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naturgucker Nr.27

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG Wir zeigen Ihnen die Natur von ihrer schönsten Seite! Blättern Sie durch unser aktuelles Heft, und werfen Sie einen Blick auf die Vielfalt, die Sie umgibt. Alle zwei Monate finden Sie bei uns packende Fotos, Reportagen und Berichte über Vögel, seltene Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere oder Insekten wie Libellen und Schmetterlinge.

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG
Wir zeigen Ihnen die Natur von ihrer schönsten Seite! Blättern Sie durch unser aktuelles Heft, und werfen Sie einen Blick auf die Vielfalt, die Sie umgibt. Alle zwei Monate finden Sie bei uns packende Fotos, Reportagen und Berichte über Vögel, seltene Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere oder Insekten wie Libellen und Schmetterlinge.

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Sehen ohne Kompromisse<br />

Liebe Leserinnen<br />

und liebe Leser!<br />

Von Graugänsen heißt es, habe<br />

ein Gänsepaar sich erstmal<br />

gefunden, bleibe es ein Gänseleben<br />

lang zusammen. Stirbt einer<br />

von beiden, bleibt der andere alleine<br />

und verpaart sich nicht wieder. Solche<br />

und andere Parallelen zu unseren eigenen<br />

Verhaltensweisen machen uns die<br />

Graugans sehr sympathisch. Nils Holgerssons<br />

Reisen und die Untersuchungen<br />

des berühmten Verhaltensforschers<br />

Konrad Lorenz an Graugänsen trugen<br />

zusätzlich dazu bei.<br />

Ihre zahlenmäßig deutliche Zunahme<br />

in den letzten Jahrzehnten, verbunden<br />

mit der Tatsache, dass sich immer<br />

mehr nordische Arten wie Nonnen-,<br />

Saat- und Ringelgänse nicht nur zur<br />

Zugzeit in Herbst und Frühjahr, sondern<br />

auch im Winter, an den Gerste- und<br />

Weizenkeimlingen auf unseren Feldern<br />

sattfressen, haben inzwischen aber zu<br />

einer weit verbreiteten Abneigung geführt.<br />

»Die fressen alles weg« oder »Die<br />

kacken alles voll« ist immer häufiger<br />

zu hören. In vielen Bundesländern ist<br />

die Jagd auf Wildgänse heute wieder<br />

erlaubt. Was den Landwirt und Jäger<br />

freut, entsetzt viele Naturliebhaber. Für<br />

dieses Problem gibt es, wie so oft, keine<br />

einfachen Lösungen. Die bloße Jagd ist<br />

kurzsichtig und falsch: Denn werden die<br />

Gänse an der einen Stelle geschossen,<br />

fliegen sie eben zur nächsten – und von<br />

dort aus geht es dann immer so weiter<br />

und weiter. Natürliche Regulatoren wie<br />

harte Winter, Krankheiten oder der gerne<br />

Gänse fressende Seeadler werden der<br />

Gänseflut anscheinend auch nicht Herr.<br />

Oder müssen wir es uns einfach<br />

leisten, dass Wildgänse eben auch Schäden<br />

anrichten können, Schäden, für die<br />

Bauern übrigens Entschädigungen gezahlt<br />

bekommen? Und wie steht es um<br />

die häufiger werdenden Kanada-, Rostund<br />

Nilgänse, die von Natur aus kein<br />

Bestandteil unserer Fauna sind und anderen<br />

Entenvögeln Brutplätze, Nahrung<br />

und Lebensraum streitig machen? Wäre<br />

hier eine moderate Jagd nicht möglicherweise<br />

angebracht? Ein guter Weg,<br />

um zu einer Lösung zu kommen, könnte<br />

der »Arbeitskreis Gänsemanagement«<br />

in Niedersachsen sein. Dort reden die<br />

Beteiligten miteinander – anstatt aneinander<br />

vorbei, wie es leider oft beim<br />

Thema Naturschutz passiert. Was ist<br />

Ihre Meinung zu diesem offensichtlich<br />

komplizierten Thema?<br />

Viel Freude beim Lesen und Naturgucken<br />

– auch bei der Beobachtung von<br />

Wildgänsen in diesem Herbst und Winter<br />

– wünscht Ihnen,<br />

Robert Lücke<br />

Herausgeber<br />

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INHALT<br />

INHALT<br />

06 NATUR-SPAZIERGANG<br />

06 Buntes Leben im Grau der Wälder<br />

08 NATUR-SAISON<br />

08 Ein Wald voller Sterne und Orgeln<br />

12 Wenn füttern, dann richtig!<br />

15 »Ganzjahresfütterung kann jeder machen«<br />

16 NATURWISSEN<br />

16 Unter Bibern<br />

22 Ein Urlaub mit Bibern<br />

24 Wenn‘s den Spatzen juckt<br />

26 Kreativwerkstatt Pilze<br />

28 Wer summt denn da?<br />

32 Ein Baum als Tierparadies<br />

33 NATURGUCKER-RÄTSEL<br />

34 NATURREISE<br />

34 Im Reich des Kronenkranichs<br />

32 Wo Rehe auf dem Gottesacker äsen<br />

34 Wenn Störche wandern<br />

38 NATUR-FOTO<br />

38 Welche Ausrüstung für welchen Zweck?<br />

04<br />

40 NATURSCHUTZ<br />

40 Neues Zuhause für Fledermaus und Mauersegler<br />

42 Auf dem Dach Frankens<br />

46 Keine dummen Gänse<br />

54 Im Sinkflug<br />

55 REZENSIONEN<br />

56 NATUR-BESTIMMUNG<br />

56 Kleine Federbälle mit langen Schwänzen<br />

58 ALLMERS KABINETT<br />

58 Wenn faule Hechte hektisch werden<br />

59 Verzwicktes Liebesleben<br />

60 NATURGUCKER.DE<br />

60 Ganz nah dran am Motiv<br />

62 LESERSEITEN<br />

62 Ihre Briefe, Fragen & Mails<br />

64 NATUR-KIND<br />

64 Kleine Eule, große Liebe<br />

66 KLEINANZEIGEN / VORSCHAU<br />

Titel Biber / Foto: Heinz Buls


IMPRESSUM<br />

VERLAG<br />

Bachstelzen Verlag GbR<br />

Frankenplatz 23<br />

42107 Wuppertal<br />

www.<strong>naturgucker</strong>-magazin.de<br />

HERAUSGEBER<br />

Robert Lücke ( V.i.S.d.P.)<br />

robert.luecke@<strong>naturgucker</strong>-magazin.de<br />

REDAKTION<br />

Roy Fabian, Nicole Lücke,<br />

Robert Lücke, Dieter Schneider<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

Heinz Buls, Frank Allmer, Kerstin Bittner, Marc<br />

Bottenbos, Robin Chittenden, Jules Cox, Roy de Haas,<br />

Richard Dorn, Christopher Engelhardt, Jürgen Fischer,<br />

Herbert Grimm, Dieter Gschwend, Kirsten Gulau,<br />

Holger Henschel, A. Hub, Torsten Hunger, Rolf Jantz,<br />

Eckardt Kasch, Wolfgang Katz, R. Kiedrowski, Margit<br />

Kissel, Willem Kolvoort, Martin Kraft, M. Kühn,<br />

Bettina Kutschenreiter, Christian Kutschenreiter, Volker<br />

Lautenbach, Jana Lübbert, Rita Lüder, Klaus Mayhack,<br />

Will Meinderts, Bastian Meise, Daniele Occhiato, Jari<br />

Peltomäki, Jan Piecha, Maximilian Püschel, Michael<br />

Quinton, Klaus Roggel, Willi Rolfes, Andreas Schäfferling,<br />

Jürgen Schimmelpfennig, Ute Schimmelpfennig, V.<br />

Schlichting, Ronald Schmäschke, Christopher Schmidt,<br />

Richard Schöne, Carola Schubbel, Hartmut Schubert,<br />

Maike Sprengel-Krause, Sebastian Teichmann, David<br />

Tipling, Markus Varesvuo, L. Wehrle, Klaus Weinmann,<br />

Thea Wittmann, Achim Zedler, Christian Ziegler<br />

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T +49 (0) 211- 61 08 95 45<br />

anzeigen@bachstelzen-verlag.de<br />

PARTNER<br />

www.<strong>naturgucker</strong>.de<br />

www.birdnet.de<br />

www.birdingtours.de<br />

www.duma-naturreisen.de<br />

Es gelten die Anzeigenkonditionen 2016. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Das Magazin und alle enthaltenen Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine Verwertung, auch auszugsweise,<br />

ohne Einwilligung des Hausgebers nicht gestattet. Für<br />

unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

FACHBEIRAT<br />

Feld-Ornithologie | Prof. Dr. Martin Kraft<br />

Vogelzug | Prof. Dr. Peter Berthold<br />

Physiologie der Vögel | Prof. Dr. Roland Prinzinger<br />

Feld-Entomologie | Horst Schlüter<br />

Libellen | Hartwig Stobbe<br />

Allgemeine Botanik, Falter | Dieter Schneider<br />

Orchideen | Dr. Manfred Hennecke<br />

Ökologie, Naturschutz | Dr. Jochen Tamm<br />

Naturschutzverbände | Maik Sommerhage<br />

Botanik, Pflanzenkunde, Pilze | Dr. Rita Lüder<br />

Fotografie | Bruno Dittrich<br />

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NATUR-SPAZIERGANG<br />

Buntes Leben<br />

IM GRAU DER WÄLDER<br />

Unser Naturmaler Christopher Schmidt war an der Müritz unterwegs im<br />

scheinbar tristen Einerlei von Spätherbst- und Winterwald. Doch er wurde überrascht<br />

von unerwarteten farbenprächtigen Gästen.<br />

06<br />

Die Ahorn- und Buchenblätter<br />

auf dem Boden glänzen fast<br />

unwirklich an diesem regnerischen<br />

Novembertag. Sie scheinen die<br />

letzten Farben des Herbstes noch festhalten<br />

zu wollen, bevor das Gelb, das<br />

Rot und die Reste von Grün immer<br />

stärker in den Hintergrund treten und<br />

durch unscheinbarere Farbtöne ersetzt<br />

werden. Bald sind es Brauntöne, die<br />

die Farben des Bodens ausmachen, und<br />

im zeitigen Frühjahr sind es dann nur<br />

noch Blattgerippe und pergamentartig<br />

graue Blattreste, die im März und April<br />

langsam zwischen dem aufkommenden<br />

Grün verschwinden. Fast das einzige<br />

Geräusch hier am Ostufer der Müritz ist<br />

das der letzten Wassertropfen, die sich<br />

nach dem Nieselregen des Vormittages<br />

von den Baumkronen aus langsam nach<br />

unten vorarbeiten, von Ast zu Ast, um<br />

endlich auf dem Boden zu landen, wo sie<br />

die Laubstreu mit dem Glanz versehen,<br />

der ihnen die letzte Schönheit gibt.<br />

EIN HAUCH WINTER<br />

Diese stillen und ruhigen Novembertage<br />

haben ihren ganz speziellen Reiz.<br />

Es fehlt ihnen das Leben des Frühlings,<br />

die Unbeschwertheit des Sommers und<br />

die Weichheit der ersten Frühherbsttage,<br />

aber dafür lassen sie durch ihre Zurückgenommenheit<br />

in Farben, Formen,<br />

Geräuschen und Bewegung Raum zum<br />

Planen, Reflektieren und zum Zur-Ruhe-Kommen.<br />

Die Luft trägt schon einen Hauch<br />

des winterlichen Duftes, der vor allem<br />

nach der Schneeschmelze wahrnehmbar<br />

wird. Und auch die Tierwelt hat<br />

sich zurückgezogen und führt ein ganz<br />

unscheinbares Dasein. Während meiner<br />

Fahrradtour von Schwarzenhof aus,<br />

bekannt für seine Kranichrastplätze,<br />

durchfahre ich zunächst vor allem lichte<br />

Kiefern- und Buchenwälder.<br />

Ab und zu meldet sich ein Buntspecht,<br />

dann einzelne Wintergoldhähnchen<br />

– aber es bleibt alles in allem sehr<br />

still. Als ich den Waldrand erreiche und<br />

der Weg etwas steiler nach unten geht,<br />

das Fahrrad schneller rollt, fliegen auf<br />

einmal direkt vor mir drei gelbe Vögel<br />

auf, die wenige Meter später landen.<br />

Die kurzen Rufe, die sie beim Auffliegen<br />

äußern, kenne ich nur zu gut. Es<br />

sind Erlenzeisige, die hier auf dem Boden<br />

liegende Erlensamen aufnehmen.<br />

Normalerweise sehe ich sie höher in<br />

den Kronen von Erlen, oft in viel grö-<br />

Bergfinken


NATUR-SPAZIERGANG<br />

Erlenzeisige<br />

ßeren Schwärmen und vergesellschaftet<br />

mit Stieglitzen. Meistens sind sie unruhig,<br />

fliegen plötzlich in einem großen<br />

Schwarm aus dem Baum auf, landen<br />

kurze Zeit später wieder und vollführen<br />

akrobatische und meisenähnliche<br />

Kunststücke, um an die Erlensamen zu<br />

kommen, die sich unter den Zapfenschuppen<br />

verbergen. Dann sind sie bei<br />

weitem nicht so schön zu sehen wie jetzt<br />

und hier, wo sie nur fünf Meter entfernt<br />

direkt vor mir auf dem Boden umherhüpfen.<br />

Ihre leuchtend gelben Farben<br />

in Verbindung mit dem unscheinbaren<br />

Untergrund sind der Blickfang auf dem<br />

Weg, der durch Erlen-Alleen führt, hinterher<br />

durch einen Bruchwald und immer<br />

stärker von weiten Schilfflächen<br />

begrenzt wird.<br />

HÜBSCHE VÖGEL<br />

Beim genauen Beobachten der hübschen<br />

Vögel fällt auf, dass einzelne Federn sowohl<br />

der schwarzen als auch der gelblichen<br />

oder grünlichen Partien hellere<br />

Federränder haben. Sind diese im Frühjahr<br />

abgenutzt, werden die Kontraste<br />

noch stärker: das Gelb noch gelber, das<br />

Schwarz noch schwärzer. Zu der Zeit<br />

werden die Erlenzeisige wieder in ihre<br />

weitestgehend im Norden liegenden<br />

Brutgebiete gewandert sein. Lange Zeit<br />

beobachte ich die Vögel, die meine Anwesenheit<br />

vergessen zu haben scheinen<br />

und ganz versunken in ihre Nahrungsaufnahme<br />

sind.<br />

BERGFINKEN SIND DA<br />

Nachdem diese schöne Beobachtung,<br />

die Radfahrt auf dem Moorsteg und eine<br />

weitere Durchquerung eines kleinen<br />

Birkenwaldes hinter mir liegen, erstreckt<br />

sich vor mir eine weitere kurze Strecke<br />

mit einzelnen Buchen, die den Weg<br />

säumen. Nicht direkt vor mir wie die<br />

Erlenzeisige, aber doch recht nahe, fliegen<br />

erneut Kleinvögel vom Boden auf,<br />

und auch sie rufen – aber ganz anders<br />

als Erlenzeisige. Schon beim Auffliegen<br />

sehe ich den weißen Bürzel der kleinen<br />

Singvögel und höre kurz die quäkenden<br />

Stimmen: Es sind Bergfinken, die in diesem<br />

Jahr so häufig durch unsere Wälder<br />

streifen. Auf dem Boden sind sie sehr<br />

viel unauffälliger, weil ihre Gefiederfarben<br />

deutlich stärker mit den erdigen<br />

Laubfarben korrespondieren. Männchen<br />

und Weibchen tragen ihre Schlichtkleider<br />

– auch das ist dadurch gekennzeichnet,<br />

dass deutliche, helle Federsäume<br />

die dunklen Federzentren verdecken.<br />

Das Schwarz, das Rücken und Kopf des<br />

Bergfinken-Männchens im Sommer ausmacht,<br />

ist zu erahnen, die blasseren Gefiederfärbungen<br />

der Weibchen ebenfalls.<br />

Aber die schönen Kontraste, die durch<br />

die Abnutzung der Federsäume entstehen,<br />

werden bis zu ihrer Entstehung<br />

noch etwas Zeit benötigen.<br />

Es wird noch Wochen dauern,<br />

in denen Erlenzeisige und Bergfinken<br />

Schutz in arteigenen oder gemischten<br />

Schwärmen suchen, Frostnächte überstehen<br />

müssen, Schneefall, Eis und<br />

Nieselregen, die Suche nach geeigneten<br />

Nahrungsressourcen und aufmerksam<br />

sein müssen gegen Angriffe von Sperber,<br />

Marder und Fuchs. Es ist ein noch ein<br />

langer Weg, bis die Gesänge dieser Vögel<br />

die skandinavischen Wälder belebt.<br />

Bis dahin füllen sie unsere scheinbar ruhigen<br />

Wälder und Waldränder mit Leben<br />

– und inspirieren mich zum Malen.<br />

Alle Rechte an Text und Bildern bei<br />

Christopher Schmidt.<br />

07


NATUR-SAISON<br />

Meist in Gesellschaft:<br />

Fruchtkörper des Halskrausen-<br />

Erdsterns / Foto: Wolfgang Katz<br />

Ein Wald voller<br />

STERNE UND ORGELN<br />

08<br />

Pilzfreunde wurden in diesem Jahr besonders verwöhnt. Ganz besonders begeistert<br />

ist unser Autor Christopher Engelhardt von den von den Erdsternen.<br />

Ein fettes Pilzjahr war das in vielen<br />

Gegenden unseres Landes! Vergessen<br />

ist das trockene 2015, als<br />

Pilzfreunde landauf, landab verzweifelten,<br />

weil einfach nichts wachsen wollte,<br />

weder für den Kochtopf noch für die<br />

Studierstube. In diesem Jahr mit reichlich<br />

Feuchtigkeit und immerhin noch<br />

ausreichender Wärme dagegen spross<br />

es an vielen Ecken und Enden: die Hutpilze,<br />

Röhrlinge und Lamellenpilze, die<br />

Keulen, Bauchpilze und Trüffeln. Teilweise<br />

war die Ausbeute so üppig, dass<br />

schon im Sommer Befürchtungen laut<br />

wurden, im Spätherbst würden kaum<br />

noch Pilze übrig sein.<br />

Pilz, das »Myzel« genannte feine Fadengeflecht,<br />

kann im Boden oder im Holz<br />

Jahre und Jahrzehnte überdauern. Und<br />

beileibe nicht jedes Jahr muss der Pilz<br />

Fruchtkörper ausbilden. Das tut er nur<br />

unter passenden Bedingungen. Wenn<br />

diese aber eintreten, dann schießen die<br />

Fruchtkörper geradezu in die Höhe,<br />

und die Pilze können tatsächlich über<br />

Nacht wachsen. Vor allem bei durchgehend<br />

warmen Temperaturen, bei guter<br />

Feuchtigkeit aufgrund häufiger Regen-<br />

NUR FRUCHTKÖRPER<br />

Tatsächlich ist diese Vorstellung nicht<br />

abwegig. Pilze sind oft sehr kurzlebige<br />

Erscheinungen – wobei der Begriff »Pilze«<br />

hier natürlich nur die für uns sichtbaren<br />

Fruchtkörper meint. Der eigentliche


NATUR-SAISON<br />

Gewimperter Erdstern<br />

Foto: Torsten Hunger<br />

Darunter: Sporen des<br />

Riesen-Erdsterns, dann Riesen-Erdstern-Fruchtkörper<br />

Fotos: Hartmut Schubert<br />

fälle sowie bei schwülem Sommer- und<br />

Herbstwetter können sich dann von<br />

einem Tag auf den anderen wahre Massenbestände<br />

entwickeln. Hunderte und<br />

Tausende wachsen dann gleichzeitig<br />

auf, und plötzlich steht der Wald voller<br />

Schirmchen, Orgeln und Keulchen: Ich<br />

entsinne mich einer Pilzexkursion, zu<br />

deren Beginn wir eine gerade aus dem<br />

Hexenei aufsprießende Stinkmorchel<br />

entdeckten. Als wir nach wenigen Stunden<br />

zurückkehrten, war die Morchel bereits<br />

um etliche Zentimeter und fast zur<br />

vollen Größe emporgewachsen. Auch<br />

vom Steinpilz heißt es, dass er unter idealen<br />

Bedingungen mehrere Zentimeter<br />

pro Tag zulegen kann. Wahre Schnellschützen<br />

sind die Tintlinge. Den über<br />

Nacht aus Boden oder Dung aufgewachsenen<br />

Tintling sollte man spätestens am<br />

Mittag fotografieren, denn er kann am<br />

Abend schon vergangen sein. Und auch<br />

die gefräßigen Schnecken tragen ihren<br />

Teil zur Kurzlebigkeit vieler Pilze bei,<br />

da sie ebenfalls feuchtes Wetter bevorzugen<br />

– und von so manchem leckeren<br />

Speisepilz, der über Nacht gewachsen<br />

ist, findet der Pilzsammler am Vormittag<br />

bereits nur noch schleimige Reste.<br />

So kann es durchaus vorkommen,<br />

dass sich nach einem sehr ergiebigen<br />

Pilzsommer und Frühherbst der<br />

Myzelienbestand eines Waldes so weit<br />

verausgabt hat, dass tatsächlich kaum<br />

noch frische Pilze wachsen. Aber so<br />

schlimm, dass gar nichts mehr zu finden<br />

wäre, kommt es dann doch meist<br />

nicht. Denn es gibt durchaus langlebige<br />

Arten, die bis weit in den Winter hinein<br />

zu finden sind. Dazu zählen viele<br />

Holzpilze wie Schwämme, Lackporlinge<br />

oder Drüslinge, und auch einige<br />

bodenbewohnende Arten sind von sehr<br />

ausdauernder Konsistenz. Zu ihnen<br />

gehören die schönsten und interessantesten,<br />

mit denen das Reich der Pilze<br />

aufzuwarten hat: unsere Erdsterne.<br />

Geastrum zielt auf ihre Eigenschaft hin,<br />

direkt auf dem Boden zu wachsen und<br />

ist zusammengesetzt aus »Ge« für »Erde«<br />

und »astrum« für »Stern«.<br />

ÜBER 20 ARTEN<br />

Mehr als zwanzig verschiedene Erdstern-Arten<br />

kann man hierzulande unterscheiden.<br />

Sie sind so etwas wie eine<br />

anspruchsvoll weiterentwickelte Form<br />

der bekannten Boviste, den Bauchpilzen.<br />

Runde Kugeln oder unregelmäßige<br />

Knollen, die gemeinhin als Kartoffeloder<br />

Eierboviste bekannt sind. Sie bilden<br />

ihre Sporen nicht an Lamellen unter<br />

einem Hut, sondern in der Fruchtschicht<br />

im Inneren einer mehr oder weniger<br />

runden Hülle. Die platzt beim Reifen<br />

auf und gibt durch die oben entstehende<br />

Öffnung die Sporen frei. Noch bis<br />

in den Winter hinein können diese aus<br />

den inzwischen alt und zäh gewordenen<br />

Knollen austreten und mit dem Wind<br />

verbreitet werden.<br />

Die Erdsterne funktionieren nach<br />

dem gleichen Prinzip, haben aber für<br />

die Verbreitung ihrer Sporen zusätzlich<br />

noch einen raffinierten Gang eingelegt.<br />

Während sie jung mehr oder weniger<br />

zwiebelförmig aussehen, reißt mit zunehmender<br />

Reife die Außenhülle ihrer<br />

Fruchtkörper in Form dreieckiger Lappen<br />

sternförmig nach allen Seiten hin<br />

Unten: Die Fruchtkörper des Gewimperten Erdsterns<br />

oder Fransen-Erdsterns erscheinen von September<br />

bis Oktober im Laub- und Nadelwald.<br />

Darunter: Der Warzige Drüsling ist bei uns eine<br />

häufige, holzzersetzende Art. / Fotos: C. Püschel<br />

»<br />

09<br />

TOLLE ERDSTERNE<br />

Erdsterne? Die Sterne am Himmel<br />

kennt jeder. Mit ihren Strahlen gelten<br />

sie seit jeher als Sinnbild der Ästhetik<br />

und Schönheit. Auch einigen besonders<br />

schönen, strahlenförmigen Blütenpflanzen<br />

haben wir den »Stern« in den Namen<br />

geschrieben, etwa Gelbstern, Milchstern<br />

oder Siebenstern. Tatsächlich gibt<br />

es aber auch »Sterne« im Reich der Pilze:<br />

verblüffend geformte Pilzkörper, die an<br />

strahlende Sterne erinnern und von besonderer<br />

Ästhetik und Schönheit sind.<br />

Ihr wissenschaftlicher Gattungsname


NATUR-SAISON<br />

auf. Der Zellaufbau in diesen Lappen<br />

bewirkt eine ganz besondere Mechanik:<br />

Unterschiedliche Spannungen in den<br />

Zellen führen dazu, dass diese Lappen<br />

nicht einfach flach liegen, sondern sich<br />

soweit zurückkrümmen, dass sie mit<br />

ihren Spitzen auf der Erde zu stehen<br />

kommen. Dabei hebt der Pilz seine runde<br />

Innenhülle mit der darin befindlichen<br />

Fruchtschicht quasi wie auf Zehenspitzen<br />

in die Höhe. Auch wenn diese Zehen-<br />

oder auch Sternspitzen-Erhöhung<br />

nur wenige Millimeter oder Zentimeter<br />

beträgt, bedeutet sie doch einen messbaren<br />

Vorteil für die Verbreitung der Sporen.<br />

In den bodennahen Luftschichten<br />

entstehen nämlich durch Temperaturunterschiede<br />

schwache Luftströmungen,<br />

in deren Einfluss die Sporen dann<br />

beim Austreten aus der oben liegenden<br />

Mündung entsprechend weiter verteilt<br />

werden können. Viele Erdstern-Arten<br />

sind sehr selten und auf Gebiete mit<br />

ganz besonderen Boden- und Umweltbedingungen<br />

beschränkt. Auch ist die<br />

Bestimmung vieler Arten eher etwas<br />

für Spezialisten. Hier ist nicht nur auf<br />

die Zahl, Länge und Form der Stern-<br />

Lappen zu achten, sondern auch auf<br />

Feinheiten wie zum Beispiel die Beschaffenheit<br />

des Peristoms, also des<br />

Kragens um die obenliegende »Sporen-<br />

Mündung«, die Beschaffenheit der Außenhülle<br />

und die Art der Verbindung<br />

zur Innenhülle sowie manchmal sogar<br />

auf mikroskopische und chemische<br />

Merkmale. Aber es gibt auch Erdsterne,<br />

die fast überall vorkommen, einfach<br />

zu bestimmen und so häufig sind, dass<br />

jeder Wald- oder Parkbesucher sie über<br />

kurz oder lang finden kann.<br />

IRRE FORMEN<br />

In vielen Gegenden dürfte der Gewimperte<br />

Erdstern (Geastrum fimbriatum)<br />

der häufigste Vertreter seiner Gattung<br />

sein. Auf www.<strong>naturgucker</strong>.de kann<br />

man sich leicht anzeigen lassen, wo<br />

überall er schon gefunden wurde – wobei<br />

man sich natürlich im Klaren sein<br />

muss, dass die Verbreitungskarte nicht<br />

die tatsächliche Verbreitung, sondern<br />

eher die geografische Verteilung der<br />

pilzkundlich aktiven <strong>naturgucker</strong>-Melder<br />

darstellt. Aber vielleicht gibt es ja in<br />

Ihrer Nähe einen oder mehrere Fundorte<br />

dieses großen und auffälligen Erdsterns,<br />

wo man einmal gezielt nachsuchen kann.<br />

Der Gewimperte Erdstern kann im reifen,<br />

ausgebreiteten Zustand durchaus<br />

bis zu sieben Zentimeter groß werden.<br />

Der weißlich bis hellbeige gefärbte<br />

Stern besitzt fünf bis elf Sternlappen,<br />

die um mehr als 180 Grad zurückgebogen<br />

sind. Seinen Namen hat er nach der<br />

10


Bewimperung seiner Sporenöffnung,<br />

die sich ohne umgebenden »Hof« auf der<br />

Spitze der Fruchtkugel befindet. Dieser<br />

auffällige Stern wächst gerne in kleinen<br />

Gruppen an sonnigen Stellen in der Nadelstreu<br />

des Fichtenwaldes, kann aber<br />

auch im Laubwald und in Parkanlagen<br />

auftreten.<br />

PILZ MIT HALSKRAUSE<br />

In manchen Gegenden – zum Beispiel<br />

in Norddeutschland – gebietsweise<br />

mindestens genauso häufig findet man<br />

einen der größten Sterne überhaupt,<br />

den sehr charakteristischen Halskrausen-Erdstern<br />

(Geastrum triplex). Bei<br />

ihm ist der Zellaufbau noch raffinierter<br />

konstruiert. Seine Außenhülle ist<br />

so dick und fleischig, dass ihre innere<br />

Schicht Querrisse bildet, wenn die<br />

Lappen sich zurückbiegen. Folge ist,<br />

dass ein Teil der Außenhülle beim Zurückkrümmen<br />

der Sternlappen nicht<br />

mitkommt und wie eine Schale um die<br />

Fruchtkugel herum stehenbleibt – die<br />

Links: Schuppenkugel, Stern und Igel:<br />

Die Fruchtkörper von Dickschaligem Kartoffelbovist<br />

(oben), Kleinem Nesterdstern (Mitte) und<br />

jungem Flaschenstäubling (unten) / Foto: Rolf<br />

Jantz (oben), Dieter Gschwend (Mitte),<br />

Christiane Püschel (unten)<br />

namensgebende »Halskrause«. Die ist<br />

natürlich in jüngeren Wachstumsstadien<br />

noch nicht zu sehen. Aber im November<br />

und Dezember, wenn überall<br />

nur noch vollreife oder überständige<br />

Exemplare stehen, sollte dieser bis zehn<br />

Zentimeter große Stern mit seinen fünf<br />

bis sieben »Strahlen« sehr auffällig und<br />

leicht zu bestimmen sein. Auch er tritt<br />

gerne gesellig auf – findet man erstmal<br />

einen, sieht man in unmittelbarer Umgebung<br />

meist noch etliche andere, manchmal<br />

etwas unter dem spätherbstlichen<br />

Laub verborgen. Außer in Laub- und<br />

Nadelwäldern kann er auch in Parks<br />

und Gärten vorkommen. Ich selbst<br />

fand mal überraschend über 50 Sterne<br />

dicht beieinander unter Gebüsch in einem<br />

Schrebergarten – mitten im Winter.<br />

Da war für mich im wahrsten Sinne<br />

des Wortes »der Boden voller Sterne«.<br />

Auch von einigen anderen Erdstern-Arten<br />

wäre zu berichten, etwa<br />

vom Kleinen Nesterdstern (Geastrum<br />

quadrifidum), der lokal häufig im Nadelwald<br />

unter Fichten zu finden ist. Er<br />

hat vier Sternlappen, die stelzenförmig<br />

fast senkrecht auf einem Teil der Myzelhülle<br />

zu stehen kommen – dem »Nest«,<br />

wonach dieser Pilz seinen Namen hat.<br />

NATUR-SAISON<br />

Sein größerer Bruder, der Große Nesterdstern<br />

(Geastrum fornicatum), ist<br />

größer, und sein Innenkörper wesentlich<br />

breiter als hoch. Er ist weniger häufig<br />

und eher an trockenen Standorten<br />

zu finden. Eine richtige Seltenheit ist<br />

der bis 20 Zentimeter breite Riesen-<br />

Erdstern (Geastrum melanocephalum).<br />

Seine Innenhülle ist so dünn, dass<br />

sie sich praktisch auflöst, sobald sich die<br />

Außenhülle in die Sternlappen zerteilt.<br />

Übrig bleibt in der Mitte eine schwarze<br />

»Wollkugel«, die bei Berührung die<br />

Finger sofort schwarz färbt. Eine solche<br />

Rarität einmal selbst zu finden ist ein<br />

Highlight im Leben jedes Pilzfreundes.<br />

AUCH IM WINTER<br />

Also: Augen auf im Wald! Auch wenn<br />

im Spätherbst mykologisch nicht mehr<br />

viel los sein sollte: Erdsterne mit ihren<br />

recht langlebigen Fruchtkörpern kann<br />

man noch bis ins neue Jahr hinein finden.<br />

Und ihre Entdeckung ist jedes Mal<br />

wieder eine Freude und ein Höhepunkt<br />

jeder pilzkundlichen Exkursion!<br />

Weitere Infos und tolle Bilder zu den<br />

Pilzen finden Sie im Internet unter:<br />

www.<strong>naturgucker</strong>.de


NATUR-SAISON<br />

VÖGEL RUND UMS<br />

JAHR FÜTTERN?<br />

Mit dem Winter beginnt die klassische Zeit der Vogelfütterung. Einige Experten<br />

plädieren sogar dafür, sie aufs ganze Jahr auszuweiten – aus Artenschutzgründen.<br />

Andere Forscher befürchten dagegen auch negative Effekte. Von Roy Fabian<br />

Angeblich war es der Heilige Servanus,<br />

der zuerst einen Wildvogel<br />

fütterte. Überlieferungen<br />

zufolge zähmte der schottische Mönch<br />

im 6. Jahrhundert nach Christus ein<br />

Rotkehlchen, damit es auf seiner Schulter<br />

sang. Seitdem ist viel passiert. Im vogelverrückten<br />

angelsächsischen Raum<br />

hat sich die Vogelfütterung vor allem<br />

im Winter seit Längerem zu einem<br />

Massenphänomen aufgeschwungen,<br />

und auch hierzulande ist sie keine Unbekannte.<br />

»Winterfütterung war lange<br />

Zeit ein Kernthema des Naturschutzes<br />

und ist nach wie vor sinnvoll, um auf<br />

lokaler Ebene die zum Teil hohe Sterblichkeit<br />

zu senken«, sagt etwa Sophia<br />

Engel vom Landesbund für Vogelschutz<br />

(LBV) in München. Ähnlich sieht es Josef<br />

Reichholf. »Angesichts dessen, wie<br />

unsere Fluren und Wälder bewirtschaftet<br />

werden, fällt das Nahrungsangebot<br />

für überwinternde Vögel sehr gering<br />

aus oder ist gar nicht mehr vorhanden«,<br />

sagt der Zoologe, der 36 Jahre lang die<br />

Sektion Ornithologie der Zoologischen<br />

Staatssammlung München geleitet hat.<br />

»Vom Menschen angebotenes Futter ist<br />

daher ein wichtiger Ersatz.« Reichholf<br />

gehört zu den Experten, die dafür plädieren,<br />

die Zufütterung sogar auf das<br />

gesamte Jahr auszudehnen. Auch im<br />

Frühling und Sommer, so ihr Hauptargument,<br />

fänden Vögel nicht mehr genug<br />

Fressbares. In der Tat verzeichnete etwa<br />

die Hälfte aller Arten, die sich zur<br />

Brutzeit hauptsächlich von Kleininsekten<br />

und Spinnen ernähren, im vergangenen<br />

Jahrzehnt Bestandsverluste. Bei<br />

Samen- und Früchtefressern waren es<br />

sogar knapp 60 Prozent. Zudem haben<br />

insbesondere jene Vögel gelitten, die im<br />

landwirtschaftlich genutzten Offenland<br />

und in Siedlungsräumen zu Hause sind.<br />

ECHTER ARTENSCHUTZ?<br />

Befürworter der angepassten Ganzjahresfütterung<br />

sehen daher in ihr ein<br />

effektives Instrument des Vogel- und<br />

Artenschutzes, allen voran Peter Berthold,<br />

langjähriger Direktor der For-<br />

12<br />

Der Gimpel (vorn) ist regelmäßiger Besucher<br />

an Futterstellen. Mitunter findet sich auch der<br />

Stieglitz ein (hinten). / Foto: Fotolia


schungsstelle für Ornithologie der<br />

Max-Planck-Gesellschaft und Autor<br />

des Buches »Vögel füttern, aber richtig:<br />

Das ganze Jahr füttern, schützen und sicher<br />

bestimmen«* (lesen Sie dazu auch<br />

das Interview auf Seite 15). Zusammen<br />

mit Gabriele Mohr von der Vogelwarte<br />

Radolfzell vertritt er unter Verweis auf<br />

entsprechende eigene und fremde Studien<br />

die Ansicht, dass die Ganzjahresfütterung<br />

zu Unrecht jahrzehntelang in<br />

der Kritik stand. Wer den gefiederten<br />

Gästen ganzjährig gutes Futter anbiete,<br />

könne sie nicht nur aus nächster Nähe<br />

beobachten, sondern zudem einen wichtigen<br />

Beitrag zum Vogelschutz leisten.<br />

Auch der Marburger Ornithologe Martin<br />

Kraft fand Mitte der 1980er Jahre<br />

heraus, dass abwechslungsreiches Zusatzfutter<br />

nicht nur die lokale Artenzahl,<br />

sondern gleichfalls deren Siedlungsdichte<br />

erhöht. Andere Wissenschaftler<br />

zeigten, dass künstlich versorgte Kohlmeisen<br />

früher mit der Eiablage begannen<br />

und größere Gelege hatten – was<br />

unter Umständen einen höheren Bruterfolg<br />

verspricht.<br />

NATUR-SAISON<br />

GROSSES PROBLEM JAGD<br />

Allerdings kann die Ganzjahresfütterung<br />

die durch Lebensraumveränderungen<br />

und Jagd während des Vogelzuges<br />

verursachten Bestandsrückgänge bei<br />

zahlreichen Vogelarten nicht ausgleichen.<br />

»Vogelfütterung macht Freude«,<br />

sagt etwa der Ornithologe Roland Prinzinger,<br />

emeritierter Biologie-Professor<br />

an der Frankfurter Goethe-Universität.<br />

»Allerdings sollte man den Artenrückgang<br />

nicht nur auf mangelnde<br />

Nahrungsgrundlagen reduzieren, weil<br />

das Probleme auf dem Zug oder in<br />

den Überwinterungsgebieten ausblendet,<br />

die weitaus gravierender sind.« Er<br />

denkt dabei unter anderem an die Zerstörung<br />

von Rastplätzen, Kollisionen<br />

mit menschlicher Infrastruktur sowie<br />

die starke Bejagung in Südeuropa und<br />

Afrika. Außerdem erreiche ganzjährige<br />

Zufütterung nur einen Bruchteil<br />

der Vögel. »Was zu uns im Sommer ans<br />

Futterhaus kommt, sind beispielsweise<br />

Meisen, Rotkehlchen, Sperlinge oder<br />

Grünfinken – Allerweltsarten also, die<br />

allesamt nicht von der Ausrottung bedroht<br />

und dazu meist territorial sind.<br />

Man erreicht also nur wenige. Gefährdete<br />

Arten wie Braunkehlchen, Bluthänfling,<br />

Feldlerche, Limikolen und Greife<br />

kommen extrem selten oder gar nicht.«<br />

Das könnte aber auch daran legen, dass<br />

viele von ihnen sich nicht mit Sonnen-<br />

Eichelhäher leben typischerweise im Wald,<br />

machen aber auch von Futterstellen in Siedlungen<br />

Gebrauch. Meist haben sie es auf (Erd-)Nüsse oder<br />

Maiskörner abgesehen, fressen aber auch Sonnenblumenkerne.<br />

Im Herbst vergraben sie einen Teil<br />

ihrer »Beute« als Wintervorrat im Boden. / Foto:<br />

Carola Schubbel<br />

blumenkernen, Fettfutter oder Meisenknödeln<br />

anlocken lassen – und oft weitab<br />

von Vogelhäuschen leben. Die Datenlage<br />

hingegen bestätigt eher Bertholds<br />

Ansichten. Zwar waren laut britischen<br />

Statistiken tatsächlich nur etwa 40 von<br />

insgesamt knapp 180 registrierten Vogelarten<br />

mehr oder weniger regelmäßig<br />

an Futterstellen anzutreffen. Martin<br />

Kraft zählte in diesem Punkt sogar nur<br />

21 Spezies – weniger als ein Zehntel aller<br />

hiesigen Brutvögel. Aber es waren darunter<br />

auch inzwischen gefährdete Arten<br />

wie Grauspecht, Baumpieper und Star.<br />

Der Münchener Vogelforscher<br />

und Evolutionsbiologe Josef Reichholf<br />

findet ohnehin, dass das Argument der<br />

»Allerweltsarten« nicht verfängt. »Viele<br />

Vogelschützer neigen dazu, den häufigen<br />

Arten weniger Aufmerksamkeit zu<br />

schenken als den seltenen.« Jedoch seien<br />

einige der bedrohten Spezies früher<br />

ebenfalls zahlreich gewesen. Genauso<br />

könnten manche der jetzt häufigen Arten<br />

später einmal selbst zu Raritäten werden.<br />

ANDERES VERHALTEN?<br />

Beeinflusst die Vogelfütterung aber<br />

nicht möglicherweise das Verhalten<br />

und ganze Biotope? Immerhin führen<br />

Forscher wie Peter Berthold den Umstand,<br />

dass zahlreiche Mönchsgrasmücken<br />

inzwischen in Großbritannien statt<br />

am Mittelmeer oder in Afrika überwintern,<br />

neben dem Klimawandel auch auf<br />

die ganzjährige Zufütterung zurück. Da<br />

sich diese Vögel bereits im Körperbau<br />

unterscheiden, ist sogar die Entstehung<br />

einer neuen Art wahrscheinlich. »Das<br />

zeigt, dass das natürliche Zugverhalten<br />

benachteiligt wird«, meint Biologe<br />

13<br />

»


NATUR-SAISON<br />

Auch Amseln (oben) sowie Buntspecht und<br />

Grünling (unten) kommen gerne ans Futterhaus.<br />

Fotos: Maximilian Püschel<br />

Prinzinger und verweist darauf, dass<br />

sich derartige Entwicklungen auch<br />

beim Weißstorch fänden. Störche gibt<br />

es inzwischen in Mitteleuropa, etwa im<br />

Elsass, zahlreiche – weil sie gelernt haben,<br />

dass der Mensch sie füttert. Hinzu<br />

komme, so Prinzinger, dass es etwa in<br />

Hessen nicht zuletzt durch Zufütterung<br />

inzwischen mehr Weißstörche gebe als<br />

noch vor 100 Jahren – und das bei extrem<br />

reduzierten Nahrungsbiotopen.<br />

»Die sind jedoch keine Vegetarier.« Es<br />

könne daher sein, dass nun im Frühjahr<br />

und Sommer bedrohte Fische, oder<br />

auch Bodenbrüter litten. Auch Sophia<br />

Engel, beim LBV Projektleiterin für Vogelkunde<br />

und Vogelschutz, sagt, man<br />

wisse bislang noch zu wenig über die<br />

gesamtökologischen Effekte. Ihr Verband<br />

setze daher einen »nachhaltigeren«<br />

Schwerpunkt. »Naturschutz ist bei uns<br />

Lebensraumschutz, was sich nicht nur<br />

auf Schutzgebiete und die Landwirtschaft,<br />

sondern auch eine naturnahe<br />

Gestaltung von Gärten und Balkonen<br />

bezieht.«<br />

Für Josef Reichholf ist das allerdings<br />

kein Widerspruch. »Natürlich ist<br />

Lebensraumschutz richtig und wichtig.<br />

Aber es wäre absurd, die Vogelfütterung<br />

einzuschränken, nur weil es Vermutungen<br />

über Negativeffekte gibt, aber keine<br />

belastbaren Nachweise« – zumal ihr<br />

ganz wesentlich die allgemein positive<br />

Einstellung zu Vögeln zu verdanken sei.<br />

»Das sollten wir nicht unterschätzen«.<br />

Das findet auch LBV-Expertin Engel.<br />

Gerade in Großstädten bräuchten die<br />

Menschen Anknüpfungspunkte und einen<br />

Zugang zur Natur – »und den finden<br />

sie oft über das Füttern von Vögeln«.<br />

14<br />

Tipps für die<br />

Vogelfütterung<br />

·<br />

·<br />

·<br />

·<br />

·<br />

Jahreszeitlich angepasst, abwechslungsreich<br />

und nur so viel füttern,<br />

wie am Tag auch gefressen wird<br />

Keine Essensreste, schimmeliges<br />

Futter oder Ambrosia-Samen verfüttern<br />

Stets frisches (!) Wasser anbieten,<br />

wenn möglich auch ein Vogelbad<br />

Auf Hygiene achten – das Futterhaus<br />

regelmäßig säubern, für Meisen<br />

Futterspender aufhängen<br />

Futterstellen katzensicher machen<br />

Links:<br />

LBV-Broschüre »Naturerlebnis Vogelfütterung«:<br />

www.lbv-shop.de/de/<br />

Winterfuetterung1<br />

Infos der Wildvogelhilfe:<br />

www.wildvogelhilfe.org/winterfuetterung/winterfuetterung.html<br />

*Peter Berthold, Gabriele Mohr:<br />

»Vögel füttern, aber richtig«, Kosmos<br />

Verlag, 112 Seiten, 9,99 Euro<br />

Fasane (hier eine Henne)<br />

mögen Getreide, Mais,<br />

Sämereien sowie Äpfel.<br />

Foto: Maximilian Püschel


NATUR-SAISON<br />

»Ganzjahresfütterung<br />

kann jeder machen«<br />

Peter Berthold, langjähriger Direktor der Vogelwarte<br />

Radolfzell, ist einer der prominentesten Befürworter der<br />

Ganzjahresfütterung. Unser Autor Roy Fabian hat<br />

mit ihm darüber gesprochen.<br />

Peter Berthold<br />

Foto: privat<br />

Herr Berthold, Sie plädieren dafür, wilde<br />

Vögel nicht nur im Winter, sondern<br />

über das ganze Jahr zu füttern. Warum?<br />

Berthold: Früher haben Vögel, zumindest<br />

im Sommerhalbjahr, überall Nahrung gefunden.<br />

Das hat sich dramatisch geändert.<br />

In den Monokulturen unserer Feldfluren<br />

kommen so gut wie keine Wildkräuter mehr<br />

vor, die Sämereien ausbilden. Nach meinen<br />

Berechnungen sind allein in den deutschen<br />

Weizenfeldern rund eine Million Tonnen an<br />

Sämereien pro Jahr verloren gegangen. Bei<br />

den Insekten sieht es noch schlimmer aus.<br />

Hier zeigen die neuen Daten, dass es in den<br />

letzten 25 Jahren einen Rückgang um 80<br />

Prozent gab. Deswegen ist die Ganzjahresfütterung<br />

ein probates Mittel, um Vögeln<br />

auch im Sommer zu helfen. Denn eine Brut<br />

aufzuziehen, bedeutet einen immensen<br />

Energieaufwand. Viele verausgaben sich<br />

dabei so sehr, dass sie danach kaum noch<br />

die Mauser durchstehen.<br />

Es gibt allerdings Studien, wonach eine<br />

Ganzjahresfütterung das natürliche Verhalten<br />

beeinflusst. Beispielsweise nehmen<br />

bei Kohlmeisen Gesangesaktivität<br />

und Territorialkämpfe ab. Sind solche<br />

Effekte ein Problem?<br />

Wo sollte man da ein Problem sehen? Fleißiges<br />

Singen und hohe Aggression dienen<br />

ja der Partnersuche und Revierverteidigung,<br />

was nur nötig ist, wenn die Population sehr<br />

dünn und die Ressourcen bescheiden sind.<br />

Dieses Verhalten wird abgebaut, wenn<br />

mehr Nahrung zur Verfügung steht und<br />

dadurch die Siedlungsdichte<br />

steigt. Schließlich<br />

müssen die Vögel dann<br />

nicht mehr so viel streiten<br />

und singen, weil sie<br />

ihren Partner mühelos<br />

finden. Sie brüten folglich<br />

auch früher und<br />

ziehen mehr Junge auf<br />

– im Grunde genommen<br />

also paradiesische<br />

Zustände.<br />

Trotzdem sind in Großbritannien, wo<br />

die Ganzjahresfütterung bereits seit<br />

Jahrzehnten praktiziert wird, nach wie<br />

vor Bestandsverluste bei vielen Arten zu<br />

verzeichnen.<br />

Das liegt am beschriebenen Insektenmangel.<br />

Fast alle Vogelarten ziehen ihre Jungen<br />

ja mit Insekten auf. Deswegen ist eine Zufütterung<br />

bei Gemischtköstlern wie Staren<br />

sehr hilfreich, weil sie das wenige, das sie<br />

noch fangen, nicht selber fressen müssen,<br />

sondern an ihren Nachwuchs verfüttern<br />

können. Dennoch müssen wir möglicherweise<br />

bald dazu übergehen, mehr Lebendfutter<br />

anzubieten. Das ist natürlich eine<br />

teure Angelegenheit. Aber es könnte sein,<br />

dass sonst in 20 Jahren gar keine Vögel<br />

mehr in Deutschland und Europa brüten.<br />

Wäre es denn da nicht besser, Landschaften<br />

und Hausgärten zu renaturieren?<br />

Immerhin würden davon nicht nur<br />

Vögel, sondern auch die Insektenwelt<br />

profitieren.<br />

Das wäre selbstverständlich eine tolle Sache<br />

– wenn man es denn erreichen könnte.<br />

Es gibt aber Faktoren, gegen die der Vogelschutz<br />

nichts ausrichten kann. Dazu gehört<br />

etwa auch die Bejagung in vielen Rast- und<br />

Überwinterungsgebieten. Wenn Frau Merkel<br />

ein Herz für Vögel hätte und gegen die<br />

Fanganlagen in Ägypten protestieren würde,<br />

dann würden sich die Leute dort totlachen.<br />

Genauso wenig ist hierzulande an<br />

mehr Ackerrandstreifen oder die Umgestaltung<br />

von Biotopen zu denken, der Druck<br />

auf landwirtschaftliche Flächen wächst ja<br />

schon jetzt von Jahr zu Jahr. Insofern sind<br />

solche Forderungen vor allem Wunschdenken.<br />

Sicher: Auch die Ganzjahresfütterung<br />

wird nicht alle Vögel retten. Aber sie kann<br />

viele retten – und sie ist zudem etwas, das<br />

jeder ab heute oder morgen machen kann.<br />

15


Unter<br />

BIBERN<br />

16<br />

Wie unsere größten heimischen Nagetiere leben, konnten<br />

Bettina und Christian Kutschenreiter beobachten. Sie berichten<br />

über hautnahe Erlebnisse aus dem Familienleben der Biber.<br />

Drei junge Biber im Alter von etwa<br />

drei Monaten beim Spielen auf einem<br />

alten Baumstamm – ihrem Lieblingsspielplatz.<br />

»Hasenpfote« (oben) ist ein<br />

junger, sehr zurückhaltender Biber.<br />

Alles begann zufällig im Juni<br />

2004. Eigentlich wollte ich in<br />

der Nähe des Inns im Landkreis<br />

Rosenheim einen Eisvogel fotografieren,<br />

und es klappte wie erhofft. Beim<br />

Verlassen meines Versteckes erschrak<br />

ich durch lautes Platschen: Eine Biberfamilie,<br />

zwei Alt- und drei Jungtiere, fühlte<br />

sich offensichtlich von mir gestört. Die<br />

Jungen waren noch sehr klein und hatten<br />

Mühe abzutauchen. Wir waren sofort<br />

begeistert und wollten mehr über<br />

die Tiere erfahren. Der Beginn unserer<br />

»Freundschaft« war jedoch anfangs sehr<br />

schwierig. Bei der kleinsten Bewegung<br />

oder dem leisesten Geräusch zogen sich<br />

die Tiere sofort zurück und ließen sich<br />

nicht mehr blicken. Sie lernten mit der<br />

Zeit zwar, dass von uns keine Gefahr<br />

ausging, dennoch waren wir ihnen sus-


pekt. Das Muttertier, die »Matriarchin«,<br />

besaß die größte Autorität und achtete<br />

stets auf die Sicherheit der Familie.<br />

Sie fasste zwar mehr Vertrauen zu uns,<br />

blieb jedoch immer auf gehörigem Abstand<br />

und mit ihr der Rest der Familie.<br />

Allerdings verschwand sie im Herbst<br />

des dritten Jahres plötzlich spurlos und<br />

starb vermutlich an Altersschwäche. Im<br />

Winter stellte sich eine Nachfolgerin<br />

ein. Diese war uns gegenüber wesentlich<br />

aufgeschlossener. Im darauffolgenden<br />

Jahr näherten sich uns nun einzelne Biber<br />

auf wenige Meter. Der Durchbruch<br />

kam, als ein neugieriger Biber sich in<br />

Zeitlupe minutenlang an uns »heranpirschte«<br />

und begann, unsere Bergstiefel<br />

zu beschnuppern. Er knabberte sie<br />

vorsichtig an und verschwand dann sofort<br />

wieder. Allmählich wurden wir nun<br />

von der ganzen Biberfamilie toleriert,<br />

und seither gewährten uns die Tiere einzigartige<br />

Einblicke in ihr Familienleben<br />

und in ihre Verhaltensweisen.<br />

Tiere in kleinen Restpopulation an der<br />

Elbe, in Norwegen, Frankreich und<br />

Weißrussland ausgerottet. Dass die<br />

Kirche den Verzehr von Biberfleisch<br />

(wegen der amphibischen Lebensweise<br />

und des schuppigen Schwanzes zählte<br />

man den Biber nicht zu den Säugetieren,<br />

sondern eher zu den Fischen) in<br />

der Fastenzeit erlaubte, hat bei der groß<br />

angelegten Verfolgung wohl auch eine<br />

Rolle gespielt. Zudem hielt man Biber<br />

für Fischfresser und tötete sie, weil sie<br />

Ackerflächen überfluteten. Durch Unterschutzstellungen<br />

und Wiedereinbürgerungen<br />

im 20. Jahrhundert leben<br />

heute wieder etwa eine halbe Million<br />

Biber in Europa.<br />

Eine frisch, sanduhrförmig angenagte Weide<br />

(unten) im späten Herbst. Das eigentliche Fällen<br />

wird ein Windstoß erledigen. Der hintere Fuß mit<br />

Schwimmhäuten (rechts): Die Pigmentstörungen<br />

(weißer Fleck) helfen bei der Unterscheidung der<br />

Tiere – gut zu sehen die geteilte Putzkalle.<br />

Der deutsche Bestand wird mittlerweile<br />

auf etwa 20.000 Tiere geschätzt. Nicht<br />

immer wurde und wird die Rückkehr<br />

der Biber begrüßt. schließlich gestalten<br />

die Tiere ihre Umwelt aktiv: Biber<br />

fällen Bäume, stauen Flüsse und verändern<br />

so die Landschaft, die sie besiedeln,<br />

LANGE VERFOLGT<br />

Biber (Castoridae) sind nach dem Wasserschwein<br />

mit 1,40 Metern Länge und<br />

36 Kilo Gewicht die größten lebenden<br />

Nagetiere der Welt. Der Europäische Biber<br />

(Castor fiber) ist dämmerungs- und<br />

nachtaktiv, hält keinen Winterschlaf und<br />

war ursprünglich in ganz Europa und<br />

wohl sehr zahlreich anzutreffen. In Europa<br />

gibt es fünf Unterarten, darunter<br />

den Elbebiber (Castor fiber albicus) und<br />

den Rhonebiber (Castor fiber gallicus).<br />

Durch Bejagung wegen ihres Pelzes und<br />

des Bibergeil genannten Drüsensekrets,<br />

das man als Arznei verwandte, wurden<br />

die Biber im 18. und 19. Jahrhundert in<br />

ganz Europa bis auf etwas über 1.000<br />

17<br />

»<br />

»Mutti« und Christian Kutschenreiter<br />

(links). Er krault sie hier unter Wasser, deshalb<br />

hält sie still – und beißt gerade einen<br />

Zweig ab (rechts).


NATURSCHUTZ<br />

Star und Turteltaube werden<br />

seltener, das Steinhuhn (unten)<br />

dagegen ist wieder Brutvogel.<br />

Fotos: L. Wehrle, arco-images,<br />

Daniele Occhiato, Markus<br />

Varesvuo, agami.nl<br />

IM<br />

SINK-<br />

FLUG<br />

Die neue Rote Liste zeigt,<br />

wie dramatisch der Rückgang bei<br />

Vögeln der Agrarlandschaft ist.<br />

Von Robert Lücke<br />

54<br />

Die aktuelle Rote<br />

Liste der Brutvögel<br />

Deutschlands<br />

stimmt sehr nachdenklich: Bei<br />

Rebhühnern gab es seit Anfang der<br />

1990er Jahre einen Bestandsrückgang<br />

von 96 Prozent, und auch Feldlerche,<br />

Kiebitz, Uferschnepfe und<br />

Bekassine geht es bei uns heute mehr als<br />

dreckig. Birkhuhn, Küsten- und Brandseeschwalbe<br />

sowie Kornweihe sind nunmehr<br />

»Vom Aussterben bedroht«. Und<br />

auch Star, Mehl- und Rauchschwalbe<br />

gelten neuerdings als gefährdet. Besonders<br />

böse erwischt hat es Arten des<br />

Offenlandes. Neben den bereits genannten<br />

ist zum Beispiel der Wiesenpieper,<br />

früher eine weit verbreitete und nicht<br />

seltene Art, heute »Gefährdet«, das<br />

Braunkehlchen sogar »Stark gefährdet«.<br />

INTENSIVE JAGD<br />

Trockenlegungen von Feuchtgebieten,<br />

Umwandlung von extensiv genutzten<br />

Felder und Weiden in Mais- und Rapsmonokulturen<br />

verdrängen immer mehr<br />

einst alltägliche Vögel auf dem Land. In<br />

den Wäldern sieht es auch nicht viel<br />

besser aus: Die Bestände der Turteltaube,<br />

die nun von der Vorwarnliste direkt<br />

in die zweithöchste Schutzkategorie<br />

»Stark gefährdet« gestuft wurde, haben<br />

dramatisch abgenommen. Die Jagd rund<br />

ums Mittelmeer, das der Zugvogel bei<br />

seinen Wanderungen von den mitteleuropäischen<br />

Brutplätzen ins afrikanische<br />

Winterquartier südlich der Sahara überquert,<br />

hat wohl<br />

dazu geführt,<br />

dass die Bestände<br />

in den<br />

vergangenen<br />

30 Jahren um<br />

mehr als 80 Prozent<br />

zurückgegangen sind. Jedes Jahr wird<br />

die unvorstellbare Zahl von zwei bis<br />

drei Millionen Turteltauben vom Himmel<br />

geschossen oder verendet in Fallen.<br />

Ein Hotspot der Jagd ist die schießverrückte<br />

Insel Malta, wo im Frühjahr bis<br />

zu 20.000 ziehende Turteltauben an einem<br />

Tag beobachtet werden – sofern sie<br />

überleben.<br />

STEINHUHN WIEDER DA<br />

Auch der Trauerschnäpper wird seit<br />

der letzten Roten Liste vor acht Jahren<br />

in seiner Gefährdung hochgestuft,<br />

ebenso Wespenbussard, Rotschenkel,<br />

Feldschwirl, Bluthänfling und Sperbergrasmücke.<br />

Verbessert hingegen haben<br />

sich die Bestände von Dreizehenspecht,<br />

Steinadler, Mantelmöwe, Gänsesäger,<br />

Grauammer, Weißflügelseeschwalbe,<br />

Steinrötel,<br />

Nachtreiher, Rohr- und Zwergdommel,<br />

Wiedehof, Zaunammer,<br />

Tüpfel-, Zwerg- sowie Kleinem<br />

Sumpfhuhn und Steinkauz. Das<br />

Steinhuhn ist nun wieder Brutvogel<br />

in Deutschland in den bayerischen Alpen<br />

– wenn auch extrem selten.<br />

DIE FLAGGSCHIFFE<br />

Klingt gut, ist aber zu wenig. Denn heute<br />

leben in Europa 420 Millionen Vögel<br />

weniger als vor 30 Jahren – recht unbemerkt<br />

verschwinden frühere Allerweltsarten,<br />

während die »Flaggschiffe«<br />

des Naturschutzes wie See- und Fischadler,<br />

Wanderfalke, Uhu, Kranich und<br />

Weißstorch vielerorts wieder und weiter<br />

zunehmen. Die einzige Möglichkeit, den<br />

Verfall unserer Vogelwelt aufzuhalten,<br />

ist eine naturverträglichere Landwirtschaft<br />

und Einschränkung oder Verbot<br />

der Jagd. Schreiben Sie Ihren lokalen<br />

EU-Abgeordneten, dass sich die Brüsseler<br />

Agrarpolitik dringend ändern muss<br />

und in den Mitgliedsländern keine illegale<br />

Jagd erfolgen darf – sonst wird die<br />

Vorfreude auf den ersten Frühlingsspaziergang<br />

in ein paar Monaten durch die<br />

Wiesen verfehlt sein, wenn dort keine<br />

Lerchen mehr jubilieren, Pieper piepen<br />

und Kiebitze »glüü-bitz« rufen ...<br />

www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz/rote-listen/10221.html


Neuer Stoff<br />

REZENSIONEN<br />

FÜR NATURFREUNDE<br />

TIERISCHE<br />

PLAGEGEISTER<br />

Lausfliegen, Federlinge, Zecken und<br />

ähnliches Getier gehören nicht gerade<br />

zu den Wohlfühlorganismen – zumindest<br />

für den allergrößten Teil der Bevölkerung<br />

– und sind in der Regel eine<br />

Nische für eine überschaubar kleine<br />

Schar von Spezialisten. Selbst unter<br />

den Freizeitornithologen sind Kenntnis<br />

und Interesse für diese Federbewohner<br />

gering. Genau hier setzt das Buch an,<br />

geschrieben von zwei Veterinärmedizinern,<br />

deren Interesse – nicht nur das<br />

berufliche – bereits ein Leben lang den<br />

Vögeln und Parasiten gilt. Doch stellen<br />

sie nicht nur Parasiten vor: Im Mittelpunkt<br />

ihrer Betrachtung steht das Federkleid<br />

als Lebensraum, in dem es, wie<br />

in allen anderen Lebensräumen, eine<br />

Vielzahl von Wechselwirkungen gibt.<br />

Dabei wird der Blick erweitert auf die<br />

Nist- und Schlafplätze und deren Innenleben.<br />

Und von diesem Mikrokosmos,<br />

ob vom Vogel selbst oder seinem Nest,<br />

gibt es erstaunlich viel und vor allem<br />

Interessantes zu berichten. Zunächst<br />

werden Federtypen, ihre Anzahl und<br />

Funktion, das Gefieder und die Gefiederpflege,<br />

Mauser und Mauserformen,<br />

Farben und Zeichnungen portraitiert.<br />

Schon hier, wo man Bekanntes erwartet,<br />

gibt es interessante Denkansätze, etwa<br />

zur Ausscheidung von Schwermetallen<br />

aus dem Körper über die Mauser. Den<br />

wichtigsten Aussagen sind jeweils brillante<br />

Abbildungen zugeordnet. Bei der<br />

Beschreibung des Federkleides als eigenen<br />

Lebensraum ist auf wenige Seiten<br />

komprimiert so viel Spannendes über<br />

die Haut, über Verstecke und Nahrungsressourcen<br />

der Parasiten und sogar deren<br />

artspezifische Verteilungsmuster auf<br />

bestimmte Federn zu lesen, dass einem<br />

die kleinen Tierchen von Seite zu Seite<br />

immer sympathischer werden. Das<br />

Buch besticht neben dem verständlich<br />

geschriebenen Text auch durch exzellente<br />

Fotos der Autoren (Vogelaufnahmen<br />

Richard Schöne, mikroskopische<br />

Aufnahmen Ronald Schmäschke). In<br />

Verbindung mit einer ästhetischen Gesamtgestaltung<br />

durch den Verlag wird<br />

auch beim voreingenommenen Leser<br />

das Jucken auf der Haut spätestens nach<br />

den ersten Seiten verflogen sein.<br />

Herbert Grimm<br />

Schöne & Schmäschke: Lebensraum<br />

Federkleid. Federn und Federbewohner<br />

heimischer Vögel. Haupt Verlag, 193<br />

Seiten, 29,90 Euro.<br />

ARTENSCHUTZ<br />

VERSTEHEN<br />

Der Begriff »Artenschutz« taucht immer<br />

mal wieder auf, wenn es um bedrohte<br />

Tier- und Pflanzenarten geht.<br />

Wir kann der Mensch diese vor dem<br />

Menschen schützen? Dieser Frage geht<br />

der Schweizer Forscher Ulrich Hofer in<br />

»Evidenzbasierter Artenschutz. Begriffe,<br />

Konzepte, Methoden« nach – und<br />

erklärt, was Artenschutz ist – und was<br />

nicht. Welche Zusammenhänge gilt es<br />

zu beachten? Was hilft, und was nicht?<br />

Denn Artenschutz ohne vorherige<br />

Kenntnisse kann nicht nachhaltig sein.<br />

Das ist ein Buch für Fachleute – und für<br />

alle, die bei diesem immer wichtiger<br />

werdenden Thema mitreden wollen.<br />

Sebastian Teichmann<br />

Ulrich Hofer: Evidenzbasierter Artenschutz:<br />

Begriffe, Konzepte, Methoden.<br />

Haupt Verlag, 184 Seiten, 32,90 Euro.<br />

DEUTSCHLAND<br />

WOLFSLAND<br />

Sie sind wieder da<br />

– die Wölfe. Fing<br />

die Wiederbesiedlung<br />

zunächst in<br />

Ostdeutschland<br />

und dort auf Truppenübungsplätzen<br />

an, hat der Wolf<br />

inzwischen auch<br />

die Lüneburger Heide in Niedersachsen<br />

und andere westliche Bundesländer<br />

zurückerobert. Was für die einen eine<br />

Sensation ist, versetzt andere in helle<br />

Aufregung. Der Mythos Wolf und<br />

die Rarität wird in Axel Gomilles sehr<br />

schön ausgestattetem Band »Deutschlands<br />

wilde Wölfe« intensiv beleuchtet.<br />

Dass die Rückkehr des großen Fleischfressers<br />

auch eine Herausforderung ist,<br />

die wir alle gemeinsam meistern können<br />

und müssen, wird spätestens im Kapitel<br />

»Leben mit Wölfen« deutlich. Der Biologe<br />

und Fotograf Axel Gomille hat hier<br />

eine für Deutschland wohl einzigartige<br />

Sammlung von seinen eigenen Wolfs-<br />

Bildern zusammengetragen. Mit Tarnzug<br />

und Fotofallen gelangen ihm derart<br />

authentische Bilder deutscher Wölfe,<br />

dass alleine schon die Fotos den Kauf<br />

des Buches mehr als rechtfertigen.<br />

Sebastian Teichmann<br />

Axel Gomille: Deutschlands wilde Wölfe.<br />

Frederking & Thaler Verlag, 168 Seiten,<br />

29.99 Euro.<br />

55


NATUR-BESTIMMUNG<br />

Kleine Federbälle<br />

MIT LANGEN SCHWÄNZEN<br />

Schwanzmeisen sind nicht nur<br />

eifrige Kletterer im Geäst – sie können<br />

auch weite Reisen unternehmen.<br />

Foto: M. Kühn, Arco Images<br />

Manche sind in vielen<br />

Gärten zu sehen, andere<br />

lassen sich im Schilfund<br />

Strauchdickicht nur<br />

schwer entdecken. Wie<br />

man Schwanz-, Bart- und<br />

Beutelmeisen unterscheidet,<br />

weiß Martin Kraft.<br />

56<br />

Allbekannt ist die nicht zu den<br />

Echten Meisen gehörende<br />

Schwanzmeise (Aegithalos caudatus),<br />

von deren 13 bis 15 Zentimetern<br />

Länge allein sieben bis neun Zentimeter<br />

auf den Schwanz entfallen – daher rührt<br />

der volkstümliche Name »Pfannenstielchen«.<br />

Der kleine, rundliche Körper und<br />

der sehr lange, abgestufte Schwanz verleihen<br />

der Schwanzmeise ein charakteristisches<br />

Aussehen. Der rundliche Kopf<br />

zeigt einen weißen Scheitel und mehr<br />

oder minder ausgeprägte dunkle Scheitelseitenstreifen<br />

sowie helle Wangen<br />

und eine helle Kehle.<br />

Das dunkle Auge ist von einem<br />

rosa- bis orangefarbenen Lidring umgeben.<br />

Der schwarze Schnabel ist sehr<br />

zierlich und kurz. Nacken und Mantel<br />

sind schwarz, die Schulterfedern rosa.<br />

Die Unterseite ist weißlich mit bräunlich-rosafarbenen<br />

Flanken und Bauch.<br />

Die schwarzen Flügel zeigen eine<br />

schwach helle Flügelbinde und hell geränderte<br />

Armschwingen und Schirmfedern.<br />

Der lange Schwanz ist oberseits<br />

bis auf den hellen Rand schwarz, unterseits<br />

weißlich. In Mitteleuropa lebt vorwiegend<br />

eine dunkelköpfige Unterart,<br />

die aber von West nach Ost zunehmend<br />

von der weißköpfigen, sogenannten Nominatform<br />

ersetzt wird. Sie zeigt einen<br />

rein weißen Kopf, der sich scharf zum<br />

schwarzen Mantel absetzt, sowie eine<br />

reinweiße Unterseite. Daneben gibt es<br />

noch alle möglichen Farbübergänge, vor<br />

allem am Kopf der Schwanzmeise. Sie<br />

ist sehr gesellig und tritt oft in rastlosen<br />

Trupps auf, die geschickt an Zweigen<br />

hängen und ständig »sri-sri oder si-siserrr«<br />

rufen. Ihr Flug ist ziemlich geradlinig<br />

und schwirrend.<br />

SCHWARZER BARTSTREIF<br />

Einen sehr schwirrenden Flug zeigt die<br />

bis zu 15,5 Zentimetern lange, zur Familie<br />

der Timalien gehörende Bartmeise<br />

(Panurus biarmicus), die bei uns vorwiegend<br />

in dichten und ausgedehnten<br />

Röhrichtzonen vorkommt. Im Winter<br />

kann man sie aber auch an anderen Orten<br />

antreffen. Typisch ist die zimtbraune<br />

Grundfarbe, die nur durch schwarze<br />

und weiße Bereiche der Flügeldecken,<br />

Handschwingen und Schirmfedern<br />

durchbrochen wird. Das Männchen<br />

hat einen grauen Kopf und einen sehr<br />

auffälligen schwarzen Bartstreif. Kinn


NATUR-BESTIMMUNG<br />

und Kehle sind weiß, die Unterschwanzdecken<br />

schwarz. Der lange, gestufte<br />

Schwanz ist zimtbraun und wird oft gestelzt<br />

oder gefächert. Typisch sind auch<br />

das gelbliche Auge und der orange-gelbliche,<br />

recht kurze Schnabel. Dieser ist<br />

bei Weibchen blasser gefärbt. Weibchen<br />

zeigen zudem eine bräunlichere Iris, haben<br />

eine graue statt weiße Kehle und<br />

einen bräunlichen Kopf sowie Mantel.<br />

Manchmal kann man eine schwarze<br />

Strichelung auf Oberkopf und Mantel<br />

sehen. Jungvögel ähneln den Weibchen,<br />

haben aber einen schwarzen Mantel<br />

und schwarze Abzeichen im Schwanz.<br />

Bei jungen Männchen ist der Schnabel<br />

gelblich, bei jungen Weibchen dagegen<br />

schwarz! Bartmeisen fliegen oft in<br />

dichten Trupps und zeigen einen geradlinigen<br />

und schwirrenden Flug. Wegen<br />

dieses Flugstils und des langen Schwanzes<br />

wirken sie wie kleine Hubschrauber.<br />

Ständig äußern sie Rufe, die wie<br />

»tschäh« oder »tsching« klingen.<br />

TYPISCH: BEUTELNEST<br />

Zur Familie der Beutelmeisen zählt<br />

die bei uns brütende und recht seltene<br />

und eher schwierig zu beobachtende<br />

Beutelmeise (Remiz pendulinus), die<br />

nur knapp die Größe einer Blaumeise<br />

erreicht. Typisch ist das am Ende<br />

bräunliche Iris<br />

und Kopf<br />

schwarze<br />

Strichelung<br />

rosa- bis orangefarbener<br />

Lidring<br />

sehr<br />

kurzer,<br />

schwarzer<br />

Schnabel<br />

rundlicher<br />

Körper<br />

Bartmeisenweibchen<br />

Foto: Jules Cox, Arco Images<br />

graue<br />

Kehle<br />

gelbliches<br />

Auge<br />

orange-gelber<br />

Schnabel<br />

Schwanzmeise<br />

Foto: Marc Bottenbos, Arco Images<br />

weißer Scheitel<br />

und dunkle Scheitelseitenstreifen<br />

helle<br />

Wangen<br />

helle<br />

Unterseite<br />

mit rosa-braunem<br />

Bauch und<br />

Flanken<br />

Schnabel<br />

blasser als beim<br />

Männchen<br />

weiße<br />

Kehle<br />

grauer Kopf<br />

dunkel zentrierte<br />

Schirm- und Schwanzfedern<br />

schwarze<br />

Maske<br />

sehr langer,<br />

durchgestufter<br />

Schwanz<br />

Bartmeisenmännchen<br />

Foto: Jules Cox, Arco Images<br />

zimtbraune<br />

Grundfarbe<br />

zimtbrauer Schwanz,<br />

wird oft gestelzt oder<br />

gefächert<br />

auffälliger schwarzer<br />

Bartstreif<br />

Beutelmeise<br />

Foto: Marc Bottenbos, Arco Images<br />

grauer Nacken<br />

und Scheitel<br />

rostbrauner<br />

Mantel<br />

rotbraune Unterfedern,<br />

sonst blasse Unterseite<br />

von Zweigen aufgehängte Beutelnest<br />

mit Einflugröhre. Altvögel zeigen eine<br />

schwarze Maske, die beim Männchen<br />

größer ist, einen hellgrauen Scheitel<br />

und Nacken sowie rostbraunen Mantel<br />

und dunkel zentrierte Schirm- und<br />

Schwanzfedern. Adulte Männchen haben<br />

mehr oder minder stark rotbraune<br />

Brustfedern auf der sonst blass bräunlichen<br />

Unterseite.<br />

Der Mantel der Weibchen ist weniger<br />

rostbraun. Jungvögel haben weder<br />

einen grauen Scheitel und Nacken<br />

noch eine schwarze Maske und sind<br />

insgesamt weniger kontrastreich gefärbt.<br />

Der Flug wirkt durch die recht<br />

kurzen Bögen hüpfend und manchmal<br />

kaum fördernd. Mit den schwarzen Beinen<br />

können sie geschickt auf Zweigen,<br />

Schilfhalmen und im Rohrkolben klettern.<br />

Der Fruchtstand des Rohrkolbens<br />

wird sowohl zur Nahrungssuche wie<br />

auch als Nistmaterial genutzt. Die Rufe<br />

sind sehr hoch und fein sowie leicht abfallend<br />

»sssiü«.<br />

57<br />

<strong>naturgucker</strong>.de/?art=schwanzmeise<br />

<strong>naturgucker</strong>.de/?art=bartmeise<br />

<strong>naturgucker</strong>.de/?art=beutelmeise


ALLMERS KABINETT<br />

Der Hecht lebt<br />

nicht unbedingt im<br />

Karpfenteich. Wie Forscher<br />

herausfanden,<br />

ist Hecht nicht gleich<br />

Hecht. / Fotos: Wild<br />

Wonders of Europe/<br />

Roggo, Will Meinderts,<br />

Arco Images<br />

Wenn faule Hechte<br />

HEKTISCH WERDEN<br />

Den »Fisch des Jahres 2016« kennt jeder. Trotzdem gibt es immer wieder<br />

Neues vom tollen Hecht, wie Frank Allmer berichtet.<br />

58<br />

Normalerweise sind Hechte echte<br />

Faulpelze. Am liebsten stehen<br />

sie still im Wasser im Schilfbereich<br />

am Ufer und warten, bis ein Fisch<br />

vorbeischwimmt. Dann schnappen sie<br />

blitzschnell zu, verschlingen die Beute –<br />

und gleiten zurück zum Ruheplatz. Raus<br />

ins freie Wasser schwimmen sie so gut<br />

wie nie. Das dachte man bis jetzt. Doch<br />

auch bei Hechten gibt es Hektiker. Das<br />

fanden Gewässerökologen heraus. Im<br />

Kleinen Döllnsee im Biosphärenreservat<br />

Schorfheide-Chorin rüsteten sie 20<br />

Hechte gleicher Größe mit kleinen Peilsendern<br />

aus, um zu sehen, was die Fische<br />

im Lauf der Zeit alles unternehmen.<br />

NATURNAHE AUEN<br />

Der Hecht ist der Fisch des Jahres 2016.<br />

Der größte Raubfisch Deutschlands gilt<br />

zwar noch als ungefährdet, langfristig<br />

gehen seine Bestände aber vermutlich<br />

zurück. Er braucht intakte Uferbereiche,<br />

und davon gibt es immer weniger.<br />

Für die Hechte wäre es wichtig, dass<br />

wir möglichst viele Ufer und Auen renaturieren<br />

oder in einem naturnahen<br />

Zustand erhalten. Denn die dienen den<br />

Fischen als Rückzugsraum und Laichplatz.<br />

So würde der Bestand der Art<br />

gesichert und gleichzeitig Lebensraum<br />

für weitere Tier- und Pflanzenarten geschaffen.<br />

Solche Projekte dienen dann<br />

oft auch dem Hochwasserschutz. Regelmäßig<br />

standen nun die Forscher vom<br />

Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie<br />

und Binnenfischerei am Ufer<br />

des Kleinen Döllnsees und bestimmten<br />

mit einem GPS-Gerät die genaue Position<br />

der besenderten Hechte. Von dem<br />

Ergebnis waren sie überrascht: Hecht ist<br />

nicht gleich Hecht. Sie fanden drei Typen<br />

mit völlig unterschiedlichem Verhaltensweisen:<br />

·<br />

·<br />

·<br />

Der klassische »Schilftyp« verbringt<br />

die meiste Zeit bewegungslos im Röhricht<br />

im flachen Wasser und überlässt<br />

es dem Zufall, ob ein Fisch<br />

vorbeikommt. Also ziemlich faul.<br />

Der »Tiefenwassertyp« jagt im tieferen<br />

Wasser zwar aktiv der Beute<br />

hinterher, bleibt aber in der Nähe<br />

schützender Unterwasserpflanzen.<br />

Der »Freiwassertyp« dagegen ist ein<br />

Hektiker. Er wagt sich zur Jagd ins<br />

offene Wasser hinaus. Das ist ein<br />

beträchtliches Risiko. Dort könnten<br />

größere Hechte auf die kleineren<br />

lauern: Kannibalismus ist bei diesen<br />

Fischen an der Tagesordnung. Trotz<br />

dieser Gefahr lohnt es sich für die<br />

Hektiker, mutig zu sein. Sie fangen<br />

jedenfalls deutlich mehr Fische als<br />

die Faulpelze.<br />

Durch diese verschiedenen Jagdweisen<br />

nutzen die Hechte das Nahrungsangebot<br />

eines Gewässers besser und<br />

mindern so den innerartlichen Konkurrenzdruck.<br />

Die betriebsamen Jäger verbrauchen<br />

beim vielen Schwimmen mehr<br />

Energie als die ruhig wartenden.<br />

VERGEBLICHE HEKTIK<br />

Nach drei Monaten fingen die Forscher<br />

die Versuchshechte wieder ein und vermaßen<br />

sie. Da gab es die zweite Überraschung:<br />

Alle drei Typen waren etwa<br />

gleich lang und wogen auch ungefähr<br />

gleich viel. Der gesteigerte Energiebedarf<br />

der Freiwassertypen bei der Jagd<br />

wird offenbar durch den höheren Beuteerfolg<br />

wieder wettgemacht. Die Moral<br />

von der Geschicht´: All´die Hektik lohnt<br />

sich nicht.


ALLMERS KABINETT<br />

Gongora_Orchidee mit<br />

Euglossa-Bienen.<br />

Foto: Christian Ziegler,<br />

Arco Images<br />

Verzwicktes<br />

LIEBESLEBEN<br />

Der Paranussbaum kann nur überleben, wenn es in seiner<br />

Nähe bestimmte Orchideen, Bienen und Nagetiere gibt. Von Frank Allmer<br />

Paranüsse wachsen auf bis zu 50<br />

Meter hohen Bäumen im Regenwald<br />

von Südamerika. Die Natur<br />

hat sich einen ziemlich außergewöhnlichen<br />

Weg ausgedacht, wie die Bäume<br />

zu den Nüssen und wir an die knusprige<br />

Leckerei kommen. Ein Paranussbaum<br />

hat viel Zeit, denn er wird bis zu 500<br />

Jahre alt. Die ersten Blüten öffnen sich<br />

erst, wenn der Baum 15 Jahre alt ist, und<br />

nach ihrer Bestäubung dauert es noch<br />

mehr als ein Jahr, bis die Früchte reifen.<br />

Mal schnell irgendein Bienchen bestellen<br />

und die Blüten bestäuben – das ist nicht<br />

drin. Die drei Zentimeter großen Paranussblüten<br />

sind nämlich kompliziert<br />

aufgebaut. Eines der sechs Blütenblätter<br />

deckt den Zugang zum süßen Nektar ab.<br />

Dieses Deckblatt ist so schwer, dass es<br />

nur die Weibchen einer einzigen großen<br />

und kräftigen Prachtbienen-Art der Gattung<br />

Euglossa anheben können, um an<br />

den Nektar zu kommen und die Blüten<br />

zu bestäuben.<br />

PARFÜM ALS TRICK<br />

Diese Wildbienen leben jedoch nicht<br />

in Bienenvölkern, sondern einzeln. Da<br />

ist es im dichten Regenwald für Männchen<br />

und Weibchen gar nicht so leicht,<br />

einander zu finden. Ihr Trick ist Orchideenparfüm.<br />

Während sich bei uns<br />

Menschen in aller Regel die Damen etwas<br />

stärker mit Duftwässerchen beträufeln,<br />

machen das bei den Prachtbienen<br />

die Männchen. Sie suchen nach einer<br />

Gongora-Orchidee und parfümieren<br />

sich dort mit deren starkem Blütenduft<br />

ein. Dann fliegen sie durch den Wald, bis<br />

das Parfüm ein Weibchen anlockt, die<br />

Paarung stattfindet und für Nachwuchs<br />

und damit neue Bestäuber für den Paranussbaum<br />

gesorgt wird.<br />

Die eigentlichen Früchte bestehen<br />

aus einer dicken, hölzernen Kapsel,<br />

die äußerlich einer Kokosnuss gleicht.<br />

Innerhalb der Frucht liegen 15 bis 25<br />

Samen fächerartig angeordnet. Das<br />

sind die Paranüsse, wie wir sie kennen:<br />

braun, holzig und mit sehr harter Schale.<br />

Wenn die große Fruchtkapsel auf den<br />

weichen Boden des Regenwaldes fällt,<br />

bricht sie nicht auf, die Samenkerne<br />

bleiben also innen gefangen. Sie kämen<br />

nie zum Keimen hinaus, gäbe es nicht<br />

die Agutis. Das sind die hasengroßen<br />

Nagetiere Südamerikas, die als einzige<br />

Tierart so kräftige Zähne haben, dass<br />

sie die harten Paranussfrüchte aufnagen<br />

können. Die Agutis verspeisen zunächst<br />

einige der Samenkerne gleich vor Ort.<br />

Den Rest verbuddeln sie als Futterreserve<br />

für später im weiten Umkreis im<br />

Boden. Im Lauf der Zeit vergessen die<br />

Agutis ihre Nussverstecke, und so können<br />

dort neue Paranussbäume wachsen.<br />

Also: Ohne die kräftigen Zähne der<br />

Agutis, ohne die Prachtbiene Euglossa<br />

und ohne die duftende Orchidee Gongora<br />

gäbe es keine Paranüsse im Nikolausstiefel<br />

oder im Müsli.<br />

HARTE NÜSSE<br />

Vor allem in den USA enthalten viele<br />

Müslimischungen Paranüsse. Öffnet<br />

man eine Packung, liegen sie meist als<br />

eine Schicht oben auf. Physiker sprechen<br />

da vom »Paranuss-Effekt«. Der Grund:<br />

Beim Rütteln während des Transportes<br />

bilden sich kleine Hohlräume. In die<br />

rutschen die kleinen Bestandteile des<br />

Müslis. Die größeren passen nicht hinein<br />

– sie »wandern« nach oben, je länger<br />

man schüttelt.<br />

59


NATURGUCKER.DE<br />

GANZ NAH DRAN AM MOTIV<br />

Die beiden Gewinnerfotos<br />

des Wettbewerbs SIGMA<br />

Naturbild 2016 stehen fest:<br />

Zwei Eisvögel bei der Paarung<br />

und ein Braunkolbiger<br />

Braundickkopffalter bescherten<br />

ihren Fotografen<br />

tolle Preise.<br />

60<br />

Preisträger ist Folkert Christoffers<br />

aus Aurich. Auf dem Siegerbild<br />

sind zwei aus der Nähe fotografierte<br />

Eisvögel bei der Paarung zu sehen.<br />

»Das Bild symbolisiert auch eine große<br />

Nähe im Bild selbst. Es stellt eine der intimsten<br />

Szenen der Eisvögel dar«, sagt<br />

Jury-Sprecherin Ines Mondon von SIG-<br />

MA. »Bei dem von <strong>naturgucker</strong>.de und<br />

SIGMA im Frühjahr ausgelobten Wettbewerbs<br />

ging es speziell um Makro- und<br />

Nahaufnahmen. Sehr viele, insbesondere<br />

Makrobilder, wurden eingereicht«, so<br />

Mondon.<br />

Von den etwa 500 Teilnehmern wurden<br />

insgesamt an die 6.400 Aufnahmen auf<br />

<strong>naturgucker</strong>.de hochgeladen, aus denen<br />

das Gewinnerfoto des Gesamtwettbewerbs<br />

heraussticht. Das Bild erhielt von<br />

allen Wettbewerbseinreichungen die<br />

meisten Bildpunkte aus der <strong>naturgucker</strong>-<br />

Community und überzeugte die aus Sigma-Mitarbeitern<br />

und Stefan Munzinger<br />

von <strong>naturgucker</strong>.de bestehende Jury.<br />

Für Folkert Christoffers war es ein<br />

ganz besonderes Erlebnis, die Eisvögel<br />

in dieser Situation beobachten und fotografieren<br />

zu können. Der heute 54-Jährige<br />

beschäftigt sich bereits seit 2008<br />

intensiv mit diesen Vögeln. »Vor zwei<br />

Jahren bin ich mit dem Fahrrad losgezogen,<br />

um an einer stillgelegten Kieskuhle<br />

eine Steilwand anzulegen, wo ich<br />

auch eine Brutröhre eingebaut habe«,<br />

sagt Christoffers. Die Eisvögel nahmen<br />

den Nistplatz bald an, und so konnte<br />

dort später das Siegerfoto entstehen.<br />

Als Preis bekommt der Naturfreund das<br />

SIGMA Makro 180 mm F2,8 EX DG<br />

OS HSM.Gewinner des Nachwuchspreises<br />

ist Felix Engelbrecht aus Frankfurt<br />

am Main. Der 25-Jährige nutzt<br />

seine Ausflüge in die Natur zur Entspannung<br />

und als Ausgleich zum Alltag.<br />

»Das Foto entstand auf einer gewöhnlichen<br />

Wildblumenwiese am Flusslauf der<br />

Nidda in Frankfurt. Es war ein schöner,<br />

sonniger Sonntagnachmittag im Juli bei<br />

eindrucksvoller, jahreszeittypischer Geräuschkulisse<br />

der Heuschrecken«, sagt<br />

Engelbrecht.<br />

Es gelang ihm auf wunderbare<br />

Weise, dem aus nächster Nähe fotografierten,<br />

filigranen Braunkolbigen<br />

Braundickkopffalter ein Gesicht zu geben:<br />

Sogar Details wie das große Facettenauge<br />

und der eingerollte Saugrüssel<br />

sind erkennbar. Für dieses Foto wurde er<br />

mit einem SIGMA 18-300 F3,5-6,3 DC<br />

Macro OS HSM Tele-Zoom-Objektiv<br />

belohnt.<br />

www.<strong>naturgucker</strong>.de


AFRIKA & ORIENT | ASIEN | AMERIKA | EUROPA | OZEANIEN | ARKTIS & ANTARKTIS<br />

16 TAGE NEPAL<br />

mit Steffen Hoppe<br />

s Farbenprächtige Rhododendronblüte<br />

s Trekking zu Füßen des Annapurna-Massivs<br />

s Gurung-Dörfer und Schamanen-Zeremonie<br />

s Blick vom Poon Hill auf den Dhaulagiri<br />

s Panoramaflug entlang des Himalaya<br />

von Pokhara nach Kathmandu<br />

s Fotografische Streifzüge durch Kathmandu,<br />

Bhaktapur und Pokhara<br />

21.03. – 05.04.2017<br />

ab/an Frankfurt ab 3150 €<br />

3 TAGE HELGOLAND<br />

mit Thorsten Milse<br />

s Intensive Tier- und Landschaftsfotografie<br />

in Theorie und Praxis<br />

s Mögliche Motive: Seehunde, Kegelrobben,<br />

Zug- und Seevögel<br />

s Mit Unterstützung von<br />

s Leih-Ausrüstung von Canon & Sachtler<br />

s Theorie, Praxis & Bildbesprechung:<br />

ideale Vorbereitung für Fotosafaris<br />

21.04. – 23.04.2017<br />

ab/an Helgoland ab 620 €<br />

12 TAGE MAROKKO<br />

mit Kay Maeritz<br />

s 4 Königsstädte: Marrakesch, Fes, Meknes,<br />

Rabat<br />

s Auf historischen Fährten: Kasbah Ait Ben<br />

Hadou, Ruine Volubilis<br />

s Die Wüste im Sucher: Dünen von Merzouga<br />

s Art Déco in Casablanca<br />

s Ausreichend Zeit für fotografische<br />

Entdeckungen<br />

29.04. – 10.05.2017<br />

ab/an Frankfurt ab 2690 €<br />

20 TAGE ANTARKTIS<br />

mit Michael Lohmann<br />

s Falklandinseln, Südgeorgien und Antarktische<br />

Halbinsel in einer Reise<br />

s Die schönsten Plätze der Antarktischen<br />

Halbinsel aus fotografischem Blick winkel<br />

s Beobachtung von Königspinguinen, See-<br />

Elefanten, See leoparden, Albatrossen, …<br />

s Auf den Spuren Shackletons unterwegs<br />

in Südgeorgien<br />

19.01. – 07.02.2018<br />

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LESERSEITEN<br />

Unsere Experten-Tipps<br />

werden gesponsert von:<br />

62<br />

TIERE AUF DEM TROCKENEN<br />

In den vergangenen Wochen waren wir mit<br />

dem Wohnmobil in Griechenland und Italien<br />

unterwegs, auch in Gegenden, die derzeit<br />

stark von Trockenheit geplagt sind. Wir<br />

haben uns gefragt, wie es die dort lebenden<br />

Tiere schaffen, ihren Wasserhaushalt zu regeln?<br />

Beispielsweise kleine Säugetiere wie<br />

Kaninchen? Denn auch die Pflanzen sind<br />

arg vertrocknet und ähneln eher Stroh. Daraus<br />

wird also nicht mehr viel Feuchtigkeit<br />

zu gewinnen sein? Wir freuen uns über eine<br />

Antwort!<br />

Ingeborg und Peter Bachhofen, Augsburg<br />

Roy Fabian, NG-Redaktion:<br />

In großen Teilen Griechenlands sowie<br />

Süditaliens herrscht ein mediterranes<br />

Klima. Trockene und heiße Sommer sind<br />

hier also nichts Ungewöhnliches. Flora<br />

und Fauna haben sich an die Verhältnisse<br />

weitgehend angepasst. So entwickeln<br />

einige Pflanzen weitreichende Wurzelsysteme,<br />

um Wasser tief aus dem Boden<br />

oder bei seltenen Regenfällen möglichst<br />

viel aus oberen Schich-<br />

ten zu gewinnen. Andere besitzen<br />

feine Härchen auf Blättern<br />

oder Stengeln, mit denen sie<br />

Wasser aus Nebelschwaden und<br />

Wolken »auskämmen«. Übermäßigen<br />

Wasserverlust verhindern<br />

kleinere, zusammengerollte<br />

oder ledrige Blätter wie bei<br />

der Cistrose. Bei vielen Arten<br />

sind sie von einer wachsartigen<br />

Schicht überzogen, der<br />

sogenannten Cuticula. Sukkulenten<br />

wiederum legen Wasserspeicher<br />

in ihren Blättern,<br />

Stengeln oder Wurzeln an, die<br />

dadurch sehr fleischig wirken.<br />

Insofern dürften Wildkaninchen<br />

als Pflanzenfresser, die<br />

ihren Wasserbedarf fast ausschließlich<br />

über die Nahrung<br />

decken, auch in Trockenzeiten<br />

nicht verdursten. Bei<br />

schlechtem Angebot weichen sie auf<br />

Rinde oder Baumfrüchte wie Eicheln aus<br />

oder tun sich auf landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen gütlich, etwa in<br />

Weinbergen. Außerdem verbringen<br />

sie besonders heiße<br />

Tage in ihren Bauen – ähnlich<br />

wie die Griechische Landschildkröte,<br />

die sich bei Hitze<br />

eingräbt. Einer Prognose des<br />

World Resource Institute zufolge<br />

werden die Mittelmeeranrainer<br />

übrigens im Jahr<br />

2040 mit einem hohen bis<br />

extrem hohen Wassermangel<br />

zu kämpfen haben.<br />

RÄUBERISCHE<br />

KATZEN?<br />

In unserem Garten sind immer<br />

wieder Katzen aus der<br />

Nachbarschaft unterwegs.<br />

Jedes Mal warnen die Amseln<br />

mit lautem Gezeter. Ich<br />

habe das Gefühl, dass wir<br />

in den letzten Jahren weniger<br />

Vögel als früher im Garten<br />

haben. Am Futterhaus sind kaum noch<br />

Grünfinken, Haubenmeisen und Rotkehlchen.<br />

Ich habe gehört, dass freilaufende<br />

Hauskatzen ein großes Problem für Vögel<br />

sind. Stimmt das? Und wie kann ich die<br />

Katzen von unserem Garten fernhalten?<br />

Jeden Tag Katzenschreck zu streuen ist mir<br />

zu lästig und auch zu teuer.<br />

Kurt Harenberg, Emden<br />

Roy Fabian, NG-Redaktion:<br />

In Deutschland gibt es schätzungsweise<br />

rund acht Millionen Hauskatzen. Sofern<br />

diese nicht nur in der Wohnung leben,<br />

geht ihre Gegenwart nicht spurlos an<br />

der wilden Tierwelt vorbei: Sie erbeuten<br />

Mäuse, Frösche, Eidechsen, Heuschrecken<br />

– und natürlich auch Vögel. Wenn Sie Katzen<br />

die Jagd in Ihrem Garten erschweren<br />

wollen, gestalten sie ihn möglichst naturnah.<br />

Dichte Sträucher oder stachelige<br />

Gewächse wie Wildrosen, Sand-, Schlehund<br />

Weißdorn oder Hartriegel bieten<br />

Versteckmöglichkeiten und wehren viele


Empfohlen von:<br />

LESERSEITEN<br />

Räuber ab. Eine weitere Möglichkeit ist der<br />

Harfenstrauch, der von Katzen wegen seines<br />

– für den Menschen nicht wahrnehmbaren<br />

– Geruchs gemieden wird. Zudem<br />

können Sie Bäume, in denen Vögel nisten,<br />

mit Brombeerranken oder Abwehrmanschetten<br />

sichern. Sollten Sie darüber hinaus<br />

wissen, wer in Ihrer Nachbarschaft ein<br />

Katzenhalter ist: Suchen Sie das Gespräch<br />

und machen auf das Problem aufmerksam.<br />

Vor allem im Frühjahr, wenn der Vogelnachwuchs<br />

flügge wird, sollten sich Katzen<br />

nicht unbeaufsichtigt im Freien aufhalten.<br />

Denn Untersuchungen aus englischen<br />

Dörfern und Städten haben gezeigt, dass<br />

Katzen bei Haussperlingen, Rotkehlchen<br />

und Heckenbraunellen die wichtigste<br />

Todesursache sind. Experten plädieren<br />

daher für eine umfassende Kastrationsund<br />

Kennzeichnungspflicht. Dies würde<br />

dabei helfen, ein weiteres Problem in den<br />

Griff zu bekommen. Schätzungen zufolge<br />

sind in Deutschland etwa zwei Millionen<br />

Hauskatzen verwildert, die sich mitunter<br />

mit »echten« Wildkatzen paaren. Dadurch<br />

kommt es zu Hybriden, was den Fortbestand<br />

dieser seltenen Art weiter bedroht.<br />

Naturschützer gesucht<br />

Die Projektgruppe Seeadlerschutz in Schleswig-Holstein sucht auch für die kommende<br />

Brut-Saison wieder Bewacher. Wer als freiwilliger Betreuer für mindestens<br />

eine Woche in einem Seeadlerrevier eingesetzt werden möchten, meldet sich<br />

bitte bis spätestens Mitte Februar schriftlich mit Zeit- und Ortswünschen bei:<br />

Volker Latendorf, Projekgruppe Seeadlerschutz, Kreuzfelder Weg 1,<br />

23701 Eutin-Neudorf<br />

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Äthiopien: Das ultimative Naturabenteuer<br />

mit Volker Sthame<br />

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Niederlande: Nomaden der Lüfte<br />

mit Thomas Griesohn-Pflieger<br />

24.2. - 28.2.2017 ab 555 €<br />

Südisrael: Vogelzug im Heiligen Land<br />

mit Thomas Griesohn-Pflieger<br />

4.3. - 12.3.2017 ab 4.375 €<br />

Deutschland: Vorfrühling zwischen Leine<br />

und Weser mit Stefan Lilje<br />

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NATUR-KIND<br />

Kleine Eule,<br />

große Liebe<br />

64<br />

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Riese online bestellen: Das<br />

geht mit dem Bestellformular<br />

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ganz fix, oder telefonisch:<br />

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Eulen sind aus dem Wald<br />

ins Rampenlicht geruckt: Seit<br />

Harry Potters Schneeeule<br />

Hedwig sind die scheuen<br />

NachtvOgel scheinbar Uberall.<br />

Von Thea Wittmann<br />

Woher die große Liebe zur Eule rührt?<br />

Das kann keiner so genau sagen. Tatsache<br />

ist: In den letzten Jahren haben die<br />

Eulen nicht nur die Herzen erobert, sondern auch<br />

die Wohnzimmer, Kinderzimmer, Küchen, die Kleiderschränke.<br />

Bestimmt hast Du sie auch schon gesehen!<br />

Das Trend-Tier macht vor nichts halt und ist einfach<br />

überall: Eulen-Cracker, Eulen-Schultüten, kuschelige<br />

Eulenkissen, Eulentapete.<br />

ALLES EULE, ODER WAS?<br />

Süß und harmlos schaut uns die Eule von Pullis,<br />

Tassen und Etuis entgegen. Mit den realen Artgenossen<br />

haben die Motive aber wenig gemeinsam.<br />

Manche Eulen jagen bei Tageslicht, viele aber in der<br />

Dämmerung oder sogar in völliger Dunkelheit. Eulen<br />

sind nächtliche Greifvögel, haben scharfe Augen


und ein extrem<br />

gutes<br />

Gehör, weswegen<br />

sie bei<br />

kleinen Nagern<br />

gefürchtet sind<br />

– denn sie finden<br />

ihre Beute, wenn<br />

es fast oder ganz<br />

finster ist. Ihrem<br />

feinen Gehör entgeht<br />

selbst das leiseste Rascheln<br />

nicht. Mit Rundumblick<br />

erspähen sie die Beutetiere überall:<br />

Sie können ihren Kopf um 270<br />

Grad drehen, das ist fast einmal<br />

rundherum! Und hat der Waldkauz<br />

eine Maus erst einmal in den Krallen,<br />

verschluckt er sie als ganzes<br />

Stück. Niedlich ist das nun wirklich<br />

nicht!<br />

KONIG DER NACHT<br />

Uhus können sogar stachelige<br />

Igel erbeuten und fressen, indem<br />

sie den Igel auseinanderreißen.<br />

Vielleicht waren Eulen, Uhu und<br />

Kauz aus diesem Grund lange Zeit<br />

verhasst: Sie galten als Unglücksbringer,<br />

und so mancher Aberglaube<br />

rankt sich um die Nachtvögel.<br />

Im Mittelalter dachte man, der<br />

»kuwitt«-Ruf des Wald- und des<br />

Steinkauzes kündige den Tod eines<br />

Menschen an. Man verstand »Komm<br />

mit« – ins Reich der Toten nämlich.<br />

Und das »uhu uhu uhuhuhuhoho«<br />

des Uhus klang in menschlichen<br />

Ohren, als würde der »König der<br />

Nacht« höhnisch lachen. Sie wurden<br />

verfolgt, gefangen und getötet,<br />

oft nagelte man sie ans Scheunentor.<br />

Bei uns gibt es Uhu, Habichtskauz,<br />

Wald-, Stein-, Raufuß – und<br />

Sperlingskauz. Während der Uhu<br />

fast so groß wie ein Adler ist, passt<br />

der Sperlingskauz in eine menschliche<br />

Hand. Außerdem kommen noch<br />

Waldohr-, Zwergohr- und Sumpfohreule<br />

sowie Schleiereule vor.<br />

EULEN NACH ATHEN?<br />

Brille, was sie gelehrt und weise<br />

erscheinen lässt. Im alten Athen<br />

war die Eule daher Symbol der<br />

Weisheit und Begleiterin der Göttin<br />

Athene. Daher rührt auch die<br />

Redewendung »Eulen nach Athen<br />

tragen«. Es bedeutet, etwas<br />

völlig überflüssiges und Unsinniges<br />

zu tun. Wir vermuten, dass<br />

die »Eulophorie«, die Begeisterung<br />

für Eulen, ihren Anfang mit<br />

Harry Potters Hedwig nahm. Die<br />

Schneeeule, die dem Zauberschüler<br />

als zuverlässige Postzustellerin<br />

dient, hat es allen angetan.<br />

Wer hätte nicht gern ein so<br />

kluges, schönes Haustier? Seitdem<br />

sind Eulen die Helden in Bilderbüchern<br />

und Serien wie etwa der<br />

Tier-Fantasy-Reihe »Die Legende<br />

der Wächter«. Und weitere Waldbewohner<br />

ziehen nach: Fuchs, Hase<br />

und Eichhörnchen würden die<br />

Eule gern ablösen. Aber bisher<br />

hat es keiner geschafft, sie von<br />

Platz Eins der liebsten Tiermotive<br />

zu vertreiben.<br />

LILIANE SUSEWIND<br />

NATUR-KIND<br />

Tierdolmetscherin<br />

Liliane Susewind in neuer<br />

Mission: Die kleine Eule Trud will im Wald ein freies Leben<br />

führen. Zum Glück nimmt ein Uhu sie unter seine Fittiche. Aber<br />

der Wald soll einem neuen Einkaufzentrum weichen. Wer<br />

könnte helfen, wenn nicht Liliane Susewind, die die Sprache der<br />

Tiere spricht! Der Eulen-Band ist etwas Besonderes: Die Fans<br />

der Serie durften abstimmen, welches Tier Held des Buches<br />

werden soll. Zwölf Tiere standen zur Wahl, die Eule hat knapp<br />

vor der Robbe gewonnen …<br />

Tanya Stewner: Liliane Susewind. Eine Eule steckt den Kopf<br />

nicht in den Sand, Tierabenteuer für Kinder ab acht Jahren,<br />

Fischer KJB 2015, 12,99 Euro.<br />

65<br />

??? Unsere Rätselfrage ???<br />

Hast Du Dir alles durchgelesen? Dann kannst Du<br />

ruckzuck unser Rätsel lösen:<br />

Wie weit können Eulen ihren Kopf drehen?<br />

Das weißt Du? Dann schick Deine Antwort an:<br />

Bachstelzen Verlag, Sybelstraße 3, 40239 Düsseldorf<br />

oder per Mail an: kontakt@bachstelzenverlag.de<br />

Heute ist der Aberglaube wohl verschwunden,<br />

und seit jeher dichtet<br />

man den Eulenvögeln auch<br />

besondere Klugheit an. Immerhin<br />

scheint es, als trügen Eulen eine<br />

Das kannst Du gewinnen: Mit den Natur-Mitmach-Büchern von<br />

Bärbel Oftring kannst Du losziehen und die Natur erkunden. Wie ein<br />

Detektiv findest Du raus, was um Dich herum passiert und trägst Deine<br />

Entdeckungen direkt ein. Wir verlosen jeweils zwei Bücher vom Haupt<br />

Verlag zu den Themen: • Wald und Wiese • An Tümpel, Fluss und<br />

Meer • In Garten, Haus und Hof


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Wer bin ich?<br />

66<br />

Kein Problem mit der neuen<br />

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Neues aus der Tier-, Pilz- und Pflanzenwelt, Tipps zum Beobachten,<br />

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Kanarenvögel und Orchideen: Das<br />

Archipel vor Afrikas Küste ist gerade<br />

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lichthungrige Naturfreunde, denn<br />

hier kommen zahlreiche endemische<br />

Pflanzen- und Tierarten vor. Unsere<br />

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Tannenhäher gelten als (un)umstrittene<br />

Geburtshelfer des Bergwaldes.<br />

In Mitteleuropa sind sie seltener und<br />

weniger weit verbreitet als ihre bunten<br />

Verwandten, die Eichelhäher, weil sie<br />

nur in geeigneten Gebieten der Mittel-<br />

und Hochgebirge leben, in denen<br />

ihre Hauptnahrungspflanze, die Zirbelkiefer<br />

vorkommt.<br />

ILLEGALE VERFOLGUNG<br />

Greifvögel gehören zu unseren wichtigsten<br />

Prädatoren und erfüllen eine<br />

unverzichtbare Aufgabe im Ökosystem.<br />

Das gefällt nicht jedem: Häufig<br />

werden auch streng geschützte Arten<br />

wie Seeadler, Rotmilan und Co. Opfer<br />

illegaler Verfolgung. Das Komitee<br />

gegen den Vogelmord berichtet von<br />

seiner Arbeit.<br />

67


HOW<br />

CLOSE<br />

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ihnen ausstrecken zu müssen, um sie zu berühren. Durch das weite Sehfeld<br />

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