fr. 25./Sa. 26. November <strong>2016</strong><br />

• Klinik Niederrhein Bad Neuenahr<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 250,– €<br />

oder<br />

Fr. 24./25. November 2017<br />

• Klinik Niederrhein Bad Neuenahr<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 310,– €*<br />

6a Fr. 04./Sa. <strong>05</strong>. November <strong>2016</strong><br />

• Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />

• 17 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 250,– €<br />

oder<br />

Fr. 13./Sa. 14. Oktober 2017<br />

• Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />

• 17 Stunden<br />

• Preis: 310,– €<br />

• Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange<br />

(Hannover)<br />

• Dipl.-Psych. Klaus Martin Rölver<br />

(Quakenbrück)<br />

Therapie des Diabetes mellitus und<br />

dessen Begleit- und Folgeerkrankungen<br />

• Dr. med. Rainer Langsch,<br />

Diabetologe (Bad Neuenahr)<br />

• Dr. med. Peter Hübner,<br />

Diabetologe <strong>DDG</strong> (Bad Neuenahr)<br />

Praxisseminar:<br />

Fallvorstellung und -supervision (*)<br />

• PD Dr. Bernd Kulzer<br />

(Bad Mergentheim)<br />

Weitere Informationen und Anmeldung unter:<br />

www.ddg.info/weiterbildung.html<br />

Noch kein<br />

<strong>DDG</strong>-Mitglied?<br />

Überzeugen Sie sich von den Vorteilen!<br />

• Sie erhalten stark vergünstigte Eintrittspreise für<br />

den Diabetes Kongress und die Herbsttagung<br />

• Sie erhalten 6x im Jahr kostenlos die<br />

Mit gliederzeitschrift <strong>DDG</strong> Informationen<br />

• Sie erhalten 10x im Jahr kostenlos die<br />

diabetes zeitung der <strong>DDG</strong><br />

• Als Ordentliches oder Förderndes Mitglied<br />

erhalten Sie kostenlos eine der folgenden<br />

Zeitschriften:<br />

• Diabetologie und Stoffwechsel<br />

• Experimental and Clinical Endo crinology<br />

& Diabetes<br />

• Sie erhalten zu Sonderkonditionen<br />

die Zeitschriften:<br />

• Der Diabetologe<br />

• Diabetes, Stoffwechsel und Herz<br />

• FOCUS Diabetes<br />

• Diabetes Journal<br />

• Sie können sich für die Arzt suche registrieren<br />

• Sie nehmen teil am diabetologischen Diskurs<br />

und sind immer aktuell informiert<br />

Ihr Ansprechpartner in der<br />

Geschäftsstelle ist:<br />

Tatjana Schwarz<br />

Tel.: 030 / 3 11 69 37 15<br />

Fax: 030 / 3 11 69 37 20<br />

E-Mail: schwarz@ddg.info<br />

Mitglieds-<br />

Antrag<br />

auch<br />

online<br />

Zweck der Gesellschaft ist die Unterstützung der<br />

wissenschaftlichen und praktischen Arbeit zur Erforschung,<br />

Prävention und Behandlung des Diabetes<br />

mellitus insbesondere durch folgende Tätigkeiten:<br />

• Vereinigung aller auf dem Gebiet<br />

des Diabetes tätigen Forscher und Ärzte<br />

• Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses<br />

• Förderung der Forschung in der Diabetologie<br />

• Veranstaltung wissenschaftlicher Tagungen<br />

• Förderung gesundheitspolitischer Aktivitäten<br />

und Interessenvertretung<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Aus- und Fortbildung<br />

Seminare Kommunikation und patientenzentrierte<br />

Gesprächsführung in der Diabetologie<br />

Kurs Termine Tagungsort Kosten<br />

Dr. rer. medic. Nicola Haller<br />

medipäd<br />

Am Mitterfeld 11 (Büro)<br />

86415 Mering<br />

Tel.: 0 82 33/743 677<br />

Fax: 0 82 33/743 688<br />

Mobil: 0175/400 49 01<br />

dr.nicola.haller@medi-paed.de<br />

www.medi-paed.de<br />

Dipl.-Psych. Heinrich Vogel<br />

Praxis für Psychotherapie<br />

Olvenstedter Straße 10<br />

39108 Magdeburg<br />

Tel.: 0176/40 03 19 11<br />

info@heinrich-vogel.eu<br />

willms.coaching<br />

Wilhelm Busch Str. 19<br />

37083 Göttingen<br />

Tel.: <strong>05</strong> 51/79 74 741<br />

Fax: <strong>05</strong> 51/79 74 740<br />

www.willmscoaching.de<br />

office@willmscoaching.de<br />

AKADEMIE LUFTIKU(R)S e. V.<br />

am Kinderhospital Osnabrück<br />

Beate Hagedorn-Heße<br />

Iburger Straße 187<br />

49082 Osnabrück<br />

Tel.: <strong>05</strong> 41/5 82 99 84<br />

Fax: <strong>05</strong> 41/5 82 99 85<br />

hesseakos@uminfo.de<br />

www.akademie-luftikurs.de<br />

Dipl. Psych. Eva Küstner<br />

Dr. phil. Dipl.-Psych. Andrea Benecke<br />

Lörzweiler Str. 12a<br />

55296 Gau-Bischofsheim<br />

Tel.: 0 61 35/13 58<br />

eva-kuestner@web.de<br />

10.02. – 13.02.2017<br />

<strong>05</strong>.<strong>05</strong>. – 08.<strong>05</strong>.2017<br />

07.07. – 10.07.2017<br />

13.10. – 16.10.2017<br />

11.02. – 12.02.2017<br />

und<br />

11.03. – 12.03.2017<br />

diabetes<br />

ePaper ist im Web verfügbar<br />

01.11. – 04.11.<strong>2016</strong><br />

30.11. – 03.12.<strong>2016</strong><br />

17.01. – 20.01.2017<br />

23.02. – 26.02.2017<br />

07.03. – 10.03.2017 Schwerpunkt Pädiatrie<br />

03.<strong>05</strong>. – 06.<strong>05</strong>.2017<br />

25.10. – 28.10.2017<br />

06.12. – 09.12.2017<br />

22.11. – 25.11.<strong>2016</strong><br />

Seminartermine finden Sie<br />

auf der Website.<br />

10.03. – 11.03. 2017<br />

und<br />

31.03. – 01.04.2017<br />

zeitung<br />

Tagungszentrum<br />

Hotel am alten Park,<br />

DIAKO, Augsburg<br />

(zentral in Bahnhofsnähe)<br />

Magdeburg,<br />

Praxis für Psychotherapie<br />

Göttingen,<br />

Eden Hotel<br />

Landvolkshochschule<br />

Oesede, Gartbrink 5<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

digital<br />

650,– €<br />

550,– €<br />

690,– €<br />

Frühbuche r<br />

rabatt (bis<br />

60 Tage vor<br />

Kursbeginn):<br />

679,– €<br />

600,– €<br />

Mainz 690,– €<br />

Kontakt zur Redaktion<br />

E-Mail an diabeteszeitung@medical-tribune.de<br />

mit Ihren Fragen, Wünschen und Anregungen.<br />

Natürlich können Sie uns auch per Leserbrief<br />

bzw. Fax erreichen – oder Sie rufen in der<br />

Redaktion an:<br />

Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Unter den Eichen 5, 65195 Wiesbaden<br />

Telefon: (0611) 97 46-0,<br />

Telefax: (0611) 97 46-303/-373<br />

BERLIN. Die diabetes zeitung macht nicht<br />

nur halt in Ihrem Briefkasten. Auch online sind<br />

alle Ausgaben als ePaper jederzeit abrufbar.<br />

m Sinne eines lebendigen und modernen<br />

I neuen Mediums fährt die diabetes zeitung<br />

zweigleisig: als haptische Print-Ausgabe im<br />

bewährten Zeitungsformat sowie als digitales<br />

ePaper. Das ePaper können Sie bequem<br />

und einfach im Internet auf www.ddg.info/<br />

diabetes-zeitung und auf epaper.medicaltribune.de<br />

einsehen. Über die Suchfunktion<br />

lassen sich die einzelnen Ausgaben bequem<br />

nach Themen und Stichworten durchsuchen.<br />

Darüber hinaus können Sie die elektronische<br />

Ausgabe der diabetes zeitung auch als Android-,<br />

iOS- oder Microsoft-App auf Ihrem<br />

Endgerät lesen. Die App finden Sie in Ihrem<br />

jeweiligen App-Store unter dem Suchbegriff<br />

„Medical Tribune für Ärzte“.


Diabetes kongress 2017<br />

fortschritt für<br />

unsere patienten<br />

24. – 27. Mai 2017<br />

hamburg<br />

© Oliver Heissner<br />

Melden<br />

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Kongresspräsidenten<br />

Prof. Dr. rer. nat. Annette Schürmann<br />

Prof. Dr. med. Dirk Müller-Wieland<br />

www.diabeteskongress.de


38 Job- & Praxenbörse<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Die <strong>DDG</strong> Job- und Praxenbörse<br />

Sie suchen eine Stelle, einen Mitarbeiter oder einen Nachfolger bzw. Mieter für Ihre Praxis? Dann nutzen Sie den kostenlosen<br />

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Rhein-Main-Gebiet 10.10.<strong>2016</strong><br />

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mit der Schwerpunktbezeichnung Endokrinologie/<br />

Diabetologie in Vollzeit, Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: (Leitender) Facharzt für Innere Medizin<br />

mit der Schwerpunktbezeichnung Endokrinologie/Diabetologie<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Im Rahmen eines exklusiven Mandantenauftrags suchen wir<br />

als Personaldienstleister nach einem erfahrenen Facharzt (m/w) für Innere Medizin<br />

mit der Schwerpunktbezeichnung Endokrinologie bzw. Diabetologie. Unser Kunde<br />

betreibt im Rhein-Main-Gebiet eine moderne Praxis in exponierter Lage mit einer<br />

hervorragenden Verkehrsanbindung (direkte Bahnanbindung und Parkmöglichkeiten<br />

vorhanden). Das Leistungsspektrum umfasst das gesamte endokrinologisch-/<br />

diabetologisch-/internistische Spektrum inkl. der Labordiagnostik. Für den Aufbau<br />

der Praxis suchen wir drei erfahrene Fachärzte, die Freude an der Arbeit und eine<br />

hohe Motivation mitbringen. Unser Auftraggeber vergütet hervorragend und bietet<br />

eine ausgewogene Work-Life Balance an. Bei entsprechender Eignung kann eine<br />

Führungsrolle übernommen werden. Alternativ ist zudem die Möglichkeit einer<br />

Beteiligung gegeben. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Für eine erste Kontaktaufnahme<br />

steht Ihnen unser Berater Daniel Klein gerne zur Verfügung. Diskretion ist<br />

für uns selbstverständlich. Zudem ist unsere Dienstleistung kostenfrei für Sie.<br />

• Kontakt: Praxis Rhein-Main-Gebiet<br />

• Ansprechpartner: Daniel Klein<br />

• Telefonnummer: 0611/88044086<br />

• E-Mail: daniel.klein@m2m-consulting.eu<br />

• Webseite: www.m2m-consulting.eu<br />

Hamburg 10.10.<strong>2016</strong><br />

Weiterbildungsassistent/in Diabetologie<br />

in Voll- oder Teilzeit ab 2017 gesucht<br />

• Tätigkeit als: Weiterbildungsassistent/in Diabetologie gesucht<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Große diabetologische Schwerpunktpraxis<br />

mit Fußambulanz sucht nette/n Kollegin/Kollegen<br />

• Kontakt: Zentrum für Diabetologie Bergedorf, Glindersweg 80, Haus E,<br />

21029 Hamburg<br />

• Ansprechpartner: Dres. Stendel / Rosenboom<br />

• Telefonnummer: 040/854<strong>05</strong>10<br />

• E-Mail: h.Stendel@outlook.de<br />

• Webseite: www.diabeteszentrum-hamburg-ost.de<br />

Senden 04.10.<strong>2016</strong><br />

Weiterbildungsassistent/in Diabetologie<br />

und/oder Allgemeinmedizin in Teilzeit,<br />

ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Weiterbildungsassistent/in Diabetologie und/oder Allgemeinmedizin<br />

• Voraussichtliche Dauer: befristet<br />

• Arbeitszeit: Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Ich suche einen Weiterbildungsassistenten/in für 12 Monate<br />

AZ und/oder Diabetologie in einer großen DSP in Senden. Weiterbildungsermächtigung<br />

für die beiden Bereiche für jeweils 12 Monate liegt vor. Evtl. ist auch eine<br />

Vollzeitstelle möglich.<br />

• Kontakt: Gemeinschaftspraxis Fröhlich/Harder, Grete-Schött-Ring 7, 48308 Senden<br />

• Ansprechpartner: Silke Fröhlich<br />

• Telefonnummer: 02597/9399044<br />

• E-Mail: zucker-froehlich-harder@t-online.de<br />

Schifferstadt 04.10.<strong>2016</strong><br />

Diabetologe/in in Teilzeit, ab dem 02.01.2017<br />

• Tätigkeit als: Diabetologe/in<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Mitarbeit in einer DSP nahe Speyer (Diabetologikum <strong>DDG</strong>),<br />

spätere Nachfolge als Praxismitinhaber möglich<br />

• Kontakt: Praxis Dres. Rolf & Quinttus, Rehbachstr. 23, 671<strong>05</strong> Schifferstadt<br />

• Ansprechpartner: Dr. C. Rolf<br />

• E-Mail: team@diabetes-schifferstadt.de<br />

• Webseite: www.diabetes-schifferstadt.de<br />

Weitere Angebote unter:<br />

www.ddg.info/job-und-praxenboerse.html<br />

Duisburg 03.10.<strong>2016</strong><br />

Diabetesberater/in <strong>DDG</strong> in Vollzeit, ab dem 01.11.<strong>2016</strong><br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater/in <strong>DDG</strong><br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Schulung Medias, Primas, ZI; Einzelberatung alle Diabetes-<br />

Typen inkl. Gestationsdiabetes; Ernährungsberatung; Pumpeneinstellung<br />

• Kontakt: Diabetologische Schwerpunktpraxis, Düsseldorfer Landstr. 327, 4<br />

7259 Duisburg<br />

• Ansprechpartner: Dr. med. E.-O. von Reis<br />

• Telefonnummer: 0203/781719<br />

• E-Mail: ottovonreis@gmail.com<br />

München 03.10.<strong>2016</strong><br />

Diabetologe/in in Teilzeit, ab dem 01.01.2017<br />

• Tätigkeit als: Diabetologe/in<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Für unsere Diabetesschwerpunktpraxis suchen wir eine(n)<br />

Diabetologen(in) ab dem 1. Januar 2017 in Teilzeit, später ev. Vollzeit. Das Tätigkeitsfeld<br />

umfasst das gesamte Spektrum der ambulanten Diabetologie. Der Typ 1<br />

Anteil ist hoch. Wir sind ein nettes Team, das Arbeitsklima ist sehr angenehm, die<br />

Praxis liegt äußerst günstig, zu Fuß fünf Minuten vom Marienplatz entfernt.<br />

• Kontakt: Diabetespraxis in der Sendlingerstraße, Sendlinger Str. 13,<br />

80331 München<br />

• Ansprechpartner: Maria Schmidt<br />

• E-Mail: ms@dp-muenchen.de<br />

• Webseite: www.diabetespraxis-muenchen.de<br />

Berlin 02.10.<strong>2016</strong><br />

Diabetesberaterin in Vollzeit, Teilzeit, ab dem<br />

02.10.<strong>2016</strong><br />

• Tätigkeit als: Diabetesberaterin<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Sehr interessante und vielseitige Tätigkeit in großem<br />

diabetologischen und endokrinologischen MVZ in Berlin-Mitte, die das gesamte<br />

Spektrum einer diabetologischen Schwerpunktpraxis umfasst. Erfahrung in der<br />

Schulung von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, Pumpen- und CGM-Einweisung<br />

und Training sind Vorraussetzung. Wir freuen uns auf eine engagierte, neugierige,<br />

kreative und herzliche Mitarbeiterin in einem ebensolchen Team.<br />

• Kontakt: Medicover Berlin-Mitte, Hausvogteiplatz 3-4, 10117 Berlin<br />

• Ansprechpartner: Dr. Dorothee Deiss<br />

• Telefonnummer: 030 2063300-51/ -0<br />

• E-Mail: dorothee.deiss@medicover.de<br />

• Webseite: www.medicover.de/de/facilities/medicover-berlin-mitte-mvz<br />

Ahlen/Dolberg 01.10.<strong>2016</strong><br />

Kinder-Diabetologe ab dem 22.07.2017<br />

• Tätigkeit als: Kinder-Diabetologe<br />

• Voraussichtliche Dauer: befristet<br />

• Stellenbeschreibung: Für die Diabetes-Kompetenz-Freizeit vom 22.07.– 30.07.<br />

2017 suchen wir eine/n Kinder-Diabetologen/in für die Schulung und Betreuung<br />

der Teilnehmer. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie für dieses Projekt begeistern<br />

könnten! Über eine Projektförderung der Krankenkassen können wir die Kosten<br />

der medizinischen Betreuung (je nach Erfahrung und Qualifikation) im Rahmen<br />

eine Aufwandsentschädigung von 400,00 – 1200,00 Euro bezahlen. Infos:http://<br />

www.diabetes-power-kids-kur.de/kompetenz-freizeit-2017.html. Mit „Spaß Spiel<br />

Sport“, was dem normalen Tagesablauf eines Kindes entspricht, können alle Teilnehmer<br />

voneinander profitieren, denn die praktische Hilfe für Diabetes-Kinder und<br />

deren Familien kommt leider viel zu kurz!<br />

• Kontakt: Hilfe zur Selbsthilfe e.V., Dahldille 37, 59229 Ahlen/Dolberg, NRW<br />

• Ansprechpartner: Gudrun John<br />

• Telefonnummer: 02388-307257<br />

• E-Mail: chronisch_krank@t-online.de<br />

• Webseite: www.shg-hilfe-zur-selbsthilfe.de<br />

Berlin 29.09.<strong>2016</strong><br />

Diabetesassistent/in /-berater/in, MFA mit Vorkenntnissen<br />

in der Diabetologie in Vollzeit, Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesassistent/in /-berater/in, MFA mit Vorkenntnissen in der<br />

Diabetologie<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Wir suchen eine MFA mit Diabeteskenntnissen, Diabetesberater/in<br />

oder Diabetesassistent/in für Schulungen, Beratungen, praxisübliche<br />

Tätigkeiten. Die Praxis ist verkehrsgünstig am S-und U-Bahnhof Frankfurter Allee<br />

gelegen<br />

• Kontakt: Diabeteszentrum Lichtenberg, Mauritiuskirchstr., 10365 Berlin<br />

• Ansprechpartner: Dr.Katja Schmitt<br />

• Telefonnummer: 03<strong>05</strong>5488125<br />

• E-Mail: katja.schmitt@diabeteszentrum-lichtenberg.de<br />

Buchholz 30.09.<strong>2016</strong><br />

Diabetesberater(in) <strong>DDG</strong>, Diabetesassistent(in) KVN,<br />

MFA in Vollzeit, Teilzeit, ab dem Datum<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater(in) <strong>DDG</strong>, Diabetesassistent(in) KVN, MFA<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Für die Neugründung einer Diabetes-Schwerpunktpraxis in<br />

Buchholz/Nordheide suche ich Diabetesberater/Innen <strong>DDG</strong>, Diabetesassistent/Innen<br />

KVN sowie MFA mit Berufserfahrung. Wenn Sie gerne selbstständig arbeiten,<br />

Lust haben, etwas Neues zu schaffen, sich einzubringen und in einer schönen<br />

verkehrsgünstig gelegenen Praxis in einem Ärztehaus in Buchholz zu arbeiten,<br />

freue ich mich auf Ihre Bewerbung. „Projektstart“ ist Anfang Februar 2017.<br />

Von Buchholz erreicht man den Hamburger Hauptbahnhof in 22 Minuten.<br />

Schicken Sie mir Ihre Bewerbung per E-Mail.<br />

• Kontakt: Diabeteszentrum-Buchholz, Buchholz<br />

• Ansprechpartner: Dr. Hannes Neumann-Silkow<br />

• E-Mail: hannes.neumannsilkow@gmail.com<br />

Berlin 28.09.<strong>2016</strong><br />

Diabetesassistentin/-beraterin in Vollzeit, Teilzeit,<br />

ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesassistentin/-beraterin<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Mitarbeiterin zur Durchführung von Schulungen,<br />

DMPs, praxisspezifischen Arbeiten in hausärztlich-internistischer Praxis mit<br />

Diabetologie gesucht.<br />

• Kontakt: Praxis Wiesemann, Gerichtstraße 31, 13347 Berlin<br />

• Ansprechpartner: Simone Wiesemann<br />

• E-Mail: Simone.Wiesemann@t-online.de<br />

München 27.09.<strong>2016</strong><br />

Diabetesberaterin in Vollzeit, ab dem 01.01.2017<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberaterin<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Für unser ambulantes Diabeteszentrum am Rotkreuzplatz<br />

suchen wir ab dem 1.1.2017 oder auch früher eine(n) DiabetesberaterIn.<br />

Das Tätigkeitsfeld umfasst das gesamte Spektrum einer diabetologischen<br />

Schwerpunktpraxis. Wir bieten eine angenehme Arbeitsatmosphäre in einem<br />

netten Team. Die Praxis ist verkehrsgünstig gelegen.<br />

• Kontakt: Diabeteszentrum Rotkreuzplatz, Nyphenburgerstr. 154, 80636 München<br />

• Ansprechpartner: Dr. Renate Biegert, Dr. Martin Reichel<br />

• E-Mail: dr.biegert@mnet-online.de<br />

• Webseite: www.biegert-reichel.de<br />

Braunschweig Zentrum 25.09.<strong>2016</strong><br />

Diabetologe/in in Vollzeit, Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetologe/in<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Es wird eine dritte ärztliche diabetologisch versierte Kraft<br />

für eine große diabetologische Schwerpunktpraxis gesucht,<br />

ggf. ist auch vorab eine entsprechende Weiterbildung bei uns möglich.<br />

• Kontakt: internistische diabetologische Schwerpunktpraxis, Hagenmarkt19-20,<br />

38100 Braunschweig Zentrum, Niedersachsen<br />

• Ansprechpartner: Dr.Salzbrunn<br />

• Telefonnummer: 015253312320 / <strong>05</strong>31-44377<br />

• E-Mail: Bernd.salzbrun@me.com<br />

• Webseite: www.dr-salzbrunn.de<br />

Heidelberg 25.09.<strong>2016</strong><br />

FA Allgemeinmedizin mit diabetologischer Erfahrung<br />

in Vollzeit, ab dem 01.03.2017<br />

• Tätigkeit als: FA Allgemeinmedizin mit diabetologischer Erfahrung<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Große internistische Gemeinschaftspraxis (3 Kassenarzt-<br />

Sitze) mit diabetologischem, hausärztlichem und gastroenterologischem<br />

Schwerpunkt, haus- und fachärztlich tätig, in Heidelberg sucht FA für Innere und/<br />

oder Allgemeinmedizin, gerne mit diabetologischer Erfahrung zur Anstellung<br />

• Kontakt: Gemeinschaftspraxis Dr. Neureither und Dr. Schumacher,<br />

Steubenstr. 52-54, 69121 Heidelberg<br />

• Ansprechpartner: Dr. Neureither<br />

• Telefonnummer: 06221/392950<br />

• E-Mail: mail@internistinnen-hd.de<br />

• Webseite: www.internistinnen-hd.de


diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Job- & Praxenbörse<br />

39<br />

Stellenangebote<br />

Berlin 23.09.<strong>2016</strong><br />

Diabetesassistentin ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesassistentin<br />

• Stellenbeschreibung: Wir suchen für unsere hausärztlich-internische Praxis mit<br />

Diabetologie eine kompetente engagierte Mitarbeiterin mit Herz und Organisationstalent<br />

zur Durchführung von Schulungen, DMPs ...<br />

• Kontakt: Arztpraxis Gerichtstraße 31, 13347 Berlin<br />

• Ansprechpartner: S.Wiesemann<br />

• E-Mail: Simone.Wiesemann@t-online.de<br />

Starnberg 22.09.<strong>2016</strong><br />

Medizinische/r Fachangestellte/r Praxis &<br />

Diabetesassistent/in in Vollzeit, Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Medizinische/r Fachangestellte/r Praxis & Diabetesassistent/in<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Für unser Medizinisches Versorgungszentrum in Starnberg<br />

mit internistisch-nephrologischer und diabetologischer Versorgung sowie einem<br />

angeschlossenen Dialysezentrum suchen wir zur Verstärkung unseres Teams in der<br />

diabetologischen Schwerpunktpraxis zum nächstmöglichen Zeitpunkt in Vollzeit<br />

oder Teilzeit eine/n Medizinische/n Fachangestellte/n idealerweise mit Weiterbildung<br />

zum/zur Diabetesassistenten/in <strong>DDG</strong>. Wir bieten Ihnen eine angenehme<br />

Arbeitsumgebung, eine moderne Ausstattung, gute Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

sowie eine ansprechende Entlohnung mit Sozialleistungen.<br />

• Kontakt: Nephrocare Starnberg GmbH, Oßwaldstraße 1 a, 82319 Starnberg<br />

• Ansprechpartner: Herr Dr. med. Stefan Kiefersauer<br />

• Telefonnummer: 08151/268 52<strong>05</strong><br />

• E-Mail: stefan.kiefersauer@nephrocare.com<br />

Quedlinburg 21.09.<strong>2016</strong><br />

Oberarzt Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie<br />

(w/m) in Vollzeit, Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Oberarzt Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie (w/m)<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Sie verfügen über die Approbation als Arzt und eine abgeschlossene<br />

Weiterbildung als Facharzt für Innere Medizin. Sie sind subspezialisiert<br />

in Form der Zusatzbezeichnung Diabetologie oder der Facharztbezeichnung Diabetologie/Endokrinologie.<br />

Sie haben Interesse an der oberärztlichen Führung eines<br />

diabetologischen Arbeitsbereiches innerhalb eines Zentrums für Innere Medizin und<br />

eines interdisziplinären Gefäßzentrums.<br />

• Kontakt: Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH, Ditfurter Weg 24,<br />

06484 Quedlinburg<br />

• Ansprechpartner: Frau Struckmeyer<br />

• Telefonnummer: 03946/9091703<br />

• E-Mail: bewerbung@harzklinikum.com<br />

• Webseite: www.diabdachau.de<br />

Stellengesuche<br />

Köln, Frechen, Hürth, Kerpen 07.10.<strong>2016</strong><br />

Diabetologin in Vollzeit<br />

ab 09.01.2017<br />

• Stellengesuch als: Diabetologin<br />

• Ausbildung: Internistin, Diabetologin nach <strong>DDG</strong><br />

• Berufsgruppe: Ärztin<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 09.01.2017<br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Köln, Frechen, Hürth, Kerpen<br />

• Kontakt: Frau Dr. med Christel George<br />

• E-Mail: christelgeorge@yahoo.com<br />

• Telefonnummer: 0176/70766111<br />

Oberbayern, München, Starnberg 29.09.<strong>2016</strong><br />

Diabetologin in Vollzeit,<br />

Teilzeit ab 01.10.<strong>2016</strong><br />

• Stellengesuch als: Diabetologin<br />

• Ausbildung: Diabetologin ,Allgemeinmedizin,Sportmedizinerin<br />

• Berufsgruppe: Ärztin<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 01.10.<strong>2016</strong><br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Oberbayern, München, Starnberg<br />

• Kontakt: Frau Dr.med. Isabelle Strohmenger<br />

• E-Mail: isabelle_strohmenger@web.de<br />

• Telefonnummer: 0162/1779064<br />

Hamburg, Schleswig-Holstein, nördl. Niedersachsen 26.09.<strong>2016</strong><br />

Diabetologe in Vollzeit<br />

ab 26.09.<strong>2016</strong><br />

• Stellengesuch als: Diabetologe<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 26.09.<strong>2016</strong><br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Hamburg, Schleswig-Holstein, nördl. Niedersachsen<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 10<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): Angestellt in einer Schwerpunktpraxis<br />

• Fähigkeiten / Kenntnisse: Gesucht wird Praxis zum Einstieg<br />

• E-Mail: praxis-diabetes@web.de<br />

Hospitation<br />

Nachfolger gesucht<br />

Altenstadt 27.09.<strong>2016</strong><br />

Nachfolger für Allgemeinmedizin und Diabetologie<br />

• Fachrichtung: Allgemeinmedizin und Diabetologie<br />

• Beschreibung: Nachfolger für gr. Schwerpunktpraxis Diabetologie / Allgemeinmedizin<br />

im Raum Frankfurt gesucht. Tätigkeit im Angestelltenverhältnis sowie die Weiterbildungsmöglichkeit<br />

zum Diabetologen in der Praxis ist möglich. Die Praxis liegt<br />

in Altenstadt, zentral im Rhein/Main-Gebiet. Eine sehr gute Infrastruktur zeichnet<br />

das ländliche Umfeld aus. Neben allen weiterführenden Schulen vor Ort besticht die<br />

direkte Anbindung an die A 45 sowie die Bahnverbindung. Die Arbeitsbedingungen<br />

in unserer diabetologisch ausgerichteten Landarztpraxis zeichnen sich durch<br />

unser gut strukturiertes und seit Jahren erfolgreich eingespieltes Team aus. Die<br />

Arbeitszeiten sind täglich von 8.00 -13.00h und 15.00 -18.00h, der Mittwoch- und<br />

Freitagnachmittag sind frei. Die Notdienstregelung ist durch den ÄBD geregelt.<br />

Unser Praxisteam besteht aus 2 Allgemeinmedizinern/ Diabetologen, Dr. Alexandra<br />

Ramberger und Dr. Rüdiger Günther, 1 Diabetes-Beraterin, 1 Diabetes-Assistentin,<br />

2 MFA als Ganztagskräfte und 2 MFA als Halbtagskräfte. Neben der kompletten<br />

Betreuung von Diabetikern, führen wir regelmäßig Sonographien von Schilddrüse<br />

und Abdomen, Doppler-Untersuchungen, EKG und Ergometrien, Langzeit- EKG und<br />

Langzeit -Blutdruckmessungen sowie Spirometrien durch, sowie auch alle typischen<br />

allgemeinmedizinischen Untersuchungen und Behandlungen. Somit bieten<br />

wir eine ideale Basis zur Mitarbeit und zur Verwirklichung ärztlicher Tätigkeit im<br />

niedergelassenen Bereich.<br />

• Kontakt: Schwerpunktpraxis Diabetologie, Zum Bachstaden 19, 63674 Altenstadt<br />

• Ansprechpartner: Dr. Rüdiger Günther<br />

• Telefon: 06047961325<br />

• E-Mail: Dr.med.R.Guenther@gmx.de<br />

Lauchhammer-West 19.09.<strong>2016</strong><br />

Nachfolger für Innere Medizin,Diabetologie<br />

• Fachrichtung: Innere Medizin, Diabetologie<br />

• Beschreibung: Die Praxis befindet sich in der amts- freien Stadt Lauchhammer im<br />

Lkrs. Oberspreewald-Lausitz des Landes Brandenburg. Mit derzeit ca. 15.600 Einwohnern<br />

liegt Lauchhammer ca. 45 km von Dresden verkehrsgünstig in der Nähe<br />

der Autobahn A 13 und an der B 169. Die Stadt Cottbus ist ca. 50 km entfernt und<br />

die Stadt Finsterwalde ca.25 Km. Aufgrund dieser Gegebenheiten,<br />

des großen Einzugsbereiches und den vorh. Kooperationsmöglichkeiten wird sich<br />

die internistische Praxis auch langfristig wirtschaftlich betreiben lassen.<br />

• Kontakt: Diabetologische Schwerpunktpraxis, Bockwitzer Str. 73,<br />

01979 Lauchhammer-West, Brandenburg<br />

• Ansprechpartner: Dr.med. Marion Mende<br />

• Telefon: 03574 / 76 13 97<br />

• E-Mail: mende-projekt@t-online.de<br />

Gera 18.09.<strong>2016</strong><br />

Diabetologe/in, FA Innere Medizin,<br />

FA Allgemeinmedizin in Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetologe/in, FA Innere Medizin, FA Allgemeinmedizin<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Zertifiziertes Diabeteszentrum und Fußambulanz sucht Kollegen/in,<br />

spätere Praxisübernahme möglich<br />

• Kontakt: Diabetologische Schwerpunktpraxis Dr.med.K.Kanis,<br />

Berliner Str. 147-149, 07545 Gera<br />

• Ansprechpartner: Dr.med. Kerstin Kanis<br />

• Telefonnummer: 03654370315<br />

• E-Mail: dr-kerstin.kanis@dsp-gera.de<br />

Stellengesuche<br />

NRW, bevorzugt westl. Münsterland 10.10.<strong>2016</strong><br />

Diabetesberaterin <strong>DDG</strong> in Teilzeit ab 02.01.2017<br />

• Stellengesuch als: Diabetesberaterin <strong>DDG</strong><br />

• Ausbildung: Dipl. Oecotrophologin<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 02.01.2017<br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Teilzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: NRW, bevorzugt westl. Münsterland<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 15<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): langjährige Erfahrungen in DSP vorhanden u.a. bei Einzelals<br />

auch bei Gruppenschulungen, langjährige Referententätigkeit der ZI Kurse<br />

• Fähigkeiten / Kenntnisse: diverse Zertifikate sind vorhanden: alle ZI, Mediass Basis,<br />

Mediass BOT, Mediass ICT, BGAT, SGS, Fodial, Disko, Barfuss, Mobilis und Doc weight<br />

Trainerin, sehr motiviert und belastbar, gerne Tätigkeit im ambulanten oder stationären<br />

Bereich<br />

• Telefonnummer: 0171/1203095<br />

Hamburg und Umgebung 10.10.<strong>2016</strong><br />

Weiterbildungsassistentin Diabetologie in Vollzeit ab<br />

01.01.2017<br />

• Stellengesuch als: Weiterbildungsassistentin Diabetologie<br />

• Ausbildung: Allgemeine Innere Medizin<br />

• Berufsgruppe: Fachärztin<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 01.01.2017<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Hamburg und Umgebung<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 6<br />

• E-Mail: weiterbildung-diabetologie@gmx.net<br />

Deutsche Rentenversicherung Berlin-Brandenburg<br />

Abteilung: Rehabilitationsklinik Hohenelse<br />

Am Rheinsberger See<br />

Hohenelse 1<br />

16831 Rheinsberg<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

Diabetesassistent(in)<br />

• Zertifizierungsstufe: Basisanerkennung<br />

• Ansprechpartner für Hospitation:<br />

Frau Dr. med May-Britt Niecke<br />

Leiterin Innere Abteilung / Diabetologie<br />

• Telefonnummer: 033931/58201<br />

• E-Mail-Adresse: may-britt.niecke@<br />

drv-berlin-brandenburg.de<br />

Helios Klinikum Pforzheim<br />

Abteilung: Kinderklinik<br />

Kanzlerstr. 2−6<br />

75175 Pforzheim<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Basisanerkennung<br />

• Ansprechpartner für Hospitation: OA D. Eger/ DB<br />

I. Schiffel<br />

• Telefonnummer: 07321/9693766<br />

• E-Mail-Adresse: daniel.eger@helios-kliniken.de<br />

Clemenshospital GmbH<br />

Abteilung: Klinik für Innere Medizin I<br />

Düesbergweg 124<br />

48153 Münster<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Basisanerkennung<br />

• Ansprechpartner für Hospitation:<br />

Prof. Dr. med. P. Baumgart<br />

• Telefonnummer: 0251.976-2451<br />

• E-Mail-Adresse: im1@clemenshospital.de<br />

Bethesda Krankenhaus<br />

Euelsbruchstr. 39<br />

57258 Freudenberg<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Basisanerkennung<br />

• Ansprechpartner für Hospitation:<br />

Undine Späth-Hoffmann<br />

• Telefonnummer: 02734/279-4724<br />

• E-Mail-Adresse: undine.spaeth@diakonie-sw.de<br />

Diabetologie Steglitz<br />

Gutsmuthsstr. 24<br />

12163 Berlin<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Basisanerkennung<br />

• Ansprechpartner für Hospitation: Dr. Ralf Jordan<br />

• Telefonnummer: 030/700 96 23 30<br />

• E-Mail-Adresse: praxis@diabetologie-steglitz.de<br />

Städt. Klinikum München GmbH<br />

Abteilung: Klinikum Neuperlach, Klinik für Endokrinologie,<br />

Diabetologie, Angiologie, Innere Medizin<br />

und Notfallzentrum am Klinikum Neuperlach<br />

Oskar-Maria-Graf-Ring 51<br />

81737 München<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Diabetologikum<br />

• Ansprechpartner für Hospitation:<br />

Krystyna Hrynio, Diabetesberaterin <strong>DDG</strong><br />

• Telefonnummer: 089 / 6794 - (19) - 2389<br />

• E-Mail-Adresse: krystyna.hrynio@<br />

klinikum-muenchen.de<br />

Diabetologische Schwerpunktpraxis<br />

Abteilung: Dr. Martin Puschmann<br />

Gummersbacher Str. 20 , 51645 Gummersbach<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

Diabetesassistent(in)<br />

Wundassistent(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Fußbehandlung<br />

Basisanerkennung<br />

• Ansprechpartner für Hospitation:<br />

Dr. Martin Puschmann<br />

• Telefonnummer: 49 226162033<br />

• E-Mail-Adresse: mc.puschmann@t-online.de<br />

Gemeinschaftspraxis Jurica/Eckey<br />

Abteilung: Diabetologische Schwerpunktpraxis<br />

Wasserstraße 1<strong>05</strong>a, 44903 Bochum<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

Diabetesassistent(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Keine Zertifizierungsstufe<br />

• Ansprechpartner für Hospitation: Mario Jurica<br />

• Telefonnummer: 0234/93891-0<br />

• E-Mail-Adresse: m.jurica@praxis-jurica.de<br />

Frankenland-Klinik, Fachklinik für medizinische<br />

Rehabilitation Abteilung: DRV Nordbayern<br />

Schwarzallee 1, 91438 Bad Windsheim<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

Diabetesassistent(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Basisanerkennung<br />

• Ansprechpartner für Hospitation:<br />

Frau Michaela Kühle, Herr Christian Toellner<br />

• Telefonnummer: 09841-95-0<br />

• E-Mail-Adresse: service@frankenland-klinik.de<br />

Über 150 Hospitationsplätze:<br />

Besuchen Sie unsere Website und finden Sie Ihren Wunschplatz: www.ddg.info/hospitationsboerse.html


40 Buntes<br />

diabeteszeitung · 1. Jahrgang · Nr. 5 · 26. Oktober <strong>2016</strong><br />

Fünf-Sekunden-Regel – ein Mythos!<br />

Wissenschaftler machten Praxistest<br />

Wenn ein Lebensmittel auf den Boden<br />

fällt, hat man fünf Sekunden<br />

Zeit, es wieder aufzuheben. Dann<br />

gilt es gemeinhin als „nicht kontaminiert“.<br />

Wissenschaftler der Rutgers-Universität<br />

New Jersey wollten<br />

es genau wissen: Sie ließen Wassermelonen-Stücke,<br />

Gummibärchen,<br />

trockene Brotscheiben und Butterbrote<br />

aus gut 10 cm Höhe auf<br />

verschiedene Oberflächen fallen,<br />

die mit Enterobacter aerogenes verunreinigt<br />

waren. Die Lebensmittel<br />

blieben für weniger als eine Sekunde<br />

bis zu fünf Minuten auf den<br />

Oberflächen liegen. Dann wurde<br />

überprüft, wie viele der Bakterien<br />

es auf die Nahrung geschafft hatten.<br />

Zwar spielte die Zeit eine Rolle, entscheidender<br />

war jedoch die Zusammensetzung<br />

des Lebensmittels bzw.<br />

der Oberfläche. Feuchte Lebensmittel<br />

hatten das höchste Kontaminationsrisiko.<br />

Die Wassermelone<br />

entpuppte sich als regelrechter Bakterienschwamm.<br />

Zur Überraschung<br />

der Studienautoren wurden über<br />

Teppich weniger Bakterien transferiert<br />

als über Stahl oder Fliesen.<br />

Miranda RC, Schaffner DW. Applied and<br />

ao<br />

Environmental Microbiology <strong>2016</strong>, online first<br />

Ihr Daumen ist gefragt –<br />

auf der Diabetes Herbsttagung!<br />

Wozu? Das erfahren Sie am Stand von <strong>DDG</strong> und diabetesDE<br />

auf der diesjährigen Diabetes Herbsttagung in Nürnberg.<br />

Wo? Stand 12 im Diabetes Forum, Eingangsfoyer NCC West.<br />

2–5<br />

Erkältungen jährlich deuten<br />

bei erwachsenen Menschen<br />

auf keine außergewöhnliche<br />

Immunschwäche hin.<br />

Quelle: Deutsches Grünes Kreuz<br />

Werden Sie zum Daumenkino-<br />

Star am Stand von <strong>DDG</strong><br />

und diabetesDE!<br />

IG-NOBELPREIS <strong>2016</strong><br />

CAMBRIDGE. Der jährlich von der<br />

Zeitschrift „Annals of Improbable<br />

Research” verliehene Ig-Nobelpreis<br />

honoriert Studienerkenntnisse, die die<br />

Menschen zunächst zum Lachen und<br />

dann zum Nachdenken bringen.<br />

In diesem Jahr konnte sich eine deutsche<br />

Studiengruppe über den Preis in der<br />

Kategorie Medizin freuen: Das Team um<br />

Prof. Dr. Christoph Helmchen von<br />

der Klinik für Neurologie an der Universität<br />

Lübeck hat entdeckt, dass ein Jucken der<br />

Haut auf der linken Körperhälfte auch gelindert<br />

werden kann, wenn man sich vor einen Spiegel<br />

stellt und die rechte Seite kratzt. Das Ganze<br />

funktioniert auch für die rechte Körperseite. dz<br />

Die ganze Preisverleihung<br />

jetzt anschauen auf<br />

https://youtu.be/J9Vp41OPLdo<br />

www.improbable.com/ig/<br />

Keine Extra-Wurst für Veganer<br />

Gericht lehnt zusätzliche Blutuntersuchung ab<br />

Eine gesetzliche Krankenkasse wollte<br />

ihren sich vorwiegend vegetarisch<br />

und vegan ernährenden Versicherten<br />

einen jährlichen Extra-Anspruch auf<br />

die Durchführung von Blutuntersuchungen<br />

einschließlich ärztlicher Beratung<br />

und Aufklärung einräumen.<br />

Das Bundesversicherungsamt lehnte<br />

jedoch ab. Die Krankenkasse erhob<br />

Klage vor dem Landessozialgericht.<br />

Mit der Begründung: Die Blutuntersuchung<br />

sei notwendig, um Krankheiten<br />

zu verhüten oder deren Verschlimmerung<br />

zu vermeiden. Das Urteil: Die<br />

Krankenkasse könne in der Satzung<br />

zusätzliche Leistungen im Bereich der<br />

medizinischen Vorsorge vorsehen. Erforderlich<br />

sei aber, dass die Leistung<br />

bei allen Betroffenen aus konkret individuellen<br />

Gründen notwendig sei,<br />

um ein drohendes Krankheitsrisiko<br />

abzuwenden. Dies sei nicht der Fall. dz<br />

www.rechtsindex.de; Landessozialgericht<br />

Rheinland-Pfalz, Urteil, Az. L 5 KR 66/15 KL<br />

Weltdiabetestag<br />

Leuchtende Brücke in Köln<br />

Unter dem Motto „Wir bauen Brücken. Für Menschen mit Diabetes”<br />

wird am Abend des Weltdiabetestags am 14. November <strong>2016</strong> die<br />

Hohenzollernbrücke in Köln blau illuminiert.<br />

Quelle: <strong>DDG</strong> Informationen <strong>05</strong>.<strong>2016</strong><br />

Fotos: fotolia/Jag_cz, fotolia/pico, thinkstock

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