Rahlstedter Leben Dezember 2011
Stadtteilmagazin Hamburg - Die guten Seiten in Rahlstedt
Stadtteilmagazin Hamburg - Die guten Seiten in Rahlstedt
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RAHLSTEDTRLEBEN<br />
Das Magazin für Rahlstedt und Umgebung<br />
Sonderausgabe<br />
Ausgabe <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
An alle Haushalte in Rahlstedt und Umgebung (kostenlos)<br />
Eine Eva<br />
kommt<br />
selten allein<br />
<strong>Rahlstedter</strong> sind irritiert,<br />
denn ihre Eva ist vielerorts<br />
beliebt – so auch in Stuttgart<br />
und in Wandsbek. Bei unseren<br />
nur 8 km entfernten Nachbarn<br />
heißt sie Penelope.<br />
„O du<br />
fröhliche“<br />
im Stehen<br />
Ein Gespräch<br />
über Weihnachten<br />
mit Pastorin<br />
Wiebke Meers<br />
So wird ein<br />
Schuh daraus<br />
Eine traditionelle<br />
Handwerkskunst<br />
Rotkäppchen<br />
und der Wolf<br />
Es war einmal ...<br />
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25.11.<strong>2011</strong> 13:39:36 Uhr
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Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
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Wir übernehmen die Zustellung!<br />
Rufen Sie uns an: Tel. 88 17 06 55<br />
willkommen in der wunderschönen Adventszeit – die Zeit des Wartens und<br />
der Vorfreude auf Weihnachten. Ein Weihnachtsfest wird mir wohl auf ewig<br />
in Erinnerung bleiben. Die Kinder waren noch ganz klein und mein Mann<br />
und ich wollten sie mit dem „echten“ Weihnachtsmann an Heiligabend überraschen.<br />
Auch die Omas und Opas und Tanten und Onkel waren angereist<br />
und wollten sich dieses kindliche Vergnügen nicht entgehen lassen. Also saßen<br />
wir in großer Runde bei Kaffee, Tee und Stollen alle zusammen und warteten.<br />
Die Spannung stieg, es knisterte in der Luft – bis Oma schrie „Der<br />
Hund ist weg!“ Wer hatte bloß die Haustür offen gelassen? Alle rannten los<br />
und suchten … In diesem Tumult klopfte es an der Terrassentür: „Ho, ho, ho!“<br />
Der Weihnachtsmann war da … und jetzt? Die Kinder mit dem Weihnachtsmann<br />
alleine Bescherung machen lassen? Nein. Die Tür blieb zu, der<br />
Weihnachtsmann musste warten bis der Hund nach einer gefühlten Ewigkeit<br />
im Garten wieder auftauchte. Die Kinder luscherten derweil immer wieder<br />
hinter den Vorhang, um zu sehen, ob der Weihnachtsmann genügend Zeit<br />
mitgebracht hatte. Ja, er blieb und bescherte uns allen schließlich noch einen<br />
stimmungsvollen Weihnachtsabend.<br />
In etwa zeitgleich krabbelte eins der kleinen Kinder einer anderen Familie<br />
unter den Weihnachtsbaum und stieß dabei den schön geschmückten Baum<br />
um, der dann im hohen Bogen auf Oma fiel. Niemand kam zu Schaden …<br />
<strong>Rahlstedter</strong> Geschichten, die das <strong>Leben</strong> schreibt. Laden Sie doch auch Ihre<br />
Oma an Weihnachten ein und genießen Sie ein fröhliches Weihnachtsfest.<br />
Doch vorab staunen Sie bitte mit Jürgen Rosenstock<br />
über seine Entdeckungen zu unserer Eva.<br />
Ausgabe 004 | RRL<br />
Ich wünsche allen <strong>Rahlstedter</strong>n ein<br />
herrliches Weihnachtsfest und<br />
einen guten Rutsch ins neue Jahr!<br />
Herzliche Grüße<br />
Virginie Siems<br />
Herausgeber (v.i.S.d.P.)<br />
positive relations<br />
Virginie Siems<br />
Eutiner Str. 2<br />
22143 Hamburg<br />
v.siems @ rleben-magazin.de<br />
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Tel. 040 - 88 17 06 55<br />
Fax 040 - 88 17 06 54<br />
Inhalt dieser Ausgabe<br />
Titelthema<br />
„O du fröhliche“ im Stehen<br />
Kleine Umfrage<br />
Kolumne<br />
Das muss doch mal gesagt werden<br />
Unternehmertum<br />
Aus den Unternehmen<br />
Konfliktberatung<br />
Wendepunkte 26<br />
Glosse<br />
Von Ruprecht Knecht<br />
Mein Job in Rahlstedt<br />
So wird ein Schuh daraus<br />
Literatur<br />
Geschichten aus Rahlstedt<br />
Mein Hobby<br />
Rotkäppchen und der Wolf<br />
Artdirector<br />
Hartmut Völker<br />
info@hardyhardy.de<br />
Fotos<br />
Sylvana Siebert<br />
sylvana@hsfotoplus.de<br />
Verbreitungsgebiet<br />
Privathaushalte in Rahlstedt<br />
Freie Autoren<br />
Alexander Posch<br />
Angela Fleckenstein<br />
Jürgen Rosenstock<br />
Auflage<br />
35.000<br />
Druck: NordMEDIA GbR<br />
Veranstaltungstermine werden kostenlos abgedruckt, aber<br />
ohne Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit. Orte,<br />
Zeiten und Preise können sich ändern. Das Magazin, alle enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jeglicher Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeberin und mit<br />
Quellenangabe gestattet.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos kann<br />
keine Haftung übernommen werden. Eine Veröffentlichungsgarantie<br />
kann nicht gegeben werden.<br />
Rahlstedt R<br />
<strong>Leben</strong> | 3<br />
RRL_0004_neu1.indd 3<br />
25.11.<strong>2011</strong> 13:39:38 Uhr
Titelthema<br />
O, du fröhliche<br />
„O du fröhliche“ im Stehen<br />
Ein Gespräch über<br />
Weihnachten mit<br />
Wiebke Meers<br />
Die weiße Stola wird nur an hohen Festtagen wie<br />
Weihnachten und Ostern getragen.<br />
Seit 15 Jahren arbeitet Wiebke Meers als<br />
Pastorin in der Markus-Kirchengemeinde<br />
Hohenhorst Rahlstedt-Ost. Sie hält Gottesdienste<br />
und trägt die Verantwortung für die<br />
Kinder- und Jugendarbeit. Und dort ist sie<br />
nicht mehr wegzudenken. Mit ihrem Kollegen<br />
Johannes Calliebe-Winter, den Mitarbeitern<br />
und dem Kirchenvorstand arbeitet<br />
sie vertrauensvoll zusammen. Die Markusgemeinde<br />
versteht sich als offene Gemeinde<br />
für die Menschen, die in ihren Stadtteilen<br />
leben. Beeindruckend. Dahinter verbergen<br />
sich keine Wunder sondern Engagement<br />
und Leidenschaft oder einfach gesagt Näch-<br />
Die Krippenspielkinder proben gerade das Lied „Nur noch kurz die Welt rett ..“ von Tim Bendzko.<br />
stenliebe. Es kommt schließlich nicht von Wie verbringen Sie die Zeit des Wartens?<br />
ungefähr, dass neben der Trinitatiskirche Ich bin in unserer Gemeinde für die Vorbereitungen<br />
des Krippenspiels zuständig. Ich<br />
ein Winternotquartier für zwei Obdachlose<br />
in kleinen Containern eingerichtet wurde. schreibe das Stück jedes Jahr selbst und<br />
Wir treffen uns im November, um über das beginne bereits nach den Herbstferien mit<br />
bedeutungsvollste christliche Fest zu sprechen.<br />
Weihnachten steht vor der Tür. Dieses Jahr beschäftigen wir uns im Krip-<br />
den Proben.<br />
penspiel mit der Botschaft von Weihnachten,<br />
die vielen Menschen in unserer getrie-<br />
Was macht die Adventszeit aus?<br />
Mit dem ersten Adventssonntag beginnt das benen und rastlosen Gesellschaft verloren<br />
neue Kirchenjahr. Der Advent steht für das geht. Wir zeigen dabei den Alltag unterschiedlicher<br />
Charaktere auf, wie sie erst<br />
Warten auf die Ankunft Jesu Christi – eine<br />
Zeit der Besinnung. In der heutigen Zeit noch „die Welt retten“ wollen, bevor sie<br />
müssen wir uns allerdings Adventsmomente<br />
bewusst schaffen, damit sie in der hektiten<br />
besinnen. Dabei habe ich mich von dem<br />
sich auf das Wesentliche und auf Weihnachschen<br />
Vorweihnachtszeit wegen allzu vieler<br />
vermeintlicher Pflichten nicht unterge-<br />
da es diesen Zeitgeist so gut widerspiegelt.<br />
Lied von Tim Bendzko inspirieren lassen,<br />
hen. In dieser Zeit des Wartens - die uns in Und so haben wir es kurzerhand mit ins<br />
Deutschland mit herrlichen Traditionen wie Krippenspiel eingebaut - die Kinder singen<br />
dem Adventskalender und dem Adventskranz<br />
versüßt wird – entstehen aber auch auch die Menschen im Familiengottesdienst<br />
es leidenschaftlich gerne mit. Das wird dann<br />
viele Erwartungen und Sehnsüchte.<br />
an Heiligabend erreichen und berühren.<br />
dolbe<br />
4 | Rahlstedt R<br />
<strong>Leben</strong><br />
RRL_0004_neu1.indd 4<br />
25.11.<strong>2011</strong> 13:39:44 Uhr
Titelthema<br />
Warum gehen die meisten Menschen am Aufregung und Lampenfieber<br />
in der Luft. Und die<br />
liebsten an Weihnachten in die Kirche?<br />
Es hat, glaube ich, mit den Erwartungen und Kirchen sind überfüllt.<br />
Wenn dann<br />
Sehnsüchten der Menschen nach Liebe und<br />
Geborgenheit zu tun.<br />
in meinem ersten<br />
Zu keinem anderen Zeitpunkt im Jahr sehnt Familiengottesdienst<br />
an Heilig-<br />
man sich nach einer „heilen Familie“ oder<br />
heilen und tragenden Beziehung. Und unsere<br />
Weihnachtsgottesdienste nehmen die du fröhliche“ im Steabend<br />
am Ende „O<br />
Menschen in ihrer Mitte auf und sie werden hen gesungen wird,<br />
teil dieser großen Gemeinschaft. Alle können<br />
diese besondere Stimmung aufneh-<br />
dem Weg zum zweiten Fami-<br />
bin ich fast schon auf<br />
men.<br />
liengottesdienst mit Krippenspiel –<br />
schön, aber stressig. Doch ich habe ja noch<br />
Welches ist der schönste Weihnachtsgottesdienst?<br />
Warum?<br />
am 1. Weihnachtstag halte. Dann kann auch<br />
meine feierliche Weihnachtspredigt, die ich<br />
Ich liebe meine Familiengottesdienste mit für mich Weihnachten werden! Ich genieße<br />
den Krippenspielen an Heiligabend. Es ist die besinnliche Stimmung, unseren schönen<br />
schließlich die Premiere, auf die wir zwei Monate<br />
lang hinarbeiten. Es knistert vor lauter der Weihnachtslieder ganz in Ruhe.<br />
Tannenbaum in der Kirche und das Singen<br />
dolberg_rahlstedt1:Layout 1 06.05.<strong>2011</strong> 12:59 Uhr Seite 1<br />
Wiebke Meers liebt die Kinder- und Jugendarbeit.<br />
Wie begegnen Sie Zweifeln an der<br />
Jungfrauengeburt?<br />
Von der Jungfrauengeburt erzählt das Lukasevangelium<br />
gleich im 1. Kapitel. Der Engel<br />
Gabriel kommt zu Maria und verheißt ihr,<br />
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25.11.<strong>2011</strong> 13:40:03 Uhr
Titelthema<br />
N<br />
I<br />
O<br />
A<br />
dass Gottes Geist über sie kommen und<br />
sie Gottes Sohn zur Welt bringen wird.<br />
Diese Legende soll der eigentlichen Botschaft<br />
noch mehr Gewicht verleihen. Das<br />
Entscheidende ist für mich, dass Gott an<br />
Weihnachten Mensch wird in einem kleinen,<br />
unscheinbaren Kind, das zur Welt kommt in<br />
einem schäbigen Stall weit draußen vor den<br />
Toren der Stadt Bethlehem. So hatten die<br />
Menschen sich den Retter und Heiland nicht<br />
vorgestellt! In diesem Kind, in seinem Sohn,<br />
lässt Gott sich auf das <strong>Leben</strong> hier unten auf<br />
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Gewinnern. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Pastorin Wiebke Meers<br />
schaut dem Weihnachtsfest entgegen.<br />
der Erde ein, auf all das Schöne und auch<br />
auf das Dunkle und Schwere.<br />
Ein großer weihnachtlicher Bestandteil<br />
sind die Geschenke. Warum beschenken<br />
wir uns eigentlich?<br />
Jesus hat Geburtstag und an Geburtstagen<br />
gibt es Geschenke.<br />
Martin Luther hat die Kunstfigur<br />
„Christkind“ als Geschenkebringer ins<br />
<strong>Leben</strong> gerufen. Wer bringt bei Ihnen<br />
Zuhause die Geschenke?<br />
Das Christkind ist vor allem im süddeutschen<br />
Raum verbreitet, so dass auch bei<br />
uns der hier im Norden beliebtere Weihnachtsmann<br />
unseren kleinen Kindern die<br />
Geschenke gebracht hat. Inzwischen sind<br />
sie natürlich mit der Weihnachtsgeschichte<br />
und ihren Traditionen vertraut.<br />
Wie feiern Sie Weihnachten?<br />
U<br />
An Heiligabend und den Weihnachtstagen<br />
bin ich ehrlich gesagt immer im Ausnah-<br />
mezustand, doch meine Fami-<br />
lie trägt meine beruflichen Verpflichtungen<br />
zum Glück mit und<br />
nimmt mir im Hintergrund vieles ab.<br />
So komme ich nach den zwei aufregenden<br />
Familiengottesdiensten an Heiligabend<br />
nach Hause, wo mich meine Eltern, Schwiegereltern,<br />
mein Mann und meine zwei ganz<br />
aufgeregten Söhne schon sehnsüchtig erwarten.<br />
Schließlich bildet dann die Bescherung<br />
natürlich einen Höhepunkt. Danach<br />
essen wir wie jedes Jahr Karpfen. Und am<br />
1. Weihnachtsfeiertag halte ich meinen Gottesdienst<br />
um 11 Uhr in der Dankeskirche.<br />
Danke für das Gespräch.<br />
Krippenspiele am 24.12.<strong>2011</strong><br />
Markusgemeinde:<br />
Trinitatiskirche um 14:00 Uhr<br />
Dankeskirche um 15:00 Uhr<br />
Kirchengemeinde Alt-Rahlstedt:<br />
Martinskirche um 15:00 Uhr<br />
Christopherus Gemeinde um 15:00 Uhr<br />
Auferstehungskirche um 14:00 + 15:30<br />
(in Braak)<br />
Kirchengemeinde Meiendorf-Oldenfelde:<br />
Thomas-Kirche um 14:30 Uhr<br />
Rogate-Kirche um 15:00 Uhr<br />
Matthias-Claudius-Kirche um 15:00 Uhr<br />
K<br />
Nur wer die Probleme der Gegenwart<br />
erkennt, schafft Lösungen für die Zukunft.<br />
Wir stellen die Weichen für die Zukunft!<br />
6 | Rahlstedt R<br />
<strong>Leben</strong><br />
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25.11.<strong>2011</strong> 13:40:18 Uhr
L<br />
Sabine Adam<br />
Kleine Umfrage:<br />
In wenigen Wochen ist schon wieder Weihnachten.<br />
Herrlich sagen die einen, stressig<br />
sagen die anderen. Und doch bereiten<br />
sich alle auf eifrig auf das Fest der Liebe<br />
vor. Nie sind Straßen und Häuser so schön<br />
deko riert wie zu Weihnachten. Wie feiern<br />
eigentlich die <strong>Rahlstedter</strong>?<br />
Gisela Selk: „Wir feiern klassisch Zuhause<br />
mit der ganzen Familie – also mit unseren<br />
Kindern und Enkelkindern und meiner<br />
Schwester. Dieses Jahr essen wir Entenkeule<br />
mit Rotkohl, Kartoffeln und Knödeln. Als<br />
Nachtisch gibt es Eis mit heißen Kirschen<br />
und Vanillesoße.“<br />
Sabine Adam: „Ich werde Heiligabend mit<br />
meinem Mann, meinen zwei Söhnen und<br />
meiner Schwiegermutter bei<br />
uns Zuhause verbringen. Nach<br />
der Bescherung werden wir in diesem<br />
Jahr Thunfischsteak mit Glasnudelsalat<br />
und Sushi<br />
Herr Engelhardt: „Heiligabend feiern wir Zuhause<br />
und genießen unseren traditionellen Heringssalat.<br />
An den Weihnachts feiertagen besuchen wir die<br />
Kinder und essen wahrscheinlich Raclette.“<br />
Bianca Stark: „Wir werden Weihnachten<br />
im Familienkreis mit<br />
unseren zwei kleinen Kindern<br />
feiern. Es wird eine schöne<br />
Bescherung geben und danach<br />
werden wir ein Fleischfondue<br />
genießen.“<br />
S<br />
Gisela Selk<br />
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Rahlstedt R<br />
<strong>Leben</strong> | 7<br />
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25.11.<strong>2011</strong> 13:40:37 Uhr
Kolumne<br />
Eva und<br />
Penelope<br />
Das muss doch mal<br />
gesagt werden …<br />
Eva und<br />
Penelope<br />
Was haben Rahlstedt und Stuttgart gemeinsam?<br />
Nun, die Einwohnerzahl sicherlich<br />
nicht und die Mundart ist auch eine<br />
andere. Aber beide Orte hatten einstmals<br />
einen schönen alten Bahnhof. Stuttgarts<br />
Bahnhof, 1922 eröffnet, wird mit Abbrucharbeiten<br />
modernisiert, Rahlstedts Bahnhof,<br />
1883 eröffnet und Ende der 30er Jahre erweitert,<br />
wird einfach abgerissen. Dies sind<br />
nicht die einzigen Gemeinsamkeiten, die<br />
nächste formuliere ich als Rätsel. Beide<br />
Orte haben noch eine weitere Gemeinsamkeit.<br />
Diese ist 203 cm hoch, 150 Kilo schwer<br />
und steht einfach rum.<br />
Wer in den letzten Wochen aufmerksam die<br />
einschlägigen Anzeigenpostillen, ja selbst<br />
die Tagespresse studiert hat, der kennt sogar<br />
den Namen dieser „Sache“: Es ist Eva.<br />
Nur dass dies eine Gemeinsamkeit zwischen<br />
Stuttgart und Rahlstedt ist, wissen<br />
die wenigsten. Auf der schönen<br />
Uhlandshöhe in Stuttgart, nur<br />
5,8 Kilometer von „Stuttgart 21“<br />
entfernt, befindet sich eine Eva.<br />
Diese gleicht unserer <strong>Rahlstedter</strong> Eva<br />
von der Nase bis zum ausgeprägten großen<br />
Zeh des linken Fußes, sie heißt auch<br />
Eva und stammt aus der Hand des gleichen<br />
Künstlers. Um hier besser zu unterscheiden,<br />
spreche ich einfach von Eva Rahlstedt<br />
und Eva Stuttgart. Unsere Eva Rahlstedt<br />
stand hinter dem Ortsamt. Tragischerweise<br />
wurde sie nur 26 Jahre alt. Seit dem<br />
Morgen des 18. <strong>Dezember</strong>s 2010 gilt sie als<br />
vermisst. Es besteht der Verdacht, dass sie<br />
zur Rohstoffgewinnung gestohlen und eingeschmolzen<br />
wurde. Möglicherweise fristet<br />
sie nun in anderem Zustand ein <strong>Leben</strong> als<br />
Türgriff, Glocke oder Schlagzeugbecken.<br />
Der kulturell engagierte Bürger Rahlstedts<br />
konnte diesen Verlust nicht verwinden.<br />
Eine neue Eva musste her. Gemeinsam mit<br />
dem Spendenwillen der <strong>Rahlstedter</strong> Bevölkerung,<br />
dem schaffenden Künstler Bernd<br />
Stöcker aber auch unter rührender Beteiligung<br />
der <strong>Rahlstedter</strong> Lokalpolitiker wurde<br />
eine neue Eva geschaffen. Für nur 30.000<br />
Euro steht nun eine „Eva Rahlstedt 2.0“ im<br />
<strong>Rahlstedter</strong> Palmengarten. Warum dort?<br />
Weil man sie dort nicht so einfach wieder<br />
stehlen kann. Ein anderer Bezug zu dem<br />
Ort ist nur schwer zu erschließen. Welche<br />
Symbolik hat Eva eigentlich in Rahlstedt,<br />
außer dass sie 26 Jahre hinter dem<br />
Ortsamt stand? Nun hat sie einen neuen<br />
Platz und blickt mit hungrigem Blick auf<br />
ein namhaftes Schweinefleisch-Restaurant.<br />
Zu ihrer rechten befinden sich beleuchtete<br />
graue Elefantenfüße als Stadtmöbel, um sie<br />
herum der Ansatz eines Palmengartens. Da<br />
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15.08.<strong>2011</strong> 12:15:02 Uhr<br />
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25.11.<strong>2011</strong> 13:40:42 Uhr
Kolumne<br />
Jürgen Rosenstock<br />
hat es Eva Stuttgart schöner, sie steht mitten<br />
in einem parkähnlichen Anwesen.<br />
Nun kann man dieses Thema jedoch auch<br />
gesellschaftskritisch betrachten. Eva Rahlstedt<br />
war 26. Ist sie einfach nur aus Trauer<br />
über den drohenden Abriss des Bahnhofs<br />
oder dem Verlust der alten Fußgängerzone<br />
ausgebüxt und hat Ihre Schuhe (Füße)<br />
zurückgelassen? Oder ging es gar nicht so<br />
weit in die Ferne? Ist Eva nur bis Wandsbek<br />
gekommen? Dort steht die identische junge<br />
Dame vor dem ehemaligen Wohnhaus<br />
von Johann Heinrich Voß, ebenfalls 2 Meter<br />
und 3 cm hoch, 150 Kilo schwer, stammt<br />
aus Bernd Stöckers Hand, nennt sich jedoch<br />
Penelope – und wartet Hinterm Stern 20.<br />
Der kluge Leser kombiniert: Gibt es nur 3<br />
identische Bronzefiguren plus der möglicherweise<br />
eingeschmolzenen Eva plus der<br />
verbleibenden Füße der alten Eva Rahlstedt<br />
1.0 hinter dem Ortsamt? Ist diese Figur vielleicht<br />
ein Massenartikel, vielleicht sogar<br />
aus fernöstlicher Produktion? Es gibt viel<br />
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kommen alle Speisereste wie Festtagsbraten,<br />
Kuchen und Plätzchen. Außerdem<br />
Blumen und Pflanzen, auch die Tannen von<br />
Tischgestecken. Und in die gelben Hamburger<br />
Wertstofftonnen und -säcke kommen alle<br />
Verpackungen aus Kunststoff oder Metall und<br />
alle anderen nicht mehr brauchbaren Dinge<br />
wie Dekorationsartikel, die mindestens zur<br />
Hälfte aus Kunststoff oder Metall bestehen. In<br />
die grauen Hausmülltonnen kommt, was dann<br />
noch übrig bleibt und kein Problemstoff ist. Ist<br />
die Hausmülltonne voll, sollte der Müll über<br />
den gebührenpflichtigen weißen Sack für die<br />
Extraportion Müll entsorgt werden. Der weiße<br />
Sack kostet 3,- Euro, fasst 100 Liter Abfall und<br />
ist auf allen Recyclinghöfen und an gekennzeichneten<br />
Müllfahrzeugen sowie in vielen<br />
Budnikowsky-Filialen erhältlich. Im Preis des<br />
weißen Sackes ist die Entsorgungsgebühr bereits<br />
enthalten.<br />
Nach der Eissaison kommt bei DANTE die<br />
gemütliche Jahreszeit mit Glühwein, Punsch<br />
und Fliederbeersaft - im Herzen Rahlstedts<br />
einfach mal das alltägliche Treiben genießen.<br />
Das Café ist nach einer Kunstausstellung von<br />
Karel Maderyc nun entsprechend weihnachtlich<br />
geschmückt und besticht durch seine<br />
Martha Haus feiert<br />
Bauabschluss<br />
<strong>Rahlstedter</strong> Senioreneinrichtung<br />
der Martha Stiftung ist<br />
komplett modernisiert<br />
Was am 12. August 2005 mit der feierlichen<br />
Grundsteinlegung für den Neubau von 23<br />
Seniorenwohnungen in der Brockdorffstraße<br />
57a in Rahlstedt begann, wurde mit einer<br />
Feier stunde im Martha Haus Am Ohlendorffturm<br />
20-22 beendet: ein großes Umbau- und<br />
Neubauvorhaben mit einem umfangreichen<br />
Modernisierungsprozess, in dessen Ergebnis<br />
das Martha Haus, eine Einrichtung der Martha<br />
Stiftung, zu einer der modernsten Wohnpflegeeinrichtungen<br />
Hamburgs wurde.<br />
ungezwungene Atmosphäre. Neben dem<br />
klassischen Frühstücks- und Kaffee- und Kuchenangebot<br />
verwöhnt Inhaber Selk seine<br />
Gäste inzwischen auch mit herrlichen Mittagsgerichten<br />
wie z.B. köstliche Suppen, Eintöpfe<br />
und vor allem Fisch. Das Marktcafé hat<br />
täglich von 8:30-19:30 Uhr geöffnet.<br />
<br />
<strong>Rahlstedter</strong> Bahnhofstr. 4b<br />
„Viel Licht, viel Glas, geräumige Zimmer mit<br />
Holzparkett, großzügige Gemeinschaftsräume“,<br />
beschreibt Thomas Skorzak, Leiter des<br />
Martha Hauses, die wohnlichen Neuerungen.<br />
„Unser Ziel ist es, eine angenehme Wohnund<br />
<strong>Leben</strong>satmosphäre zu schaffen, in der<br />
sich die Senioren zu Hause fühlen.“<br />
Montag, 12.12.<strong>2011</strong><br />
15:45 Uhr Adventskonzert mit dem Chor der<br />
Liedertafel Gutenberg<br />
Dienstag, 13.12.<strong>2011</strong><br />
15:45 Uhr Weihnachtliches Chorkonzert mit<br />
dem Vienta Chor<br />
Donnerstag, 15.12.<strong>2011</strong><br />
18:30 Uhr Zimtduftiges Weihnachtskonzert<br />
mit der Sopranistin Katharina Maria Kagel<br />
und dem Pianisten Phil Gollup<br />
Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter<br />
Tel. 6 75 77-0 erwünscht<br />
Zwischen Weihnachten und Neujahr kommt<br />
die Müllabfuhr einen Tag später als üblich. Für<br />
Freitag kommt sie am Sonnabend.<br />
Weihnachtsbäume bis max. 2,5m können Hamburger<br />
Privathaushalte bis zum 27.1.2012 zum<br />
Hausmüllabfuhrtermin an die Straße stellen.<br />
10 | Rahlstedt R<br />
<strong>Leben</strong><br />
RRL_0004_neu1.indd 10<br />
25.11.<strong>2011</strong> 13:41:04 Uhr
Unternehmertum/Anzeigen<br />
Dolberg,<br />
der Familienmakler<br />
In Rahlstedt kennen wir uns<br />
aus – hier sind wir zu Haus!<br />
Wir übernehmen gerne für Sie den Verkauf Ihrer<br />
Immobilie. Sie wollen sich verändern? Wir<br />
helfen Ihnen, wenn das Haus, die Wohnung, das<br />
Grundstück, der Garten … zu groß … zu klein …<br />
zu mühselig … wird. Vom ersten Beratungsgespräch<br />
bei uns oder bei Ihnen zu Hause bis hin<br />
zur Übergabe der Immobilie stehen wir Ihnen<br />
mit Sachverstand, Herz und Einfühlungsvermögen<br />
zur Seite. Wir beraten Sie, rufen Sie uns an<br />
Tel. 66 00 00<br />
Die Bionade des Reisens<br />
Neues Hotelkonzept für<br />
naturnahen Urlaub<br />
Seit dem 3. November <strong>2011</strong> können Reisende die<br />
neue TUI Hotelmarke “Viverde” in ihrem Hapag-<br />
Lloyd Reisebüro buchen. Im Einklang mit der<br />
Kfz-Werkstatt im Test<br />
Boschwerkstatt Johann Müller<br />
hat mit Bravour bestanden<br />
Im Auftrag der Bosch GmbH wurde ein Sachverständiger<br />
der DEKRA als Testkunde mit einem<br />
präparierten Fahrzeug zur Inspektion zum<br />
Bosch Service am Höltigbaum geschickt. Das<br />
Werkstatt-Team hat die Testsituation nicht erkannt<br />
und sich professionell wie immer verhalten.<br />
Entsprechend der Leitlinien des Betriebs hat<br />
Geselle Torben Larsen das Fahrzeug inspiziert.<br />
Schließlich hat er alle Mängel des manipulierten<br />
Fahrzeugs aufgedeckt und behoben. Anschließend<br />
hat Stefan Küppers eine korrekte Rechnung<br />
erstellt und den Wagen an den Kunden<br />
einwandfrei übergeben. Ein eingespieltes und<br />
Natur verreisen, viel Ruhe, gesunde Ernährung<br />
... Wünsche, mit denen sich Verkaufsbüroleiter<br />
Jörg Arnken in Kundengesprächen immer häufiger<br />
konfrontiert sah: “Die Nachfrage auch nach<br />
naturnahen Reisen ist in diesem Jahr noch weiter<br />
gestiegen”, berichtet Arnken aus seinem Berufsalltag,<br />
“und endlich haben wir eine adäquate<br />
Antwort auf diese Bedürfnisse: Viverde Hotels.”<br />
zuverlässiges Team – ganz gleich welches Auto<br />
auf den Hof fährt. Die hervorragend geschulten<br />
Mitarbeiter beherrschen alle Auto marken – vom<br />
PKW über Nutzfahrzeuge (max. 7,5 t) bis hin zu<br />
Wohn- und Reisemobilen. So haben sie sich die<br />
Urkunde für diesen Werkstatttest wirklich verdient.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
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25.11.<strong>2011</strong> 13:41:06 Uhr
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Angela Fleckenstein:<br />
„Meine Profession ist Coaching, Beratung,<br />
Supervision und Konfliktklärung“<br />
Alle Jahre wieder…<br />
„Ich will keine Gans“, „Schon wieder hat<br />
der Weihnachtsbaum eine schiefe Spitze“,<br />
„nach der Geschenkeschlacht bin ich dann<br />
Unsere Leistungen:<br />
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- • Wintergärten<br />
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- • Fenster u.v.a.<br />
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Leistungen aus einer Hand.<br />
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mal weg“, solche oder ähnliche Aussagen<br />
wegzustecken, dafür brauchen wir Gelassenheit.<br />
Haben wir die zu Weihnachten?<br />
Ja, wenn wir uns bewusst machen, das<br />
Weihnachten nicht dazu da ist, die Jahresdefizite<br />
aller auszugleichen, die sich über<br />
das Jahr angesammelt haben. Die Erwartungen<br />
sind oft hoch gesteckt. Wenn etwas<br />
nicht funktioniert, überhäufen wir einander<br />
mit Vorwürfen. Andere Menschen sind<br />
nicht dazu da, uns glücklich zu machen, das<br />
müssen wir wenn gewünscht schon selbst<br />
in die Hand nehmen.<br />
Dabei wäre es doch ganz einfach, wir müssten<br />
nur mehr miteinander reden. Wenn<br />
wir unsere Wünsche nicht anmelden und<br />
darüber sprechen, sollten wir uns nicht<br />
Alles unter Dach und Fach<br />
Alles unter Dach und Fach<br />
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wundern, wenn andere sich mit ihren Interessen<br />
und Bedürfnissen durchsetzen.<br />
Mit den Problemen ist es wie mit dem<br />
Scheinriesen bei Jim Knopf. Je genauer<br />
man hinsieht, umso kleiner werden sie.<br />
Hier ein paar Tipps: Überlegen Sie sich,<br />
was Sie brauchen, um eine entspannte<br />
Vorweihnachtszeit und ein fröhliches Weihnachtsfest<br />
feiern zu können und sprechen<br />
Sie dann mit ihren Liebsten darüber. „Was<br />
hat in der Vergangenheit gut funktioniert?<br />
Was will ich auf keinen Fall?“ Geben Sie diesem<br />
Anlass eine gemütliche Atmosphäre,<br />
begrenzen Sie die Zeit, lassen Sie Groß und<br />
Klein ausreden, damit jeder sagen kann,<br />
was ihm am Herzen liegt.<br />
Nach vereinbarter Zeit ziehen Sie einen<br />
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25.11.<strong>2011</strong> 13:41:07 Uhr
Wendepunkte<br />
Glosse<br />
Wendepunkte<br />
Von Ruprecht Knecht<br />
Schlussstrich und entscheiden gemeinsam,<br />
was machbar ist. Selbst wenn es keine perfekte<br />
Lösung gibt: Allein das Gespräch darüber<br />
kann die Situation schon entspannen.<br />
So wünsche ich Ihnen interessante Gespräche<br />
und ein besinnliches Weihnachtsfest<br />
mit den Worten von Hermann Hesse „und<br />
jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“<br />
Kontakt:<br />
Angela Fleckenstein-Rottgardt<br />
Am Hegen 25 · 22149 Hamburg<br />
Telefon 040 / 672 89 83<br />
info@wendepunkte-entwicklung.de<br />
Ein Smartphone für den<br />
Weihnachtsmann!?<br />
Nun ist es bald wieder so weit: Die Familie versammelt sich<br />
unter dem festlich geschmückten Baum, Lieder werden gesungen,<br />
Kinderaugen glänzen (und taxieren schon mal die<br />
Größe des Geschenkberges). Allen ein Wohlgefallen. Doch<br />
halt: Ohne den alten Mann mit Bart und rotem Mantel wäre<br />
das alles nicht möglich. Zeit, auch mal nach seinem Befinden<br />
zu fragen. Und darum steht es nicht allzu gut, wie unlängst<br />
zu hören war.<br />
Allgemein bekannt ist ja, dass er seit einigen Jahren mit<br />
einem riesigen Truck durch die Lande tourt, geschmückt<br />
mit tausenden von Glitzerlämpchen. Das erhöht die Mobilität<br />
im Vergleich zu seinem alten Schlitten natürlich ganz<br />
enorm. Aber gleichzeitig setzt es ihn auch unter Druck, die<br />
Kundschaft erwartet heute immer mehr und immer größere<br />
Geschenke. Und dafür steht ihm immer weniger Zeit zur<br />
Verfügung – wurde doch vor kurzem der sieben Milliardste<br />
Mensch geboren!<br />
Als er vor rund 2000 Jahren seinen Dienst aufnahm, waren<br />
gerade einmal 300 Millionen Menschen weltweit zu beliefern.<br />
Da konnte er mit seinem Freund Ruprecht noch gemütlich<br />
durch den Schnee (oder Wüstensand) stapfen und<br />
hatte Zeit, nach getaner Arbeit ein Pfeifchen zu rauchen.<br />
Heute kann er froh sein, wenn er mal zwischendurch einen<br />
Schluck braunes Zuckerwasser nehmen kann.<br />
Seit nun gut zehn, zwölf Jahren ist es besonders hart geworden.<br />
Auf allen Kanälen treffen Wünsche und Bestellungen<br />
ein. Es hagelt E-Mails, das Smartphone will nicht stillstehen,<br />
ein paar altmodische Faxe sind auch dabei. Und sogar<br />
einige wenige liebevoll gestaltete Briefe treffen noch ein.<br />
Weihnachtsmann und Ruprecht blieb nichts anderes übrig,<br />
als Subunternehmer zu engagieren, die bei der Geschenkverteilung<br />
helfen. Bei ihrer weltweiten Suche stießen sie auf<br />
ein Unternehmen aus Amazonien, das sich seitdem massiv<br />
in das Weihnachtsgeschäft eingeschaltet hat.<br />
Das führte nun aber dazu, dass der Weihnachtsmann immer<br />
weniger in den Familien präsent ist. Seit kurzem hört<br />
man Kinder schon fragen, wann denn endlich der „Ju-piäs-Mann“<br />
käme. Oder, je nach Landstrich, der „De-Ha-El“-<br />
Mann; mitunter wird auch dem Hermes-Boten entgegen<br />
gefiebert.<br />
Zunehmend regt sich in der Bevölkerung jedoch Unbehagen<br />
gegen diese Entwicklung. Man fragt sich, wie die schöne<br />
alte Tradition doch noch gerettet werden könne. Die Lösung<br />
ist eigentlich ganz simpel: Weniger ist mehr.<br />
Weniger Geschenke, mehr Zeit. Weniger Stress, mehr Entspannung.<br />
Weniger Amazon, mehr Weihnachtsmann.<br />
Zwei ältere Männer würden dann liebend gern ihre Smartphones<br />
wegwerfen.<br />
Die Martha Stiftung wünscht allen Bewohnern, Patienten,<br />
Mietern, Angehörigen, Mitarbeitenden und Freiwilligen<br />
frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr.<br />
Der Partner<br />
für Senioren<br />
in Rahlstedt<br />
Martha Haus<br />
Am Ohlendorffturm 20 – 22<br />
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25.11.<strong>2011</strong> 13:41:09 Uhr
Literatur<br />
Was mit den Toten passiert<br />
von Alexander<br />
Posch<br />
Meine Frau hat sich stapelweise Kataloge mit<br />
Renaissancebildern ausgeliehen. Anhand der<br />
Vögel, die im Hintergrund abgebildet sind, will<br />
sie die Veränderungen der europäischen Vogelwelt<br />
dokumentieren, um daraus Schlüsse<br />
für ihre heutige Arbeit zu ziehen. Ich nehme<br />
einen Katalog, durchblättere ihn und bleibe<br />
bei einer Enthauptungsszene hängen. Im Vordergrund<br />
liegt der abgeschlagene Kopf eines<br />
Heiligen. Seine kreisrunde Gloriole wirkt wie<br />
ein wunderschönes Spielzeug. Neben ihm<br />
steht ein Zwerg mit blutigem Schwert, beide<br />
sind umringt von behüteten Menschen mit<br />
ausdruckslosen Gesichtern. Das alles vor einem<br />
Goldhintergrund, den ich bislang nur von<br />
Marienbildern kannte. Kein Vogel, nirgends.<br />
Das Telefon klingelt. Es ist Henni, ein alter<br />
Freund, den ich, seit ihn seine Frau verlassen<br />
hat, selten sehe. Am Wochenende komme<br />
seine Tochter zu ihm. Ob wir uns nicht treffen<br />
wollen? Außerdem fragt er, ob ich einen<br />
Job für ihn hätte. Zur Zeit laufe alles nicht so<br />
rund. Und dann macht er weiter wie immer:<br />
Dass ihm seine Frau fehlt, dass er nicht alles<br />
richtig gemacht habe. Einen Familienurlaub<br />
geschwänzt, manchmal zuviel getrunken,<br />
und, ja, Frauengeschichten.<br />
„Wir sind alle keine Heiligen“, sage ich und<br />
dass wir uns am Wochenende sehen werden.<br />
Dann sind meine Kinder aus der Schule zu-<br />
rück und decken mich mit Schulgeschichten<br />
ein. Ich schicke sie in den Garten, damit sie<br />
ihre Köpfe auslüften. Gleich darauf ruft mich<br />
die Älteste.<br />
Mit einem Stöckchen untersucht mein Sohn<br />
die Innereien einer toten Amsel. Eine Katze<br />
hat sie liegen gelassen. Ich fege den Vogel auf<br />
die Kehrschaufel, gehe zum hinteren Zaun,<br />
und werfe ihn mit Schwung in Richtung der<br />
Bahngleise. Seine Innereien verfangen sich<br />
im herbstlichen Ahorn, fügen hier und da den<br />
gelben Blättern blutrote Tupfer hinzu. Der<br />
gedärm- und organerleichtete Körper knallt<br />
gegen die neugebaute Lärmschutzmauer.<br />
„Wenn das Mama wüsste“, mahnt meine Mittlere.<br />
Meine Frau ist Ornithologin.<br />
„Weiß sie ja nicht“, antworte ich. „Außerdem<br />
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Literatur<br />
musste Mama während des Studiums Vögel<br />
zerschneiden und untersuchen.“ Wir gehen<br />
ins Haus, um Mittag zu essen.<br />
Beim Tischdecken deutet meine Älteste auf<br />
die Seite mit der Enthauptung.<br />
„Papa, was guckst du dir denn da an?“, fragt sie.<br />
„Warum köpfen die den denn?“, fragt mein<br />
Sohn.<br />
„Weil der an etwas anderes glaubt. Der glaubt<br />
an Gott und die anderen glauben an Allah“,<br />
antworte ich.<br />
„Ich glaube an gar nichts“, sagt meine Mittlere.<br />
„Im Mittelalter war der Gottesglauben die<br />
Konstante im <strong>Leben</strong> der Menschen“, sagt meine<br />
Älteste, die zum Konfirmanden unterricht<br />
geht. „Die Christen wollten die Heiligtümer<br />
ihres Glaubens schützen, und die liegen alle<br />
in Palästina, weil Jesus dort geboren wurde,<br />
Tatsächlich aber ging es nur um Macht.<br />
Wie bei Hitler, bei Merkel und bei Obama. Die<br />
Christen machten Dutzende von Kreuzzügen<br />
nach Palästina. Millionen Menschen starben.<br />
Das Mittelalter war schrecklich.“<br />
„Macht und Tod, das interessiert mich nicht“,<br />
sagt meine Mittlere.<br />
„Und was machen die dann mit dem Kopf?<br />
Sind das Kannibalen?“, fragt mein Sohn.<br />
Sofort denke ich an einen türkischen Freund,<br />
dessen Vater in unserer Kindheit stets diese<br />
Hammelkopfgeschichte aus 1001 Nacht erzählte,<br />
um uns zu schockieren.<br />
„Wie kommst du denn auf sowas? Menschen<br />
essen keine Menschen. Nirgendwo auf der<br />
Welt“, sage ich.<br />
„Aber ich esse doch auch manchmal Mensch.<br />
Sogar mich selber“, sagt mein Sohn. „Schorf<br />
und Popel. Sowas.“ Angewidert verlassen die<br />
Mädchen das Zimmer.<br />
Als ich den Kindern Gute-Nacht sage, fragt<br />
mich die Älteste: „Sag mal Papa, wird der<br />
Enthauptete auch in den Himmel aufsteigen,<br />
so wie Jesus?“<br />
„Und wieso brennt‘s um seinen Kopf herum?“,<br />
fragt mein Sohn aus dem Nebenzimmer.<br />
„Ist das so Zeug wie im japanischen<br />
Atomkraftwerk?“<br />
„Nein“, ertönt die Stimme der Mittleren. „Das<br />
muss etwas anderes sein. Radioaktivität kann<br />
man ja nicht sehen.“<br />
„Jetzt schlaft aber mal gut“, sage ich. „Denkt<br />
nicht so viel nach und träumt was Schönes.“<br />
Ich frage mich, wie meine Kinder mit diesem<br />
Halbwissen durchs <strong>Leben</strong> kommen sollen.<br />
Gute Krimis – gibt’s die?<br />
Im 14. Werksgespräch spricht Tobias Gohlis, Literaturkritiker und 1. Vorsitzender des<br />
KulturWerk Rahlstedt e.V., über die Suche nach den zehn besten Krimis des Monats und<br />
die KrimiZEIT-Bestenliste – Do 8.12.<strong>2011</strong>, 19:30 Uhr, Bücherhalle Rahlstedt<br />
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So wird ein<br />
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Handwerkskunst<br />
eine Vielzahl von Arbeitsschritten nötig,<br />
die hier verkürzt dargestellt werden:<br />
Zunächst nimmt Frank Josuweit Maß, in<br />
dem er einen Fußabdruck auf Kohlepapier<br />
nimmt und mit einem Zentimetermaßband<br />
den Fuß ausmisst. Danach passt<br />
er einen Grundleisten an die Form des jeweiligen<br />
Fußes an, d.h. er schleift runter<br />
oder baut mit Kork auf, bis der Leisten<br />
dem Kundenfuß nachempfunden ist. Dann<br />
Frank Josuweit blickt stolz<br />
auf seinen Maßschuh.<br />
kann mit der Schuhfertigung begonnen<br />
werden und es geht ans Leder. Das Leder<br />
ist das kostbarste Element des Schuhs.<br />
Er bestellt es bei seinem Schäftemacher<br />
in Italien - in unterschiedlichen Farben<br />
und mit verschiedenen Mustern, Wildleder<br />
oder Glattleder - ganz nach Kundenwunsch.<br />
Sodann werden die Brandsohlen,<br />
Hinter- und Vorderkappen gefertigt.<br />
Diese geben dem Schuh den Halt und die<br />
Formbeständigkeit.<br />
Ein altes Handwerk blüht in Rahlstedt<br />
wieder auf: die Schuhmacherei. Schuhmacher<br />
Frank Josuweit bleibt bei seinen<br />
Leisten und fertigt Maßschuhe an.<br />
Dabei geht es sowohl um eine optimale<br />
Passform als auch um modische Aspekte<br />
wie beispielsweise eine spitze, runde oder<br />
eckige Schuhspitze. Doch bis zur Fertig-<br />
Übrigens,<br />
ein Leisten ist eine aus Holz gefertigte Standardfußform,<br />
die Frank Josuweit nicht selber<br />
macht, sondern bei Fagus in Alfeld (Niedersachsen)<br />
bestellt – bekannt für ihr Walter Gropius stellung eines einzigen Paar Schuhe sind<br />
Produktionswerk, das in diesem Frühjahr von<br />
der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde.<br />
Alt und neu sind dort in Einklang wie auch<br />
der von Familie Josuweit in vierter Generation<br />
geführte Betrieb.<br />
Fotos: Sylvana Siebert, Text: Virginie Siems<br />
16 | Rahlstedt R<br />
<strong>Leben</strong><br />
Nr44 H<br />
RRL_0004_neu1.indd 16<br />
25.11.<strong>2011</strong> 13:41:12 Uhr
M Josuweit<br />
e i st er<br />
Mein Job in Rahlstedt<br />
Als nächster Schritt wird der Schaft über<br />
den Leisten gezogen und es wird eine<br />
Laufsohle auf das Oberleder geheftet.<br />
Diese wird mit einer besonderen Nähmaschine<br />
durchgenäht - die sogenannte Rahmennaht.<br />
Nachdem die Langsohle aufgebracht<br />
ist, wird der fertig aufgebaute<br />
Absatz aufgelegt und verklebt. Jetzt ist<br />
der Grundaufbau des Schuhs fertig. Nun<br />
folgen noch die Verschönerungen, der sogenannte<br />
Ausputz. Der Ausputz verleiht<br />
dem fertigen Schuh schließlich den letzten<br />
Schliff. So entstehen Schuhe mit außergewöhnlich<br />
hohem Tragekomfort und langer<br />
<strong>Leben</strong>sdauer.<br />
Das ist aber noch nicht alles. Frank Josuweit<br />
macht seine Maßschuhe noch exklusiver:<br />
Mit der Gravur persönlicher Initialen<br />
oder eines Wunschmotivs veredelt er den<br />
Kundenschuh. So entstehen schließlich<br />
hochwertige, komfortable Einzelstücke mit<br />
ganz persönlicher Note. Für Besitzer solch<br />
edler Schuhe wird sogar die Schuhpflege<br />
zum Genuss. Sie putzen gründlich und po-<br />
lieren regelmäßig, so dass die guten Lieblingsschuhe<br />
eine kleine Ewigkeit halten.<br />
Die herrliche Glasfront von Meister Josuweit<br />
im Boizenburger Weg lädt alle <strong>Rahlstedter</strong><br />
ein, beim alten Handwerk zuzuschauen.<br />
Gleich vorne im Schaufenster<br />
werden Schuhe repariert wie auch die<br />
Maßschuhe gefertigt. Viel Spaß beim<br />
Guck en und Staunen!<br />
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25.11.<strong>2011</strong> 13:41:14 Uhr
Mein Hobby<br />
Rotkäppchen<br />
und der Wolf<br />
Es war einmal …<br />
… nur ein Märchen der Gebrüder Grimm. Inzwischen<br />
hat Karsten Meyer zahlreiche Geschichten<br />
in Versform rund um das kleine<br />
Mädchen mit der Roten Kappe und dem bösen<br />
Wolf gedichtet. Heiter und skurril setzt<br />
er seine Ideen in Reime um. Schließlich hat<br />
er 2005 ein Buch veröffentlicht - die zweite<br />
Auflage ist schon fast ausverkauft. Kein<br />
Wunder, denn er veranstaltet eigene Lesungen<br />
und trägt seine Geschichten so herrlich<br />
witzig vor, dass am Ende jeder Zuhörer vom<br />
Rotkäppchen-Virus infiziert ist.<br />
Als alles begann hat Karsten Meyer noch<br />
übliche Märchen und Weihnachtsgeschichten<br />
für Kinder oder Kollegen vorgelesen,<br />
bis er angefangen hat seine eigenen Ideen<br />
aufzuschreiben und als Rotkäppchengeschichten<br />
vorzutragen. Die Resonanz war<br />
so positiv, dass er immer mehr neue Handlungsstränge<br />
rund um den Wolf, den Jäger<br />
und die Großmutter gestrickt hat. Ganze<br />
Rotkäppchen-Abende kann er inzwischen<br />
ausfüllen und das Publikum für Stunden<br />
erheitern. Er liest seine Geschichten so<br />
akzentuiert vor, dass natürlich jede Pointe<br />
sitzt. Seine Lesungen sind einmalig und<br />
eine Abwechslung wert von der gewöhn-<br />
lichen Fernsehunterhaltung. Neben Rotkäppchen<br />
schreibt er inzwischen ebenso erheiternd<br />
über beispielsweise Zahnarzt- und<br />
Friseurbesuche. Die Charaktere sind immer<br />
treffend beschrieben, so dass der Zuhörer<br />
oder Leser sich selbst wieder findet oder<br />
jemanden kennt, der sich genau so verhält<br />
– und das Ganze immer in Versform. Die<br />
Reime kommen ihm von alleine und wenn<br />
sich mal nichts reimen will, macht er eine<br />
Pause. Manchmal fehlt einfach der Schluss<br />
einer Geschichte bis dann Wochen später<br />
die zündende Idee daher kommt. „Ich<br />
schreibe immer nur dann, wenn mir etwas<br />
einfällt.“, erklärt mir Karsten Meyer. Ob er<br />
sich in Zukunft dem Froschkönig, Dornröschen<br />
oder anderen Themen widmen wird,<br />
weiß er daher noch nicht. Lassen wir uns<br />
überraschen.<br />
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