STEMMER-IMAGING-2016-10-Newsletter-DE-Web
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ңң<br />
Praxis-Plus<br />
Damit Reifen sicher rollen<br />
Tagtäglich hängt das Leben von Millionen Menschen von intakten Reifen an Autos und Flugzeugen<br />
ab. Die Reifenprüfgeräte der Carl Zeiss Optotechnik GmbH sorgen mit modernster<br />
Bildverarbeitung von <strong>STEMMER</strong> <strong>IMAGING</strong> für größtmögliche Sicherheit in diesem Bereich.<br />
tente, u.a. eines zum räumlichen Phasenshift,<br />
also der direkten Phasenmessung mit nur einem<br />
Shearing-Bild.<br />
Über 1.000 Messköpfe weltweit<br />
Die Intact-Systeme von Carl Zeiss Optotechnik<br />
sind bei allen namhaften Reifenherstellern<br />
sowie bei einer Vielzahl von mittelständischen<br />
Runderneuerungsbetrieben weltweit<br />
im Einsatz. Insgesamt sind bereits mehr als<br />
1.000 Messköpfe installiert, darunter auch lizensierte<br />
Systeme mit Messköpfen von Zeiss.<br />
Für die Prüfung der Laufflächen werden die Messköpfe automatisch in den Reifen abgesenkt.<br />
Rund ein Drittel ihres Gesamtumsatzes erwirtschaftet<br />
die Carl Zeiss Optotechnik GmbH<br />
mit Sitz mit Anlagen zur zerstörungsfreien<br />
Reifenprüfung. Das bis 2015 als Steinbichler<br />
Optotechnik bekannte Unternehmen zählt in<br />
diesem Segment zu den weltweit führenden<br />
Anbietern und hat bereits Prüfanlagen für<br />
Reifen mit bis zu 4300 mm Durchmesser realisiert.<br />
Zum Einsatz kommen solche extremen<br />
Pneus in riesigen Fahrzeugen im Bergbau,<br />
doch weltweit werden auch neue und runderneuerte<br />
Pkw-, Lkw-, Flugzeug- und Motorradreifen<br />
und sogar die Rennreifen aller aktuellen<br />
Formel 1-Teams auf den Anlagen von<br />
Carl Zeiss Optotechnik auf Fehler untersucht.<br />
Mit diesem interferometrischen Prüfverfahren<br />
können bereits geringfügige Beschädigungen<br />
oder Defekte von wenigen Mikrometern<br />
an belasteten Bauteilen erkannt werden.<br />
Das Prüfobjekt wird dabei mit Laserlicht<br />
beleuchtet und durch eine CCD-Kamera mit<br />
einer so genannten Shearing-Optik betrachtet.<br />
Sie projiziert das Objektbild zweifach auf<br />
den Kamera-Chip, so dass dort ein Interferogramm<br />
entsteht. Unter Belastung verändert<br />
sich das vom Bauteil reflektierte Laserlicht.<br />
Durch die Überlagerung eines Bildes im unbelasteten<br />
Zustand mit einer Aufnahme unter<br />
Belastung lassen sich die Veränderungen<br />
eines jeden Bildpunktes erfassen.<br />
„Unser Ziel lautet <strong>10</strong>0 % Sicherheit, denn ein<br />
Reifenversagen im Betrieb oder schon beim<br />
Aufpumpen kann fatale Folgen haben“, weiß<br />
Huber. Im Rahmen des Prüfablaufs werden<br />
daher die Lauffläche und die Seitenwände<br />
der Reifen auf interne Ablösungen und Lufteinschlüsse<br />
untersucht, die mit bloßem Auge<br />
nicht erkennbar sind. „Erfahrungsgemäß werden<br />
z.B. bei der Prüfung von runderneuerten<br />
Lkw-Reifen etwa 20 Prozent der optisch einwandfreien<br />
Gebrauchtreifen von der Shearografie<br />
als unsicher klassifiziert“, untermauert<br />
Huber die Bedeutung der Anlagen. Auch<br />
wirtschaftlich rechnet sich der Einsatz der<br />
Shearografie-Technologie: Vor allem in der<br />
Runderneuerung profitieren die Kunden von<br />
Die Intact-Reifenprüfgeräte basieren auf dem<br />
optischen Messverfahren der Shearografie,<br />
das sich im Automotive-Bereich als Standard<br />
für die Reifenprüfung etabliert hat und in der<br />
Luftfahrt sogar gesetzlich vorgeschrieben ist.<br />
Jeder der vier Messköpfe erfasst zwei Sektoren im<br />
Winkel von 45 Grad.<br />
Bei der Reifenprüfung wird diese Belastung<br />
durch eine Variierung des Umgebungsdrucks<br />
erzeugt. Zwischen zwei Aufnahmen wird der<br />
Druck dazu um ca. 50 mbar abgesenkt. Eventuell<br />
im Reifen eingeschlossene Luftblasen<br />
dehnen sich in Folge dieses Unterdrucks aus<br />
und verformen die Oberfläche des Reifens an<br />
solchen Fehlstellen geringfügig. Durch einen<br />
Vergleich und die Auswertung der Ergebnisbilder<br />
lassen sich dann Rückschlüsse auf Art<br />
und Größe des Defekts ziehen.<br />
„Wir befassen uns schon seit ca. 1990 mit der<br />
Shearografie-Technologie“, erläutert Rainer<br />
Huber, der als Produktmanager NDT bei Carl<br />
Zeiss Optotechnik für die Entwicklung der<br />
Reifenprüfanlagen verantwortlich ist. Sein<br />
Unternehmen hält mehrere einschlägige Pa-<br />
Für die Prüfung der Laufflächen werden die Messköpfe<br />
automatisch in den Reifen abgesenkt.<br />
Kosteneinsparungen in Produktion und Einkauf,<br />
da schadhafte bzw. ungeeignete Karkassen<br />
gar nicht erst angekauft werden und die<br />
Kosten für deren Bearbeitung entfallen.<br />
Die Intact-Systeme arbeiten berührungslos<br />
und zerstörungsfrei und erfordern keinerlei<br />
Präparation der Reifenoberfläche, was die Anwendung<br />
einfach, schnell und kostengünstig<br />
macht. Nach dem Beladen der druckdichten<br />
Prüfkammer fahren die Messköpfe zunächst<br />
in den Reifenmantel hinein und werden dank<br />
automatischer Reifengrößenerkennung exakt<br />
für die Aufnahme der Lauffläche von innen<br />
platziert. Jeder der vier Messköpfe erfasst<br />
08 <strong>STEMMER</strong> <strong>IMAGING</strong> NEWSLETTER Oktober <strong>2016</strong>