05.12.2016 Aufrufe

K+T_Dezember

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

14 Vorschau<br />

Staatsoper im<br />

Schiller Theater<br />

La damnation de Faust<br />

And now to something completely<br />

different …« Dergleichen muss<br />

Terry Gilliam wohl gedacht haben,<br />

als ihn die English National Opera<br />

London anfragte, ob er für sie »La<br />

damnation de Faust« in Bild und<br />

Szene setzen würde — ein Werk,<br />

das im Grunde keine Oper ist,<br />

sondern eher eine Art Oratorium,<br />

in dem der Zuhörer aufgefordert<br />

wird, im Ereignis der romantischen<br />

Musik die eigenen Visionen von<br />

unendlichen Landschaften und<br />

Zeitreisen, von gewaltigen Kämpfen<br />

oder dem Abgrund der Hölle,<br />

die der Faust’sche Stoff birgt, vor<br />

seinem inneren geistigen Auge entstehen<br />

zu lassen.<br />

Terry Gilliam war einst der (amerikanische)<br />

Kopf und Mitbegründer<br />

der erzbritischen Komiker-Brigade<br />

Monty Python. Und wer erinnert<br />

sich nicht an diesen wundervollen<br />

Humor der Pythons, die in ihren<br />

unzähligen Nonsense-Sketchen<br />

und den später nachfolgenden Filmen<br />

die Welt der Lachmuskeln<br />

eroberte und auch in deutschen<br />

Wohnzimmern über die Bildschirme<br />

flimmerten.<br />

Dem Filmemacher in Doppelfunktion<br />

(als Drehbuchautor und<br />

Regisseur) attestierte der deutsche<br />

Autor und Filmkritiker Georg<br />

Seeßlen einmal, er sei »einer der<br />

eigenwilligsten und bildmächtigsten<br />

Regisseure unserer Zeit und<br />

schlage in jedem seiner Filme eine<br />

Brücke zwischen den Kulturen: der<br />

pragmatisch-materialistischen der<br />

Neuen und der phantastisch-spirituellen<br />

der Alten Welt«.<br />

Mit Berlioz’ »La damnation de<br />

Faust« im Jahre 2011 in London betrat<br />

Gilliam als Regisseur nun zum<br />

ersten Mal die Theaterwelt. Der<br />

Komponist selbst hatte sein 1846 an<br />

der Opéra Comique in Paris uraufgeführtes<br />

Opus als »dramatische<br />

Legende« betitelt und von einer<br />

szenischen Aufführung abgesehen.<br />

Die vierteilige Komposition plus<br />

Epilog war ursprünglich für den<br />

Konzertsaal konzipiert.<br />

Anzeige

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!