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naturgucker Nr. 69

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG Wir zeigen Ihnen die Natur von ihrer schönsten Seite! Blättern Sie durch unser aktuelles Heft, und werfen Sie einen Blick auf die Vielfalt, die Sie umgibt. Alle zwei Monate finden Sie bei uns packende Fotos, Reportagen und Berichte über Vögel, seltene Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere oder Insekten wie Libellen und Schmetterlinge. https://www.naturgucker-magazin.de

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG
Wir zeigen Ihnen die Natur von ihrer schönsten Seite! Blättern Sie durch unser aktuelles Heft, und werfen Sie einen Blick auf die Vielfalt, die Sie umgibt. Alle zwei Monate finden Sie bei uns packende Fotos, Reportagen und Berichte über Vögel, seltene Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere oder Insekten wie Libellen und Schmetterlinge.

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NATURGUCKER <strong>69</strong><br />

Ausgabe <strong>69</strong> Nov. / Dez. 2023 Deutschland 4,50 € | Österreich 4,90 € | Schweiz 5,00 CHF | Italien 5,70 €<br />

Das Magazin zur Vogel- und Naturbeobachtung<br />

Ein komischer Vogel<br />

Der Waldrapp<br />

kehrt zurück<br />

Indian Summer<br />

Farbspektakel<br />

in Griechenland<br />

<strong>69</strong><br />

4 198182 804502


Wir zeigen Ihnen die Natur<br />

VON IHRER SCHÖNSTEN SEITE–<br />

JETZT IM DIGITAL-ABO!<br />

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oder per Postkarte an: Bachstelzen Verlag GbR, Frankenplatz 23,<br />

42107 Wuppertal, Telefon 0049 (0) 202 30 63 66<br />

www.<strong>naturgucker</strong>-magazin.de


Liebe Leserinnen<br />

und liebe Leser !<br />

FARBE, WIE<br />

DIE NATUR SIE<br />

VORGESEHEN<br />

HAT<br />

Wenn Sie diese Ausgabe vom<br />

<strong>naturgucker</strong> Magazin in den<br />

Händen halten, ist der in diesem<br />

Jahr milde und sonnige Spätsommer<br />

längst Geschichte. Der Herbst hat sich<br />

unübersehbar breitgemacht. Buntes Laub,<br />

Wind, immer noch Pilze und gen Süden<br />

ziehende Wildgänse und Kraniche zeugen<br />

von der Jahreszeit zwischen Sommer und<br />

Winter. Aber die klassischen Jahreszeiten,<br />

die wir von früher kennen, haben sich gehörig<br />

verändert: Im Herbst ist es oft noch<br />

sommerlich warm, und zu Weihnachten<br />

ist das Wetter mit in manchen Jahren bis<br />

zu 20 Grad alles andere als winterlich. Im<br />

Januar blühen die ersten Schneeglöckchen,<br />

und die Märzenbecher müssten heute eigentlich<br />

Februarbecher heißen, wenn sie<br />

gemeinsam mit Krokussen bereits den nahenden<br />

Frühling ankündigen. Schon zum<br />

Jahreswechsel singen Kohl- und Blaumeisen,<br />

und wenn sich wieder kein echter<br />

Winter mit Frost und Schnee einstellt,<br />

sind vielerorts im Deutschland Kraniche<br />

und lokal sogar einige Weißstörche zu beobachten,<br />

die noch vor zehn, 20 Jahren zu<br />

dieser Zeit in Südspanien oder Afrika überwintert<br />

haben. In Andalusien sammeln sich<br />

oft schon im Januar Tausende Störche, um<br />

dann kurz darauf ihre mitteleuropäischen<br />

Brutplätze anzusteuern. Die bedenklichen<br />

Veränderungen, die der Klimawandel mit<br />

sich bringt, sollten uns nicht davon abhalten,<br />

die Natur zu genießen.<br />

Die Natur ist immer in Bewegung.<br />

Tun wir es ihr nach – und gehen selbst bei<br />

Schmuddelwetter vor die Tür – es gibt<br />

immer etwas zu entdecken, und unser Immunsystem<br />

wird es uns danken, im Kampf<br />

gegen Corona, Grippe & Co. Längst haben<br />

Wissenschaftler herausgefunden, dass<br />

Naturbeobachtung, etwa die von Vögeln,<br />

auch zur seelischen Gesundheit beitragen<br />

kann. Schon eine halbe Stunde im Freien<br />

kann dem Winterblues bis hin zur saisonabhängigen<br />

(Winter-) Depression vorbeugen<br />

helfen – und es macht einfach Spaß!<br />

In diesem Sinne einen schönen Spätherbst<br />

und Winter wünscht Ihnen,<br />

Robert Lücke<br />

Herausgeber<br />

Noch ein Hinweis: Aus personellen Gründen<br />

entfällt die Rublik »Saison« in dieser Ausgabe.<br />

Wir bitten um Nachsicht.<br />

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INHALT<br />

INHALT<br />

28<br />

06 NATUR-SPAZIERGANG<br />

06 Ein schöner Wintergast<br />

49<br />

26<br />

08 NATURSCHUTZ<br />

08 Ein komischer Vogel –<br />

Der Waldrapp ist wieder da!<br />

16 Jasmund – Deutschlands kleinster<br />

Nationalpark<br />

22 NATUR-WISSEN<br />

22 Von der Larve zur Libelle<br />

24 Die Relikte: Urzeitwälder<br />

29 Der Buchenschleimrübling<br />

28 NATURGUCKER.DE<br />

28 Mehr Online-Wissen für Pilzfreunde<br />

30 NATURREISE<br />

30 Indian Summer in Griechenland?<br />

04<br />

42<br />

35 NATURGUCKER-RÄTSEL<br />

36 NATUR-FOTO<br />

36 Stimmungsvolle Effekte im Gegenlicht<br />

42 NATUR-BESTIMMUNG<br />

42 Rabenvögel sicher unterscheiden<br />

46 LESERSEITEN<br />

46 Ihre Briefe & Mails<br />

25<br />

21<br />

47 REZENSIONEN<br />

47 Lesestoff für Naturfreunde<br />

48 NATUR-KIND<br />

48 Wie Tiere überwintern<br />

50 KLEINANZEIGEN &<br />

VORSCHAU<br />

Titelbild: Waldrapp /<br />

Juan Carlos Munoz, Nature Picture Library


INHALT<br />

20<br />

09<br />

16<br />

21<br />

IMPRESSUM<br />

VERLAG<br />

Bachstelzen Verlag GbR<br />

Frankenplatz 23<br />

42107 Wuppertal<br />

www.<strong>naturgucker</strong>-magazin.de<br />

HERAUSGEBER<br />

Robert Lücke ( V.i.S.d.P.)<br />

robert.luecke@<strong>naturgucker</strong>-magazin.de<br />

REDAKTION<br />

Julia Klinkusch, Nicole Lücke,<br />

Robert Lücke, Dieter Schneider, Sebastian Teichmann<br />

redaktion@<strong>naturgucker</strong>-magazin.de<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

Anke Benstem, Stefan Bosch, Kai Bratke, Salvatore Campo,<br />

C. Esterer, Johannes Fritz, Saverio Gatto, Alain Ghignone,<br />

Karin Grabner, Marc Guyt, Kathrin Hack, Christa<br />

Hofmann, Ulrich Köller, Kai Kolodziej, Martin Kraft,<br />

Malgorzata Krolikowska, Christine Lambertz, Peter<br />

Lambertz, Rita Lüder, Ralph Martin, Albert Moser, Johanna<br />

Mühlbauer, Mike Newbry, Christoph Niemeyer, Willi Rolfes,<br />

Christopher Schmidt, Ina Siebert, Helge Sorensen, Menno<br />

van Duijn, Markus Varesvuo, Fred Visscher<br />

GRAFIKDESIGN<br />

Christiane Püschel | pueschels.com<br />

ABOSERVICE<br />

T + 49 (0) 202 30 63 66<br />

dienstags: 12 - 17 Uhr<br />

mittwochs: 10 - 17 Uhr<br />

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PARTNER<br />

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Es gelten die Anzeigenkonditionen 2023. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Das Magazin und alle enthaltenen Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine Verwertung, auch auszugsweise,<br />

ohne Einwilligung des Hausgebers nicht gestattet. Für unverlangt<br />

eingesandtes Text und Bildmaterial wird keine Haftung<br />

übernommen.<br />

FACHBEIRAT<br />

FeldOrnithologie | Prof. Dr. Martin Kraft<br />

Vogelzug | Prof. Dr. Peter Berthold<br />

Physiologie der Vögel | Prof. Dr. Roland Prinzinger<br />

FeldEntomologie | Horst Schlüter<br />

Libellen | Hartwig Stobbe<br />

Allgemeine Botanik, Falter | Dieter Schneider<br />

Orchideen | Dr. Manfred Hennecke<br />

Naturschutzverbände | Maik Sommerhage<br />

Botanik, Pflanzenkunde, Pilze | Dr. Rita Lüder<br />

Fotografie | Bruno Dittrich<br />

ISSN 21955646<br />

Das große Werk<br />

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3800 Arten schrittweise<br />

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NATUR-SPAZIERGANG<br />

Ein schöner Wintergast<br />

Ganz im hohen Norden Deutschlands ist<br />

das Winterquartier des Raufußbussards.<br />

Text und Zeichnungen von Christopher Schmidt<br />

06


NATUR-SPAZIERGANG<br />

Der Rickelsbüller Koog ganz im<br />

Norden Schleswig-Holsteins<br />

präsentiert sich in dezenten,<br />

grau unterlegten Nuancen der Farben,<br />

die durch die spätherbstlich-winterlichen<br />

Hochstauden, Wiesen, Weiden und<br />

Schlickflächen definiert werden. Es ist<br />

ein beruhigender Blick in die Weite, der<br />

durch nichts gestört wird, und mit diesem<br />

entspannenden Blick werden die Sinne<br />

auf die wenigen akustischen Reize gelegt,<br />

die einen Teil der Atmosphäre ausmachen.<br />

Die Rufe der Nonnengänse, die<br />

wie eine andauernde Unterhaltung anmuten,<br />

untermalen eine Geräuschkulisse,<br />

in der Brachvögel ebenso präsent sind<br />

wie Austernfischer, Kiebitzregenpfeifer,<br />

Goldregenpfeifer und Wiesenpieper. Gelegentlich<br />

mischen sich in die Flugrufe<br />

der Feldlerchen die schärferen Rufe der<br />

wunderschönen Ohrenlerchen. Trotz<br />

dieser Vogelstimmen herrscht eine ruhige<br />

Atmosphäre hier im Norden, in der<br />

die Vögel ihre Winterreviere nun besetzen<br />

oder bereits besetzt haben, ihre vom<br />

Kommen und Gehen der Gezeiten abhängigen<br />

Flugbewegungen durchführen.<br />

WELCHE ART IST ES?<br />

In einiger Entfernung von mir zeichnet<br />

sich auf der Spitze eines alten Holunderstrauches<br />

die Silhouette eines Greifvogels<br />

ab, der eindeutig einer Busssardart<br />

zuzuordnen ist. Auf diese Entfernung ist<br />

es nicht immer ganz leicht zu erkennen,<br />

ob es sich um einen Raufußbussard oder<br />

um einen Mäusebussard handelt, und so<br />

fahre ich etwas näher an den Vogel heran,<br />

der zunächst unbeeindruckt sitzen bleibt<br />

und mich nur vorsichtig über den Rücken<br />

hinweg beäugt, während er auf seiner filigranen<br />

Sitzwarte hin und her schwankt.<br />

Ich stelle mein Auto weiter weg ab, um<br />

den Vogel nicht zu stören. Von hier kann<br />

ich durch mein Spektiv Details erkennen,<br />

die diesen Vogel eindeutig als einen Raufußbussard<br />

bestimmen: die befiederten<br />

Beine, die Zeichnung der Steuerfedern,<br />

Details in der Kopfzeichnung. Auch das<br />

Alter ist bei diesen Vögeln relativ gut zu<br />

erkennen. Unter anderem sind es die<br />

deutlich abgesetzten dunklen Streifen<br />

am Schwanzende, die den Vogel vor mir<br />

als einen Altvogel definieren. Es ist ein<br />

schönes Tier, das mich lange Zeit durch<br />

seine Gefiederdetails fesselt, durch das<br />

dunkle Auge und Proportionen, die dem<br />

Vogel eine andere, vielleicht etwas adlerähnlichere<br />

Statur geben als einem Mäusebussard.<br />

Nach einer etwa halbstündigen<br />

Beobachtungszeit verlässt der Vogel seine<br />

Warte und startet zu einem Streifzug<br />

durch den Koog, der heute die Weite auffängt,<br />

die auch dessen Lebensraum in den<br />

nordischen Brutgebieten ausmacht.<br />

Auch im Flug wirkt der Vogel adlerähnlicher<br />

als ein Mäusebussard. Das<br />

ist absolut kein sicheres Bestimmungsmerkmal,<br />

es sind Nuancen, die ich heute<br />

wahrzunehmen glaube. Wie es für diese<br />

Art typisch ist, rüttelt der Vogel bei seiner<br />

Nahrungssuche häufig. Das Fehlen<br />

geeigneter Sitzwarten für die Nahrungssuche<br />

kann durch dieses Verhalten aufgefangen<br />

werden, und wenngleich auch<br />

Mäusebussarde regelmäßig rütteln, so ist<br />

dies bei seinem nordischen Verwandten<br />

doch häufiger.<br />

JUNGVOGEL-SICHTUNG<br />

Im Laufe der Beobachtungszeit in diesem<br />

Koog stellt sich heraus, dass es nicht nur<br />

der eine Raufußbussard ist, der hier sein<br />

Quartier aufgeschlagen hat. Es sind noch<br />

mindestens zwei verschiedene Jungvögel<br />

anwesend, deren Steuerfedern eine verwaschenere<br />

Endbinde aufweisen als die<br />

der Altvögel. Der dunkle Fleck im Bereich<br />

des Bauches ist bei dieser Altersgruppe<br />

verwaschener abgegrenzt, und<br />

auch die Kopfzeichnung ist insgesamt<br />

weicher.<br />

WIE IM HOHEN NORDEN<br />

Wie beim Mäusebussard, so gibt es auch<br />

bei Raufußbussarden eine große individuelle<br />

Variation, die die Bestimmung<br />

nicht immer einfach macht, wenngleich<br />

bestimmte Kennzeichen doch konsequent<br />

vorhanden sind. Aber es ist nicht<br />

der Vorgang der Vogelbestimmung, die<br />

den Zauber dieses Wintertages hier ausmachen.<br />

Es ist die Tatsache, dass die<br />

Atmosphäre des norwegischen Fjälls<br />

für einen Moment in Norddeutschland<br />

spürbar wird.<br />

Alle Rechte an Text und Zeichnungen bei<br />

Christopher Schmidt.<br />

07


NATURSCHUTZ<br />

08<br />

Wiederansiedlung und Artenschutz sind geglückt:<br />

Der Waldrapp ist wieder da! Von Stefan Bosch


NATURSCHUTZ<br />

Mit kräftigen Flügelschlägen landet<br />

ein schwarzer Vogel neben<br />

mir, mehr als hühnergroß und<br />

von eigenartigem Aussehen. Geschäftig<br />

pickt er mit seinem langen Schnabel in<br />

der Wiese. Er kam von seinem Brutplatz<br />

in Überlingen am Bodensee herüber, wo<br />

die seltenen Vögel wieder angesiedelt werden.<br />

Dass man sie direkt beim Brüten erleben<br />

kann, ist das Ergebnis eines großen,<br />

innovativen Artenschutzprojektes.<br />

Nur wenige Tierarten hinterlassen bei der<br />

ersten Begegnung bleibende Eindrücke.<br />

Der Waldrapp gehört auf jeden Fall dazu.<br />

Wer ihn einmal im Zoo gesehen hat,<br />

erinnert sich an ihn, und die Chancen steigen,<br />

den kahlköpfigen Vogel auch wieder<br />

in freier Natur zu entdecken. Eigenartig<br />

und unverwechselbar sind die Waldrappe:<br />

der Kopf federlos, Gesicht und Stirn<br />

fleischrot, der rote Schnabel abwärts gebogen<br />

und im Nacken ein Schopf aus langen<br />

schwarzen Federn, die bei der Balz<br />

und bei Gefahr gespreizt werden. Das<br />

Gefieder wirkt schwarz und hat einen<br />

Metallglanz mit irisierenden Nuancen<br />

von grün, blau und violett. Seine Erscheinung<br />

hat ihm den wissenschaftlichen Artnamen<br />

Geronticus eremita, der »greise<br />

Einsiedler«, eingetragen. Der Zweck der<br />

Kahlköpfigkeit ist unklar. Die schwarzen<br />

Partien der Kopfhaut variieren individuell<br />

und könnten der Thermoregulation dienen,<br />

die rote Gesichtsfärbung den Status<br />

und Gesundheitszustand signalisieren.<br />

Eineinhalb Kilogramm bringt ein Vogel<br />

auf die Waage, die Spannweite beträgt<br />

etwa 130 Zentimeter. Seine nächsten<br />

Verwandten sind die der Ordnung der<br />

Pelikane und Reiher zugerechneten Ibisse.<br />

01 Schillerndes Gefieder, kahl und abstehende<br />

Federn im Nacken – der Waldrapp<br />

ist ein Punk unter den Vögeln. / Saverio<br />

Gatto, Agami<br />

02 Übersetzt heißt sein wissenschaftlicher<br />

Name »greiser Einsiedler«. / J. Fritz-<br />

Mit Beute jonglieren<br />

Zuhause sind Waldrappe in offenen<br />

Landschaften. Auf Kulturland wie Wiesen,<br />

Weiden, Obstwiesen und Äckern<br />

sowie in Halbwüsten und Grassteppen<br />

finden sie Regenwürmer, Heuschrecken,<br />

Grillen, andere Insekten und ihre Larven,<br />

Spinnen, Kleinsäuger, Amphibien<br />

und Reptilien. Als spezialisierte, tastende<br />

Jäger schreiten sie die Flächen ab,<br />

schnappen die Beute mit dem Schnabel<br />

und werfen sie zum Verschlucken hoch.<br />

Einst sollen Waldrappe in Gärten gehalten<br />

worden sein, da sie zutraulich waren<br />

und die Schnecken vertilgten. Typische<br />

Nistplätze sind Nischen in Felswänden,<br />

Klippen, Ruinen, Gebäudemauern und<br />

Türmen, idealerweise in Gewässernähe.<br />

Die geselligen und sozialen Vögel brüten<br />

in Kolonien mit meistens drei bis etwa 40<br />

Paaren. Nach drei Jahren sind Waldrappe<br />

geschlechtsreif. Am Brutgeschäft be-<br />

09


10<br />

NATURSCHUTZ


NATURSCHUTZ<br />

teiligen sich beide Partner. Zwei bis vier<br />

Eier werden 24 bis 28 Tage lang bebrütet<br />

und die Nestlinge über 40 Tage versorgt.<br />

Nördlich der Alpen lebende Waldrappe<br />

sind Zugvögel und verbringen den Winter<br />

südlich der Alpen. Dafür benötigen<br />

Jungvögel zwingend Altvögel, die ihnen<br />

den Weg ins Winterquartier zeigen.<br />

Kaum noch Vorkommen<br />

In Europa, am Mittelmeer und im Vorderen<br />

Orient waren die »Waldraben« weit<br />

verbreitet, teils mit großen stadtnahen<br />

Kolonien. Aus dem deutschsprachigen<br />

Raum gibt es historische Nachweise aus<br />

der Schweiz, aus Österreich bei Salzburg<br />

und Graz und aus Süddeutschland, wo<br />

sie an Donau, Rhein, am Kaiserstuhl und<br />

Bodensee bis ins 16. Jahrhundert vorkamen.<br />

Doch die meisten Vorkommen<br />

sind erloschen. An der marokkanischen<br />

Atlantikküste verblieben 250 Paare und<br />

in Birecik am Euphrat lebten von einer<br />

um 1910 noch 1.000 Paare umfassenden<br />

Kolonie zuletzt noch 15, allerdings halbwilde<br />

und nicht wandernde Paare. 2002<br />

entdeckte man in der syrischen Wüste<br />

drei bis vier wandernde Paare, in Südspanien<br />

kam es durch ein Ansiedlungsprojekt<br />

zu einer Freilandbrut. Inzwischen hat<br />

sich in Vejer de la Frontera in der Provinz<br />

Cadiz eine Kolonie mit mehreren Dutzend<br />

Paaren etabliert, allesamt Vögel aus<br />

dem Projekt samt ihren Nachkommen.<br />

Als Gründe für den frühen dramatischen<br />

Rückgang werden Klimaänderungen und<br />

die Nutzung als »Speisevogel« angenommen.<br />

Für die Zubereitung der offenbar<br />

schmackhaften Jung- und Altvögel existieren<br />

jeweils spezielle Rezepte. In jüngerer<br />

Zeit gaben die Intensivlandwirtschaft<br />

und Pestizide dem Waldrapp den Rest.<br />

Lange galt der Waldrapp weltweit<br />

als eine der seltensten und am stärksten<br />

gefährdeten Vogelarten. Eigentlich als<br />

hoffnungsloser Fall. Doch seit 20 Jahren<br />

arbeiten Artenschützer aus Österreich,<br />

Deutschland, Italien und der Schweiz an<br />

seiner Rückkehr, mit dem Ziel einer sich<br />

selbstständig erhaltenden Population.<br />

Aus diesem ambitionierten Plan wurde<br />

ein populäres Artenschutzprojekt, das<br />

ein neues Kapitel in der Waldrapp-Geschichte<br />

aufgeschlagen und dem Vogel in<br />

den Medien große Bekanntheit und viele<br />

Sympathien eingebracht hat.<br />

Mühsame Auswilderung<br />

Aus Nachzuchten in Zoos konnten bis dato<br />

etwa 400 Jungvögel in geeigneten Lebensräumen<br />

ausgewildert werden. Doch<br />

solche Auswilderungen sind mühsam<br />

und aufwendig. Auch im Zoo erbrütete<br />

Waldrappe haben eine hohe Zugmotivation,<br />

aber es fehlen die Altvögel, die<br />

ihnen den Weg ins Winterquartier zeigen<br />

können. Wie Kraniche lernen junge<br />

03 Nischen wie diese sind die bevorzugten<br />

Nistplätze der Vögel. / C. Esterer<br />

04 Ihre Beute finden die Tiere, indem<br />

sie weite Flächen Stück für Stück<br />

abschreiten. / Ralph Martin, Agami<br />

‣ 05 Beim Brüten ist der Waldrapp nicht<br />

allein, sondern bildet Kolonien. / Alain<br />

Ghignone, Agami<br />

11


NATURSCHUTZ<br />

12<br />

06 Da die Altvögel fehlen, muss der<br />

Mensch den jungen Waldrappen den Weg ins<br />

Winterquartier zeigen. / AG Schmalstieg


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NATURSCHUTZ<br />

Waldrappe Route und Ziel von ihren<br />

Eltern, mit denen sie gemeinsam in den<br />

Süden ziehen. Diese Aufgabe müssen<br />

Zieheltern mit der »Menschengeführten<br />

Migration« übernehmen. Dazu werden<br />

Jungvögel auf Menschen geprägt, die ein<br />

enges Verhältnis zu den Küken aufbauen,<br />

sie täglich begleiten und sich im Spätsommer<br />

in einen Motordrachen setzen,<br />

dem die jungen Waldrappe in Etappen<br />

nach Südeuropa folgen. Auf diese Weise<br />

wird eine neue Zugtradition begründet.<br />

Die erste Begleitung mit Fluggerät erfolgte<br />

2007 in die Toskana, und im Jahr 2011<br />

kehrte mit dem Waldrapp-Weibchen namens<br />

»Goja« seit Jahrhunderten erstmals<br />

wieder ein frei lebender Waldrapp selbstständig<br />

über die Alpen fliegend in seine<br />

Kolonie zurück. Inzwischen brachten 15<br />

Migrationen mehrere hundert Jungvögel<br />

auf die Welt. Die Vögel brüteten dort, wo<br />

sie einst freigelassen worden waren.<br />

14


NATURSCHUTZ<br />

Mit seinem Comeback wurde der Waldrapp<br />

zum Botschafter für viele Vogelschutzprobleme,<br />

allen voran als Indikator<br />

für Wildtierkriminalität. Vogeljagd ist<br />

auf den Zugwegen noch immer ein großes<br />

Problem und ebenso der Stromtod<br />

an Mittelspannungsmasten. Knapp die<br />

Hälfte aller Todesursachen gehen auf<br />

Stromschlag zurück. Auch der Klimawandel<br />

wird zunehmend zum Risiko.<br />

Unwetter können unerwartet hohe Verluste<br />

unter Wildvögeln verursachen:<br />

Im November 2022 erst tötete ein Zyklon<br />

im Winterquartier in der Toskana<br />

über Nacht 27 Waldrappe. Neuerdings<br />

kommt auch der Herbstzug in Turbulenzen.<br />

Wegen hoher Temperaturen startet<br />

die Herbstwanderung immer später, und<br />

dann schaffen es die Waldrappe wegen<br />

ungünstiger thermischer Bedingungen<br />

oft nicht mehr, die Alpen zu überqueren.<br />

Deshalb versucht man nun das Gebirge<br />

zu umgehen und steuert Andalusien als<br />

neues Überwinterungsgebiet an. Eine<br />

Reisegruppe der Kolonie Überlingen am<br />

westlichen Bodensee mit zwei Ziehmüttern<br />

und 35 Jungvögeln machte sich im<br />

August mit dem Motordrachen zur 16.<br />

Migration erstmals auf den neuen, 1.600<br />

Kilometer weiten Weg.<br />

Dabei gingen nach einem Bericht<br />

des SWR allerdings 17 Waldrappe auf<br />

der Etappe von Pérouges zur Ardêche-<br />

Schlucht in Frankreich verloren, als die<br />

Ultraleichtflugzeuge zum Auftanken<br />

zwischenlanden mussten. Zehn Vögel<br />

wurden wiedergefunden, sieben blieben<br />

zunächst verschollen. Nach dem Zwischenstopp<br />

seien die Vögel nicht in ihrer<br />

üblichen Formation, sondern unkontrolliert<br />

und in großen Abständen gefolgt.<br />

Dabei habe man die Tiere verloren. »Das<br />

konnten die Ziehmütter und Piloten in<br />

den Fluggeräten nicht überblicken", so<br />

Laura Pahnke zum SWR. Die Jungwaldrappe<br />

waren noch nicht mit einem GPS-<br />

Sender versehen. Diesen bekommen sie<br />

erst in Spanien, sagte die Sprecherin des<br />

Waldrappteams. Daher sei man auf Sichtungen<br />

angewiesen. »Denn wenn sie den<br />

Weg verlieren, gehen sie oft dahin zurück,<br />

wo wir zuletzt campiert haben.« Die übrigen<br />

Waldrappe seien dann weitergezogen<br />

in Richtung französisch-spanischer<br />

07 Bei ihrem dritten Freiflugtag<br />

werden die jungen Vögel im Motordrachen<br />

begleitet. / AG Schmalstieg<br />

08 Die Nachzuchten aus dem Zoo sind<br />

stark auf die sie betreuenden Menschen<br />

geprägt. / Albert Moser<br />

Grenze. Wenn die vermissten Tiere wiedergefunden<br />

werden, würden sie mit<br />

Autos zur restlichen Gruppe gebracht,<br />

berichtete der SWR.<br />

Effiziente Flieger<br />

Die Flüge erbrachten nebenbei neue<br />

Erkenntnisse zur Flugtechnik der<br />

Waldrappe: Sie ist hocheffizient und<br />

energiesparend. Fliegen die schwarzen<br />

Vögel in der klassischen V-Formation,<br />

kooperieren sie wie Kraniche und Wildgänse<br />

kollegial beim Ablösen an der<br />

V-Spitzenposition und sparen so 20 Prozent<br />

Energie. Nutzen sie zusätzlich Aufwinde<br />

zum Segeln und Gleiten, ergibt das<br />

gegenüber kräftezehrenden Flügelschlägen<br />

sogar eine 90-prozentige Energieeinsparung.<br />

Das fast Unvorstellbare ist dem<br />

Projekt gelungen: In freier Natur wachsen<br />

in Felsnischen wieder Küken auf und die<br />

Vögel ziehen selbstständig ins Winterquartier<br />

und retour. Wild lebende Brutpaare<br />

haben mit oft bis zu drei Jungen<br />

pro Nest sogar einen höheren Bruterfolg<br />

als Zoovögel. Für eine stabile und<br />

überlebensfähige Population wird von<br />

den Projektpartnern aufgrund von Berechnungen<br />

ein Grundstock von 350 Individuen<br />

in mindestens sieben Kolonien<br />

bis 2028 angestrebt. Dafür fließen in die<br />

beiden LIFE-Projekte von 2014 bis 2028<br />

etwa 10 Millionen Euro. Mittlerweile<br />

ist mit Brutversuchen auch außerhalb<br />

der angestammten Gebiete zu rechnen.<br />

Und genau das passierte dieses Jahr: Für<br />

einen Paukenschlag sorgte ein Brutpaar<br />

mit einer ersten Wildbrut in der Schweiz.<br />

Zwei Vögel aus der Kolonie am Bodensee<br />

wählten das Fensterbrett einer Motorrad-<br />

Werkstatt in Rümlang in der Nähe von<br />

Zürich als Brutplatz und zogen auf dem<br />

Sims erfolgreich zwei Küken groß. Diese<br />

erste Schweizer Waldrappbrut nach 400<br />

Jahren war eine kleine Sensation, sorgte<br />

für tüchtig Medienwirbel und wurde im<br />

Internet live gestreamt. (https://www.<br />

zoo.ch/de/zoonews/waldrappe-on-air).<br />

Perfekter Rahmen<br />

Der in meiner Nähe gelandete Waldrapp<br />

startet hinüber zur Brutwand und füttert<br />

seine Jungen. Dieser Vogel beweist, dass<br />

die Rückkehr sogar ausgestorbener Zugvögel<br />

möglich ist, sofern die artspezifischen<br />

Rahmenbedingungen stimmen<br />

und die Ansiedlung fachkundig geplant<br />

und begleitet wird. Allerdings zeigen<br />

die Dauer, Mühen, Herausforderungen<br />

und Rückschläge, wie aufwendig solch<br />

ein Comeback sein kann. Gelingt es,<br />

den Waldrapp dauerhaft in Mitteleuropa<br />

zu etablieren, wäre dies nicht nur ein<br />

grandioser Erfolg, sondern zugleich die<br />

Rückkehr einer eigentlich verloren geglaubten<br />

Art. Entgegen dem aktuellen<br />

Trend könnte man den kuriosen, glatzköpfigen<br />

Ibis bald aus der Kategorie<br />

»Ausgestorben« der Roten Liste streichen<br />

und ihn so wie hier am Bodensee<br />

wieder frei fliegend in seinen ehemaligen<br />

Verbreitungsgebieten erleben. Es besteht<br />

berechtigte Hoffnung, dass dies gelingt.<br />

Bilder und Sichtungen auf<br />

<strong>naturgucker</strong>.de/?art=waldrapp<br />

Tipps zur Beobachtung<br />

Waldrappe sind nördlich der Alpen<br />

zwischen Mitte April und August<br />

zu beobachten. Kolonien gibt es in<br />

Burghausen (Bayern), in Kuchl (bei<br />

Salzburg) und Überlingen am Bodensee.<br />

Weitere Neugründungen<br />

sind geplant. Das bisherige Überwinterungsgebiet<br />

liegt in der Toskana<br />

in der Laguna di Orbetello.<br />

Während in Burghausen und<br />

Kuchl die Vögel im Naturfels brüten,<br />

sind sie in Tengen-Binningen<br />

bei Überlingen ziemlich nah in einer<br />

hölzernen Kunstbrutwand zu sehen.<br />

Die Wiese mit der Brutwand ist von<br />

einem nahen Parkplatz leicht zu Fuß<br />

erreichbar. Vom Feldweg und einer<br />

Sitzbank hat man mit Fernglas oder<br />

Teleobjektiv guten Einblick in die<br />

Brutnischen und auf den umliegenden<br />

Flächen sind öfters nahrungssuchende<br />

Waldrappe unterwegs.<br />

Verantwortungsbewusste Fans<br />

nähern sich bitte weder dem eingezäunten<br />

Nestbereich noch den<br />

Vögeln und respektieren die Rechte<br />

der Grundstückseigentümer. Mit<br />

den Waldrappen kann man nicht<br />

mitfliegen, aber ihnen zumindest<br />

in Gedanken und digital folgen. Mit<br />

der App »Animal Tracker« sind die<br />

Zugwege vieler besenderter Waldrappe<br />

verfolgbar.<br />

Begegnungen mit wild lebenden<br />

Waldrappen sind ein besonderes<br />

Erlebnis. Oft sind die Vögel<br />

nicht besonders scheu. Dennoch<br />

gilt es konsequent Abstand zu ihnen<br />

zu halten. Und auch wenn man<br />

einen noch so starken inneren Impuls<br />

verspürt: Wildlebende Vögel<br />

bitte keinesfalls streicheln oder<br />

füttern!<br />

15


NATUR-FOTO<br />

39<br />

Alpenstrandläufer: Diesen Alpenstrandläufer<br />

habe ich im Gegenlicht der<br />

untergehenden Sonne fotografiert. Die<br />

Flares über dem Vogel entstanden durch<br />

die brechende Welle im Hintergrund.<br />

Der Lichtsaum um den Vogel betont<br />

diesen vor dem teilweise dunklen Hintergrund.<br />

Zusätzlich wurde der Vogel<br />

selektiv etwas aufgehellt, um seine Zeichnung<br />

erkennbar zu machen. 420mm, f4,<br />

1/1600 sec, ISO200.<br />

Uferschnepfe Vergleich unbearbeitet<br />

und bearbeitet: Das Foto der Uferschnepfe<br />

entstand während des Sonnenaufgangs<br />

an einem kalten Morgen,<br />

wodurch im Gegenlicht der Atem des<br />

Vogels sichtbar wird. In einem schmalen<br />

Bereich um die aufgehende Sonne entsteht<br />

für eine kurze Dauer von etwa 15<br />

Minuten eine stimmungsvolle Orange-<br />

Färbung des Fotos. Dargestellt sind die<br />

Reglerstellungen in Lightroom, die das<br />

ganze Foto betreffen. Der Weißabgleich<br />

wurde von 5150 auf 5396 Kelvin angepasst.<br />

Zusätzlich wurde der Himmel per<br />

digitalem Verlaufsfilter leicht abgedunkelt<br />

und die Uferschnepfe selektiv etwas<br />

aufgehellt. 600 mm, f4,5, 1/640 sec, ISO<br />

640.


NATUR-FOTO<br />

40<br />

Kampfläufer Vergleich unbearbeitet<br />

und bearbeitet: Das Foto der Kampfläufer<br />

entstand nachmittags bei relativ<br />

hartem Gegenlicht. Die Farben waren<br />

dadurch nicht schön. Daher habe ich<br />

mich für eine Konvertierung in Schwarzweiß<br />

entschieden. Dargestellt sind die<br />

Reglerstellungen in Lightroom, die das<br />

ganze Foto betreffen. Zusätzlich wurde<br />

der untere Bereich mit einem digitalen<br />

Verlaufsfilter leicht abgedunkelt und die<br />

beiden Kampfläufer selektiv per Maskierung<br />

etwas aufgehellt. Der Lichtsaum um<br />

Kopf und Schnabel betont die Kopfform<br />

des vorderen Kampfläufers. Hand- und<br />

Armschwingen des hinteren Kampfläufers<br />

werden schön durchleuchtet, und<br />

feuchte Stellen im Vordergrund erzeugen<br />

die stimmungsvollen Bokeh-Kreise. 600<br />

mm, f 4,5, 1/3200 sec, ISO 125.<br />

Kiebitzregenpfeifer : Während des<br />

Sonnenuntergangs verschwand die<br />

Sonne für kurze Zeit hinter einem Wolkenband,<br />

wodurch die intensiven Bonbon-Farben<br />

entstanden. Ich wählte den<br />

tiefsten möglichen Standpunkt (Kamera,<br />

Objektiv und Fotograf lagen auf dem<br />

Boden), um möglichst viel von diesem<br />

Farbspektakel in das Foto zu integrieren<br />

und diesem Kiebitzregenpfeifer ein spektakuläres<br />

Umfeld zu geben. 420 mm, f 8,<br />

1/500sec, ISO 400.


NATUR-FOTO<br />

41


NATUR-BESTIMMUNG<br />

Alles nur<br />

SCHWARZE VÖGEL?<br />

Hochintelligent und verspielt: Tipps zur Bestimmung von Saatkrähe,<br />

Kolkrabe, Raben- und Nebelkrähe. Von Martin Kraft<br />

42<br />

Rabenvögel sind zwar allbekannt,<br />

aber manchmal gar nicht so leicht<br />

zu bestimmen. Im vorliegenden<br />

Artikel geht es um die Erkennungsmerkmale<br />

des Kolkraben und der Raben- und<br />

Nebelkrähe, die in die Familie der Corvidae<br />

(Krähenverwandte) gehören, wobei<br />

besonderes Augenmerk auch auf das Erkennen<br />

im Flug gelegt wird. Die Krähenverwandten<br />

gehören zu den Singvögeln<br />

und kommen mit insgesamt elf Arten in<br />

Deutschland vor. Zweifellos gehören »die<br />

schwarzen Gesellen«, wie sie im Volksmund<br />

auch genannt werden, zu den intelligentesten<br />

Vögeln überhaupt. Dennoch<br />

haben sie leider nicht nur Freunde, denn<br />

es werden immer wieder Hasstiraden,<br />

vor allem auf Rabenkrähen, ausgesprochen,<br />

und vielerorts wird auf sie, selbst in<br />

EU-Vogelschutzgebieten, gnadenlos geschossen.<br />

Ihrer enormen Lernfähigkeit<br />

ist es jedoch zu verdanken, dass sie<br />

zunehmend in unsere Städte<br />

einwandern, weil sie dort<br />

vor Jagddruck<br />

sicher sind<br />

und<br />

zudem reichlich Nahrung finden. So hat<br />

man in unseren Städten nicht nur die<br />

Möglichkeit, ihre Intelligenz und Verspieltheit<br />

hautnah zu erleben, sondern<br />

auch die artspezifischen Kennzeichen<br />

zu studieren.<br />

Rabenkrähe<br />

Die weitaus häufigste und sicherlich auch<br />

bekannteste Art ist die rein schwarze Rabenkrähe<br />

(Corvus corone), deren Gefieder<br />

einen schwachen metallischen Glanz<br />

zeigt. Sie erreicht eine Größe von etwa<br />

50 Zentimeter und eine Spannweite von<br />

etwa 80 bis 100 Zentimetern. Die Männchen<br />

sind etwas größer als die Weibchen.<br />

Obwohl Rabenkrähen eher Einzelbrüter<br />

sind, versammeln sie sich zur Brutzeit in<br />

großen Schwärmen, um innerhalb der<br />

Ortschaften oder im freien Feld Nahrung<br />

zu suchen. Außerhalb der Brutzeit<br />

bilden sie große Schlafgesellschaften mit<br />

teilweise mehreren tausend<br />

Vögeln. Manchmal<br />

gesellen sich<br />

Saatkrähen und<br />

vielerorts auch<br />

große Scharen<br />

Dohlen hinzu.<br />

Die Rabenkrähe<br />

hat einen<br />

ziemlich<br />

kräftigen<br />

Schnabel mit rundlichem First. Der<br />

Oberschnabel zeigt am Grund eine borstenartige<br />

Befiederung. Ihr Flugbild ist<br />

kreuzartig, wobei der zusammengelegte<br />

Schwanz ziemlich gerade abgeschnitten<br />

wirkt. Beachtenswert ist jedoch der<br />

rundliche Schwanz bei Fächerung! Zumeist<br />

sind sechs Handschwingenfinger<br />

frei sichtbar. Die Flügel sind nicht sehr<br />

lang und gleichmäßig breit. Typisch sind<br />

die manchmal recht steif wirkenden und<br />

relativ flachen Flügelschläge. Rabenkrähen<br />

sind sehr standorttreu, aber manchmal<br />

kommt es auch zu Wanderungen, die<br />

aber nicht sehr weit führen. Davon sind<br />

vorwiegend junge Vögel betroffen. Ihre<br />

durchdringenden »kra-kra-kra«- oder<br />

»arr-arr-arr«-Rufe sind unverkennbar und<br />

werden auch im Flug geäußert.<br />

Nebelkrähe<br />

Die von vielen Autoren inzwischen als<br />

eigene Art betrachtete Nebelkrähe (Corvus<br />

cornix) hat ein viel größeres Verbreitungsgebiet<br />

als die Rabenkrähe, kommt<br />

in Deutschland aber zumeist nur östlich<br />

der Elbe vor. In den Überlappungszonen<br />

bildet sie mit der Rabenkrähe Hybriden.<br />

Die Nebelkrähe ist so groß wie die Rabenkrähe<br />

und dieser in Gestalt, Verhalten<br />

und Flugstil sehr ähnlich. Ihr gesamter<br />

Körper ist grau. Kopf, Brustlatz, Flügel<br />

und Schwanz sind schwarz. Dadurch ist


NATUR-BESTIMMUNG<br />

sie sehr leicht zu erkennen. Auf Korsika<br />

und Sardinien sowie im östlichen Mittelmeerraum<br />

und angrenzenden Gebieten<br />

kommt die etwas kleinere und heller grau<br />

gefärbte Unterart »sardonius« vor.<br />

Auch die einzeln brütenden Nebelkrähen<br />

können mitunter in großen Schwärmen<br />

auftreten. Manchmal kreisen sie auch in<br />

großer Höhe, wobei ihr Flugbild dem der<br />

Rabenkrähe sehr stark ähnelt, von dieser<br />

aber immer durch das graue Körpergefieder<br />

auch im Flug recht einfach abzugrenzen<br />

ist. Manche nordöstlich brütenden<br />

Populationen sind Kurzstreckenzieher<br />

und können dabei auch in Mitteleuropa<br />

auftreten. Ihre Rufe ähneln denen der Rabenkrähe<br />

sehr.<br />

Kolkrabe<br />

Ein wahrer Flugkünstler ist der weitverbreitete<br />

Kolkrabe (Corvus corax), der<br />

durch einheitlich schwarzes Gefieder,<br />

einen mächtigen Schnabel und recht<br />

langen, keilförmigen Schwanz gekennzeichnet<br />

ist. Mit bis zu 67 Zentimetern<br />

Körperlänge wird er sogar noch etwas<br />

größer als ein Mäusebussard und hat<br />

eine Spannweite von 115 bis etwa 130<br />

Zentimetern. Im Stehen wie im Fliegen<br />

fallen die struppigen Kehlfedern und der<br />

lange Keilschwanz immer auf. Das Flugbild<br />

ist kreuzartig mit weit vorgestrecktem<br />

Kopf und ziemlich langen Flügeln,<br />

wobei die Flügelschläge sehr fördernd,<br />

aber langsamer als bei Krähen sind.<br />

Kolkraben können sich binnen weniger<br />

Sekunden in große Höhe schrauben und<br />

dabei ausdauernd segeln. Im Schlagflug<br />

drehen sie sich während der Balz oft<br />

auf den Rücken und können sogar kurze<br />

Strecken in dieser Haltung fliegen.<br />

Ihre manchmal recht hoch geäußerten<br />

und voll klingenden »rrogg« oder auch<br />

wie »groorrk« klingenden Rufe sind weit<br />

hörbar. Daneben gibt es aber auch noch<br />

weitere Rufe, die hoch und klar, aber auch<br />

recht tief sein können. Glücklicherweise<br />

haben Kolkraben in Deutschland deutlich<br />

zugenommen, sodass man nicht selten<br />

Schlafplatzansammlungen von mehreren<br />

hundert Vögeln findet. Auch bei Kolkraben<br />

kommen Wanderungen vor, die<br />

vorwiegend Jungvögel betreffen. Dabei<br />

ziehen sie mitunter sehr hoch, einzeln,<br />

oft aber in kleinen und größeren lockeren<br />

Gruppen. Die recht langen Flügel und der<br />

typische Keilschwanz sind auch auf die<br />

Entfernung gut erkennbare Merkmale.<br />

Auf die Distanz sollte man bei fliegenden<br />

Rabenvögeln immer darauf achten, wie<br />

lang die Flügel sind und wie viele »Finger«<br />

zu sehen sind. Die Form und Länge des<br />

Schwanzes sind weitere wichtige Merkmale<br />

zum richtigen Bestimmen!<br />

Saatkrähe<br />

Die lückenhaft in Deutschland brütende<br />

Saatkrähe (Corvus frugilegus) ist etwas<br />

kleiner und schlanker als die Rabenkrähe<br />

und bei Altvögeln mit einem grauweißen,<br />

unbefiederten Schnabelgrund ausgestattet.<br />

Der ziemlich gerade und spitze<br />

Schnabel unterscheidet sich deutlich<br />

von dem der Rabenkrähe und bildet zudem<br />

einen auffälligen Kontrast zur steilen<br />

Stirn, sodass Saatkrähen auch schon<br />

vom Kopf her gut von Rabenkrähen zu<br />

unterscheiden sind. Hinzu kommt der<br />

violette Glanz des schwarzen Gefieders.<br />

Jungvögel zeigen eine borstenartige Befiederung<br />

am Grund des Oberschnabels<br />

und ähneln damit der Rabenkrähe, aber<br />

ihr spitzer Schnabel und die steilere Stirn<br />

unterscheiden sie von dieser. Im Stehen<br />

fallen die struppigen Bauchfedern auf,<br />

die auch als »Hosen« bezeichnet werden.<br />

01Nebelkrähen zeichnen sich durch<br />

ihre (nebel-)graue Färbung aus. / Markus<br />

Varesvuo, Agami<br />

02 Das schwarz glänzende Gefieder verrät<br />

den Kolkraben. / Helge Sorensen, Agami<br />

03 Rabenkrähen sind hierzulande die<br />

häufigste Art. / Marc Guyt, Agami<br />

‣ 04 Saatkrähen sind auch am grauweißen<br />

Schnabel gut zu erkennen. / Ulrich Koeller<br />

Saatkrähen sind enorme Flugkünstler<br />

und können in große Höhen aufsteigen.<br />

Zur Zugzeit im Februar/März und<br />

Oktober/November kommen riesige<br />

Schwärme aus östlichen Brutgebieten<br />

und überfliegen ganz Mitteleuropa bis<br />

nach West- und Südwesteuropa. Aufgrund<br />

klimatischer Veränderungen und<br />

deutlichen Bestandsabnahmen sind Saatkrähen<br />

in den letzten Jahren immer seltener<br />

auf dem Durchzug zu sehen. Das<br />

Flugbild ähnelt dem der Rabenkrähe,<br />

doch haben Saatkrähen einen schmaleren<br />

Flügelansatz, eine längere »Hand«<br />

mit ebenfalls sechs sichtbaren »Fingern«<br />

und einen etwas keilförmig wirkenden<br />

Schwanz. Altvögel sind aufgrund des unbefiederten<br />

hellen Schnabelgrundes auch<br />

im Flug gut zu erkennen. Der Flugstil ist<br />

leicht und elegant mit etwas tieferen und<br />

schnelleren Flügelschlägen als bei der Rabenkrähe.<br />

Oft schrauben sie sich in große<br />

Höhen (Trichterkreisen). In den oft viele<br />

Dutzend Nester umfassenden Brutkolonien<br />

in mittelhohen (Laub)-Bäumen,<br />

aber auch auf dem Zug, sind ihre tiefen<br />

»goah«-Rufe unverkennbar.<br />

Informationen zu Sichtungen:<br />

<strong>naturgucker</strong>.de?art=corvus_corone<br />

<strong>naturgucker</strong>.de?art=corvus_cornix<br />

<strong>naturgucker</strong>.de?art=corvus_corax<br />

<strong>naturgucker</strong>.de?art=corvus_frugilegus<br />

43


NATUR-BESTIMMUNG<br />

sehr kräftiger<br />

Schnabel<br />

struppige<br />

Kehlfedern<br />

borstige Befiederung<br />

am Schnabel<br />

Zweifarbigkeit<br />

auch im Flug erkennbar<br />

Keilschwanz<br />

lange Flügel<br />

44<br />

Kolkrabe<br />

Alle Fotos: Markus Varesvuo, Agami<br />

Nebelkrähe<br />

Alle Fotos: Markus Varesvuo, Agami<br />

sehr kräftiger<br />

Schnabel<br />

langer<br />

Keilschwanz<br />

struppige<br />

Kehlfedern<br />

schwarzer Kopf<br />

und Brustlatz<br />

schwarze Flügel<br />

und Schwanz<br />

grauer Körper


NATUR-BESTIMMUNG<br />

Foto:<br />

Menno van Duijn,<br />

Agami<br />

steile Stirn<br />

kräftiger<br />

Schnabel mit<br />

rundlichem<br />

First und<br />

borstiger<br />

Befiederung<br />

langer, gerader<br />

und unbefiederter<br />

Schnabel<br />

Foto:<br />

Christoph Niemeyer,<br />

Agami<br />

sechs<br />

Handschwingenfinger<br />

Flugbild ähnelt<br />

Rabenkrähe, aber<br />

längere »Hand«<br />

sechs<br />

Handschwingenfinger<br />

45<br />

rundlicher Schwanz<br />

Rabenkrähe<br />

Marc Guyt, Agami<br />

Saatkrähe<br />

Marc Guyt, Agami<br />

etwas keilförmig<br />

aussehender Schwanz<br />

Foto: Fred Visscher, Agami<br />

Foto: Fred Visscher, Agami<br />

violett<br />

glänzendes<br />

Gefieder<br />

metallisch<br />

glänzendes<br />

Gefieder<br />

unbefiederter<br />

Schnabel<br />

struppige<br />

Bauchfedern


LESERSEITE<br />

46<br />

Hornissenüberwinterung?<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

ich habe Anfang Mai etwas Kurioses<br />

beobachtet. Am Tag, als mein neues<br />

Fernglas ankam, habe ich mich auf die<br />

Terrasse gesetzt und ein wenig umhergeschaut.<br />

So fiel mein Blick auch auf<br />

unseren maroden Pflaumenbaum im<br />

Vorgarten. Und zwar just in dem Moment<br />

als eine Hornisse von diesem wegflog. In<br />

dem toten Stumpf des Baumes habe ich<br />

mich schon über mehrere obskure Löcher<br />

gewundert. Kann es sein, dass eine Hornissenkönigin<br />

hier, mitten in der Innenstadt<br />

von Herne, überwintert hat? Leider war<br />

ich nicht schnell genug für ein Bild von der<br />

Hornisse selbst, aber ich habe zumindest<br />

die Löcher im Baum fotografiert und angehängt.<br />

Was meinen Sie? Viele Grüße,<br />

Guido Riedemann<br />

Dieter Schneider, NG-Fachbeirat:<br />

Da die überwinterten Hornissenköniginnen<br />

bei uns in aller Regel bereits<br />

im April aktiv werden, halte ich<br />

es für unwahrscheinlich, dass Sie in<br />

der ersten Maiwoche eine Hornisse<br />

aus dem Winterquartier wegfliegen<br />

sehen konnten. Die Tiere müssten<br />

eigentlich zum Beobachtungszeitpunkt<br />

schon fleißig am Nestbau sein.<br />

Und dazu passt meines Erachtens<br />

Ihre Beobachtung auch gut. Denn<br />

für den Nestbau suchen die Hornissen<br />

morsches Holz, welches sie<br />

zerkauen und mit Speichel vermischt als Bausubstanz<br />

verwenden. Ich gehe deshalb davon<br />

aus, dass die von Ihnen beobachtete Hornisse<br />

an der auf dem Foto gezeigten morschen<br />

Stelle Ihres abgestorbenen Baumes Nistmaterial<br />

gesammelt hat. Die Löcher oberhalb<br />

der morschen Stelle würde ich eher als Ausschlupflöcher<br />

von Käfern (wahrscheinlich<br />

Bockkäfern) deuten, deren Larven sich im<br />

toten Holz entwickelt hatten. Dennoch halte<br />

ich es doch für sehr wahrscheinlich, dass<br />

die Königin nicht weit vom Beobachtungsort<br />

auch überwintert hat – Vorkommen der<br />

Art selbst in innerstädtischen Bereichen sind<br />

nämlich keineswegs ungewöhnlich.<br />

Gähnen Zauneidechsen?<br />

Liebe Naturgucker, wir haben in unserem Garten<br />

(Südhang) wohl optimale Bedingungen für<br />

Zauneidechsen. Es ist eine Freude, sie beim<br />

Sonnenbaden, Parnerwahl und Paarung<br />

zu beobachten, im Herbst und im kommenden<br />

Frühjahr dann den Nachwuchs zu entdecken.<br />

Nun habe ich zwei Fragen zu meinen Beobachtungen,<br />

zu denen ich Belegbilder machen<br />

konnte. Gähnen Eidechsen? Können sie Zecken<br />

bekommen? Oder was sind dies für Bläschen<br />

an den Beinen? Würde mich über Ihre Antwort<br />

sehr freuen. Im Voraus herzlichen Dank<br />

und Grüße aus Filderstadt bei Stuttgart ,<br />

Margit Hoffmann<br />

NG-Autor Kai Kolodziej :<br />

Zuerst einmal sehr schön, dass Sie den<br />

Zauneidechsen so ein wunderbares Heim<br />

bieten. Diese haben Sie auch vollkommen<br />

richtig bestimmt. Zunächst zum<br />

ersten Bild. Das Tier gähnt in der Tat,<br />

dies kommt immer wieder vor und kann<br />

diverse Gründe haben: Von Sauerstoffmangel,<br />

bis zu höherer Temperatur, Ermüdung<br />

oder Hunger, dies alles kann die<br />

Häufigkeit des Gähnens erhöhen. Ähnlich<br />

wie auch bei uns Menschen. Auch<br />

bei oder nach der Häutung gähnen die<br />

Tiere häufig, um ihre alte Haut etwas zu<br />

lockern. Gähnen geschieht nur in Ruhephasen,<br />

falls die Tiere bei Annährung das<br />

Maul öffnen, dann handelt es sich um ein<br />

Drohverhalten. Auf dem Bild würde ich aber<br />

eher von Gähnen ausgehen.<br />

Auf dem zweiten Bild sieht man in<br />

der Tat Zecken, diese befallen auch Echsen<br />

und oft sieht man diese am Übergang<br />

der Extremitäten zum Körper,<br />

wie auf Ihrem Bild oder auch<br />

in der Nähe des Trommelfells. Das<br />

Tier wirkt optisch aber sehr fit und<br />

man braucht sich keine Sorgen zu<br />

machen.<br />

Danke schön!<br />

Sehr geehrter Herr Bergmann,<br />

ich habe mich sehr über Ihren Artikel<br />

den Kolkraben betreffend gefreut.<br />

Von Kindheit an sind die Rabenvögel<br />

meine absoluten Lieblingsvögel. Ich<br />

habe einige Rabenkrähen in der Nähe<br />

meiner Wohnung und die bekommen<br />

immer wieder ein paar Erdnüsse. Sie<br />

kennen mein Auto (gelegentlich habe<br />

ich eine fliegende Eskorte, wenn ich<br />

durch die Wohnsiedlung fahre) und<br />

sie erkennen mich sogar, wenn ich eine<br />

Kapuze trage. Das zärtliche Verhalten<br />

der Krähen mit ihnen lieben Mitkrähen (Ehepartner,<br />

Jungvögel) habe ich selbst schon<br />

viele Male beobachten können. Vielen Dank<br />

nochmals für den schönen Bericht.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Brigitte Alkins


REZENSIONEN<br />

Lesestoff für Naturfreunde<br />

Thea Wittmann stellt interessante Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt vor.<br />

INTO THE WILD<br />

Wildnis ist unordentlich, ursprünglich<br />

– und sie ist kostbar<br />

für die Artenvielfalt, den<br />

Klima- und Naturschutz. Leider<br />

gibt es wilde Flecken viel<br />

zu selten. Wo der Mensch<br />

eingreift, drängt er die Natur<br />

zurück. Der Ökologe und Naturschützer<br />

Michael Altmoos<br />

ermutigt dazu, der Natur freien<br />

Lauf zu lassen, Wildwuchs<br />

zu fördern und Wildnis zu<br />

erleben. Er erklärt, was sich<br />

hinter dem romantischen<br />

Begriff verbirgt, was Wildnis<br />

ausmacht und warum wir<br />

mehr davon brauchen. Gut<br />

verständlich zeigt er, wie sich<br />

Naturprozesse anregen lassen,<br />

ob im Nationalpark, in den<br />

Folgelandschaften des Bergbaus,<br />

auf verlassenem Militärgelände,<br />

im öffentlichen Grün<br />

oder im Naturgarten. Er stellt<br />

Projekte vor, die die Wildnis<br />

vor die eigene Haustür holen.<br />

Eine inspirierende Lektüre!<br />

Michael Altmoos:<br />

Mehr Wildnis wagen!<br />

Naturdynamik erkennen,<br />

erleben, fördern, 2023,<br />

208 Seiten, 24,90 Euro<br />

pala-verlag.de<br />

MAGIE IN DER LUFT<br />

Dieser Band ist eine Augenweide.<br />

In kräftigen Farben,<br />

wunderschön illustriert, wird<br />

er kleine und große Vogelfreunde<br />

begeistern. Schon<br />

das Vorsatzblatt macht Lust,<br />

in diesem Buch zu blättern:<br />

Hier leuchten gezeichnete<br />

Federn und Vogeleier in Weiß,<br />

Rosa und Pink auf lila Untergrund.<br />

Ornithologen dürften<br />

in den kleinen Porträts nicht<br />

unbedingt bahnbrechend<br />

Neues erfahren. Doch die<br />

außergewöhnliche Gestaltung<br />

und der liebevolle Blick<br />

auf die Eigenarten von Amsel,<br />

Drossel, Fink und Star machen<br />

das Buch auch für Vogelkenner<br />

zu einem Must-have.<br />

37 Vögel gilt es neu zu entdecken<br />

– Luftakrobaten, Räuber,<br />

majestätische Flieger und<br />

Schnatterer. »Magie der Vögel«<br />

ist ein besonderes Lexikon<br />

für die ganze Familie, ein<br />

ausgezeichnetes Weihnachtsgeschenk<br />

für Kinder ab sechs<br />

Jahren und alle Naturfans,<br />

denen außergewöhnliche Illustrationen,<br />

knallige Farben<br />

und poetische Texten gefallen.<br />

Emmanuelle Kecir-Lepetit,<br />

Léa Maupetit: Magie der<br />

Vögel, 2023, 96 Seiten,<br />

18,50 Euro<br />

leykamverlag.at<br />

EWIGES GRÜN<br />

Ein ganzes Buch über Farne,<br />

ist das nicht etwas einseitig?<br />

Keineswegs. Bereits vor Millionen<br />

von Jahren tummelten<br />

sich Dinosaurier zwischen den<br />

gefiederten Blättern. Farne haben<br />

das großen Artensterben<br />

überlebt und gedeihen im<br />

feuchten Schatten. Sie sind<br />

lebende Fossilien. Auf der<br />

ganzen Welt finden sich Exemplare<br />

– Tausende von Farnarten<br />

in allen Größen, Farben<br />

und Formen. Der Himalaja-<br />

Wurmfarn zum Beispiel fängt<br />

in einem einzigen Blatt die<br />

gesamte Farbpalette des »Indian<br />

Summer« ein. Die größten<br />

Baumfarne sind haushoch,<br />

bis zu 20 Meter groß. Neben<br />

den botanischen Aspekten der<br />

Garten- und Zimmerpflanze<br />

zeigt das Buch den Farn als<br />

Heil- und Nutzpflanze und<br />

seine Adaption in Kunst und<br />

Design. Denn die filigranen<br />

Blätter und verschnörkelten<br />

Knospen haben Designer zu<br />

Tapeten, Holzschnitzereien,<br />

Keramik oder Textilien inspiriert.<br />

Abgerundet durch Ratschläge<br />

für die Gartenpraxis<br />

wird dieses Buch alle begeistern,<br />

die sich vom Farn-Fieber<br />

anstecken lassen wollen. Informative<br />

Texte, tolle Fotos:<br />

eine Hommage an eine der<br />

ältesten Pflanzengruppen.<br />

Anton Sundin: Farne. Vielfalt<br />

und Geschichte einer der<br />

ältesten Pflanzengruppen,<br />

2023, 216 Seiten, 44 Euro,<br />

haupt.ch<br />

GARTEN KULT<br />

Dafür gab es den Deutschen<br />

Gartenbuchpreis in der Kategorie<br />

»Bestes Gartenporträt«:<br />

Das Pflanzenexperten-Duo<br />

Margot und Roland Spohn<br />

hat in seinem Buch alles<br />

komprimiert, was auf Feld<br />

und Acker wächst: bekannte<br />

und weniger bekannte Ackerpflanzen<br />

und Feldfrüchte, ausführlich<br />

porträtiert auf ein bis<br />

zwei Seiten. Insgesamt sind<br />

es über 150 einjährige, mehrjährige,<br />

kultivierte und wild<br />

wachsende Arten. Dieses<br />

umfangreiche Buch lässt in<br />

Sachen Ackerbau, Nutz- und<br />

Wildpflanzen keine Frage offen.<br />

Allen, die gern durch Feld<br />

und Flur streifen und sich fragen,<br />

was denn da zu welchem<br />

Zweck angebaut ist, wann es<br />

geerntet oder warum es einfach<br />

stehen gelassen wird, ist<br />

dieses Buch wärmstens zu<br />

empfehlen.<br />

Margot Spohn /Roland<br />

Spohn: Ackerpflanzen und<br />

Feldfrüchte, 20222, 432<br />

Seiten, 29,95 Euro<br />

quelle-meyer.de<br />

47


NATUR-KIND<br />

hrrrrrr, püüüüh, es ist Zeit für den Winterschlaf.<br />

Wer schläft, wer döst - und wer fliegt der Kälte davon?<br />

Von Thea Wittmann<br />

48<br />

Sich so richtig rund und satt fressen,<br />

in eine gemütliche Höhle kriechen und<br />

monatelang schlafen, bis der Frühling<br />

kommt – ist das nicht eine tolle Vorstellung?<br />

Anders als Zugvögel, die im Herbst in den<br />

Süden ziehen, können viele Tiere ihre Heimat<br />

im Winter nicht so einfach verlassen.<br />

Viele Arten können sich im Winter nicht warm<br />

halten und finden kein Futter. Also suchen sie<br />

einen geschützten Ort auf, an dem sie die<br />

kalte Jahreszeit unbeschadet überstehen.<br />

Tiere, die Winterschlaf halten, schlummern<br />

richtig tief. Das ist ihre Strategie, um Kraft<br />

zu sparen, ohne zu fressen. Und weil auch<br />

andere, zum Beispiel Raubtiere, im Winter<br />

Hunger haben, muss das Winterversteck besonders<br />

sicher sein.<br />

Kopfüber im Dunkeln<br />

Viele Fledermäuse verbringen den Winter<br />

in hohlen Bäumen oder in Höhlen, gelegentlich<br />

auch in Scheunen. Vor dem langen Schlaf<br />

fressen sie sich Fettpolster an, die an Rücken<br />

und Bauch sitzen. Die halten schön warm,<br />

wenn der ganze Schwarm dicht an dicht von<br />

der Decke baumelt. Manche Fledermaus-Arten<br />

fliegen wie Zugvögel auch in wärmere<br />

Gegenden und schlafen dort bis zum Frühling.<br />

Sie und Igel, Siebenschläfer sowie Murmeltiere<br />

zählen zu den »echten Winterschläfern«.<br />

Sie verkriechen sich in Höhlen oder<br />

unter Reisighaufen. Andere wie Eichhörnchen,<br />

Dachs, Waschbär und Braunbär halten<br />

Winterruhe. Sie wachen mehrmals auf und<br />

suchen dann nach Nahrung – besonders bei<br />

milden Temperaturen, aber auch schon mal


NATUR-KIND<br />

bei Schnee und Eis. Sie senken ihre Körpertemperatur<br />

nicht so stark ab wie die Winterschläfer.<br />

Bei Kälte verkriechen<br />

Reptilien und Amphibien sind Kaltblüter. Sie<br />

können ihre Körpertemperatur nicht kontrollieren.<br />

Die Sonne wärmt sie auf, bei Kälte verkriechen<br />

sie sich. Zauneidechsen tauchen im<br />

Winter an einem geschützten Ort ab. Manchmal<br />

teilen sie sich das Winterquartier mit mehreren<br />

Artgenossen. Sie verfallen in Winterstarre.<br />

Der nordamerikanische Waldfrosch sucht sich<br />

einen Platz in Komposthaufen, im tiefen Laub<br />

oder unter Baumwurzeln. Das Versteck muss<br />

ihn gegen Wind und Frost schützen. Denn<br />

schon, wenn die Temperatur draußen unter<br />

zehn Grad sinkt, kann er sich nicht mehr bewegen.<br />

So geht es den meisten Amphibien.<br />

Ihr Herzschlag und ihre Atmung setzen aus,<br />

bis sie fast gefroren sind.<br />

Tief untertauchen<br />

Während der Teich an der Oberfläche eine<br />

Eisschicht bildet, tauchen manche Wasserbewohner<br />

tief in den Schlamm hinunter. Die bei<br />

uns heimischen Grasfrösche und Feuersalamander<br />

können wie Fische am Grund eines<br />

Teiches überwintern, obwohl sie keine Kiemen<br />

haben. Über ihre Haut nehmen Sie kleine<br />

Mengen Sauerstoff auf. Sie können nicht<br />

aufgeweckt werden – und nur bei steigenden<br />

Temperaturen. Sie alle verfallen in die sogenannte<br />

Winterstarre, wie auch viele Insekten.<br />

Krabbler und Kriecher<br />

Viele Insekten, Spinnen und Schnecken werden<br />

kein ganzes Jahr alt. Doch sie sorgen dafür,<br />

dass ihr Nachwuchs im nächsten Frühjahr<br />

schlüpft – entweder aus einem Ei oder aus<br />

dem Kokon. Feldheuschrecken legen zum Beispiel<br />

bis zu 100 winzige Eier in die Erde und<br />

bedecken sie mit einem klebrigen Schaum. Der<br />

trocknet und bildet eine Hülse, die die Eier<br />

gegen Kälte schützt. Manche Schmetterlinge<br />

überwintern sogar als fertiges Insekt, zum<br />

Beispiel der Zitronenfalter. In seinem Körper<br />

schützt ihn eine Art natürliches Frostschutzmittel<br />

vorm Erfrieren.<br />

49


KLEINANZEIGEN<br />

DieNaturreise<br />

Sabrina & Stephan Martens<br />

Veranstalter für ausgewählte<br />

Naturreisen & Ornithologische Reisen<br />

• Gruppenreisen von 4 - 6 Personen<br />

• Maßgeschneiderte Individualreisen<br />

• Privatführungen<br />

Unsere Reiseziele:<br />

Costa Rica, Panama, Ecuador, Pantanal,<br />

Suriname, Curacao, Belize, Spanien,<br />

Niederlande, Deutschland und Österreich<br />

www.dienaturreise.de<br />

info@dienaturreise.de<br />

Tel. & WhatsApp<br />

+49 (0)173 28 33 22 6<br />

Urlaub im<br />

Fränkischen Seenland<br />

3 sehr schöne FeWos in ruhiger<br />

Ortslage mit Panoramablick ins<br />

Altmühltal. Infos + Prospekte:<br />

Fam. Sticht, Spielberg 53,<br />

91728 Gnotzheim, Telefon:<br />

09833 /1<strong>69</strong>9, Fax: 5538, E-Mail:<br />

gaestehaus-sticht@t-online.de<br />

Ein spannendes<br />

Rätselabenteuer!<br />

Natur erleben!<br />

Vögel in Aktion<br />

Vögel in Aktion<br />

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mit Informationen zu den Vögeln<br />

und ihrem Verhalten<br />

www.fotografie-ingrid-michel.de<br />

Wandkalender<br />

mit Infos zu den Vögeln<br />

und ihrem Verhalten<br />

www.fotograie-ingrid-michel.de<br />

2024<br />

URLAUB AUF TEXEL<br />

4-Sterne-Ferienhaus, 6 Personen,<br />

in der Nähe verschiedener Naturgebiete.<br />

Intressieren Sie sich für Vögel,<br />

Pflanzen und lieben Strand ? Sie sind<br />

herzlich willkommen im Ferienhaus<br />

Prunella. G A Visch T 0222-318881<br />

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50<br />

info@pensionweiser.de<br />

www.pensionweiser.de<br />

Leben der Störche in NRW:<br />

Storchenkalender 2024 mit<br />

faszinierenden Aufnahmen<br />

Der Reinerlös fließt gänzlich in die<br />

Arbeit der Stiftung Störche NRW.<br />

www.stoerche-nrw.de


KLEINANZEIGEN / VORSCHAU<br />

Am 21. Dezember kommt<br />

DER NEUE NATURGUCKER!<br />

Neues aus der Tier-, Pilz- und Pflanzenwelt, Tipps zum Beobachten,<br />

Nachdenkliches und Merkwürdiges können Sie erfahren und großartige Fotos<br />

und Zeichnungen genießen.<br />

Lesen Sie unter anderem:<br />

Imposante Balz<br />

Die Balz des Auerwildes gehört zu den faszinierendsten Naturerlebnissen<br />

überhaupt. Leider ist das Birkhuhn bei uns sehr selten geworden. Wir nehmen<br />

Sie mit auf eine Reise nach Schweden – zu den kämpfenden, springenden,<br />

tanzenden und fauchenden Birkhähnen.<br />

51


2024<br />

www.euronatur-shop.com<br />

Unser Kalender 2024<br />

ist ab Oktober verfügbar.<br />

EuroNatur Kalender „Naturschätze Europas 2024“<br />

Der großformatige Wandkalender in bester Druckqualität zeigt<br />

die zwölf Siegerbilder aus dem EuroNatur-Fotowettbewerb 2023. € 20, 00<br />

Baumwolltaschen mit verschiedenen Vogel-Drucken<br />

Bei den Taschen handelt es sich um fair-produzierte Baumwolltaschen mit langen<br />

Henkeln. Sie sind sehr gut geeignet, um sie über die Schulter zu tragen. Bestehen zu<br />

100% aus Bio-Baumwolle und sind mit dem Fair-Trade Logo versehen.<br />

Gedruckt wird in einer kleinen Konstanzer Manufaktur. Von Hand per Siebruck mit<br />

wasserbasierter schwarzer Farbe. Die Motive sind detailreich von Hand gezeichnet<br />

und auch die Drucksiebe werden exklusiv von Hand erstellt.<br />

Maße: 38 x 40 cm. Waschbar bei einer empfohlenen Temperatur von 30 °C.<br />

5 verschiedene Motive vorrätig: Sperlingskauz, Bachstelze, Zaunkönig,<br />

Waldbaumläufer und Grünspecht.<br />

je Motiv € 10, 00

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