BR-Magazin 25/2016

BAYERN
ZWÖLFUHRLÄUTEN
AUS …
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Mögeldorf
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In fränkischer Bilderbuchidylle neben dem
Linkeschen- und dem Halleschen Schloss,
umgeben von Fachwerkhäusern und Obstbäumen,
liegt die evangelisch-lutherische
St. Nikolaus und St. Ulrich Kirche in Nürnberg-Mögeldorf.
Am Pfingstdienstag 1416
wurde sie geweiht, recht ungewöhnlich
mit zwei Namenspatronen. Zum Nikolaus
kam Ulrich zu Ehren des besonders großzügigen
Spenders Ulrich aus der Patrizierfamilie
Groland hinzu. Drei Glocken waren
der ganze Stolz der Mögeldorfer. Um sie
vor den Wirren des Dreißigjährigen Krieges
zu schützen, versenkte man das Geläut
1448 kurzerhand im Dorfweiher. Der war
allerdings tiefer als gedacht. Die Glocken
waren verloren, der Kummer groß. 200
Jahre später engagierte die fromme Gräfin
Polheim zwei berühmte holländische Taucher.
Sie fanden die Glocken, doch zur Bergung
fehlte die passende Gerätschaft. Zu-
nächst tat’s eine Notglocke, bis um die
Mitte des 16. Jahrhunderts zwei neue Glocken
im gotischen Turm ihren Platz fanden.
Susanne von Polheim war es auch, die St.
Nikolaus und St. Ulrich den schwarz-goldenen
barocken Altar und die Kanzel stiftete.
Seit dem 16. Jahrhundert steht die Kirche
übrigens unter staatlicher Kuratel, gekauft
von der Stadt Nürnberg. Die Ratsherren
wollten nicht länger mitansehen, wie die
Pfründe nicht in die heimischen Kassen,
sondern nach Pommern oder an die Universität
von Heidelberg flossen. Das hatte
und hat ganz praktische Folgen. Bis heute
muss der Freistaat für die Erhaltung des
Gebäudes aufkommen. Die momentane
Renovierung trägt zum Großteil das Land
Bayern und der Anspruch dabei ist hoch.
Dass Finanzminister Markus Söder das
prominenteste Kirchengemeindemitglied
ist – reiner Zufall!
– Bayern 1 und BR Heimat
Sonntag, 4.12.2016, 12.00 Uhr
Zwölfuhrläuten aus Mögeldorf
bayern1.de/zwoelfuhrlaeuten
br-heimat.de
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Friesenhausen
–
Das unterfränkische Friesenhausen ist ein
kleines Dorf am Fuße der Haßberge mit
großen Sehenswürdigkeiten und einer langen
1.200-jährigen Geschichte. Die Einwohner
haben die erste Erwähnung ihres
Ortes in einer Urkunde aus dem Jahr 816
heuer gebührend gewürdigt. Und mit Stolz
gezeigt. Denn welches 350-Seelen-Dorf
hat schon so viel zu bieten? Da ist zum
einen, in einem weitläufigen Park gelegen,
das stattliche Schloss mit den beiden
mannsgroßen Ritterstatuen vor dem Eingang
und den romantischen Ökonomiegebäuden.
Ein Würzburger Domkapitular hat
es sich im 16. Jahrhundert auf den Resten
einer gotischen Burg bauen lassen. Ein Geheimtipp
für Kunstfreunde ist die katholische
Schloss- und seit 1885 auch Pfarrkirche
Mariä Himmelfahrt. Architekt war der
fürstbischöfliche Stadt- und Landbaumeister
Joseph Greising, einer der großen Ba-
rockarchitekten Frankens. Man betritt die
Kirche über das im Turm integrierte Sandsteinportal,
um im prunkvollen Inneren
den Willen des Bauherren zu erkennen, der
Nachwelt ein Kleinod von außergewöhnlicher
Qualität zu hinterlassen. In Sichtweite
der katholischen steht die im gotischen
Stil erbaute evangelische Pfarrkirche
St. Georg. Sie verfügt über einen herrlichen,
spätgotischen Chor mit einem Netzgewölbe.
Den Flügelaltar aus vorreformatorischer
Zeit verkaufte man im 19.
Jahrhundert zugunsten eines aufgestockten
Kirchturms, der seither den Turm von
Mariä Himmelfahrt überragt. Heute ist die
Ökumene herzlich, sind Kirchen- und Dorfleben
untrennbar verwoben, die Vereine
stark und aktiv. Und die Glocken? Sie läuten
nicht nur in Jubiläumszeiten in einträchtiger
Harmonie.
– Bayern 1 und BR Heimat
Sonntag, 11.12.2016, 12.00 Uhr
Zwölfuhrläuten aus Friesenhausen
bayern1.de/zwoelfuhrlaeuten
br-heimat.de
Fotos: Mathias Monse, Roland Lutz
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