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BR-Magazin 24/2016

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht.

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BAYERN<br />

ZWÖLFUHRLÄUTEN<br />

AUS …<br />

–<br />

Schmölz<br />

–<br />

Sie wird gerne die „Toskana des Frankenwaldes“<br />

genannt, die Gegend im Süden<br />

des Landkreises Kronach. Mit ihren sanften<br />

Hügeln im Tal der mittleren Rodach, dem<br />

relativ milden Klima, aber auch mit ihren<br />

historischen Gebäuden kann sie dem Vergleich<br />

durchaus standhalten. In der Marktgemeinde<br />

Küps, zu der das alte Dorf<br />

Schmölz gehört, zeugen gleich sieben<br />

Schlösser und eine Burg von gewachsener<br />

Geschichte. Die erstaunliche Anhäufung<br />

ist zum einen der günstigen Lage am Fluss<br />

zu verdanken, zum anderen dem bedeutenden<br />

fränkischen Adelsgeschlecht derer<br />

von Redwitz. Das Schmölzer Schloss, das<br />

die aktuelle Besitzerin als Café, Restaurant,<br />

Hotel und Hochzeits-Location betreibt,<br />

könnte mit seinen weinlaubbewachsenen<br />

Mauern und Türmen durchaus auch Dornröschen<br />

gefallen haben. So großzügig es<br />

der heimische Adel mit den Schlössern ge-<br />

halten hat, so tun es die Schmölzer mit ihren<br />

Glocken heute. Seit Juni 2015 läuten<br />

gleich fünf davon im spitzen Turm der über<br />

300 Jahre alten evangelisch-lutherischen<br />

St. Laurentiuskirche mit ihren schön bemalten<br />

Emporen. Den Ausschlag für die<br />

Schmölzer Klangfülle gab der landeskirch-<br />

liche Glockensachverständige. Sigurd<br />

Knopp entdeckte bei seiner Visitation der<br />

drei alten Glocken nicht nur einen bedenklichen<br />

Riss, auch der hölzerne Glockenstuhl<br />

war deutlich in die Jahre gekommen.<br />

Darüber hinaus wies der Experte darauf<br />

hin, dass ein erweitertes Schmölzer Geläut<br />

noch viel bezaubernder klingen würde.<br />

Schnell waren Spender gefunden, und so<br />

freut man sich heute über eine reparierte<br />

Glocke, zwei neue und zwei alte sowie einen<br />

neuen Glockenstuhl aus Eiche und<br />

neue, weiche Klöppel. Mit samtigem Klang<br />

rufen sie zum Gottesdienst, schaffen Identität<br />

und werben für den Frieden.<br />

– Bayern 1 und <strong>BR</strong> Heimat<br />

Sonntag, 20.11.<strong>2016</strong>, 12.00 Uhr<br />

Zwölfuhrläuten aus Schmölz<br />

bayern1.de/zwoelfuhrlaeuten<br />

br-heimat.de<br />

–<br />

Allersheim<br />

–<br />

Als die Allersheimer Kirche im Sommer<br />

runden Geburtstag hatte, gratulierte eine<br />

Schar von Gläubigen auf rührende Weise:<br />

Sie bildeten eine Menschenkette um ihr<br />

Gotteshaus, „umarmten“ es quasi. Seit<br />

400 Jahren thront die den beiden Heiligen<br />

Walburg und Georg geweihte Kirche auf<br />

einer Anhöhe über den Häusern des Giebelstädter<br />

Ortsteils Allersheim. Seit Anbeginn<br />

bietet sich dem frühen Kirchgänger<br />

im Inneren ein besonderes, fast mystisches<br />

Erlebnis: Wenn die Sonne aufgeht, bündelt<br />

sich das goldene Licht, das durch die hohen<br />

Altarfenster fällt, direkt am barocken<br />

Hochaltar – als ob es sagen wollte: Schaut<br />

her, hier wohnt Gott! Dass er hier, in einem<br />

komplett neuen Bau, wohnen kann, dafür<br />

sorgten die Bewohner Anfang des 17. Jahrhunderts<br />

mit aller Kraft. Auf einer Inschrift<br />

über dem Portal der zweigeschossigen Kir-<br />

che heißt es: In gott’s samt Jorgn und Walburgs<br />

ehr / Bawt man new diese kirch alher<br />

/ Tausend sechshundert sechzehen jar<br />

/ Nach Christi geburt als geschriben war /<br />

Bischoff Julius das werkh regt an / Kloster<br />

Brumbach wendt den Kosten dran / Jedoch<br />

hilfft tragen auch den Last / Der Allersheimer<br />

Gottes Kast. Die Einsatzbereitschaft<br />

der Bevölkerung war in den 400<br />

Jahren immer wieder vonnöten. Der Würzburger<br />

Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn,<br />

der den Kirchenbau angeregt<br />

hatte, erlebte die Fertigstellung nicht<br />

mehr. Namentlich vertreten bleibt er für<br />

alle Zeit durch den Kirchturm, wie er als so<br />

genannter „Echter-Turm“ in vielen unterfränkischen<br />

Orten entstand: mit einem<br />

spitzen, achteckigen Helm auf einem quadratischen<br />

Umriss. Oben läuten die drei 1951<br />

von Czudnochowsky in Bronze gegossenen<br />

Glocken nicht nur zu Jubiläumszeiten.<br />

– Bayern 1 und <strong>BR</strong> Heimat<br />

Sonntag, 27.11.<strong>2016</strong>, 12.00 Uhr<br />

Zwölfuhrläuten aus Allersheim<br />

bayern1.de/zwoelfuhrlaeuten<br />

br-heimat.de<br />

Fotos: Horst Moser, Peter K.<br />

10 – <strong>BR</strong>-<strong>Magazin</strong>

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