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Neue Energie von Innen (Geothermie verstehen)

Die Broschüre wurde von Green Energy in Auftrag gegeben, um Perspektiven der Geldanlage in dieser Branche darzustellen und parallel dazu ein Grundverständnis für die Technologie der Geothermie zu vermitteln. Wer Geothermie ohne Vorwissen verstehen möchte, der sollte hier mal reinlesen. Die Broschüre nimmt den Leser an die Hand. Ganz so, als würde man mit ihm eine Führung durch eine Landschaft machen.

Die Broschüre wurde von Green Energy in Auftrag gegeben, um Perspektiven der Geldanlage in dieser Branche darzustellen und parallel dazu ein Grundverständnis für die Technologie der Geothermie zu vermitteln. Wer Geothermie ohne Vorwissen verstehen möchte, der sollte hier mal reinlesen. Die Broschüre nimmt den Leser an die Hand. Ganz so, als würde man mit ihm eine Führung durch eine Landschaft machen.

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LOHNENDER BLICK IN DIE TIEFE:<br />

WÄRME OHNE ENDE<br />

„ M I T D E R V E R W E N D U N G G E O T H E R M I S C H E R E N E R G I E W E R D E N W I R I N D I E L A G E V E R S E T Z T ,<br />

EINE NACH MENSCHLICHEN MASSSTÄBEN UNENDLICHE RESSOURCE KÜNFTIG SINNVOLL ZU NUTZEN.“<br />

Rainer Baake, Staatssekretär im Bundesumweltministerium<br />

DER SCHATZ LIEGT UNS ZU FÜSSEN<br />

HEISSE POWER AUS DER TIEFE<br />

Über 99 % des Erdballs sind heißer als 1.000 °C. Seit der Zeit, in der<br />

sich unser Planet aus dem Staub des Weltalls zusammengebacken<br />

hat, fl ießt ein ständiger Wärmestrom aus dem Inneren der Erde an<br />

ihre Oberfl äche. Jeden Tag strahlt sie etwa die vierfache Menge<br />

der <strong>Energie</strong> in das Weltall ab, die die Menschheit benötigt. Die Erde<br />

wird aber nicht kalt! Denn in ihrer Mitte zerfallen ständig Atome und<br />

bei diesem radioaktiven Zerfall entsteht Wärme. Der heiße Kern<br />

(siehe Grafi k unten rechts) sorgt damit für einen permanenten<br />

Hitzenachschub. Nach menschlichem Ermessen sind die in der Erde<br />

generierten Wärmevorräte damit genauso unerschöpfl ich wie die<br />

<strong>Energie</strong> der Sonne. Sich diesen immerwährenden Wärmestrom zunutze<br />

machen – das ist die Idee der geothermischen <strong>Energie</strong>gewinnung.<br />

Neben Vulkanen offenbaren Geysire am deutlichsten das heiße<br />

<strong>Innen</strong>leben der Erde – und deren Nutzungspotential: Wo sie<br />

sprudeln, hat sich Grundwasser in Hohlräumen der Erdrinde erhitzt<br />

und schießt über senkrechte Kanäle an die Erdoberfl äche. Die<br />

treibenden Kräfte bei Geysiren sind sogenannte Plumes – heiße<br />

Magma-Ströme aus dem tiefen Erdmantel, – die bis zu dessen oberer<br />

Grenzschicht aufsteigen und dort tiefe Wasserreservoirs aufheizen<br />

können. Plumes und Geysire gibt es nur in Vulkangesteinen. Aber<br />

die Erde heizt auch anderswo das Grundwasser auf: Die Erdwärme<br />

nimmt durchnittlich pro 100 m Tiefe um 3 °C zu. Je tiefer das Gestein<br />

liegt, desto heißer ist es also – und, wenn vorhanden, das umgebende<br />

Wasser. An vielen Orten der Erde sprudelt es als Thermalquelle <strong>von</strong><br />

selbst an die Oberfl äche. Doch wenn man an die große Hitze<br />

heran will, muss man am richtigen Ort tiefe Löcher bohren.<br />

DIMENSIONEN DER ERDE<br />

Wo die Hitze herkommt<br />

Die Erde lässt sich in drei Schalen einteilen: die Erdkruste, den Erdmantel<br />

und den Erdkern. Der innere Kern der Erde erstreckt sich<br />

zwischen 5.100 und 6.300 km unter der Erdoberfl äche. Hier herrscht<br />

ein Druck <strong>von</strong> bis zu vier Millionen Bar und eine Höllentemperatur<br />

<strong>von</strong> 4.000° bis circa 4.500 °C – ähnlich der Temperatur der dunklen<br />

Flecken an der Sonnenoberfl äche.<br />

Die Erdkruste mit ihren Ozeanen und Kontinenten bildet, zusammen<br />

mit dem festen Teil des Erdmantels, die Lithosphäre. Die dünne<br />

Schicht, auf der wir leben, schwimmt – zersplittert in riesige Platten –<br />

auf der „Fließschicht“ des plastischen Erdmantels herum.<br />

Die ozeanische Kruste ist teilweise nur 5 bis 10 km dick, während die<br />

kontinentale zwischen 30 und 60 km misst. Dort, wo sie als Gebirgsmassiv<br />

am höchsten aufragt, taucht sie durch ihr Eigengewicht auch<br />

am tiefsten ein. Angetrieben durch fl üssiges Magma im Erdmantel<br />

sind die Platten ständig in Bewegung – wenn auch sehr langsam.<br />

An Orten, wo die Platten aneinanderstoßen, kann es ungemütlich<br />

und sehr heiß werden! Erdbeben und Vulkanausbrüche erschüttern<br />

die Welt, wenn die schweren Gesteinsmassen sich (a) <strong>von</strong>einander<br />

wegbewegen (z.B. ostafrikanische Riftzone), (b) untereinander wegtauchen<br />

(z.B. Anden, Südamerika) oder sich aneinanderreiben, wie es<br />

beispielsweise bei der San-Andreas-Verwerfung in Kalifornien<br />

geschieht.<br />

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