Urlaubsmagazin 2017

DER Profi-Tipp
"Benutzen Sie gerne Schalen
von Citrusfrüchten, sie enthalten
ätherische Öle,
duften sehr gut und sind
für viele Drinks absolut
empfehlenswert.
Wichtig:
nur unbehandelte Früchte
verarbeiten, bevorzugt
in Bio-Qualität"
Illustrationen:
Iriskana/Shutterstock.com
ist immer auf der Suche nach genial interpretierten
Cocktailrezepten“, erzählt Carla. Und
plötzlich brennt der smarte Blondschopf lichterloh.
Er eilt hinter den Tresen und holt die Cocktailkarte.
Betonung auf die. Denn es gibt nur eine.
Wenn der besondere Moment dort unten im
Beachrestaurant mit dem entspannten Ambiente
und der lässigen Wonnemeyer-Frischeküche
noch etwas besonderer sein soll, dann kann
der Gast Glück haben und Boris kommt mit
der Karte vorbei. Ein fein in Leder eingeschlagenes
Papier mit der Weltkarte, auf der Boris
seine Lieblingscocktails aus seinen Lieblingsorten
eingezeichnet hat. „Das mit der einen Karte
hat etwas sehr Magisches. Fast so ein wenig
wie in der Prohibition, wo man heimlich mit
bestimmten Klopfzeichen nach den verbotenen
Getränken fragte“, meint Boris verschwörerisch
und beginnt alles vorzubereiten, damit er seine
Kunstfertigkeit live und in Farbe unter Beweis
stellen kann. Denn er mixt die Cocktails nicht
hinter dem Vorhang sondern inszeniert dieses
Stück Trinkkultur.
Gäste, die von Boris am Tisch einmal einen
Cocktail zubereitet bekommen haben, werden
wahrscheinlich nie wieder irgendwo einen normalen
Drink nehmen können. Es ist fast, als
würde er ein Gedicht vortragen – mit einem sehr
schmackhaften Ergebnis.
Gelernt hat Boris das nach seinen anderen
gastronomischen Ausbildungen im „George-
Hotel“ in Hamburg – dem Hotspot für Barkultur
mit Hunderten Whiskey-Destillationen, 70 Gin-,
30 Rumsorten und 40 verschiedenen Wodkavarianten.
Boris selbst kann aus dem Kopf 100 Cocktails
spontan mixen, für bis zu 25 Bestellungen
braucht er keinen Block.
Als Highlight im Wonnemeyer-Portfolio geht
es bei den Cocktails allerdings ausschließlich
um Klasse, um unvergleichliche Momente:
Wenn Boris mit seiner Schürze und seinen Mixer-Utensilien
an den Tisch tritt, ist das die Ouvertüre
zu einem Erlebnis. „Ich möchte, dass die
Gäste erfahren, dass es mehr gibt als Hugo und
Aperol Spritz.“ Und so erzählt Boris zu den Cocktails
mit so klangvollen Namen wie „Sazerac
Rye", „Basil Smash“ oder „Espresso Martini“ die
teils abenteuerliche Historie der Drinks und welche
hochedlen Zutaten er wählt, um ihnen dann
mit kleinen Details wie frischen Kräutern, eingelegten
oder frischen Früchten, einem Feuerstrahl
oder auch mit feinster Schokolade den besonderen
Kick zu geben. Es gibt keine Frage, die Boris
zu den Zutaten und der Zubereitungsweise nicht
beantworten könnte. Sogar die Gläser und Schalen,
die er benutzt, sind alles andere als konventionell.
Säfte wird man in seinen Cocktails vergeblich
suchen: Sie würden das facettenreiche
Geschmackserlebnis der feinen Spirituosen nur
verfälschen.
Wenn irgend möglich wollen Carla und Boris
übrigens als nächstes nach Schottland reisen:
Keine Frage, hier werden sie reichlich Inspiration
finden, mit der sie dann am Strand bei ihren
Gästen für weitere „Aha-Erlebnisse“ sorgen
können.
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