Die Brücke 3/2016
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Reisebericht<br />
Studienreise auf den Spuren<br />
Martin Luthers<br />
Es ist Montag, der 12. September <strong>2016</strong>. <strong>Die</strong><br />
ersten Teilnehmer an der Studienreise auf<br />
den Spuren Martin Luthers sind in Uffeln<br />
in den Bus gestiegen, weitere werden in<br />
Vlotho und Löhne folgen.<br />
Um 8 Uhr nimmt der Bus auf der Autobahn<br />
A 2 Kurs Richtung Magdeburg. Es<br />
gibt den üblichen Stau, aber der muss ertragen<br />
werden. Pastorin Wefers erweist<br />
sich, wie auch in den nächsten Tagen, als<br />
gute Organisatorin, die uns außerdem die<br />
Persönlichkeit und die Gedankenwelt<br />
Martin Luthers näher bringt.<br />
Gegen 13 Uhr wird Wittenberg erreicht. In<br />
der Nähe des Hotels wartet eine Stadt -<br />
führerin, los geht’s zum Rundgang mit<br />
Schlosskirche und der Thesentür, Rathaus<br />
sowie Luther- und Melanchthon-Haus. An<br />
die Tür der Schlosskirche soll am 31. Oktober<br />
1517 Martin Luther seine 95 Thesen genagelt<br />
haben. In der Stadtkirche Sankt<br />
Marien, der Predigtkirche Luthers, soll die<br />
Heilige Messe zum ersten Mal in deutscher<br />
Sprache gefeiert worden sein. Der sonnige<br />
und warme Tag klingt mit einem gemütlichen<br />
Abend in einem Biergarten aus.<br />
<strong>Die</strong> Lutherstadt Eisleben ist Geburts- und<br />
Sterbeort Luthers. Eine Führung bringt<br />
uns viele Einzelheiten aus dem Leben des<br />
Reformators näher. Sein Geburtshaus und<br />
auch seine Taufkirche werden besucht. In<br />
dieser Kirche fesseln mich vor allem die<br />
Bänke aus Apfel-, Birnen-, Kirsch- und<br />
Nussbaumholz. Es sind warme Brauntöne,<br />
ohne Nägel und Schrauben verarbeitet.<br />
Auf der Kanzel der Marktkirche hielt<br />
Luther am 16. Februar 1546 seine letzte<br />
Predigt. Ein Streit der Mansfelder Grafen<br />
hatte ihn in seine Geburtsstadt geführt,<br />
die dann auch Ort seines Todes wurde. In<br />
dieser Kirche erklingt um 12 Uhr ein Orgelspiel,<br />
dem eine Andacht folgt.<br />
Das Mansfelder Land ist vom Kupferbergbau<br />
geprägt. Auch Luthers Vater hat in<br />
diesem Bergbau gearbeitet und deshalb<br />
zog die Familie nach Mansfeld. In der dortigen<br />
Stadtschule lernte Luther Lesen,<br />
Schreiben, Rechnen, Singen und die Anfänge<br />
der lateinischen Sprache. Hoch über<br />
der Stadt thront das Schloss.<br />
Aus der großflächigen Ackerebene führt<br />
die Strecke nach Friedrichsroda an den<br />
Rand des Thüringer Waldes. Im dortigen<br />
Berghotel verbringen wir zwei Nächte, um<br />
von hier aus Erfurt und Eisenach zu be -<br />
suchen. Von 1501 bis 1505 hatte Martin