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Neue Energie von Innen (Geothermie verstehen)

Die Broschüre wurde von Green Energy in Auftrag gegeben, um Perspektiven der Geldanlage in dieser Branche darzustellen und parallel dazu ein Grundverständnis für die Technologie der Geothermie zu vermitteln. Wer Geothermie ohne Vorwissen verstehen möchte, der sollte hier mal reinlesen. Die Broschüre nimmt den Leser an die Hand. Ganz so, als würde man mit ihm eine Führung durch eine Landschaft machen.

Die Broschüre wurde von Green Energy in Auftrag gegeben, um Perspektiven der Geldanlage in dieser Branche darzustellen und parallel dazu ein Grundverständnis für die Technologie der Geothermie zu vermitteln. Wer Geothermie ohne Vorwissen verstehen möchte, der sollte hier mal reinlesen. Die Broschüre nimmt den Leser an die Hand. Ganz so, als würde man mit ihm eine Führung durch eine Landschaft machen.

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ERFOLGSBEISPIELE<br />

„UM DEN KLIMAWANDEL IN VERTRETBAREN GRENZEN ZU HALTEN, MÜSSEN WIR INTENSIVE FORSCHUNG<br />

Annette Schavan, Bundesforschungsministerin<br />

B E T R E I B E N U N D F Ü R E I N E S C H N E L L E V E R B R E I T U N G K L I MA S C H O N E N D E R T E C H N O LO G I E N S O R G E N.“<br />

ISLAND: SPITZE IN EUROPA<br />

VORZEIGE- GEOTHERMIE IN DEUTSCHLAND<br />

In Europa ist Island bei der Nutzung thermischer <strong>Energie</strong> Pro-Kopf-<br />

Vorreiter: Rund 86 % der Wärme für isländische Haushalte werden<br />

durch Erdwärme gewonnen. Auf Island gibt es so viel Erdwärme,<br />

dass die Stadt Reykjavik im Winter ihre Gehwege beheizt. Und Strom<br />

ist so billig, dass sich die energiehungrige, internationale Aluminium-<br />

Industrie in Island ansiedelt – obwohl der Rohstoff Bauxit dort fehlt.<br />

Island liegt genau auf einer Nahtstelle der Erde; dort, wo die amerikanische<br />

und eurasische Kontinentalplatte langsam auseinanderdriften.<br />

Daher verfügt die Insel über eine ungewöhnliche Menge<br />

aktiver Vulkansysteme und hat schon länger einen Forschungsschwerpunkt<br />

auf Erdwärme und Wasserwirtschaft gelegt. Geothermale<br />

Kraftwerke produzieren hier etwa 17 % (2004) der Elektrizität<br />

des Landes. Wird die Wasserkraft mit eingerechnet, deckt Island<br />

99,9 % seines Strombedarfs aus Erneuerbaren <strong>Energie</strong>quellen.<br />

Das erste <strong>Geothermie</strong>-Kraftwerk Deutschlands steht in Neustadt-<br />

Glewe. Das Kraftwerk wird in Kombination mit dem 1994 in Betrieb<br />

genommenen <strong>Geothermie</strong>-Heizwerk als Kraft-Wärme-Kopplungs-<br />

Anlage betrieben. Dabei hat die Fernwärmeerzeugung Vorrang vor<br />

der Stromerzeugung, sodass während der Sommermonate ein<br />

Volllastbetrieb möglich ist und in kälteren Monaten nur diejenige<br />

Thermalwasserenergie zur Stromerzeugung genutzt wird, die nicht<br />

für die Wärmeversorgung notwendig ist. Mit diesem Prinzip kann die<br />

Wärmeenergie ganzjährig optimal ausgenutzt werden. Das Kraftwerk<br />

arbeitet nach dem ORC-Prinzip und mit der weltweit niedrigsten<br />

Thermalwassertemperatur: 98 °C! Die elektrische Leistung des Kraftwerks<br />

beträgt bis zu 230 Kilowatt (kW). Im Jahr 2004 betrug die<br />

erzeugte Strommenge 500.000 Kilowattstunden (kWh). Damit können<br />

circa 300 Haushalte in Neustadt-Glewe mit geothermischem Strom<br />

versorgt werden.<br />

Geysirfeld in der Atacamawüste,<br />

Chile<br />

<strong>Geothermie</strong>-Kraftwerk „Krafla“,<br />

Island<br />

Deutschlands Nummer eins:<br />

Neustadt-Glewe<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Im Jahr 2003 hat das Büro für Technikfolgen-Abschätzung des Bundestages<br />

(TAB) die erste umfassende Studie zu den Möglichkeiten<br />

geothermischer Stromerzeugung in Deutschland veröffentlicht: Die<br />

Experten schätzten das technische Gesamtpotenzial auf spektakuläre<br />

300.000 Terawattstunden (TWh); in Ziffern: 300.000.000.000.000.000 Wh.<br />

Zum Vergleich: Die jährliche Bruttostromerzeugung in Deutschland<br />

beträgt rund 550 TWh. Die Erdwärme würde also ausreichen, um mehr<br />

als das 600-Fache des deutschen Jahresstrombedarfs zu decken, und<br />

ist somit eine Erneuerbare <strong>Energie</strong>, die maßgeblich zum Klimaschutz<br />

beitragen kann.<br />

Mit ihrem aufsehenerregenden Beschluss vom März 2007 setzte die<br />

Europäische Union ein starkes Signal für den Ausbau Erneuerbarer<br />

<strong>Energie</strong>n: Die Staats- und Regierungschefs stimmten dem Plan für<br />

eine deutliche Senkung des Treibhausgasausstoßes und einen verbindlichen<br />

Ausbau der Bioenergie zu. Der CO 2<br />

-Ausstoß soll bis 2020<br />

im Vergleich zum Jahr 1990 um 20 % verringert werden. Sollten Asien<br />

und Amerika folgen, will die EU die Treibhausgasemissionen sogar<br />

um 30 % reduzieren. Wichtig ist, dass die Atomkraft nicht als Erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong> angerechnet werden kann. Damit gewinnt die <strong>Geothermie</strong><br />

als grundlastfähige <strong>Energie</strong>form zunehmend an Bedeutung.<br />

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