K+T_Dezember
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4 Vorschau<br />
Staatsoper im<br />
Schiller Theater<br />
King Arthur<br />
Das Geschehen führt in eine<br />
unbestimmte, nur von vagen Legenden<br />
erhellte Geschichtsepoche<br />
hinein — in die Zeit der Auseinandersetzung<br />
von Arthur, dem König<br />
der Briten, mit Oswald, dem<br />
Anführer der Sachsen. Beide werden<br />
sie von mächtigen Zauberern<br />
unterstützt, Merlin auf der einen,<br />
Osmond auf der anderen Seite. Und<br />
schließlich geht es auch darum, die<br />
Liebe einer Frau zu gewinnen, der<br />
blinden Emmeline, die im Laufe des<br />
Stückes mithilfe magischer Kräfte<br />
das Augenlicht zurückgewinnt. Als<br />
Braut von Arthur gerät sie in die<br />
Hände von Oswald und Osmond,<br />
widersteht ihnen aber. Nachdem<br />
Arthur seinen Gegenspieler<br />
Oswald im Zweikampf gestellt und<br />
bezwungen hat, steht seinem Glück<br />
mit Emmeline — und zugleich dem<br />
zukünftigen Glück Britanniens —<br />
nichts mehr im Wege.<br />
Nicht zuletzt lässt sich die Handlung<br />
aber auch politisch lesen und<br />
deuten — der Untertitel »The British<br />
Worthy« (»Britanniens Würde«)<br />
verweist darauf. Eine wesentliche<br />
Dimension des Stückes liegt in<br />
der Verherrlichung der britischen<br />
Nation, die in der sagenhaften Gestalt<br />
von König Arthur einen ihrer<br />
Ursprünge hat. Der Gründungsmythos<br />
des Inselreiches ist ganz<br />
wesentlich auf den legendären<br />
»King« zentriert, weshalb Dryden<br />
und Purcell allein durch die Wahl<br />
des Sujets patriotische Gefühle<br />
ansprachen respektive erweckten.<br />
Nun wird der Mythos um Arthur,<br />
Merlin, Emmeline sowie ihre Gegenspieler<br />
neu gelesen und in neue<br />
Zusammenhänge gebracht. Für den<br />
Regisseur Sven-Eric Bechtolf, den<br />
Bühnenbildner Julian Crouch und<br />
den Dirigenten René Jacobs bleiben<br />
Drydens markante, zwischen Tiefsinnigkeit<br />
und Humor changierende<br />
Verse sowie Purcells ingeniöse<br />
Musik die essentiellen Bezugspunkte,<br />
von denen alles ausgeht und auf<br />
die alles hinführt, auch wenn die<br />
»Story« womöglich andere Wege<br />
nimmt und in andere Kontexte<br />
eingebettet wird. Eines aber dürfte<br />
sicher sein: »King Arthur«, jene stilistisch<br />
so vielgestaltige »dramatick<br />
opera«, die der Dichter und sein<br />
Komponist am Ende des 17. Jahrhunderts<br />
entworfen haben, wird<br />
auch in der Gegenwart gewiss ihre<br />
»Fans« und Bewunderer finden —<br />
zumal wenn das Theater alles daran<br />
setzt, sowohl für das Auge als auch<br />
für das Ohr etwas zu bieten.<br />
Premiere am 15. Januar<br />
um 18 Uhr<br />
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27.12.2016<br />
01.03.2017<br />
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