Lavida Januar-April-2013
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Ganzheitliche Schmerztherapie Endlich schmerzfrei und beweglich!<br />
Traumatherapie - zurückfinden ins Leben<br />
Dr. med. Thomas Wolfgang Bretschneider & Dr. med. Brigitte Karner<br />
16<br />
Das neue Schmerzverständnis<br />
Wer die Wirkung dieser Therapie erlebt hat, ist<br />
beeindruckt. Selbst in schwerwiegenden Fällen<br />
kann verblüffend schnell Schmerzfreiheit<br />
erreicht werden. Die meisten Schmerzen sind<br />
eindeutig identifizierbare Warnschmerzen, die<br />
nicht durch strukturelle Schädigungen verursacht<br />
werden, sondern vom Körper geschaltet<br />
werden, um vor weiteren Fehlbelastungen des<br />
Bewegungssystems zu schützen.<br />
Die Ursachen fast aller chronischen Schmerzen<br />
sind meist einseitige oder fehlende körperliche<br />
Belastung (muskuläre Zustände). Dadurch entstehen<br />
krankhafte Verklebungen im Bindegewebe<br />
und Stoffwechselstau in den Gelenken.<br />
Wie funktioniert die Ganzheitliche Schmerztherapie<br />
nach unserer Erfahrung?<br />
Nach ausführlicher Schmerzanamnese werden<br />
die derzeit stärksten Schmerzen per Foto,<br />
Dokumentation und Schmerzskala festgehalten.<br />
Danach demonstriert der Patient seine<br />
schmerzhaftesten Bewegungen und die damit<br />
verbundenen Einschränkungen.<br />
Die ganzheitliche Schmerztherapie beseitigt<br />
die Ursache der Schmerzen: Zunächst wird die<br />
verkürzte und verspannte Muskulatur mittels<br />
einer speziellen manuellen Technik entspannt,<br />
wodurch der Alarmschmerz nachlässt.<br />
Um nachhaltige Schmerzfreiheit zu erreichen,<br />
werden spezielle Dehnungsübungen, die sogenannten<br />
Engpassdehnungen, zur Selbstbehandlung<br />
vermittelt.<br />
Schritt 1:<br />
Mit manueller Druckpunkttechnik wird an ca.<br />
70 verschiedenen, dem Schmerzgeschehen<br />
zugeordneten Schmerzpunkten behandelt.<br />
Die Punkte sind an der knöchernen Muskelansatzgrenze<br />
lokalisiert. Bei der Pressur gibt der<br />
Patient die empfundene Schmerzstärke mittels<br />
Schmerzskala an und registriert binnen<br />
Sekunden eine Schmerzreduktion, die er als<br />
sehr angenehm empfindet. Mit großem Erstaunen<br />
– teils auch zu Tränen gerührt – erleben<br />
die Patienten hautnah, wie die Muskelverspannung<br />
und damit der Schmerz nachlassen. Dies<br />
geschieht über Schmerzrezeptoren, die den<br />
geänderten Spannungstonus an die Großhirnrinde<br />
weiterleiten. Diese wiederum schaltet via<br />
Rückkoppelung den Muskeltonus herunter, sodass<br />
sich Muskel und Faszien entspannen und<br />
der Schmerz augenblicklich nachlässt (eine Art<br />
Umprogrammierung oder neudeutsch „Reset“).<br />
Durch die so verbesserte Durchblutung und<br />
Lymphdrainage wird der Stoffwechselstau in<br />
den Faszien und den Grundgeweben (Matrix)<br />
der Muskeln und Gelenke aufgehoben, Stoffwechselmetaboliten<br />
werden abtransportiert<br />
und entzündliche Reizzustände bilden sich<br />
zurück. So stellt sich das stoffwechseldynamische<br />
Gleichgewicht wieder her und die Matrix<br />
regeneriert sich vom Schmerzgeschehen.<br />
Schritt 2:<br />
Um diesen schmerzfreien Zustand nachhaltig<br />
beizubehalten, bedarf es eines zweiten thera-