08.12.2012 Aufrufe

Handout - Kontrollierter Konsum illegaler Drogen

Handout - Kontrollierter Konsum illegaler Drogen

Handout - Kontrollierter Konsum illegaler Drogen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abb. 2: „Eastside“ (idh Frankfurt), größte niedrigschwellige<br />

<strong>Drogen</strong>hilfeeinrichtung Europas<br />

weisen – was der Regelfall und nicht die<br />

Ausnahme ist (vgl. Westermann, 2005).<br />

Aus der aufgezeigten Bedarfslage heraus wurden<br />

MitarbeiterInnen aus dem niedrigschwelligen<br />

<strong>Drogen</strong>hilfebereich in Motivierender Gesprächsführung<br />

und „KISS“, einem verhaltenstherapeutischen<br />

Selbstkontrollprogramm für <strong>Konsum</strong>ent-<br />

Innen <strong>illegaler</strong> <strong>Drogen</strong>, geschult.<br />

2. Methode<br />

2.1 Ausbildung der MitarbeiterInnen<br />

Im Herbst 2005 und März 2006 nahmen 90 MitarbeiterInnen<br />

(überwiegend SozialarbeiterInnen)<br />

aus niedrigschwelligen <strong>Drogen</strong>hilfeeinrichtungen<br />

in Hamburg (Abrigado, Die Brücke, Palette, Ragazza,<br />

Subway) und Frankfurt (Integrative <strong>Drogen</strong>hilfe,<br />

idh; vgl. Abb. 2-5) teil an 4- bis 6-tägigen<br />

Fortbildungen zu<br />

Abb. 3: Poster im <strong>Konsum</strong>raum<br />

Niddastraße<br />

Abb. 4: Zwei Klienten beim intravenösen<br />

<strong>Drogen</strong>konsum im <strong>Konsum</strong>raum Niddastraße<br />

(idh Frankfurt)<br />

2<br />

- motivationsfördernder Gesprächsführung<br />

(„Motivational Interviewing“) und<br />

- selbstkontrollierter <strong>Konsum</strong>reduktion mittels<br />

des Programms „KISS“ (= „Kontrolle im selbstbestimmten<br />

Substanzkonsum“). KISS ist ein<br />

neu entwickeltes verhaltenstherapeutisches<br />

Selbstmanagementprogramm („Behavioral Self-<br />

Control Training“) zur gezielten Reduktion des<br />

<strong>Konsum</strong>s legaler und <strong>illegaler</strong> <strong>Drogen</strong> (Körkel<br />

& GK Quest, 2005). Es besteht aus 12 strukturierten<br />

Sitzungen, in denen das Führen eines<br />

<strong>Konsum</strong>tagebuches, Festlegen von wöchentlichen<br />

<strong>Konsum</strong>zielen, Erkennen und Bewältigen<br />

von Risikosituation, Umgang mit „Ausrutschern“<br />

u.a.m. vermittelt werden. KISS<br />

kann sowohl mit Einzelpersonen als auch in<br />

Gruppen durchgeführt werden. Die Arbeitsunterlagen<br />

bestehen aus einem Durchführungsmanual<br />

für die KursleiterInnen (einschl.<br />

CD-ROM mit Blanko-<strong>Konsum</strong>tagebüchern,<br />

Evaluationsbögen usw.) sowie einem Handbuch<br />

für die KlientInnen (Abb. 1).<br />

2.2 Intervention (MI + KISS)<br />

Die ausgebildeten MitarbeiterInnen bringen MI-<br />

Methoden immer dann zum Einsatz, wenn die<br />

drei notwendigen „Fenster der Veränderung“ geöffnet<br />

sind (vgl. Abb. 10). Das ist der Fall, wenn der<br />

Mitarbeiter, der Klient und die Rahmenbedingungen<br />

für eine MI-Intervention geeignet sind.<br />

KlientInnen, die Interesse an einer <strong>Konsum</strong>reduktion<br />

bekunden, nehmen in Einzel- oder<br />

Gruppensitzungen (8-12 TeilnehmerInnen) an<br />

den 12 KISS-Sitzungen teil.<br />

2.3 Studiendesign<br />

Die KursteilnehmerInnen nehmen vor Beginn,<br />

direkt nach Ende und 6 Monate nach der Behandlung<br />

an ein bis zwei Diagnostiksitzungen teil.<br />

Erhoben werden soziodemographische Merkmale,<br />

das <strong>Konsum</strong>verhalten, das Vorliegen psychischer,<br />

sozialer und somatischer Beeinträchtigungen<br />

u.a.m. (Erhebungsinstrumente: Teile des<br />

Abb. 5: MitarbeiterInnen des <strong>Konsum</strong>raums<br />

Niddastraße bei der Vorbereitung der<br />

<strong>Konsum</strong>utensilien

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!