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Kaleidoskop 2016 barrierefrei

In dieser Version des Kaleidoskops sind auf einigen Seiten die Kontraste erhöht und im Text hinterlegte Bilder entfernt. Damit soll das Lesen erleichtert werden, die Inhalte sind die gleichen.

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»Nescha« – ein modernes Märchen<br />

Kultur an der Schule<br />

Märchen sind zeitlos und alles andere<br />

als angestaubte Geschichten<br />

- das hat die Unterstufen-Theater-<br />

AG der Zinzendorfschulen mit ihrem Stück<br />

»Nescha« bewiesen. Angelehnt an das<br />

Grimm’sche Aschenputtel haben die 15<br />

Schülerinnen und Schüler unter der Leitung<br />

der Theaterpädagogin Verena Duschek<br />

eine moderne Geschichte über junge<br />

Menschen in der Großstadt entwickelt.<br />

Das Märchen spielt im heutigen Berlin und<br />

zeigt, dass Geschwister im 21. Jahrhundert<br />

genauso böse sein können wie im literarischen<br />

Vorbild. Nescha, deren Name aus<br />

den Buchstaben des Aschenputtel entstanden<br />

ist, muss zwar keine Linsen lesen,<br />

während die Stiefschwestern beim Konzert<br />

feiern, dafür wird sie ohne Ende gemobbt,<br />

muss ihnen die Hausaufgaben erledigen,<br />

das Handy-Ladekabel, Kaffee, Getränke<br />

und alles Mögliche bringen sowie die Zimmer<br />

aufräumen.<br />

Der Ball des Prinzen ist ein Konzert einer<br />

angesagten Boygroup, der Vater ein<br />

Geschäftsmann, der zu einem Business-<br />

Meeting nach London fährt. Von dort aus<br />

bringt er seinen Töchtern die Geschenke<br />

mit, die sie sich wünschen: Ein grünes Kleid,<br />

eine pinkfarbene Handtasche, neonfarbene<br />

High-Heels und – einen Rosenstock.<br />

Den pflanzt Nescha auf das Grab ihrer verstorbenen<br />

Mutter und schon bald wächst<br />

er zu einem prächtigen Baum heran, unter<br />

dem Nescha ihren Träumen nachhängt.<br />

Werden diese wahr?<br />

Der Name »Nescha« setzt sich aus den Buchstaben von<br />

»Aschenputtel« zusammen und das Stück spielt in einer<br />

modernen Großstadt.<br />

Dem engagierten Ensemble gelingt es<br />

mühelos, sein Publikum in das Seelenleben<br />

eines jungen Mädchens mitzunehmen. Die<br />

spärlichen Requisiten in Verbindung mit<br />

projizierten Bildern sowie ein passender<br />

Soundtrack genügen, um den Zuschauer<br />

vom Ku’damm an den Piccadilly Circus, von<br />

der Berliner U-Bahn in die Londoner Tube<br />

und von der Casting-Show ins Rap-Konzert<br />

zu versetzen.<br />

Diese Show verdeutlicht die Wünsche einer<br />

ganzen Generation, jede will gewählt werden,<br />

sogar ein Seniorenduo mischt sich mit<br />

einer umwerfend komischen Einlage unter<br />

die von einer High-Heels-tragenden Schönheit<br />

den Juroren Bohlen und Ochsenknecht<br />

präsentierten Teilnehmer.<br />

Die Parallelen zwischen Nescha und<br />

Aschenputtel werden nicht zuletzt durch<br />

Vorlesen der jahrhundertealten Geschichte<br />

zwischen den einzelnen Szenen gezogen.<br />

Die Besucher im gut besetzten Haus des<br />

Gastes waren begeistert und tauchten als<br />

applaudierendes Publikum bei der Casting-<br />

Show und dem Rap-Konzert gleich selbst<br />

mit in die Geschichte ein. »Ich bin ganz<br />

überwältigt«, lobte Verena Duschek am<br />

Ende ihre Truppe. »Die kamen ständig mit<br />

neuen Ideen an und haben sogar heute<br />

früh noch neue Texte geschrieben.« Die Arbeit<br />

sei spannend gewesen, habe sich aber<br />

gelohnt meinte die Theaterpädagogin, was<br />

die Zuschauer mit donnerndem Applaus<br />

bekräftigten.<br />

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