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jubiheft

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Die Chefredakteure<br />

Horny, horny, horny, horny<br />

(Mousse T.)<br />

FOTOS: PRIVAT / JÜRGEN STAHL<br />

Bibi Schmidt<br />

Spalter-Chefredakteurin von<br />

95-98, kam von der Konkurrenz<br />

Prinz. Bekannt auch als Trompeterin<br />

der Funk-Band Tom Oz<br />

& Wet, arbeitet heute als Realschullehrerin<br />

und heißt mittlerweile<br />

Beate Försterling.<br />

Deine schönste Spaltergeschichte?<br />

Ich finde selbst, dass ich eine kleine<br />

Macke habe. Insofern musste ich<br />

einfach diese Story anschieben. Titel:<br />

„Ich habe eine Macke“. Die<br />

Idee war, eine Fotostrecke, mit<br />

kleinen Geschichten angedockt, zu<br />

bringen. Natürlich von netten<br />

Menschen, die meinten eine<br />

Macke zu haben. Nina Tiesler<br />

tauchte als Feuerschluckerin auf,<br />

Claas, der Lister Szene-Friseur, als<br />

Schlumpfsammler und ein Typ in<br />

Ritterrüstung, der auf einem Pony<br />

durch die Eilenriede hoppelte. Dazu<br />

gab’s die Erstausgabe der Kolumne<br />

von Siggi & Raner, die gerade<br />

ihre erste Hochphase hatten.<br />

Die schönste Kolumne aber<br />

stammt vom verstorbenen Michael<br />

Quasthoff. Sein Kommentar zur<br />

Heirat von Ernst August und Karoline<br />

von Monaco war einfach<br />

großartig böse und herrlich zu lesen.<br />

Du hattest also Spaß?<br />

Genau, sehr schön war auch die<br />

Beachvolleyball-Geschichte mit<br />

den hübschen Ärschen auf dem Titelblatt.<br />

Das war Sexismus vom<br />

Feinsten! Da haben sich auch einige<br />

alte Spalter-Leser darüber beschwert.<br />

Ich erinnere mich noch an<br />

einen Leserbrief, der die Forderung<br />

aufstellte, die Herausgeber des<br />

Spalters sollten sich doch gleich in<br />

Schiesser-Doppelripp-Unterhosen<br />

Sind gern beim Spalter<br />

bei gegangen: Siggi & Raner<br />

ablichten lassen. Toll auch „Hannover<br />

hascht - die Foto-Love Story“<br />

Und wie stand es mit der<br />

politischen Ernsthaftigkeit?<br />

Nun, ich habe zur Kommunalwahl<br />

1996 das Spiel Hannopoly<br />

Der große Meister der bissigen<br />

Kolumne: Michael Quasthoff<br />

erfunden. Da bin ich richtig stolz<br />

darauf. Ich habe mir mit Susanne<br />

Kautz sämtliche Chaoskarten zu<br />

den OB-Kandidaten ausgedacht.<br />

Als Experte haben wir uns Enno<br />

Hagenah von den Grünen hinzugezogen.<br />

Der überprüfte, ob das<br />

nicht alles zu blödsinnig ist. Der<br />

hat sich totgelacht und es wird kolportiert,<br />

dass im hannoverschen<br />

Rat wochenlang nichts anderes gespielt<br />

wurde.<br />

Wie schätzt du die Situation des<br />

Schädelspalters zu der Zeit ein?<br />

Der Spalter war in seiner Hochzeit.<br />

Meine erste Ausgabe habe ich<br />

noch in den Redaktionsräumen in<br />

der Königstrasse produziert. Dann<br />

sind wir auf drei Etagen in die Lister<br />

Meile umgezogen – Redaktion<br />

oben, Spalterhalle unten, Frühstyxradio,<br />

das Management von<br />

Siggi & Raner, Onkel Hotte, Dietmar<br />

Wischmeyer’s Arschkrampen<br />

und Konsorten im Hinterhaus. Eine<br />

tolle Zeit. Legendär war die Lesung<br />

mit Herman Brood. Vor seinem<br />

Auftritt hat er einen Liter<br />

Milch und einen Liter Wodka verlangt.<br />

Und auch verklappt. In der<br />

Spalterhalle gab es einen Fahrstuhl,<br />

der eigentlich nicht benutzt<br />

werden durfte. Er bestand aber<br />

darauf, mit ihm zur Lesung zu<br />

fahren. Was nicht so schön war:<br />

Damals lieferten die Autoren noch<br />

ihre Texte auf Disketten ab. Wenn<br />

dort Viren drauf waren, hat das<br />

manchmal ein Wochenende gedauert,<br />

bis IT-Experten die alten Daten<br />

wiederherstellten.<br />

Und was ist dir in der Spalter-<br />

Zeit am nachhaltigsten in Erinnerung<br />

geblieben?<br />

Dass ich jetzt Försterling heisse.<br />

Von der Spalter-Feier zum 20.Jubiläum<br />

war ein halbes Jahr später<br />

noch das aus Nürnberg importierte<br />

Spalter-Bier über. Das war<br />

schon längst über dem Verfallsdatum,<br />

aber trotzdem noch lecker.<br />

Vor einem Konzert im Pavillon<br />

habe ich mit Wollitsch, meinem<br />

jetzigen Gatten, ein paar Fläschchen<br />

verköstigt. Das hat ziemlich<br />

lustig und locker gemacht. Und<br />

dann ist es passiert.

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