BR-Magazin 24/2016

KULTUR & UNTERHALTUNG
Das Imperium
schlägt zurück?
Freche Mäuse, rührende Märchen und gigantische
Kunstwelten – Die Traumfabrik des Walt Disney
Walt Disney mit Micky Maus, 1930
Walt Disney wuchs mit vier Geschwistern
auf der elterlichen Farm in Missouri auf,
wo er schon als Kind ordentlich mit anpacken
musste und die Möglichkeiten für
Bildung und Unterhaltung eher dürftig
waren. Walt liebte das Zeichnen, doch es
war nicht sein künstlerisches Talent, das
ihn zum Herrscher einer eigenen, gewaltigen
Traumfabrik machen sollte. Es war
seine Fähigkeit, begabtere Menschen an
sich zu binden – etwa den Zeichner Ub
Iwerks, mit dem zusammen Disney Anfang
der 1920er-Jahre erste animierte
Werbefilme produzierte. Nur wenig von
dem, was aus der Disney-Fabrik berühmt
wurde – Micky Maus und Donald Duck,
die großen Naturfilme, die amerikanisierten
Zeichentrickmärchen oder der Vergnügungspark
Disneyland –, stammt wirklich
von Disney selbst. Seit den 1930er-Jahren
arbeitete er zielstrebig darauf hin, ein Imperium
zu schaffen, das seinen Namen
trägt. Und alles, was diesem Imperium
entsprang, beeinflusste später das Denken,
Träumen und Handeln zahlloser Menschen
– zuerst in den USA, dann auf der
ganzen Welt. Zum 50. Todestag von Walt
Disney untersuchen Markus Metz und
Georg Seeßlen, wie der Gründer sein Imperium
prägte und beleuchten auch die
dunklen Seiten des Giganten.
– Bayern 2
Donnerstag, 1.12.2016, 20.03 Uhr
radioThema: Walt Disneys Traumfabrik
57 Min.
bayern2.de/radiothema
Der Autor als Rezensent
Heißenbüttels Literaturkritiken
Ein Cowboy kämpft gegen Aids
Der fulminante „Dallas Buyers Club“ in der Kino Kino MovieNight
Helmut Heißenbüttel war eine der prägenden
Persönlichkeiten der deutschen
Nachkriegsliteratur, auch zur Erneuerung
des Hörspiels hat er entscheidende Impulse
gegeben. 20 Jahre nach seinem Tod
porträtiert ihn Klaus Ramm aus einer ganz
anderen Perspektive: Heißenbüttel war
zugleich ein leidenschaftlicher Leser und
unorthodoxer Literaturkritiker, der den
Blick auf Ungewohntes öffnete. Bernt
Hahn liest ausgewählte Kritiken zu Uwe
Johnson, Alexander Kluge, Franz Mon,
Andy Warhol und anderen.
– Bayern 2
Freitag, 2.12.2016, 21.05 Uhr
hör!spiel!art.mix: Die Welt im Wort
entdecken, BR 2016, 85 Min.
bayern2.de/hoerspiel
Dallas, 1985: Ron (Matthew McConaughey)
steht auf Rodeo, Alkohol und Frauen. Niemals
hätte der Macho gedacht, dass er an
der „Schwulenkrankheit“ Aids erkranken
könnte. Obwohl ihm die Ärzte nur noch
30 Tage geben, fügt er sich nicht in sein
Schicksal. Weil viele helfende Präparate
Ungleiches Paar: Rayon und Ron
nicht zugelassen sind, muss Ron sie im
Ausland beschaffen. Zusammen mit dem
ebenfalls erkrankten Transvestiten Rayon
(Jared Leto) gründet er dafür einen Selbsthilfe-Klub,
der rasant wächst. Das ruft die
mächtige Pharma-Lobby auf den Plan.
Regisseur Jean-Marc Vallée inszenierte
mit „Dallas Buyers Club“ ein meisterliches
Melodram über einen Mann, der
mit allen Mitteln um sein Leben kämpft
und dabei nach und nach lernt, seine
Vorurteile aufzugeben.
– BR Fernsehen
Mittwoch, 23.11.2016, 23.30 Uhr
Kino Kino MovieNight: Dallas Buyers Club
Regie: Jean-Marc Vallée
USA 2013, 105 Min.
br-fernsehen.de
Fotos: picture-alliance/Mary Evans Picture Library, ARD Degeto/Ascot Elite
14 – BR-Magazin