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Verband aktuell - Deutscher Abbruchverband eV

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Anhörungstermin zur<br />

Gesetze, Verordnungen<br />

Ersatzbaustoffverordnung<br />

Am 10. Januar 2008 fand im<br />

Bundesumweltministerium<br />

(BMU) in Bonn die Anhörung<br />

von ca. 70 Organisationen der Industrie,<br />

der Bau-, Recycling-, Rohstoff-, Entsorgungs-<br />

und Energiewirtschaft sowie<br />

weiterer Verbände zum Arbeitsentwurf<br />

einer „Verordnung über den Einbau von<br />

mineralischen Ersatzbaustoffen in technischen<br />

Bauwerken und zur Änderung<br />

der Bundes-Bodenschutz-Verordnung“<br />

statt.<br />

Der Deutsche <strong>Abbruchverband</strong> hatte<br />

Ende Dez. 2007 eine schriftliche Stellungnahme<br />

eingereicht. Unsere Position<br />

deckt sich mit den wesentlichen Kritikpunkten,<br />

die von einzelnen <strong>Verband</strong>svertretern<br />

in kurzen max. 5-Minuten-<br />

Statements vorgetragen werden konnten.<br />

Als Hauptkritik kristallisierte sich<br />

heraus:<br />

•Die Verordnungsentwürfe seien zu<br />

kompliziert und die Verwertung von<br />

Stoffen und Abfällen sowie die Rekultivierung<br />

von Abgrabungen werde erheblich<br />

erschwert.<br />

•Somit werde das Ziel der Förderung<br />

der Kreislaufwirtschaft verfehlt.<br />

•Eine Nachvollziehbarkeit der neuen<br />

Materialwerte und der neuen Analyseverfahren<br />

(Säulenversuch, Säulenschnelltestverfahren)<br />

sei nicht gegeben.<br />

•Eine Einführung neuer Analyseverfahren<br />

ohne ausreichende Praxistauglichkeit<br />

werde grundsätzlich abgelehnt.<br />

•Die Dauer des Analyseverfahrens von<br />

9Tagen ab Probenahme bis zur Ergebnisvorlage<br />

sei auf Abbruchbaustellen<br />

nicht zu realisieren! Wo sollen<br />

die Massen in der Zwischenzeit gelagert<br />

werden?<br />

•Das Erfordernis einer Sickerwasserstrecke<br />

von mind. 2 m sei z. B. in<br />

Norddeutschland unrealistisch und<br />

wegen weiterer in dem Entwurf verankerter<br />

Vorsorgemaßnahmen nicht erforderlich.<br />

•Die Dokumentationspflichten seien<br />

überzogen.<br />

•Die Verfüllung von z. B. Hartgesteinstagebauen<br />

oder Abgrabungen sei gefährdet.<br />

•Die Anhänge zum Verordnungsentwurf<br />

mit 17 Ersatzbaustoffen, 168 Einbauweisen<br />

und demzufolge2.856 Fallgestaltungen<br />

sei zu kompliziert, praxisfern<br />

und abschreckend.<br />

•Die Umsetzung des jetzigen Entwurfes<br />

würde dazu führen, dass Millionen<br />

Tonnen Recycling-Material nicht mehr<br />

eingebaut werden könnten und somit<br />

deponiert werden müssten. Deponieraum,<br />

der nicht zur Verfügung steht.<br />

Das BMU hat die einzelnen Kritikpunkte<br />

entgegen genommen, ohne diese zu<br />

kommentieren. Man wolle nun die<br />

schriftlichen Stellungnahmen einzeln<br />

auswerten und in einen zweiten Arbeitsentwurf<br />

einfließen lassen. Im Sommer<br />

beabsichtigt das BMU dann einen zweiten<br />

Arbeitsentwurf vorzulegen und im<br />

Herbst dieses Jahres mit einem ersten<br />

Referentenentwurf in das förmliche<br />

Rechtsetzungsverfahren einzusteigen.<br />

Bei einem Workshop mit den Landesumweltministerien,<br />

der amVortag stattgefunden<br />

hatte, soll ebenfalls starke Kritik<br />

am Arbeitsentwurf zur Ersatzbaustoffverordnung<br />

geäußert worden sein.<br />

Die Stellungnahme des Deutschen<br />

<strong>Abbruchverband</strong>es ist im Internet unter<br />

www.deutscher-abbruchverband.de<br />

im Bereich ’Publikationen/Positionen’<br />

eingestellt. (Fr)<br />

ABBRUCH <strong>aktuell</strong> 10(2008)1 19

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