01.12.2016 Aufrufe

BR-Magazin 25/2016

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht.

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MUSIK<br />

Kraftvoll und sensibel<br />

Das Avishai Cohen Trio jazzt<br />

Die Lust aufs Klavier<br />

Wie die Komponisten zu Beginn des<br />

21. Jahrhunderts das Klavier zurückerobern<br />

Fotos: Bojan Hohnjec, vitaliymateha/Fotolia<br />

Das Trio des israelischen Bassisten Avishai<br />

Cohen (Foto) war der Headliner des diesjährigen<br />

„Nuejazz“ Festivals in Nürnberg.<br />

In der Musik fühle er sich immer zuhause,<br />

sagt der 1970 geborene Musiker, der mit<br />

22 nach New York zog und an der dortigen<br />

New School studierte. In den Bands der<br />

Pianisten Brad Mehldau, Danilo Perez und<br />

Chick Corea ist der virtuose und energetische<br />

Bassist bekannt geworden. 1998<br />

brachte er sein erstes Album unter eigenem<br />

Namen heraus. Inzwischen sind es<br />

schon 15 CDs, auf denen er auch als Komponist<br />

und seit einigen Jahren auch singend<br />

einen weiten Kosmos musikalischer<br />

Möglichkeiten aufspannt. In seine Jazzauffassung<br />

fließen mediterrane Klänge<br />

und Rhythmen von Spanien bis zur Levante<br />

ein. Die hebräische Liedtradition beeinflusst<br />

ihn ebenso wie die nordamerikanischen<br />

Jazzklassiker. Avishai Cohens<br />

Musik ist kraftvoll und hochsensibel zugleich.<br />

Von packender Intuition gelenkt ist<br />

das Zusammenspiel seiner Band, deren<br />

temporäres Zuhause am 19. November die<br />

Bühne des Nürnberger Opernhauses<br />

wurde. <strong>BR</strong>-Klassik sendet Ausschnitte aus<br />

dem Konzert.<br />

––<br />

<strong>BR</strong>-Klassik<br />

Mittwoch, 14.12.<strong>2016</strong>, 23.05 Uhr<br />

Jazztime: Jazz aus Nürnberg – Live-Mitschnitte:<br />

Das Avishai Cohen Trio, 55 Min.<br />

br-klassik.de/jazztime<br />

Große Sonate, Etüdenzyklus, kleine Träumerei<br />

– kaum ein anderes Instrument<br />

wurde über zweieinhalb Jahrhunderte mit<br />

so viel Literatur bedacht wie das Klavier.<br />

Komponisten nutzten es als Klanglabor<br />

für Studien und als Konzertbegleiter, um<br />

Neuheiten einem größeren Publikum<br />

vorzustellen. Auch wenn es besonders<br />

John Cage mit den akustischen Neuerungen<br />

des präparierten Klaviers klanglich<br />

aufpeppte: Ab Mitte des 20. Jahrhunderts<br />

verkam das Klavier für viele zum verstaubten<br />

Kasten einer überholten Zeit, eines<br />

nostalgischen Zeitgeistes. Denn wer heute<br />

für Klavier schreibt, kommt nicht am klassischen<br />

Klavierkanon von Bach bis Bartók,<br />

von Beethoven bis Brahms vorbei. Von<br />

Betörend leicht<br />

Musik aus Island<br />

Island ist ein Land wilder Natur: Die Berge,<br />

die Weite, Einsamkeit und Dunkelheit der<br />

Insel lassen eine besondere musikalische<br />

Atmosphäre entstehen. Davon weiß der<br />

30-jährige Komponist Ólafur Arnalds zu<br />

erzählen. Früher spielte er in Rock- und<br />

Hip-Hop-Bands, machte laute Musik einer<br />

lauten Teenager-Welt. Seit einigen Jahren<br />

entschleunigt er seine Klangwelten, baut<br />

auf Minimal-Art und möchte mit „möglichst<br />

reduzierten Mitteln möglichst intensive<br />

Ergebnisse“ erzielen. Ólafur Arnalds<br />

„Island Songs“ sind das Ergebnis einer<br />

Entdeckungsreise durch das eigene Land.<br />

Über mehrere Wochen hinweg reiste der<br />

Komponist mit einem Aufnahme- und<br />

Kamera-Team durch Island, besuchte Musiker<br />

und Persönlichkeiten seiner Heimat.<br />

Daraus entstanden insgesamt sieben<br />

einem Klavier-Revival zu sprechen, wäre<br />

zu optimistisch. Doch ein Trend ist erkennbar:<br />

Heutige Komponisten wenden<br />

sich wieder dem Klavier zu, setzen sich<br />

mit dessen immenser Literatur und der<br />

Geschichte seiner Werke auseinander –<br />

spielerisch, poetisch, virtuos. Welche<br />

neuen Wege zeigen sich gegenwärtig?<br />

Am Beispiel aktueller Kompositionen von<br />

Aperghis, Winkler, André, Schiphorst,<br />

Pena und Belet beleuchtet Julia Schölzel<br />

diese Frage.<br />

––<br />

<strong>BR</strong>-Klassik<br />

Dienstag, 13.12.<strong>2016</strong>. 22.05 Uhr<br />

Horizonte: Schwarz-weiß-bunt, 55 Min.<br />

br-klassik.de<br />

Porträts der ungewöhnlichen Art, wie von<br />

Einar Georg Einarsson, Islands größtem<br />

Dichter. Die Musik, die Arnalds erfindet,<br />

schenkt „Höreinblicke“ in ein Land, dessen<br />

Künstler der Welt viel zu schenken haben.<br />

––<br />

<strong>BR</strong>-Klassik<br />

Samstag, 10.12.<strong>2016</strong>, 23.05 Uhr<br />

Musik der Welt: Ólafur Arnalds und seine<br />

Island-Songs, 55 Min.<br />

br-klassik.de/musik-der-welt<br />

<strong>BR</strong>-<strong>Magazin</strong> – 11

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