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fließt Begradigung, Melioration, Tourismus - Kreismuseum Syke

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Positionen<br />

mit Hilfe<br />

von außen<br />

Vorwerk zeigt Zeitgenössisches<br />

Auf den ersten Blick erscheint<br />

die Kunst unserer Zeit als<br />

ein undurchdringlicher Dschungel<br />

von Stilen, Spielarten, Medien<br />

und Gattungen. Leicht geht<br />

der Überblick verloren, was sich<br />

auf dem globalisierten Parkett der<br />

schnelllebigen Kunstwelt abspielt<br />

und langfristig durchsetzen<br />

kann. Die einfachste Lösung, um<br />

in diesem Labyrinth der vielgestaltigen<br />

Strömungen die Orientierung<br />

nicht zu verlieren, ist die<br />

gleiche wie im „richtigen Leben“:<br />

Man holt sich Unterstützung<br />

von außen.<br />

So hat sich das <strong>Syke</strong>r Vorwerk<br />

im Fall der Ausstellung „Zu Gast<br />

im <strong>Syke</strong>r Vorwerk. 15 Positionen<br />

zeitgenössischer Kunst“ an fünf<br />

Personen aus dem Landkreis<br />

Diepholz gewandt, die sich beruflich<br />

oder privat seit vielen Jahren<br />

intensiv mit Kunst und Kultur<br />

in der Region und zum Teil<br />

weit darüber hinaus beschäftigen<br />

und daher über weitreichende<br />

Kontakte in Bereiche zeitgenössischer<br />

Kunst verfügen.<br />

Das <strong>Syke</strong>r Vorwerk hat Rainer<br />

Beßling, Rainer Ehlers, Wolfgang<br />

Griese, Sabine Kratzer und<br />

Bernd Wagemann zu Gastgebern<br />

ernannt und sie gebeten, aus ihren<br />

persönlichen Kontakten Künstlerinnen<br />

und Künstler einzuladen,<br />

deren Arbeiten nach ihren Vorstellungen<br />

Ausdruck zeitgenössischer<br />

Kunst sind.<br />

Aus diesem Netzwerk von<br />

Kontakten und Anschauungen<br />

sind letztendlich jene 15 künstlerischen<br />

Positionen erwachsen,<br />

die zum Teil in Auffassung, Technik,<br />

Stoff und regionalem Bezug<br />

nicht unterschiedlicher hätten<br />

sein können und nun gemeinsam<br />

präsentiert werden. Die Künstlerinnen<br />

und Künstler haben allein<br />

auf die Empfehlung „ihrer“ Gastgeber<br />

vertraut, ebenso wie das<br />

<strong>Syke</strong>r Vorwerk auf die Urteile der<br />

Gastgeber.<br />

Zugegeben, es erfordert ein<br />

wenig Mut, sich einzulassen.<br />

Doch wer über seinen Schatten<br />

springt, wird sicher belohnt, denn<br />

wie bei einer Feier, bei der man<br />

vermutet, nur den Gastgeber zu<br />

kennen, aber überraschend faszi-<br />

<strong>Syke</strong>r Vorwerk Seite 10<br />

Georg Schreiber: „GLAUBEHOFFNUNGLIEBE – vom Antlitz innerer Bewegung“, Fotografie der<br />

Tanzchoreografie Rauten von Claudia Lichtblau, 1995.<br />

nierende Menschen kennenlernt<br />

und vielleicht sogar den einen<br />

oder anderen Bekannten wiedertrifft,<br />

so kann auch diese Ausstellung<br />

für alle zu einem ihre Vor-<br />

stellungen beflügelnden Erlebnis<br />

werden.<br />

Die Ausstellung wird am Sonntag,<br />

18. Oktober, um 12 Uhr im<br />

<strong>Syke</strong>r Vorwerk, Am Amtmanns-<br />

teich 3, eröffnet und ist bis zum<br />

10. Januar zu sehen. Weitere Informationen<br />

zu den Künstlern im<br />

Internet: www.syker-vorwerk.de.<br />

Nicole Giese<br />

Auf die bildende Kunst folgt Avantgarde<br />

Mit „novissima“ hält zeitgenössische Musik Einzug ins <strong>Syke</strong>r Vorwerk<br />

Das <strong>Syke</strong>r Vorwerk, eines der<br />

ältesten Gebäude der Stadt,<br />

wurde vor zwei Jahren als Zentrum<br />

für zeitgenössische Kunst<br />

eröffnet. Die ersten Jahre waren<br />

dem Schwerpunkt bildende<br />

Kunst gewidmet. Mit der Konzertreihe<br />

„novissima“ erweitert<br />

sich die Aktivität auf die avantgardistische<br />

Musik des 20. und<br />

21. Jahrhunderts. In Zusammenarbeit<br />

mit der Kreismusikschule<br />

werden Strömungen künstlerisch<br />

gestalteter Musik vorgestellt, die<br />

den Gedanken des Fortschritts<br />

und der Entwicklung in sich tragen.<br />

Komponisten, musikalische<br />

Kunstwerke und Interpreten, die<br />

aus der Tonalität des 19. Jahrhunderts<br />

heraus den Aus- und Aufbruch<br />

suchten, haben sich in sehr<br />

Chiaki Ohara und Michael<br />

Steinkühler eröffnen die Konzertreihe<br />

im Vorwerk.<br />

unterschiedlicher, oft persönlicher<br />

Weise von den Fesseln der Tradition<br />

befreit. Gleichwohl wurde<br />

gerade durch die Rückbesinnung<br />

auf die Entwicklungen der Musiktraditionen<br />

vergangener Jahrhunderte<br />

Neues geschaffen.<br />

Die Anregungen zur Neugestaltung<br />

der Kunstmusik finden<br />

sich im Expressionismus des<br />

frühen 20. Jahrhunderts, in der<br />

„Neuen Wiener Schule“ und der<br />

folgenden „seriellen Musik“. Als<br />

Antithesen zu diesem sehr engen<br />

Kunstbegriff des „Seriellen“ entwickelten<br />

sich „Klangfarbenkomposition“,<br />

„Minimal Music“,<br />

„Postmoderne“ und andere Strömungen,<br />

die eine Öffnung des<br />

musikalischen Kunstbegriffs u.a.<br />

durch eine Auseinandersetzung<br />

mit außereuropäischer Kultur,<br />

mit Formen des Jazz, der Rockund<br />

Popmusik suchen.<br />

In der Konzeption der Konzertreihe<br />

ist vorgesehen, professionelle<br />

Musikerinnen und Musiker<br />

aus der Region als Brücke zur<br />

avantgardistischen Musik vorzustellen.<br />

Die Auflage eines Förderpreises<br />

für Jugendliche ist geplant,<br />

die beim Landeswettbewerb<br />

„Jugend musiziert“ durch<br />

Interpretationsleistungen zeitgenössischer<br />

Werke auffallen.<br />

Den Start der Veranstaltungsreihe<br />

macht der in Bassum aufgewachsene<br />

Posaunist Michael<br />

Steinkühler am Freitag, 23. Oktober.<br />

Am Klavier begleitet ihn<br />

Chiaki Ohara. Nach dem Abitur<br />

in <strong>Syke</strong> wurde Steinkühler bereits<br />

während seines Studiums Soloposaunist<br />

des Staatsorchesters<br />

Rheinische Philharmonie und der<br />

Dresdner Philharmonie. Seit<br />

2009 ist er in gleicher Position<br />

beim Staatsorchester Hamburger<br />

Philharmoniker tätig.<br />

Im kommenden Jahr wird die<br />

in <strong>Syke</strong> lebende Flötistin Carin<br />

Levine bei einem Soloabend zu<br />

hören sein. Die Musikerin hat das<br />

Standardwerk über avantgardistische<br />

Techniken auf der Querflöte<br />

vorgelegt.<br />

Die Veranstaltungen finden am<br />

23. Oktober (Moderne Posaune),<br />

am 17. März 2010 (Förderpreis<br />

„novissima“) und am 9. April<br />

(Neue Flötenklänge) jeweils um<br />

20 Uhr statt. In den Konzerten<br />

werden Erläuterungen zu den<br />

Werken und den Künstlern sowie<br />

Raum für Diskussion gegeben.<br />

Stephan Steinkühler

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