08.12.2012 Aufrufe

Abi im Kopf. Handwerk im Blick. - Handfest-Online

Abi im Kopf. Handwerk im Blick. - Handfest-Online

Abi im Kopf. Handwerk im Blick. - Handfest-Online

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS<br />

<strong>Abi</strong> <strong>im</strong> <strong>Kopf</strong>.<br />

<strong>Handwerk</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong>.<br />

Junge Karrierewege /// Ausbildungsextras <strong>im</strong> Profil /// Menschen <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong>


handfest<br />

1live<br />

- Anzeige -


INHALT<br />

zusAtzquAlifikAtionen in der duAlen Ausbildung<br />

WAs sich mit dem (fAch-)<strong>Abi</strong> <strong>im</strong> hAndWerk beWegen lässt<br />

<strong>Abi</strong> <strong>im</strong> kopf. hAndWerk <strong>im</strong> blick.<br />

mehr Ausbildung, mehr Abschluss<br />

berufsbegleitend studieren<br />

Wie es ist, mit dem <strong>Abi</strong> eine Ausbildung zu stArten<br />

WArum sich die quAlifikAtion betriebsAssistent lohnt<br />

Welche vorteile es hAt und WorAuf mAn vorbereitet sein sollte<br />

Klasse(n)fahrt<br />

Reisen, erleben, wissen<br />

mit Bahn, Bus oder Flug<br />

Die junge Schiene der Bahn<br />

DB Klassenfahrten & Gruppenreisen 2012<br />

Buchen Sie Ihr individuelles Reiseprogramm:<br />

Kunst, Kultur, Zeitgeschehen, Musicals, Theater,<br />

Museen, Führungen, Rundfahrten, Spaß, Freizeit,<br />

spezielle Bildungsangebote...<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.bahn.de/klassenfahrten<br />

Die Bahn macht mobil.<br />

handfest<br />

04<br />

06<br />

30<br />

36


handfest<br />

Gute Gründe für starke Leistungen<br />

Was sich mit dem<br />

(Fach-)<strong>Abi</strong> <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong><br />

bewegen lässt<br />

04<br />

INFOS zu den Ausbildungsextras: <strong>Abi</strong>turientenberater/innen der <strong>Handwerk</strong>skammern<br />

in NRW www.abinshandwerk.de oder Ausbildungsberater/<br />

innen bundesweit www.handwerkskammer.de. Da nicht sämtliche Ausbildungsextras<br />

in allen Regionen angeboten werden, lohnt sich der Kontakt<br />

zur jeweiligen <strong>Handwerk</strong>skammer auf jeden Fall. Mehr Extras: www.abi.de,<br />

www.ausbildungplus.de oder www.handfest-online.de


Studium: ausbildungs- oder berufsbegleitend<br />

Parallel zur Ausbildung oder dem Beruf absolviert man seinen Bachelor<br />

und danach den Master. <strong>Handwerk</strong>skammern und Hochschulen bieten<br />

die Studiengänge <strong>im</strong> Rahmen der betrieblichen Ausbildung oder auch<br />

berufsbegleitend an. Beliebte Fachrichtungen sind: Ingenieurwissenschaften,<br />

Betriebswirtschaftslehre, <strong>Handwerk</strong>smanagement sowie<br />

Informatik. Als Voraussetzung benötigt man die Hochschulzugangsberechtigung<br />

sowie das OK des Ausbildungsbetriebs. Ob sich der<br />

Aufwand lohnt? JA. Betriebe schätzen die Absolventen/innen Dualer<br />

Studiengänge, weil diese wertvolle Berufserfahrung und damit eine<br />

hohe Lösungs- und Handlungskompetenz mitbringen. Zudem haben<br />

sie gezeigt, dass sie leistungsfähig und engagiert sind.<br />

Betriebsassistent/in <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong><br />

Parallel zur handwerklichen Berufsausbildung werden in Zusatzkursen<br />

bspw. Wirtschaftsenglisch und betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt.<br />

Das Ergebnis ist die staatlich anerkannte Fortbildungsprüfung<br />

zum ‚Fachkaufmann/Fachkauffrau <strong>Handwerk</strong>swirtschaft’. In Kombination<br />

mit dem Gesellenbrief und der Bescheinigung über den erfolgreichen<br />

Abschluss des Fremdsprachenunterrichts wird daraus der/<br />

die ‚Betriebsassistent/in <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong>’. Eine gute Grundlage für den<br />

Meisterbrief und für alle, die an der Schnittstelle zwischen kaufmännischem<br />

und technischem Sektor arbeiten und die Geschäftsleitung<br />

bei ihren Aufgaben unterstützen möchten.<br />

Europaassistent/in <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong><br />

Bereits während der Ausbildung bereitet man seinen internationalen<br />

Einsatz vor. Hierfür wird man in Englisch und in einer zusätzlichen<br />

Fremdsprache fit gemacht, absolviert während der Ausbildung ein<br />

mehrwöchiges Auslandspraktikum, lernt Europäisches Waren- und<br />

Wirtschaftsrecht, erhält ein interkulturelles Training und wird in Europa-<br />

und Länderkunde unterrichtet. www.letsgo-netz.de<br />

Assistent/in für Energie und Ressourcen <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong><br />

Ausbildungsbegleitend lernt man alles über wirkungsvolle Energieeinsparung,<br />

erhält einen zusätzlichen Abschluss und weiß, wo sich mit<br />

wenigen Handgriffen wertvolle Energie einsparen lässt. www.energieassistent.de<br />

Qualifikationen nach der Ausbildung:<br />

Meister/in<br />

Die wohl bekannteste und international anerkannteste Fortbildung<br />

nach einer handwerklichen Ausbildung: die Meisterin/der Meister. Für<br />

eine perfekte Vorbereitung auf die vier Prüfungsteile (I. Fachpraxis,<br />

II. Fachtheorie, III. Betriebswirtschaftslehre und Recht, IV. Berufs-<br />

und Arbeitspädagogik) sorgen die Meisterschulen, die in Voll- oder<br />

Teilzeit besucht werden können. Nähere Infos bei den <strong>Handwerk</strong>skammern<br />

www.handwerkskammer.de<br />

Betriebswirt/in <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong><br />

Für alle, die bereits den Meisterbrief in der Tasche haben, ist dies<br />

ein weiterer Schritt. Kenntnisse der Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre<br />

sowie die Fachbereiche Recht und Personalführung<br />

handfest<br />

werden hier vertiefend vermittelt. Ideal, wenn man sich selbstständig<br />

machen möchte oder aber als Angestellter Führungspositionen anstrebt.<br />

Fachkaufmann/-frau <strong>Handwerk</strong>swirtschaft<br />

(Technischer Fachwirt/in <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong>)<br />

Betriebswirtschaftslehre, betriebliches Rechnungswesen, Arbeits-,<br />

<strong>Handwerk</strong>s- und Vertragsrecht wird hier vermittelt. Themen, die<br />

gleichfalls <strong>im</strong> Teil III der Meisterprüfung behandelt werden. Absolventen<br />

des Fachkaufmanns, die danach mit der Meisterprüfung<br />

weitermachen, bekommen daher auch diesen Teil der Meisterprüfung<br />

anerkannt. Vielfach ist es auch möglich, diesen Teil bereits während<br />

der Ausbildung zu absolvieren.<br />

Gestalter/in <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong><br />

Neben der Beherrschung seines <strong>Handwerk</strong>s, sind gutes Farb-, Form-,<br />

Material- und Oberflächenempfinden notwendig. Kompetenzen in<br />

den Bereichen Zeichnen, darstellende Techniken, Grundlagen der<br />

Gestaltung, exper<strong>im</strong>entelles und farbiges Gestalten sowie Kunst<br />

und Kulturgeschichte werden an den Gestaltungsakademien gelehrt.<br />

www.gestalter-<strong>im</strong>-handwerk.de<br />

Restaurator/in <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong><br />

Die Kunst der Restauratoren ist gefragt, wenn es darum geht, alte<br />

Bauwerke, Möbel, Bilderrahmen, Schmuck, Skulpturen oder andere<br />

Kunst- und Kulturgüter wieder in ihren originalgetreuen Zustand zu<br />

versetzen oder Denkmäler vor Umwelteinflüssen zu schützen. Restaurator/in<br />

ist eine anerkannte Fortbildung für diejenigen, die bereits<br />

einen Beruf erlernt haben und sich in dem Themenfeld spezialisieren<br />

möchten. www.arge-handwerkdenkmalpflege.de<br />

Sachverständige/r<br />

Sachverständige kommen <strong>im</strong>mer dann zum Einsatz, wenn Schäden<br />

oder Sachwerte objektiv best<strong>im</strong>mt werden müssen. Sie fertigen Gerichtsgutachten<br />

an und führen Beratungen für Unternehmen und<br />

Endverbraucher durch. Mit der Meisterqualifikation oder einem abgeschlossenen<br />

Studium besteht die Möglichkeit, öffentlich bestellter<br />

und vereidigter Sachverständiger zu werden.<br />

Auch das gibt´s:<br />

Begabtenförderung<br />

Besonders begabte Auszubildende <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> erhalten vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung eine Anerkennung. Max<strong>im</strong>al<br />

drei Jahre lang jeweils 2.000 EUR als Zuschuss für Fort- oder Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

www.sbb-stipendien.de<br />

Ausbildungszeitverkürzung<br />

Wenn die Ausbildungsleistung <strong>im</strong> Betrieb und der Berufsschule<br />

st<strong>im</strong>mt, haben Auszubildende die Möglichkeit, ihre Abschlussprüfung<br />

vorzeitig abzulegen. Zudem kann die Ausbildung bei vorliegender<br />

(Fach-)Hochschulreife und betrieblicher Zust<strong>im</strong>mung bereits zu Beginn<br />

um 12 Monate verkürzt werden.<br />

Netzfundstücke zum Dualen Studium: www ...<br />

abinshandwerk.de, akademie-bau.de, ausbildungplus.de, bbz-arnsberg.de, bibb.de, bildungsportal.de, bildungsportal.nrw.de, dhbw.de,<br />

die-duale-hochschule-kommt.de, duales-studium.de, fh-muenster.de, fhm-mittelstand.de, handwerk-owl.de, hwk-aachen.de, hwk-dortmund.de,<br />

hwk-duesseldorf.de/unternehmercampus, hwk-muenster.de, ingenieur-<strong>im</strong>-handwerk.de, triales-studium.de, wegweiser-dualesstudium.de<br />

oder direkt zu allen <strong>Handwerk</strong>skammern handwerkskammer.de oder hochschulkompass.de<br />

05


handfest<br />

<strong>Abi</strong> <strong>im</strong> <strong>Kopf</strong>.<br />

<strong>Handwerk</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong>.<br />

Wie es ist, mit dem <strong>Abi</strong><br />

eine Ausbildung<br />

<strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> zu starten<br />

Was und wie viel die Ausbildungswege, Studiengänge oder sonstigen Qualifizierungen zu bieten haben<br />

und warum die eine vielleicht besser, die andere dafür passender ist, entscheidet jeder für sich. Wichtig<br />

dafür: Menschen. Menschen, die es selbst erleben, die sich bereits entschieden haben und die erzählen,<br />

wie es sich anfühlt, mit dem <strong>Abi</strong> <strong>im</strong> <strong>Kopf</strong> und dem <strong>Handwerk</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong>.<br />

06<br />

Alle Ausbildungsberufe und Karrieremöglichkeiten<br />

<strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong><br />

unter www.handfest-online.de


„Geh <strong>im</strong>mer deinen Weg!“, so das Motto des<br />

Hobby-Fußballers und Nebenbei-Feuerwehrmanns<br />

Christopher. Und genau das macht<br />

er. Nach dem <strong>Abi</strong> hat er die Ausbildung<br />

begonnen und <strong>im</strong> Anschluss soll es mit dem<br />

Techniker weitergehen, danach kommt die<br />

Karriere bei der Berufsfeuerwehr und später<br />

dann Australien. „Ich möchte auswandern.<br />

Nicht jetzt und nicht morgen, übermorgen<br />

aber vielleicht. Wenn ich die nötigen Qualifikationen<br />

zusammen habe, wenn ich genug<br />

Wissen und Können <strong>im</strong> Gepäck habe. Die<br />

Ausbildung zum Elektroniker ist der erste<br />

Schritt.“ Was Christopher an der Ausbildung<br />

besonders schätzt und was weniger: „Man<br />

lernt viel und kann sich einbringen. Das ist<br />

gut. Weniger schön ist, dass man als Lehrling<br />

eben Lehrling ist. Aber da muss man durch,<br />

<strong>Abi</strong> hin oder her. Überall fängt man klein an.“<br />

„Australien kommt später.“<br />

Christopher, 22, Elektroniker<br />

„Länder und Menschen kennenlernen“<br />

Nils, 20, absolviert das Duale Studium<br />

Wirtschaftsingenieurwesen-Gebäudesystemtechnologie mit der Ausbildung zum Elektroniker<br />

handfest<br />

„Das Duale Studium spart enorm Zeit. Nach<br />

viereinhalb Jahren habe ich einen Hochschulabschluss<br />

und gleichzeitig den Gesellenbrief<br />

zum Elektroniker in der Tasche. Auf der<br />

anderen Seite ist die ganze Sache ordentlich<br />

anstrengend und man muss richtig was tun,<br />

um am Ball zu bleiben.“ Eine schöne berufliche<br />

Erinnerung: „Die erste Verteilung, die<br />

ich allein, fehlerfrei und komplett gebaut habe.<br />

Sieht einfach aus, ist es auch, wenn man<br />

weiß wie. Aber das ist <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> oft so.“<br />

<strong>Abi</strong> und <strong>Handwerk</strong>: „Ohne <strong>Abi</strong> wär die ganze<br />

Sache für mich nicht zu bewältigen.“ Später,<br />

nach dem Dualen Studium... „möchte ich<br />

international arbeiten, Länder und Menschen<br />

kennenlernen.“<br />

07


handfest<br />

„In der Zahntechnik geht es um Präzision und<br />

Technik, außerdem haben wir viel mit Medizin<br />

zu tun und man trifft die unterschiedlichsten<br />

Menschen. Abwechslung ist Tagesgeschäft.<br />

Immer wieder stehen neue Herausforderungen<br />

an.“ Ahmeds nächste große Herausforderung<br />

heißt Meisterprüfung. „Ich freue mich, wenn<br />

ich es geschafft habe, wenn ich Meister bin<br />

und komplett selbstständig arbeiten kann.“<br />

Weniger gefällt mir: „Termindruck. Oft muss<br />

es schnell-schnell gehen und trotzdem perfekt<br />

sein. Das erfordert Konzentration, Erfahrung<br />

und Geschick.“ Davon träume ich: „Nach<br />

Afghanistan zu gehen und eine Zahnklinik<br />

aufzubauen.“<br />

„Eine Zahnklinik in Afghanistan.“<br />

Ahmad Reza, 24, besucht die Zahntechniker-Meisterschule<br />

„... dass unser Lächeln schöner wird“<br />

Angelo, 27, bereitet sich auf die Prüfung zum Zahntechniker-Meister vor<br />

08<br />

Was ich am Beruf schätze: „Das ruhige und<br />

konzentrierte Arbeiten, das Filigrane. Außerdem<br />

mag ich den Gedanken, dass wir<br />

Unikate herstellen und dazu beitragen, dass<br />

unser Lächeln schöner wird.“ Was ich weniger<br />

mag: „Wenn etwas missglückt, wenn<br />

es nicht klappt oder zum wiederholten Male<br />

nicht passt. Zeitlich unter Druck zu geraten,<br />

ist auch nicht so mein Ding.“ Für den<br />

nötigen Ausgleich... „gehe ich ins Konzert:<br />

Metal. Laut, schnell, authentisch.“ Ein großer<br />

Wunsch: „Die Meisterprüfung.“ Ansonsten:<br />

„gesund und glücklich bleiben.“


„Zwischen H<strong>im</strong>mel<br />

und Dachstuhl... .“<br />

Maya, 19, gestern <strong>im</strong> <strong>Abi</strong>,<br />

heute als Z<strong>im</strong>merin weit oben<br />

Holz ist... „ein grandioser Werkstoff, mit<br />

dem sich fast alles gestalten lässt - vorausgesetzt<br />

man weiß wie. Gerade am Anfang<br />

stößt man leider <strong>im</strong>mer wieder an seine<br />

Grenzen. Man lernt schnell die eigenen Stärken<br />

und Schwächen kennen. Eine Erfahrung,<br />

die jeder macht, <strong>Abi</strong> oder nicht.“ Weniger<br />

zu empfehlen,... „sind Dixi-Klos und Dachstühle<br />

<strong>im</strong> Schnee.“ Zwei Wünsche: „Erstens<br />

einen Elefanten reiten und zweitens von der<br />

höchsten Bungeebrücke der Welt springen.“<br />

Am Wochenende: „Mit Freunden zum Tanzen.“<br />

Ein schöner Moment: „Zwischen H<strong>im</strong>mel<br />

und Dachstuhl mit den Kollegen.“<br />

handfest<br />

09


handfest<br />

„Afrika“<br />

Laura, 18, ist <strong>im</strong><br />

Beruf aufgewachsen<br />

10<br />

„Mein Vater hat eine Z<strong>im</strong>merei und für mich<br />

kam eigentlich nie was anderes in Frage.“<br />

Zum Thema Frauen auf der Baustelle sage<br />

ich,... „dass gerade ältere Generationen<br />

einsehen sollten, dass Haushalt und Kinderbetreuung<br />

keine Frage des Geschlechts ist.“<br />

Mit dem <strong>Abi</strong> ins <strong>Handwerk</strong>: „Keine große Sache,<br />

<strong>im</strong> richtigen Betrieb.“ Das Beste am Beruf:<br />

„Man sieht, was man am Tag geschafft<br />

hat, übern<strong>im</strong>mt Verantwortung, ist <strong>im</strong><br />

Freien und geht die Aufgaben <strong>im</strong> Team an.“<br />

Schl<strong>im</strong>m ist, ... „wenn Architekten alle drei<br />

Stunden ihre Pläne ändern und, dass unser<br />

Kangoo kaputt ist.“ Später mal... „mach ich<br />

den Meister, sammele Berufserfahrung und<br />

übernehme voraussichtlich irgendwann den<br />

Betrieb.“ Und bis es soweit ist, „möchte ich<br />

unbedingt Afrika gesehen und erlebt haben.“<br />

Mein Motto: „If you don’t live for something,<br />

you’ll die for nothing.“


Mit <strong>Abi</strong> ins <strong>Handwerk</strong>, ist ... „was für Menschen,<br />

die mehr vorhaben, einen Weg und<br />

ein Ziel vor Augen.“ Was mir am Beruf<br />

Feinwerkmechaniker gefällt: „Die Präzision<br />

und die Produktivität. Was wir planen und<br />

herstellen, wird gebraucht. Vom kompletten<br />

LKW-Kran bis zum einzelnen Getrieberädchen,<br />

das Ganze ist wichtig und jedes Detail zählt.“<br />

Das ist Freizeit: „Mit Freunden unterwegs<br />

sein oder aber in meiner Werkstatt. Neues<br />

ausprobieren.“ Ein Wunsch: „Selbst mal auszubilden<br />

und hoffentlich auch andere davon<br />

begeistern zu können, wie es ist, seine Ideen<br />

umzusetzen.“ Zwei wichtige Eigenschaften:<br />

„Hilfsbereitschaft und Offenheit.“<br />

Genussmensch Felix. „Gutes Essen, natürliche<br />

Werkstoffe, die Umsetzung eigener Ideen, das<br />

alles kann ich gut und gerne genießen.“ Nach<br />

der Ausbildung: „Mal sehen. Vorstellungen<br />

habe ich zwar, Pläne auch, festgelegt bin ich<br />

nicht. Die Freiheit nehme ich mir und auch<br />

die kann ich genießen.“ <strong>Abi</strong> & <strong>Handwerk</strong> ist,<br />

„... eine klare Ansage, was Konkretes.“ Ein<br />

richtig großer Wunsch: „Einmal um die Welt.<br />

Ganz langsam, um alles zu sehen, zu Fuß oder<br />

mit dem Rad.“ Unvergessen: „Eine Fahrt mit<br />

dem Heißluftballon. Freiheit und Perspektive<br />

pur.“<br />

„Ideen umsetzen“ Hendrik, 24, Feinwerkmechaniker und Meisterschüler<br />

„Um die Welt“<br />

Felix, 22, wird Tischler<br />

handfest<br />

11


handfest<br />

2.013 Lehrstellen<br />

speziell für<br />

(Fach-)<strong>Abi</strong>turienten<br />

in NRW<br />

<strong>im</strong> Jahr 2013<br />

12<br />

Jan-S<strong>im</strong>on, 21 / Ausbildung<br />

zum Informationselektroniker<br />

und Betriebs assistenten /<br />

danach zur Meisterschule<br />

<strong>Abi</strong> <strong>im</strong> <strong>Kopf</strong>.<br />

<strong>Handwerk</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong>.<br />

www.abinshandwerk.de<br />

<strong>Abi</strong> <strong>im</strong> <strong>Kopf</strong>.<br />

<strong>Handwerk</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong>.<br />

www.abinshandwerk.de<br />

Lea, 24 / Friseurausbildung in<br />

Rekordzeit / mit 22 Meisterin<br />

Foto: gfwh.de/einhundert<br />

<strong>Handwerk</strong>sst<strong>im</strong>men:<br />

Daran merkt man, den perfekten Beruf für sich gefunden zu haben:<br />

„Am Ende des Tages ist man stolz auf das,<br />

was man geschaffen hat.“<br />

Franz Wieching, Arbeitnehmer Vize-Präsident der HWK Münster<br />

Foto: gfwh.de/einhundert<br />

Die <strong>Handwerk</strong>skammern in NRW setzen sich dafür<br />

ein, dass mindestens 2.013 Lehrstellen zusammen<br />

kommen, die speziell Jugendlichen mit (Fach-)<br />

Hochschulreife zur Verfügung stehen und besondere<br />

Möglichkeiten zur Qualifizierung bieten.<br />

<strong>Abi</strong>turientenberater/innen<br />

bei den <strong>Handwerk</strong>skammern (HWK)<br />

Um eine möglichst individuelle und passgenaue Vermittlung zu<br />

gewährleisten, steht angehenden (Fach-)<strong>Abi</strong>turienten/innen in<br />

den <strong>Handwerk</strong>skammern in NRW ein erfahrenes <strong>Abi</strong>-Berater/innen-<br />

Team zur Verfügung.<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Aachen,<br />

Rainer Schaar M.A., 02421 94844-13,<br />

rainer.schaar@hwk-aachen.de<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer OWL zu Bielefeld,<br />

Frans Lipperts, 0521 5608-343,<br />

frans.lipperts@handwerk-owl.de<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Dortmund,<br />

Jörg Hamann, 0231 5493-205,<br />

joerg.hamann@hwk-do.de<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Düsseldorf,<br />

Michael Eßer, 0211 8795-626,<br />

m.esser@hwk-duesseldorf.de<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer zu Köln,<br />

Barbara Tomforde, 0221 2022-729,<br />

abi@hwk-koeln.de<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Münster,<br />

Jürgen Brückmann, 0251 705-1777,<br />

juergen.brueckmann@hwk-muenster.de<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Südwestfalen,<br />

Verena Kurth, 02931 877-373,<br />

verena.kurth@hwk-swf.de<br />

Das <strong>Handwerk</strong> ist für <strong>Abi</strong>turienten eine lohnende Alternative<br />

zum Studium,...<br />

„weil Karriere keine Umwege braucht.“<br />

Ernst Wölke, Hauptgeschäftsführer der HWK Dortmund<br />

<strong>Abi</strong>turienten, die an die Unternehmensspitze wollen,<br />

„sind bei uns richtig.“<br />

Klaus Feuler, Arbeitnehmer Vize-Präsident der HWK Dortmund<br />

www.abinshandwerk.de


<strong>Handwerk</strong> und <strong>Abi</strong> passen perfekt zusammen:<br />

„Das weiß ich aus persönlicher Erfahrung genau<br />

– und empfehle es daher gerne weiter.“<br />

Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s<br />

<strong>Handwerk</strong> ist ...<br />

„nah am Menschen – in<br />

den Betrieben und bei den<br />

Kunden. Damit steht es <strong>im</strong><br />

Gegensatz zu anonymen<br />

Vorlesungen an überfüllten<br />

Unis.“<br />

Lena Strothmann, Präsidentin der HWK<br />

OWL zu Bielefeld<br />

Mit dem <strong>Abi</strong> und einer Dualen Ausbildung <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> ...<br />

„ist man für den zukünftigen Arbeitsmarkt breit<br />

aufgestellt und gut gerüstet.“<br />

Hans Rath, Präsident der HWK Münster<br />

Mit dem <strong>Abi</strong> und einer Dualen Ausbildung ...<br />

„ist man Theoretikern praktisch weit voraus.“<br />

Helmut Hagemann, Arbeitnehmer Vize-Präsident der HWK Südwestfalen<br />

So fängt <strong>Handwerk</strong> mit <strong>Abi</strong> an:<br />

„Einsteigen, durchstarten und<br />

Karriere machen!“<br />

Ralf Barkey, Hauptgeschäftsführer a.D.<br />

der HWK Aachen<br />

<strong>Handwerk</strong> in drei Worten:<br />

„<strong>Handwerk</strong>er können DAS!“<br />

Prof. Wolfgang Schulhoff, Präsident der HWK Düsseldorf<br />

(Cla<strong>im</strong> der bundesweiten Imagekampagne)<br />

Was erwartet Jugendliche mit <strong>Abi</strong> <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong>?<br />

„Eine reizvolle berufliche Zukunft. Nämlich<br />

qualifizierte Tätigkeiten <strong>im</strong> unmittelbaren<br />

Kundenauftrag, Teamwork in flachen Betriebshierarchien<br />

und Karriereperspektiven<br />

bis hin zur Unternehmerin und zum Unternehmer.“<br />

Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der HWK zu Köln<br />

Mit dem <strong>Abi</strong> ins <strong>Handwerk</strong>,<br />

„...ist was für Siegertypen"<br />

Reiner Nolten, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen<br />

<strong>Handwerk</strong>skammertages<br />

handfest<br />

<strong>Abi</strong>tur und <strong>Handwerk</strong> –<br />

„Die beste Verbindung seit<br />

Nordrhein und Westfalen!“<br />

Dr. Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer<br />

der HWK Düsseldorf<br />

Was bietet das <strong>Handwerk</strong> Jugendlichen mit <strong>Abi</strong>?<br />

„Im <strong>Handwerk</strong> fängt man mit seinem<br />

Beruf gleich am ersten Tag<br />

an, nicht erst nach dem Studium.“<br />

Reiner Gerhard, Vize-Präsident der HWK Südwestfalen<br />

Die meisten <strong>Abi</strong>turienten <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> ...<br />

„werden Meister.“<br />

Willy Hesse, Präsident der HWK Südwestfalen<br />

So fühlt sich <strong>Handwerk</strong> mit <strong>Abi</strong> an:<br />

„Gut.“<br />

Meinolf Niemand, Hauptgeschäftsführer<br />

der HWK Südwestfalen<br />

<strong>Abi</strong>turienten, die sich für eine handwerkliche Ausbildung entscheiden, ...<br />

„sitzen nicht in überfüllten Hörsälen, sondern<br />

stehen auf eigenen Beinen und mitten <strong>im</strong> Berufsleben.“<br />

Hermann Eiling: Hauptgeschäftsführer der HWK Münster<br />

So fühlt sich <strong>Handwerk</strong> mit <strong>Abi</strong> an:<br />

„Der Einstieg zum Aufstieg! In rund jedem<br />

vierten <strong>Handwerk</strong>sbetrieb in Köln und<br />

Umgebung stehen altersbedingt Führungswechsel<br />

an. Das eröffnet gerade <strong>Abi</strong>turientinnen<br />

und <strong>Abi</strong>turienten die Perspektive<br />

Führungskraft.“<br />

Hans Peter Wollseifer, Präsident der HWK zu Köln<br />

13


handfest<br />

„Lernen in der Arbeitswelt“<br />

Lisa-Johanna, 22, fast Goldschmiede-Gesellin<br />

„Dass der Beruf zu mir passt und mir das gibt,<br />

was ich mir nach dem <strong>Abi</strong> vorgestellt habe,<br />

hat sich in verschiedenen Praktika gezeigt.<br />

Was ich allerdings ändern würde, ist die<br />

Ausbildungsvergütung. Ein wenig mehr wäre<br />

schön :-)“ Das <strong>Abi</strong>? „Das erste Lehrjahr habe<br />

ich praktischerweise überspringen können.<br />

Nicht einfach, weil die Praxis und das berufliche<br />

Fachwissen des ersten Lehrjahres ja<br />

komplett fehlen. Da hilft dann auch das <strong>Abi</strong><br />

wenig. Auf der anderen Seite fallen einem<br />

ein paar Sachen leichter und man kann sich<br />

voll auf das Berufliche konzentrieren.“ Nach<br />

der Gesellenprüfung ... „heißt für mich vor<br />

der Meisterprüfung. Ich will weitermachen<br />

und weiterkommen. Vor allem der Beratungsbereich,<br />

das Thema Kundenservice und die<br />

Gestaltung sind so meine Pläne. Eine gute<br />

Mischung. Und um da hinzukommen, ist der<br />

Meister der richtige Weg.“ Ganz privat: „Musik,<br />

viel Musik sogar.“<br />

14<br />

„Eine gute Mischung.“<br />

Helena, 22, wird Malerin und Lackiererin<br />

„Nach dem <strong>Abi</strong> wollte ich unbedingt was Praktisches<br />

machen. Ich wollte sehen, dass man<br />

was geschaffen hat. Der perfekte Kontrast<br />

zur Lernerei, zum oft übertriebenen <strong>Abi</strong>stress<br />

und dazu, dass man nicht nur aus Büchern<br />

lernt. In der betrieblichen Ausbildung ist das<br />

anders. Man lernt mitten in der Arbeitswelt,<br />

tagtäglich und von Menschen, die über Praxiserfahrung<br />

und Know-how verfügen. Das kann<br />

kaum eine Uni bieten.“ Weniger toll am Beruf<br />

ist, „...dass die Hände ewig rau sind. Goldschmied<br />

ist ein Metallhandwerk. Mit Bastelromantik<br />

haben wir wenig gemein. Es geht um<br />

Konzentration, Vorstellungsvermögen, Präzision,<br />

Ästhetik und das Gefühl für Metallverarbeitung.<br />

Das wird oft vergessen. Schwarze<br />

Hände und demolierte Fingernägel - Alltag.“<br />

Um den <strong>Kopf</strong> frei für neue Ideen zu bekommen:<br />

„Aufs Pferd und los.“ Darüber freue ich<br />

mich: „Wenn mir beruflich was Schönes und<br />

Schwieriges gelungen ist, was auch anderen<br />

gefällt.“ Ein Prädikat: „wertvoll.“


„Macher-Typen.“<br />

Alina Daniela, 22, 3. Lehrjahr zur Raumausstatterin<br />

„Was andere über meinen Beruf oder meine<br />

Entscheidung sagen, Friseurin zu werden,<br />

interessiert mich selten. Ich weiß was ich<br />

will. Die Frage, ob das <strong>Abi</strong> oder die FH-Reife<br />

zu einer Ausbildung <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> passen, ist<br />

mir daher auch relativ...“ Was Freunde an mir<br />

schätzen: „Ich hoffe, meine Ehrlichkeit und<br />

das ich hin und wieder zu Verrücktheiten neige.“<br />

Ein Ziel: „Die Selbstständigkeit.“ Weniger<br />

mag ich: „Leute, die schlechte St<strong>im</strong>mung<br />

verbreiten.“ Nach einem Tag voller Haare...<br />

„freue ich mich auf meinen Freund und unsere<br />

gemeinsame Wohnung.“<br />

handfest<br />

„Ich habe etwas gesucht, das mit Gestaltung<br />

zu tun hat, wo man mit dem, was man lernt,<br />

auch was anfangen kann. Da passte der<br />

Raumausstatter-Beruf perfekt. Zudem hatte<br />

ich eigentlich <strong>im</strong>mer schon eine Faible für<br />

Innenarchitektur.“ Ob das <strong>Abi</strong> zum Beruf<br />

passt? „Absolut. Man sollte allerdings eher<br />

der Macher-Typ sein. Wer lieber seine Zeit am<br />

Schreibtisch verbringt, ist falsch bei uns.“<br />

Hier ist Freizeit: „Im Schw<strong>im</strong>mbad oder hinter<br />

der Kamera. Ein gelungenes Foto, eine schöne<br />

Sache.“ Später mal: „Ich weiß nicht warum,<br />

aber der Gedanke, Grundschullehrerin zu werden,<br />

gefällt mir und treibt mich umher. Aber<br />

erst kommt die Gesellenprüfung und dann<br />

geht’s weiter.“<br />

„Die Selbstständigkeit.“<br />

Janina, 19, hat vor gut einem Jahr entschieden Friseurin zu werden<br />

15


handfest<br />

Autos, <strong>Abi</strong><br />

und das<br />

Arbeitsleben<br />

Hans-Georg, Kfz-Meister, über das,<br />

worauf es in seinem Beruf ankommt<br />

16<br />

„Es gibt Dinge, die lernt man<br />

eben nicht am Schreibtisch.“<br />

Hans-Georg, 27, Kfz-Techniker-Meister über das Lernen


Ob das <strong>Abi</strong> geholfen hat?<br />

„Eher indirekt. Worum es geht, ist die Motivation,<br />

die man mitbringt. Außerdem zählt<br />

der Wille was zu leisten, das Talent und nicht<br />

zuletzt die Neugier. Regelmäßig laufen neue<br />

Modelle vom Band, neue Werkstoffe werden<br />

verbaut und vor allem sind die neuen Antriebskonzepte<br />

längst in den Werkstätten angekommen.<br />

Ein großes Schrauberherz ist zwar<br />

auch hier wertvoll, die gesamte Bordelektronik<br />

verlangt allerdings auch neue Talente und<br />

stellt andere Herausforderungen. Aufgaben,<br />

für die man beispielsweise was von Elektronik,<br />

von Steuerung und von Programmierung<br />

verstehen sollte. Wer sich damit bereits in<br />

der Schule auseinandergesetzt hat, hat in der<br />

Ausbildung Vorteile.“<br />

Wie es gelaufen ist?<br />

„Mit 19 hatte ich das <strong>Abi</strong>, danach bin ich für<br />

zwei Jahre zum Bund und anschließend kam<br />

die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker, die<br />

ich, als <strong>Abi</strong>turient und weil der Betrieb mit-<br />

„<strong>Abi</strong> oder nicht, als Kfz-Mechatroniker fängt jeder bei<br />

Null an. Los geht’s mit Handlangern, dann kommen<br />

die ersten kleineren und schließlich die größeren<br />

Reparaturjobs. Man wächst hinein und gleichzeitig<br />

wachsen die Herausforderungen und der eigene Anspruch.“<br />

Hans-Georg, 27, arbeitet <strong>im</strong> VW Zentrum in<br />

Düsseldorf.<br />

gespielt hat, um ein Jahr verkürzen konnte.<br />

Und weil mir bereits zu Beginn klar war, dass<br />

ich den Meister machen möchte, habe ich<br />

bereits während der Lehre damit angefangen<br />

und die Teile III und IV absolviert. Danach<br />

musste ich dann nur noch die Teile I und II<br />

hinter mich bringen, das heißt die Fachpraxis<br />

und die Fachtheorie, so dass ich mit 24 Kfz-<br />

Techniker-Meister war.“<br />

Ein Studium?<br />

„Für mich ganz klar nein. Wer studieren<br />

möchte, soll das tun, viel Glück und alles Gute.<br />

Ich für mich wollte DEN Weg, ich wollte in<br />

die Praxis, ich würde es <strong>im</strong>mer wieder so machen.<br />

Einige meiner Freunde haben sich nach<br />

dem Gymnasium für die Uni entschieden. Das<br />

häufigste Problem: Selbst mit einem abgeschlossenen<br />

Studium haben sie an Berufserfahrung<br />

kaum mehr als einige Praktika vorzuweisen,<br />

wenn überhaupt. Und das reicht eben<br />

selten, um voll ins Arbeitsleben einzusteigen.<br />

Sie haben zwar gute Noten und richtig Ahnung,<br />

den Beruf gelebt haben sie aber in den<br />

handfest<br />

meisten Fällen noch nicht. Als Meister ist das<br />

anders, egal in welchem <strong>Handwerk</strong>. Nicht nur,<br />

dass der nötige theoretische Hintergrund vermittelt<br />

wird, man weiß auch, wie die Dinge<br />

in der Praxis funktionieren. Darum geht’s und<br />

genau dafür braucht man Erfahrung, die sich<br />

weder <strong>im</strong> Hörsaal, noch <strong>im</strong> Internet oder vom<br />

Schreibtisch aus erlernen lässt.“<br />

Stolz?<br />

„Nein. Es ist ein gutes Gefühl, ja – das ist es.“<br />

17


handfest<br />

Klar hat sie nach dem <strong>Abi</strong>tur überlegt. Die<br />

Wege standen ja offen. Für Katharina (24).<br />

Sie hätte studieren können. Wollte sie aber<br />

nicht. „Ich wurde ja schon mit der Nähmaschine<br />

geboren“, sagt sie. Als Kind war sie<br />

oft mit <strong>im</strong> Laden ihrer Mutter, sie mochte<br />

die Atmosphäre, den Kundenkontakt, das<br />

Menschelnde. Und sie mag es, aus schlichten<br />

Stoffen schöne und auch extravagante<br />

Kleidung zu nähen. Änderungsschneiderin<br />

aber wollte sie nie werden, da fehlt ihr die<br />

Herausforderung.<br />

Hand in Hand<br />

Ein Highlight ihrer Ausbildung war ihr Auslandspraktikum<br />

in Antwerpen. Drei Wochen<br />

durfte sie bei belgischen Designern reinschnuppern,<br />

mitarbeiten, Schnitte erstellen,<br />

an Prototypen arbeiten. Sie kam mit anderen<br />

Schneidern aus aller Welt in Kontakt, mit<br />

Spaniern, Portugiesen und Belgiern, sie arbeiteten<br />

und feierten gemeinsam, tolle Zeit,<br />

sagt sie rückblickend. Ihre Ausbildung in<br />

Deutschland war nicht ganz so opt<strong>im</strong>al, nicht<br />

ganz so frei, nicht ganz so aufregend. Sie<br />

möchte ihr Wissen später anders weitergeben,<br />

an ihre eigenen Auszubildenden. Die Meisterschule<br />

ist da nur ein weiterer Schritt. Den<br />

größeren hat sie schon mit ihrer Mutter ge-<br />

Nahtlos<br />

glücklich<br />

tan. Sie haben beide gemeinsam einen Laden<br />

eröffnet. In Eschweiler. Die Mutter ist Herrenschneiderin,<br />

die Tochter Damenschneiderin,<br />

das passt. „Natürlich knallt es auch bei uns<br />

mal, das ist ja ganz normal, wenn man so viel<br />

Zeit miteinander verbringt. Aber das ist dann<br />

auch schnell wieder gut. Wir arbeiten Hand in<br />

Hand und ergänzen uns einfach pr<strong>im</strong>a.“<br />

Das eigene Ding<br />

Sie mag auch Herausforderungen, wenn Kunden<br />

mit einem kleinen Foto vorbeikommen<br />

und sagen: Das möchte ich genau so haben.<br />

„Das Wichtigste ist, dass man mit Leidenschaft<br />

dabei ist. Dann hat man einen sicheren<br />

Beruf. Ich stehe gerne mit beiden Beinen <strong>im</strong><br />

Leben, nur muss man dafür eben auch arbeiten.“<br />

In Zukunft möchte sie sich auf Hochzeitskleider<br />

spezialisieren. Für eine Braut,<br />

sagt sie, ist es in der Regel der schönste Tag<br />

<strong>im</strong> Leben, und das spürt man, dieses Besondere,<br />

das springt dann auch auf die Arbeit<br />

über. Vorbilder in der Schneiderkunst hat sie<br />

keine: „Brauche ich nicht, ich ziehe mein<br />

eigenes Ding durch.“<br />

Eine junge Meisterschülerin geht als<br />

Maßschneiderin ihren eigenen Weg<br />

18


„Vorbilder brauche ich nicht, ich<br />

ziehe mein eigenes Ding durch.“<br />

Katharina, 24, Maßschneiderin<br />

handfest<br />

19


handfest<br />

„Eigentlich wollte ich nach dem <strong>Abi</strong> studieren,<br />

am liebsten Medizin. Dann aber kam’s<br />

anders. Mehr zufällig. Mein Freund hatte mich<br />

auf die Konditor-Idee gebracht und ich habe<br />

mich spontan für ein Praktikum entschieden.<br />

Was soll ich schreiben? Mir hat’s nicht nur<br />

gefallen, ich war begeistert. Von den Gerüchen,<br />

der Atmosphäre, der Leidenschaft, den<br />

Aromen und dem ganzen Drumherum. Bis<br />

heute ist das so. Knapp drei Jahre nach dem<br />

<strong>Abi</strong> und den ersten Schritten als Konditorin.<br />

Ich würde sogar sagen, dass es eher noch<br />

schl<strong>im</strong>mer geworden ist, dass ich noch mehr<br />

Konditorin sein möchte als am Anfang.<br />

Warum?<br />

Genau weiß ich es nicht. Ich glaube allerdings,<br />

es hat was mit Neugier zu tun. Das<br />

Andere, das Neue, das Ausprobieren - ein wenig<br />

Forscherdrang, Unternehmertum und das<br />

Gefühl, sich auf eine Expedition zu begeben.<br />

Letzteres war für mich dann auch der Grund<br />

dafür, dass ich während der Ausbildung für<br />

eine Zeit nach Österreich gegangen bin. Raus<br />

20<br />

„...die eigene kleine Backstube<br />

auf dem Land.“<br />

Lena, 21, Konditorin mit Traum<br />

aus der Printenhochburg Aachen und rein ins<br />

ehemalige Sissi-Kaiserreich. Ich wollte sehen,<br />

wie’s ist. Andere Methoden und Abläufe kennenlernen,<br />

Menschen treffen, Sachertorte und<br />

Mozartkugeln backen. Mein Resümee: wertvoll.<br />

Besonders wertvoll sogar. Nicht nur der<br />

süßen Sachen wegen. Vor allem die Eindrücke<br />

bleiben mir für <strong>im</strong>mer erhalten. Und was ich<br />

von Österreich halte? Österreich ist schön...<br />

wirklich schön.<br />

<strong>Abi</strong> und <strong>Handwerk</strong><br />

Jetzt aber zurück. Zurück nach Deutschland<br />

und zu dem, warum ich überzeugt bin, dass<br />

das <strong>Handwerk</strong> zum <strong>Abi</strong> und das <strong>Abi</strong> zum <strong>Handwerk</strong><br />

passt. Und damit meine ich nicht, dass<br />

jeder mit <strong>Abi</strong> ins <strong>Handwerk</strong> sollte. Ich bin der<br />

Überzeugung, dass man das tun sollte, was zu<br />

einem passt und wozu man sich berufen fühlt.<br />

Und wenn es das Studium ist, ist es eben das<br />

Studium. Bei mir war’s die Konditorei, es hat<br />

Klick gemacht. Auch wenn das meiner Familie<br />

zuerst so gar nicht geschmeckt hat. Aber das<br />

war einmal. Heute stehen sie hinter mir und<br />

sehen, was ich erreichen kann und dass ich<br />

glücklich bin.<br />

Mit dazu beigetragen hat nicht zuletzt der<br />

Kammersieg. Als beste Konditorin habe ich<br />

meine Gesellenprüfung abgeschlossen. Eine<br />

schöne Bestätigung. Nicht, dass ich mir<br />

etwas darauf einbilde, es zeigt nur, dass<br />

man mit dem erfolgreich ist, was man gerne<br />

macht. Und das ist gut.<br />

Wie’s weitergeht?<br />

Es bleibt spannend, hoffe ich. Erst einmal<br />

kommt in diesem Jahr noch der Leistungswettbewerb<br />

der <strong>Handwerk</strong>sjugend auf Landesebene,<br />

in 1-2 Jahren dann die Meisterschule<br />

und irgendwann, irgendwann vielleicht die<br />

eigene kleine Backstube auf dem Land. So<br />

mein Traum. Das Konzept: Alles selbst gemacht,<br />

alles aus einer Hand, alles frisch und<br />

mit der gewissen persönlichen Note.“


handfest<br />

Aus dem Tagebuch<br />

einer Konditorin<br />

Gesellin Lena und die<br />

Konditorei Middelberg in Aachen<br />

21


handfest<br />

<strong>Abi</strong> hin<br />

oder her<br />

Meisterschüler Marc<br />

setzt auf Energie<br />

22


Tagsüber ist Marc für die Firma Haaß in Sanitär-,<br />

Heizungs- und Kl<strong>im</strong>aangelegenheiten<br />

unterwegs, abends paukt er für die Meisterprüfung<br />

und am Wochenende geht’s raus.<br />

Die Gründe heißen Aprilia oder Fußball.<br />

Ersteres trägt Zylinder, hat 650 ccm und<br />

läuft <strong>im</strong> Viertakt-Betrieb - Letzteres findet in<br />

Odenkirchen statt und hört auf den Namen<br />

Spielverein. Marc steht <strong>im</strong> Tor. „Eine schönere<br />

Position gibt‘s nicht“, betont der 24-jährige<br />

Meisterschüler. Die Frage, was man als Torwart<br />

braucht, beantwortet er dann auch ohne<br />

Umschweife: „Nerven. Manchmal hab ich sie,<br />

manchmal nicht,“ gibt er zu. „Rumstehen und<br />

zusehen ist jedenfalls die Hölle für mich. Ich<br />

muss selber was tun können. Das ist in der<br />

Freizeit so und <strong>im</strong> Job erst recht. Ich muss<br />

sehen, dass was passiert, dass es voran geht,<br />

dass etwas fertig wird. Nur am Schreibtisch<br />

sitzen, für mich ein no go – <strong>Abi</strong> hin oder her.<br />

Ich genieße es, selbst zu planen, zu organisieren,<br />

alles vorzubereiten und am Ende auch<br />

selbst umzusetzen und vor mir zu sehen.“<br />

„Ich wusste, dass vor allem viel Technik,<br />

Energie und Lernerei auf mich warten.“<br />

Marc, 24, Anlagenmechaniker<br />

für Sanitär-, Heizungs- und Kl<strong>im</strong>atechnik<br />

über seinen Einstieg nach dem <strong>Abi</strong><br />

Von Wärmepumpe bis Duschtasse<br />

Marc ist eben der mittendrin-und-voll-dabei-<br />

Typ. „Ein schicker Rohbau, eine Komplettinstallation<br />

von Wärmepumpe bis Duschtasse<br />

sind mir am liebsten.“ Fast jedenfalls. Die<br />

ungebremste Freude bekommt dann doch ein<br />

paar Streifen. Marc gibt zu, „dass <strong>im</strong> Winter,<br />

wenn das Thermometer so richtig durch den<br />

Keller geht, die Rohbau-Romantik auch mal<br />

futschist. Aber auch da muss man durch. Gehört<br />

dazu. Und wenn’s temperaturtechnisch<br />

gar nicht mehr geht, ist Schluss - Feierabend.“<br />

<strong>Abi</strong> und Anlagenmechanik<br />

Auf die Frage, wie er nach dem <strong>Abi</strong> zum Beruf<br />

und auf die Firma Haaß gekommen sei, antwortet<br />

er knapp aber stolz: „Mein Vater. Er<br />

und Haaß-Senior sind bekannt miteinander<br />

und außerdem hat mein Vater auch den Beruf<br />

erlernt. Bedenken, ob die Ausbildung nicht<br />

handfest<br />

zu mir oder dem <strong>Abi</strong> passen könnte, hatte ich<br />

nie. Ich war bereits als Kind mit meinem Vater<br />

auf der Baustelle unterwegs und wusste,<br />

dass in der Ausbildung vor allem viel Technik,<br />

Energie und Lernerei auf mich warten. Das<br />

<strong>Abi</strong> hat eher zusätzlich gut gepasst. Auch<br />

der Lerntechniken wegen. Bis heute in der<br />

Meisterschule ist das so.“<br />

Ziele<br />

„Nach dem Meister möchte ich mich noch<br />

mehr als bisher auf den Bereich Energie konzentrieren.<br />

Ich denke, dass hier nicht nur die<br />

Zukunft für unseren Beruf liegt, sondern vor<br />

allem, dass wir hier erst am Anfang stehen.<br />

Eine spannende Herausforderung und schöne<br />

Perspektive sowieso.“<br />

23


handfest<br />

Laura ist 22, durch und durch Aachenerin, hat<br />

vor drei Jahren ihr <strong>Abi</strong> und Anfang des Jahres<br />

ihre Gesellenprüfung zur Maßschneiderin in<br />

der Fachrichtung ‚Damen’ mit Bravour bestanden.<br />

Um Erfahrungen zu sammeln und Land<br />

und Leute kennenzulernen, hat sie sich für<br />

einen Wechsel nach Irland entschieden. Cork,<br />

um genau zu sein. Eine Stadt mit 120.000<br />

Einwohnern, plus Laura, die über die <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Aachen den Kontakt zum Cork<br />

Opera House hergestellt und - ihrer guten Noten<br />

wegen - obendrauf das passende Stipendium<br />

als Bonbon gleich dazu bekommen hat.<br />

Kostümwechsel<br />

Für zwei Monate schneidert Laura jetzt in<br />

Irland Kostüme, Roben, Gewänder, Umhänge<br />

und alles, was sich sonst mit Nadel, Faden<br />

und der üppigen irischen Wolle für die Bühne<br />

zaubern lässt. Über ihre Arbeit hinter dem<br />

Bühnenvorhang sagt sie: „Viel Aufregung,<br />

viel Improvisation, viele Menschen, oft Hek-<br />

24<br />

„Viel Aufregung, viel Improvisation, viele<br />

Menschen, oft Hektik – herrlich.“<br />

Laura, 22, Maßschneiderin mit klarer Linie<br />

tik - herrlich. Unser Mini-15qm-Schneiderraum<br />

liegt direkt neben der Künstlergarderobe.<br />

Da bin ich dann auch meist während der<br />

Vorstellung zu finden und helfe be<strong>im</strong> Kostümwechsel.<br />

Oft bleiben dafür nur Minuten. Kein<br />

Wunder also, dass mal was reißt, klemmt oder<br />

sich verheddert. Die Devise lautet dann: Ruhe<br />

bewahren, Konzentration und <strong>im</strong> Laufschritt<br />

alles so hinbekommen, dass es irgendwie bis<br />

zum letzten Akt hält. Immer wieder aufregend,<br />

<strong>im</strong>mer wieder neu und schön. Keine<br />

Aufführung ist wie die andere. Bühnenluft ist<br />

einfach anders. Das Verhältnis untereinander<br />

ist super freundschaftlich und keiner bildet<br />

sich etwas darauf ein, die Haupt- oder eine<br />

Nebenrolle zu spielen oder, wie ich, hinter<br />

der Bühne seinen Anteil zu leisten. Wenn<br />

alles gut läuft, das Publikum mitgeht und die<br />

Kritiken gut sind, ist es ein gemeinschaftlicher<br />

Erfolg. Alle sind dabei. Alle feiern mit.<br />

Eine schöne, aber eben auch ganz andere<br />

Welt.“ Der beste Moment für Laura: „Ganz<br />

klar und <strong>im</strong>mer wieder, der Schlussapplaus.<br />

Gänsehaut pur. Die Aufregung legt sich, man<br />

ist völlig KO, stolz und freut sich, etwas beigetragen<br />

zu haben.“<br />

sozial, fair und umweltgerecht<br />

Ganz für die Oper möchte Laura sich dann<br />

aber doch noch nicht entscheiden. „Gefragt<br />

worden bin ich schon. Ein schönes Kompl<strong>im</strong>ent,<br />

wie ich finde. Vielleicht wieder mal für<br />

2-3 Monate. Als nächstes kommt aber erst<br />

einmal Berlin. Keine Bühne, sondern lernen<br />

und Erfahrungen sammeln.“ Lauras Ziel: „Ich<br />

möchte bezahlbare Mode entwickeln. Ich<br />

stelle mir eine Linie vor, die modisch ist,<br />

bezahlbar und gleichzeitig sozial fair und<br />

umweltgerecht produziert. Ich bin überzeugt,<br />

das geht und Kunden dafür gibt es auch.“


handfest<br />

Bühnenluft<br />

ist anders<br />

Wie Laura mit Nadel und Faden das Cork Opera<br />

House und danach Berlin erobert<br />

25


handfest<br />

Patrick ist Geselle. Patrick hat <strong>Abi</strong>. Patrick<br />

steht morgens um zwei auf und ist ab drei<br />

<strong>im</strong> elterlichen Betrieb zu finden. Sein Beruf:<br />

Bäcker. Was er nach dem <strong>Abi</strong> werden wollte:<br />

Bäcker. Sein Berufswunsch als Kind: Bäcker.<br />

Warum? „Warum nicht?“, Patricks knappe<br />

Antwort auf eine offenbar bescheiden platzierte<br />

Frage. Es ist fünf Uhr morgens, Patrick<br />

beschickt gerade die Öfen mit Landbrot,<br />

bereitet Teige vor, bestreicht hier und wiegt<br />

da, rührt, mixt und bestreut, st<strong>im</strong>mt sich mit<br />

seinem Vater ab, jongliert mit dem Brotschießer,<br />

programmiert den Ofen und macht einen<br />

konzentriert-zufriedenen Eindruck.<br />

Vor Neun<br />

Um nicht seine offiziellen Flugbahnen zu<br />

kreuzen, haben wir uns zwischen Knethaken-<br />

Wand und einem Wagen heißer Puddingteilchen<br />

postiert. Unsere Hoffnung, ein wenig<br />

mit Patrick bei seiner Arbeit plaudern zu<br />

können – geplatzt. Patrick hat Action. Ein<br />

Mitarbeiter ist krank, einer in Urlaub und das<br />

Geschäft inklusive seiner vier Verkaufswagen<br />

warten auf das tägliche Frischesort<strong>im</strong>ent. Das<br />

Motto: Vollgas. Mehr als sonst, schneller als<br />

üblich. Bis neun Uhr etwa. „Ab dann wird’s<br />

ruhiger,“ so Patrick, der sich gerade ans Zutatenregal<br />

schwingt.<br />

26<br />

„Die Arbeit war gut,<br />

die Partys auch.“<br />

Patrick, 22, Bäckergeselle<br />

über seine Zeit in Madrid<br />

Nach Neun<br />

Die große Ladung ist raus, die Wagenflotte<br />

auf der Straße und Patrick glücklich-gelassen.<br />

Wir setzen uns. Er greift in die Brötchenkiste,<br />

zaubert zwei Pötte Kaffee auf die Teigtheke<br />

und knüpft an unsere bescheidene ‚Warum-<br />

Frage’ von vor vier Stunden an. „Eigentlich<br />

wollte ich selbst gar kein <strong>Abi</strong> machen,“ sagt<br />

er, n<strong>im</strong>mt einen kräftigen Schluck Kaffee und<br />

beißt rein, ins Bäckerbrötchen. Ein Szenario,<br />

dass uns mehr an einen Werbespot-Dreh,<br />

denn an ein Interview in Patricks Backstube<br />

erinnert. Wir sagen erst mal nichts, warten,<br />

dass jemand Action ruft. Einen weiteren<br />

Schluck Kaffee später ist es Patrick, der uns<br />

ins Hier und Jetzt zurückholt. „Mein Vater<br />

hat darauf bestanden, dass ich <strong>Abi</strong> mache.<br />

Im Nachhinein war es für mich der richtige<br />

Weg. Nicht nur, weil ich mit dem <strong>Abi</strong> meine<br />

Ausbildung verkürzen konnte und sich einiges<br />

einfacher lernen ließ, zusätzlich hatte ich wegen<br />

des <strong>Abi</strong>s mehr Gelegenheit, auch andere<br />

Dinge während der Ausbildung zu machen.<br />

Ich war beispielsweise für ein Praktikum in<br />

Madrid, habe ein wenig mehr Spanisch und<br />

eine Menge mehr über Weizenteige gelernt.<br />

Die Spanier sind Weizenteig-Weltmeister. Man<br />

muss aber auch sagen, dass es kaum andere<br />

Teigarten dort gibt.“<br />

Wie die Arbeit in Madrid war<br />

„Die Arbeit war gut, die Partys aber auch,“ so<br />

das lächelnde Gesamturteil. Wie’s weitergeht?<br />

„Erst einmal steht die Meisterprüfung an und<br />

irgendwann voraussichtlich die Übernahme<br />

der Familienbäckerei. Mal sehen. Ich wäre<br />

dann die vierte Bäckergeneration Z<strong>im</strong>mer hier<br />

in Kall. Klingt doch gut.“ Bis es allerdings so<br />

weit ist und er das Zepter bei sich aufhängt,<br />

hat er noch andere Pläne. „Nach Las Vegas<br />

möchte ich unbedingt mal und Snowboarden<br />

in den Rocky Mountains ist auch so eine Sache.“<br />

Na dann, viel Glück und guten Schnee.<br />

Noch was: Unser ‚Action-Stichwort’ kam dann<br />

irgendwann wirklich. Und zwar vom Regisseur<br />

höchstpersönlich. Sein Name: Siggi. Patricks<br />

Vater, Bäckermeister. Mit kurzen Regieanweisungen<br />

in einer für uns unverständlichen<br />

Bäckerfachsprache st<strong>im</strong>mte er sich mit Patrick<br />

über den Szenenwechsel und das Teig-<br />

Programm für den nächsten Tag ab.


handfest<br />

Frühstück<br />

bei Patrick<br />

Warum man Bäcker wird<br />

27


handfest<br />

Zweifel nicht,<br />

Vorteile schon<br />

Friseurin Lea geht<br />

gern auf Tournee<br />

28


Mit 19 hat sie das <strong>Abi</strong>, mit 21 die Gesellen-<br />

und mit 22 die Meisterprüfung bestanden,<br />

die Lea. „Zweifel, ob’s der richtige Weg ist,<br />

hatte ich nie. Aus meiner Sicht hat sich das<br />

<strong>Abi</strong> absolut gelohnt, die Lehre und die Meisterschule<br />

auch. Und das hat weniger mit dem<br />

Schulabschluss an sich, als vielmehr damit zu<br />

tun, dass man mit <strong>Abi</strong> mehr Übung hat, sich<br />

Dinge auch selbst anzueignen. Dadurch ging<br />

für mich in der Ausbildung einiges schneller<br />

und es war leichter - Vorteile also. Ich konnte<br />

mich vielmehr auf das konzentrieren, wofür<br />

man Zeit und Übung braucht. Und das ist die<br />

Technik des Haareschneidens und ein Gefühl<br />

für Formen und Farben, Proportionen und den<br />

Gesamtlook.“ Eine Herausforderung, an der<br />

die überzeugte und ehrgeizige Friseurin bis<br />

heute weiterarbeitet.<br />

Das Grün von Lindlar ...<br />

Lea ist und bleibt eben Perfektionistin, will<br />

„besser und besser werden“, wie sie offen<br />

zugibt. Um genau dies zu erreichen, packt sie<br />

„Ich möchte irgendwann das<br />

weiterführen, was meine Familie<br />

aufgebaut hat.“<br />

Lea, 24, Friseurmeisterin mit konkreten Zielen<br />

und klaren Vorstellungen<br />

gleich zwe<strong>im</strong>al <strong>im</strong> Jahr ihre Koffer, begleitet<br />

Brigitte Wildangel - Friseurweltmeisterin,<br />

Buchautorin und ganz nebenbei Leas Tante<br />

- auf große Wella-Tournee. Bereits weit vor<br />

Heidi Klum erfährt Lea so, welche <strong>Kopf</strong>sachen<br />

in der nächsten Saison auf den Laufstegen zu<br />

sehen sind. Ihre Spezialität: „Ganz klar, alles<br />

was mit Hochsteckfrisuren zu tun hat.“ Dabei<br />

ist Lea selbst so gar nicht der Bling Bling-<br />

Typ. „Großstadt ist nicht so mein Ding“,<br />

sagt sie und ergänzt: „Mir ist das Grün von<br />

Lindlar, die Familie und die Freunde lieber.“<br />

Hin und wieder geht’s dann aber doch raus,<br />

„zum Shoppen nach Köln oder dem Starlight-<br />

Express nach Bochum.“<br />

... und die Flugangst<br />

„Das Musical fasziniert mich. Ich war bereits<br />

zig Mal in der Aufführung. Und was das Klamottenkaufen<br />

anbetrifft, ich steh dazu. Ich<br />

habe einen Modetick – mir gefällt’s.“ Ganz<br />

selbstbewusst steht Lea auch dazu, dass sie<br />

„totale Flugangst“ hat und trotzdem, wie<br />

handfest<br />

sie sagt, unhe<strong>im</strong>lich gern nach Down Under<br />

möchte. „Einmal quer durch Australien und<br />

zurück, mein Traum.“ Beruflich jedenfalls<br />

träumt Lea weniger, sie geht die Sachen<br />

lieber sehr konkret und ganz pragmatisch an.<br />

„Ich möchte irgendwann das weiterführen,<br />

was meine Mutter und meine Tante hier in<br />

Lindlar aufgebaut haben. Und dazu gehört<br />

neben dem Können und der Leidenschaft<br />

zum Beruf, vor allem auch das Know-how in<br />

betriebswirtschaftlichen Dingen. Ein neues<br />

Themenfeld. Auch hierfür bin froh, das <strong>Abi</strong><br />

gemacht zu haben.“<br />

29


handfest<br />

Mehr Ausbildung,<br />

mehr Abschluss<br />

30<br />

Angehende Betriebsassistenten/innen <strong>im</strong><br />

<strong>Handwerk</strong> über die Extraqualifikation während<br />

der Ausbildung, die Extraarbeit und<br />

die Extrachancen, die sie sich erhoffen. In<br />

Dortmund, am Robert-Bosch-Berufskolleg<br />

haben wir sie zwischen Wirtschaftsenglisch<br />

und Arbeitsrecht getroffen. Alle haben sie<br />

die Schule hinter und eine Menge mehr vor<br />

sich.<br />

INFO: Der Ausbildungsgang ‚Betriebsassistent/in <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong>’ wird an einigen Berufsschulen angeboten. Er bietet die Möglichkeit, parallel<br />

zur handwerklichen Berufsausbildung eine Zusatzqualifikation zu erwerben. Neben dem Abschluss <strong>im</strong> jeweiligen <strong>Handwerk</strong> legt man<br />

zusätzlich die staatlich anerkannte Fortbildungsprüfung ‚Fachkaufmann/Fachkauffrau <strong>Handwerk</strong>swirtschaft’ ab. Der Gesellenbrief, die<br />

Fortbildungsprüfung sowie die Bescheinigung der Berufsschule über den erfolgreichen Besuch des Fremdsprachenunterrichts berechtigen<br />

dann zum Führen des Titels ‚Betriebsassistent/in <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong>’. Wie man einsteigt und wo es angeboten wird: Die Ausbildungsberatungen<br />

der <strong>Handwerk</strong>skammern informieren. www.handwerkskammer.de


„Die Anforderungen sind hoch,<br />

genau wie meine Erwartungen.“<br />

Lina, 20, Malerin und Lackiererin<br />

handfest<br />

31


handfest<br />

32<br />

„Als Betriebsassistentin habe ich bereits<br />

einen Teil der Meisterprüfung<br />

in der Tasche. Nach der Gesellenprüfung<br />

ist der Weg zur Augenoptiker-Meisterin<br />

wesentlich kürzer<br />

und es geht vor allem schneller. Ein<br />

dickes Plus also.“<br />

Jana, 22, Augenoptikerin<br />

„Ich qualifiziere mich zusätzlich und habe<br />

dadurch bessere Aufstiegsmöglichkeiten.<br />

Mein Ziel: Kfz-Gutachter.“<br />

Felix, 20, Kfz-Mechatroniker


„Nach einigen Maschinenbau-Semestern<br />

stand fest: das passt nicht.<br />

Der Betriebsassistent und die Duale<br />

Ausbildung schon.“<br />

Joach<strong>im</strong>, 28, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik<br />

„Die Anforderungen sind hoch. In der wenigen<br />

Freizeit die bleibt, geh ich zum Ausgleich<br />

Angeln oder fahr Motorrad. Ein Wunsch: Die<br />

eigene Harley in der Garage.“<br />

Dennis, 26, Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik<br />

handfest<br />

33


handfest<br />

IMPRESSUM Herausgeber: Deutscher <strong>Handwerk</strong>skammertag, Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin Redaktion:<br />

Westdeutscher <strong>Handwerk</strong>skammertag, Sternwartstr. 27-29, 40223 Düsseldorf, Reiner Nolten (V.i.S.d.P.),<br />

Chefredakteur: Rolf Göbels Mitarbeit: Julia Behne, Silke Brüggemann, Carsten Haack, Gerd Kistenfeger, Peter<br />

Dohmen, Ute Schmitt, Annina Baur, Katja Früh, Stefan Rensch, Antje Türk, Anke Kinnewig Anzeigen & Vertrieb:<br />

for mat medienagentur + verlag gmbh, Telefon 0211/55 80 255, info@for-mat.de Gestaltung und Lithografie:<br />

for mat medienagentur + verlag gmbh, Markus Kossack Druck: Druckhaus Humburg, Bremen Auflage: 75.000<br />

Abonnement: Bezugsabo 14,75 Euro p. a., Erscheinung: sechsmal jährlich Papier: Recyclingpapier<br />

34<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Für<br />

eingesandte Materialien kann keine Gewähr übernommen<br />

werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger<br />

Genehmigung der Redaktion.<br />

handfest wurde in Nordrhein-Westfalen ermöglicht mit Mitteln:<br />

Ministerium für Arbeit,<br />

Integration und Soziales<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen


handfest<br />

„Ein Sprungbrett in Richtung<br />

Selbstständigkeit. Mein Ziel:<br />

eine eigene Werkstatt - dafür<br />

lohnt sich all der Aufwand.<br />

Mit dem Meister geht’s nach dem<br />

Betriebsassistenten weiter.“<br />

Marcel, 23, Kfz-Mechatroniker<br />

35


handfest<br />

Berufsbegleitend<br />

studieren<br />

Kommt an und macht Arbeit<br />

Wer seine Ausbildung oder sein <strong>Handwerk</strong> fest<br />

<strong>im</strong> Griff hat und beispielsweise in den Bereichen<br />

Betriebswirtschaft, Ingenieurwesen, Gebäudesystemtechnik,<br />

Maschinenbau, Informationstechnologie<br />

oder Marketing einen Studienabschluss<br />

wünscht, kann dies in Form Dualer Studiengänge<br />

oder sogar eines Trialen Studiengangs erreichen.<br />

Das Konzept ist s<strong>im</strong>pel. Die <strong>Handwerk</strong>skammern<br />

kooperieren mit Hochschulen und gemeinsam bieten<br />

sie in verschiedenen Fachrichtungen ausbildungs-<br />

oder berufsbegleitend anerkannte Studiengänge<br />

an. Das heißt: tagsüber Ausbildung oder<br />

Job und nach Feierabend (meist freitags) sowie<br />

samstags, das Studium. 8 bis 9 Semester später<br />

ist man Geselle und Bachelor und der nächste<br />

Schritt heißt Master. Be<strong>im</strong> Trialen Modell (<strong>Handwerk</strong>smanagement),<br />

welches gegenwärtig in Köln<br />

läuft, erreicht man neben dem Gesellen- und Bachelorabschluss<br />

zusätzlich den Meisterbrief.<br />

Allen Studiengängen ist gemeinsam, dass sie<br />

sich an junge Erwachsene richten, die über einen<br />

(Fach-)Hochschulzugang verfügen und bereit sind,<br />

etwa 20 Stunden pro Woche inkl. der Präsenzzeiten<br />

für das Studium aufzubringen.<br />

Andreas Pater, der die Studierenden am bbz Arnsberg<br />

betreut und Interessenten als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung steht, zum Dualen Karrieremodell:<br />

„Parallel zum Job oder zur Ausbildung für<br />

das Studium zu pauken, sich auf die Prüfungen<br />

vorzubereiten und das 4,5 Jahre durchzuhalten,<br />

erfordert viel. Ohne einen starken Willen, Disziplin<br />

und einer gewissen Konsequenz, ist das nicht zu<br />

schaffen.“<br />

36<br />

Infos zu den verschiedenen Modellen und Studienrichtungen:<br />

<strong>Abi</strong>turientenberater/innen der <strong>Handwerk</strong>skammern<br />

oder die Ausbildungsberatungen.<br />

www.abinshandwerk.de oder www.handwerkskammer.de.<br />

Was sagen die Betriebe?<br />

„Betriebe suchen Nachwuchskräfte, die nicht nur<br />

einen Studienabschluss mitbringen, sondern auch<br />

ihr <strong>Handwerk</strong> von der Pike auf gelernt haben. Dadurch<br />

sind sie wesentlich flexibler und schneller<br />

einsetzbar, sie verfügen über ein gewisses Verständnis<br />

für Arbeitsprozesse und können Lösungen<br />

praxisnah entwickeln. Und das honorieren die<br />

Betriebe. Nicht nur, dass sie ihre studierenden<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oftmals finanziell<br />

bei den Studiengebühren unterstützen, viele<br />

räumen ihnen - gerade vor wichtigen Prüfungen<br />

- gewisse Freiräume ein. Auch das ist wichtig und<br />

zeigt, wie sehr Betriebe den Weg schätzen.“ Andreas<br />

Pater, der gerade zu Studienbeginn oft mit<br />

Betrieben in Kontakt steht und die Studiengänge<br />

Wirtschaftsingenieurwesen-Gebäudesystemtechnologie<br />

und Wirtschaftsingenieur Maschinenbau<br />

betreut.


Benjamin, 21, wird Elektroniker für Energie-<br />

und Gebäudetechnik und steckt mitten <strong>im</strong><br />

dritten Semester seines Dualen Studiums.<br />

„Das Studierenden-Service-Büro hat mich auf<br />

den Weg gebracht. Dort habe ich davon erfahren<br />

und festgestellt, dass es zu mir und zu<br />

dem passt, was ich mir beruflich vorstelle.“<br />

Was mir am besten gefällt<br />

„Die technische und naturwissenschaftliche<br />

Orientierung find ich gut, die kleinen Lerngruppen<br />

auch und dass bei mir Arbeits- und<br />

Studienort so nahe beieinander liegen, ist<br />

ein zusätzlicher Vorteil.“<br />

Mein nächster Schritt<br />

„Wenn alles gut läuft, möchte ich mit dem<br />

Masterstudium weitermachen.“<br />

handfest<br />

37


handfest<br />

Oliver, 21, lernt Anlagenmechaniker für<br />

Sanitär-, Heizungs- und Kl<strong>im</strong>atechnik (SHK)<br />

und studiert parallel <strong>im</strong> dritten Semester.<br />

„Auf den Dualen Studiengang bin ich über<br />

die Zeitung aufmerksam geworden. Ich habe<br />

dann Kontakt aufgenommen, mich informiert<br />

und schließlich eingeschrieben.“<br />

Mein Tipp<br />

„Den Zeitaufwand und das, was an Kosten<br />

auf einen zukommt, nicht unterschätzen.“<br />

Was ich zukünftig machen möchte<br />

„Projektplanung und –betreuung. Wir bauen<br />

Heizungs- und Lüftungsanlagen, vor allem<br />

für den industriellen Bereich. Ob Produktionshallen,<br />

Abluftanlagen für einzelne Maschinen<br />

oder Installationen für ganze Schulen<br />

oder Krankenhäuser, die Projekte sind<br />

komplex. Eine schöne Herausforderung.“<br />

Zum Thema <strong>Abi</strong> und <strong>Handwerk</strong> sage ich...<br />

„ist mal was anderes.“<br />

Das könnte man verbessern<br />

„Die Ausbildungsvergütung.“ (lacht)<br />

Wenn ich Feierabend habe und mir eine<br />

Auszeit nehme:<br />

„Höre ich Musik, gerne BigBang, eine norwegische<br />

Band. Ansonsten spiele ich Gitarre<br />

oder geh mit meinem Bruder zum Sportklettern<br />

– leider zu selten.“<br />

38


Melanie, 27, ist bereits Diplom-Designerin<br />

(FH), arbeitet als kaufmännische Angestellte<br />

und studiert nebenbei Gebäudesystemtechnik.<br />

Heute<br />

„Gemeinsam mit meinem Freund habe ich<br />

einen Heizungs- und Sanitär-Betrieb aufgebaut.<br />

Da passt das Studium perfekt.“<br />

Mein Motto<br />

„Es ist nie zu spät, von ganz vorne zu beginnen.“<br />

Übermorgen<br />

„Nochmal eine Weile in Australien leben.“<br />

Wichtig<br />

„Meine zweijährige Tochter.“<br />

handfest<br />

39


handfest<br />

Kai, 21, startet <strong>im</strong> ersten Semester sein<br />

Duales Studium und absolviert gleichzeitig<br />

eine Ausbildung bei aquatherm <strong>im</strong> Bereich<br />

technische Systemplanung, wo er Fußbodenheizungen,<br />

Trinkwassersysteme oder ganze<br />

Lüftungsanlagen zu planen und zu zeichnen<br />

lernt.<br />

„Auf einer Infoveranstaltung habe ich von<br />

dem Dualen Modell gehört und erfahren, dass<br />

noch Plätze frei sind. Die <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

hat mich dann unterstützt und die Grundlagen<br />

dafür gelegt, dass ich ausbildungsbegleitend<br />

studieren kann.“<br />

Über die ersten Schritte <strong>im</strong> Studium<br />

„Viel kann ich noch nicht sagen, es geht<br />

gerade erst richtig los. Fest steht allerdings,<br />

dass man ein 1A-Zeitmanagement braucht,<br />

um alles hintereinander zu bekommen. Der<br />

Anspruch ist hoch, der Stoff umfangreich,<br />

parallel die Ausbildung <strong>im</strong> Betrieb, dann<br />

noch die Berufsschule und die überbetriebliche<br />

Ausbildung – ohne eine gute Organisation<br />

steht man schnell <strong>im</strong> Regen. Wer sich<br />

also in die Entscheidung reinhetzt, berufsbegleitend<br />

zu studieren, sollte es besser gleich<br />

lassen.“<br />

Ein Wunsch<br />

„Der große Angeltrip nach Alaska. Natur pur,<br />

Erholung und den <strong>Kopf</strong> fre<strong>im</strong>achen.“<br />

40


Lukas, 21, ist <strong>im</strong> ersten Lehrjahr zum Elektroniker<br />

für Gebäudesystemtechnik und steht<br />

gerade am Beginn seines Dualen Studiums.<br />

Über das Studium, den Einstieg und wie es<br />

dazu gekommen ist<br />

„Nach dem Fachabi wollte ich unbedingt studieren.<br />

Im Praktikum sprach mich dann mein<br />

Chef an und bot mir einen Ausbildungsplatz<br />

bei der Firma Gebäudetechnik Tenbusch an.<br />

Lehre und danach ein Studium war mir aber<br />

zu lang. Als mir die Firma dann die Möglichkeit<br />

einer Ausbildung plus Studium plus<br />

Übernahme der Studiengebühren vorschlug,<br />

habe ich kein bisschen gezögert und gleich<br />

unterschrieben.“<br />

Das sollte man bedenken<br />

„Das Studium parallel zur Ausbildung setzt<br />

voraus, dass man sich selbst motivieren und<br />

hinsetzen und lernen kann. Ohne Selbstdisziplin,<br />

sich nach Feierabend jeden Tag mit den<br />

Studieninhalten oder den Hausarbeiten zu<br />

beschäftigen, klappt’s nicht.“<br />

Das habe ich davon<br />

„Nach dem Bachlor-Abschluss werde ich als<br />

Ingenieur in der Firma weiterarbeiten – das<br />

Gelernte einbringen. Das haben der Chef<br />

und ich bereits vereinbart. Meine Aufgaben:<br />

Elektroinstallationen planen und Häuser mit<br />

moderner Energietechnik ausstatten.“<br />

Wo ich mal hin möchte<br />

„Nach Neuseeland.“<br />

Laut sein<br />

„Kann ich. Ich spiel Schlagzeug. Mein Ausgleich.“<br />

handfest<br />

41


handfest<br />

Dualer Bachelor-Studiengang<br />

Betriebswirtschaft KMU<br />

Dualer Bachelor-Studiengang<br />

Technik und Management<br />

Erneuerbarer Energien und<br />

Energieeffizienz<br />

Anzeige<br />

Akademie Hamburg<br />

1/2-3/4-Seite<br />

Jetzt bewerben:<br />

www.ba-hamburg.de<br />

Die dualen Studiengänge<br />

verbinden handwerkliches /<br />

technisches Know-how mit<br />

betriebswirtschaftlichen<br />

Kompetenzen.


Sorgenfrei in Richtung Zukunft.<br />

Wir helfen Ihnen sich frühzeitig finanziell abzusichern. Die<br />

SIGNAL IDUNA hat für jeden das richtige Angebot. Denn eine<br />

vernünftige Vorsorge ist eine gute Voraussetzung um die schönen<br />

Seiten des Lebens unbeschwert genießen zu können.<br />

Infos unter (0231) 1 35-79 97 oder www.signal-iduna.de<br />

handfest


<strong>Abi</strong> <strong>im</strong> <strong>Kopf</strong>.<br />

<strong>Handwerk</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong>.<br />

www.abinshandwerk.de<br />

Jan-S<strong>im</strong>on, 21 / Ausbildung<br />

zum Informationselektroniker und<br />

Betriebs assistenten / danach zur<br />

Meisterschule

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!