Bellwald_2014
Projektwoche ZFA2
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<strong>Bellwald</strong> Eckdaten/ Allgemeines<br />
<strong>Bellwald</strong> ist eine kleine Dorfgemeinde hoch über dem Goms und dem<br />
Fieschertal. Mit einer Höhenlage von 1563 m ü. M. ist <strong>Bellwald</strong> das höchstgelegenste<br />
Dorf im Goms. <strong>Bellwald</strong> ist eine typische Hanggemeinde und<br />
liegt zu Füssen eines schönen Waldes, daher wahrscheinlich auch der<br />
Name <strong>Bellwald</strong>. Der Aletschgletscher ist nicht weit entfernt.<br />
Zu welcher Zeit dieser <strong>Bellwald</strong>erberg besiedelt worden ist, ist unklar. Die<br />
einzelnen Siedlungen sind wohl durch Einzelhöfe entstanden. Es entstanden<br />
das Dorf <strong>Bellwald</strong> und die dazugehörigen Weiler Ried, Egga, Bodmen und<br />
Fürgangen. Diese bestehen auch heute noch. Beim Weiler Ried wurden in<br />
den letzten Jahren sehr viele neue Häuser gebaut, dadurch wird das alte<br />
Dörfl ein auf der Krete fast erdrückt.<br />
Eggen ist der kleinste Weiler von <strong>Bellwald</strong>, heute gibt es dort nur noch vier<br />
alte Häuser. Bis im Jahre 1821 soll der Weiler Bodmen eine eigene Gemeinde<br />
gewesen sein. Das Dorf ist heute noch in Besitz von Wald. Der Weiler Fürgangen<br />
wurde fast vollständig durch ein Feuer zerstört. Früher gab es noch<br />
weitere Weiler, Nesselschlucht, Schlettern, Willera, Ze Fäle und Z’Mettje,<br />
diese sind heute aber ausgestorben und verschwunden. Auch auf der Alp<br />
Richinen, die früher fast ein kleines Dorf war, ist nur noch die Kapelle und<br />
ein Gebäude übrig geblieben. Die weiteren Gebäude sind zerfallen oder<br />
wurden abtransportiert und im Dorf <strong>Bellwald</strong> oder im Freilichtmuseum Ballenberg<br />
wieder aufgebaut. Von diesen einstigen Wohnsiedlungen sind nur<br />
noch einige Ställe und Mauerreste übrig geblieben.<br />
‚Zblattun’ hiess das Hauptdorf <strong>Bellwald</strong> im Jahre 1374. Daran erinnert noch<br />
heute der Dorfteil ‚unner dr Blatte’, dieser befi ndet sich unterhalb der Kirche.<br />
Die weiteren Dorfquartiere nennt man: ‚üffem Platz, bim Brunne, üff dr<br />
Schlüecht, dr Biel, dr Geissfärrich, ds Mättelti, d’Steirufena und Turre’.<br />
Im Jahr 1394 war ein Kreuzpunkt für die Zusammenkunft einer Bauernzunft,<br />
welche sich so von jeglichen Abgaben freikaufen wollten. Als die Gemeinde<br />
<strong>Bellwald</strong> und die dazugehörigen Weiler sich 1394 zusammenschlossen,<br />
teilte man sich das wirtschaftliche Leben und die Landnutzung untereinander<br />
auf. Die Kleingemeinde <strong>Bellwald</strong> war sehr lange nicht erschlossen.<br />
Durch den Bau der Seilbahn Fürgangen zum Dorf <strong>Bellwald</strong> im Jahre 1956<br />
bekam das Dorf die erste Erschliessung.<br />
Erst im Jahre 1970 wurde die letzte Etappe der Strassenerschliessung beendet.<br />
Davor waren das Dorf und Weiler Bodmen, Egga und Ried nur zu Fuss<br />
erreichbar.<br />
Nach der Fertigstellung der Strasse ins Dorf begann ein enormer Bauboom.<br />
<strong>Bellwald</strong> entwickelte sich vom Bauerndorf zum Tourismusort. Es wurden Ferienchalets,<br />
Apartmenthäuser und Hotels gebaut. Es entstand ein Skigebiet<br />
mit Bergbahnen. Heute hat <strong>Bellwald</strong> ungefähr 4'500 Gästebetten.<br />
Durch ein fehlendes Bebauungskonzept entstand eine Streusiedlung, dies<br />
ist aus raumplanischer Sicht sehr unbefriedigend.<br />
Staat Schweiz<br />
Kanton Wallis (VS)<br />
Bezirk Goms<br />
Höhe 1560 m ü. M.<br />
Fläche 13.7 km2<br />
Einwohner 434<br />
<strong>Bellwald</strong> war über Jahrhunderte hinweg durch die bäuerliche Lebensweise<br />
bestimmt worden. Die bäuerliche Bewirtschaftung bestand aus den sogenannten<br />
alpinen Zweistufenbetrieben. Das Siedlungsbild wird neben den<br />
Haufensiedlungen geprägt durch die grosse Anzahl von Ausfütterungsställen,<br />
die in Gruppen oder als Einzelbauten verstreut auf den Wiesen erbaut<br />
worden sind. Durch die Höhenlage und die schlechte Erschliessung, der aus<br />
vielen Parzellen bestehenden Streubesitze, war der Transport von Heu ins<br />
Dorf erschwert. Darum brachte man das Vieh zum Heu. So entstand der sogenannte<br />
alpine Zweistufenbetrieb. Die Sommerweiden befi nden sich über<br />
der Waldgrenze an den Talhängen. Durch die Alpbewirtschaftung entstand<br />
das kleine Dorf mit 34 Gebäuden auf der Alp Richinen. Die Selbstversorgungswirtschaft,<br />
die aus Viehzucht und Ackerbau bestand, bezeichnet<br />
man als Mehrzweckbauerntum. Mit den geringen Bodenressourcen konnten<br />
nicht alle Anwohner ernährt werden und waren gezwungen das Dorf zu<br />
verlassen.<br />
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